31.03.2014 Aufrufe

Predigtreihe zu den 10 Geboten Predigt zum 4. Gebot (Exodus 20, 8 ...

Predigtreihe zu den 10 Geboten Predigt zum 4. Gebot (Exodus 20, 8 ...

Predigtreihe zu den 10 Geboten Predigt zum 4. Gebot (Exodus 20, 8 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Predigt</strong> <strong>zu</strong>m <strong>4.</strong> <strong>Gebot</strong> (<strong>Exodus</strong> <strong>20</strong>, 8 – 11)<br />

Sexagesimä – 27. Februar <strong>20</strong>11 – Helpup<br />

<strong><strong>Predigt</strong>reihe</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>10</strong> <strong><strong>Gebot</strong>en</strong><br />

8 Ge<strong>den</strong>ke des Sabbattages, dass du ihn heiligest.9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine<br />

Werke tun. <strong>10</strong> Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst<br />

du keine Arbeit tun,<br />

auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein<br />

Fremdling, der in deiner Stadt lebt.<br />

11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was<br />

darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR <strong>den</strong> Sabbattag und heiligte<br />

ihn.<br />

Liebe Gemeinde,<br />

wenn ich mit meinem Auto unterwegs bin, macht dies regelmäßig „pling“. Und dann leuchtet<br />

fortan ein kleines Erinnerungslämpchen auf.<br />

Als einer, der <strong>zu</strong>mindest ein wenig die Gebrauchsanweisung gelesen hat, weiß ich dann: Aha,<br />

der Hersteller empfiehlt jetzt – es ist wieder Zeit für eine Wartung!<br />

Er empfiehlt, der Hersteller kann dies nicht befehlen… er weiß, er ist auf die Einsicht des Nutzers<br />

angewiesen. Und er schreibt, quasi – als wüsste er um <strong>den</strong> Widerspruch / um die Bequemlichkeit<br />

des Nutzers: Dann, nur dann kann ich dir eine lange, eine optimale Lebensdauer und<br />

Leistung des Fahrzeugs garantieren.<br />

Nun ihr Lieben,<br />

mit <strong>den</strong> <strong>10</strong> <strong><strong>Gebot</strong>en</strong>, überhaupt mit <strong>den</strong> Gedanken der Bibel wendet sich der Hersteller, unser<br />

Schöpfer an uns Menschen. Auch er weiß – ich kann nichts befehlen, ich kann nichts erzwingen<br />

(das will er übrigens auch gar nicht / widerspricht seinem Wesen). Aber, aber der Schöpfer, der,<br />

der uns auf freie Fahrt hinausgelassen hat, empfiehlt regelmäßige Wartung! Denn Wartung ist<br />

nicht nur der Schlüssel <strong>zu</strong>r optimalen Mobilität eines Wagens. Sie ist auch notwendig für die<br />

Förderung bzw. Erhaltung einer gesun<strong>den</strong> menschlichen Lebensweise, wie sie eben der Schöpfer<br />

für dich, dich und mich jeweils vorgesehen…<br />

„Ge<strong>den</strong>ke – mal nicht arbeiten, nicht funktionieren…“ Überraschend seltsam finde ich: Ähnlich<br />

der Wartungsaufforderung rechnet dies <strong>Gebot</strong> mit dem Widerstand des Menschen. Widerstand<br />

– bei der Aufforderung frei <strong>zu</strong> machen! Als ob Gott wüsste: Da wird es besonders dran hapern!<br />

Daher holt er ungewöhnlich weit aus, es ist das längste <strong>Gebot</strong> in seiner Ausführung, es ist <strong>zu</strong>gleich<br />

das letzte <strong>Gebot</strong>, welches das Verhältnis Gott und Mensch regelt (Hochhalten Tafeln 1- 4<br />

und 5- <strong>10</strong>).


Die nächsten 6 <strong>Gebot</strong>e wer<strong>den</strong> aus diesem besonderen Gottesverhältnis heraus dann auch<br />

zeigen, wie Miteinander von Mensch und Mensch gelingen kann.<br />

Heute also: Wartungsgedanken, der Sonntag!<br />

2x, fällt mir auf, wird das Wort „heiligen“ verwendet. Wir sollen heiligen, weil er diesen Tag<br />

heiligte.<br />

Also – da wird etwas aus dem Alltäglichen heraus genommen, aus dem Profanen, aus dem Vergänglichen.<br />

Das meint „heiligen“. Gott setzt diesen Unterschied. Geheiligter Tag! Gott autorisiert<br />

uns, diesem Beispiel <strong>zu</strong> folgen. Und das begründet unser Bibelwort, in dem ein kleiner erfrischender<br />

Exkurs vorgenommen wird. Wir wer<strong>den</strong> erinnert an die Schöpfungsgeschichte. An<br />

sein – „er sprach und es geschah“. An sein – „siehe, es war sehr gut“!<br />

Was er schuf, war sehr gut. Denn alles Geschaffene ward vollendet, fand <strong>zu</strong>m Eigentlichen in<br />

der Ruhe Gottes! Wenn nichts mehr getan, nur noch bestaunt wird. Aller Druck, alles „Machen-<br />

