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Broschuere_Fische

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Güster<br />

Abramis bjoerkna (LINNAEUS, 1758)<br />

Güstern sind Schwarmfische und besiedeln zusammen mit<br />

dem Blei bevorzugt die Freiwasser- bzw. Profundalregion<br />

großer Flüsse. Dort ernähren sie sich vor allem von wirbellosen<br />

Bodentieren, wie Insektenlarven und Tubificiden. Güstern<br />

werden kaum älter als 10 Jahre und länger als 30 cm,<br />

erreichen aber in großen Flüssen wie der Oder bis 45 cm und<br />

2 kg.<br />

Verbreitung<br />

Güstern besiedeln mitteleuropäische Gewässer von Westfrankreich<br />

bis zum Ural. Im Süden erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet<br />

bis zu den Pyrenäen und den Alpen. Die Art<br />

gehört zu den häufigen und am weitesten verbreiteten<br />

Fischarten mit zahlreichen Vorkommen und oft massenhaftem<br />

Auftreten. In Brandenburg wurde sie aktuell in 764 Gewässern<br />

nachgewiesen.<br />

© Jörg Freyhof<br />

Artbeschreibung und Umweltansprüche<br />

Güstern besitzen einen seitlich abgeflachten, hochrückigen<br />

Körper mit langer Afterflosse und einer silbrigen bis grausilbrigen<br />

Grundfärbung. Die Ansätze der paarigen Flossen,<br />

insbesondere der Brustflossen sind rötlich. Die Brustflossen<br />

reichen angelegt nicht bis an den Ansatz der Bauchflossen,<br />

was die Güster vom ähnlichen Blei unterscheidet. Ein weiteres<br />

Unterscheidungsmerkmal ist der Durchmesser des<br />

Auges, der bei der Güster deutlich größer ist als der Mauldurchmesser,<br />

beim Blei kleiner. Das Maul ist leicht unterständig.<br />

Die Güster ist eine eurytope Art, die fließende und<br />

stehende Gewässer gleichermaßen besiedelt. Ihre Ansprüche<br />

an die Wasserqualität sind gering und in Bezug auf<br />

Temperatur und Sauerstoff unspezifisch. Minimale Sauerstoffgehalte<br />

um 1 mg/l werden ebenso toleriert wie Temperaturen<br />

>30-33°C. Die Güster ist eine phytophile, d.h. an<br />

Pflanzenmaterial laichende Fischart, die ihre Eier bei Wassertemperaturen<br />

>15°C unter lebhaftem Geplätscher an<br />

Wasserpflanzen oder überfluteter Ufervegetation ablegt.<br />

Während der Laichzeit von Mai bis Juli haben die Männchen<br />

einen starken Laichausschlag im Kopfbereich. Güstern sind<br />

Portionslaicher. Die Eier reifen in mehreren Schüben und<br />

werden zwei- bis dreimal im Abstand von etwa 10 Tagen<br />

abgegeben. Güstern sind mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif.<br />

Vorkommen und Bestandssituation in Berlin<br />

Die Güster wurde aktuell bei 194 Befischungen in 49 Berliner<br />

Gewässern nachgewiesen. Allerdings widerspiegelt der<br />

deutliche Rückgang der Zahl der Vorkommen gegenüber<br />

2003 keine reale Bestandsabnahme. Im Beobachtungszeitraum<br />

wurde eine Vielzahl von Kleingewässern und Gräben<br />

befischt, in denen die Art natürlicherweise fehlt.<br />

Die Güster ist nach wie vor weit verbreitet und in allen für<br />

sie geeigneten Gewässern, wie den Flussseen, großen Fließgewässern<br />

und Kanälen präsent. Sie zählt zu den Charakterfischarten<br />

regulierter Flüsse und Kanäle der Region. Hinweise<br />

auf einen realen Rückgang der Bestände fanden sich<br />

dagegen nicht. Besonders großwüchsig und häufig war die<br />

Güster im Seddinsee und zur Laichzeit im Frühjahr auch im<br />

Grabensystem der Gosener Wiesen.<br />

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