Jahresbericht 2012 - Verband der Nord-Ostdeutschen Textilindustrie ...
Jahresbericht 2012 - Verband der Nord-Ostdeutschen Textilindustrie ...
Jahresbericht 2012 - Verband der Nord-Ostdeutschen Textilindustrie ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Nord</strong>-<strong>Ostdeutschen</strong><br />
Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.<br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 1
2 <strong>Jahresbericht</strong> 2001<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Große Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
Die im vti-<strong>Jahresbericht</strong> für 2011 geäußerten optimistischen<br />
Erwartungen für die Entwicklung unserer Branche haben<br />
sich lei<strong>der</strong> nicht ganz erfüllt. Im Berichtsjahr <strong>2012</strong><br />
verzeichneten wir in Ostdeutschland - sowohl in <strong>der</strong> Textilals<br />
auch in <strong>der</strong> Modeindustrie - einen spürbaren<br />
Umsatzrückgang.<br />
Die Ursachen dafür sehen wir in erster Linie in den Unsicherheiten<br />
und Belastungen, die sich aus <strong>der</strong> Vertrauenskrise<br />
im Euroraum ergaben. Dennoch: Im Vergleich zur<br />
Entwicklung in an<strong>der</strong>en wichtigen europäischen Textillän<strong>der</strong>n<br />
hat sich unsere Branche als robust erwiesen. Das<br />
verlässliche Fundament unseres Industriezweiges sind<br />
mittelständische (Familien-)Unternehmen. Deren Inhaber und<br />
Geschäftsführungen übernehmen große persönliche<br />
Verantwortung für das Gedeihen <strong>der</strong> Firmen sowie für das<br />
Wohl ihrer Mitarbeiter. Ein Beleg dafür ist, dass die<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> Beschäftigten trotz <strong>der</strong> o. a. Umsatzrückgänge<br />
annähernd konstant geblieben ist. Unsere Firmen<br />
legen großen Wert auf qualifiziertes Stammpersonal und<br />
solide ausgebildeten Berufsnachwuchs.<br />
dem Gesamtverband textil+mode vehement gegen die<br />
ausufernde Erneuerbare-Energien-Umlage eingesetzt. Wir<br />
konnten erreichen, dass diese den Mittelstand belastende<br />
Abgabe auf die Agenda von Politik und Medien gelangt<br />
ist und dort bleiben wird. Der VOWALON Beschichtung<br />
GmbH, Treuen, gebührt Dank dafür, dass sie eine<br />
Musterklage gegen die EEG-Umlage angestrengt hat und<br />
den beschwerlichen Weg bis vor das Bundesverfassungsgericht<br />
gehen will.<br />
Wir bedanken uns bei allen Mitglie<strong>der</strong>n und Partnern<br />
unseres <strong>Verband</strong>es herzlich für die umfassende Unterstützung<br />
im Geschäftsjahr <strong>2012</strong>. Verstehen wir die<br />
vielgestaltigen Herausfor<strong>der</strong>ungen als Chance für unsere<br />
Branche - gehen wir auch weiterhin energisch ans Werk!<br />
Wenn sich die allgemeinen konjunkturellen Bedingungen<br />
zum Positiven entwickeln, stehen die Zeichen in <strong>der</strong><br />
ostdeutschen Textil- und Modebranche im Jahr 2013 wie<strong>der</strong><br />
auf Wachstum.<br />
Die rund 16.000 Mitarbeiter zählende Textil- und Bekleidungsbranche<br />
<strong>der</strong> neuen Bundeslän<strong>der</strong> bewältigt seit vielen<br />
Jahren in beeindrucken<strong>der</strong> Weise die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> globalisierten Wirtschaft. Unsere Textil- und Modehersteller<br />
bestimmen mit originellen Ideen und Innovationen<br />
sowie mit hoher Qualität und hervorragendem Service<br />
das Geschehen auf den Märkten mit. Auch künftig werden<br />
sie dabei tatkräftige Unterstützung von ihrem <strong>Verband</strong><br />
erhalten. Die Vertreter des vti sind überall dort am Ball,<br />
wo es um verlässliche Rahmenbedingungen für die<br />
heimische Textil- und Bekleidungsproduktion geht.<br />
Zu unseren Themen gehören die sichere, bezahlbare und<br />
saubere Energieversorgung, die Außenwirtschafts- und<br />
Handelspolitik, die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung,<br />
<strong>der</strong> Kampf gegen die Produkt- und Markenpiraterie sowie<br />
wertschöpfungsorientierte Forschungs- und Innovationsstrategien.<br />
Beispielsweise haben wir uns im Verein mit<br />
Werner Weitz<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Chemnitz, 28. Mai 2013<br />
Bertram Höfer<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 3<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland<br />
Die Weltkonjunktur verlor im Berichtsjahr an Schwung.<br />
Das Wachstum betrug nur noch 3,3 % - im Vergleich zu<br />
3,8 % zum Jahr 2011. Maßgebliche Ursachen waren die<br />
Staatsschuldenkrise, die Bankenkrise und die makroökonomische<br />
Krise im Euroraum. Wenngleich diese Ereignisse<br />
auch an Deutschland nicht spurlos vorüber gingen, ist die<br />
hiesige Wirtschaft im Jahr <strong>2012</strong> gewachsen. Dazu trug<br />
vor allem <strong>der</strong> Außenhandel bei.<br />
Allerdings verzeichnete das exportorientierte verarbeitende<br />
Gewerbe eine geringere Nachfrage. Seit September<br />
gingen die Umsätze kontinuierlich zurück. Die starke<br />
allgemeine Verunsicherung führte zudem zur Zurückhaltung<br />
bei inländischen Investitionen, so dass die Industrie-Umsätze<br />
im In- und Ausland gleichermaßen abnahmen. Wenn die<br />
außenwirtschaftlichen Unsicherheiten sowie die Belastungen<br />
durch die Vertrauenskrise im Euroraum nachlassen, dürfte<br />
sich das konjunkturelle Klima im Inland nach und nach<br />
verbessern. Dann sollte sich zeigen, dass die Unternehmen<br />
ihre Investitionen nur aufgeschoben, jedoch nicht aufgehoben<br />
haben.<br />
Insgesamt befindet sich die deutsche Wirtschaft jedoch<br />
nach wie vor in guter Verfassung. Sie ist in gewohnter<br />
Weise wettbewerbsfähig. Die leichte Aufhellung von<br />
Stimmungsindikatoren spricht dafür, dass sie hoffnungsvoll<br />
in das Jahr 2013 gestartet ist. Die Schwächephase dürfte<br />
also bald vorüber sein.<br />
%<br />
1)<br />
Bruttoinlandsprodukt und Wachstumsbeiträge im EURO-Raum 1)<br />
Verän<strong>der</strong>ung gegenüber dem Vorjahresquar<br />
orjahresquartal<br />
Wachstumsbeiträge (Prozentpunkte)<br />
Verän<strong>der</strong>ung gegenüber dem Vor<br />
orquar<br />
quartal (%)<br />
1) Reale, saison- und kalen<strong>der</strong>bereinigte Werte. Gebietsstand 1.1.2011 - 2) Ohne Vorratsverän<strong>der</strong>ungen und Nettozugang<br />
an Wertsachen - 3) Einschließlich Nettozugang an Wertsachen.<br />
Sachverständigenrat Quelle: EU<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> Werner Weitz (r.)<br />
und Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer<br />
(l.) begrüßten Sachsens Ministerpräsident<br />
Stanislaw Tillich zur Teilnahme<br />
am öffentlichen Teil <strong>der</strong> vti-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
am 7. Juni <strong>2012</strong> in<br />
Waldheim. Foto: vti-pressedienst<br />
4 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Entwicklung <strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie<br />
Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie schloss das<br />
Jahr <strong>2012</strong> insgesamt mit einem leichten Umsatzrückgang<br />
ab, wobei die Bekleidungsindustrie mo<strong>der</strong>at zulegen konnte.<br />
Die Beschäftigung wuchs, bei Bekleidung stärker als bei<br />
Textil. Der Außenhandel verzeichnete leichte Verluste, da<br />
sich <strong>der</strong> wichtige europäische Markt negativ entwickelte.<br />
Dies konnten auch die expandierenden Märkte in Übersee<br />
nicht auffangen. Der Bekleidungshandel legte - bei deutlich<br />
steigenden Preisen - minimal zu.<br />
Zu den Stärken <strong>der</strong> Branche zählten <strong>2012</strong> wie<strong>der</strong>um die<br />
Innovationskraft und Forschungsintensität im Segment <strong>der</strong><br />
Technischen Textilien sowie die international starken<br />
deutschen Marken.<br />
Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie investiert seit<br />
Jahren viel in Forschung und Entwicklung. 16 Textilforschungsinstitute<br />
treiben gemeinsam mit den Unternehmen<br />
wichtige Innovationen voran.<br />
Quelle: Konjunktur 02/2013 t+m<br />
Ostdeutschland<br />
Nach zwei Jahren mit überdurchschnittlich hohem<br />
Wachstum hat die ostdeutsche Textil- und Modeindustrie<br />
diese positive Entwicklung lei<strong>der</strong> nicht fortsetzen können.<br />
<strong>2012</strong> ging <strong>der</strong> Gesamtumsatz um 6,4 % zurück, wobei<br />
sich die <strong>Textilindustrie</strong> robuster erwies als die Modebranche.<br />
Erfreulich ist, dass zumindest das Beschäftigungsniveau<br />
gehalten werden konnte. Der Export, <strong>der</strong> in<br />
den Jahren davor <strong>der</strong> Motor <strong>der</strong> positiven Entwicklung<br />
war, schwächte sich ab (minus 2,2 %). Hemmend wirkten<br />
sich insbeson<strong>der</strong>e die Entwicklungen im Euroraum aus.<br />
Auch Probleme mit <strong>der</strong> Rohstoffversorgung und die weitere<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Energiekosten belasteten die Unternehmen.<br />
Insgesamt sind in <strong>der</strong> typisch mittelständisch geprägten ostdeutschen<br />
Branche rund 16.000 Menschen tätig, davon<br />
12.000 in Sachsen und 2.500 in Thüringen. Dank <strong>der</strong><br />
enormen Innovationskraft werden mittlerweile 45 % des<br />
Umsatzes im Zukunftsmarkt <strong>der</strong> Technischen Textilien<br />
erwirtschaftet, 30 % gehen auf Heimtextilien und<br />
25 % auf Bekleidung zurück.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 <strong>2012</strong><br />
5
Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Verband</strong>sarbeit<br />
Tarifpolitik<br />
Der am 24. 3. 2011 erreichte Tarifabschluss mit <strong>der</strong> IG<br />
Metall umfasste eine Tariflaufzeit von insgesamt<br />
24 Monaten bis zum 31. 3. 2013. Somit waren <strong>2012</strong><br />
keine Tarifverhandlungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Die im März 2011 getroffenen Vereinbarungen wurden<br />
etappenweise, teilweise erst <strong>2012</strong>, wirksam. Nachdem<br />
bereits ab dem 1. 6. 2011 auf <strong>der</strong> Grundlage dieser<br />
Vereinbarungen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen<br />