Müssen“ endet am Sabbat.<br />

Wir wissen, dieses heilvolle Gewachsene erhielt einen Riss, der Mensch entzog sich dem heilvollen<br />

„sehr gut“, also dem Miteinander von Gott, geschaffener Welt und sich selbst. Aus sich<br />

selbst entwarf er Regeln, entwarf er, wie Leben gelingt. Der Mensch wählt, was er gut nennt.<br />

Wir haben daher bereits miteinander bedacht, wie Gott in Jesus Christus eine Rettung gab.<br />

Überlass uns nicht <strong>den</strong> Menschen! Auch diesem <strong>4.</strong> <strong>Gebot</strong> steht die Befreiung aus der Knechtschaft<br />

des um sich selbst drehen<strong>den</strong> Menschen voran, das kann ich jetzt nicht ausführen.<br />

Wohl aber dies: Wie es aussehen kann, bejaht ein Mensch die Notwendigkeit der Rettung und<br />

damit auch der Wartung! Was passiert, wenn ein Mensch die Notwendigkeit <strong>zu</strong> „heiligen“ in sein<br />

Leben integriert?<br />

Heiligen <strong>zu</strong>lassen, das meint: So ein Mensch erkennt an – ich bin mehr als Leistung bringen.<br />

Bin aber auch gefährdet, das <strong>zu</strong> vergessen! Denn – ich muss sie auch in dieser entstellten Welt<br />

erbringen, aber es sagt nichts aus über meinen Wert, meine Würde. Mein Tun und Re<strong>den</strong> sagt<br />

höchstens etwas aus über mein Verhältnis <strong>zu</strong> meinem Schöpfer! Und wenn ich <strong>den</strong> ehre, verändert<br />

sich meine Haltung <strong>zu</strong>r Arbeit, <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Menschen und Tieren und der Schöpfung insgesamt.<br />

Mit großer Lei<strong>den</strong>schaft führt daher das <strong>4.</strong> <strong>Gebot</strong> aus:<br />

Ich will nicht, dass du arbeitest. Ich will nicht, dass dein Sohn arbeitet. Ich will nicht, dass deine<br />

Tochter arbeitet. Ich will nicht, dass deine Angestellten arbeiten, nicht einmal deine Tiere! Es ist<br />

mir gleichgültig, wer sie sind… ich will, dass jegliche Arbeit <strong>zu</strong>m Stillstand kommt.<br />

Gott ist bewusst, dass Menschen Pause von ihrer Routine benötigen. Dass ein Arbeitsstopp<br />

notwendig ist, damit Raum ist für Freude und Frie<strong>den</strong>, und das meint in der Bibel eine bereichernde<br />

Zeit mit Gott und anderen Menschen <strong>zu</strong> erleben.


Und damit dies gelingen kann, muss der Mensch in die Wartung. Emotional und körperlich<br />

leidet sonst seine Gesundheit, also seine Möglichkeit, diese wesentlichen Beziehungen aufrecht<strong>zu</strong>erhalten!<br />

Daher baute Gott einen 1-tägigen Miniurlaub so<strong>zu</strong>sagen ein. Körperlich ausruhen, etwas gegen<br />

Stress, Bluthochdruck und Bewegungsmangel tun.<br />

Emotional ausruhen, damit nicht die Informationsflut oder Inanspruchnahme durch Internet,<br />

Fernsehen, Telefon, Meetings, Fristen und Kreditsorgen uns auffressen. Zu hoch ist das Risiko<br />

trocken <strong>zu</strong> laufen, <strong>den</strong> Lebensmotor fest<strong>zu</strong>fahren.<br />

Menschen, die dies erlei<strong>den</strong>, sind oft kurz angebun<strong>den</strong>, wenig aufmerksam für das Ergehen<br />

anderer – ach, der ist schon länger krank?<br />

Sie stumpfen ab und lieben es, sich <strong>zu</strong> zerstreuen, anstatt sich <strong>zu</strong> sammeln. Und dann auch<br />

Beziehungen gut <strong>zu</strong> gestalten. Gott sagt daher: Mach Pause. Heilige <strong>den</strong> Sonntag!<br />

Manche unter uns <strong>den</strong>ken jetzt vielleicht: aber ich bin Krankenschwester, Polizist, Arzt – manchmal<br />

ist für mich Sonntagsdienst unmöglich <strong>zu</strong> vermei<strong>den</strong>. Es ist mir klar, dass Menschen in solchen<br />

Berufen gelegentlich sonntags arbeiten müssen und ich glaube, dass Gott unbedingten<br />

Notwendigkeiten gegenüber Gnade erweist. Doch sollten wir möglichst alles tun, um sonntags<br />

nicht arbeiten <strong>zu</strong> müssen und auch nicht andere wegen uns!<br />

Ausnahmen sollten wir nicht <strong>zu</strong> leichtfertig machen, sechs Sonntage – so stand es gestern in<br />

der Zeitung genehmigt die Stadt Detmold dem Einzelhandel im Jahr, gern würde er mehr haben<br />

