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IV 2013 - Verband der Nord-Ostdeutschen Textilindustrie e.V.

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Ingeborg Neumann zur neuen Präsidentindes Gesamtverbandes textil+mode e. V. gewählt<strong>Verband</strong>spräsidentin Ingeborg Neumanndustrie e. V. (BDI). Zu den Schwerpunktenihrer künftigen <strong>Verband</strong>sarbeitzählt Ingeborg Neumann vor allem dieDarstellung <strong>der</strong> exportstarken <strong>Textilindustrie</strong>in Deutschland: „Die Leistungenunserer Branche sollen künftig nochintensiver Richtung Öffentlichkeit, Medienund Politik vermittelt werden“, erklärtesie. Die Branche setzt im Jahr<strong>2013</strong> etwa 28 Mrd. EUR um und istWeltmarktführer im Bereich intelligenterTechnischer Textilien.Dank an Peter Schwartze„Ich freue mich sehr, dass Frau Neumannbereit ist, die Branche nach innenund außen zu repräsentieren“, erklärte<strong>der</strong> scheidende <strong>Verband</strong>spräsident PeterSchwartze. Der 74-Jährige hatte seit2005 - mit kurzer Unterbrechung - dasPräsidentenamt bekleidet. Zu seinen beson<strong>der</strong>enVerdiensten gehören <strong>der</strong> mit<strong>der</strong> Neuausrichtung des <strong>Verband</strong>es verbundeneUmzug nach Berlin sowie dasweltweit erste Abkommen mit Chinazum Schutz geistigen Eigentums. Erstvor wenigen Tagen war er Gastgeber<strong>der</strong> EURATEX Convention in Berlin, auf<strong>der</strong> Verantwortliche <strong>der</strong> Textil- und Bekleidungsindustrieaus aller Welt Perspektivenfür die Zukunft <strong>der</strong> Branche diskutierten.Peter Schwartze wurde 2010mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klassegeehrt. Die Mitglie<strong>der</strong> des Gesamtverbandestextil+mode dankten ihm fürsein äußerst erfolgreiches Engagement.Als neuen Vizepräsidenten wählte dieMitglie<strong>der</strong>versammlung Bodo Bölzle,Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong>Firma Amann. Martina Bandte, Präsidentinvon Gesamtmasche und Mitinhaberin<strong>der</strong> Karl Conzelmann GmbH,und Dr. Wilfried Holtgrave, Vorsitzen<strong>der</strong>des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Nord</strong>westdeutschenTextil- und Bekleidungsindustrie undGeschäftsführer <strong>der</strong> WKS TextilveredlungsGmbH, wurden als ordentliche Mitglie<strong>der</strong>neu in das Präsidium gewählt.In das Präsidium kooptiert wurde Franz-Jürgen Kümpers, Geschäftsführer <strong>der</strong> FirmaKümpers.Thomas Lindner, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<strong>der</strong> Strumpfwerk LindnerGmbH, Hohenstein-Ernstthal, wurde alsPräsidiumsmitglied wie<strong>der</strong>gewählt. Er vertrittweiterhin bei t+m die Interessen <strong>der</strong> TextilundBekleidungsunternehmen des vti-<strong>Verband</strong>sgebietes.www.textil-mode.dePräsidiumsmitgliedThomas Lindner,Geschäftsführen<strong>der</strong>Gesellschafter <strong>der</strong>StrumpfwerkLindner GmbH,Hohenstein-ErnstthalWechsel in <strong>der</strong> Geschäftsführung von t+mDr. Uwe Mazuraist seit 1. Dezember<strong>2013</strong> Hauptgeschäftsführerdes Gesamtverbandes<strong>der</strong>deutschen TextilundModein-dustrie e. V. (t+m). Die Berufung erfolgteauf Beschluss des <strong>Verband</strong>spräsidiums.Der promovierte Historiker leitete seit2011 die Hauptstadtrepräsentanz <strong>der</strong>Randstad Deutschland GmbH und warzuvor mehr als 13 Jahre lang Geschäftsführer<strong>der</strong> Bundesvereinigung <strong>der</strong>Deutschen Arbeitgeberverbände.Ingeborg Neumann, Präsidentin vont+m, erklärte: „Wir freuen uns, mit Dr.Uwe Mazura eine erfahrene Führungspersönlichkeitgewonnen zu haben. Erwird unserem <strong>Verband</strong> neue Impulsefür Organisation, Kommunikation sowienationale und internationale Aktivitätengeben.“Der langjährige HauptgeschäftsführerDr. Wolf-Rüdiger Baumann geht nach20 erfolgreichen Jahren in den Ruhestand.Für sein weit über seine Pflichtenhinausgehendes Engagement erhielt er2009 das Bundesverdienstkreuz1. Klasse. Präsidium und Mitglie<strong>der</strong>versammlungdes Gesamtverbandestextil+mode dankten ihm für seinWirken zugunsten <strong>der</strong> Branche.Ingeborg Neumann wurde von <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlungdes Gesamtverbandestextil+mode e. V. (t+m) am 26. November<strong>2013</strong> in Berlin zur neuen <strong>Verband</strong>spräsidentingewählt. Sie ist Geschäftsführerin<strong>der</strong> 1997 von ihr gegründetenPeppermint Holding GmbH,Berlin, zu <strong>der</strong> die vti-MitgliedsunternehmenColor-Textil, Frankenberg; ErtexJacquard, Rodewisch, und ZKS ZwickauerKammgarn, Wilkau-Haßlau, gehören.Im Präsidium des Gesamtverbandesarbeitet sie seit 2006 mit, seit 2008als Vizepräsidentin. Sie ist zudem Vizepräsidentinund Schatzmeisterin desBundesverbandes <strong>der</strong> Deutschen In-vti weiter im Dialogmit StaatsregierungHartmut Fiedler, Staatssekretär im SächsischenStaatsministerium für Wirtschaft,Arbeit und Verkehr, empfing am 5. November<strong>2013</strong> Vertreter von Wirtschaftsverbändenzum 3. Sächsischen Industriegespräch.Bei dieser Gelegenheitinformierte vti-HauptgeschäftsführerBertram Höfer zur Situation <strong>der</strong> TextilundBekleidungsbranche in Sachsen.Zudem erläuterte er die Herausfor<strong>der</strong>ungen,vor denen die Branche steht,und leitete daraus Vorschläge für diekünftige Industriepolitik Sachsens ab.Der Staatssekretär informierte über dieRahmenbedingungen <strong>der</strong> neuen EU-Strukturfondsperiode (ESF und EFRE bis2020). Außerdem wurde ein Online-Informationsportal <strong>der</strong> TU Dresden zuKooperationsmöglichkeiten zwischenmittelständischer Industrie und Universitätvorgestellt.vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001Seite 3


StatistikNeue Bundeslän<strong>der</strong>Textil- und BekleidungsindustrieBetriebe mit 50 und mehr BeschäftigtenBetriebe Beschäftigte Umsatz dav.: Ausland1000 EUR 1000 EUR EURUmsatz jeBeschäftigten Exportquoteper Sept. 12 98 10.366 1.060.175 420.841 102.274 39,7per Sept. 13 96 10.033 1.022.282 397.823 101.892 38,9Entw. z.VJ -2 -333 -37.893 -23.018 -382Entw. +/-vH -2,0 -3,2 -3,6 -5,5 -0,4Betriebe Beschäftigte Umsatz dav.: Ausland1000 EUR 1000 EUR EURUmsatz jeBeschäftigten Exportquote2005 122 13.427 1.438.256 416.649 107.117 29,02006 116 12.584 1.462.603 456.122 116.227 31,22007 110 12.328 1.526.391 503.135 123.815 33,02008 108 12.209 1.453.690 488.508 119.067 33,62009 110 11.233 1.273.350 402.748 113.358 31,62010 98 10.270 1.334.345 470.007 129.926 35,22011 99 10.389 1.471.128 553.387 141.604 37,62012 98 10.320 1.377.321 541.402 133.461 39,3Entw. z.VJ -1 -69 -93.807 -11.985 -8.143Entw. +/-vH -1,0 -0,7 -6,4 -2,2 -5,8Seite 4 vti vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001