um 2,5 % sowie zusätzlich die Ausbildungsvergütungen<br />
ab dem 1. 8. 2011 in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />
Lehrjahr nochmals auf Beträge zwischen 600 EUR und<br />
750 EUR überproportional gesteigert wurden, war für<br />
das Jahr <strong>2012</strong> eine weitere Erhöhung vereinbart. Danach<br />
stiegen ab dem 1. 4. <strong>2012</strong> die Entgelte und Ausbildungsvergütungen<br />
nochmals um 2,3 %. Das zusätzliche<br />
Urlaubsgeld ab <strong>2012</strong> beträgt 364 EUR.<br />
Die Tarifparteien hatten zudem 2011 unter Berücksichtigung<br />
ihrer Verantwortung für die Sicherung eines qualifizierten<br />
Fachkräftenachwuchses erstmals vereinbart, Auszubildende<br />
nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung befristet für<br />
ein Jahr in ein Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Hierzu<br />
hatten die Tarifparteien ebenfalls 2011 einen Tarifvertrag<br />
zur Übernahme von Ausgebildeten vereinbart, <strong>der</strong> die<br />
Voraussetzungen und Modalitäten <strong>der</strong> Übernahme festlegt.<br />
Dieser Tarifvertrag war auch im Jahr <strong>2012</strong> die Grundlage<br />
für die Übernahme <strong>der</strong> ausgebildeten Lehrlinge nach<br />
erfolgreichem Abschluss in ein auf 12 Monate befristetes<br />
Arbeitsverhältnis. Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> zum Entgelttarifvertrag<br />
vom 24. 3. 2011 vereinbarten Protokollnotiz<br />
<strong>der</strong> Tarifparteien - Abweichende Regelungen - beantragte<br />
ein Unternehmen, die für den 1. 4. <strong>2012</strong> festgelegte<br />
Tariferhöhung von 2,3 % unter Bezugnahme auf die<br />
wirtschaftliche Situation auf den 1. 10. <strong>2012</strong> zu verschieben.<br />
Nach längeren Verhandlungen mit Vertretern<br />
<strong>der</strong> IG Metall konnte dem Anliegen des Unternehmens<br />
entsprochen und eine für das Unternehmen akzeptable<br />
Vereinbarung getroffen werden. Vereinbarungsgemäß<br />
wurden auch <strong>2012</strong> die Gespräche mit <strong>der</strong> IG Metall zu<br />
demografischen Themen fortgeführt.<br />
Mit seiner kontinuierlichen Tarifpolitik verfolgt <strong>der</strong> vti das<br />
Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong> Unternehmen zu<br />
gewährleisten bzw. <strong>der</strong>en Stabilisierung zu unterstützen<br />
und damit Arbeitsplätze zu erhalten. Auch künftig wird <strong>der</strong><br />
<strong>Verband</strong> alles daransetzen, dass mo<strong>der</strong>ate und für die<br />
Firmen wirtschaftlich vertretbare Abschlüsse zustande<br />
kommen, die zugleich die Interessen <strong>der</strong> Mitarbeiter an<br />
<strong>der</strong> Erhöhung ihrer Einkommen berücksichtigen. Mit diesen<br />
Anliegen sind die Mitglie<strong>der</strong> des vti-Tarifausschusses auch<br />
in die Ende Februar 2013 eingeleitete Tarifrunde<br />
gegangen und haben dabei einen <strong>der</strong> aktuellen<br />
wirtschaftlichen Situation angemessenen Tarifabschluss für<br />
zwei Jahre vereinbaren können.<br />
Mittelstandsfinanzierung und Steuerpolitik<br />
Im Berichtsjahr hat die EU die wohl wichtigsten Entscheidungen<br />
bezüglich <strong>der</strong> Verteilung von Finanzmitteln für den<br />
Zeitraum von 2014 bis 2020 getroffen. In Vorbereitung<br />
auf die neue 7-Jahresperiode <strong>der</strong> Strukturför<strong>der</strong>ung wurden<br />
sowohl die inhaltliche als auch strategische sowie finanzielle<br />
Neuordnung <strong>der</strong> Strukturfonds beschlossen. So soll<br />
beispielsweise die Transparenz <strong>der</strong> wichtigsten europäischen<br />
Fonds erhöht werden, indem <strong>der</strong> Europäische<br />
Sozialfonds (ESF), <strong>der</strong> Europäische Fonds für regionale<br />
Entwicklung (EFRE), <strong>der</strong> Kohäsionsfonds (KF), <strong>der</strong> Europäische<br />
Landwirtschaftsfonds (ELER) und <strong>der</strong> Europäische Fischereiund<br />
Meeresfonds (EMFF) in einer gemeinsamen allgemeinen<br />
Ordnung nach einheitlichen Regularien behandelt und<br />
verwendet werden.<br />
Für die gesamte Strukturfondspolitik sind immerhin<br />
336 Milliarden Euro vorgesehen. Diese Summe weckt<br />
allenthalben Begehrlichkeiten. Die ostdeutschen Bundeslän<strong>der</strong><br />
müssen sich auf erhebliche Reduzierungen einstellen.<br />
Grund ist die neu definierte Gebietskategorisierung nach<br />
„weniger entwickelten Regionen“, „Übergangsregionen“<br />
und „stärker entwickelten Regionen“. Die Eingruppierung<br />
ostdeutscher Län<strong>der</strong> in die Kategorie „Übergangsregionen“<br />
bedeutet sinkende Höchstför<strong>der</strong>sätze bei Investitionen, den<br />
Wegfall <strong>der</strong> Betriebsmittel-För<strong>der</strong>ung sowie die drastisch<br />
reduzierte För<strong>der</strong>ung von Großunternehmen bzw. <strong>der</strong>en<br />
komplette Einstellung. So rechnen <strong>der</strong> Freistaat Sachsen<br />
mit 2,6 Mrd. EUR und <strong>der</strong> Freistaat Thüringen mit<br />
1,4 Mrd. EUR EU-Beihilfen für 2014 bis 2020. Um diese<br />
geringer werdenden Mittel so effizient als möglich<br />
einzusetzen, liegt <strong>der</strong> Fokus für die Vergabe auf den<br />
Themen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Forschung und Innovation,<br />
Stärkung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit von KMU,<br />
Energieeffizienz und erneuerbare Energien,<br />
soziale Einglie<strong>der</strong>ung und Bekämpfung <strong>der</strong> Armut.<br />
Die ostdeutsche Wirtschaft stellt Größenwachstum und Innovationskraft<br />
<strong>der</strong> mittelständischen Unternehmen in den<br />
Mittelpunkt. Damit sind <strong>2012</strong> auch für unsere Branche<br />
wichtige Finanzierungsgrundlagen geschaffen worden.<br />
6 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Unabhängig von diesen perspektivischen Weichenstellungen<br />
verschlechterten bzw. verkomplizierten sich im Berichtsjahr<br />
die gegenwärtig geltenden För<strong>der</strong>regularien. So wurden<br />
beispielsweise in Sachsen die Abrufzyklen verkürzt. Eine<br />
Umschichtung von nicht in Anspruch genommenen Mitteln<br />
in die Folgejahre wurde ausgeschlossen. Die Kommunikation<br />
mit einigen Aufbaubanken gestaltete sich schwieriger als<br />
zuvor. Der direkte Kontakt mit den zuständigen Bearbeitern<br />
ist wegen vorgeschalteter Servicestellen häufig kaum<br />
möglich, o<strong>der</strong> seine Anbahnung wird zur Geduldsprobe.<br />
Häufiger Wechsel von Bearbeitern führte zu Informationsverlusten,<br />
zu Verzögerungen und nicht selten zu<br />
Irritationen.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> eigens für die Textil- und Bekleidungsunternehmen<br />
<strong>der</strong> jungen Bundeslän<strong>der</strong> erdachten (und<br />
bislang sehr sinnvollen und effizienten) Beantragungsmöglichkeiten<br />
bei Investitionszulagen für Erstmuster wirken<br />
sich die drastischen Reduzierungen laut Investitionszulagengesetz<br />
beson<strong>der</strong>s nachteilig aus. <strong>2012</strong> lag die<br />
Zulage noch bei 10 %, wodurch das Verhältnis von Aufwand<br />
und Nutzen eine Beantragung kaum noch rechtfertigte. Im<br />
Jahr 2013 werden KMU bei einer Zulage von 5 % nur<br />
noch dann Anträge stellen, wenn <strong>der</strong> Anteil an Musteraufwand<br />
im Verhältnis zum Gesamtumsatz exorbitant hoch<br />
ist. Der vti bemüht sich intensiv darum, dass eine Alternative<br />
für diese gänzlich auslaufende För<strong>der</strong>möglichkeit<br />
geschaffen wird.<br />
Keinen endgültigen Fortschritt gab es bezüglich relevanter<br />
Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Erbschaft- und Vermögensteuer in Deutschland.<br />
Die Wie<strong>der</strong>einführung <strong>der</strong> Vermögensteuer wird von<br />
den Parteien sehr differenziert diskutiert. Allerdings scheinen<br />
alle vorgeschlagenen Modelle entwe<strong>der</strong> aus verfassungsrechtlicher<br />
Sicht o<strong>der</strong> wegen des exorbitant hohen<br />
Erhebungsaufwands zum Scheitern verurteilt zu sein. Das<br />
aktuelle Erbschaftsteuergesetz (ErbStG) wird - so die allgemeine<br />
Meinung - keinen Bestand haben. Bevor jedoch das<br />
gerade neu gestaltete ErbStG wie<strong>der</strong> geän<strong>der</strong>t und damit<br />
die Planbarkeit weitreichen<strong>der</strong> Entscheidungen verhin<strong>der</strong>t<br />
wird, sollte <strong>der</strong> Ausgang <strong>der</strong> anhängigen Verfassungsklage<br />
in Ruhe abgewartet werden.<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
Die einzelbetriebliche För<strong>der</strong>ung im Rahmen <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe<br />
„Verbesserung <strong>der</strong> regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />
(GRW) wurde nach einem Prozess <strong>der</strong> Neugestaltung<br />
im Jahr 2011 in <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> jungen<br />
Bundeslän<strong>der</strong> <strong>2012</strong> nochmals stark genutzt - trotz<br />
reduzierter För<strong>der</strong>sätze, einer aufwendigeren Antragstellung<br />
und hoher Anfor<strong>der</strong>ungen an den Verwendungsnachweis.<br />
Während einzelne Län<strong>der</strong> die noch bis 2013 geltende<br />
För<strong>der</strong>palette voll ausschöpften, reduzierten an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong><br />
die För<strong>der</strong>möglichkeiten in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />
drastisch. Sie begründeten das damit, dass sie sich<br />
frühestmöglich auf die neue EU-Strukturfondsperiode<br />
einstellen und die Unternehmen darauf vorbereiten möchten.<br />
Die unterschiedlich gestalteten Mittelstandsför<strong>der</strong>richtlinien<br />
<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> im <strong>Verband</strong>sgebiet wurden rege in<br />
Anspruch genommen. Ob das Gesetz <strong>der</strong> Mittelstandsför<strong>der</strong>ung<br />
in Thüringen o<strong>der</strong> die Mittelstandsför<strong>der</strong>richtlinie<br />
in Sachsen - alle Beratungs- und/o<strong>der</strong> Innovationsför<strong>der</strong>möglichkeiten<br />
waren und sind für unsere Branche<br />
