Das Fernsehen – die mediale ... - BMELV-Forschung
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Abb. 4: Wasserrübe (Brassica rapa,<br />
‘Hongyuan’)<br />
war der Gehalt zwar mit 6 mg/100 g<br />
Frischmasse deutlich höher, verglichen mit<br />
anderen Brassica-Gemüsen wie Brokkoli<br />
oder Blumenkohl (50-60 mg/100 g Frischmasse)<br />
aber dennoch gering. Auch Aryl-<br />
Glucosinolate, speziell Gluconasturtiin,<br />
schlagen im Asia-Blattgemüse nur mit 1,3<br />
bis 1,8 mg/100 g Frischmasse zu Buche.<br />
Zwanzigfach höher ist der Gehalt in Wasserrüben:<br />
hier wurden 35 mg Gluconasturtiin<br />
pro 100 g Frischmasse gemessen.<br />
Dieses gesundheitsfördernde Glucosinolat<br />
kommt in europäischem Kohlgemüse wie<br />
Brokkoli oder Blumenkohl nicht vor.<br />
Differenzierter<br />
Einfluss der<br />
Stickstoffdüngung<br />
Durch eine Staffelung der Stickstoffversorgung<br />
wurden lediglich beim Senfspinat<br />
leicht erhöhte Gehalte an Indol-Glucosinolaten<br />
bei der reduzierten Stickstoffversorgung<br />
von 40 kg N/ha nachgewiesen.<br />
Bei Tatsoi und dem Blattsenf waren <strong>die</strong><br />
Glucosinolatgehalte bei allen Stickstoffstufen<br />
nahezu gleich hoch. Ursache dafür<br />
könnte sein, dass <strong>die</strong> Glucosinolatgehalte<br />
bei den untersuchten Blattgemüsearten zu<br />
niedrig sind, als dass Stickstoffeffekte<br />
wirksam werden können.<br />
Anders sah es bei den Wasserrüben aus.<br />
Hier zeigten <strong>die</strong> Indol-Glucosinolate zwar<br />
kaum Änderungen, aber das erwünschte<br />
Aryl-Glucosinolat Gluconasturtiin wies<br />
bereits <strong>die</strong> höchsten Gehalte bei einer<br />
Stickstoffversorgung von 80 kg N/ha auf,<br />
eine höhere Stickstoffgabe von 190 kg<br />
N/ha führte zu keinem weiteren Anstieg<br />
(Abb. 5). Wasserrüben benötigen für eine<br />
ausreichende Ertragsbildung bis zu 230 kg<br />
N/ha, teilweise werden in China wesentlich<br />
höhere Stickstoffmengen ausgebracht.<br />
Eine verstärkte Trockenmasse- und damit<br />
FORSCHUNGSREPORT 2/2004<br />
„Probeessen“ mit gesundem fernöstlichem Gemüse.<br />
Proteinbildung bei erhöhter Stickstoffversorgung<br />
wirkte in unseren Versuchen noch<br />
nicht limitierend auf den Indol-Glucosinolatgehalt.<br />
Aber eine reduzierte Stickstoffversorgung<br />
(80 kg N/ha), <strong>die</strong> noch ausreichende<br />
Erträge garantiert, führte schon zu<br />
höheren Gehalten des erwünschten Gluconasturtiins.<br />
Hier liegen Ansätze für <strong>die</strong> Entwicklung<br />
eines Kulturmanagements, das zu<br />
erhöhten Gehalten an erwünschten Inhaltsstoffen<br />
bei gleichzeitig ökonomisch<br />
sinnvollen Erträgen führt.<br />
Die verminderte Stickstoffgabe ist nur<br />
eine Möglichkeit, den Glucosinolatgehalt<br />
bei Brassica-Gemüse zu beeinflussen.Auch<br />
weitere Faktoren spielen hier eine Rolle,<br />
zum Beispiel <strong>die</strong> Schwefelversorgung<br />
(essentiell zur Glucosinolatsynthese), <strong>die</strong><br />
Gluconasturtiin (mg/100g FM)<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Wasserversorgung und <strong>die</strong> Witterung,<br />
deren Einflüsse in weiteren Versuchen<br />
untersucht werden.<br />
Glucosinolate im<br />
Modell<br />
Auf dem Weg vom Samenkorn bis zur Ernte<br />
bestehen mannigfache Möglichkeiten, <strong>die</strong><br />
Gehalte an Glucosinolaten in Brassica-<br />
Gemüse zu beeinflussen. Integriert man<br />
<strong>die</strong> Wirkungen spezifischer, klimatischer<br />
oder technischer Faktoren in ein mathematisches<br />
Modell, wird es möglich, Aussagen<br />
zur Dynamik der Glucosinolatbildung<br />
zu treffen. Mit Hilfe von Modellen lassen<br />
sich verschiedene Szenarien wie unter-<br />
40 kg N/ha 80 kg N/ha 190 kg N/ha<br />
Stickstoffversorgung<br />
Gesundes Essen<br />
Abb. 5: Gluconasturtiingehalt bei Wasserrüben in Abhängigkeit von der<br />
Stickstoffversorgung<br />
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