NetzwerkeInnovative Textilbranche war Thema beimX. Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforum in WroclawDas Innovationspotenzial <strong>der</strong> Textil- und<strong>der</strong> Leichtbaubranche gehörte zu denbestimmenden Themen beim X. Polnisch-SächsischenWirtschaftsforumam 14. Oktober <strong>2013</strong> in Wroclaw.Zum Auftakt begrüßten hochrangigeVertreter des polnischen Wirtschaftsministeriums,<strong>der</strong> WojewodschaftNie<strong>der</strong>schlesien sowie Sven Morlok,Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft,Arbeit und Verkehr, und Dr.Gottfried Zeitz, Deutscher Generalkonsulin Wroclaw, die Teilnehmer.„Innovationen <strong>der</strong> Leichtbau- und <strong>der</strong><strong>Textilindustrie</strong> in <strong>der</strong> Bahntechnik, in<strong>der</strong> Automobilindustrie u.a.“ lautetedas Thema eines <strong>der</strong> beiden parallelstattfindenden Workshops. ElzbietaParadowska, Geschäftsführerin desPolnischen Textilverbandes SWP,Wroclaw, sprach zum Thema „FunktionsintegrativerSystemleichtbau in Multi-Material-Design - Herausfor<strong>der</strong>ungen undChancen für nachhaltige Zusammenarbeitzwischen Polen und Sachsen“.Der SWP ist Projektpartner des grenzüberschreitendenZiel-3-Projekts„InMaTex - Innovations- und Kooperationszentrumfür kundenorientierte, individuelletextile Produkte mit SchwerpunktDesign und Material“. Lead-Partner vonInMaTex ist das Sächsische Textilforschungsinstitut,Chemnitz (STFI). Außerdembeteiligt sind <strong>der</strong> vti, <strong>der</strong> INNtexe. V., Chemnitz, und <strong>der</strong> HandelsverbandSachsen e.V. (HVS), Dresden.Das InMaTex-Projektteam veranstalteteam 15. Oktober in Wroclaw einenWorkshop für nie<strong>der</strong>schlesische TextilundBekleidungsunternehmen zumThema „Innovative Technologien undMaterialien für die <strong>Textilindustrie</strong>“ mitbegleiten<strong>der</strong> Ausstellung von kundenindividuellproduzierten Erzeugnissen.Gast war <strong>der</strong> Mieczyslaw Ciurla,Direktor <strong>der</strong> Abteilung für Wirtschaftsentwicklungdes Marschallamtes <strong>der</strong>Wojewodschaft Nie<strong>der</strong>schlesien.www.in-ma-tex.euBasaltFaserNetzwerk erschließt neue Märkte25 Firmen und Institute aus ganzDeutschland beteiligen sich an denForschungs- und Entwicklungsarbeitendes von Sachsen aus gesteuerten BasaltFaserNetzwerks.„Die Partner bringenihre spezifischen Kompetenzen in Technologie,Produktions- und Prüftechnik sowiein <strong>der</strong> Marktbearbeitung und imVertrieb ein. Die Zusammenarbeit istdurch einen Netzwerkvertrag geregelt;dennoch sind wir offen für weitere Interessenten,<strong>der</strong>en Profil zu uns passt“,erläutert Torsten Bäz, Geschäftsführer <strong>der</strong>vti-Mitgliedsfirma noviatex sowie desForum Technologie & Wirtschaft e.V.(TuW), Dresden. Der Verein fungiert alsKoordinator des Netzwerks, das vomBundesministerium für Wirtschaft undTechnologie über das ZIM-Programmgeför<strong>der</strong>t wird. Der Verbund setzt seitJahresmitte die Arbeit <strong>der</strong> NetzwerkeCOMBAFI und TEXSALT fort, die gleichfallsvon Sachsen aus operierten. Ausden Reihen <strong>der</strong> vti-Mitgliedsfirmen wirkenmit: die ALTERFIL Nähfaden GmbH,Oe<strong>der</strong>an; die Spinnerei HOFTEX, Drebach;die Norafin Industries GmbH,Mildenau; die STS Textiles GmbH &Co. KG, Grünbach; die Thorey GeraTextilveredelung GmbH; die VIS GmbH,Treuen, sowie die Chemnitzer InstituteCetex und STFI.Basaltfasern gelten als Mehrkämpfer. Siesind bis 800°C hitzebeständig, superfest,flexibel, nicht giftig sowie bestän-dig gegen Chemikalien und UV-Strahlen.Die aus einer 1.400 °C heißen Gesteinsschmelzegewonnenen Rovings bzw.Schnittfasern dienen als Ausgangsmaterialienfür Vliesstoffe, Gewebe,Gewirke und Composites.Kontakt: Torsten Bäz,Tel.: 0351 - 26 10 280,www.bafanet.comMarkus Tutsch,Geschäftsführer<strong>der</strong> STS TextilesGmbH & Co.KG, Grünbach,zeigt technischeGestricke, die in<strong>der</strong> vogtländischenFirma imRahmen <strong>der</strong> Mitarbeitim BasaltFaserNetzwerkentstanden.Foto:W. Schmidt1. Basalt-Faser-Forum am 6./ 7. Mai 2014 auf Burg StolpenDie Präsentationen des BasaltFaserNetzwerksauf den diesjährigenMessen TECHTEXTIL in Frankfurt/M.und COMPOSITES EUROPEin Stutt-gart waren dicht umringt. Auchdie Teilnahme an <strong>der</strong> Mobiltextilien-Messe mtex 2014 in Chemnitz stehtauf dem Programm.Für den 6./7. Mai 2014 lädt dasBasalt-Netzwerk mit Unterstützung desvti zum „1. Basalt-Faser-Forum“ auf dieBurg Stolpen bei Dresden ein.Anmeldungen:www.bafanet.com/veranstaltungen.vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001Seite 5


„vti aktuell“ im Gespräch mit Prof. Dr. Franz RudolphDie Textilbranche gehört zu den ZukunftsindustrienWenn jemand den inoffiziellen Titel „Branchenkenner“ verdient, ist es Prof. Dr. Franz Rudolph. Mehr als 20 Jahre lang hat<strong>der</strong> Marketing-Experte den Prozess <strong>der</strong> Neuorientierung und Umstrukturierung in <strong>der</strong> ostdeutschen Textil- und Beklei-dungsindustrie begleitet.1992 wurde er in das so genannte ATLAS-Team berufen, das im Auftrag des sächsischenWirtschaftsministeriums die Arbeit <strong>der</strong> Treuhandanstalt begleitete. Seinerzeit initiierte er das bis heute funktionierendeSachsenleinen-Netzwerk. Später trat er die Nachfolge von Herbert Bittlinger als Textilbeauftragter des Freistaates Sachsenan. Als ehemaliger Geschäftsführer und heutiger Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des INNtex Innovation Netzwerk Textil e. V.,Chemnitz, gehörte Franz Rudolph zu den Inspiratoren und Koordinatoren wichtiger Kooperationsprojekte, die in vielenFällen gemeinsam mit dem vti bzw. mit vti-Mitgliedsfirmen bearbeitet wurden und wichtige För<strong>der</strong>mittel in die Branchelenkten. Wir haben den in Berlin lebenden Branchenkenner um ein Interview gebeten.Herr Prof. Rudolph, welche wichtigenBranchenprojekte haben Sie maßgeb-lich konzipiert und begleitet?werbern erfolgreich bestehen. Mit dembestätigten Projekt „futureTEX“ stehen fürdie Branche bis 2019 bis zu 45 MillionenAn erster Stelle will ich den Inno-Regio-Euro an Zuschüssen zur Verfügung.Verbund nennen. 1999 las ich in einer Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit <strong>der</strong> heimischenTageszeitung die Überschrift „500 Millionen<strong>Textilindustrie</strong> unter den Bedin-DM für 25 Projekte“. Damit gungen <strong>der</strong> beginnenden vierten industriellenkündigte das BundesforschungsministeriumRevolution unter Beweis zu stellen.den Inno-Regio-Wettbewerb an. Miteinem 25-seitigen Konzept, das <strong>der</strong> vtiWelche Perspektiven ergeben sich fürals Antragsteller einreichte, konnten wirdie <strong>Textilindustrie</strong> aus <strong>der</strong> vierten in-uns unter insgesamt 444 Bewerberndustriellen Revolution?durchsetzen. Dies war zugleich die Basisfür die Gründung des INNtex e. V.,fers erreichen. Mit dem Auftakt Anfangden <strong>der</strong> damalige vti-Geschäftsführer2014 ist je<strong>der</strong> aufgerufen, daran mitzuwirken.Rainer Merkel und ich gemeinsam vieleIn dem eingereichten Kon-Jahre erfolgreich führten. In dieser Zeitzept haben wir vorerst folgende dreiwurden 40 FuE-Vorhaben mit 202 UnternehmenHauptlinien definiert:und Instituten vorbereitet und Erhöhung <strong>der</strong> Ressourceneffizienzdurchgeführt. Die dafür aus Bundesmittelnund Durchsetzung eines ökologischakquirierte För<strong>der</strong>summe betrugnachhaltigen Gesamtprozesses17,5 Millionen Euro. Weitere wichtigenach dem Kreislaufprinzip;Projekte waren die vom Freistaat Sachsengeför<strong>der</strong>te Verbundinitiative„Sachsen!Textil“ und drei vom Bundesforschungsministeriumko-finanzierte „Innovativeregionale Wachstumskerne“.Mit <strong>der</strong> Verbundinitiative konnten imZeitraum 2006 - <strong>2013</strong> zehn Innovationsnetzwerkeaufgebaut, rund 70 FuE-Projekte initiiert sowie zahlreiche strategischeEntwicklungen angestoßen werden.Bei den Wachstumskernen desBundes ging es vor allem um den Aufbaugrößerer unternehmerischer Bündnisse,die gemeinsam eine bestimmteTechnologie qualitativ weiterentwickelnwollen. Hier gelang es, zu den Technologien<strong>der</strong> MALIMO-Vliesstoffe (MaliTec),des Stickens (highSTICK) und <strong>der</strong> Herstellungvon Faserverbundwerkstoffen(ThermoPre) jeweils leistungsfähigeInnovationsverbünde zu formen unddafür die erfor<strong>der</strong>liche Finanzierung zusichern.Natürlich sollte auch das jüngste Vorhabengenannt werden, an dem ichmaßgeblich mitwirken durfte. Wie<strong>der</strong>stand am Anfang eine Ausschreibungdes BMBF - dieses Mal unter dem Titel„Zwanzig20-Partnerschaft für Innovation“.Und wie<strong>der</strong> konnten wir, mitdem STFI als Antragsteller, unter 60 Be-Die kommende industrielle Revolutionwird vor allem durch zwei Innovationstreibergeprägt: a) die rascheZunahme <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit und <strong>der</strong>Anzahl eingebetteter softwareintensiverSysteme, und b) die Herausbildung des‚Internets <strong>der</strong> Dinge und <strong>der</strong> Dienste’als neue Infrastruktur <strong>der</strong> Produktion vonmorgen. Beide Entwicklungen wachsenzu Cyber-Physical-Systems (CPS) zusammen.Die Anwendung von CPS in<strong>der</strong> Industrie führt schließlich zur Fabrik<strong>der</strong> Zukunft bzw. zur Smart Factory.Diese zeichnet sich wie<strong>der</strong>um aus durcheine dezentrale Selbstorganisation statteiner zentralen Steuerung, durch dieReaktion auf Marktverän<strong>der</strong>ungen inEchtzeit, durch die industrielle Fertigungvon maßgeschnei<strong>der</strong>ten individuellenProdukten. Damit werden sich die globalenWettbewerbsbedingungen spürbarän<strong>der</strong>n. Natürlich bleibt <strong>der</strong> Preisein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Dochdie Bedeutung von Faktoren, wie Qualität,Service, Neuheit, Markt- und Kundenkenntnis,Kundenvertrauen (Marken!)und Reaktionsfähigkeit, steigt. Zugleichentsteht dafür eine adäquate technischeBasis. Für die Traditionsbranchen einesHochlohnlandes ergeben sich völligneue Chancen. Sie können künftig nichtnur die Wettbewerbsfähigkeit sichern,son<strong>der</strong>n den Schrumpfungs- in einenmo<strong>der</strong>aten Wachstumsprozess überleiten.Auf welche Hauptforschungsrichtungenwird sich „futureTEX“ konzentrieren?Die Forschungsstrategie ist noch nichtfixiert. Wir wollen mit diesem großenVorhaben auch eine neue Qualität <strong>der</strong>Ideengewinnung und des Ergebnistrans-Aufbau von Smart Factories undkundenorientierter flexibler Wertschöpfungs-Ketten;Seite 6 vti vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001Entwicklung von textilen Zukunftsproduktenmit qualitativ neuen Funktionenund Anwendungsfel<strong>der</strong>n.Bei den Zukunftsprodukten liegt <strong>der</strong>Schwerpunkt natürlich auf den TechnischenTextilien. Gegenüber an<strong>der</strong>enTraditionsbranchen besitzen wir denVorteil, dass wir in einem eindeutigenWachstumsmarkt agieren, in dem Deutschlandzudem noch die weltweite Führerschaftinnehat. In den letzten 20 Jahrenhaben textile Werkstoffe überaus vieleneue Einsatzfel<strong>der</strong> erschlossen. Aber <strong>der</strong>weitaus größere Teil ist sicher nochunentdeckt.Liegt die Zukunft <strong>der</strong> Branche damitfast ausschließlich bei Technischen Tex-tilien?Neben <strong>der</strong> weiteren Erschließung desWachstumsmarktes <strong>der</strong> Technischen Textilienmüssen auch die Herstellung vonQualitätsprodukten für den Premium-Markt sowie die Einführung neuer Geschäftsmodellezur Strategie <strong>der</strong> ostdeutschen<strong>Textilindustrie</strong> gehören. Wiedie Zeitschrift „Wirtschaftswoche“ bereits2006 feststellte, hat die sächsische


