15.04.2014 Aufrufe

„Wer würde denn den Hochzeitsturm schleifen ... - Zfd-online.net

„Wer würde denn den Hochzeitsturm schleifen ... - Zfd-online.net

„Wer würde denn den Hochzeitsturm schleifen ... - Zfd-online.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Amtsschimmel in Aktion<br />

Frau K. wundert sich, ein<br />

dickes Kuvert hat ihr der<br />

Magistrat geschickt. Drin<br />

sind mehrere Fragebögen,<br />

einige für <strong>den</strong> Arbeitgeber,<br />

<strong>den</strong> sie als 88jährige Rentnerin seit über<br />

zwanzig Jahren nicht mehr hat. Weil sie<br />

herzkrank ist und auch nicht mehr gut sieht,<br />

hat sie „<strong>den</strong> ganzen Kram“ einfach wieder<br />

zurückgeschickt. Im Eifer des Gefechts, die<br />

Fehlbelegung von Sozialwohnungen festzustellen,<br />

ist der Magistrat weit über das Ziel<br />

hinausgeschossen und bombardiert die<br />

Mieter flächendeckend mit zehnseitigen<br />

Fragebögen.<br />

Als Beispiel für <strong>den</strong> unsinnigen Papierkrieg<br />

führt die sozialpolitische Sprecherin der<br />

CDU, Walburga Jung, die Seniorenwohnanlage<br />

in Arheilgen an. Über hundert ältere<br />

Bewohnerinnen und Bewohner sind dort<br />

vor drei Jahren eingezogen. Damals mußten<br />

sie dem Bauherren die Berechtigung<br />

Mit Nachdruck hat Gerhard O.<br />

Pfeffermann begrüßt, daß die<br />

Industrie und Handelskammer<br />

Darmstadt die Ordnung<br />

der Finanzen und die Auflösung des Verkehrschaos<br />

in <strong>den</strong> Mittelpunkt ihres Positionspapiers<br />

zur Stadtentwicklung gestellt<br />

hat. Das Ende der Ära Metzger eröffne die<br />

Chance einer neuen Weichenstellung. Pfeffermann:<br />

„Das braucht eine große Portion<br />

persönlichen und politischen Mut.“ Neue<br />

Mehrheiten müßten das für die Stadt Notwendige<br />

entschei<strong>den</strong> und nicht nur Populistisches<br />

zu versprechen. Die Finanzlage der<br />

Stadt und die Sorge um die Arbeitsplätze<br />

erlaube keine Experimente und keine ideologischen<br />

Politmätzchen. Die Forderung<br />

nach Sanierung der Finanzen durch Sparsamkeit<br />

und nicht durch die Erfindung neuer<br />

Steuerquellen, stoße bei der CDU auf<br />

volle Zustimmung, ebenso der Vorschlag,<br />

städtische Dienstleistungen wirtschaftlicher<br />

zu erbringen. Stadtentwicklung gehe<br />

Hand in Hand mit der Sicherung von<br />

Arbeitsplätzen und habe deshalb hohe Priorität.<br />

Pfeffermann stellt „weitgehende Übereinstimmung“<br />

mit <strong>den</strong> Positionen der IHK<br />

fest. Abweichende Vorstellungen habe die<br />

CDU beim Baugebiet K 6 in Kranichstein,<br />

das für Wohnungsbau genutzt wer<strong>den</strong><br />

müsse. Pfeffermann: „Wohnungen im K 6<br />

hat die CDU in allen Koalitionsgesprächen<br />

