DAS FINSTERE TAL - Biograph
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24<br />
Neue Filme in den Filmkunstkinos<br />
Ratingen-Kultur<br />
Februar 2014 (Auswahl)<br />
04.02.2014 20.00 Uhr Martin Zingsheim<br />
Stadttheater „OPUS MEINS –<br />
kabarett und zukunftsmusik“<br />
Disconnect<br />
Chaträume, SMS, Internet: In der medialisierten Welt verschiebt sich die zwischenmenschliche<br />
Kommunikation zunehmend in technische Gefilde. Welche<br />
Folgen das haben kann, davon erzählt Henry Alex Rubin in seinem Ensemble -<br />
drama „Disconnect“, das viele Aspekte anschneidet und mit einer starken<br />
Schau spielerriege aufwarten kann.<br />
Jason und sein Schulfreund nutzen ein soziales Netzwerk, um einen „Loser“ aus<br />
ihrer Schule bloßzustellen. Jasons Vater Mike verdient währenddessen sein Geld<br />
als privater Ermittler für Menschen, die Online-Betrügern auf den Leim gegangen<br />
sind. So auch Cindy und Derek, die nach dem Tod ihres ersten Babys nicht mehr<br />
zueinander finden und ihr Glück nun von der Begegnung mit dem mutmaßlichen<br />
Online-Dieb abhängig machen. Ob Medienanwalt Rich, dessen jugendlicher Sohn<br />
plötzlich Opfer von Cyber-Mobbing wird oder Fernsehjournalistin Nina, deren<br />
neues Objekt journalistischer Begierde der junge, sich online mehr oder minder<br />
prostituierende Kyle ist – sie alle sind Teil eines miteinander verwobenen, komplexen<br />
Netzes von ständiger nach außen gerichteter Aktualisierung und gleichzeitig<br />
absoluter Isolierung und Entfremdung. Ihre Schicksale geraten in einen<br />
Strudel aus geschickt miteinander verwobenen, doch scheinbar unüberwindbaren<br />
Konflikten. //<br />
//NELE KOZLOWSKI<br />
DISCONNECT Erstaufführung ab 30.1. im Metropol, immer So in eng. OmU<br />
USA 2012 - 115 Min. - Regie: Henry Alex Rubin. Mit Jason Bateman, Hope Davis,<br />
Frank Grillo, Michael Nyqvist, Paula Patton, Andrea Riseborough,<br />
Alexander Skarsgard, Jonah Bobo u.a.<br />
Eine Stadt und ihr Kaffee<br />
Düsseldorf Café<br />
Biologisch angebaut – fair gehandelt – rheinisch genossen<br />
Mischkulturen und Kompostdüngung,<br />
faire Preise und stabile Kooperationen –<br />
Düsseldorf Café fördert wirtschaftliche<br />
und soziale Perspektiven. Aromatischer<br />
Kaffeegenuss – mit einem Blick über den<br />
Tassenrand hinaus.<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.duesseldorf-cafe.de und<br />
www.eineweltforum.de<br />
Dallas Buyers Club<br />
Anfangs ist der homophobe Texaner Ron Woodroof (Matthew McConaughey)<br />
einem alles andere als sympathisch. Er lebt ein Leben auf der Überholspur, interessiert<br />
sich nur für Rodeo, Frauen, Alkohol und Kokain. Als er nach einer Schlä -<br />
gerei ins Krankenhaus eingeliefert wird, diagnostiziert der Arzt nach einer Rou -<br />
tine-Kontrolle AIDS. Woodroof glaubt dem Arzt nicht und rastet aus.<br />
Ausgerechnet er soll die „Schwulenkrankheit“ haben?<br />
Für Woodroof bricht eine Welt zusammen. Doch mit seinen Wutausbrüchen kann<br />
er dem nicht beikommen, und so werden wir Zeuge einer ganz wundersamen Ver -<br />
wandlung des jähzornigen Texaners. Die Uhr tickt, denn die Ärzte haben ihm nur<br />
noch dreißig Tage zu leben gegeben. An einer staatlichen Studie des neuen Medi -<br />
kaments AZT will er nicht teilnehmen, weil eine Hälfte der Probanden nur ein<br />
Placebo erhält. So besorgt er sich das Medikament auf illegalem Wege und wird<br />
zum Fachmann in Sachen AIDS. Er liest alle Veröffentlichungen und findet schließlich<br />
