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Das Fernsehen – die mediale ... - BMELV-Forschung

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Resistenzzüchtung<br />

Die Reberger-Traube<br />

erweitert und mit ihnen <strong>die</strong> Weinvielfalt.<br />

Im September 2004 wurde unter der<br />

Schirmherrschaft von Bundesministerin<br />

Renate Künast im Institut für Rebenzüchtung<br />

Geilweilerhof das 2. Regent-<br />

Forum durchgeführt. Mehr als 200 Regent-<br />

Weine aus vielen Teilen Deutschlands, der<br />

Schweiz und sogar den Niederlanden wurden<br />

geprobt, um <strong>die</strong> besten Weine auszuwählen;<br />

<strong>die</strong> Preisträger und ihre Siegerweine<br />

wurden in Anwesenheit prominenter<br />

Weinliebhaber vorgestellt (Abb. 1).<br />

Diese Veranstaltung bot einen geradezu<br />

idealen Rahmen für <strong>die</strong> Präsentation der<br />

vier neuen Rebsorten und ihrer Weine,<br />

stammen doch zwei von ihnen, Reberger<br />

(Regent x Lemberger) und Calandro (Domina<br />

x Regent) von Regent ab.<br />

Reberger und<br />

Calandro<br />

Gekreuzt wurde Reberger 1986, Calandro<br />

bereits 1984. Wenn erst im Jahre 2004 der<br />

Sortenschutz erteilt (Reberger) bzw. beantragt<br />

wurde (Calandro), so dokumentiert<br />

<strong>die</strong>s <strong>die</strong> umfangreichen Prüfungsverfahren,<br />

denen neue pilzresistente Sorten unterworfen<br />

werden, bevor der Sortenschutz beantragt<br />

wird.<br />

Unsere Untersuchungen ergaben, dass<br />

beide Rotweinsorten eine mittlere (Feld-) Resistenz<br />

gegenüber dem Echten und dem Falschen<br />

Mehltau haben, so dass <strong>die</strong> Zahl der<br />

Fungizidbehandlungen deutlich verringert<br />

werden kann. Dies reduziert nach bisherigen<br />

Erfahrungen den herkömmlichen Pflanzenschutzaufwand<br />

um ca. 60-70 Prozent.<br />

Die Mostgewichte (Zuckergehalt der<br />

Beeren) sind um 4 °Oechsle (Calandro)<br />

beziehungsweise 10 °Oechsle (Reberger)<br />

höher als bei Regent, <strong>die</strong> Mostsäure liegt<br />

bei beiden Sorten um 0,5 -0,6 g/l über den<br />

Werten des Regent (Abb 2).<br />

Die Weine des Reberger sind kräftig und<br />

nachhaltig; sie zeichnen sich durch gut eingebundene<br />

Tannine und feine Fruchtaromen<br />

aus, <strong>die</strong> in ihrem Typ an Lemberger<br />

erinnern; allerdings sind Reberger-Weine in<br />

der Regel farbintensiver.<br />

Die Weine des Calandro sind gehaltvoll,<br />

stoffig; der hohe Tanningehalt erfordert eine<br />

längere Reifephase der Weine und garantiert<br />

eine gute Lagerfähigkeit. Für den Barrique-Ausbau<br />

(Entwicklung des Weins in<br />

Abb. 1: Auf dem 2. Regent-Forum wurden im September 2004 <strong>die</strong> besten Regentweine<br />

prämiert und pilzresistente Neuzüchtungen des Instituts für<br />

Rebenzüchtung Geilweilerhof vorgestellt.<br />

Die Calandro-Traube<br />

Eichenfässern) ist <strong>die</strong> Sorte sehr gut geeignet.<br />

Die Weine zeichnen sich durch Aromen<br />

aus, <strong>die</strong> an Beerenfrüchte und Rauch<br />

erinnern.<br />

Castell und Felicia<br />

Die Weißweinsorten Castell (Sirius x Villard<br />

blanc) und Felicia (Sirius x Vidal blanc)<br />

wurden 1984 gekreuzt, wobei jeweils zwei<br />

resistente Eltern verwendet wurden. Bei<br />

der Sorte Castell ist <strong>die</strong> Resistenz gegenüber<br />

dem Echten und dem Falschen Mehltau<br />

hoch, so dass normalerweise auf Fungizidbehandlungen<br />

verzichtet werden<br />

kann. Die Sorte Felicia hat eine hohe Resistenz<br />

gegenüber dem Echten und eine<br />

mittlere Resistenz gegenüber dem Falschen<br />

Mehltau.<br />

Die Mostgewichte liegen um 9 °Oechsle<br />

(Castell) bzw. 12 °Oechsle (Felicia) über<br />

den Werten des Müller-Thurgau, während<br />

<strong>die</strong> Mostsäure um 0,4 g/l unter (Castell)<br />

beziehungsweise 0,3 g/l über (Felicia) den<br />

Werten der Vergleichssorte Müller-Thurgau<br />

liegt (vgl. Abb. 2).<br />

Die Weine des Castell erinnern hinsichtlich<br />

Geruch und Geschmack an den<br />

Weißen Burgunder; <strong>die</strong>s gilt auch für <strong>die</strong><br />

mild-ansprechende Säure. Bei früher Reife<br />

entwickeln sich selbstständige Weine.<br />

Felicia-Weine sind in ihrem Bukett<br />

geprägt von blumigen Aromen, denen sich<br />

in manchen Jahren dezente, angenehme<br />

Muskattöne zugesellen. Die bekömmlichen<br />

Weine mit harmonischer Säure liegen oft<br />

im Qualitätsbereich der Spät- oder<br />

Auslesen.<br />

36 FORSCHUNGSREPORT 2/2004

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