vti aktuell - Verband der Nord-Ostdeutschen Textilindustrie e.V.

vti aktuell
Informationen Informationen des des Verbandes Verbandes der der Nord-Ostdeutschen
Nord-Ostdeutschen
Textil- Textil- und und Bekleidungsindustrie Bekleidungsindustrie e.V. e.V. (vti)
(vti)
Ausgabe Ausgabe 4
4
Dezember Dezember Dezember 2012
2012
Proteste von Textilfirmen gegen EEG zeigen Wirkung
Bundeswirtschaftsminister kündigte bei VOWALON-Besuch Neuregelung an
Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für
Wirtschaft und Technologie (FDP), hat
die Musterklage der VOWALON Beschichtung
GmbH, Treuen, und zweier
anderer deutscher Textilfirmen gegen die
Erneuerbare-Energien-Umlage als
„Notwehr“ bezeichnet und großes Verständnis
dafür bekundet. Das Erneuerbare-Energien-System
sei starr und planwirtschaftlich.
Es müsse dringend und
grundlegend reformiert, sagte er am
4. Dezember 2012 auf einer sächsischen
Senatstagung des Bundesverbandes
mittelständische Wirtschaft e. V.
(BVMW) in dem vti-Mitgliedsunternehmen.
Der Minister rechnet für März 2013 mit
einer entsprechenden Gesetzesinitiative.
Die Politik werde schneller sein als die
Justiz, kündigte er an. „Wir werten die
Aussagen des Ministers als Hoffnungszeichen.
Die von VOWALON bewiesene
Zivilcourage hat maßgeblich zum
Sinneswandel in der Energiepolitik der
Bundesregierung beigetragen“, kommentierte
vti-Hauptgeschäftsführer
Bertram Höfer den Verlauf der Veranstaltung.
Im kommenden Jahr wird die EEG-Umlage
von rund 3,6 Cent auf 5,3 Cent
je Kilowattstunde steigen. Die Stromverbraucher
müssen dann insgesamt
20 Mrd. Euro für den Ausbau von
Energiegewinnung aus Fotovoltaik,
Windkraft und Biomasse bezahlen.
Fortsetzung auf Seite 2.
Foto links: Friedmar Götz, Gregor Götz (v. l.) und Verkaufsleiterin Sandra Faust erklärten Bundeswirtschaftsminister Philipp
Rösler die jüngsten VOWALON-Erzeugnisse. Foto rechts: Bertram Höfer bekräftigte in der Diskussion die Unterstützung des
vti sowie des Gesamtverbandes textil+mode für die Klage von VOWALON gegen die EEG-Umlage. Fotos: vti-pressedienst
Thüringer Thüringer TT
Textil- TT
extil- und und Bekleidungsbranche Bekleidungsbranche mit
mit
hohem hohem Innovationspotenzial
Innovationspotenzial
Journalisten Journalisten nutzten nutzten Pressetag Pressetag von von TMWAT TMWAT und und vti vti in in Gera Gera Gera und und Greiz
Greiz
„Die Thüringer Textil- und Modeindustrie
hat in den vergangenen beiden Jahrzehnten
einen tief greifenden Strukturwandel
bewältigt. Sie ist mittlerweile
mit Hightech ausgestattet und konnte
- national wie international - auf wichtigen
Zukunftsmärkten Fuß fassen.“ Das
erklärte vti-Hauptgeschäftsführer Bertram
Höfer am 16. November 2012 während
einer Presse-Exkursion, zu der der Ver-
band gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium
für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
(TMWAT) eingeladen hatte. Die
Journalisten, darunter Vertreter der Nachrichtenagenturen
dpa und dapd, der
Ostthüringer Zeitung sowie des mdr-
Fernsehens, nutzten die Gelegenheit, um
sich im Textilforschungsinstitut Thüringen-
Vogtland (TITV), Greiz,
Fortsetzung auf Seite 2
Wir Wir wünschen
wünschen
allen allen allen Leserinnen
Leserinnen
und und Lesern
Lesern
besinnliche
besinnliche
besinnliche
Weihnachtstage
Weihnachtstage
sowie sowie sowie ein
ein
gesundes gesundes und
und
erfolgreiches
erfolgreiches
Jahr Jahr 2013!
2013!
vti Nr. aktuell 4 1/2001
Dezember 2012
Seite 1

Fortsetzung von S. 1 oben:
Zum Auftakt der Tagung hatte VOWA-
LON-Geschäftsführer Gregor Götz den
Teilnehmern erläutert, warum sich sein
mittelständisches Unternehmen juristisch
ge-gen die unzumutbaren Kostenbelastungen
aus der EEG-Umlage zur Wehr
setzt. Die Firma stellte im Mai 2012
die Zahlung der Umlage ein und strebt
den Gang vor das Bundesverfassungsgericht
an. Dieser führt juristisch nur über
eine Klage gegen den eigenen Energieversorger,
die VOWALON im Juni
2012 eingereicht hat. Der erste Gerichtstermin
ist für den 29. Januar 2013
angesetzt. „Wir sind nicht gegen die
Energiewende. Doch wir wollen ein
Zeichen setzen gegen eine aus unserer
Sicht verfassungswidrige Abgabe, die
Energiegroßverbraucher bevorteilt und
Die Vowalon Beschichtung GmbH,
Treuen, produziert jährlich rund
13 Mio. m² hochwertige Kunstleder,
Kaschierungen und sonstige Beschichtungen
auf PVC- und Polyurethan-Basis
für den Polstermöbelbzw.
Objektbereich, für die Fahrzeugund
Schiffbauindustrie, für spezielle
technische Anwendungen, für Arbeitsschutzzwecke
sowie für die Heimtextilien-,
Schuh- und Täschnerwarenbranche.
Fortsetzung von S. 1 unten:
sowie in der Thorey Gera
Textilveredelung GmbH und in der
getzner TEXTIL Weberei GmbH, Gera,
aus erster Hand über die Branche zu
informieren.
„Die wissenschaftliche Basis für die
leistungsfähige Thüringer Textilforschung
bilden das TITV Greiz und das Thüringische
Institut für Textil- und Kunststoffforschung
Rudolstadt (TITK)“, erläuterte
Vize-Staatssekretär Dr. Martin Gude,
Leiter der Abteilung Technologie, Forschung
und Energie des TMWAT. Er
betonte vor der Presse das hohe Innovationspotenzial
der traditionsreichen
Thüringer Textil- und Bekleidungsindustrie:
„Der Freistaat hat dazu seinen Beitrag
mit umfangreichen Fördermaßnahmen
geleistet. Gegenwärtig unterstützen wir
insbesondere die Entwicklung und den
branchenübergreifenden Einsatz von
intelligenten Textilien. Diese mit speziellen
Funktionen ausgestatteten Smart Textiles
können beispielsweise im Fahrzeugbau,
in der Medizin oder im Bauwesen
herkömmliche Materialien ersetzen und
zugleich neue Gebrauchseigenschaften
ermöglichen.“ Thomas Müller, TMWAT-
mittelständische Unternehmen sowie
Privatverbraucher unzumutbar stark
belastet“, erläuterte Friedmar Götz, der
gemeinsam mit seinem Sohn Gregor
Götz die Firma leitet. Seit der Privatisierung
des Unternehmens vor 20 Jahren
sind die Aufwendungen für Energie
ständig gestiegen.
„Mittlerweile beträgt der Stromkostenanteil
an unserer Bruttowertschöpfung
knapp 10 Prozent“, berichtete Gregor
Götz: „Im Vorjahr beliefen sich unsere
Gesamt-Energiekosten auf 1,6 Mio. EUR.
180.000 EUR mussten wir als EEG-
Abgabe abführen. Im kommenden Jahr
wird die EEG-Abgabe voraussichtlich
weitere 90.000 EUR an Mehrkosten
verursachen, d. h. wir müssen 2013
insgesamt weit über eine Viertelmillion
EUR zusätzlich zum Strompreis abführen.
Dieses Geld fehlt uns für Investitionen,
Rund 40 Prozent der Produktion gehen
ins Ausland, u. a. nach Frankreich,
Italien, Österreich, Norwegen,
Schweden, Polen, Russland, die
Schweiz, die Türkei, Ungarn, die USA,
Libanon, Syrien, die Vereinigten
Arabischen Emirate und China. Zu
den größten Kunden im Inland gehören
Zulieferer für Automobilhersteller,
wie VW und BMW.
www.vowalon.de
Referatsleiter für Industriepolitik, Cluster
und Analyse, verwies auf die Arbeitsergebnisse
des Thüringer SmartTex-Netzwerkes
(siehe Seite 8).
Von den insgesamt 16.000 Beschäftigten
der ostdeutschen Textil- und
Bekleidungsindustrie arbeiten 2.500 in
Thüringen. Sie erwirtschafteten im Vorjahr
einen Umsatz von rund 265 Mio.