„vti aktuell“ im Gespräch mit Prof. Dr. Franz RudolphIndustrie heute wie<strong>der</strong> „den Anschlussan ihre jahrhun<strong>der</strong>tealte Tradition in <strong>der</strong>Produktion exklusiver Luxus- und Life-style-Marken gefunden.Erfolgsgeschichten, wie „bruno banani“,„Möve“ und an<strong>der</strong>e, liefern den Beweisdafür. Erfolg stellt sich für die Unternehmenvor allem dann ein, wenn sie ihreMarke professionell inszenieren und dieProdukte im Premium-Markt positionieren.Mit <strong>der</strong> fortschreitenden Digitalisierungund dem Aufbau des „Internet <strong>der</strong>Dinge" erlangen organisatorische Innovationenmindestens die gleiche Bedeutungwie neue Produkte und Technologien.Im Vor<strong>der</strong>grund stehen dabeidie Integration des Kunden in die Entwicklungund Herstellung <strong>der</strong> Produktesowie die Individualisierung <strong>der</strong> Fertigung.Bereits heute haben ostdeutsche UnternehmenProzessketten aufgebaut, in die<strong>der</strong> Endverbraucher als Gestalter seinerindividuellen Produkte aktiv einbezogenist. Aktuell gilt dies vor allem für T-Shirts,Bettwäsche, Teppiche sowie Hand- undBadetücher. Ein herausragendes Beispielfür diese neuen Geschäftsmodelle ist dasLeipziger Unternehmen „Spreadshirt“. AuchFirmen, wie „textilio“ aus Frankenberg,sind auf einem guten Weg.Wenn Sie auf die 20 Jahre IhrerTätigkeit in <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong> zurück-schauen, sind Sie dann zufrieden mitdem Erreichten?Darauf möchte ich mit zwei Zitatenantworten. Mein Leitmotiv war immerein Ausspruch von Apple-Grün<strong>der</strong> SteveJobs: „Der einzige Weg, wirklich zufriedenzu sein, ist das Bewusstsein,dass man eine großartige Arbeit macht.Und <strong>der</strong> einzige Weg, eine großartigeArbeit zu machen, ist, dass man liebt,was man tut.“ Und für die vielen kleinenund mittleren Textilunternehmen hatte ichimmer die 1998 getroffene kühne Voraussagedes damaligen sächsischenMinisterpräsidenten Kurt Biedenkopf vorAugen: „Die Textilbranche wird einehochmo<strong>der</strong>ne, kapitalintensive, außerordentlichbewegliche mittelständischeIndustrie sein. Sie wird zu den ZukunftsindustrienSachsen gehören“.Forschungsleiterin Dr. Heike Illing-Günther bei einem Vor-Ort-Termin mitProf. Dr. Franz Rudolph im STFI Chemnitz. Fotos: prpetuumPartner des vtiINNtex bald unter neuem Namen auf ZukunftskursVerein heißt künftig SACHSEN!TEXTIL e. V. und gründet INNtex GmbHDer in Chemnitz ansässige INNtexInnovation Netzwerk Textil e.V. setztseine Arbeit künftig unter dem NamenSACHSEN!TEXTIL e.V. fort. Zudemgründet <strong>der</strong> Verein eine Tochtergesellschaftmit dem Namen INNtexInnovation Netzwerk Textil GmbH(INNtex GmbH). Das beschlossen dieVereinsmitglie<strong>der</strong> unlängst auf ihrerJahresversammlung in Chemnitz. Denneu gewählten Vorstand bilden - wiebisher - Prof. Dr. Franz Rudolph, FriedmarGötz (VOWALON Beschichtung GmbH,Treuen) und Bernd Hennersdorf (F. J.RAMMER GmbH, Ohorn). Der Vereinzählt 18 Mitglie<strong>der</strong>, darunter <strong>der</strong> vti,die vti-Mitgliedsfirmen bruno banani,Chemnitz; Curt Bauer, Aue; F. J.RAMMER, Ohorn; MODEE, Stollberg;VOWALON, Treuen; noviatex, Dresden,sowie das STFI, Chemnitz, und dasDeutsche Innovationszentrum für Stickerei(DIS), Plauen.Die Geschäftsführung des Vereins undzugleich <strong>der</strong> in Gründung befindlichenGmbH übernehmen <strong>der</strong> bisherige GeschäftsführerChristoph Lommatzschvti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001sowie Nicole Borkam, seit 2008 Mitarbeiterinbei INNtex.„Mit diesen Verän<strong>der</strong>ungen passen wirunsere Arbeit vor allem den Verän<strong>der</strong>ungenin <strong>der</strong> För<strong>der</strong>landschaft an“,erläuterte Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> FranzRudolph: „Die vom Freistaat Sachsenunterstützte VerbundinitiativeSACHSEN!TEXTIL läuft demnächst aus.Doch unser Anspruch - die Vernetzungvon kleinen und mittelständischen Unternehmenzu Innovationsverbünden - bleibtbestehen. Die Neustrukturierung und Verlagerungeines Teils unseres Geschäftsbetriebsin die GmbH dienen dazu,die Gemeinnützigkeit des Vereins zuerhalten. Wir werden uns künftig vorallem um Wirtschafts- und Forschungsför<strong>der</strong>projektebemühen, die für gemeinnützigeOrganisationen ausgeschriebensind. Insbeson<strong>der</strong>e betrifft das Kooperationsprojekteim Bereich textile Konfektion.Außerdem bieten wir unsereNetzwerkmanagement-Leistungen weiterhinin bewährter Qualität den Unternehmenund den Textilforschungsinstitutenan.ChristophLommatzschNicole BorkamDer im Jahr 2000auf Initiative des<strong>Verband</strong>es <strong>der</strong><strong>Nord</strong>-<strong>Ostdeutschen</strong>Textil- und Bekleidungsindustriee.V. (vti) gegründeteINNtex e. V.begleitet seither dieUmorientierung <strong>der</strong>heimischen Textilbrancheauf wirtschaftlichertragreicheZukunftsfel<strong>der</strong>.In den vergangenenzwölfJahren hat <strong>der</strong>INNtex e. V. über60 Mio. EUR anFör<strong>der</strong>mitteln desBundes nachSachsen gelenkt.Mit 143 FuE-Verbundprojektenkonnte die Innovationskraftvon rund 400 beteiligten Firmenverbessert werden.www.sachsen-textil.deSeite 7


