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Broschuere_Fische

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Aland<br />

Leuciscus idus (LINNAEUS, 1758)<br />

Große Individuen sind sekundär piscivor, d.h. fakultativ<br />

Fisch fressend. Alande werden bis 20 Jahre alt und erreichen<br />

dabei in seltenen Fällen über 70 cm Körperlänge.<br />

© Jörg Freyhof<br />

Verbreitung<br />

Das Verbreitungsgebiet des Alands erstreckt sich von Belgien<br />

und Ostfrankreich im Westen bis nach Asien. Im Süden<br />

wird es durch die Alpen und den Balkan begrenzt. Besiedelt<br />

werden bevorzugt die großen Ströme im Bereich der Bleiregion,<br />

aber auch stauregulierte Gewässer und Kanäle. Der<br />

Aland zählt zu den Charakterfischarten der Wasserstraßen<br />

des Norddeutschen Tieflands. In Brandenburg wurden aktuell<br />

327 Vorkommen registriert und Alande waren an etwa<br />

jeder fünften Messstelle präsent.<br />

Artbeschreibung und Umweltansprüche<br />

Der Aland hat einen langgestreckten, seitlich abgeflachten<br />

Körper mit einem endständigen Maul. Vom ähnlichen Döbel<br />

unterscheidet er sich durch seine kleineren und zahlreicheren<br />

Schuppen sowie die am freien Rand konkav, d.h. nach<br />

innen gewölbte Afterflosse. Diese und die Bauchflossen sind<br />

rötlich gefärbt, Rücken- und Schwanzflosse dunkelgrau. Die<br />

Iris des Alands ist goldfarben, was ihn von der Plötze (Iris<br />

rot) unterscheidet. Im Zierfischhandel ist eine vollständig<br />

rötlich-orange bis rotgolden gefärbte Varietät des Alands<br />

als Satzfisch für Gartenteiche zu erwerben, die Goldorfe.<br />

Wie die übrigen einheimischen Vertreter der Gattung Leuciscus<br />

wird auch der Aland den rheophilen, Strömung bevorzugenden<br />

Fischarten zugeordnet. Allerdings bevorzugen<br />

Alande die langsam fließenden Flussunterläufe und werden<br />

auch häufig in stehenden Nebengewässern und insbesondere<br />

den Flussseen gefangen.<br />

Für die Eiablage bevorzugen Alande Wasserpflanzen. Fehlen<br />

diese, können Alande auf verschiedene andere Hartsubstrate,<br />

wie Totholz, Steine oder Wurzeln ausweichen. Diese Anpassungsfähigkeit<br />

in Bezug auf das Laichsubstrat ist kennzeichnend<br />

für phyto-lithophile <strong>Fische</strong>. Während der Laichzeit<br />

im April-Mai legt ein Weibchen bis zu 100.000 klebrige Eier.<br />

Im Hinblick auf Strömungsverhältnisse, Uferstrukturen und<br />

Wassergüte sind Alande sehr anpassungsfähig und tolerieren<br />

sowohl hohe Temperaturen als auch niedrige Sauerstoffgehalte.<br />

Alande sind omnivor, d.h. Allesfresser. Das<br />

Nahrungsspektrum schließt neben wirbellosen Bodenorganismen<br />

auch Anfluginsekten und insbesondere Fisch ein.<br />

Vorkommen und Bestandssituation in Berlin<br />

Der Aland ist ein typischer Fisch der Bleiregion größerer<br />

Fließgewässer zu denen auch die Hauptfließgewässer Berlins<br />

zählen. Folgerichtig wurde die Art in allen größeren<br />

Flüssen, Kanälen und sämtlichen Flussseen nachgewiesen.<br />

Insgesamt wurden 185 Nachweise aus 41 Gewässern geführt.<br />

Die Zahl der Vorkommen ist seit 20 Jahren stabil, die<br />

Bestandsentwicklung positiv. Der Verbreitungsschwerpunkte<br />

des Alands liegen zum einen im Südosten Berlins,<br />

zum anderen in der unteren Spree. In der Spree und im Teltowkanal<br />

waren Alande besonders häufig, wo sie sich vielfach<br />

unterhalb von Wehranlagen oder im Bereich von Einmündungen<br />

konzentrieren.<br />

Im Lichtenrader Dorfteich wurde als einzigem Fundort auch<br />

die goldfarbene Variante, die Goldorfe nachgewiesen. Da<br />

Goldorfen als Zierfische und Exoten zu betrachten sind erfolgte<br />

ihre Kartendarstellung zusammen mit den nicht einheimischen<br />

Fischarten.<br />

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