EUR. „Das war eine Steigerung um
12 Prozent. In diesem Jahr bekommen
auch unsere Firmen bereits recht deutlich
die wir brauchen, um konkurrenzfähig
zu bleiben. Unsere ausländischen Wettbewerber
in Frankreich, Belgien, Polen,
den Niederlanden sowie in Fernost
kennen derartige Belastungen nicht.“
VOWALON unternimmt erhebliche Anstrengungen
für eine effektive Energieverwendung.
2011 konnte die Firma
- u. a. dank neu angeschaffter Wärmetauscher
- den Stromverbrauch gegenüber
2010 um rund fünf Prozent senken.
Unterstützung Unterstützung von von t+m t+m und und und vti
vti
Unterstützung erfährt die 183 Mitarbeiter
zählende VOWALON Beschichtung
GmbH vom Gesamtverband der deutschen
Textil- und Modeindustrie e. V.
(t+m), Berlin, sowie vom Verband der
Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie
e.V. (vti), Chemnitz.
Grundlage des Protestes ist ein Gutachten
des Verfassungsrechtlers Prof. Dr.
Gerrit Manssen von der Universität
Regensburg. Er stellt darin fest, dass es
sich bei der EEG-Umlage um eine
unzulässige Sonderabgabe handelt und
verweist auf die sogenannte Kohlepfennig-Entscheidung
des Bundesverfassungsgerichts
von 1994. Seinerzeit
hatten es die Richter für verfassungswidrig
erklärt, dass die Energiekunden
mit dem Strompreis eine Subvention für
die deutsche Steinkohleförderung
zahlen.
die allgemein abflauende Konjunktur zu
spüren. Die Branche wird das Jahr
jedoch voraussichtlich dennoch mit einer
schwarzen Null abschließen“, kommentierte
vti-Hauptgeschäftsführer Bertram
Höfer die Situation. „Optimistisch sind
wir in Bezug auf den Export, der
zwischen 2008 und 2011 von
74,6 Mio. EUR auf 85,5 Mio. EUR
gestiegen ist. Bei der Anzahl der
Beschäftigten erwarten wir für 2012
sogar ein minimales Wachstum.“
Teilnehmer des Pressetages Textil Thüringen im TITV in Aktion. Foto: vti-pressedienst
Seite 2 vti vti aktuell 4/2012 1/2001

„Das Erzgebirge ist und bleibt eine
Kernregion unserer Branche. Mit rund
70 modernen mittelständischen Firmen
haben wir im Erzgebirgskreis die vergleichsweise
höchste Konzentration von
Textil- und Bekleidungsherstellern in den
neuen Bundesländern.“ Das betonte vti-
Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer auf
dem Branchentag „Textilindustrie im Erzgebirge“
am 8. November 2012 in
Annaberg-Buchholz. Rund 65 Vertreter
aus Textilfirmen, Wirtschaft und Politik
nutzten die Gelegenheit zum Wissens-,
Erfahrungs- und Gedankenaustausch.
Veranstalter waren der vti, der Erzgebirgskreis
und die Wirtschaftsförderung
Erzgebirge GmbH (WFE). „Viele Unternehmen
der Textilbranche in unserem
Landkreis blicken auf eine lange Tradition
zurück und tragen ein hohes Innovationspotenzial
in sich. Der Wandel
dieses Industriezweiges von traditionellen
Erzeugnissen hin zu technisch anspruchsvollen
Produkten konnte sich nur
mit qualifizierten, gut ausgebildeten Mitarbeitern
vollziehen. Rund 2000 Beschäftigte
sind hier tätig“, hob Landrat
Frank Vogel in seinem Grußwort hervor.
Die mit Hightech ausgestatteten Firmen
überzeugen Kunden in aller Welt mit
ihren innovativen Erzeugnissen.
„Der Exportanteil am Gesamtvolumen
der sächsischen Textilproduktion ist innerhalb
der vergangenen zehn Jahre von
vti aktuell 4/2012 1/2001
Textilindustrie ist verlässlicher Wirtschaftsfaktor
Ingeborg Neumann, Geschäftsführende
Gesellschafterin der Peppermint
Holding GmbH, Berlin, wurde am
26. November 2012 zur Vizepräsidentin
und zur Schatzmeisterin des
Bundesverbandes der Deutschen Industrie
(BDI) gewählt. Die Vizepräsidentin
des Gesamtverbandes
textil+mode e. V. (t+m) vertritt schon
seit mehreren Jahren im BDI-Präsidium
65 Teilnehmer beim Branchentag im Erzgebirge
25 auf 40 % gestiegen“, berichtete
Bertram Höfer. „Wir verdanken diese
erfolgreiche Entwicklung der konsequenten
Besetzung von Marktnischen mit
qualitativ hochwertigen Sortimenten und
der engen Zusammenarbeit der Firmen
mit unseren Textilforschungsinstituten.
Auch die Orientierung auf den Wachstumsmarkt
der Technischen Textilien zahlt
sich aus. Unsere Branche ist in jeder
Ingeborg Ingeborg Neumann Neumann neue neue BDI-Vizepräsidentin
BDI-Vizepräsidentin
und im BDI-Mittelstandsausschuss die
Interessen der deutschen Textil- und
Modeindustrie. Wie t+m-Präsident
Peter Schwartze verfügt Ingeborg
Neumann über reiche Erfahrungen
auf den Gebieten Wirtschaftsprüfung,
Venture Capital, Verband und
Unternehmen. Auch der vti gratuliert
der Unternehmerin, zu deren
Peppermint Holding die Firmen Color
Andreas Andreas Andreas Thieme Thieme im im im Senat Senat der der Wirtschaft Wirtschaft Wirtschaft Deutschland
Deutschland
Andreas Thieme, Geschäftsführer des
traditionsreichen Familienunternehmens
Thieme in Großröhrsdorf, ist in den Senat
der Wirtschaft Deutschland berufen worden.
Der sächsische Unternehmer nahm
die Senatoren-Urkunde am 23. November
2012 in München aus den
Händen von Senatspräsident Prof. Dr.
Dr. Franz-Josef Radermacher in Anwesenheit
von Bundesministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger entgegen.
„Der Senat der Wirtschaft setzt sich
aus Persönlichkeiten von Wirtschaft,
Hinsicht attraktiv für junge Leute, die ihre
Zukunft in der Heimatregion sehen“,
betonte Bertram Höfer. „Im laufenden
Ausbildungsjahr konnten wir im Erzgebirgskreis
von den 44 angebotenen Lehrstellen
immerhin 34 besetzen.“ Der vti
sowie mehrere Mitgliedsfirmen hatten
sich unlängst an den von der WFE im
Erzgebirge organisierten Ausbildungsmessen
beteiligt.
Landrat Frank Vogel (r.) interessierte sich zum Branchentag Textil für die dort
ausgestellten Produkte der Curt Bauer GmbH Aue, die Geschäftsführer Gert Bauer
(r.) erklärte. Auch vti-Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer, WFE-Geschäftsführer
Matthias Lißke, MODEE-Geschäftsführer Thomas Häusler und Sabine Gimpel vom
Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland (v. l.) folgten den Ausführungen.
Textil, Frankenberg;
Ertex,
Rodewisch, und
Zwickauer Kammgarn,
Wilkau-
Haßlau, gehören.
www.bdi.de
www.peppermintholding.de
Wissenschaft und Gesellschaft zusammen,
die sich ihrer Verantwortung gegenüber
Staat und Gesellschaft besonders
bewusst sind“, heißt es in einer
Pressemitteilung der Körperschaft. Ehrensenatoren
sind Hans-Dietrich Genscher,
Prof. Günther Verheugen, Prof. Klaus
Töpfer und Prof. Roman Herzog.
www.thieme-waesche.de
www.thieme-textilien.de
www.senat-deutschland.de
Seite 3

Statistik
Neue Bundesländer
Textil- und Bekleidungsindustrie
Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten
Betriebe Beschäftigte Umsatz dav.: Ausland
1000 EUR 1000 EUR EUR
Umsatz je
Beschäftigten Exportquote
per September 11 99 10.367 1.126.337 425.351 108.646 37,8
per September 12 98 10.374 1.061.175 421.505 102.292 39,7
Entw. z.VJ -1 7 -65.162 -3.846 -6.355
Entw. +/-vH -1,0 0,1 -5,8 -0,9 -5,8
Betriebe Beschäftigte Umsatz dav.: Ausland
1000 EUR 1000 EUR EUR
Umsatz je
Beschäftigten Exportquote
2005 122 13.427 1.438.256 416.649 107.117 29,0
2006 116 12.584 1.462.603 456.122 116.227 31,2
2007 110 12.328 1.526.391 503.135 123.815 33,0
2008 108 12.209 1.453.690 488.508 119.067 33,6
2009 110 11.233 1.273.350 402.748 113.358 31,6
2010 98 10.270 1.334.345 470.007 129.926 35,2
2011 99 10.389 1.471.128 553.387 141.604 37,6
Entw. z.VJ 1 119 136.783 83.380 11.678
Entw. +/-vH 1,0 1,2 10,3 17,7 9,0
Seite 4 vti vti aktuell 4/2012 1/2001

vti aktuell 4/2012 1/2001
„vti aktuell“ im Gespräch
bruno banani fühlt sich in Sachsen wohl
Im Im Jahr Jahr 2013 2013 steht steht in in der der bruno bruno banani banani banani underwear underwear GmbH, GmbH, Chemnitz, Chemnitz, ein ein Jubiläum Jubiläum ins ins ins Haus: Haus: Die Die Erfolgsgeschichte Erfolgsgeschichte begann
begann
1993 1993 in in Mittelbach Mittelbach bei bei Chemnitz Chemnitz mit mit 16 16 16 Mitarbeitern Mitarbeitern und und 1 1 Mio. Mio. EUR EUR Umsatz. Umsatz. Mittlerweile Mittlerweile liegt liegt der der Jahresumsatz Jahresumsatz bei
bei
96,5 96,5 Mio. Mio. EUR. EUR. Rund Rund 100 100 Mitarbeiter Mitarbeiter nähen nähen in in Chemnitz Chemnitz modische modische Bodywear Bodywear oder oder sind sind in in einem einem der der sieben sieben Outlets Outlets tätig.
tätig.
