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Das Fernsehen – die mediale ... - BMELV-Forschung

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Leibniz-Zentrum für<br />

Agrarlandschafts- und<br />

Landnutzungsforschung<br />

Feldtag zur konservierendenBodenbearbeitung<br />

Am 17. November 2004 trafen sich in<br />

Dedelow (Brandenburg) rund 40 Landwirte<br />

aus der Region und Wissenschaftler aus<br />

dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsund<br />

Landnutzungsforschung (ZALF), um<br />

sich über <strong>Forschung</strong>sergebnisse langjähriger<br />

Feldversuche zu reduzierter Bodenbearbeitung<br />

zu informieren.<br />

Während sich der erste Feldtag im Mai<br />

<strong>die</strong>sen Jahres mit pflugloser Bodenbearbeitung<br />

auf den leichten Sandböden im<br />

Raum Müncheberg und Lietzen (Bodenzahl<br />

21-34) beschäftigte, wurden in der<br />

Dedelower <strong>Forschung</strong>sstation des ZALF<br />

langjährige Versuchsergebnisse auf lehmigen<br />

Sandstandorten (durchschnittliche<br />

Bodenzahl 42) mit reduzierter Bodenbearbeitung<br />

zu Winterraps, Winterweizen,<br />

Körnermais und Wintergerste vorgestellt.<br />

Um konservierende Bodenbearbeitung<br />

durchführen zu können, werden wissenschaftliches<br />

know how, moderne Technik<br />

und experimentierfreudige Landwirte<br />

benötigt. Auf dem Gut Schönfeld in der<br />

Uckermark konnten sich <strong>die</strong> Teilnehmer ein<br />

Bild davon machen, wie <strong>die</strong>s in der Praxis<br />

aussieht. Seit einigen Jahren werden <strong>die</strong><br />

2786 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />

pfluglos mit modernster GPS-gesteuerter<br />

Technik bewirtschaftet.<br />

Bei Diskussionen auf dem Feld <strong>–</strong> besichtigt<br />

wurden Weizendirektsaaten und<br />

Rapsmulchsaaten <strong>–</strong> konnte sich jeder von<br />

den Potenzialen und Vorteilen <strong>die</strong>ses<br />

Landbewirtschaftungsystems überzeugen.<br />

Vorteile wie eine hohe Wasserspeicherfähigkeit,<br />

bessere Durchwurzelbarkeit des<br />

Bodens sowie eine deutlich höhere<br />

Anreicherung mit Bodenlebewesen, ganz<br />

besonders den Regenwürmern, waren<br />

offensichtlich und von jedem erlebbar.<br />

Der Betriebsleiter schilderte <strong>die</strong> hohe<br />

Arbeitseffektivität seiner Verfahren, ging<br />

aber auch auf vorhandene Nachteile, wie<br />

höheren Unkrautdruck und Schaderregerbefall,<br />

und deren Lösungsmöglichkeiten<br />

ein.<br />

Neugierig dürfen Praktiker und auch<br />

Wissenschaftler auf den Feldtag im näch-<br />

56<br />

Nachrichten<br />

sten Frühjahr sein. Dann wird man sehen,<br />

wie der Winterweizen nach Raps, der in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr erstmalig im Direktsaatverfahren<br />