Aus unseren MitgliedsunternehmenMit „möve“ und „frottana“ international erfolgreichMit einem dreiprozentigen Umsatzzuwachshat die Frottana Textil GmbH& Co. KG, Großschönau, das Geschäftsjahr2012/<strong>2013</strong> abgeschlossen.„Damit liegen wir deutlich über demallgemeinen Branchentrend. In erster Linieist diese positive Entwicklung auf unserevielfältigen Marketing- und Vertriebsaktivitätenzurückzuführen“, berichteteGeschäftsführer Matthias Kretzschmerbeim 13. Branchentag Textil in <strong>der</strong>Oberlausitz am 4. November in Zittau.Im Mittelpunkt <strong>der</strong> auf Europa und Asienausgerichteten Vertriebsstrategie standdie Vervollkommnung <strong>der</strong> hochwertigenLifestyle-Kollektion <strong>der</strong> Marke „möve“.Dieses im Premium-Bereich angesiedelteSortiment für Bad- und Schlafkulturumfasst sowohl Textilien als auch Accessoires,wie Seifenspen<strong>der</strong>, Kerzenhalter,Wäscheboxen o<strong>der</strong> Badhocker.Im Vertrieb setzt das Unternehmen nebendem klassischen Fachhandel zunehmendauf mo<strong>der</strong>ne Vermarktungsstrategien wieden Direktverkauf in firmeneigenen möve-Stores, den Einsatz von Shop-in-Shop-Systemen, das Online-Business und denProfessional-Vertrieb.Die Produktion <strong>der</strong> möve-Frottiererzeugnisseerfolgt im sächsischen Großschönau.220 Mitarbeiter sind in <strong>der</strong>Kettherstellung, in <strong>der</strong> Weberei, in <strong>der</strong>Veredlung und im Versand tätig. Sieproduzieren außerdem Bad- und Saunatextilienfür die im mittleren Preissegmentangesiedelte Marke „frottana“. Erst unlängsthat die Firma auf <strong>der</strong> Homepagewww.frottana.de einen neuen Online-Shop für die zweimal jährlich wechselndenKollektionen eröffnet. Zum wirtschaftlichenErfolg tragen nicht zuletzt Ausstattungenfür Hotels und an<strong>der</strong>e Objekte,Erzeugnisse für die Werbemittelbrancheund Frottierwaren mit farbenfrohem Digitaldruckbei. Die Basis für die erfolgreicheMarkenpolitik ist die ständigeWeiterentwicklung des traditionsreichenProduktionsstandorts in <strong>der</strong> Oberlausitz.„Allein im vergangenen Jahr haben wir1,5 Millionen Euro in die Mo<strong>der</strong>nisierungunserer Produktions- und Umwelttechnikinvestiert. Für 2014 planen wir dieInbetriebnahme eines Blockheizkraftwerkes.In Verbindung mit den bereitsinstallierten Solaranlagen wird unserUnternehmen damit in die Lage versetzt,rund ein Drittel seines Strombedarfes auseigener Kraft zu erzeugen“, erläuterteMatthias Kretzschmer: „Doch die besteTechnik funktioniert nicht ohne unserehoch qualifizierten und motivierten Mitarbeiter.Damit wir auch künftig genugFachpersonal haben, stehen bei uns zurZeit 21 junge Leute in <strong>der</strong> Ausbildung.“Die Frottana Textil GmbH & Co. KGproduziert auf <strong>der</strong> Grundlage eines integriertenQualitäts- und Umweltmanagementsystemslaut ISO 9001:2000 undISO 14001. Das Unternehmen unterstütztals Sponsor das ortsansässige DamastundFrottiermuseum, den Eishockeyverein„Jonsdorfer Falken“ und beteiligt sichan dem von <strong>der</strong> Kommune betriebenenTourismus-Projekt „Textildorf Großschönau“.www.frottana.dewww.moeve.debruno banani: 20-Jähriges mit neuem GeschäftsführerDie bruno banani un<strong>der</strong>wear GmbH,Chemnitz, hat ihre Geschäftsführung umJosé Borge erweitert. Der gebürtigeWuppertaler ist bereits seit 2011 inChemnitz tätig. Er verantwortet schwerpunktmäßigdie strategischen BereicheWholesale und den Retail-Bereich sowiedie Kollektionserstellung. WolfgangJassner - Firmengrün<strong>der</strong> und Visionär -betreut als geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafterweiterhin die Bereiche Strategie,Lizenzen, Marketing und Finanzen. SeinSohn Jan Jassner, seit 2006 Mitglied<strong>der</strong> Geschäftsführung, ist zuständig fürJosé Borge,WolfgangJassner und JanJassner beimFirmenjubiläumin Chemnitz.Foto: PRLizenzen, Verwaltung, Personal und Fertigung.Die Ernennung von José Borgefiel mit dem 20-jährigen Bestehen desUnternehmens zusammen, das am1. November mit einer außergewöhnlichenParty - inmitten von Dampfloks -im Sächsischen Eisenbahnmuseum,Chemnitz-Hilbersdorf, gefeiert wurde.Bei dieser Gelegenheit würdigte vti-Geschäftsführer Dr. Peter Werkstätter dieerfolgreiche Entwicklung <strong>der</strong> Firma, in<strong>der</strong>en Anfangsjahren das in den Altbundeslän<strong>der</strong>nvorhandene Marketing-Know-how in optimaler Weise mit demim Osten vorhandenen Produktions-Know-how verschmolz.Die bruno banani un<strong>der</strong>wear GmbHerreicht im laufenden Geschäftsjahr<strong>2013</strong> fast 100 Mio. EUR Gesamtmarkenumsatz.110 Mitarbeiter arbeitenin Chemnitz. Bei den LizenzpartnernSeite 8 vti vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001


Aus unseren Mitgliedsunternehmensind weitere rund 750 Beschäftigteprimär für die Marke tätig. Der Exportanteilim Kerngeschäft Un<strong>der</strong>wear beträgt27,5 Prozent, <strong>der</strong> Exportanteil amGesamtmarkenumsatz 40 Prozent.Derzeit werden 30 Län<strong>der</strong> mit den brunobanani-Produkten beliefert. Die stärkstenExportmärkte sind Österreich, die Schweiz,die Nie<strong>der</strong>lande und Russland.Neben einem eigenen Online-Shopforciert bruno banani den Aufbau einesStore-Netzes. Aktuell gibt es Monobrand-Shops in Berlin, Chemnitz, Neumünster,Wolfsburg, Zweibrücken, Roppenheim(Elsass) Roermond (Nie<strong>der</strong>lande) und inSalzburg (Österreich). Künftig sollen proJahr zwei neue Stores im In- o<strong>der</strong> Auslan<strong>der</strong>öffnet werden. Die Kultmarke,die ihr Kernprodukt Un<strong>der</strong>wear ins Weltall,4.000 Meter tief ins Meer, in einenTeilchenbeschleuniger und ins Büro vonAngela Merkel brachte, will auch weiteröffentlich von sich redenmachen: PünktlichWährend einerModenschau lerntendie Gäste <strong>der</strong>Jubiläumsparty diejüngste un<strong>der</strong>wear-Kollektion von brunobanani sowie Lizenzprodukte,wie Le<strong>der</strong>jacken,Taschen,Brillen, Mützen undDuftwässer kennen.zum Jubiläum startete die „bruno bananiHimalaya-Expedition“ mit <strong>der</strong> Weltmeisterinim Eisklettern Ines Papert.www.brunobanani.de„Frauenpower“ von Berufsmode bis Revue-Club„Eigentlich war Kosmetikerin mein Traumberuf.Doch das Schicksal hat es an<strong>der</strong>sbestimmt“, verrät Grit Hartmann. AlsHeranwachsende absolvierte sie daheimeine wichtige Schule ihres Lebens: IhreEltern, Christine und Andreas Haufe,waren beide in leitenden Stellungen in<strong>der</strong> Textilbranche tätig. Am häuslichenAbendbrottisch fanden gewöhnlich „Dienstberatungen“statt. „Das hat mich damalsaufgeregt. Doch heute sage ich ‚Gottsei Dank’ - ich habe viel gelernt“, bekenntGrit Hartmann, die schließlich Wirtschaftskauffraulernte und 2003 einBWL-Studium draufsattelte. Kürzlich feiertedie lebhafte Oberlausitzerin ihren50. Geburtstag und musste viele Händeschütteln. In fünfter Generation führt sieChristine Haufe, Senior-Chefin von„Kunath Textilien“ in Bretnig-Hauswalde.vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001die Geschäfte des 1868 gegründetenFamilienunternehmens Friedrich WilhelmKunath GmbH in Bretnig-Hauswalde,unterstützt von ihrer 71-jährigen MutterChristine Haufe. 54 Mitarbeiter entwickeln,produzieren und vertreibenhochwertige Berufsbekleidung für Klinikund Pflege. Und wie könnte es beiHaufes bzw. Hartmanns an<strong>der</strong>s sein:Nahezu die gesamte Familie ist in <strong>der</strong>Firma tätig, Tochter Stefanie (29) undSohn Christian (25) inklusive. Insgesamtsieben Verwandte helfen mit, das Schiffauf Kurs zu halten. Andreas Haufe, <strong>der</strong>2007 verstarb, ist dies lei<strong>der</strong> nicht mehrvergönnt.Sämtliche Erzeugnisse mit dem Markenzeichen„Kunath Textilien“ entstehen amTraditionsstandort in Bretnig-Hauswalde.Dass sie in ganz Deutschland und darüberhinaus einen guten Ruf genießen,zeigte wie<strong>der</strong>um die diesjährige Altenpflege-Messeim April in Nürnberg. Dorttrat die Firma erstmals mit einem kundenfreundlichkonzipierten Baukasten-Systemfür schicke Berufsmode, mit frischem CorporateDesign sowie mit dem neuenKunath-Qualitätssiegel auf. „Wir habenfür unsere Marketingoffensive richtig vielGeld ausgegeben, weil wir uns nochbesser von dem Billigkram absetzenwollen, <strong>der</strong> lei<strong>der</strong> den Markt überschwemmt“,kommentiert Grit Hartmann.Zu diesem Konzept gehören auchdas <strong>2013</strong> eröffnete firmeneigene Atelierfür Produktentwicklung sowie die Zusammenarbeitmit jungen Designerinnen undStudenten, die die Kollektion mit ihrenIdeen beleben. Über 500 Modelle - vomKasack bis zum Arztkittel - gehören zumSortiment. Einmalig dürfte die Zusicherungsein, dass jedes verkaufte Modellnachgeor<strong>der</strong>t werden kann. Kurze Lieferzeitenund die Bedienung von Son<strong>der</strong>wünschensind weitere Vorzüge. BeiBedarf fertigt die Firma z. B. die Größe62 und größer, obwohl die Kollektioneigentlich nur bis zur 54 geht.Familiensinn beweisen die beiden „Powerfrauen“aus dem Rö<strong>der</strong>tal auch in<strong>der</strong> Freizeit. Christine Haufe führt regelmäßigRegie bei den wechselndenProgrammen des ortsansässigen Revue-Clubs, zu dessen Akteuren selbstredendihre Tochter gehört. Grit Hartmann belässtes allerdings nicht beim Mitspielen.Sie agiert alljährlich als „Managerin“<strong>der</strong> beliebten Dorfkirmes - in diesemJahr ein Volksfest mit 76 Programmpunktenund 3.000 Gästen.www.kunath-textilien.deGrit Hartmann mit ihrem Sohn ChristianHartmann, IT-Verantwortlicher desFamilienunternehmens. Fotos: PRSeite 9