Unter Unter dem dem dem Slogan Slogan Slogan „not „not for for everybody“ everybody“ everybody“ feiert feiert die die Kultmarke Kultmarke zudem zudem mit mit diversen diversen Lizenzprodukten Lizenzprodukten Erfolge. Erfolge. Mit Mit freundlicher
freundlicher
Genehmigung Genehmigung des des des Gesamtverbandes Gesamtverbandes der der deutschen deutschen Maschenindustrie Maschenindustrie e. e. e. V. V. veröffentlichen veröffentlichen wir wir wir Auszüge Auszüge Auszüge aus aus einem
einem
Interview, Interview, Interview, das das das die die Redaktion Redaktion der der Verbandszeitschrift Verbandszeitschrift „masche“ „masche“ unlängst unlängst mit mit Firmengründer Firmengründer Wolfgang Wolfgang Jassner Jassner und und seinem seinem
seinem
Sohn Sohn Jan Jan Jassner, Jassner, Geschäftsführer Geschäftsführer des des Unternehmens, Unternehmens, führte.
führte.
Sie Sie setzen setzen auf auf den den Standort Standort Chemnitz.
Chemnitz. Jan Jan Jassner: Jassner: Unsere Aktionen laufen Wolfgang Wolfgang Jassner: Jassner: Wir müssen stra-
Warum?
Warum?
natürlich weiter: Neben dem bekannten tegisch auf drei Beinen stehen. Das erste
Wolfgang Wolfgang Wolfgang Wolfgang Wolfgang Jassner: Jassner: Jassner: Jassner: Jassner: In Chemnitz nähen Rennrodler Bruno Banani aus Tonga ist der stationäre Handel mit den Platz-
wir modische Herrenwäsche, Herren- sponsern wir derzeit ein Pilotenpaar, hirschen und den großen Konzernen.
Bademode und einen großen Teil der das mit einem „fliegenden Motorrad“, Sind wir dort Systempartner, gehört die
Herren-Basics. Unsere Designerin arbei- das ist ein dreirädriges, gewichtge- Ware uns, bis sie verkauft ist. Wir
tet in Mailand, und unsere Stoffe stamsteuertes Ultraleichtflugzeug, um die tragen also das Risiko. Wenn Übermen
meist aus Welt reist. Die Tour dauert drei Jahre. hänge zurückfließen, braucht man einen
Spanien und Italien. Im Sommer 2013 ist eine Landung in Puffer. Schon dafür sind die Outlets
Schon deshalb wäre Berlin geplant - da gibt es dann ein wichtig. Ein zweites Bein sind eigene
es für uns viel zu Event in unserem neuen Showroom. Stores. Und das dritte, in dem wir große
umständlich, unsere
Chancen sehen und in das wir viel
modischen Teile in Sie Sie wollen wollen eine eine „bruno „bruno banani-Welt“
banani-Welt“ investieren, ist der Onlinehandel. Der
Fernost nähen zu schaffen schaffen und und die die Marke Marke unter unter einem
einem deutsche Absatzmarkt wächst ja nicht
lassen.
Dach Dach präsentieren?
präsentieren?
nennenswert. Die Gewinner unter den
Jan Jan Jan Jassner: Jassner: In Berlin haben wir einen Textilern sind heute diejenigen, die
Jan Jan Jan Jan Jan Jassner: Jassner: Jassner: Jassner: Jassner: Die Produktion am Standort Showroom eingerichtet, der eine B2B- vertikal vorankommen, und diejenigen,
macht uns unabhängig und flexibel. Das Plattform für unsere Handelskunden die ihr Online-Geschäft stark ausbauen.
wird ein Trumpf sein, wenn wir unsere und unsere Lizenznehmer ist. Da führen
Vertriebskanäle ausbauen. Langfristig wir die bruno-banani-Markenwelt zu- Vertikalisierung Vertikalisierung also also als als als Erfolgsrezept?
Erfolgsrezept?
werden die Lohnkosten weltweit nicht sammen, also das Kerngeschäft und Jan Jan Jassner: Jassner: In der Zusammenarbeit mit
mehr der entscheidende Faktor sein, vor alle Lizenzen. Dort integriert ist auch dem Fachhandel fühlen wir uns oft einge-
allem angesichts der wachsenden Trans- eine Kunstgalerie mit wechselnden Ausschränkt, können Konzepte nicht umport-
und Energiekosten. Wir haben eine stellungen, die wir gemeinsam mit setzen. Im eigenen Outlet stellen wir
starke Marke, legen Wert auf ausge- der Galerie Schuster betreiben. unsere Marke so dar, wie wir es für
zeichnete Qualität zu vernünftigen
richtig halten. Wir haben den Kurs
Preisen. Da können wir nicht wahllos Und Und Und wie wie profitieren profitieren Ihre Ihre Endkunden?
Endkunden? bereits eingeschlagen und viel investiert:
irgendetwas importieren.
Jan Jan Jassner: Jassner: Jassner: Unsere Markenwelt können Im Kerngeschäft wollen wir nächstes Jahr
wir jetzt auch in unseren Läden um- um 20 bis 25 Prozent wachsen. Wir
Sie Sie Sie machen machen immer immer wieder wieder mit mit spek- spek- spek- setzen. Zuletzt haben wir Outlets im haben aber auch in die Entwicklung
takulären takulären takulären Events Events von von sich sich reden. reden. Zahlen
Zahlen elsässischen Roppenheim und in Neu- von Flächenkonzepten investiert. Da
sich sich die die Aktionen Aktionen aus?
aus?
münster eröffnet, weitere sind in Pla- stellen wir dem Handel Verkaufs-
Wolfgang Wolfgang Wolfgang Jassner: Jassner: Jassner: Das gehörte von nung. Mit den Outlets haben wir sehr aggregate zur Verfügung und unter-
Anfang an zu unseren Stärken. Nehmen gute Erfahrungen gemacht, denn dort stützen ihn bei der Präsentation am
wir nur den Test in der Schwerelosigkeit - haben wir immer eine hochklassige POS. Es gibt selbstverständlich gute
da haben wir Wäsche zur Raumstation Markenumgebung. Die Center haben Händler, die auch
Mir hochgeschickt. Das ging um die eine gute Infrastruktur, und die Leute noch in zehn Jah-
ganze Welt, und wir konnten uns kaum kommen mit einer bewussten Kaufabren da sein werden,
vor den vielen Interviewanfragen retten. sicht dorthin. Wir halten das für ein und die wir brau-
Jeder wollte mit dem verrückten Hersteller Erfolgsmodell, an dem wir teilhaben chen. Das sind die-
sprechen, der Unterwäsche ins All möchten. Eigentlich ist das die Vertijenigen, die selbst
schießt. In New York haben wir dafür kalisierung von bruno banani. innovative Kon-
sogar den silbernen Award für die
zepte haben.
weltweit effektivste Werbekampagne Wird Wird die die gesamte gesamte Markenwelt Markenwelt auch
auch
erhalten. So sind andere Branchen auf online online erhältlich erhältlich sein?
sein?
Und Und wen wen wird wird wird es es nicht nicht nicht mehr mehr geben?
geben?
uns aufmerksam geworden, und schnell Wolfgang Wolfgang Jassner: Jassner: Unser Online-Ge- Jan Jan Jan Jassner: Jassner: Wäschefachgeschäfte ohne
wurde bruno banani zur Marke, die schäft haben wir in den letzten Jahren Nachfolger oder solche, die nicht in
man auch für Uhren oder Brillen einsetzen ganz neu organisiert… Unser Online- EDV investieren wollen und keinen Willen
wollte. Bei den Düften ist bruno banani Umsatz hat sich in den letzten Monaten zur Veränderung haben - dabei gäbe
heute Deutschlands Nr. 1. Exklusiv mit verdoppelt. Beim Kerngeschäft wollen es genügend Potenzial im Markt.