durchgesetzt, daran halte ich fest.“ Für die<br />

dort entfallen<strong>den</strong> Gewerbeflächen könnte<br />

an anderer Stelle Ersatz geschaffen wer<strong>den</strong>.<br />

Pfeffermann würdigte insbesondere die<br />

Bereitschaft der Interessenverbände, Mitverantwortung<br />

zu übernehmen. „Ich freue<br />

mich über alle maßgeben<strong>den</strong> Verbände, die<br />

nicht nur fordern, sondern bereit sind, in<br />

schwieriger Zeit die Kommunalpolitik zu<br />

begleiten und zu unterstützen.“ Unter die-<br />

zum Bezug einer Sozialwohnung mit allen<br />

Details nachweisen. Jetzt läßt ihnen der<br />

zuständige Liegenschaftsdezernent, Gerd<br />

Grünewaldt (SPD), <strong>den</strong> ganzen Berg Papier<br />

zuschicken, obwohl jedermann weiß, daß<br />

sich bei Pensionären die Einkommensverhältnisse<br />

nur geringfügig ändern.<br />

„Die alten Leute fühlen sich von soviel<br />

Papierkrieg überfordert“, weiß Walburga<br />

Jung, „in Zeiten der Datenverarbeitung<br />

müßte es doch ein leichtes sein, die Pensionäre,<br />

die erst kürzlich eingezogen sind,<br />

ganz von der Befragung auszunehmen oder<br />

sie wenigstens mit Unterlagen zu verschonen,<br />

die <strong>den</strong> Arbeitgeber betreffen“.<br />

Bei jährlichen Rentensteigerungen um die<br />

3,5 Prozent kämen Senioren erst frühestens<br />

nach zwölf Jahren in die Zone, wo die<br />

Fehlbelegungsabgabe greift. Eine Überschreitung<br />

der Sozialbindungsgrenze um<br />

bis zu 40 % wird nämlich als Toleranz<br />

geduldet.<br />

Gefragt ist Integration, nicht Spaltung<br />

„Gefordert ist jetzt die Integrationskraft<br />

des neuen Oberbürgermeisters.<br />

Peter Benz ist<br />

kein Koalitionschef, sondern<br />

Vorsitzender einer Stadtregierung,<br />

in der alle Parteien zusammenarbeiten<br />

müssen.“ Dr. Dierk Molter, Fraktionsvorsitzender<br />

der Liberalen im Stadtparlament, und<br />

MdL Ruth Wagner gratulierten dem Gewinner<br />

der Stichwahl im Namen von Fraktion<br />

und Kreisvorstand, machen in einer Pressemitteilung<br />

aber zugleich deutlich, daß die<br />

Aufgaben eines direkt gewählten Oberbürgermeisters<br />

komplizierter sind. Er habe zwar<br />

eine größere Legitimation als ein indirekt<br />

gewählter OB, sei aber <strong><strong>den</strong>n</strong>och kein Ministerpräsi<strong>den</strong>t<br />

mit einem Kabi<strong>net</strong>t ausschließlich<br />

aus <strong>den</strong> Farben der jeweiligen Koalition.<br />

„Der OB ist nach wie vor primus inter pares,<br />

Gleicher unter Gleichen, und muß mit allen<br />

im Kollegialorgan Magistrat zusammenarbeiten“,<br />

erklärt Ruth Wagner.<br />

Die entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> Punkte der künftigen<br />