Die sachgrundlose Befristung eines Arbeitsvertragesist nach dem Teilzeit- undBefristungsgesetz nur zulässig, wenn mitdemselben Arbeitgeber nicht bereitszuvor ein befristetes o<strong>der</strong> unbefristetesArbeitsverhältnis bestanden hat. Einezeitliche Begrenzung hierfür enthält dasGesetz nicht. Bis zum Jahr 2011 wurdedurch die Rechtsprechung vertreten, dassjede Zuvor-Beschäftigung eines Arbeitnehmersbefristungsschädlich ist und eindennoch abgeschlossener befristeterArbeitsvertrag ohne Vorliegen einesSachgrundes als unbefristet gilt. DasBundesarbeitsgericht (BAG) hatte dannjedoch mit Urteil vom 6. 4. 2011entschieden, dass in Anlehnung an dieregelmäßige Verjährungsfrist des § 195ArbeitsrechtSachgrundlose Befristung bei VorbeschäftigungLandesarbeitsgericht wi<strong>der</strong>spricht BundesarbeitsgerichtBGB eine Zuvor-Beschäftigung dann nichtschädlich sei, wenn sie länger als3 Jahre zurückliegt. Das Urteil war seitdemGrundlage <strong>der</strong> Rechtsprechung.Das Landesarbeitsgericht (LAG) Baden-Württemberg ist nunmehr mit seinemUrteil vom 26. 9. <strong>2013</strong> - 6 Sa 28/13-von dieser Rechtsprechung abgewichen.In dem entschiedenen Fall war <strong>der</strong>Arbeitnehmer 4 Jahre nach seiner erstenBeschäftigung erneut sachgrundlos befristeteingestellt worden. Das LAG hatentschieden, dass die Befristung wegenVerstoßes gegen das „Zuvor-Beschäftigungsverbot“unzulässig sei und somitein unbefristetes Arbeitsverhältnis vorliegt.Das BAG hätte mit seiner Entscheidungvon 2011 die Grenze richterlicherRechtsfortbildung gegen den Wortlaut<strong>der</strong> Norm und den erkennbaren Willendes Gesetzgebers überschritten. DerGesetzgeber habe bewusst keine Fristin das Gesetz aufgenommen. Die Bundesrichterhätten bei Zweifeln an <strong>der</strong>Verfassungsmäßigkeit <strong>der</strong> Norm eineÜberprüfung durch das BVerfG veranlassenmüssen o<strong>der</strong> zumindest wegenabweichen<strong>der</strong> Auffassung zweier Senatedes BAG die Frage dem GroßenSenat zur Entscheidung vorlegen müssen.Das LAG ließ die Revision zumBAG zu. Bis zu einer Entscheidung desBAG zur Revision sollte vorsorglich dieEntscheidung des LAG berücksichtigtwerden.Bezugsdauer für Kurzarbeitergeld auch 2014 bei 12 MonatenDurch die erste Verordnung zur Än<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Verordnung über die Bezugsdauerfür das Kurzarbeitergeld vom31. 10. <strong>2013</strong> wurde festgelegt, dassdie Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeldbei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern,<strong>der</strong>en Anspruch auf Kurzarbeitergeldbis zum 31. 12. 2014entsteht, auf längstens 12 Monate verlängertwird.Nach <strong>der</strong> bisher geltenden Verordnungvom 7. 12. 2012 ist die Bezugsdauerfür das Kurzarbeitergeld von 12 Monatennur für Ansprüche, die bis zumEinsatzdauer von Leiharbeitnehmern31. 12. <strong>2013</strong> entstanden sind, vorgesehen.Ohne diese Verordnung hättegemäß § 104 Abs. 1 SGB III dieBezugsdauer für das Kurzarbeitergeldab 1. 1. 2014 lediglich 6 Monatebetragen.Gemäß § 1 Abs. 1 Satz 2 Arbeitnehmerüberlassungsgesetz(AÜG) in <strong>der</strong>ab 1. 12. 2011 geän<strong>der</strong>ten Fassungerfolgt die Überlassung von Arbeitnehmernan den Entleiher „vorübergehend“.Nach einem Beschluss desBundesarbeitsgerichts (BAG) vom10. 7. <strong>2013</strong> - 7 ABR 91 / 11- ist <strong>der</strong>Einsatz von Leiharbeitern ohne jeglichezeitliche Begrenzung anstelle von Stammkräftenjedoch nicht mehr vorübergehend.Dem Betriebsrat des Entleiherbetriebs,<strong>der</strong> nach § 14 Abs. 3 AÜGvor <strong>der</strong> Übernahme eines Leiharbeitnehmerszur Arbeitsleistung gemäߧ 99 BetrVG zu beteiligen ist, steht indiesem Fall ein Zustimmungsverweigerungsrechtzu, da die Einstellung gegenein Gesetz verstößt. Nach Auffassungdes BAG ist § 1 Abs. 1 AÜG einGesetz. Danach erfolgt die Überlassungnur „vorübergehend“, eine nicht nur vorübergehendeÜberlassung wäre damitausgeschlossen. Eine nur vorübergehendeÜberlassung soll nach Auffassungdes Gerichts eine dauerhafte Aufspaltung<strong>der</strong> Belegschaft in Stammbelegschaftund entliehene Belegschaft verhin<strong>der</strong>n.Eine Definition des Begriffes„vorübergehend“ hat das BAG unterlassen.Auf Grundlage <strong>der</strong> BAG-Entscheidung ist zu empfehlen, denEinsatz von Leiharbeitnehmern künftigzeitlich zu befristen und diese Befristungsdauerim Zustimmungsantrag an denBetriebsrat auszuweisen.Aktuelles zu EU-Biozidverordnung und REACh vermitteltEnergie - Umwelt25 Vertreter aus vti-Mitgliedsunternehmeninformierten sich am 23. Oktober <strong>2013</strong>in Chemnitz zu aktuellen Aspekten desThemenkreises „Biozidverordnung <strong>der</strong> EU& REACh“. Referent war MichaelEngelhardt, Leiter des Referats Energie,Umwelt und Rohstoffpolitik des Gesamtverbandestextil+mode e. V. (t+m). Erverwies darauf, dass die Biozidverordnungam 1. September <strong>2013</strong> in Kraftgetreten ist (EU 528/2012). Sie erfasstu. a. mit Bioziden behandelte Waren.Laut EU-Definition enthalten Biozid-Produkte Wirkstoffe, die entwe<strong>der</strong> aufchemischem o<strong>der</strong> auf biologischemWege Schadorganismen abschrecken,bekämpfen o<strong>der</strong> zerstören. Mit <strong>der</strong>neuen gesetzlichen Grundlage ergebensich erhebliche Än<strong>der</strong>ungen für dieUnternehmen hinsichtlich <strong>der</strong> durchgängigenKennzeichnungspflicht <strong>der</strong>artbehandelter Waren in <strong>der</strong> gesamtenLieferkette.Kontakt:Johann Varga, vti,Tel. 0371 - 53 47 255,johann.varga@vti-online.deSeite 10 vti vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001


Arbeits- und SozialrechtEhrenamtliche Richter erfüllen in allen dreiInstanzen <strong>der</strong> Arbeits- und Sozialgerichteaußerordentlich wichtige Aufgaben. Im<strong>Verband</strong>sgebiet des vti arbeiten gegenwärtig26 Unternehmer bzw. Vertreter<strong>der</strong> Geschäftsführungen als Richter imEhrenamt. „Diese Arbeit ist für die Recht-Ein Dankeschön allen Richtern im Ehrenamt!Weitere Akteure an Arbeits- und Sozialgerichten dringend gefragtsprechung unerlässlich. Wir bedankenuns herzlich bei allen Beteiligten undwünschen uns dringend weitere Mitwirkendeauf diesem Gebiet, damit dieGerichte auch in Zukunft den ordnungsgemäßenund zügigen Ablauf <strong>der</strong> Prozessesichern können“, betont CarmenWichtige Erfahrungen für die betriebliche PraxisKlier vom Referat Recht des vti, selbstRichterin im Ehrenamt am LandesarbeitsgerichtChemnitz. Sinn <strong>der</strong> Beteiligung seies, die im Arbeitsleben erworbenen Kenntnisseund Erfahrungen in die Urteilsfindungeinfließen zu lassen und so für eine lebensnaheRechtsprechung zu sorgen.„Die Teilnahme an den Verhandlungenist aufschlussreich und interessant. Ichhabe schon viel für die Arbeitsrechtspraxisim eigenen Unternehmen mitnehmenkönnen und lerne ständig dazu,"umreißt Ina Meyer, Geschäftsleitungsmitglied<strong>der</strong> Paul Uebel WirkundStrickwaren GmbH, Limbach-Oberfrohna, ihre Erfahrungen als ehrenamtlicheRichterin. Seit Ende 2010 vertrittsie am Arbeitsgericht Zwickau dieArbeitgeberseite, wo sie im Abstandvon zirka acht Wochen an je einemVerhandlungstag teilnimmt. Dabei lerntsie nicht nur die Vielschichtigkeit unterschiedlicherRechtsthemen, son<strong>der</strong>n auchdie Herangehensweise <strong>der</strong> einzelnenRichter kennen. Zuvor hatte Ina Meyerbereits fünf Jahre lang als Arbeitgebervertreterinam Sozialgericht inChemnitz gewirkt.Konrad Müller, Kaufmännischer Leiterdes Textilveredlers MD Gera GmbH,ist bereits seit 1992 im Ehrenamt amArbeitsgericht Gera tätig. „Ich nutze dieVerhandlungen zur Weiterbildung. Sieermöglichen sozusageneine ‚Hospitationaus ersterHand'; besser geht’snicht“, lautet seineEinschätzung: „DieRechtsprechung entwickeltsich weiter,und wir müssen aufKonrad Müller dem Laufenden bleiben.Wer bei <strong>der</strong>Anwendung des Arbeitsrechts im BetriebFehler macht, verursacht Kosten, dieeigentlich vermeidbar wären. Einewichtige Lehre aus meiner langjährigenPraxis beim Arbeitsgericht ist, dass sichin <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle sowohl Klägerals auch Beklagte viel Aufwand undÄrger ersparen könnten, wenn bereitsim Vorfeld eine vernünftige außergerichtlicheEinigung angestrebt wird.“„Es ist wichtig, dass wir uns in dieserForm sozial engagieren. Die Berufsrichterkönnen nicht so genau wissen, wie dasAlltagsleben in <strong>der</strong> Industrie verläuft.Mitunter wenden sie sich auch einfachmit Sachfragen an uns. Sie legen sehrviel Wert auf unsere Mitarbeit“, berichtetMatthias Maier, Werkleiter <strong>der</strong>Ploucqet GmbH, Zittau. Er nahm aufBitte des vti an seine Firma vor runddrei Jahren die Tätigkeit als Richter imEhrenamt auf. Mittlerweile ist er sowohlam Arbeitsgericht in Bautzen als aucham Sozialgericht in Dresden tätig. „Wirwerden vor den Verhandlungen von denRichtern in die Problematik <strong>der</strong> jeweilsanliegenden Fälle eingeführt. Bei meinenArbeitsrechtsfällen überwogen bisher dieKündigungsschutzklagen, bei denen wiroft einen Vergleich anstreben. Am Sozialgerichtbeschäftigen uns beispielsweisenicht anerkannte Kuren o<strong>der</strong> Klagen vonHartz <strong>IV</strong>-Empfängern. Die entsprechendenTerminanfragenerhalte ich mehrereWochen vor demGerichtstag - imDurchschnitt fünfmalpro Jahr.“Matthias MaierWie arbeiten ehrenamtliche Richter?Den Berufsrichtern stehen jeweilsein Vertreter <strong>der</strong> Arbeitnehmer und<strong>der</strong> Arbeitgeber zur Seite. DerSchwerpunkt liegt auf <strong>der</strong> Teilnahmean <strong>der</strong> mündlichen Verhandlung,<strong>der</strong> anschließenden geheimenBeratung sowie <strong>der</strong> Urteilsfindung.Die ehrenamtlichen Richterdürfen zur Aufklärung des SachverhaltsFragen an die Parteien,<strong>der</strong>en Prozessbevollmächtigte, dieZeugen und die Sachverständigenstellen. Sie sind unabhängig, nichtan Weisungen gebunden und nurdem Gesetz unterworfen. Sie habendas gleiche Stimmrecht wiedie vorsitzenden Berufsrichter.Ehrenamtliche Richter haben Anspruchauf Entschädigung für Verdienstausfall,Zeitversäumnis, Fahrtkostenund Aufwand im gesetzlichbestimmten Rahmen. Bei <strong>der</strong> Ausübungihres Amtes, d. h. auch auf<strong>der</strong> Hin- und Rückfahrt, sind sieunfallversichert. Zu beachten ist, dass § 22 Abs. 2Arbeitsgerichtsgesetz sowie § 16Sozialgerichtsgesetz beson<strong>der</strong>epersönliche Voraussetzungen verlangen.Eigentümer einer Personengesellschafterfüllen die Arbeitgebereigenschaftuneingeschränkt. BeiAngestellten einer juristischen Person(u. a. GmbH, GmbH & Co. KG)ist erfor<strong>der</strong>lich, dass diese vertretungsberechtigtsind (Geschäftsführerund Prokuristen). LeitendeAngestellte einer juristischen Personkönnen dann ehrenamtliche Richteram Arbeits- und/o<strong>der</strong> Sozialgerichtwerden, wenn ihnen Generalvollmachto<strong>der</strong> Prokura erteilt isto<strong>der</strong> wenn sie berechtigt sind, imBetrieb Arbeitnehmer selbstständigeinzustellen und zu entlassen.Kontakt: Carmen Klier,Referat Recht des vti,Tel.: 0371- 53 47 262,carmen.klier@vti-online.devti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001Seite 11


