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Das Fernsehen – die mediale ... - BMELV-Forschung

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Hohe Weinqualität trotz<br />

reduziertem<br />

Pflanzenschutzaufwand<br />

Neue pilzresistente Rebsorten sind im Kommen<br />

Reinhard Töpfer, Rudolf Eibach und Hellmut Düring (Siebeldingen)<br />

Wenn zur Traubenlese der Weintourismus an Rhein und Mosel seinen<br />

jährlichen Höhepunkt erreicht, sind einige Arbeiten im<br />

Weinberg, darunter <strong>die</strong> Ausbringung chemischer Pflanzenschutzmittel,<br />

seit Wochen abgeschlossen. So sehen <strong>die</strong> angereisten Weinfreunde<br />

meist nicht, dass zur Gesunderhaltung von Reblaub und Trauben jährlich,<br />

je nach Witterungsverlauf, acht bis zehn Behandlungen gegen Schadpilze<br />

notwendig sind <strong>–</strong> mit einem Kostenaufwand von rund 500 Euro pro<br />

Hektar. Da <strong>die</strong> Anwendung von Fungiziden wegen möglicher negativer<br />

Auswirkungen auf das Ökosystem negativ bewertet wird und auch das Ausbringen<br />

von Kupferpräparaten im Ökoweinbau aufgrund der Anreicherung<br />

im Boden nicht unproblematisch ist, stellt <strong>die</strong> vor nunmehr sieben<br />

Jahrzehnten in Deutschland eingeleitete Resistenzzüchtung bei Reben eine<br />

Alternative dar, der man inzwischen auch weltweit Beachtung schenkt.<br />

Mit Regent zum<br />

Durchbruch<br />

1967 wurden am heutigen BAZ-Institut für<br />

Rebenzüchtung Geilweilerhof <strong>die</strong> Sorten<br />

Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) und<br />

Chambourcin gekreuzt. In den Folgejahren<br />

wurden <strong>die</strong> „Kinder“ <strong>die</strong>ses Elternpaares<br />

strengen Prüfungen auf Weinqualität und<br />

Pilzwiderstandsfähigkeit am Geilweilerhof<br />

unterzogen. Schließlich wurde 1994 einem<br />

FORSCHUNGSREPORT 2/2004<br />

Zuchtstamm mit Namen Regent der<br />

Sortenschutz zuerkannt. Bereits 1996 folgte<br />

<strong>die</strong> Klassifizierung in Rheinland-Pfalz.<br />

Damit eröffnete sich <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong><br />

Sorte in allen Weinbauregionen des größten<br />

weinbautreibenden Bundeslandes<br />

anzubauen. Es war der Durchbruch für <strong>die</strong><br />

Resistenzzüchtung: Regent ist <strong>die</strong> erste<br />

pilzwiderstandsfähige Rotweinsorte, <strong>die</strong> in<br />

Deutschland klassifiziert wurde.<br />

Mit <strong>die</strong>ser sehr erfolgreichen Sorte setzte<br />

eine Entwicklung ein, <strong>die</strong> der Umwelt-<br />

Resistenzzüchtung<br />

verträglichkeit im Weinbau größeren Stellenwert<br />

verlieh. Die Anbaufläche von Regent<br />

hat seit ihrer Zulassung für <strong>die</strong><br />

Qualitätsweinproduktion und der Erteilung<br />

des europäischen Sortenschutzes im Jahre<br />

1996 erheblich zugenommen: Wurde Regent<br />

1996 erst auf elf Hektar angebaut, so<br />

waren es 2004 bereits rund 2.100 Hektar.<br />

Wenn auch der Anstieg der Nachfrage<br />

nach Rotwein in Deutschland <strong>die</strong>sen Trend<br />

beschleunigt haben mag, so überraschte<br />

doch das starke Interesse der Winzer und<br />

Konsumenten an <strong>die</strong>ser Sorte. Denn bei<br />

Winzern und Verbrauchern herrscht meist<br />

eine ausgeprägt konservative Grundhaltung<br />

hinsichtlich der Rebsorten vor; darüber<br />

hinaus vollzieht sich im Weinbau der<br />

Sortenwandel auf Grund der langen<br />

Nutzungsdauer naturgemäß nur langsam.<br />

Eine neue Generation<br />

Inzwischen liegt eine neue Sortengeneration<br />

des Instituts für Rebenzüchtung<br />

Geilweilerhof vor, <strong>die</strong> das Spektrum der<br />

roten und weißen pilzresistenten Sorten<br />

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