Otto machen wir DOB, seit einiger Zeit wir längerfristig ein Drittel des Umsatzes Andere, die sich in guter Lage befinden,
auch Casualwear, außerdem Bademode. über den Online-Shop erzielen.
werden womöglich von Vertikalen ge-
Ausgehend von der Unterwäsche haben
schluckt. Nostalgie hilft da nicht weiter.
wir die Marke im Lifestyle-Bereich etabliert. Ist Ist das das der der Abschied Abschied von von den den klassi- klassi- klassi- klassi- klassi-
Das ist so noch nie jemandem gelungen. schen schen Partnern Partnern im im Handel?
Handel?
Bitte lesen Sie weiter auf Seite 6.
Seite 5

Aus unseren Mitgliedsunternehmen
HILMO: Bänder und Kordeln für Mode bis Elektrotechnik
Eine Jahresproduktion von Schmalgeweben
und Feingeflechten aus der
HILMO Hildesheim & Mosblech GmbH
ließe sich 17-mal um den Äquator
wickeln. Das hat Ingrid Trautlofft unlängst
auf Nachfrage eines Journalisten ausgerechnet.
Gemeinsam mit ihrem Mann
Rainer Trautlofft lenkt sie seit 1994 die
Geschicke der in Hilden bei Düsseldorf
ansässigen Firma. Die strategisch wichtigen
Bereiche Produktentwicklung, Verkauf,
Einkauf und Logistik sind jedoch
im thüringischen Greiz konzentriert.
Rainer Trautlofft, der 1988 die DDR
verlassen hatte, kehrte damit an den
Ort zurück, an dem sein Vater Paul
Trautlofft bis zur Verstaatlichung 1972
eine Woll- und Seidenweberei betrieb.
Fortsetzung bruno banani von Seite 5:
Europa Europa hat hat die die Krise Krise Krise noch noch längst längst nicht
nicht
überwunden. überwunden. Machen Machen Sie Sie sich sich davon
davon
durchdurch das das Online-Geschäft Online-Geschäft Online-Geschäft unabunab-
hängiger?
hängiger?
Jan Jan Jassner: Jassner: Unser Fokus liegt bislang
auf Europa. Dabei ist es uns wichtig,
unsere eigenen Kanäle zu nutzen. Seit
einem Jahr haben wir eine Facebook-
Seite mit über 100 000 Fans. Das ist
für uns ein wichtiges Marketingtool, mit
dem wir unabhängig agieren können.
Wolfgang Wolfgang Jassner: Jassner: Bei Investitionen ins
Online-Marketing kann man unmittelbar
auswerten, was sie gebracht haben -
zusätzliche Kontakte, Käufe nach Zielgruppen
und vieles mehr. Und das ist
erst der Anfang.
Welche Welche Welche Faktoren Faktoren Faktoren bestimmen bestimmen bestimmen heute heute heute den den
den
Erfolg Erfolg der der der Branche? Branche?
Branche?
Wolfgang Wolfgang Wolfgang Jassner: Jassner: Als ich in die
Branche eingestiegen bin, wurden noch
90 Prozent der in Deutschland verkauften
Wäsche am Standort gefertigt.
Seither gab es gewaltige Umstrukturierungen.
Viele Firmen existieren nicht
mehr, weil sie nicht rechtzeitig auf die
veränderten Rahmenbedingungen rea-
Produktionsstätten unterhält die 110 Mitarbeiter
zählende HILMO-Gruppe in
Erfurt, Hilden, Pulsnitz, Wuppertal sowie
in Mikulasovice (Tschechien) und Timisoara
(Rumänien). Insgesamt stehen
100 moderne Automaten für die Produktion
von Bändern und Kordeln zur
Verfügung.
In rund 250 Farbtönen liefert HILMO
bedruckte und unbedruckte Bänder sowie
Kordeln an die Bekleidungsindustrie.
Spezialitäten sind z.B. jacquardgewebte
Aufhängerbänder, „stone wash“-fähige
Bänder, Gummibänder (5 bis 60 mm
Breite), Hosenschonerbänder, Litzen,
Paspeln und Größenzahlbänder. Bei
Mangel- und Führungsbändern sowie
Kordeln für die Wäscherei- und Reini-
Ingrid und Rainer
Trautlofft steuern
maßgeblich von
Greiz aus die
Entwicklung der
HILMO-Unternehmensgruppe.
Foto:
Marius Koity
giert haben. Andere haben es gut geschafft,
entweder über Auslandsproduktion
oder durch die Spezialisierung
auf bestimmte Produktgruppen. Allerdings
werden die Veränderungen im
Absatzbereich zum Prüfstein für diejenigen,
die momentan noch gut dastehen.
Jan Jan Jan Jassner: Jassner: Jassner: Wer seinen Online-Shop
und seinen eigenen Retail ausbaut, muss
die Prozesse so reibungslos gestalten,
dass alles zusammenpasst - vom Lager
angefangen. Wichtig ist auch, dass
das optimale Sortiment im Online-Shop
ganz anders aussehen kann als im
stationären Retail, selbst von Standort
zu Standort gibt es Unterschiede.
Erzählen Erzählen Sie Sie uns uns bitte bitte noch noch etwas etwas etwas über
über
sich.
sich.
Wolfgang Wolfgang Wolfgang Jassner: Jassner: Ich bin in Westpreußen
geboren, kam in Ostfriesland
zur Schule und bin dann im Schwabenland
aufgewachsen. Nach einer Lehre
zum Industriekaufmann und der Bundeswehr
ging ich aufs Textiltechnikum nach
Reutlingen und studierte anschließend
BWL an der Fachhochschule in Pforzheim.
Danach habe ich 20 Berufsjahre
in verschiedenen Textilunternehmen ver-
gungsbranche kann die Firma seit langem
die internationale Marktführerschaft
behaupten. „Wir decken den weltweit
vorhandenen Bedarf zu rund 85 Prozent
ab“, berichtet Rainer Trautlofft. „Natürlich
ist so eine Position nur zu halten, wenn
man ständig neue Ideen zum Nutzen
der Anwender entwickelt und umsetzt.
Es macht sich bezahlt, dass wir nicht
nur weben und flechten, sondern selbst
veredeln, färben und ausrüsten. Außerdem
kooperieren wir mit Forschungsinstituten,
wie dem TITV in Greiz. Mit
diesem gebündelten Know-how sind wir
gut aufgestellt.“
Zum HILMO-Sortiment gehören Technische
Textilien für Anwendungen in der
Elektrotechnik (z. B. Polyesterschrumpfbänder,
Wickelbänder, Läuferbandagen,
Glasfaserbänder, Jakonettbänder,
Wickelkordeln, Gewebehohlschläuche).
Ein weiteres Spezialgebiet sind dünne
Dekorationsbänder für die Spirituosenindustrie
sowie für die Schmuckbranche.
Dank großzügiger Lagerhaltung können
Kunden sehr schnell und flexibel bedient
werden. Insgesamt befinden sich 5.000
unterschiedliche Artikel für Auftraggeber
in 43 Ländern rings um den Erdball im
Programm. Im Vorjahr stieg der Umsatz
der HILMO GmbH auf rund 4 Mio.
EUR. www.hilmo-band.de
bracht, zehn davon als Geschäftsführer,
zuletzt bei Götzburg. 1992 ging ich in
den Osten, 1993 folgte die Gründung
von bruno banani.
Die Marke von Null nach vorne zu
bringen, war für mich die schönste Aufgabe
überhaupt. Ich bin verheiratet,
habe zwei Söhne und eine Tochter.
Mit meinem Sohn Jan bleibt das Unternehmen
in Familienhand. Jens kümmert
sich in Aalen um unser Onlinegeschäft
und Melanie ist bei Cosmopolitan als
Modejournalistin erfolgreich.
Jan Jan Jassner: Jassner: Nach Abitur und Bundes-
wehr machte ich zunächst eine Ausbildung
im Einzelhandel. Danach habe
ich vier Jahre BWL mit Schwerpunkt
Außenwirtschaft in Reutlingen studiert und
dann in Hongkong Auslandserfahrung
gesammelt. Mitte 2000 bin ich bei
bruno banani eingestiegen. Als erstes
habe ich den Export ausgebaut, seit
2006 bin ich Mitglied der Geschäftsführung.
Ich bin mit einer Chemnitzerin
verheiratet, wir haben zwei Kinder. Als
Schwabe fühle ich mich in Sachsen
sehr wohl. Die Weichen im Unternehmen
sind gestellt, und ich bin gespannt
auf die Entwicklungen der kommenden
Jahre.
Seite 6 vti vti aktuell 4/2012 1/2001

Die 76 Mitarbeiter der getzner TEXTIL
Weberei GmbH, Gera, fertigen hochwertige
Damaste für den Export nach
Afrika. In diesem Jahr beträgt die Produktionsmenge
4,3 Mio. Laufmeter. Die
mit eingewebten Mustern versehenen
Baumwollstoffe dienen in Westafrika zur
Herstellung der traditionellen Bou-Bou-
Bekleidung. Das zur österreichischen
Getzner Textil AG gehörende Unternehmen
hatte dafür von 2009 bis 2011
seinen Maschinenpark komplett auf modernste
Jacquard-Webtechnik umgestellt.