Koalition sehen Fraktion und Vorstand der<br />

Liberalen in der B3-Westumgehung Arheilgens,<br />

der Nord-Ost-Umgehung und im Wohnungsbau.<br />

Besonders in Sachen Nord-Ost-<br />

Umgehung komme es jetzt darauf an, fest zu<br />

bleiben. Peter Benz müsse voll hinter der<br />

Planung stehen, und zwar auch dann, wenn<br />

sich der Baubeginn aufgrund der finanziellen<br />

Möglichkeiten verschiebe. „Noch ist die<br />

Straße nicht im Raumordnungsplan des Landes“,<br />

so Dr. Molter, der daran erinnert, daß<br />

die rot-grüne Koalition in Wiesba<strong>den</strong> bisher<br />

ein Gegner des Projekts war. Wenig Chancen<br />

räumen die Liberalen <strong>den</strong> Zielen einer rotgrünen-Koalition<br />

im Bereich Wohnungsbau<br />

ein. Überall werde reduziert, sowohl am<br />

Wolfhartweg wie z.B. in der Helfmannstraße,<br />

und dem Druck der Nachbarschaft nachge-<br />

PARTEIEN - STANDPUNKTE I<br />

Information verhindert Mißverständnisse<br />

Die Stadtverwaltung soll vor<br />

der Fällung von Bäumen die<br />

Öffentlichkeit informieren.<br />

Dadurch lassen sich Mißverständnisse<br />

wie bei der Baumfällung<br />

Karlstraße 105-107 vermei<strong>den</strong>. Der<br />

Öffentlichkeit war nicht bekannt, daß die<br />

Bäume krank waren und deshalb gefällt<br />

wer<strong>den</strong> mußten.<br />

In einem Schreiben an Umweltdezernenten<br />

Heino Swyter regt der Fraktionsvorsitzende<br />

der Grünen, Günter Mayer, an, daß die<br />

Öffentlichkeit informiert wird, bevor im<br />

Stadtgebiet Bäume gefällt wer<strong>den</strong>. „Denn<br />

das Fällen von Bäumen stößt bei <strong>den</strong> Bürgerinnen<br />

und Bürgern auch deshalb auf Unverständnis,<br />

weil die Gründe für die Fällung<br />

nicht bekannt sind. Durch rechtzeitige Information<br />

können Spekulationen über die<br />

Notwendigkeit von Baumfällungen von vorneherein<br />

ausgeschlossen und Mißverständnisse<br />

vermie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>“, meint Mayer.<br />