angebaut wurde, über den Winter<br />

gekommen ist. (ZALF)<br />

Leibniz-Institut für<br />

Agrartechnik Bornim<br />

Etikettensensoren<br />

sichern Qualität<br />

Frische bei Obst und Gemüse wird<br />

dokumentierbar<br />

Transport- und Lagerbedingungen müssen<br />

stimmen, damit leicht verderbliches<br />

Obst und Gemüse möglichst frisch vom<br />

Erzeuger zum Verbraucher gelangen. Um<br />

Schwachstellen innerhalb der gesamten<br />

Nacherntekette aufzuspüren, setzen<br />

Wissenschaftler am Institut für Agrartechnik<br />

in Potsdam-Bornim (ATB) auf<br />

Etikettensensoren.<br />

Selbst bei optimalen Umgebungsbedingungen<br />

sind Obst und Gemüse nach der<br />

Ernte nur begrenzt haltbar. Hohe Temperaturen<br />

beschleunigen den Abbau wichtiger<br />

Inhaltsstoffe und fördern in Verbindung mit<br />

hoher Luftfeuchtigkeit das Wachstum von<br />

Fäulniserregern. Schneller Verderb ist <strong>die</strong><br />

Folge.<br />

Für <strong>die</strong> Akteure entlang der Nacherntekette,<br />

vom Erzeuger über den Großhandel<br />

bis hin zum Ladengeschäft, ist es besonders<br />

wichtig zu wissen, in welcher Phase<br />

<strong>die</strong>ser Kette <strong>die</strong> größten Verluste auftreten.<br />

Denn das eröffnet <strong>die</strong> Chance, wirksame<br />

Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.<br />

Die Temperaturkontrolle derartiger Prozessabläufe<br />

steht deshalb im Mittelpunkt<br />

eines <strong>Forschung</strong>sprojekts am ATB. Die<br />

Wissenschaftler nutzen dabei spezielle<br />

Sensoren, <strong>die</strong> von einer Mikroelektronikfirma<br />

in Dresden entwickelt wurden: Sie<br />

besitzen <strong>die</strong> Größe einer Kreditkarte und<br />

werden einfach auf einzelne Verpackungen<br />

einer Lieferung geklebt. Diese Etikettensensoren<br />

können in wählbaren Intervallen<br />

<strong>die</strong> Temperatur messen und speichern (s.<br />

Foto). Zusätzliche Daten über das Produkt,<br />

wie Herkunft oder Erntetermin, können mit<br />

einem Schreib-/Lesegerät ähnlich einem<br />

Preisscanner jederzeit auf der Karte gespeichert<br />

werden. Die Bornimer Forscher widmen<br />

sich vor allem funktionellen Fragen,<br />

zum Beispiel der Speicherfähigkeit bestimmter<br />

Informationen und der Lebensdauer<br />

der so genannten Papierbatterie. Ein<br />

Ziel ist auch, <strong>die</strong> Etiketten unter Einbeziehung<br />

einer Online-Datenübertragung<br />

manipulationssicher zu machen.<br />

Doch zunächst zielen <strong>die</strong> Untersuchungen<br />

auf <strong>die</strong> Erprobung der Systeme in<br />

der Praxis. In Kooperation mit dem Biolandverband<br />

Bayern werden <strong>die</strong> Sensoren<br />

derzeit beim Transport von Biogemüse<br />

vom Erzeuger zum Verbraucher geprüft. Die<br />

Wissenschaftler wollen das System aber<br />

unter möglichst unterschiedlichen Bedingungen<br />

erproben und suchen deshalb<br />

dringend weitere Akteure aus den Bereichen<br />

Lagerung, Transport, Ladenpräsentation,<br />

<strong>die</strong> an einer Zusammenarbeit interessiert<br />

sind.<br />

Projektleiter Manfred Linke vom ATB ist<br />

überzeugt: „Mit einem solchen System<br />

werden künftig sowohl bessere Produktinformationen<br />

für den Verbraucher als<br />

auch Angaben zur Rückverfolgbarkeit zur<br />

Verfügung stehen.“ Dieses Plus an Qualitätssicherheit<br />

muss nicht teuer sein. Es ist<br />

zu erwarten, dass <strong>die</strong> zurzeit knapp 10 Euro<br />

teuren, wiederverwendbaren Etiketten in<br />

absehbarer Zeit weitaus preisgünstiger<br />

sein werden. (ATB)<br />

Mit einem Lesegerät<br />

werden <strong>die</strong> Temperaturdaten<br />

vom Etikettensensor<br />

auf einen<br />

Rechner übertragen.

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