einen Arzt in Mexiko, der in den USA nicht mehr behandeln darf, weil er nicht<br />
genehmigte Medikamente verschreibt. Ihm gelingt es, Woodroof wieder auf die<br />
Beine zu bringen. Längst ist die 30 Tage-Frist verstrichen und ihm geht es so gut<br />
wie schon lange nicht mehr. Anfangs ist es wohl mehr sein Geschäftssinn als<br />
Solidarität mit seinen Leidensgenossen, die ihn auf die Idee bringt, Medikamente<br />
und Therapie nach USA einzuschmuggeln. Doch der Absatz der Medikamente verläuft<br />
zäher als erwartet. Da erinnert er sich an seinen Zimmergenossen im Kran -<br />
kenhaus, dem homosexuellen Rayon (Lared Leto), der jede Menge Kontakte in die<br />
Schwulenszene hat und einen entsprechenden Vertrauenvorschuss genießt.<br />
Notgedrungen arrangiert sich Woodroof mit der noch vor kurzem verachteten<br />
„Schwuchtel“, und plötzlich wir das Geschäft zu einem Renner.<br />
Es dauert nicht lange, bis Lebensmittelamt und Pharmaindustrie den beiden, deren<br />
Patienten inzwischen eine besser Überlebensquote haben als die an staatlichen<br />
Krankenhäusern behandelten, auf die Spur kommt und ihre Geschäfte unterbinden<br />
will. Ein Kampf um die freie Wahl von Medikamenten und Behandlung beginnt, bei<br />
dem auf beiden Seiten immer neue Trümpfe gezogen werden...<br />
Ron Woodroof starb 1992 an den Folgen von AIDS, sieben Jahre nach seiner tödlichen<br />
Diagnose und es macht schon Spaß, seiner Wandlung vom Saulus zum<br />
Paulus zuzuschauen: Anfnags sicherlich nur aus Eigennutz handelnd, entdeckt er<br />
Werte wie Toleranz, Zivilcourage, Kampfgeist und Menschlichkeit, die sich insbesondere<br />
im Verhältnis zu seinem schwulen Kompagnon widerspiegelt. Hierbei stehen<br />
sich die beiden Schauspieler in nichts nach, weshalb sie zu Recht beide einen<br />
Golden Globe gewannen und sicherlich auch bei der Oscar-Verleihung ein Wört -<br />
chen mitreden werden. //<br />
//KALLE SOMNITZ<br />
DALLAS BUYERS CLUB<br />
Erstaufführung der dt. Fassung und engl. OmU ab 6.2. im Bambi<br />
USA 2013 - 117 Min. - 2 Golden Globes und 6 Oscar-Nominierungen 2014 -<br />
Regie: Jean-Marc Vallée. Mit Matthew McConaughey, Jared Leto,<br />
Jennifer Garner, Steve Zahn u.a.<br />
Vorpremiere in der engl. Originalfassung mit dt. Untertiteln am 4.2. im Cinema<br />
Meine Schwestern<br />
Im neuen Film von Lars Kraume („Keine Lieder über die Liebe“) überzeugen drei<br />
wunderbare Schauspielerinnen: Jördis Triebel, Nina Kunzendorf und Lisa<br />
Hagmeister. Eine von ihnen ist von Geburt an schwer herzkrank, vor einer erneuten<br />
Operation begibt sie sich mit ihren beiden Schwestern auf eine Reise an Orte<br />
ihrer Kindheit an der Nordsee und schließlich nach Paris, wo sie das Leben noch<br />
einmal mit vollen Händen zu greifen sucht.<br />
Linda (Jördis Triebel) ist mit einem schweren Herzfehler auf die Welt gekommen<br />
und hätte nach Aussage des Arztes eigentlich nur drei Monate alt werden sollen.<br />
Dann sind daraus dreißig Jahre geworden, doch jetzt spürt sie, dass es zu Ende<br />
geht. Ohne ihrem Mann Micha (Stephan Grossmann) etwas zu sagen, zumal der<br />
gerade mit seiner neuen Geliebten beschäftigt ist, fährt sie zu ihrer kleinen<br />
Schwes ter Clara (Lisa Hagmeister). Kurz darauf stehen beide vor Katharinas Tür,<br />
der Ältesten, die davon ziemlich genervt ist, zumal sie ihr Leben lang viel oft wegen<br />
ihrer kranken Schwester zurückstecken musste. Aber Linda möchte mit ihren beiden<br />
Schwestern Orte ihrer Kindheit besuchen. Für sie ist es schon ein Abschied,<br />