Die vom Freistaat Thüringen mit Fördermitteln
unterstützte Investition belief sich
auf insgesamt 12 Mio. EUR. „Damit
wir im globalen Wettbewerb mithalten
können, müssen wir sowohl mit bester
Qualität als auch preisgünstig produzieren.
Deshalb läuft unsere Webtechnik
an allen sieben Wochentagen rund um
die Uhr. Alles andere wäre uneffektiv
und würde unseren Standort gefährden“,
berichtet Geschäftsführer Ralf Lechner:
„Neben den steigenden Kosten für
Baumwollgespinste belasten die ständig
steigenden Aufwendungen für Energie
unsere Wirtschaftlichkeit. Deshalb
Die Entwicklung der Thorey Gera Textilveredelung
GmbH widerspiegelt sowohl
den Strukturwandel in der Textilindustrie
als auch ein Stück deutscher (Wirtschafts)-
Geschichte. Das 1883 in Falkenstein/
Vogtland als Weberei gegründete Unternehmen
war zu Beginn des 20. Jahrhunderts
einer der führenden deutschen
Gardinen- und Dekostoffhersteller. 1950
wurde in Mering bei Augsburg ein neuer
Betrieb mit Appretur, Druckerei und
Färberei aufgebaut. Die Firma avancierte
zum Marktführer in der Gardinenlohnveredlung
in Europa. 1994 erfolgte in
Gera die Neugründung als Thorey Gera
Textilveredelung GmbH. Innerhalb weniger
Jahre wurde die Firma vom Gardinenlohnveredler
zum hochmodern ausgestatteten
Veredler für Technische Textilien
umgebaut. Seither erlangen in Gera Gewebe,
Gewirke, Gestricke oder Vliese
Eigenschaften, wie weich, hart bzw.
steif, pflegeleicht, flammenhemmend,
antistatisch, hydrophob, netzfähig, fleckgeschützt,
geruchshemmend oder
schmutzabweisend. Die Finalerzeugnisse
werden eingesetzt für die Herstellung
von Airbags und anderen Sicherheits-
vti aktuell 4/2012 1/2001
Aus unseren Mitgliedsunternehmen
getzner TEXTIL Weberei GmbH, Gera
Energiemanagement dämpft Kostenbelastung
setzen wir in unserem Unternehmen ein
fortschrittliches Energiemanagement um“.
So führte eine 100.000-EUR-Investition
zur Optimierung des Druckluftverbrauchs
an den Hightech-Webautomaten zur
Einsparung von Energiekosten in Höhe
Thorey Gera Textilveredelung GmbH
Vom Gardinenweber zum Hightech-Veredler
textilien, von technischen Filtern, Schläuchen,
Sonnenschutz-Jalousien (z. B. im
ICE), Medizintextilien und Textilien für
die Werbewirtschaft. Gegenwärtig investiert
das von Volker Thorey und Andreas
Ludwig geführte Unternehmen rund
3 Mio. EUR in neue Technik, darunter
eine Großwaschmaschine für 360 cm
breite textile Bahnenware und einen
Spannrahmen. „Wir sind überwiegend
für Auftraggeber in Deutschland, Belgien,
Frankreich, Holland und Österreich
tätig. Sie schätzen nicht nur unsere Zuverlässigkeit,
sondern auch unsere
Schnelligkeit und unsere Flexibilität. Dabei
kommen uns sowohl unser leistungsfähiges
Labor als auch unser firmeneigener
Fuhrpark zugute“, erläutert Volker
Thorey. Mit 63 Mitarbeitern, davon
11 Auszubildende, erwirtschaftete das
Unternehmen 2011 einen Umsatz von
4,25 Mio. EUR.
„Unser Know-how richten wir durch die
Zusammenarbeit mit den Textilforschungsinstituten
TITV und STFI ständig
an den Anforderungen der Zukunft aus“,
berichtet Andreas Ludwig. Außerdem
beteiligt sich die Thorey Textilveredelung
von 135.000 EUR. Zudem investierte
die Firma 50.000 EUR in eine Wärmerückgewinnungsanlage
an den Kompressoren.
Damit erreicht sie jährlich eine
Kostenersparnis von 20.000 EUR.
www.getzner.de
Die Firma ist in einem Fabrikgebäude angesiedelt, das der aus Weimar
stammende Architekt Thilo Schoder (1888 -1979) entworfen hat. Das Unternehmen
hat schrittweise die historische Bausubstanz rekonstruiert und dafür den Thüringischen
Denkmalschutzpreis erhalten. Kleinod des Ensembles ist ein mit originalgetreu
nachgebauten Möbeln ausgestattetes Thilo-Schoder-Zimmer. Geschäftsführer Ralf
Lechner (M.) zeigte es den Journalisten während des jüngsten Pressetages Textil
Thüringen (siehe auch Seite 1 f.). Fotos: vti-pressedienst
GmbH an Forschungsprojekten, wie
dem in Jena ansässigen Innovativen
regionalen Wachstumskern „J-1013 -
Surface Technologies Net“, der vom
Bundesforschungsministerium gefördert
wird. Das aus 15 Thüringer Partnern
bestehende Netzwerk beschäftigt sich
mit der Entwicklung von neuartigen,
Ressourcen schonenden Beschichtungstechnologien.
www.thotex.de, www.j-1013.de
Firmengründer Volker Thorey unternimmt
täglich einen Rundgang durch die
Produktion.
Seite 7

Auf dem 2. Jahressymposium des
SmartTex-Netzwerkes Thüringen stellten
Vertreter aus Firmen und Forschungseinrichtungen
am 28. November 2012
in Weimar aktuelle Arbeitsergebnisse
vor. Das 2010 mit Unterstützung des
vti ins Leben gerufene Netzwerk vereint
Thüringer Textilunternehmen, Firmen anderer
Branchen und Forschungsinstitute.
Projektmanager Dipl.-Ing. Klaus Richter,
Geschäftsführer des vti-Mitgliedsunternehmens
richter+partner GmbH, Weimar,
berichtete über eine Reihe von
Forschungsaktivitäten zu neuartigen funktionalen
Fadenstrukturen.
Diese „smarten Fäden“ können in Zukunft
u. a. bei der Stromerzeugung und in
der Sensorik eingesetzt werden. Das
Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland
e.V. (TITV), Greiz, das Thüringische Institut
für Textil- und Kunststoff-Forschung e.V.
Branchenprojekte
Innovationsforum MPTK untersucht neue Möglichkeiten zu
Nachweis und Verhinderung von Produktfälschungen
Nächster Nächster Workshop Workshop am am 17. 17. Januar Januar 2013 2013 / / Plenarveranstaltung Plenarveranstaltung am am 30./31. 30./31. Januar Januar in in Chemnitz
Chemnitz
Der Auftaktworkshop zum Innovationsforum
„Modifizierung der Faser/des
Fadens als Informationsträger zur Bekämpfung
der Produkt- und Markenpiraterie
in der textilen Kette“ (MPTK)
fand am 8. November 2012 in Annaberg-Buchholz
statt. Der erste Anwender-
Workshop des vom vti gesteuerten Projekts
folgte am 29. November mit rund
20 Teilnehmern in Chemnitz. Das vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung
unterstützte Vorhaben soll die
Basis für spezielle technologische Ausrüstungen
schaffen, die künftig die eindeutige
Identifizierung echter bzw. gefälschter
Textilprodukte ermöglichen.
Ziel ist es, kostengünstige Lösungsansätze
für den so genannten passiven
Produktschutz aufzuzeigen. Letztendlich
soll der immense wirtschaftliche Schaden
minimiert werden, der durch Produktund
Markenpiraterie entsteht.
„Wie die Praxis zeigt, genügen Patentund
Musterschutz oder juristische Schritte
gegen die kriminelle Produktpiraterie
allein nicht. Deshalb haben wir über
neue Möglichkeiten nachgedacht, diese
Wirtschaftsverbrechen zu verhindern“,
berichtet Projektleiterin Maria Thieme:
„Fasern gibt es in jedem Textil. Wir
wollen sie so modifizieren, dass Zollbehörden,
Händler und Kunden künftig
Siegfried Brändl,
Fa. Brändl Textil,
Geyer, nutzte den
Branchentag Textil
Erzgebirge, um mit
Akteuren des Innovationsforums
MTPK ins
Gespräch zu
kommen.
Foto:
vti-pressedienst
Thüringer SmartTex-Netzwerk jetzt offen für
Unternehmen aus anderen Bundesländern
(TITK), Rudolstadt, die TU Ilmenau sowie
High-Tech-Unternehmen unterstützen die
Arbeiten. Klaus Richter verwies darauf,
dass das SmartTex-Netzwerk in den
vergangenen Jahren mehrere Workshops,
Seminare und Symposien organisiert
hat, die den Wissenstransfer zwischen
Entwicklern und Anwendern beschleunigten
bzw. begünstigten. Seit Anfang
2011 hat das Netzwerk Projekte mit
einer Gesamtsumme von nahezu 7 Mio.