nützlich und hilfreich. Das Auslaufen dieser Art <strong>der</strong><br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Ende 2013 bedeutet einen starken<br />
Einschnitt. Deshalb werden wir alle noch laufenden<br />
Angebote intensiv nutzen.<br />
Die im Januar <strong>2012</strong> in Sachsen neu gestaltete Richtlinie<br />
zur För<strong>der</strong>ung von Innovationsassistenten hat sich zur Erfolgsgeschichte<br />
entwickelt. Diese relativ transparente und unbürokratische<br />
För<strong>der</strong>möglichkeit bietet vor allem kleinen<br />
Unternehmen die Chance, neue Produktbereiche aufzubauen<br />
und aus eigener Kraft am Markt zu etablieren. Der Freistaat<br />
för<strong>der</strong>t die Einstellung von Hoch- und Fachschulabsolventen<br />
bis zu drei Jahre mit durchschnittlich 50 % <strong>der</strong> Lohnkosten.<br />
Das ist gleichermaßen Hilfe für die Unternehmen wie für<br />
die jungen Akademiker, die am Beginn ihrer Berufslaufbahn<br />
stehen.<br />
Frank Vogel, Landrat des Erzgebirgskreises<br />
(r.), interessierte sich beim<br />
Branchentag Textil Erzgebirge <strong>2012</strong><br />
für Erzeugnisse <strong>der</strong> Curt Bauer GmbH<br />
Aue, die Geschäftsführer Gert Bauer<br />
(2. v. r.) erklärte. Auch vti-Hauptgeschäftsführer<br />
Bertram Höfer, Matthias<br />
Lißke, Geschäftsführer <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
Erzgebirge GmbH,<br />
MODEE-Geschäftsführer Thomas<br />
Häusler und Sabine Gimpel vom TITV<br />
Greiz (v. l.) folgten den Ausführungen.<br />
Der Branchentag vereinte am<br />
8. November 65 Vertreter aus<br />
Textilfirmen sowie aus Politik und<br />
Wirtschaft. Foto: vti-pressedienst<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001 7
Branchenprojekte<br />
Deutsch-tschechisches Projekt InCoTex<br />
Bemerkenswerte Ergebnisse <strong>der</strong> mehrjährigen Zusammenarbeit<br />
präsentierten die Akteure des sächsisch-tschechischen<br />
EU-Projekts Innovationszentrum für kundenorientierte individuelle<br />
textile Produkte (InCoTex) während <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Mitteldeutschen<br />
Modemesse am 13. Februar <strong>2012</strong> in Leipzig-Schkeuditz.<br />
Das Projekt lief in <strong>der</strong> Zeit von Dezember 2008 bis März<br />
<strong>2012</strong>. An InCoTex beteiligt waren neben dem Leadpartner<br />
vti die TU Liberec auf tschechischer Seite sowie auf<br />
deutscher Seite <strong>der</strong> INNtex e. V., Chemnitz, das<br />
Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI), Chemnitz, und <strong>der</strong><br />
Handelsverband Sachsen, Dresden.<br />
Deutsch-polnisches Projekt InMaTex<br />
Im Rahmen des deutsch-polnischen Projekts InMaTex wird<br />
ein Zentrum <strong>der</strong> Innovation und Kooperation für kundenindividuelle<br />
textile Produkte mit den Schwerpunkten<br />
Mass Customization, Design und Material entwickelt. Dabei<br />
fließen die beim sächsisch-tschechischen Projekt InCoTex<br />
gesammelten Erfahrungen ein (Laufzeit vom 31. August<br />
2010 bis 31. März 2014).<br />
Akteure von InMaTex sind das STFI als Leadpartner, <strong>der</strong><br />
polnische Textilverband Stowarzyszenie Wlókienników<br />
Polskich Oddziat we Wroclawiu (SWP), <strong>der</strong> vti, <strong>der</strong> INNtex<br />
e. V. und <strong>der</strong> Handelsverband Sachsen. Es soll eine<br />
Konzeption zum Betreiben eines Innovations- und<br />
Kooperationszentrums für kundenorientierte, individuelle<br />
textile Produkte mit den Schwerpunkten Design und Material<br />
entwickelt, modular getestet und implementiert werden.<br />
Damit verbunden sind <strong>der</strong> Aufbau eines geeigneten<br />
Kommunikationsnetzwerkes und einer Informationsplattform<br />
sowie die Durchführung von Seminaren, Workshops etc.<br />
Die Akteure von InMaTex treffen sich regelmäßig in Sachsen<br />
und Polen, um den aktuellen Stand <strong>der</strong> Umsetzung des<br />
Projekts zu kontrollieren.<br />
Die Abschlussveranstaltung des von<br />
<strong>der</strong> EU unterstützten InCoTex-Projektes<br />
fand im Rahmen <strong>der</strong> Mitteldeutschen<br />
Modemesse am 13. Februar <strong>2012</strong> in<br />
Schkeuditz statt. Unser Foto zeigt<br />
Prof. Dr. Rainer Gebhardt (STFI), Leiter<br />
<strong>der</strong> Projektsteuerungsgruppe; Jutta<br />
Müller, Geschäftsführerin des Handelsverbandes<br />
Sachsen (HVS), Jana<br />
Scholz, Chefin <strong>der</strong> Modemesse, HVS-<br />
Geschäftsführer René Glaser und<br />
Angelika Zschau vom Lead-Partner vti<br />
im Gespräch. Foto: vti-pressedienst<br />
8 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Aus- und Fortbildung<br />
Der demografische Wandel hat mittlerweile die gesamte<br />
deutsche Wirtschaft erfasst. Die in unserer Branche ohnehin<br />
komplizierte Fachkräftesituation wird dadurch weiter<br />
verschärft, und eine Entspannung ist langfristig nicht in<br />
Sicht.<br />
Prognosen zufolge wird die Zahl <strong>der</strong> dem Arbeitsmarkt zur<br />
Verfügung stehenden Menschen im Alter von 19 bis 64<br />
Jahren im Zeitraum von 2005 bis 2025 um rund 3,5 Millionen<br />
zurückgehen. 2025 gibt es voraussichtlich 17,8 %<br />
weniger Schüler als 20 Jahre vorher.<br />
Wenngleich dieser Rückgang in den westdeutschen Flächenlän<strong>der</strong>n<br />
höher ausfallen wird als in Ostdeutschland, bereitet<br />
er auch hier Probleme. Beim Kampf um geeignete Bewerber<br />
muss unsere Branche weiter ihr positives Image<br />
verstärken und sich attraktiv präsentieren.<br />
Die Offensive des vti gegen den drohenden Fachkräftemangel<br />
begann bereits vor rund vier Jahren. Die Tatsache,<br />
dass wir uns schon früher als an<strong>der</strong>e Industriebereiche<br />
darauf einstellen mussten und Gegenmaßnahmen ergriffen<br />
haben, scheint sich gegenwärtig zu einem Vorteil für unsere<br />
Branche zu entwickeln.<br />
Berufsausbildung<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsbranche<br />
abgeschlossenen Lehrverträge ist von 2006 bis <strong>2012</strong> um<br />
124 zurückgegangen, d. h. innerhalb von nur sechs Jahren<br />
verzeichneten wir einen Rückgang um rund 35 %. Auch<br />
die Tatsache, dass im Berichtsjahr <strong>2012</strong> von insgesamt<br />
300 angebotenen Ausbildungsplätzen nur 230 besetzt<br />
werden konnten, offenbart die ganze Tragweite dieser<br />
Entwicklung.<br />
Dennoch konnten wir <strong>2012</strong> - im Unterschied zu den<br />
Vorjahren - das weitere Auseinan<strong>der</strong>driften <strong>der</strong> Zahlen<br />
angebotener Ausbildungsplätze und aufgenommener<br />
Lehrlinge verhin<strong>der</strong>n. Dies war in erster Linie <strong>der</strong> großen<br />
Vielfalt an Image verbessernden Maßnahmen und Veranstaltungen<br />
sowie unserer zielgerichteten Pressearbeit zu<br />
verdanken.<br />
Allein unser vom Bundeswirtschaftsministerium geför<strong>der</strong>tes<br />
Projekt „Passgenaue Vermittlung ausbildungswilliger Jugendlicher“<br />
(PVA) brachte einen Schub an zusätzlichen<br />
Ausbildungsverträgen. Mitarbeiter des <strong>Verband</strong>es und<br />
zahlreiche Unternehmensvertreter präsentierten exemplarisch<br />
eine Vielzahl von Produkten aus allen textilen<br />
Sparten auf ca. 20 Ausbildungsbörsen sowie auf Messen<br />
und an<strong>der</strong>en Veranstaltungen.<br />
Sorgen bereitet uns die im Zusammenhang mit sinkenden<br />
Schüler- und Ausbildungszahlen stehende Konzentration auf<br />
immer weniger Berufsschulstandorte. 2011 drohte die Abwan<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> „Produktgestalter Textil“<br />
aus dem vogtländischen Plauen in das fränkische<br />
Münchberg. Das konnten wir verhin<strong>der</strong>n. Im Berichtsjahr<br />
<strong>2012</strong> jedoch wurde die Modenäher-Ausbildung von<br />
Limbach-Oberfrohna nach Plauen verlagert. Prinzipiell sind<br />
bestimmte Konzentrationen sicher sinnvoll. Sie dürfen aber<br />
nicht dazu führen, dass junge Menschen letztlich von einer<br />
Ausbildung in unserer Branche Abstand nehmen. Deshalb<br />
nehmen wir solche Tendenzen sehr ernst und bringen uns<br />
konsequent in die Lösung solcher Standortfragen ein.<br />
Jahr<br />
1996<br />
1998<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
<strong>2012</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Ausbildungszahlen im <strong>Verband</strong>sgebiet<br />
angebotene Ausbildungsplätze<br />
aufgenommene Auszubildende<br />
109<br />
107<br />
280<br />
250<br />
360<br />
360<br />
350<br />
335<br />
365<br />
352<br />
360<br />
354<br />
340<br />
282<br />
280<br />
251<br />
270<br />
235<br />
295<br />
232<br />
300<br />
230<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 <strong>2012</strong><br />
9
Mit unserer seit drei Jahren geführten Ausbildungskampagne<br />
„Go textile!“, die wir im Verein mit dem Gesamtverband<br />
textil+mode und an<strong>der</strong>en Landesverbänden organisieren,<br />
konnten wir <strong>2012</strong> weitere Fortschritte erzielen. Die jugendgemäß<br />
gestaltete Internet-Plattform www.go-textile.de<br />
wurde angereichert mit audiovisuellen Elementen, so dass<br />
die Besucher noch besser Informationen über die Vielfalt<br />
<strong>der</strong> textilen Welt sowie ausbildende Unternehmen finden.<br />
Die gelungene Online-Präsentation zeigt eine Branche, in<br />
<strong>der</strong> sich Tradition und Mo<strong>der</strong>ne auf Hightech-Niveau<br />
begegnen und die sichere Zukunftschancen für junge Leute<br />
bietet.<br />
150 Unternehmen und Bildungseinrichtungen <strong>der</strong> Textilund<br />
Bekleidungsindustrie, darunter etliche aus dem<br />
Ostdeutschland, beteiligen sich bereits mit individuellen<br />
Firmenprofilen an dem Projekt. Der vti rät allen Mitgliedsunternehmen,<br />
diese hervorragende Möglichkeit zur<br />
Nachwuchswerbung zu nutzen.<br />
Berufsbegleitende Fortbildung<br />
Im Berichtsjahr erwies sich <strong>der</strong> 20. Jungunternehmer-Stammtisch<br />
des vti als Höhepunkt im Bereich <strong>der</strong> Fortbildung.<br />
Das Thema „Öffentlichkeitsarbeit in mittelständischen<br />
Unternehmen“ war bewusst für dieses Jubiläum ausgewählt<br />