Nachwuchsarbeit - WeiterbildungSchüler erlebten Textilherstellung livePVA-Projekt des vti ebnet Jugendlichen den Weg in die BrancheEinen Informationstag in <strong>der</strong> textilenPraxis absolvierten Mitte NovemberSchüler <strong>der</strong> 9. Klasse <strong>der</strong> AltstadtschuleStollberg/Erzg. gemeinsam mit ihrerLehrerin auf Einladung des vti. Die zehnJugendlichen erhielten bei einer Führungdurch das STFI Chemnitz Einblicke indie unterschiedlichen Sparten sowie inkünftige Themengebiete <strong>der</strong> Branche.Anschließend besuchten sie die brunobanani un<strong>der</strong>wear GmbH, Chemnitz.Bereits im Oktober gab es am StandBei ihrem Rundgangdurch dasSTFI erfuhren dieStollberger Schüleru. a., wie aufeinem RundwebautomattextileFlächen unterEinsatz vonKupfer entstehen.Foto: STFISie erlernen beiERTEX Jacquard,Rodewisch, denBeruf einesMaschinen- undAnlagenführersTextiltechnik: (v. l.)Nick Schwabe,Christian Fritzscheund LukasHellwich.Foto: briese-fotodes vti bei Bildungsmessen in Aue undin Zschopau zahlreiche Kontakte zuinteressierten Schülern und Eltern.Die Teilnahme an diesen Aktionenorganisierte <strong>der</strong> vti im Rahmen des vomBundeswirtschaftsministerium und demEuropäischen Sozialfonds <strong>der</strong> EU geför<strong>der</strong>tenProjekts „Passgenaue VermittlungAuszubilden<strong>der</strong> an ausbildungswilligeUnternehmen“ (PVA). Die nächsten Terminesind <strong>der</strong> „Tag <strong>der</strong> Bildung“ am18. Januar 2014 in <strong>der</strong> IHK Chemnitz,an dem sich <strong>der</strong> vti sowie seine Mitgliedsfirmenbruno banani, Chemnitz;Riedel Textil, Limbach-Oberfrohna;Tenowo, Mittweida, sowie das STFIbeteiligen werden. Bei <strong>der</strong> Berufsbildungsmesse„OB-Initiative“ in Limbach-Oberfrohna am 25. Januar werden <strong>der</strong>vti und die Mitgliedsfirmen Güldimodenund Riedel Textil, Limbach-Oberfrohna;Premium Bodywear, Chemnitz/Wittgensdorfsowie Strumpfwerk Lindner undWattana, Hohenstein-Ernstthal, vertretensein. Im Zuge des PVA-Projekts hat <strong>der</strong>vti zudem in den vergangenen Monatenmehrere Praktikanten in Mitgliedsfirmenvermittelt.Seit 2011 konnte <strong>der</strong> <strong>Verband</strong> bislang170 Jugendlichen den Weg in die TextilundModebranche ebnen.www.go-textile.de für die Nachwuchsgewinnung!Insgesamt 36 vti-Mitgliedsunternehmensind mittlerweile auf <strong>der</strong> originell undjugendgemäß gestalteten Internet-Plattformwww.go-textile.de vertreten.Zahlreiche „Neuzugänge“ waren imErgebnis eines Rundschreibens zu verzeichnen,mit dem <strong>der</strong> vti erneut aufdiese kostenlose Werbemöglichkeit fürdie Branchenberufe hingewiesen hatte.Die Textil- und Bekleidungshersteller sinddamit in diesem für die Nachwuchsgewinnungsehr wichtigen Kommunikationsmediumpräsent.Die attraktive Homepage, die Videosenthält und zugleich mit Facebookverlinkt ist, wird gemeinsam vom Gesamtverbandtextil+mode und von denLandesverbänden betrieben. AufWunsch übernimmt <strong>der</strong> vti die Registrierungbei „go textile!“ undentlastet damit die Personalabteilungen<strong>der</strong> Mitgliedsfirmen.Kontakt: Annelies Berthel, vti,Tel. 0371 - 53 47 252,annelies.berthel@vti-online.deInteressanter vti-Stammtisch zog Unternehmer ins ErzgebirgeMit 28 Teilnehmern verzeichnete <strong>der</strong>jüngste Jungunternehmer-Stammtisch desvti am 8. November <strong>2013</strong> in Johanngeorgenstadt/Erzg.erneut einen sehrguten Besuch. Im Vortragsteil <strong>der</strong> Veranstaltunginformierte Markus Klein von<strong>der</strong> Fa. HKPG Steuerberater & Wirtschaftsprüfer,Aue, zu Neuregelungenbei Gelangensbestätigungen sowie beiReisekosten. Dr.-Ing. Petra Franitza, STFIChemnitz, erläuterte die EU-Richtlinienzur Forschungsför<strong>der</strong>ung und zeigte denAnwesenden auf, welche Voraussetzungenerfüllt sein müssen, um sich ansolchen Projekten zu beteiligen.Osteuropa-Experte Dr. Matthias Guttkeberichtete über Möglichkeiten, wie sichUnternehmerreisen nach Polen und indie Ukraine zur Anbahnung von Wirtschaftskontaktennutzen lassen. Seitensdes vti standen Geschäftsführer Dr. PeterWerkstätter, Frank San<strong>der</strong>, ReferatsleiterRecht, und Angelika Zschau, Abt. Information/Statistik,als Gesprächspartnerzur Verfügung. Der Stammtisch klangtraditionell mit persönlichen Gesprächenin geselliger Runde aus.Seite 12 vti vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001