Das braucht persönlichen und politischen Mut<br />

sem Gesichtspunkt sehe er in dem Positionspapier<br />

der IHK eine Orientierungshilfe<br />

für <strong>den</strong> künftigen Oberbürgermeister. Das<br />

gelte besonders für das hausgemachte<br />

Darmstädter Verkehrschaos. Die CDU wolle<br />

beim öffentlichen Verkehr eine Angebotsstrategie<br />

fahren, damit Busse und Bahnen<br />

als interessante Alternative von Arbeitnehmern<br />

und Kun<strong>den</strong> angenommen wür<strong>den</strong>.<br />

„In Zeiten knapper Mittel sind Investitionen<br />

Was erwarten Frauen von der Politik ?<br />

Nummer 51 · 25.6.1993 · Seite 15<br />

Menschenverachtender Haß<br />

Wo bleibt die Mobilisierung von Gewerbeflächen?<br />

Im Frühjahr 1992 hat die Hessische<br />

Landesentwicklungund<br />

Treuhandgesellschaft<br />

(HLT) eine Untersuchung vorgelegt.<br />

Darin waren gewerbliche<br />

Flächenreserven in Darmstadt unter<br />

dem Gesichtspunkt der Reaktivierung<br />

geprüft wor<strong>den</strong>. Die vom Magistrat drei<br />

Jahre zuvor in Auftrag gegebene Untersuchung<br />

hatte immerhin ein Potential von 191<br />

Grundstücken mit 80 Hektar aufgezeigt. Die<br />

CDU-Fraktion fragt kritisch nach, was zwischenzeitlich<br />

unternommen wor<strong>den</strong> sei,<br />

um die genannten Flächen für die wirtschaftliche<br />

Nutzung zu aktivieren. Im April<br />

1992 habe Oberbürgermeister Metzger eine<br />

Vorlage zur Mobilisierung der Flächen<br />

angekündigt, die stehe bis heute aus.<br />

„Nach unserer Information haben Liegenschaftsamt<br />

und das Amt für Wirtschaftsförderungen<br />

keinen Handschlag getan, um die<br />

Ergebnisse der Untersuchung, die viel Geld<br />

gekostet hat, auszuwerten und in konkrete<br />

Politik umzusetzen“, kritisiert der CDU-<br />

Fraktionsvorsitzende, Dr. Rüdiger Moog. In<br />

Darmstadt gebe es die fatale Gewohnheit,<br />

Gutachten zu bestellen und sie dann in die<br />

geben. Damit lassen sich 600 neue Wohnungen<br />

pro Jahr nicht realisieren, erklärt die<br />

Fraktion und hofft, daß nun endlich nach<br />

einem halben Jahr Wahlkampf die konkrete<br />

politische Arbeit beginnen kann.<br />

Schublade zu legen. In Zeiten sinkender<br />

Gewerbesteuereinnahmen sei die Trägheit<br />

des Liegenschaftsdezernenten, Gerd Grünewaldt,<br />

in dieser Frage besonders unverständlich.<br />

Mit der Rückgewinnung von<br />

Gewerbeflächen im Nor<strong>den</strong> und Nordwesten<br />

der Stadt könnten Standortentscheidungen<br />

von Firmen positiv beeinflußt wer<strong>den</strong>.<br />

Besonders interessant dabei:<br />

Erschließung sei vorhan<strong>den</strong>, z.B. in einem<br />

größeren Areal in der Pallaswiesenstraße,<br />

es brauchten keine investiven Vorleistungen<br />

der Stadt erbracht zu wer<strong>den</strong>. „Wir<br />

leben hier nicht auf der Insel der Seligen,<br />

auch die Stadt Darmstadt muß etwas für<br />

<strong>den</strong> Erhalt von Arbeitsplätzen tun“, fordert<br />

der CDU-Fraktionschef Dr. Moog. Die CDU<br />

erwarte ein ämterübergreifendes Aktivierungskonzept<br />

für die Gewerbeflächen.<br />

Unter drei Gesichtspunkten müsse auf der<br />

Grundlage des HLT-Gutachtens weitergearbeitet<br />

wer<strong>den</strong>: Welche Grundstücke lassen<br />

sich kurz- mittel- und langfristig wiederverwerten,<br />

wo sind Altlasten zu beseitigen,<br />

welche Flächen kommen für Neuansiedlung<br />

oder Auslagerung bestimmter Branchen in<br />

Frage. Damit brauche nicht gewartet zu<br />

sorgfältig abzuwägen. Ich sehe bei der<br />

Gestaltung der Innenstadt, besonders am<br />

Marktplatz einen Vorrang. Was wir dort hineinstecken,<br />

rech<strong>net</strong> sich auch für die Stadt<br />

unter dem Gesichtspunkt sicherer Arbeitsplätze<br />

und solider Steuerkraft“, stellt Gerhard<br />

O. Pfeffermann fest. Er wird einen Termin<br />

mit Verantwortlichen der IHK vereinbaren,<br />

um die notwendigen Maßnahmen im<br />

