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Pfarrbrief Nr. 93 - St. Michael Weingarten

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<strong>Pfarrbrief</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>93</strong> Seite 2<br />

Auf ein Wort<br />

Seelsorge geht neue Wege<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Wieder ist es Sommer geworden.<br />

Wenigstens diese Normalität gibt es<br />

noch, werden Sie denken, alles andere<br />

ist ja inzwischen so unsicher<br />

geworden, dass man sich eigentlich<br />

auf nichts mehr verlassen kann.<br />

Selbst die Rechtschreibung ist heute<br />

irgendwelchen Obergescheiten gnadenlos<br />

ausgeliefert. <strong>St</strong>att für Sicherheit<br />

auf dem Arbeitsmarkt und in<br />

der Altenversorgung zu sorgen, erklären<br />

die Verantwortlichen jetzt<br />

lieber die hartnäckigsten Rechtschreibfehler<br />

zur neuen Normalität.<br />

Ein Mehrheitsbeschluss scheint<br />

heutzutage bereits genug Rechtfertigung<br />

für jeden hausgemachten<br />

Blödsinn zu sein.<br />

Und jetzt, jetzt fängt die Kirche<br />

auch noch an mit solchen Dingen.<br />

Lässt beispielsweise die Kirche<br />

nicht mehr im Dorf, zumindest im<br />

übertragenen Sinn. Wenn wir das<br />

landläufig für den Gottesdienst angewendete<br />

Wort Kirche nehmen,<br />

stimmt das schon. Früher musste<br />

man, als Gast beispielsweise, am<br />

Samstag nur fragen: „Wann isch<br />

morje Kärch?“ Und schon bekam<br />

man die entsprechende Zeit genannt.<br />

Heute geht dann in der Regel<br />

der „Run“ aufs Ortsblättchen los.<br />

„Da steht das doch normalerweise<br />

drin! Otto, weißt du, wo im Blättchen<br />

die ‚Kirchlichen Nachrichten’<br />

zu finden sind?“ Ja, und nun muss<br />

man sich erst einmal orientieren, wo<br />

am Sonntag überhaupt Gottesdienste<br />

sind und entschuldigt sich dem<br />

Gast gegenüber etwas verlegen mit<br />

der Erklärung: „Wissen Sie, wir gehen<br />

nicht jeden Sonntag, da kann<br />

man schon ein bisschen aus der<br />

Reihe geraten. das ist heute so<br />

kompliziert geworden mit den Zeiten<br />

und den Orten...“<br />

Recht hat die Dame, es ist schwierig<br />

geworden. Dort, wo es Pfarrer und<br />

Pfarrgemeinderäten nicht gelungen<br />

ist, sich auf feste Zeiten an festen<br />

Orten zu einigen, dort gerät das<br />

ganze ein bisschen zum liturgischen<br />

Roulette.<br />

Es ist aber auch vertrackt. „Da sind<br />

heute einfach zu wenig Pfarrer am<br />

Werk. Und es sollen noch weniger<br />

werden, hört man. Warum tut die<br />

Kirche nicht mehr für den Nachwuchs?<br />

Sollen sie diese Leute doch<br />

einfach heiraten lassen.“<br />

Nun, ich bin mir nicht so sicher, ob<br />

dies der Hauptgrund für den mangelnden<br />

Priesternachwuchs ist. Ich<br />

bin mir auch nicht so sicher, wie<br />

genau solche Ratgeber hinterher die<br />

Scheidungsrate unter den Priestern

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