Bildung - Studium - PersonalBBM: Weiterbildung für Schichtleiter, Teamleiter und BetriebsräteGroßen Anklang fanden mehrere Weiterbildungsmaßnahmenim Rahmen desvom vti unterstützten Projekts BetrieblichesBildungsmanagement in <strong>der</strong> <strong>Textilindustrie</strong>(BBM). „In den vergangenen Monatenerwarben Team- und Schichtleiterin jeweils zweitägigen Veranstaltungenwertvolles Rüstzeug, damit sie ihrer Verantwortungfür die betriebliche Weiterbildungnoch besser gerecht werdenkönnen. Die Anleitung erstreckte sichvon innerbetrieblicher Kommunikation biszu themenbezogener Gesprächsführung“,berichtete vti-ProjektverantwortlicherFrank San<strong>der</strong>. In den Schulungenfür Betriebsräte ging es u. a. um <strong>der</strong>enMitbestimmungs- und Gestaltungsrechte.Die Betriebsräte spielen eine wichtigeRolle, wenn es darum geht, die Mitarbeiterfür die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmenzu motivieren. ImJanuar 2014 folgt eine weitere Schulungsrunde.Im Anschluss an die Schulungenwerden in den Firmen mit professionellerUnterstützung Bildungspläneerarbeitet.An dem im Frühjahr <strong>2013</strong> gestartetenProjekt beteiligt sind vti-Mitgliedsfirmen,wie bruno banani, getzner TEXTIL, LearCorporation, Halbmond-Teppichwerke,Johnson Controls, Paul Hartmann undXentrys Leuna. Das BBM-Projekt ist einekonzertierte Aktion von vti, IG Metallund dem Berufsfortbildungswerk (BFW).Es wird geför<strong>der</strong>t vom Bundesministeriumfür Bildung und Forschung und vomEuropäischen Sozialfonds für Deutschland<strong>der</strong> EU.www.bildung-und-management.deFILK: Neue Zusatzqualifikation für BeschichtungsfachkräfteDas Forschungsinstitut für Le<strong>der</strong> und Kunststoffbahnen (FILK),Freiberg, bietet künftig eine IHK-geprüfte Zusatzqualifikationfür Firmen an, die bislang keine Möglichkeit haben, ihreMitarbeiter auf dem Gebiet <strong>der</strong> flexiblen Polymerwerkstoffeweiterzubilden. Das Angebot ist interessant für Beschäftigtein <strong>der</strong> Beschichtungs- und Kunststoffbahnenindustrie, in <strong>der</strong>Le<strong>der</strong>- und Gerbereiindustrie sowie in <strong>der</strong> verarbeitendenIndustrie.Im Rahmen von zehnmonatigen berufsbegleitenden Bildungsmaßnahmenerwerben die Teilnehmer fachspezifischesWissen. Bei Bedarf wird ein Basiskurs in mathematischnaturwissenschaftlichenFächern vorgeschaltet.Interessenten können sich bis zum31. Januar 2014 melden bei:Claudia Franz, Tel.: 03731 - 366 124,claudia.franz@filkfreiberg.dewww.filkfreiberg.deDie im FILK vorhandenen Erfahrungen in <strong>der</strong> Ausbildung von Chemie-und Physiklaboranten kommen auch den Teilnehmern <strong>der</strong>neuen berufsbegleitenden Qualifikationsmaßnahmen zugute.Unser Foto zeigt Vreni Schröter, Azubi im 3. Lehrjahr, undMentorin Gabriele Bieneck bei Beschichtungsversuchen. Foto: FILKGroßes Interesse für Studium am ITM <strong>der</strong> TU DresdenRund 150 junge Leute haben zumWintersemester <strong>2013</strong>/14 ihr Hauptstudiumam Institut für Textilmaschinenund Textile Hochleistungswerkstofftechnik(ITM) <strong>der</strong> TU Dresden aufgenommen.Die Institutsleitung führt diesen Erfolg aufdie Vorstellung zukunftsträchtiger textilerEntwicklungen in Kooperation mit Firmenvertreternin zahlreichen Veranstaltungenzurück. Das Studium vereint die klassischeTextil- und Konfektionsausbildungmit einer umfassenden Ausbildung aufdem Gebiet <strong>der</strong> Hightech-Textilien fürzahlreiche Anwendungen (z. B. Automobilbau,Luft- und Raumfahrt, Bauwesen,Medizin, Schutzausrüstungen,Smart Textiles). Grundlage für die Ausbildungbilden die umfangreichen Forschungsaktivitätendes Instituts auf dengenannten sowie auf weiteren Gebieten.Das ITM dankte <strong>der</strong> Walter Reiners-Stiftung des deutschen Textilmaschinenbausund dem Deutschen AkademischenAustauschdienst (DAAD) für dieVergabe von Stipendien; außerdem allenFirmen, die leistungsstarke Studierendemit einem Deutschlandstipendium unterstützen.www.tu-dresden.de/mw/itmFachbuch zu Leichtbau mit TextilverstärkungIm Juni <strong>2013</strong> erschien das im Rahmendes DFG-AiF-Leichtbauclusters „Leichtbauund Textilien“ entstandene Fachbuch„Leichtbau mit Textilverstärkung für Serienanwendungen“,das die Forschungsergebnissevon 10 deutschen Forschungseinrichtungenaus den Bereichen Polymerforschung,Textile Flächenbildung,Preforming und Verbundherstellung zumPreforming für textile Halbzeuge für dieHerstellung von thermoplastischen FKV-Bauteilen in mittleren und Großserienvti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001zusammenfasst.Informationensowie ein Bestellformularstehenauf <strong>der</strong>Homepage desITM zur Verfügung.www.tudresden.de/mw/itmFachkräfte stehen bereitWelche Firmen benötigen kompetenteVerstärkung im kaufmännischenBereich, beim Controlling bzw. in<strong>der</strong> Personalarbeit? Wegen Umstrukturierungenbei einem Textilherstellerim Erzgebirge stehen erfahreneFachkräfte zur Verfügung.Interessenten können sich bei vti-Geschäftsführer Dr. Peter Werkstättermelden (Tel.: 03731 - 53 47 249,peter.werkstaetter@vti-online.de).Seite 13


Messenmtex 2014: Mehrere Gründe veranlassen zur TeilnahmeVerbesserte Materialeigenschaften und hohe Ressourceneffizienz stehen im Mittelpunkt <strong>der</strong> 5. mtex - Internationale Ausstellung& Symposium für Textilien und Leichtbau im Fahrzeugbau vom 14. bis 16. Mai 2014 in Chemnitz. Parallel zur mtexfinden die Leichtbau-Messe LiMA, die Sächsische Industrie- und Technologiemesse SIT sowie das IT Anwen<strong>der</strong>forum statt.„Oft sind Neuentwicklungen im Material,Maschinen- und Fertigungsprozessbereichfür mehrere Branchen von Bedeutung.Aussteller wie Fachbesucher werdenvom neuen Veranstaltungsquartettprofitieren. Vier Messen an einem Terminund für ein Ticket - das schafft Synergien“,erläutert Messe-Chef MichaelKynast: „Für unser anwen<strong>der</strong>orientiertkonzipiertes Begleitsymposium konntenwir erstklassige Referenten gewinnen.Die Einführungsvorträge halten MeinhardBehrens (Faurecia Autositze GmbH),Prof. Dr. Thomas Gries (ITA RWTHAachen), Prof. Dr. Lothar Kroll (TUChemnitz), Dr. Maurizio Mantovani(Autoneum Management AG), Dr.Andreas Seidl (Human Solutions) undFrank M. Rin<strong>der</strong>knecht (Rinspeed AG).“Außerdem findet am 13./14. Mai 2014an <strong>der</strong> TU Chemnitz die 14. ChemnitzerTextiltechnik-Tagung statt. Die Organisatorenhaben den Konferenz-Termin erstmalsmit mtex und LiMA koordiniert,um den 250 Teilnehmern aus dem InundAusland den Besuch <strong>der</strong> Ausstellungenzu ermöglichen.Im Jahr 2012 hatte die Messe Chemnitzzum ersten Mal mtex und LiMA parallelveranstaltet und damit mehr Resonanzals zuvor erreicht. Zum Messe-Doppelkamen 1.300 Besucher aus dem InundAusland sowie 83 Aussteller ausBelgien, Deutschland, Frankreich, Italien,den Nie<strong>der</strong>landen, Österreich und <strong>der</strong>Schweiz. Die Industriemesse SIT unddas IT Anwen<strong>der</strong>forum zogen 2012insgesamt 3.300 Besucher an.www.mtex-chemnitz.deOnline zumkostenfreien Ticketfür mtex & Co.Der neue Chemnitzer Fachmessen-Verbund offeriert zur Premiere einbeson<strong>der</strong>es Angebot: Wer seineEintrittskarte im Wert von 15 Eurobis 31. März 2014 online or<strong>der</strong>t,erhält sie kostenfrei:www.chemnitzer-fachmessen.de/aktionsticketForschungErste Zwischenbilanz des WachstumskerachstumskernsnsHighSTICK plusvti-Firmen kooperieren mit vogtländischer StickereibrancheDer Stand <strong>der</strong> insgesamt sieben Forschungs-und Entwicklungsprojekte desRegionalen Wachstumskerns „highSTICKplus“ war Gegenstand des ersten zentralenProjekttreffens am 7. November<strong>2013</strong> in Plauen. Im Beisein von Vertreterndes Projektträgers ForschungszentrumJülich GmbH (Außenstelle Berlin)berichteten die Koordinatoren über dieArbeitsergebnisse <strong>der</strong> vergangenen Monate.Die vogtländischen StickereiunternehmenWetzel, Gerber, Reuter, Modespitzeund Stickperle bearbeiten Projektezu sticktechnisch hergestellten, funktionalisiertenHochleistungswerkstoffen. Siewerden dabei begleitet von <strong>der</strong> TUChemnitz, von Textilforschungsinstitutensowie von Firmen <strong>der</strong> vor- und nachgelagertenIndustrie und des Maschinenbaus.Zu den Kooperationspartnern <strong>der</strong>Einzelprojekte gehören auch mehrere vti-Mitgliedsunternehmen: „StrukturintegrierteMesssysteme für faserverstärkte Leichtbaustrukturen“(mit Norafin Mildenau);„Sticktechnische Applikation von strangförmigenLeuchtelementen“ (mit TextilausrüstungPfand Lengenfeld); „Erosionsschutzmattenzur Beeinflussung vonStrömungsgeschwindigkeiten“ (mit TITVGreiz); „Funktionalisiertes Prepreg“ und„Flächenhomogene Heizelemente“ (mitSTFI Chemnitz); „3D-Hybridstrukturen fürthermoplastische Struktur- und Funktionsbauteile“(mit Alterfil Oe<strong>der</strong>an); „ModularesStickmaschinenkonzept varioTech“ (mit Fa.Dietrich Wetzel, Plauen).Bereits am 6. November fand in Plauenein Strategie-Workshop zur Zukunft destechnischen Stickens statt. Das Bundesministeriumfür Bildung und Forschunghatte im Dezember 2012 mit <strong>der</strong> Bewilligungdes Wachstumskerns bis Ende2015 den Weg frei gemacht für diezielgerichtet koordinierte Innovationstätigkeit<strong>der</strong> vogtländischen Stickereibrancheund ihrer Partner.www.highstick.deTITV-Konferenz undAnwen<strong>der</strong>forum „SmartTextiles“ gemeinsamDas Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland, Greiz, lädt für den 26. und27. Februar 2014 zur TITV-Konferenz2014 in das Seehotel Zeulenroda ein.Dort können sich Experten aus Wirtschaftund Wissenschaft im interdisziplinärenErfahrungsaustausch über aktuelle Trends,Technologien und neue Anwendungen<strong>der</strong> Textilforschung informieren.Erstmals findet am zweiten Veranstaltungstagdas Anwen<strong>der</strong>forum „SmartTextiles“ statt, das gemeinsam vomForschungskuratorium Textil e. V., Berlin,dem Institut für Textil- und VerfahrenstechnikDenkendorf und dem TITV Greizorganisiert wird. Beim Forum kommenverstärkt die Anwen<strong>der</strong> zu Wort, dieihre Erfahrungen darlegen und dieAnfor<strong>der</strong>ungen an künftige Entwicklungenaus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Industrieformulieren.www.titv-greiz.deSeite 14 vti vti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001