worden, da sich die Veranstaltungsreihe durch ihre Akzeptanz<br />
in <strong>der</strong> Unternehmerschaft durchaus zur Nachahmung<br />
in an<strong>der</strong>en Branchen empfiehlt.<br />
Die am Stammtisch diskutierten Themen folgen keiner akademisch<br />
begründbaren Reihenfolge o<strong>der</strong> inhaltlichen Strukturierung.<br />
Doch sie beziehen sich auf aktuelle und allgemein<br />
interessierende Themen aus unterschiedlichen Bereichen.<br />
Der ungezwungene Charakter dieser Seminare, <strong>der</strong> freundschaftliche<br />
Umgang <strong>der</strong> Teilnehmer untereinan<strong>der</strong> und die<br />
Pflege des Zusammengehörigkeitsgefühls zwischen Unternehmern<br />
unterschiedlicher Provenienz - all das sind Gründe<br />
dafür, weshalb es sich lohnt, diese Tradition in unserem<br />
verbandseigenen Erzgebirgshotel „An <strong>der</strong> Kammloipe“ in<br />
Johanngeorgenstadt fortzuführen.<br />
Auch die seit Jahren etablierten Informationsveranstaltungen<br />
unseres <strong>Verband</strong>es zu Themen, wie Energie, Personal o<strong>der</strong><br />
Außenwirtschaft, haben wir wie<strong>der</strong> mit gutem Erfolg<br />
angeboten. Dabei wurden wir unterstützt von kompetenten<br />
Partnern, wie dem Gesamtverband textil+mode, dem<br />
Energieversorger enviaM o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beratungsgesellschaft<br />
e-hoch-x.<br />
Die Zusammenarbeit des vti mit den Bildungswerken in<br />
Sachsen und Thüringen hat sich in den zurückliegenden<br />
Jahren sehr zum Vorteil unserer Mitglie<strong>der</strong> entwickelt. So<br />
konnten wir in <strong>der</strong> Kooperation mit dem Bildungswerk <strong>der</strong><br />
Sächsischen Wirtschaft (bsw) zahlreiche Synergien bei <strong>der</strong><br />
Bearbeitung <strong>der</strong> drei Einzelbestandteile des PVA-Projekts<br />
nutzen. Ähnlich gut funktionierte die Zusammenarbeit mit<br />
an<strong>der</strong>en Partnern, so beispielsweise beim EU-Projekt<br />
„Wash & Load“ mit dem Sächsischen Textilforschungsinstitut<br />
e.V. (STFI), Chemnitz.<br />
Dieses „Familienfoto“ entstand am 24. März <strong>2012</strong> während des 20. Jungunternehmer-Stammtischs des vti vor dem<br />
Erzgebirgshotel „An <strong>der</strong> Kammloipe“ in Johanngeorgenstadt.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
10 <strong>Jahresbericht</strong> 2001<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Universitäts- und Fachhochschulausbildung<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> brachte endlich die längst überfällige Klärung<br />
zur Problematik „Fachhochschulausbildung in Westsachsen“.<br />
Nachdem die Schließung des Hochschulstandortes in<br />
Reichenbach durch die sächsische Staatsregierung unwi<strong>der</strong>ruflich<br />
entschieden war, einigten sich alle betroffenen<br />
Akteure auf eine zukunftsfähige Zweistufenlösung. Nach<br />
einer Bachelorausbildung am Standort Zwickau <strong>der</strong><br />
Westsächsischen Hochschule (WHZ) besteht für<br />
leistungsstarke Studenten die Möglichkeit , eine Masterausbildung<br />
an <strong>der</strong> Technischen Universität Chemnitz im<br />
Textil- und Bekleidungsbereich abzuschließen. Damit erfolgt<br />
eine eindeutige Aufwertung <strong>der</strong> bisherigen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
am Standort Reichenbach.<br />
An <strong>der</strong> Technischen Universität Dresden hat die ohnehin<br />
schon hohe Ausbildungsqualität im Textilbereich durch die<br />
weitere Profilierung des Instituts für Textilmaschinen und<br />
Textile Hochleistungswerkstofftechnik bemerkenswerte<br />
Potenziale erschlossen. Die rund 50 im Jahr <strong>2012</strong> immatrikulierten<br />
Studenten setzen sich zum Teil aus<br />
Absolventen des Grundstudiums im Fach Maschinenbau<br />
und zum an<strong>der</strong>en Teil aus dem konsekutiven Master-<br />
Studiengang „Textil- und Konfektionstechnik“ zusammen.<br />
Zehn Prozent <strong>der</strong> Kommilitonen kommen aus dem Ausland;<br />
nach dem Studium gehen sie in <strong>der</strong> Regel in ihre<br />
Heimatlän<strong>der</strong> zurück. Durchschnittlich 45 Studenten jedes<br />
Absolventenjahrgangs verbleiben für unsere Wirtschaft.<br />
Große Besorgnis löste die Ankündigung <strong>der</strong> sächsischen<br />
Staatsregierung aus, sowohl die Berufsfachschulausbildung<br />
als auch die Technikerausbildung (Fachschule) im Freistaat<br />
auslaufen zu lassen. Der vti und Sachsenmetall haben sich<br />
insbeson<strong>der</strong>e für den Erhalt <strong>der</strong> Technikerausbildung<br />
eingesetzt und vehement <strong>der</strong>en unbegrenzte Fortführung<br />
gefor<strong>der</strong>t. Wir sind deshalb sehr stolz und glücklich<br />
darüber, dass die sächsische Staatsregierung noch im Jahr<br />
<strong>2012</strong> den Beschluss gefasst hat, die Technikerausbildung<br />
in Sachsen zu erhalten. Dies war ein wichtiges Signal für<br />
eine am Arbeitsmarkt orientierte Bildungspolitik, da die<br />
Fachschulen einen unersetzbaren Beitrag zur Deckung des<br />
Fachkräftebedarfs unserer Branche in den neuen<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n leisten.<br />
Studentinnen des Instituts für Textil- und Le<strong>der</strong>technik (ITL) Reichenbach <strong>der</strong> Westsächsischen Hochschule Zwickau<br />
(WHZ) demonstrierten während <strong>der</strong> 4. Chemnitzer mtex den Durchblick an einem Fassadenelement <strong>der</strong> Zukunft. Im<br />
Rahmen des vom Freistaat Sachsen geför<strong>der</strong>ten Projekts „Actorwall“ entwickelten Kommilitonen des ITL sowie <strong>der</strong><br />
Fakultät für Architektur gemeinsam intelligente Materialien für die Außenhaut von Gebäuden.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 11<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Forschung und Entwicklung<br />
Die Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren war<br />
im Berichtsjahr wie<strong>der</strong>um ein zentraler Erfolgsfaktor im<br />
weltweiten Wettbewerb. Scheinbar im Wi<strong>der</strong>spruch zu<br />
dieser Aussage steht, dass die kleinen und mittleren<br />
Unternehmen unserer Branche in <strong>der</strong> Regel nicht über<br />
eigene Forschungskapazitäten verfügen.<br />
Dieses Defizit wird jedoch in nahezu perfekter Art und<br />
Weise durch die vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi) geför<strong>der</strong>te Industrielle<br />
Gemeinschaftsforschung (IGF) ausgeglichen. 16 deutsche<br />
Forschungsinstitute, von denen vier in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
angesiedelt sind, bilden praktisch das permanente<br />
Reservoir an „manpower & equipment“ im Sinne<br />
hochmo<strong>der</strong>ner Industrieforschung. Die IGF-För<strong>der</strong>ung<br />
zeichnet sich durch technologieunabhängige und<br />
branchenoffene Orientierung aus. So wird <strong>der</strong> Blick nicht<br />
auf „Schlüsseltechnologien“ verengt, die sich zudem<br />
fortwährend verän<strong>der</strong>n. Vielmehr können Problemlösungen<br />
unter Einbeziehung aller wissenschaftlichen und technischen<br />
Richtungen in Angriff genommen werden.<br />
Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)<br />
hat die Bundesregierung die langjährig vorhandene Lücke<br />
zwischen vorwettbewerblicher Forschung und industrieller<br />
Umsetzung geschlossen. Kleine und mittelständische Firmen<br />
sind somit in <strong>der</strong> Lage, Vorarbeiten aus IGF-Projekten zu<br />
unternehmensspezifischen Innovationen weiterzuentwickeln<br />
und zur Marktreife zu führen. Dabei entstandene Netzwerke<br />
zwischen FuE-Einrichtungen und Industrieunternehmen<br />
bildeten häufig die Basis für weiterführende Projekte im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Mittelstandsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>.<br />
Beispielsweise entstanden in Sachsen zahlreiche textile<br />
Kooperationsprojekte, und <strong>der</strong> Schwerpunkt „Markteinführung<br />
innovativer Produkte“ des Mittelstandsför<strong>der</strong>programms<br />
kam effektiv zum Tragen. Aber auch die<br />
einzelbetriebliche Technologieför<strong>der</strong>ung, die - in unterschiedlichen<br />
Facetten - in nahezu allen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
praktiziert wird, war für unsere Branche eine gute Hilfe.<br />
Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Textilforschung auf europäischer Ebene<br />
gewinnt an Bedeutung. Allerdings gestaltet sie sich in <strong>der</strong><br />
täglichen Praxis nach wie vor sehr schwierig. Die<br />
bürokratischen Hürden sind in jüngerer Vergangenheit eher<br />
höher geworden. Allein die Tatsache, dass die Nutzer<br />
dieser Programme heute wohl besser als zu Beginn<br />
„trainiert“ sind, ermöglicht Erfolge auf diesem Gebiet.<br />
Dennoch: bei rückläufigen För<strong>der</strong>ungen aus Landes- und<br />
Bundesprogrammen ist künftig eine konsequente Nutzung<br />
europäischer För<strong>der</strong>töpfe von existenzieller Bedeutung für<br />
den deutschen Mittelstand.<br />
Im Rahmen des Projekts „Perspektiven 2025“ hat sich das<br />
Forschungskuratorium Textil sehr intensiv mit den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Zukunft auseinan<strong>der</strong>gesetzt und daraus die<br />
Leitlinien für die Textilforschung <strong>der</strong> nächsten 10 bis 15<br />
Jahre abgeleitet. Zu den von den Experten benannten<br />
Basisthemen gehören<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
textile Hilfsmittel für ältere und kranke Menschen,<br />
Schutztextilien für Personen, Gebäude und<br />
Fahrzeuge,<br />
recyclingtaugliches Produktdesign,<br />
Beseitigung von Umweltschäden und<br />
Verschmutzungen,<br />
nachwachsende Rohstoffe und bio-basierte<br />
Werkstoffe.<br />
Neben diesen alle Lebenssphären betreffenden<br />
Schwerpunkten hat das Forschungskuratorium neun Themenfel<strong>der</strong><br />
mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung definiert:<br />
Produktion / Logistik; Bekleidung; Gesundheit; Zukunftsstadt;<br />
Mobilität; Energie; Ernährung; Architektur und Wohnen.<br />
Die Textil- und Bekleidungsindustrie präsentiert damit eine<br />