– Geld regiert die Welt…<br />

Viel <strong>zu</strong> viele Sonntage genehmigen sich, finde ich, derzeit unsere Politiker mit ihren ständigen<br />

Sonntags<strong>zu</strong>sammenkünften, <strong>den</strong>en vielleicht gerade deshalb der gute Geist fehlt!?<br />

Eine andere Seite des Sonntags neben körperlicher und emotionaler Gesundung (der Klärung<br />

also: Welchen Stellenwert darf Geld, Konsum, Arbeit haben),<br />

diese andere Seite bezieht sich auf unser geistliches Leben – als Teil der Gemeinde. Wir hörten<br />

hier<strong>zu</strong> einiges vorhin in der Schriftlesung (vgl. Apg 2, 42-47).<br />

Der Verfasser des Hebräerbriefes (Hebräer <strong>10</strong>,25) sagt mit recht deutlichen Worten, dass wir<br />

die gemeinsamen Versammlungen in der Gemeinde nicht versäumen sollten! Warum nicht?<br />

Es ist ein erster Akt die Auferstehung Jesu in unserem Leben bewusst hervor<strong>zu</strong>heben, als<br />

Großartigstes lebendig <strong>zu</strong> erhalten, sie mit Geschwistern <strong>zu</strong> feiern – oder eben nicht.<br />

Im Jahre 321 ist der Sonntag in der Christenheit als 1. Tag der Woche und damit Erinnerung an<br />

Jesu Auferstehung <strong>zu</strong>m wesentlichen Ruhetag erhoben wor<strong>den</strong>. An ihm wurde also das Sabbatgebot<br />

angeknüpft, seit 1919 ist der Sonntag als Tag der Arbeitsruhe und seelischen Erhebung<br />

verfassungsmäßig geschützt.<br />

Seelische Erhebung – für Christen immer mit Christusglauben verbun<strong>den</strong>.


Geistliches Leben – was wür<strong>den</strong> unsere Freunde und nahen Angehörigen da über uns sagen?<br />

Erleben sie, dass wir gut auftanken und deshalb das Miteinander besser gelingt? Prioritäten<br />

anders gesetzt wer<strong>den</strong>?<br />

Denn ich weiß, jeder von uns hört mit Ende des Gottesdienstes jede Menge anderes.<br />

In <strong>den</strong> nächsten Tagen wer<strong>den</strong> wir mit der destruktiven Botschaft säkularer Medien bombardiert:<br />

Tu, was du willst! Gönn dir was! Lebe, wie es dir gefällt! Äußere dich! Genieße! Gewinne! Lass<br />

dir nicht gefallen…<br />

Gott stellt sich seine Kinder anders vor. Und darum haben sie geistliche Mahlzeit nötig – nach<br />

zwei Tagen ist unser Akku meist schon wieder auf Notbetrieb, nach sieben Tagen ist es höchste<br />

Zeit für neue, heilsame Nahrung für Leib und Seele!<br />

Es ist Zeit, sich geistlich neu aus<strong>zu</strong>richten und gute Perspektiven <strong>zu</strong> gewinnen! Daher ist der<br />

gemeinsame freie Tag von äußerster Wichtigkeit! Gott wusste, wie sehr wir es nötig haben regelmäßig<br />

korrigiert, herausgefordert, ermutigt und verändert <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>. Nur so kann er die<br />

Gemeinde und damit auch dein Herz prägen. Wichtige Themen, unangenehme wie auch ermutigende<br />

<strong>Predigt</strong>en wer<strong>den</strong> <strong>den</strong> Glauben nähren, verheißt Römer <strong>10</strong>,17.<br />

Ebenso andere Musik, anderes miteinander Umgehen, erlebte Spiritualität, erlebte Geborgenheit<br />

in Ritualen – all diese Dinge helfen, geistlich und damit als Kind Gottes, als Tempel seines<br />

Heiligen Geistes, lebendig <strong>zu</strong> bleiben.<br />

Zum Schluss – was könnten wir mitnehmen?<br />

Die Überlegung: Geht bei mir eigentlich der Sonntag im Wochenende unter? Oder unterscheidet<br />

er sich von <strong>den</strong> anderen, <strong>den</strong> Werktagen?<br />

Evtl. durch meine Kleidung, durch Tischschmück (Kerze – Osterlicht!), Zeit für gute geistliche<br />

Bücher, Zeit für Gespräche, für Standortbestimmung und auch für bewusste Freizeitgestaltung<br />

– die einen gehen spazieren, andere sehen abends Tatort, andere besuchen grad Sonntag<br />

einen Hauskreis..<br />

Und erwächst hierheraus, dass ich Jesus ähnlicher werde, dass ich meinen Platz nicht nur in<br />

Beruf, Familie und Freizeit finde, sondern auch in der Gemeinde?<br />

Denn vieles wird vergehen, wir aber gehen auf <strong>den</strong> ewigen Sabbat <strong>zu</strong>. Und das ist wunderbar,<br />

ist wunderbar mit vor<strong>zu</strong>bereiten. Amen!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!