ForschungErfolgreiche CFK-Recycling-Forschung am STFIDas Bundesministerium für Wirtschaftund Technologie hat das STFI Chemnitzmit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preisgeehrt (siehe auch Seite 1). Unterfachlicher Leitung <strong>der</strong> Deutschen Rohstoffagentur(DERA) wurden insgesamtvier Unternehmen sowie eine Forschungseinrichtungmit jeweils 10.000 Europrämiert. Das STFI hatte sich erstmalsum den Preis beworben und war mitdem Projekt „CarbonWasteCycle -Recyclingkonzept für Carbonfaserabfälle“nominiert worden. Projektziel istes, Carbonfasern aus Verschnittabfällenund aus Fehlchargen durch Recyclingprozessefür den Einsatz im Leichtbaunutzbar zu machen. Ein effizienterEinsatz von Rohstoffen wird für Unternehmenin Deutschland mehr und mehrzum Wettbewerbsfaktor. Gerade fürkleine und mittlere Firmen bietet rohstoffundmaterialeffizientes Wirtschaftenenorme Potenziale zur Rentabilitätssteigerung.„Die intensive Auseinan<strong>der</strong>setzungmit Recyclingprozessen fürtextile Materialien stellt seit jeher einenSchwerpunkt in <strong>der</strong> Forschungsarbeit desInstituts dar“, erläuterte STFI-DirektorAndreas Berthel, <strong>der</strong> den Preis in Berlinentgegennahm.Mit dem Reißfaserkolloquium re4tex istdas STFI im Zwei-Jahres-Rhythmus Gastgebereiner Fachveranstaltung, die sichden neuesten Einwicklungen im Textilrecyclingwidmet. Das 11. Kolloquiumfand am 4./5. Dez. <strong>2013</strong> in Chemnitzstatt. „Das Rezyklieren von harzfreienCarbonfasern konnten wir mittlerweileerfolgreich umsetzen“, kommentierteSTFI-Forschungsleiterin Dr. Heike Illing-Günther: „Heute können wir Carbonfaservliesstoffeaus recycelten Fasernherstellen. Diese sind wie<strong>der</strong>um Ausgangsmaterialfür extreme Leichtbauteileim nichttragenden Bereich. Die Innovationleistet einen entscheidendenBeitrag für den ressourceneffizientenUmgang mit den energieintensiv hergestelltenund teuren Carbonfasern.“Die Forschungsarbeit erfolgte mit Unterstützungdes Zentralen InnovationsprogrammsMittelstand (ZIM) sowie durchdas För<strong>der</strong>programm INNOKOM, dasgemeinnützige externe Industrieforschungseinrichtungenin Deutschlandför<strong>der</strong>t.Neuer Forschungsleiter am Cetex InstitutSeit Jahresmitte verstärkt SebastianNendel als Leiter Forschung und Entwicklungdie Geschäftsleitung <strong>der</strong> CetexInstitut für Textil- und Verarbeitungsmaschinengemeinnützige GmbH, Chemnitz.Er war nach dem Abschluss seinesStudiums als Dipl.-Wirtschaftsingenieurals wissenschaftlicher Mitarbeiter an <strong>der</strong>Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung<strong>der</strong> TU Chemnitz tätig. ImRahmen <strong>der</strong> Kooperation des An-InstitutesCetex mit dieser Professur bestehtschon seit längerem eine enge fachlicheZusammenarbeit. Insbeson<strong>der</strong>e seine imBereich <strong>der</strong> Faserverbundtechnik gesammeltenProjekterfahrungen, z. B. auf demGebiet <strong>der</strong> Faser-Folien-Technologie und<strong>der</strong> basaltfaserverstärkten Strukturen, sindSebastian Nendel bei seiner neuenTätigkeit von Nutzen. www.cetex.deCetex-Forschungsleiter Sebastian Nendel prüft die Qualität eines basaltfaserverstärktenOrganoblechs. Das Institut beteiligt sich an den Arbeiten des vomBundesministerium für Wirtschaft und Technologie geför<strong>der</strong>ten BasaltFaserNetzwerk(siehe dazu auch 5)Foto: W. SchmidtProgramm <strong>der</strong>Chemnitzer Textiltechnik-Tagung steht festDas Programm <strong>der</strong> 14. ChemnitzerTextiltechnik-Tagung am 13. und 14.Mai 2014 kann jetzt im Internet unterwww.chemtextiles.de abgerufen werden.Themengebiete sind: RessourceneffizienteMaschinen und Verfahren,Funktionalisierung/Smart Textiles,Halbzeuge und Preformtechnologien,Prozess- und Struktursimulation sowieNachhaltigkeit textiler Prozesse undProdukte. Der Frühbucherrabatt gilt biszum 18. April 2014.Präsentationsmöglichkeiten ergebensich in einer Ausstellung sowie im Tagungsband.Der För<strong>der</strong>verein CetexChemnitzer Textilmaschinenentwicklunge. V. veranstaltet die Tagunggemeinsam mit dem Institut für Strukturleichtbausowie dem Institut für För<strong>der</strong>technikund Kunststoffe (ifk) <strong>der</strong> TUChemnitz, dem STFI und dem vti. An<strong>der</strong> 13. CTT 2012 hatten sich mehrals 250 Wissenschaftler und Industrievertreteraus Deutschland, Österreich,<strong>der</strong> Schweiz, Tschechien und Chinabeteiligt. www.chemtextiles.deNeues Carbonbeton-Projekt läuft über acht JahreIm Juli <strong>2013</strong> erhielt die Großforschungsinitiative„Carbon Concrete Composite“(C3) die För<strong>der</strong>zusage vom Bundesministeriumfür Bildung und Forschung.Sie ermöglicht achtjährige intensiveForschungsarbeiten auf dem Gebiet desCarbonbetons. Das Institut für Textilmaschinenund Textile Hochleistungswerkstofftechnik(ITM) <strong>der</strong> TU Dresdenist einer von gegenwärtig 79 Partnerndes Konsortiums, das die Voraussetzungenfür die Bewehrung von Betonbauwerkenunter Einsatz von Carbonfasernschaffen wird. Das Institut koordiniertinsbeson<strong>der</strong>e alle textilspezifischenAufgabenstellungen und nimmtsomit eine zentrale Stellung in <strong>der</strong> Großforschungsinitiativeein.www.unternehmen-region.devti aktuell 4/<strong>2013</strong> 1/2001Seite 15


Sachsen sucht den„Unternehmer des Jahres“Aus dem InhaltSeite„Freie Presse“, „Sächsische Zeitung“ undweitere Partner wollen 2014 wie<strong>der</strong> denTitel „Unternehmer des Jahres“ vergeben.Im vergangenen Jahr hatten sich zahlreicheUnternehmer aus dem RegierungsbezirkChemnitz beteiligt, damit zugleichdie Wirtschaftskraft <strong>der</strong> Regionverdeutlicht und den Bekanntheitsgradihrer Firma erhöht. Gert und MichaelBauer, Curt Bauer GmbH, Aue, belegtenschließlich den 2. Platz. Unter folgendenBedingungen können sich Unternehmerinnenund Unternehmer online bis zum6. Februar 2014 bewerben o<strong>der</strong> vorgeschlagenwerden:mindestens zehn Beschäftigte;mindestensfünf Jahre amMarkt; 500.000 EURo<strong>der</strong> mehr Jahresumsatz;eigene Anteileam Unternehmen,das mehrheitlichin Privatbesitzsein muss; außerdem:eine erfolgreicheGesamtentwicklung- dieSchaffung/Sicherungvon Jobs, Innovationen,Akquisitionen,Erweiterungen,Krisenbewältigungsowie Engagementfür dieHeimatregion. Eine Jury aus Vertreternvon FP, SZ, Sachsen Bank, PricewaterhouseCoopers und Volkswagen trifftdie Entscheidungen. Die Bestplatziertenwerden bei einer feierlichen Veranstaltungin <strong>der</strong> Gläsernen Manufaktur inDresden geehrt. Auf Sieger o<strong>der</strong> Siegerinwartet „Die Träumende“, eine1,20 Meter Bronze-Statue <strong>der</strong> DresdnerKünstlerin Malgorzata Chodakowska.www.unternehmerpreis.devti erwartet von neuer Bundesregierung mittelstandsfreundlicheEnergiepolitikWichtige Themen beim Oberlausitzer BranchentagIngeborg Neumann zur neuen Präsidentin des Gesamtverbandestextil+mode e. V. gewähltStatistikNetzwerkeInnovative Textilbranche war Thema beim X. Polnisch-SächsischenWirtschaftsforum in WroclawBasaltFaserNetzwerk erschließt neue Märkte„vti aktuell“ im Gespräch mit Prof. Dr. Franz RudolphINNtex bald unter neuem Namen auf ZukunftskursAus unseren MitgliedsunternehmenMit „möve“ und „frottana“ international erfolgreichbruno banani: 20-Jähriges mit neuem Geschäftsführer„Frauenpower“ von Berufsmode bis Revue-ClubArbeits- und SozialrechtSachgrundlose Befristung bei VorbeschäftigungEin Dankeschön allen Richtern im Ehrenamt!Nachwuchsarbeit - WeiterbildungSchüler erlebten Textilherstellung livewww.go-textile.de für die Nachwuchsgewinnung!Interessanter vti-Stammtisch zog Unternehmer ins ErzgebirgeBildung - Studium - PersonalBBM: Weiterbildung für Schichtleiter, Teamleiter und BetriebsräteFILK: Neue Zusatzqualifikation für BeschichtungsfachkräfteMessenmtex 2014: Mehrere Gründe veranlassen zur TeilnahmeForschungErste Zwischenbilanz des Wachstumskerns HighSTICK plusErfolgreiche CFK-Recycling-Forschung am STFINeuer Forschungsleiter am Cetex InstitutProgramm <strong>der</strong> Chemnitzer Textiltechnik-Tagung steht fest12345567889101112121213131414151515Herausgeber:<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Nord</strong>-<strong>Ostdeutschen</strong> Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.Hauptgeschäftsführer: Bertram HöferSitz: Annaberger Str. 240, 09125 ChemnitzRedaktion: Stefan MöbiusTel.: 0371/53 47 247 Tel.: 03731/69 00 19Fax: 0371/53 47 245 Fax: 03731/69 00 29E-Mail: vti@vti-online.deE-Mail:vti-pressedienst@pr-inform.dewww.vti-online.deNachdruck und Vervielfältigungen sind nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Herausgebers gestattet.Seite 16 vti aktuell 1/2001

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