Vision möglicher und wünschenswerter Zukunftsentwicklungen.<br />
Dieses Projekt ist eine gute Basis, Forschung<br />
in allen Lebensbereichen zu betreiben und in textiltechnische<br />
Entwicklungen umzusetzen.<br />
Alexan<strong>der</strong> Wegner von <strong>der</strong> Karl Mayer<br />
Malimo Textilmaschinenfabrik,<br />
Chemnitz, sowie Astrid Kirchberg und<br />
Frank Vettermann vom Cetex Institut,<br />
Chemnitz, (v. l.) verfolgen den<br />
Probelauf einer von Firma und Institut<br />
entwickelten Faserspreizanlage zur<br />
Herstellung textiler Halbzeuge für<br />
Hightech-Leichtbauteile.<br />
Foto: För<strong>der</strong>verein Cetex/ W. Schmidt<br />
12 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Arbeit auf dem Gebiet des Rechts<br />
Im Berichtszeitraum lag <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Rechtsarbeit<br />
des <strong>Verband</strong>es in <strong>der</strong> Beratung <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen<br />
zum Arbeitsrecht und in <strong>der</strong> Vertretung vor den Arbeitsgerichten.<br />
Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld war die Bearbeitung<br />
von Themen im Handelsvertreter- und Gewerberaummietrecht.<br />
Darüber hinaus war es erfor<strong>der</strong>lich, sich mit den<br />
im Jahr <strong>2012</strong> in Kraft getretenen gesetzlichen<br />
Neuregelungen zur Produktsicherheit, <strong>der</strong> Textilkennzeichnung<br />
und des Datenschutzes vertraut zu machen und<br />
die Unternehmen darüber zu informieren. Auch die<br />
vielfältigen Aktivitäten im Rahmen des Projektes „Produktund<br />
Markenpiraterie“ wurden fortgesetzt.<br />
Arbeitsrecht<br />
Auf arbeitsrechtlichem Gebiet standen insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Erteilung von Auskünften sowie die Beratung <strong>der</strong> Mitgliedsfirmen<br />
zu folgenden Themen im Mittelpunkt:<br />
<br />
Geän<strong>der</strong>te Rechtsprechung zum Urlaubsanspruch<br />
bei lang andauern<strong>der</strong> Arbeitsunfähigkeit und<br />
langjährig ruhendem Arbeitsverhältnis,<br />
<br />
<br />
Vorbereitung von Betriebsän<strong>der</strong>ungen einschließlich<br />
<strong>der</strong> Erarbeitung von Interessenausgleichen und<br />
Sozialplänen sowie <strong>der</strong> Erstellung von Massenentlassungsanzeigen,<br />
Rechtsfragen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausbildung<br />
von Lehrlingen,<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
,<br />
Vorbereitung und Ausspruch von Kündigungen und<br />
Än<strong>der</strong>ungskündigungen,<br />
Rechte des Betriebsrats entsprechend dem BetrVG<br />
einschließlich des Anspruchs von Betriebsratsmitglie<strong>der</strong>n<br />
auf Freistellung gemäß § 37 BetrVG,<br />
Voraussetzungen und Inhalt von Abmahnungen,<br />
Inhalt und Gestaltung von Arbeitsverträgen sowie<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen bei Befristungen,<br />
<br />
<br />
Gestaltung flexibler Arbeitszeiten und Schichtpläne,<br />
Einsatz von Leiharbeitnehmern im Unternehmen.<br />
Wie in den vergangenen Jahren, nahm die Wahrnehmung<br />
<strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> vti-Mitgliedsbetriebe vor den Arbeitsgerichten<br />
und dem Landesarbeitsgericht breiten Raum ein.<br />
Der wesentliche Teil dieser Verfahren waren Kündigungsschutzverfahren<br />
sowie Beschlussverfahren, die Betriebsräte<br />
zur Durchsetzung betriebsverfassungsrechtlicher Ansprüche<br />
angestrengt hatten.<br />
Erzeugnisse für den Sonnenschutz an<br />
Fenstern und Gardinen präsentierten<br />
Thomas Prochnau (l.), Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> VHG Vogtländische Heimtextilien<br />
GmbH, Tirpersdorf, und sein Team auf<br />
<strong>der</strong> internationalen HEIMTEXTIL <strong>2012</strong><br />
in Frankfurt/Mai.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001 13
Sozialrecht<br />
Auf sozialrechtlichem Gebiet standen folgende Themen im<br />
Mittelpunkt:<br />
<br />
Verlängerung <strong>der</strong> Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld<br />
im Dez. <strong>2012</strong> bis zur Dauer von 12 Monaten für<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, <strong>der</strong>en Anspruch<br />
auf Kurzarbeitergeld bis Ende 2013 entstanden ist,<br />
Wirtschaftsrecht<br />
<br />
<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Inanspruchnahme von vorgezogener<br />
Altersrente bzw. des Beginns <strong>der</strong> Regelaltersrente<br />
auf Grundlage des RV-Altersgrenzenanpassungsgesetzes,<br />
Zahlung von Künstlersozialabgabe und Gründung<br />
<strong>der</strong> „Ausgleichsvereinigung textil+mode“.<br />
Eine Rechtsän<strong>der</strong>ung bei Vertragsschlüssen in Online-Shops<br />
betraf die so genannte Button-Lösung gegen Kostenfallen<br />
im Internet. Hierüber wurden die Unternehmen aktuell<br />
informiert.<br />
„Textilien richtig kennzeichnen“ lautete <strong>der</strong> Titel einer<br />
Informationsveranstaltung am 25. April <strong>2012</strong> beim vti in<br />
Chemnitz. Dr. Christoph Schäfer, Leiter Recht und Steuern<br />
im Gesamtverband textil+mode, informierte die zahlreich<br />
anwesenden Vertreter aus Mitgliedsunternehmen über die<br />
aus <strong>der</strong> europäischen Textilkennzeichnungsverordnung und<br />
dem Produktsicherheitsgesetz erwachsenden Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die ordnungsgemäße Kennzeichnung von Textilien.<br />
Die vti-Informationsveranstaltung zum Thema Zollrecht am<br />
25. September <strong>2012</strong> in Chemnitz mit dem Schwerpunkt<br />
„Elektronischer WEGWEISER ZOLL für die Textil- und<br />
Modebranche“ gab den Teilnehmern aus den Unternehmen<br />
eine praxisnahe Orientierungshilfe.<br />
Auf dem Gebiet des Handelsvertreterrechts waren vorrangig<br />
Fragen bei <strong>der</strong> Begründung und <strong>der</strong> Beendigung<br />
von Handelsvertreterverträgen zu beantworten.<br />
Wegen <strong>der</strong> zunehmenden Bedeutung des Datenschutzes<br />
in allen Bereichen <strong>der</strong> Gesellschaft und dem Bemühen <strong>der</strong><br />
Mitgliedsunternehmen, die auf diesem Gebiet geltenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen zu beachten, waren insbeson<strong>der</strong>e<br />
Informationen zum Inhalt des Datenschutzes<br />
sowie zu Stellung, Aufgaben und Rechten des Datenschutzbeauftragten<br />
gefragt.<br />
Information zu Rechtsfragen<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> jährlich stattfindenden Personalleitertagung<br />
war das Thema „Voraussetzungen einer krankheitsbedingten<br />
Kündigung von Arbeitnehmern einschließlich <strong>der</strong> Durchführung<br />
des betrieblichen Einglie<strong>der</strong>ungsmanagements“. Als<br />
Referentin für dieses Thema stand eine Richterin am<br />
Arbeitsgericht zur Verfügung. Sie vermittelte den Teilnehmern<br />
wesentliche Kenntnisse und diskutierte mit ihnen die in<br />
diesem Zusammenhang angesprochenen Probleme. Im<br />
weiteren Verlauf <strong>der</strong> Veranstaltung informierte Frau Wicht,<br />
Leiterin des Referats Arbeits- und Sozialversicherungsrecht<br />
Die Teilnehmer <strong>der</strong><br />
21. vti-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
wählten einstimmig den neuen<br />
Vorstand des <strong>Verband</strong>es. Das<br />
Gremium bestimmte wie<strong>der</strong>um<br />
Werner Weitz zum Vorsitzenden.<br />
Auch ein neuer Tarif- und Sozialausschuss<br />
wurde gewählt.<br />
Foto: vti-pressedienst<br />
14 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
im Gesamtverband textil+mode, über die erfolgte<br />
Gründung <strong>der</strong> „Ausgleichsvereinigung textil+mode“. Sie<br />
stellte das Konstrukt vor und verdeutlichte die Vorteile <strong>der</strong><br />
Teilnahme an dieser Vereinigung für die Firmen. In weiteren<br />
Tagesordnungspunkten informierten die Juristen des vti über<br />
<br />
<br />
Ansprüche auf Entschädigung o<strong>der</strong> Schadenersatz<br />
nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz<br />
(AGG),<br />
Inanspruchnahme <strong>der</strong> Elternzeit,<br />
<br />
die Freistellung von Arbeitnehmern zur Pflege naher<br />
Angehöriger auf Grundlage des Pflegezeitgesetzes<br />
sowie des Familienpflegezeitgesetzes,<br />
<br />
<br />
Praxisleitfaden zur Sicherung von Luftfracht,<br />
Wechsel des Rundfunkgebührenmodells,<br />
<br />
ausgewählte Entscheidungen <strong>der</strong> Landesarbeitsgerichte<br />
und des Bundesarbeitsgerichts.<br />
In den <strong>Verband</strong>sinformationen „vti aktuell“ und „vti spezial“<br />
sowie in zusätzlichen Rundschreiben wurden den<br />
Unternehmen vielfältige Informationen zur Verfügung gestellt,<br />
so u.a. über<br />
<br />
<br />
Erfor<strong>der</strong>nis von Gelangensbestätigungen,<br />
aktuelle Entscheidungen <strong>der</strong> Landesarbeitsgerichte<br />
und des Bundesarbeitsgerichts (z. B. Frage nach<br />
<strong>der</strong> Schwerbehin<strong>der</strong>ung im bestehenden Arbeitsverhältnis;<br />
sachgrundlose Befristung nach Berufsausbildungsverhältnis),<br />
<br />
ausgewählte Neuregelungen und Än<strong>der</strong>ungen von<br />
Rechtsvorschriften zum 1. 1. <strong>2012</strong>,<br />
<br />
Einsatz von Datenschutzbeauftragten in den<br />
Unternehmen.<br />
Michael Hauffe, Prokurist <strong>der</strong><br />
Stickereien und Textilien GmbH,<br />
Plauen, erläutert Fachbesucherinnen<br />
<strong>der</strong> Frankfurter HEIMTEXTIL die neue<br />
Gardinen-Kollektion des<br />
Familienunternehmens.<br />
Fotos: Wolfgang Schmidt<br />
Toni Walther (l.) und Monique<br />
Bretschnei<strong>der</strong> (2. v. r.) von <strong>der</strong><br />
Verkaufsabteilung <strong>der</strong> VIS GmbH,<br />
Treuen, erläuterten Reichenbacher<br />
Textilstudentinnen auf <strong>der</strong> Mobiltex-<br />
Messe mtex <strong>2012</strong> in Chemnitz die<br />
spezifischen Eigenschaften von<br />
Erzeugnissen ihres Unternehmens.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 15<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Energiewirtschaft, Umwelt-, Arbeits- und Verbraucherschutz<br />
Das Berichtsjahr war gekennzeichnet von vielfältigen<br />