EUR auf den Weg gebracht. So wird
an einem Projekt zur Mikrostrukturierung
leitfähiger Fäden mittels Lasertechnik
gearbeitet. Andere Vorhaben sind die
zuverlässig ihre Herkunft überprüfen können.
Im Ergebnis der Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten werden neue Geschäftsfelder
für Textilhersteller entstehen.
Wir gehen davon aus, dass sich in der
Zukunft ein branchenübergreifend operierender
Industriezweig herausbilden
wird, der fälschungssichere Materialien
herstellt.“
Der nächste für Interessenten offene
Anwender-Workshop findet am
17. Januar 2013 in Chemnitz statt. Zur
abschließenden Plenarveranstaltung des
Innovationsforums am 30./31. Januar
2013 in Chemnitz wollen die Akteure
Lösungsansätze für den technischen Produktschutz
bei Textilien vorstellen und
diskutieren.
www.mptk-online.de
„Das Innovationsforum MPTK bietet die
Chance, das thematische Profil im
gegenseitigen Austausch weiter zu
schärfen, die strategische Zusammenarbeit
zwischen regionalen und
überregionalen Kompetenzträgern auszubauen
und damit nachhaltige Impulse
für einen erfolgreichen Innovationsprozess
in der Region Chemnitz zu
setzen.“
Annette Schavan, Bundesministerin
Entwicklung von flexiblen, faserförmigen
Piezo-Sensoren und -Aktoren sowie von
textilen Silizium-Solarzellen.
Anfragen aus ganz Deutschland haben
dazu geführt, dass die Netzwerk-
Satzung geändert wurde. Neuerdings
ist das SmartTex-Netzwerk offen für
Unternehmen aus anderen Bundesländern.
Dass die Arbeit auch international
ausgerichtet ist, zeigte die Sonderpräsentation
des Enterprise Europe
Network Thüringen (EEN) auf dem Weimarer
Netzwerk-Symposium. Die Teilnehmer
konnten sich aus erster Hand
über potenzielle strategische Partner
sowie über EU-Förderprogramme informieren.
Das EEN bietet u. a. Unterstützung
bei der Anbahnung von
Kontakten mit ausländischen Partnern.
www.smarttex-netzwerk.de
Seite 8 vti vti aktuell 4/2012 1/2001

vti aktuell 4/2012 1/2001
Rechtshinweise - Investitionsförderung
Änderung Änderung bei bei der der Inanspruchnahme Inanspruchnahme der der Elternzeit Elternzeit
Elternzeit
Durch das Gesetz zur Vereinfachung
des Elterngeldvollzuges vom 10. 9. 2012
ist mit Wirkung ab 18. 9. 2012 eine
Änderung des Bundeselterngeld- und
Elternzeitgesetzes (BEEG) in Kraft getreten.
§ 16 Abs. 3 BEEG wurde dahingehend
geändert, dass bei einer erneuten
Schwangerschaft die Elternzeit
Für die Mitarbeit in verschiedenen
Gremien der Sozialversicherung und
der Agentur für Arbeit werden dringend
weitere Vertreter der Arbeitgeberseite
gesucht. Die bisher von den Arbeitgeberverbänden,
darunter vom vti,
eingereichten Kandidaten-Vorschläge
sind gegenwärtig noch nicht ausreichend,
um eine ordnungsgemäße
Besetzung dieser Gremien zu sichern.
zur Inanspruchnahme der Mutterschutzfristen
auch ohne Zustimmung des Arbeitgebers
vorzeitig beendet werden
kann.
Die Arbeitnehmerin soll dem Arbeitgeber
in diesem Fall die Beendigung der
Elternzeit rechtzeitig mitteilen.
Anhebung Anhebung Anhebung der der der Entgeltgrenzen Entgeltgrenzen von
von
Minijob Minijob Minijob und und Midijob Midijob
Midijob
In seiner Sitzung vom 23. 11. 2012
hat der Bundesrat das „Gesetz zu
Änderungen im Bereich der geringfügig
entlohnten Beschäftigung“ beschlossen.
Mit dem Gesetz werden zum
1. Januar 2013 die Entgeltgrenzen für
Minijobs von 400 EUR auf 450 EUR
und für Midijobs von 800 EUR auf
850 EUR angehoben. Zudem wird für
Minijobber die bisherige Versicherungsfreiheit
in der gesetzlichen Rentenversicherung
mit der Option der vollen
Versicherungspflicht in eine grundsätzliche
Rentenversicherungspflicht mit
Mitglieder Mitglieder für für Gremien Gremien von von Sozialversicherung
Sozialversicherung
und und Agentur Agentur für für Arbeit Arbeit in in Sachsen Sachsen gesucht
gesucht
Die Arbeitgebervertreter können als Mitglied
oder Stellvertreter in folgenden
Gremien mitwirken:
� Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland
- Widerspruchsausschuss
Leipzig,
� Deutsche Rentenversicherung Bund -
Widerspruchsausschüsse Dresden
und Leipzig,
� Verwaltungsrat der AOK,
Befreiungsmöglichkeit umgewandelt
(Wechsel von Opt-in zu Opt-out).
Für Beschäftigungsverhältnisse, die
bereits vor dem 1. 1. 2013 bestehen,
sind Bestandsschutz- und Übergangsregelungen
vorgesehen. Diese führen
zum Teil zur unterschiedlichen sozialversicherungsrechtlichen
Behandlung von
Arbeitsverhältnissen im Bereich der geringfügigen
Beschäftigung, die nach
dem 31. 12. 2012 begründet werden,
im Vergleich zu bereits bestehenden
Arbeitsverhältnissen.
Praxisleitfaden Praxisleitfaden Praxisleitfaden zur zur zur Sicherheit Sicherheit von von Luftfracht
Luftfracht
Waren, die per Flugzeug versendet werden,
unterliegen im Interesse der Sicherheit
des Luftverkehrs umfangreichen Sicherheitsanforderungen.
Am 25. 3. 2013
endet die Übergangsfrist zur Implementierung
der EU-Vorschriften zur
sicheren Lieferkette in der Luftfracht. Ab
dem 26. 3. 2013 werden damit bestehende
Vorschriften weiter verschärft.
Zu diesem Zeitpunkt verlieren alle bisher
anerkannten „Bekannten Versender“ ihre
Zulassung, sofern die Unternehmen bis
dahin kein erfolgreiches Audit durch das
Bundesamt für Luftfahrt durchgeführt haben.
Nur Unternehmen, die als „Bekannter
Versender“ durch die Behörde zugelassen
wurden, können ihre Luftfracht in
der sicheren Lieferkette ohne erneute
Sicherheitskontrollen abfertigen lassen.
Die Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände (BDA) und der
Bundesverband der Deutschen Industrie
(BDI) haben in diesem Zusammenhang
einen Praxisleitfaden Luftfrachtsicherheit -
Zulassung zum „Bekannten Versender“
erstellt, der den Unternehmen Hilfestellung
bei der Lösung bei in diesem Zusammenhang
auftretenden arbeitsrechtlichen
Fragen geben soll. Der Praxisleitfaden
kann beim Verband angefordert werden.
Weitere Details zur Zulassung als „Bekannter
Versender“ können der Internetseite
des Luftfahrtbundesamtes unter
http://www.lba.de/DE/Luftsicherheit/
Bekannte_Versender/
Bekannter_Versender_node.html
entnommen werden.
Nach der bislang geltenden gesetzlichen
Regelung war es nicht zulässig, die angemeldete
Elternzeit zur Inanspruchnahme
der Mutterschutzfristen für ein
weiteres Kind vorzeitig zu beenden.
Diese Regelung war durch den Europäischen
Gerichtshof moniert worden, da
sie gegen EU-Richtlinien verstieße.
� Verwaltungsausschüsse der
Agentur für Arbeit in Annaberg-
Buchholz, Bautzen, Dresden,
Mittelsachsen (evtl. Hainichen),
Pirna, Plauen und Riesa.
Unternehmensvertreter, die an einer
Mitarbeit in einem der Gremien interessiert
sind, bitten wir, sich in der
Geschäftsführung des vti bei Carmen
Klier, Tel.: 0371-5347262, zu melden.
Änderungen Änderungen bei
bei
Investitionsförderung
Investitionsförderung
Für Investitionsvorhaben, die noch 2012
begonnen werden, können Unternehmen
der förderfähigen Wirtschaftszweige
eine Investitionszulage von 5,0
Prozent in Anspruch nehmen. Darauf
weist vti-Geschäftsführer Dr. Peter
Werkstätter hin. Kleine und mittelständische
Firmen erhalten für den
Kauf von neuen beweglichen Wirtschaftsgütern
die erhöhte I-Zulage von
10,0 Prozent. Laut Investitionszulagengesetz
sinkt jedoch die I-Zulage
per 1. 1. 2013 auf 2,5 Prozent
bzw. auf 5,0 Prozent beim Kauf
von neuen beweglichen Wirtschaftsgütern.
