Das Fernsehen – die mediale ... - BMELV-Forschung
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Gesundes Essen<br />
schiedliche Klimabedingungen oder<br />
Düngungs- und Bewässerungsstrategien<br />
simulieren. Die sich daraus ergebenden<br />
Informationen können genutzt werden,<br />
um das Kulturmanagement gezielt zu optimieren.<br />
Pflanzenwachstumsmodelle bilden <strong>die</strong><br />
physiologischen Prozesse der Stoffproduktion<br />
und Stoffverteilung im System<br />
Pflanze ab (Abb. 6). Während bislang<br />
zumeist Fragestellungen zu Ertragshöhe,<br />
Erntezeitpunkt und Ressourcennutzung mit<br />
dynamischen Pflanzenmodellen bearbeitet<br />
wurden, verlangen <strong>die</strong> steigenden<br />
Anforderungen an ein ganzheitliches<br />
Qualitätsmanagement Modelle, welche <strong>die</strong><br />
Ausbildung der als Gemüse verzehrten<br />
Pflanzenorgane und <strong>die</strong> Dynamik der<br />
Inhaltsstoffbildung und -erhaltung realistisch<br />
simulieren. Zwar werden <strong>die</strong> Beziehungen<br />
zwischen Organausbildung und<br />
Wachstumsbedingungen schon recht gut<br />
verstanden. Doch <strong>die</strong> Prozesse, <strong>die</strong> zur<br />
Bildung, zum Um- und Abbau von bioaktiven<br />
Substanzen wie Glucosinolaten führen,<br />
stellen eine neue Herausforderung für<br />
Qualitätsforschung und Kulturmanagement<br />
dar. Einen Ansatz zur Modellbildung sollen<br />
<strong>die</strong> vorgestellten Untersuchungen liefern.<br />
Pillen sind kein<br />
gleichwertiger Ersatz<br />
Ernährungsphysiologische Untersuchungen<br />
zeigen <strong>die</strong> Bedeutung eines vielseitigen<br />
und umfangreichen Gemüsekonsums in<br />
einer gesundheitsbewussten Ernährung.<br />
Dieser ist durch den Griff zur Vitaminpille<br />
nicht zu ersetzen.<br />
Die ersten Ergebnisse unseres Screenings<br />
zeigen, dass chinesische Wasserrüben<br />
relativ viel gesundheitsförderndes<br />
Gluconasturtiin enthalten. Da <strong>die</strong>ser Stoff<br />
in unserem heimischen Kohlgemüse nicht<br />
vorkommt, empfiehlt es sich im Sinne<br />
einer möglichst vielfältigen Aufnahme von<br />
Glucosinolaten durchaus, <strong>die</strong> Gemüsepalette<br />
durch Wasserrüben zu erweitern.<br />
Bei dem untersuchten Asia-Blattgemüse<br />
war der Glucosinolatgehalt auch bei veränderten<br />
Düngungsstrategien relativ<br />
gering, sodass Tatsoi, Blattsenf und<br />
Senfspinat für den Verbraucher eher als<br />
geschmackliche Alternative in Mischsalaten<br />
in Frage kommen. Untersuchungen<br />
zu weiteren bioaktiven Substanzen in <strong>die</strong>sen<br />
grünen und damit chlorophyllreichen<br />
Gemüsen werden folgen. ■<br />
Dr. Monika Schreiner,<br />
Dr. Ilona Schonhof,<br />
Dr. Angelika Krumbein,<br />
Dr. Bodo Gutezeit,<br />
Institut für Gemüse-<br />
und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt<br />
e. V., Abt. Qualität und<br />
Abt. Modellierung und Wissenstransfer,<br />
Theodor-Echtermeyer-Weg 1,<br />
14979 Großbeeren.<br />
E-mail: schreiner@igzev.de<br />
Prof. Dr. Hartmut Stützel, Universität<br />
Hannover, Institut für Gemüse- und<br />
Obstbau, Herrenhäuser Str. 2, 30419<br />
Hannover.<br />
Prof. Dr. Long Li, Shumin Li, Hongyan<br />
Zhang, China Agricultural University,<br />
College of Agricultural Resources and<br />
Environmental Sciences, 2 Yuan Ming<br />
Yuan Xilu, 100094 Beijing.<br />
Abb. 6: Schematische Darstellung eines gekoppelten Pflanzenwachstums- und Wasserhaushaltsmodells mit Schnittstellen<br />
für <strong>die</strong> Modellierung innerer und äußerer Qualitätseigenschaften<br />
12 FORSCHUNGSREPORT 2/2004