Aktivitäten des vti in Kooperation mit dem Gesamtverband<br />
textil+mode und an<strong>der</strong>en Partnerverbänden zu den oben<br />
genannten Themen. Neben <strong>der</strong> strategischen Arbeit zur<br />
Sicherung entsprechen<strong>der</strong> Rahmenbedingungen im Sinne<br />
<strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen leistete <strong>der</strong> vti konkrete Unterstützung<br />
bei <strong>der</strong> Analyse und <strong>der</strong> effektiven Gestaltung<br />
von betrieblichen Prozessen, bei <strong>der</strong> Einführung von<br />
Managementsystemen sowie bei <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Abläufe<br />
zur Verbesserung des betrieblichen Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzes.<br />
Dabei stellt die zunehmende Komplexität von Energie,<br />
Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und Sicherheit hohe<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an den Gestaltungsprozess in unseren<br />
mittelständischen Unternehmen.<br />
Die Schwerpunkte <strong>der</strong> <strong>Verband</strong>sarbeit betrafen folgende<br />
Themen:<br />
<br />
<br />
<br />
Einflussnahme auf wirtschaftspolitische Gesetzgebungen<br />
im Interesse <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e zu den Themen Energie und Umwelt,<br />
individuelle Beratung zu Energie, Umwelt und<br />
Arbeitssicherheit sowie Unterstützung beim Aufbau<br />
von Managementsystemen,<br />
umfangreiche Informationen zu einschlägigen<br />
aktuellen Entwicklungen.<br />
Die Energiewende in Deutschland bringt für die Wirtschaft<br />
Licht und Schatten. Zum einen ziehen Teile <strong>der</strong> Industrie mit<br />
neuen Energiesystemen, Technologien und Materialien<br />
Vorteile aus <strong>der</strong> strategischen Neuausrichtung. Zum an<strong>der</strong>en<br />
scheint eine sichere, kostengünstige und zudem umweltverträgliche<br />
Energieversorgung nicht mehr gewährleistet<br />
zu sein. Doch sie ist die elementare Voraussetzung für die<br />
wettbewerbsfähige Produktion am Standort Deutschland.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> vti-Mitgliedsunternehmen gestaltete sich die<br />
Situation in <strong>der</strong> Energiepolitik im Berichtsjahr unbefriedigend.<br />
Der vti hat umfangreiche Anstrengungen auf<br />
diesem Gebiet unternommen, die sich insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
die folgenden beiden Problemkreise erstreckten:<br />
<br />
<br />
Trotz des Beschlusses <strong>der</strong> Bundesregierung vom<br />
August <strong>2012</strong> zur Fortführung des Spitzenausgleichs<br />
bei <strong>der</strong> Strom- und Energiesteuer von 2013 bis<br />
2022 ließen bislang die angekündigten praktikablen<br />
und unbürokratischen Ausnahmeregelungen für KMU<br />
auf sich warten. Dies führte zu erheblichen Verunsicherungen<br />
in unseren Mitgliedsunternehmen.<br />
Die exorbitante Zunahme <strong>der</strong> staatlich beauflagten<br />
Zulagen und Steuern sowie die nicht vorhandene<br />
Deckelung dieser Kostenexplosion führten zu<br />
erheblichen Belastungen <strong>der</strong> Firmen (z. B. <strong>der</strong><br />
weitere Anstieg <strong>der</strong> EEG-Umlage auf<br />
3,592 ct/kWh im Jahr <strong>2012</strong>; 2013 weiter<br />
erhöht auf 5,277 ct/kWh).<br />
Deshalb unterstützte unser <strong>Verband</strong> im Verein mit dem<br />
Gesamtverband textil+mode , Berlin, die Musterklage <strong>der</strong><br />
VOWALON Beschichtung GmbH, Treuen, gegen die<br />
Verfassungsmäßigkeit <strong>der</strong> EEG-Umlage. Die Firma stellte<br />
im Mai <strong>2012</strong> die Zahlung <strong>der</strong> Umlage ein und strebt den<br />
Gang nach Karlsruhe an. Dieser führt juristisch nur über<br />
eine Klage gegen den eigenen Energieversorger, die<br />
VOWALON im Juni <strong>2012</strong> eingereicht hat. Im Berichtsjahr<br />
wurde die Klage noch nicht verhandelt. Grundlage des<br />
Protestes ist ein Gutachten des Verfassungsrechtlers Prof.<br />
Dr. Gerrit Manssen von <strong>der</strong> Universität Regensburg. Er<br />
stellt darin fest, dass es sich bei <strong>der</strong> EEG-Umlage um eine<br />
unzulässige Son<strong>der</strong>abgabe handelt und verweist auf die<br />
sogenannte Kohlepfennig-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts<br />
von 1994. Außer VOWALON haben noch<br />
zwei westdeutsche Textilfirmen Klage eingereicht (siehe<br />
dazu auch Seite 19).<br />
Die von <strong>der</strong> VOWALON Beschichtung GmbH, Treuen,<br />
angestrengte Musterklage gegen die Zahlung <strong>der</strong> EEG-<br />
Umlage gehörte zu den herausragenden Themen bei<br />
einem Unternehmer-Forum mit Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler am 4. Dezember 2013 in <strong>der</strong> vogtländischen<br />
Firma. Während eines Rundgangs ínformierten die<br />
Geschäftsführer Friedmar Götz und Gregor Götz (v. l.)<br />
gemeinsam mit Verkaufsleiterin Sandra Faust den Politiker<br />
über die Produktpalette von VOWALON.<br />
Foto: Wolfgang Schmidt<br />
16 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Mit konkreten Vorschlägen hat sich <strong>der</strong> vti für die Herstellung<br />
<strong>der</strong> Rechtssicherheit bei <strong>der</strong> Ausgestaltung von praktikablen<br />
Energiemanagement-Systemen eingebracht. Darüber hinaus<br />
unterstützte <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> seine Mitgliedsunternehmen in<br />
ihren Bemühungen, eine bessere Energieeffizienz zu<br />
erreichen.<br />
Im Berichtszeitraum wurde die Kooperation mit Energiedienstleistern<br />
(enviaM) weiter ausgebaut. Die daran<br />
beteiligten Unternehmen erhalten Son<strong>der</strong>konditionen sowie<br />
qualifizierte Beratungsleistungen, die insbeson<strong>der</strong>e für<br />
Zertifizierungen bzw. Auditierungen wichtig sind.<br />
Die vti-Mitgliedsunternehmen widmen dem Umwelt- und<br />
Verbraucherschutz große Aufmerksamkeit. Doch lei<strong>der</strong><br />
häuften sich im Jahr <strong>2012</strong> diesbezügliche Vorschriften,<br />
Zertifikatsfor<strong>der</strong>ungen, Verordnungen und Nachweisführungen.<br />
Folgende Beispiele sollen die Schwerpunkte<br />
<strong>der</strong> <strong>Verband</strong>sarbeit auf diesem Gebiet verdeutlichen:<br />
Der <strong>Verband</strong> gewährleistete im Berichtsjahr bei 20 Mitgliedsunternehmen<br />
die externe Betreuung zur Arbeitssicherheit<br />
nach § 5 Arbeitssicherheitsgesetz. Schwerpunkte<br />
waren die Erarbeitung von Gefährdungsbeurteilungen, die<br />
Aktualisierung <strong>der</strong> Betriebsanweisungen sowie die<br />
entsprechenden Belehrungen <strong>der</strong> Beschäftigten. Durch die<br />
Kooperation mit einem bundesweit tätigen Dienstleister<br />
kann <strong>der</strong> vti darüber hinaus bei Bedarf den Mitgliedsfirmen<br />
die Betreuung im Bereich des Gesundheits- und Arbeitsschutzes<br />
zu äußerst günstigen Konditionen vermitteln.<br />
Zwei Mitarbeiter des vti wirken in dem <strong>2012</strong> gegründeten<br />
Arbeitskreis Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des<br />
Gesamtverbandes textil+mode mit. Er dient dem Austausch<br />
von Wissen und Erfahrungen zwischen Praktikern aus<br />
Unternehmen und Verbänden sowie Arbeitsmedizinern und<br />
Fachleuten <strong>der</strong> Berufsgenossenschaft.<br />
<br />
<br />
<br />
Die EU-Verordnung zur Registrierung, Bewertung,<br />
Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe<br />
(REACh) entpuppte sich als ein „bürokratisches<br />
Monster“. Die gefor<strong>der</strong>te Durchgängigkeit <strong>der</strong><br />
Dokumentation über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
(Registrierungsdossiers; Sicherheitsdatenblätter)<br />
führt in den mittelständischen Unternehmen zu einem<br />
unzumutbaren Aufwand. Deshalb setzt sich <strong>der</strong> vti<br />
für praktikable und unbürokratische Regelungen ein.<br />
Zum Nachweis <strong>der</strong> Nachhaltigkeit und <strong>der</strong> ökologischen<br />
Unbedenklichkeit von Produkten existiert eine<br />
Unmenge von Siegeln und Zertifikaten, <strong>der</strong>en Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
häufig nicht transparent und mitunter sogar<br />
konträr sind. Der vom vti unterstützte Ökotex-<br />
Standard 100 bietet ein hohes Maß an Sicherheit,<br />
steht jedoch mittlerweile im Wettbewerb zu an<strong>der</strong>en<br />
Zertifikaten und Siegeln. Der vti for<strong>der</strong>t hierzu<br />
einheitliche und verbindliche Vorgaben.<br />
Unter Verweis auf die Corporate Social Responsibility<br />
(CSR), die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung,<br />
werden Firmen zur Offenlegung nichtfinanzieller<br />
Informationen aufgefor<strong>der</strong>t. Die in diesem<br />
Zusammenhang diskutierten Regelungsvorschläge,<br />
die eine zwangsweise Offenlegung - z. B. <strong>der</strong><br />
Risikofel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lieferstruktur - im Geschäftsbericht<br />
vorsehen, können zu unzumutbaren Belastungen<br />
führen und die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Mitgliedsunternehmen<br />
beeinträchtigen. Der vti for<strong>der</strong>t daher<br />
die Beibehaltung <strong>der</strong> Freiwilligkeit in diesem<br />
Dialogprozess.<br />
Zu den Themen Umwelt- und Verbraucherschutz führte <strong>der</strong><br />
vti individuelle Beratungen durch. Er informierte die<br />
Mitgliedsunternehmen zu aktuellen Entwicklungen und gab<br />
Empfehlungen zur Anwendbarkeit von Zertifikaten und<br />
Gütesiegeln. Freie Presse, Chemnitz, 9. Mai <strong>2012</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 <strong>2012</strong><br />
17
Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, Statistik<br />
Zahlreiche Kontakte von vti-Vertretern zu Entscheidungsträgern<br />
in Politik, Behörden, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Medien dienten im Berichtsjahr <strong>der</strong><br />
Darstellung <strong>der</strong> Interessen unserer Branche.<br />
Zu den Höhepunkten gehörte die vti-Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
am 7. Juni <strong>2012</strong> in Waldheim. Im öffentlichen Teil würdigte<br />