Der Beginn des Investitionsvorhabens
ist entscheidend für die
Festsetzung der Höhe der Investitionszulage.
Bei einem technischen,
funktionellen, strategischen oder räumlichen
Zusammenhang können verschiedene
Maßnahmen als ein Investitionsvorhaben
gelten. Damit
existiert für Investitionsbestandteile,
die erst im nächsten Jahr angeschafft
werden, aber in einem Zusammenhang
mit in diesem Jahr angeschafften
Investitionsbestandteilen
stehen, ein Anspruch für den höheren
Fördersatz. Gleiches gilt auch für
Vorhaben, die in den Vorjahren
begonnen wurden. Als Investitionsbeginn
gilt der Abschluss eines Lieferungs-
oder Leistungsvertrages oder
die Aufnahme von Bauarbeiten.
Seite 9

Messen - Außenwirtschaft - Energie
vti-Mitglieder knüpften Erfolg versprechende Kontakte in Brasilien
Mit Erfolg versprechenden Kontakten
kehrten vti-Vorstandsvorsitzender Werner
Weitz, VIS Treuen; Friedmar Götz,
VOWALON Treuen, und vti-Hauptgeschäftsführer
Bertram Höfer im Oktober
2012 von einer fünftägigen Brasilien-
Reise zurück. Der Gesamtverband
textil+mode hatte die Exkursion im
Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft
und Technologie organisiert, das
sie aus seinem Markterschließungsprogramm
förderte. Ziel der Tour war es,
kleine und mittlere Textilunternehmen bei
der Geschäftsanbahnung zu beraten
und zu unterstützen. Brasilien gilt als
lohnender Markt. Wegen der dyna-
Bundesbank Bundesbank ändert
ändert
Meldewesen Meldewesen für für Firmen
Firmen
Im Rahmen der Reform des Außenwirtschaftsrechts
sollen per 1. Juli 2013
umfangreiche Änderungen im Meldewesen
gegenüber der Deutschen
Bundesbank in Kraft treten.
Bundestag und Bundesrat haben im
November die Nachfolgeregelung für
den Ökosteuerspitzenausgleich ab 2013
bestätigt. Die Steuerentlastung wird
noch bis Ende 2022 fortbestehen.
Allerdings sind die Unternehmen verpflichtet,
ein zertifiziertes Energiemanagementsystem
nach DIN EN ISO 50001
oder ein Öko-Audit nach EMAS einzuführen
und zusätzlich die Energieintensität
jährlich um 1,3 % zu senken (siehe
dazu „vti aktuell“ Nr. 3/2012 Seite
13). Zur Berechnung der Rückerstattung
mischen Wirtschaftsentwicklung, der
wachsenden Kaufkraft sowie der hohen
Investitionen im privaten und öffentlichen
Sektor besteht dort große Nachfrage
nach Textilien und Bekleidung aller Art.
Potenzielle Kooperationspartner sind
Textilhersteller, regionale bzw. lokale
Vertriebspartner und der Handel.
Die deutschen Textilfirmen konnten ihre
Produkte und Dienstleistungen in Brasilien
individuell präsentieren. Zudem
erhielten die Reiseteilnehmer wertvolle
Hinweise zu den politischen, wirtschaftlichen
und rechtlichen Bedingungen im
Land. Wichtiger Bestandteil des Markterschließungsprojektes
waren gezielt vor-
Ökosteuer-Rückerstattung Ökosteuer-Rückerstattung bis bis 2022 2022 geregelt geregelt
geregelt
der Energie- und Stromsteuer des Ökosteuerspitzenausgleiches
werden die
Arbeitgeberanteile der Rentenbeiträge
mit 0,4 % zu Grunde gelegt. Für 2013
ist eine Senkung der Rentenbeiträge
geplant. Diese haben auch Auswirkungen
auf den Ökosteuerspitzenausgleich.
So wird im kommenden Jahr der Beitrag
zur Rentenversicherung von 19,9 % auf
18,9 % sinken. Das wirkt sich auf den
Ökosteuerspitzenausgleich aus. Dessen
konkrete Höhe hängt von den Abführungen
an die Rentenkasse ab. Durch
bereitete Erstkontaktgespräche mit potenziellen
brasilianischen Geschäftspartnern.
Diese fanden in São Paulo und
Umgebung sowie in Blumenau (Bundesstaat
Santa Catarina), den Ballungszentren
der brasilianischen Textil- und
Bekleidungsindustrie, statt. Zum Programm
gehörten auch Betriebsbesuche
bei Herstellern von Bekleidung, Heimund
Haustextilien sowie von Technischen
Textilien.
vti-Mitgliedsunternehmen, die an Brasilien-
Kontakten interessiert sind, können sich
beim vti per Telefon 0371-5347247
melden.
Textilveredlung: extilveredlung: extilveredlung: Energieeinspar
Energieeinsparmöglichkeiten Energieeinspar möglichkeiten an an Spannrahmen
Spannrahmen
Spannrahmen
In der textilen Kette von der Faserproduktion
bis zur Konfektion entfällt rund
die Hälfte der Energiekosten auf die
Textilveredlung. Vor allem die Spannrahmen
verbrauchen große Mengen von
Strom, Gas, Dampf und Druckluft.
Einsparpotenziale auf diesem Gebiet
hat der Energiefachmann Dr. Joachim
Labude, Wermsdorf, ermittelt. Wie er
berichtete, müssen technologische und
energetische Optimierungen an Spannrahmen
im Komplex vorgenommen
werden. Dabei sei auf die Einheit von
Produktivität, Qualität und Energieverbrauch
zu achten. Mögliche Einsparpotenziale
sind u. a.: Optimierung
Entwässerung: bei Chemiefasern wird
Elektronische Meldungen ersetzen dann
die bislang üblichen Papier-Formulare.
Zollanmeldungen Zollanmeldungen für
für
Schweiz Schweiz Schweiz nur nur online online
online
Die Schweiz nimmt ab 1. Januar 2013
Einfuhr- und Ausfuhranmeldungen nur
noch elektronisch per e-dec web ent-
durch Saugen eine wesentlich niedrigere
Restfeuchte als beim Quetschen erreicht;
Reduzierung des Abluftvolumens bei
schmalen und leichten Artikeln; Trockenund
Fixierprozess: durch Umluftautomatik
werden die Umlüfterdrehzahlen im
Fixierbereich automatisch abgesenkt; die
Verringerung der Verweilzeit erhöht die
Produktivität; Pausenbetrieb: mit Installation
einer Leerlaufautomatik (Absenken
der Umlüfter- und Ablüfterdrehzahlen bei
Warenstopp) wird der Verbrauch von
Strom und Gas reduziert. In diesen
Prozessen müssen die Verbräuche permanent
kontrolliert werden. Mit einem
Verbrauchsdatenerfassungssystem können
gleichzeitig folgende Größen er-
gegen. Bereits jetzt können die elektronischen
Zollanmeldungen im Internet
verwendet werden: https://e-decweb.ezv.admin.ch/webdec
Weitere Weitere Informationen Informationen zu zu den den Themen
Themen
Außenwirtschaft Außenwirtschaft und und und Zoll Zoll Zoll unter
unter
www.vti-online, www.vti-online, www.vti-online, www.vti-online, www.vti-online, "Mitglieder "Mitglieder "Mitglieder "Mitglieder "Mitglieder intern". intern" intern" intern" intern"
die Absenkung spart das Unternehmen
nicht mehr den Arbeitgeberanteil von
0,4 % (Hälfte der Differenz zwischen
20,3 % und 19,5 % - der tatsächliche
Satz von 19,9 % wird aktuell nicht berücksichtigt),
sondern zukünftig 0,7 %
(Hälfte der Differenz zwischen 20,3 %
und 18,9 %). Dieser höhere Betrag ist
von der Entlastungsgrundlage, von der
90 % Spitzenausgleich gewährt werden,
abzuziehen. Die bisherige Berechnung
der Rückerstattung bleibt unverändert.
Kontakt: rolf.schaefer@vti-online.de
fasst, gespeichert und automatisch aufbereitet
werden: Strom-, Gas-, Wasserverbrauch,
Betriebsstunden, laufende
Meter sowie Anlagenzustände.
Kennziffern, wie Gesamtverbrauch, Laufmeter
und Durchschnittsleistung, kann
der Nutzer vom PC ablesen. Dr. Joachim
Labude empfiehlt, das Thema Energieeinsparung
zur Chefsache zu machen
und externes Know-how zu nutzen.
So konnte ein Textilveredler im vti-Verbandsgebiet
den spezifischen Energieverbrauch
von 2006 bis 2011 um
36,5 Prozent senken.