für Katharina zunächst nur eine zusätzliche Belastung, und für Clara eine willkommene<br />
Ablenkung von sich selbst.<br />
Durch die Entscheidung, den Zuschauer mit dem Blickwinkel der Hauptfigur auf<br />
eine Ebene zu setzen, in dem ihr Tod vorweggenommen wird, ist die Außen -<br />
spannung – wird sie die angekündigte Herz-OP überstehen? – aufgehoben. Und so<br />
kann man sich, wie Linda selbst, ganz einlassen auf das Erleben der letzten Mo -<br />
mente ihres Lebens, auf das, was zwischen den Schwestern auf ihrer letzen Reise<br />
von der Nordsee bis nach Paris geschieht.<br />
Jördis Triebel ist nicht allein das Zentrum des Films – das sind alle drei Schwes -<br />
tern gleichermaßen. Sie ist dessen Ruhepol, seine Kraft. Die Kamera lässt sich viel<br />
Zeit, auf ihrem Gesicht zu ruhen und zu warten, bis sie zu Ende geschaut hat. Es<br />
sind ja alles letzte Blicke – auf das Meer, auf ein Straßencafé in Paris, auf Sacré<br />
Cœur. Was am Anfang wie die „normale“ Konkurrenz in einem Dreiecksverhältnis<br />
wirkt, differenziert sich in sehr subtilen Charakteren, die auf höchst unterschiedliche<br />
Weise mit dem Abschied und der eigenen Lebensproblematik umgehen.<br />
„Meine Schwestern“ ist ein leises, intensives Kammerspiel, in dem auch Angela<br />
Winkler und Ernst Stötzner in den wenigen Momenten des Parisbesuches sensible<br />
Studien der älteren Generation zeigen, die nur scheinbar souverän den Tod<br />
nicht allzu nah an sich herankommen lassen wollen. Und doch ist Kraumes sensibles<br />
Drama vor allen Dingen ein warmherziger Film über die Schönheit des<br />
Lebens, deren Flüchtigkeit wir nur allzu oft verdrängen. // //PROGRAMMKINO.DE<br />
MEINE SCHWESTERN<br />
Erstaufführung ab 6.2. im Metropol<br />
Deutschland 2013 - 88 Min. - Panoramabeitrag, Berlinale 2013 -<br />
Regie: Lars Kraume. Mit Jördis Triebel, Nina Kunzendorf, Lisa Hagmeister,<br />
Angela Winkler, Ernst Stötzner u.a.<br />
Preview der Zeitschrift CINEMA am 3.2. im Atelier. Karten über die entsprechende<br />
Ausgabe, nur Restkarten an der Abendkasse.<br />
Aktion: Am Starttag (6.2.) können zwei Schwestern den Film zum Preis von einer<br />
Kinokarte sehen. Bitte Personalausweis mitbringen.<br />
Am 8.2. um 19 Uhr wird der Film begleitet vom Bundesverband herzkranke Kinder<br />
e.V. (www.bvhk.de), der sich um die Belange Betroffener und Angehöriger von<br />
Menschen mit angeborenen Herzfehlern in jedem Lebensalter kümmert. Nach<br />
dem Film gibt es ein Gespräch mit Betroffenen.<br />
05.02.2014 16.00 Uhr Räuber Hotzenplotz<br />
Stadttheater<br />
Kindertheater nach dem Buch<br />
von Otfried Preußler<br />
08.02.2014 20.00 Uhr Klezmer trifft Derwisch<br />
Stadttheater<br />
Jüdisch-islamischer Dialog<br />
mit dem Ensemble Noisten<br />
15.02.2014 20.00 Uhr Duo Cuerda Cantabile<br />
Ferd. Trimborn Saal Susana Feige (Harfe) &<br />
Nirse Gonzalez (Gitarre)<br />
19.02.2014 20.00 Uhr 33 Variationen<br />
Stadttheater<br />
Schauspiel von<br />
Mosés Kaufmann<br />
21.02.2014 20.00 Uhr Auszeit! Ein musikalischer<br />
Stadttheater<br />
Seelenritt<br />
Liederabend des<br />
Rheinischen Landesth.<br />
Das gesamte Monatsprogramm finden Sie unter<br />
www.ratingen.de<br />
Info/Vorverkauf: Amt für Kultur und Tourismus, Rathaus,<br />
Minoritenstraße 3 a.<br />
Tel.: 02102 / 550-4104/05<br />
sowie alle bekannten Vorverkaufsstellen,<br />
Karten im Internet: www.westticket.de<br />
OSKA<br />
Hohe Straße 16<br />
Düsseldorf<br />
T 0211 2005 1993<br />
Mo – Fr 11 – 19 Uhr<br />
Samstag 10 – 16 Uhr<br />
oska-duesseldorf.de