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich die Innovationsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> heimischen Textil- und Bekleidungsindustrie.<br />
Zu den Gästen des Tages gehörten auch Jürgen<br />
Petzold, Vorsitzen<strong>der</strong> des Wirtschaftsausschusses im<br />
Sächsischen Landtag, sowie weitere Politiker. Im internen<br />
Teil ihrer Jahresversammlung hatten die vti-Mitglie<strong>der</strong> einen<br />
neuen Vorstand gewählt, <strong>der</strong> Werner Weitz in seinem<br />
Amt als Vorsitzen<strong>der</strong> für die kommenden drei Jahre<br />
bestätigte. Den Vorsitz des Tarif- und Sozialausschusses<br />
übernahm wie<strong>der</strong>um Ralf Lechner.<br />
Erfreulich war, dass Thüringens Ministerpräsidentin Christine<br />
Lieberknecht unserer Branche anlässlich des 20-jährigen<br />
Bestehens des Textilforschungsinstituts Thüringen-Vogtland<br />
e. V. (TITV) im Februar einen Besuch abstattete. Im April<br />
machte eine vti-Unternehmerdelegation Brandenburgs<br />
Wirtschaftsminister Ralf Christoffers mit <strong>der</strong> Branchensituation<br />
vertraut und vereinbarte für die Zukunft einen regelmäßigen<br />
Dialog.<br />
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler besuchte im<br />
Dezember die VOWALON Beschichtung GmbH, Treuen.<br />
Anlass war nicht zuletzt die Musterklage, die das<br />
Unternehmen mit Unterstützung des Gesamtverbandes t+m<br />
und des vti gegen die unzumutbaren Belastungen des<br />
Mittelstands durch die EEG-Umlage angestrengt hatte.<br />
Dieses Thema nahm in den Medien breiten Raum ein. So<br />
druckte das Nachrichtenmagazin FOCUS eine Titelgeschichte,<br />
in <strong>der</strong> die „Energie-Rebellen“ aus dem Vogtland<br />
ausführlich vorgestellt wurden.<br />
Anfang Januar veranstaltete <strong>der</strong> vti in Chemnitz sein<br />
traditionelles Jahresauftakt-Pressegespräch - mit guter<br />
Resonanz in den Medien. Im weiteren Jahresverlauf<br />
informierte <strong>der</strong> vti-pressedienst die Redaktionen über<br />
wichtige Branchenereignisse. Am 16. November luden<br />
wir im Zusammenwirken mit dem Thüringer Ministerium für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Technologie zu einem „Pressetag<br />
Textil“ ein. Er beinhaltete Besuche von Journalisten in<br />
Mitgliedsfirmen in Gera sowie im TITV Greiz. Die im<br />
Berichtsjahr erschienenen vier Ausgaben <strong>der</strong> <strong>Verband</strong>szeitschrift<br />
„vti aktuell“ stießen sowohl bei Mitglie<strong>der</strong>n als<br />
auch bei den Partnern des <strong>Verband</strong>es auf Interesse, ebenso<br />
die im Frühjahr „renovierte“ Homepage www.vti-online.de.<br />
Die vom vti aufbereiteten Daten zur Situation <strong>der</strong> Textilund<br />
Bekleidungsindustrie in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
dienten Medien sowie Entschei<strong>der</strong>n in Wirtschaft und Politik<br />
wie<strong>der</strong>um als verlässliche Informationsquelle. Sie sind von<br />
Relevanz bei wirtschaftspolitischen Gesprächen, u. a. zu<br />
För<strong>der</strong>instrumentarien sowie zur Umwelt- und Energieproblematik.<br />
Der monatlich aktualisierte Überblick zur<br />
Branchensituation entstand in bewährter Kooperation mit<br />
dem Bundesamt und den Landesämtern für Statistik.<br />
Mitwirkung in Partnerverbänden<br />
Der vti setzte im Berichtsjahr seine Aktivitäten als Mitglied<br />
in wichtigen Wirtschaftsvereinigungen und -verbänden auf<br />
Bundes- und Landesebene fort. Zu den langjährigen Partnern<br />
gehören <strong>der</strong> Gesamtverband textil+mode (t+m), Berlin,<br />
die Vereinigung <strong>der</strong> Sächsischen Wirtschaft (VSW), Dresden,<br />
<strong>der</strong> in Erfurt ansässige <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Wirtschaft Thüringens<br />
(VWT) und die Vereinigung <strong>der</strong> Unternehmens-<br />
verbände in Berlin und Brandenburg (uvb). Zahlreiche vti-<br />
Mitgliedsunternehmen beteiligten sich an <strong>der</strong> Umsetzung<br />
<strong>der</strong> vom Freistaat Sachsen geför<strong>der</strong>ten Verbundinitiative<br />
„Sachsen!Textil“ sowie an an<strong>der</strong>en Netzwerk-Projekten,<br />
die <strong>der</strong> INNtex Innovation Netzwerk Textil e.V., Chemnitz,<br />
führt. Außerdem wirkte <strong>der</strong> vti weiter im Vorstand des<br />
Branchenverbandes Plauener Spitze und Stickereien mit.<br />
Der vti informierte Anfang Januar in<br />
Chemnitz die Medien über die<br />
Branchensituation. Gesprächspartner für<br />
die Journalisten waren vti-Vorstandsmitglied<br />
Thomas Lindner, Strumpfwerk<br />
Lindner, Hohenstein-Ernstthal, Jan<br />
Jassner, bruno banani un<strong>der</strong>wear,<br />
Chemnitz, Dr. Uwe Möhring, TITV<br />
Greiz, sowie die vti-Geschäftsführer<br />
Bertram Höfer und Dr. Peter Werkstätter.<br />
Foto: W. Schmidt<br />
18 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Ausgewählte Beispiele für die Presse-Berichterstattung zur ostdeutschen Textil- und Bekleidungsbranche.<br />
Auch Hörfunk und Fernsehen widmeten sich wie<strong>der</strong>holt unseren Themen.<br />
Freie Presse, Chemnitz, 7. Januar <strong>2012</strong><br />
Leipziger Volkszeitung,<br />
Leipzig,<br />
8. Juni <strong>2012</strong><br />
Freie Presse, Chemnitz,<br />
12. Mai <strong>2012</strong><br />
Mit Unterstützung des Thüringer<br />
Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Technologie (TMWAT) veranstaltete<br />
<strong>der</strong> vti am 16. November <strong>2012</strong> einen<br />
Pressetag Textil in Greiz und Gera.<br />
Unser Foto zeigt Teilnehmer im TITV<br />
Greiz in Aktion.<br />
Foto: vti-pressedienst<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2001 19<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Anhang<br />
Anlage 1<br />
Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes und <strong>der</strong> Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie in Ostdeutschland (gesamt)<br />
Anlage 2<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie in Ostdeutschland (getrennt)<br />
Anlage 3<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong> nach Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Anlage 4<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Bekleidungsindustrie nach Bundeslän<strong>der</strong>n/<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie in Ostdeutschland<br />
nach Sparten<br />
Anlage 5<br />
Betriebe, Beschäftigte, Umsatz und Umsatz je Beschäftigten in <strong>der</strong><br />
Rangfolge <strong>der</strong> Höhe des Umsatzes je Beschäftigten nach<br />
hauptbeteiligten Wirtschaftszweigen in Ostdeutschland<br />
Anlage 6<br />
Leistungen <strong>der</strong> Dienstleistungsgesellschaft Textil mbH (DLG)<br />
20 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Anlage 1<br />
Ostdeutschland<br />
Verarbeitendes Gewerbe<br />
Textil- und Bekleidungsindustrie<br />
Betriebe ab<br />
50+ Beschäftigte<br />
Entw. z. VJ<br />
Entw. z. VJ<br />
+/- vH +/- vH<br />
Betriebe 2007 3.639 1,7 110 -5,2<br />
2008 3.772 3,7 108 -1,8<br />
2009 3.822 1,3 110 1,9<br />
2010 3.733 -2,3 98 -10,9<br />
2011 3.851 3,2 99 1,0<br />
<strong>2012</strong> 3.921 1,8 98 -1,0<br />
Beschäftigte 2007 586.449 4,3 12.328 -2,0<br />
2008 614.625 4,8 12.209 -1,0<br />
2009 605.072 -1,6 11.233 -8,0<br />
2010 601.422 -0,6 10.270 -8,6<br />
2011 638.397 6,1 10.389 1,2<br />
<strong>2012</strong> 654.930 2,6 10.320 -0,7<br />
Entgelte 2007 18.102.517 7,2 250.588 -0,9<br />
TEUR 2008 19.182.114 6,0 248.913 -0,7<br />
2009 18.336.805 -4,4 225.629 -9,4<br />
2010 19.086.341 4,1 219.406 -2,8<br />
2011 21.095.325 10,5 233.582 6,5<br />
<strong>2012</strong> 22.300.181 5,7 240.272 2,9<br />
Umsatz 2007 163.965.564 10,7 1.526.391 4,4<br />
TEUR 2008 164.645.718 0,4 1.453.690 -4,8<br />
2009 140.882.893 -14,4 1.273.350 -12,4<br />
2010 157.675.861 11,9 1.334.345 4,8<br />
2011 176.238.093 11,8 1.471.128 10,3<br />
<strong>2012</strong> 172.991.216 -1,8 1.377.321 -6,4<br />
dar.:<br />
Auslandsumsatz 2007 55.359.210 14,7 503.135 10,3<br />
TEUR 2008 56.430.009 1,9 488.508 -2,9<br />
2009 46.768.307 -17,1 402.748 -17,6<br />
2010 53.842.704 15,1 470.007 16,7<br />
2011 61.229.627 13,7 553.387 17,7<br />
<strong>2012</strong> 62.195.389 1,6 541.402 -2,2<br />
Exportquote 2007 33,8 33,0<br />
2008 34,3 33,6<br />
2009 33,2 31,6<br />
2010 34,1 35,2<br />
2011 34,7 37,6<br />
<strong>2012</strong> 36,0 39,3<br />
Umsatz je Beschäftigten<br />
EUR 2007 279.590 8,4 123.815 8,5<br />
2008 267.880 -4,2 119.067 -3,8<br />
2009 232.837 -13,1 113.358 -4,8<br />
2010 262.172 12,6 129.926 14,6<br />
2011 276.063 5,3 141.604 9,0<br />
<strong>2012</strong> 264.137 -4,3 133.461 -5,8<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001 21
Anlage 2<br />
Ostdeutschland<br />
Betriebe ab<br />
50+ Beschäftigte<br />
<strong>Textilindustrie</strong><br />
Bekleidungsindustrie<br />
Entw. z. VJ<br />
Entw. z. VJ<br />
+/- vH +/- vH<br />
Betriebe 2007 89 -4,3 21 -8,7<br />
2008 86 -3,4 22 4,8<br />
2009 90 4,7 20 -9,1<br />
2010 80 -11,1 18 -10,0<br />
2011 80 0,0 19 5,6<br />
<strong>2012</strong> 78 -2,5 20 5,3<br />
Beschäftigte 2007 10.148 -2,0 2.180 -2,4<br />
2008 10.108 -0,4 2.101 -3,6<br />
2009 9.380 -7,2 1.853 -11,8<br />
2010 8.727 -7,0 1.543 -16,7<br />
2011 8.882 1,8 1.508 -2,3<br />
<strong>2012</strong> 8.865 -0,2 1.455 -3,5<br />
Entgelte 2007 210.172 1,0 40.416 -9,6<br />
TEUR 2008 210.303 0,1 38.610 -4,5<br />
2009 190.532 -9,4 35.097 -9,1<br />
2010 188.451 -1,1 30.955 -11,8<br />
2011 201.521 6,9 32.061 3,6<br />
<strong>2012</strong> 207.804 3,1 32.468 1,3<br />
Umsatz 2007 1.241.011 1,4 285.380 19,8<br />
TEUR 2008 1.205.065 -2,9 248.625 -12,9<br />
2009 1.062.997 -11,8 210.353 -15,4<br />
2010 1.166.337 9,7 168.008 -20,1<br />
2011 1.288.757 10,5 182.371 8,5<br />
<strong>2012</strong> 1.224.829 -5,0 152.492 -16,4<br />
dar.:<br />
Auslandsumsatz 2007 464.274 10,0 38.861 13,6<br />
TEUR 2008 453.301 -2,4 35.207 -9,4<br />
2009 374.916 -17,3 27.832 -20,9<br />
2010 439.224 17,2 30.783 10,6<br />
2011 510.093 16,1 43.295 40,6<br />
<strong>2012</strong> 503.933 -1,2 37.469 -13,5<br />
Exportquote 2007 37,4 13,6<br />
2008 37,6 14,2<br />
2009 35,3 13,2<br />
2010 37,7 18,3<br />