Kontakt:
joachim.labude@web.de
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vti aktuell 4/2012 1/2001
Studium - Berufsausbildung
Institut für Textil- und Ledertechnik Reichenbach der WHZ
Neue Neue Studienkombination Studienkombination mit mit TU TU Chemnitz Chemnitz in in V VVorbereitung
V orbereitung
Zu Tagen der offenen Tür lädt das Institut
für Textil- und Ledertechnik (ITL) der
Westsächsischen Hochschule Zwickau
(WHZ) am 10. Januar, am 23. März
und am 1. Juni 2013 nach Reichenbach
ein. „Interessenten können sich über das
aktuelle Studienangebot zur Textiltechnik
informieren“, berichtet ITL-Direktorin Prof.
Dr.-Ing. Silke Heßberg. Neben dem
Diplomstudiengang „Textil- und Ledertechnik“
soll es ab dem Wintersemester
vti vti gewinnt gewinnt mit mit PV PVA-Projekt PV A-Projekt junge junge Leute Leute für für die die Branche Branche
Branche
Die Aktivitäten des vti-Projekts „Passgenaue
Vermittlung Auszubildender“
(PVA) haben in den vergangenen Monaten
zu weiteren vielfältigen Kontakten
geführt. So kamen zur Bildungsmesse
der Westsächsischen Hochschule
Zwickau zahlreiche Schüler an den
Stand des vti sowie zum benachbarten
Stand der Zwickauer Kammgarn
GmbH. „Einige waren erstaunlich gut
vorbereitet und fragten gezielt nach
Die 6. Aachen-Dresden International
Textile Conference am 29./30. Nov.
2012 in Dresden zählte rund 700 Teilnehmer
aus über 30 Ländern. Im Mittelpunkt
der 66 Vorträge standen Technische
Textilien. Die Förderpreise des Freundeskreises
des Instituts für Textilmaschinen
und textile Hochleistungswerkstofftechnik
(ITM) der TU Dresden wurden verliehen
an Dipl.-Ing. Oliver Döbrich für die
2013 einen neuen BA-Studiengang
„Textile Strukturen und Technologien“
geben. Das Besondere ist die Kooperation
zwischen der WHZ und der TU
Chemnitz (TUC). In Zwickau/ Reichenbach
werden in sieben Semestern
Bachelors ausgebildet, die dann einen
„barrierefreien“ Zugang in den viersemestrigen
Master-Studiengang an der
TUC haben. Sie können dort in das
zweite Semester einsteigen, da sie alle
den Berufen Modenäher/-in sowie
Maschinen- und Anlagenführer/-in.
Außerdem interessierten sie sich für
Praktikumsmöglichkeiten“, berichtete vti-
Geschäftsführer Dr. Peter Werkstätter.
„Ähnlich war es bei der Ausbildungsmesse
Erzgebirge in Aue, wo wir
uns gemeinsam mit der Funke Stickerei
Eibenstock vorstellten. Am 18. Oktober
waren wir auf der Bildungsmesse Plauen
durch Dietrich Wetzel vom Branchen-
Forschung - Wissenstransfer
700 700 TT
Teilnehmer TT
eilnehmer bei bei "Aachen-Dresdner"
"Aachen-Dresdner"
Symposium Symposium zu zu mineralischen mineralischen Fasern
Fasern
Mit mineralischen Fasern von der Herstellung
bis zur Anwendung beschäftigte
sich das 16. Symposium „Technische
Textilien“ am 8. November 2012 am
Institut für Textil- und Ledertechnik der
Westsächsischen Hochschule Zwickau
in Reichenbach. Die 80 Teilnehmer
Diplomarbeit „Simulation des Drapierverhaltens
fixierter Gewebe und Mehrlagengestricke“
sowie an Dipl.-Ing. Elias
Staiger (beide ITM,TU Dresden) für die
Diplomarbeit „Theoretische und technologische
Entwicklung von gewebten
Drahtstrukturen."
Die 7. „Aachen-Dresdner“ findet am
28./29. November 2013 in Aachen
statt. www.aachen-dresden-itc.de
Neues Neues Anwenderforum Anwenderforum für für Smart Smart Textiles
Textiles
Das „1. Anwenderforum Smart Textiles“
findet am 25./26. Februar 2013 in
Leipzig statt. Ziel ist es, Neuentwicklungen
von intelligenten Textilien praxisorientiert
der Industrie zu präsentieren.
Veranstalter sind das TITV Greiz, die
hörten sechs Fachvorträge, u. a. zu
Basalttextilien, und nutzten das Forum
zu Diskussion und Kontaktpflege. Die
Veranstaltung ging in Kooperation mit
den von Sachsen aus gesteuerten
Netzwerken „Combafi“ und „TexSalt“
über die Bühne.
VDI/VDE Innovation+Technik GmbH,
Berlin, und das Forschungskuratorium
Textil, Berlin. Für die Teilnehmer besteht
die Möglichkeit einer Führung durch das
Leipziger BMW-Werk.
www.titv-greiz.de
textiltechnologischen Voraussetzungen
dafür mitbringen. Andere Masterstudenten
(z.B. Maschinenbau, TU Chemnitz)
bekommen die textilen Grundlagen im
ersten Mastersemester an der WHZ
vermittelt. „Dieses Modell ist bundesweit
einmalig“, so Prof. Heßberg. „Jetzt
müssen nur noch alle ‚bürokratischen
Hürden’ genommen werden, damit es
im September 2013 losgehen kann.“
www.fh-zwickau.de/textil
verband Plauener Spitze vertreten.
Insgesamt haben wir seit dem Projektstart
mehr als 70 Jugendliche für
die Branche gewonnen.“
Die Die nächsten nächsten Termine
Termine
„Tag der Bildung in der IHK Chemnitz
am 19. Januar 2013;
OB-Ausbildungsinitiative in Limbach-
Oberfrohna am 26. Januar 2013
Mehr dazu unter : www.vti-online.de
Neues Neues EU-Projekt
EU-Projekt
Das EU-Netzwerkprojekt „Textile 2020 -
The European Cluster for Advanced
Textile Materials“ wurde im September
2012 bewilligt. Ziel ist die Stärkung
der globalen Wettbewerbsfähigkeit der
europäischen Cluster für Hightech-Textilien.
Sachsen ist als einziges deutsches
Bundesland involviert und wird durch
den INNtex e.V., Chemnitz, vertreten.
„Sachsen!T „Sachsen!Textil“ „Sachsen!T „Sachsen!Textil“
extil“ in
in
Frankreich
Frankreich
Das European Center for Innovative
Textiles (CETI) wurde am 10. Oktober
2012 in Roubaix (Region Nord Calais
/Frankreich) eröffnet. Eingeladen waren
17 europäische Textilregionen, darunter
Sachsen als einzige deutsche Region.
Prof. Dr. Rainer Gebhardt, STFI Chemnitz,
stellte die Verbundinitiative
„Sachsen!Textil vor“. Das in einem Neubau
mit 15.000 m² Nutzfläche angesiedelte
CETI will sich nicht nur als
Tagungszentrum der europäischen Branche
etablieren. Auf rund 5.000 m² sind
Technika und Laboratorien für Fasern
und Vliesstoffe installiert. www.ceti.com
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Thüringisch-sächsische Leuchttextilien für die Weltmeister
Leuchtende Textilien aus dem TITV
Greiz gehören neuerdings zum Outfit
der vierfachen Eiskunstlauf-
Weltmeister Aljona Savchenko und
Robin Szolkowy aus Chemnitz. Das
Design für die außergewöhnliche
Sportbekleidung lieferte die
Chemnitzer Firma © GERMENS art
fashion by gregor und rené.
Foto GERMENS art fashion
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Proteste Proteste von von Textilfirmen Textilfirmen gegen gegen EEG EEG zeigen zeigen Wirkung Wirkung Wirkung
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Thüringer Textil- und Bekleidungsbranche mit hohem Innovationspotenzial 1
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Ingeborg Neumann neue BDI-Vizepräsidentin 3
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Mitgliedsunternehmen
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Branchenprojekte
Branchenprojekte
Innovationsforum MPTK untersucht neue Möglichkeiten zu Nachweis und Verhinderung von
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Rechtshinweise
Rechtshinweise Rechtshinweise - - Investitionsförderung Investitionsförderung
9
Messen Messen - - Außenwirtschaft Außenwirtschaft Außenwirtschaft - - Energie
Energie
vti-Mitglieder knüpften Erfolg versprechende Kontakte in Brasilien 10
Ökosteuer-Rückerstattung bis 2022 geregelt 10
Studium Studium - - Berufsausbildung
Berufsausbildung
Weiterhin Diplom-Absolventen - neue Studienkombination in Vorbereitung 11
vti gewinnt mit PVA-Projekt junge Leute für die Branche 11
Herausgeber:
Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.
Hauptgeschäftsführer: Bertram Höfer
Sitz: Annaberger Str. 240, 09125 Chemnitz Redaktion: Stefan Möbius
Tel.: 0371/53 47 247 Tel.: 03731/69 00 19
Fax: 0371/53 47 245 Fax: 03731/69 00 29
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Nachdruck und Vervielfältigungen sind nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Herausgebers gestattet.
Seite 12 vti aktuell 1/2001