2011 39,6 23,7<br />
<strong>2012</strong> 41,1 24,6<br />
Umsatz je Beschäftigten<br />
EUR 2007 122.291 3,4 130.908 22,7<br />
2008 119.219 -2,5 118.337 -9,6<br />
2009 113.326 -4,9 113.520 -4,1<br />
2010 133.647 17,9 108.884 -4,1<br />
2011 145.098 8,6 120.936 11,1<br />
<strong>2012</strong> 138.165 -4,8 104.805 -13,3<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
22 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Anlage 3<br />
Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong> nach Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Betriebe ab<br />
50+ Beschäftigte<br />
Anteil<br />
Umsatz a.d.<br />
Betriebe Beschäftigte Umsatz<br />
Textilind.<br />
Ostdtschl.<br />
TEUR<br />
in %<br />
Sachsen 2007 59 7.059 830.787 66,9<br />
2008 58 7.152 794.736 65,9<br />
2009 61 6.599 699.576 65,8<br />
2010 54 6.182 803.106 68,9<br />
2011 55 6.232 841.856 65,3<br />
<strong>2012</strong> 53 6.289 815.893 66,6<br />
Thüringen 2007 14 1.506 165.576 13,3<br />
2008 15 1.575 166.222 13,8<br />
2009 14 1.432 148.392 14,0<br />
2010 14 1.458 171.191 14,7<br />
2011 14 1.496 192.630 14,9<br />
<strong>2012</strong> 15 1.474 182.330 14,9<br />
Brandenburg 2007 4 465 . .<br />
2008 2 . . .<br />
2009 2 . . .<br />
2010 1 . . .<br />
2011 1 . . .<br />
<strong>2012</strong> 0 0 0 0<br />
Mecklenburg- 2007 3 270 28.577 2,3<br />
Vorpommern 2008 3 270 25.548 2,1<br />
2009 5 356 54.845 5,2<br />
2010 4 322 48.416 4,2<br />
2011 4 337 55.855 4,3<br />
<strong>2012</strong> 3 277 31.642 2,6<br />
Sachsen-Anhalt 2007 4 442 89.493 7,2<br />
2008 4 502 110.339 9,2<br />
2009 4 445 81.321 7,7<br />
2010 2 . . .<br />
2011 3 . . .<br />
<strong>2012</strong> 4 . . .<br />
Berlin 2007 5 406 84.223 6,8<br />
2008 4 378 82.954 6,9<br />
2009 5 369 64.918 6,1<br />
2010 5 332 75.187 6,4<br />
2011 3 243 75.355 5,8<br />
<strong>2012</strong> 3 251 71.482 5,8<br />
Quelle: Statistische Landesämter<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001 23
Anlage 4<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Bekleidungsindustrie nach Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
Betriebe ab<br />
50+ Beschäftigte<br />
Anteil<br />
Umsatz a.d.<br />
Betriebe Beschäftigte Umsatz<br />
Bekl.ind.<br />
Ostdtschl.<br />
TEUR<br />
in %<br />
Sachsen 2007 15 1.608 163.712 57,4<br />
2008 16 1.588 150.063 60,4<br />
2009 15 1.388 137.696 65,5<br />
2010 14 1.234 135.922 80,9<br />
2011 14 1.164 135.200 74,1<br />
<strong>2012</strong> 15 1.124 114.069 74,8<br />
In Thüringen bestehen noch 2 und in Berlin noch 3 Bekleidungsbetriebe<br />
mit 50 und mehr Beschäftigten.<br />
Somit unterliegen alle Angaben dem Datenschutz.<br />
Quelle: Statistische Landesämter<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie Ostdeutschlands nach Sparten<br />
Betriebe<br />
Beschäftigte<br />
Umsatz<br />
TEUR<br />
Auslandsumsatz<br />
TEUR<br />
Spinnstoffaufbereitung u. Spinnerei<br />
2011 8 1.080 168.776 87.458<br />
<strong>2012</strong> 8 1.002 144.339 79.571<br />
Weberei<br />
2011 11 1.119 155.042 68.057<br />
<strong>2012</strong> 11 1.153 161.191 73.779<br />
Veredlung von Textilien u. Bekleidung<br />
2011 15 1.719 173.996 46.158<br />
<strong>2012</strong> 11 1.284 137.520 43.646<br />
H.v. konfektionierten Textilwaren (ohne Bekleidung)<br />
2011 18 1.770 257.977 61.160<br />
<strong>2012</strong> 18 2.062 247.527 64.186<br />
H.v. Teppichen<br />
2011 5 760 134.551 53.217<br />
<strong>2012</strong> 5 751 124.182 50.364<br />
H.v. Vliesstoff u. Erzeugn. daraus (ohne Bekleidung)<br />
2011 8 891 175.257 87.961<br />
<strong>2012</strong> 8 998 187.386 92.391<br />
H.v. Oberbekleidung<br />
2011 4 349 71.598 Datenschutz<br />
<strong>2012</strong> 4 286 49.257 Datenschutz<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
24 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Anlage 5<br />
Ostdeutschland<br />
Betriebe, Beschäftigte, Umsatz und Umsatz je Beschäftigten in <strong>der</strong> Rangfolge <strong>der</strong> Höhe des Umsatzes je Beschäftigten<br />
nach hauptbeteiligten Wirtschaftszweigen<br />
<strong>2012</strong> Betriebe Beschäftigte Umsatz Umsatz je<br />
ab 50 Beschäftigte<br />
Beschäftigten<br />
Anzahl Personen TEUR EUR<br />
H.v.chemischen Erzeugnissen 165 31.128 12.146.754 390.220<br />
H.v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen 180 54.937 19.595.667 356.693<br />
H.v. Papier, Pappe und Waren daraus 113 16.513 5.712.080 345.914<br />
H.v. Holz-, Flecht-, Korb-u.Korkwaren 86 12.187 4.205.243 345.060<br />
Metallerzeugung und -bearbeitung 127 28.735 9.844.001 342.579<br />
Sonstiger Fahrzeugbau 51 20.490 6.193.507 302.270<br />
Maschinenbau 460 77.155 15.453.179 200.287<br />
H.v. Gummi- und Kunststoffwaren 299 39.008 7.700.848 197.417<br />
H.v.Glas,-waren,Keramik,<br />
Verarb. v.Steinen u.Erden<br />
227 27.639 5.117.805 185.166<br />
H.v. elektrischen Ausrüstungen 213 42.496 7.363.540 173.276<br />
H.v. Druckerz., Vervielf.v.Ton-,Bild-,<br />
Datenträgern<br />
86 14.239 2.353.655 165.296<br />
H.v. Metallerzeugnissen 590 72.292 11.611.477 160.619<br />
H.v. Textilgewerbe 78 8.865 1.224.829 138.165<br />
H.v Bekleidung 20 1.455 152.492 104.805<br />
Anteil <strong>der</strong> Zweige am Verarbeitenden Gewerbe<br />
<strong>2012</strong> Anteil <strong>der</strong> Anteil des Anteil des Rangfolge<br />
ab 50 Beschäftigte Beschäftigten Umsatzes Auslandsumsatzes nach<br />
am Verarbeitenden Gewerbe am Umsatz Umsatz<br />
des Zweiges<br />
H.v.chemischen Erzeugnissen 4,8 7,0 45,4 3<br />
H.v. Kraftwagen und Kraftwagenteilen 8,4 11,3 47,2 1<br />
H.v. Papier, Pappe und Waren daraus 2,5 3,3 39,8 9<br />
H.v. Holz-, Flecht-, Korb-u.Korkwaren 1,9 2,4 29,5 11<br />
Metallerzeugung und -bearbeitung 4,4 5,7 42,5 5<br />
Sonstiger Fahrzeugbau 3,1 3,6 60,4 8<br />
Maschinenbau 11,8 8,9 51,4 2<br />
H.v. Gummi- und Kunststoffwaren 6,0 4,5 33,0 6<br />
H.v.Glas,-waren,Keramik,<br />
Verarb. v.Steinen u.Erden<br />
4,2 3,0 20,4 10<br />
H.v. elektrischen Ausrüstungen 6,5 4,3 34,9 7<br />
H.v. Druckerz., Vervielf.v.Ton-,Bild-,<br />
Datenträgern<br />
2,2 1,4 16,4 12<br />
H.v. Metallerzeugnissen 11,0 6,7 23,7 4<br />
H.v. Textilgewerbe 1,4 0,7 41,1 13<br />
H.v Bekleidung 0,2 0,1 24,6 14<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001 25
Anlage 6<br />
Leistungen <strong>der</strong> Dienstleistungsgesellschaft Textil mbH (DLG)<br />
1. Organisation von Gemeinschaftsbeteiligungen auf Inlandsmessen<br />
4. mtex - Internationale Fachmesse & Symposium für Textilien und Composites im Fahrzeugbau<br />
vom 8. - 10. Mai <strong>2012</strong> in Chemnitz. Der Gemeinschaftsstand mit dem Thema „Go textile!“ (Gewinnung von<br />
Berufsnachwuchs) wurde organisiert von vti (DLG), INNtex e.V., Chemnitz und <strong>der</strong> IHK auf 126 m². Insgesamt<br />
beteiligten sich acht Aussteller und drei Institutionen. Die mtex fand parallel zur Leichtbau-Messe LiMA statt.<br />
2. Gruppenreise zu internationaler Messe<br />
Die DLG unterstützte eine Gruppenreise zur internationalen Messe Premiére Vision Pluriel Herbst<br />
vom 18. bis 21. September <strong>2012</strong> nach Paris. Neben Vertretern aus Unternehmen beteiligten sich Studenten,<br />
Praktikanten und Lehrkräfte von Design- und Kunstschulen aus Berlin sowie junge Designer an <strong>der</strong> Exkursion.<br />
3. Branchentag für die Textil- und Bekleidungsindustrie<br />
Im Auftrag des vti organisierte die DLG gemeinsam mit <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung Erzgebirge GmbH den<br />
Branchentag „<strong>Textilindustrie</strong> im Erzgebirge“ am 8. 11. <strong>2012</strong> im GDZ - Technologieorientierten Grün<strong>der</strong>- und<br />
Dienstleistungs-Zentrum in Annaberg-Buchholz. Prominente Teilnehmer aus <strong>der</strong> Politik waren Landrat Frank Vogel<br />
und Oberbürgermeisterin Barbara Klepsch. Im Mittelpunkt standen die Gesamtsituation <strong>der</strong> Branche, die<br />
Fachkräftesicherung, die Möglichkeiten <strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung sowie die Auswirkungen des Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetzes auf die Textil- und Bekleidungsindustrie. Außerdem stellten Unternehmen Innovationen vor und gewährten<br />
Einblicke in ihre erfolgreiche Entwicklung.<br />
Im Rahmen des Branchentages fand <strong>der</strong> Auftakt-Workshop des Innovationsforums „Modifizierung <strong>der</strong> Faser/<br />
des Fadens als Informationsträger zur Bekämpfung von Produkt- und Markenpiraterie in <strong>der</strong> textilen Kette“<br />
(MPTK) statt.<br />
4. Informationsveranstaltungen<br />
Die DLG zeichnete verantwortlich für die Informationsveranstaltung „Textilien richtig kennzeichnen“ mit dem<br />
Rechtsexperten Dr. Christoph Schäfer vom Gesamtverband textil+mode (t+m) e. V., Berlin, am 25. April <strong>2012</strong> in<br />
Chemnitz.<br />
Außerdem organisierte die DLG die Informationsveranstaltung Zollrecht am 25. September <strong>2012</strong> in Chemnitz.<br />
Felix Ebner vom Gesamtverband t+m stellte den Vertretern aus den vti-Mitgliedsunternehmen den „Elektronischen<br />
WEGWEISER ZOLL“ vor.<br />
5. Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie<br />
Die DLG präsentierte die Wan<strong>der</strong>ausstellung „Echt gefälscht“ im Frühjahr <strong>2012</strong> über mehrere Wochen in <strong>der</strong><br />
Handwerkskammer Leipzig. Die Schau verdeutlichte den Kampf des vti gegen Produkt- und Markenpiraterie und<br />
<strong>der</strong>en negative Auswirkungen auf die heimische Textil- und Bekleidungsindustrie.<br />
26 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001
Quellennachweise<br />
Tabelle S. 9: vti, eigene Erhebungen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong> 2001 27
Herausgeber<br />
<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Nord</strong>-<strong>Ostdeutschen</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.<br />
Annaberger Straße 240<br />
09125 Chemnitz<br />
Tel.: +49 (0) 371/ 53 47 247<br />
Fax: +49 (0) 371/ 53 47 245<br />
E-Mail: vti@vti-online.de<br />
www.vti-online.de<br />
Nachdruck und Vervielfältigung sind nur<br />
mit ausdrücklicher Erlaubnis des Herausgebers gestattet.<br />
28 <strong>Jahresbericht</strong> 2001