einzelnen durchzusprechen.<br />

Zu einem Gespräch mit dem<br />

CDU-Abgeord<strong>net</strong>en Gerhard<br />

O. Pfeffermann hatte die Frauenunion<br />

eingela<strong>den</strong>. In vier<br />

Themenbereichen: Familie,<br />

Beruf, Alter und Ehrenamt sollten Frauen<br />

ihre Erfahrungen und ihre Erwartungen an<br />

die Politik vortragen. In ihrer Einführung<br />

machte die Vorsitzende Dr. Sissy Geiger<br />

deutlich, daß junge Frauen in ihrer Lebensplanung<br />

kein entweder/oder mehr akzeptierten,<br />

sondern beides wollten, Beruf und<br />

Familie. Darauf habe sich die Politik für<br />

Frauen einzustellen.<br />

Zum „Leben mit Kindern“ gab es eine kontroverse<br />

Diskussion: Während die Frauenbeauftragte<br />

der Stadt, Trautel Baur, klagte,<br />

Frauen hätten während der Familienphase<br />

massive Nachteile in Kauf zu nehmen,<br />

waren sich die Mütter in der Runde einig,<br />

daß Kindererziehung eine lohnende und<br />

bereichernde Aufgabe bedeute. Lob gab es<br />

dafür, daß Kindererziehung sich bei der<br />

Rente auszahlt. Tadel gab es für mangelnde<br />

Unterstützung durch <strong>den</strong> Partner bei <strong>den</strong><br />

Familienpflichten. Petra Anspach, berufstätige<br />

Mutter eines zweijährigen Sohnes,<br />

hat Schwierigkeiten einen Kindergartenplatz<br />

für ihren Sohn zu fin<strong>den</strong>. Bereits jetzt<br />

hat sie bei mehreren Einrichtungen gehört,<br />

daß erst Vierjährige aufgenommen wer<strong>den</strong><br />

können. Die Frauenbeauftragte bestätigt,<br />

daß die Kindergartenplanung seit dem Jahr<br />

1985 nicht mehr aktualisiert wor<strong>den</strong> ist und<br />

daß seit zwei Jahren an einem neuen Plan<br />

„gestrickt“ wird, bisher ohne Ergebnis.<br />

Weitere Kritikpunkte der Gesprächsteilnehmerinnen:<br />

Akuter Platzmangel in einigen<br />

Stadtteilen und die höheren Elternbeiträge<br />

bei kirchlichen Kindergärten.<br />

„Hat das Ehrenamt noch eine Zukunft?“ bei<br />

dieser Frage prallten gegensätzliche Meinungen<br />

aufeinander. Während manche <strong>den</strong><br />

Vorwurf erhoben, ehrenamtliche Tätigkeit<br />

grenze an Ausbeutung, wies die Vorsitzende<br />

des Darmstädter Frauenrings, Lisa<br />

Knopp, darauf hin, daß ehrenamtliche<br />

Arbeit schließlich freiwillig erbracht werde,<br />

„aus Freude an der Aufgabe“. Stadträtin Eva<br />

Ludwig nannte konkrete Zahlen: in <strong>den</strong><br />

alten Bundesländern gibt es 7 Millionen<br />

ehrenamtlich Tätige, die jährlich Dienstleistungen<br />

für rund 12 Milliar<strong>den</strong> Mark leisten.<br />

80% dieser Arbeit wird von Frauen<br />

erbracht. Einig war man sich in der Überlegung,<br />

für ein langjähriges umfangreiches<br />

Erst vor kurzem wurde nach der Fällung<br />

einiger größerer Bäume zwischen <strong>den</strong><br />

Gebäu<strong>den</strong> Karlstraße 105 und 107 im<br />

Zugang zur Mornewegschule einiger Protest<br />

laut. Denn die Bäume sahen äußerlich<br />

völlig gesund aus. Über die Gründe, warum<br />

diese Bäume der Motorsäge zum Opfer fielen,<br />

war aber nichts bekannt. AnwohnerInnen<br />

wandten sich deshalb mit der Bitte an<br />

die Grünen, dieser Sache nachzugehen.<br />

Günter Mayer stellte darauf eine Kleine<br />

Anfrage an die Verwaltung. Er wollte u.a.<br />

wissen, ob <strong>den</strong> Bauherren des Hauses Karlstraße<br />

107 Auflagen zum Schutz der Bäume<br />

erteilt wor<strong>den</strong> seien, ob diese Auflagen eingehalten<br />

wur<strong>den</strong> und wer die Fällung veranlaßt<br />

habe. Mit dem Tenor dieser Anfrage<br />

waren wiederum AnwohnerInnen des neugebauten<br />

Wohnkomplexes Karlstraße 107-<br />

Zu Beginn ihrer Fraktionssitzung<br />

gedachte die CDU-Fraktion<br />

in einer Schweigeminute<br />

der Opfer des Mordanschlages<br />

von Solingen. „Fassungslos<br />

und tief erschüttert stehen wir vor dieser Tat<br />

eines menschenverachten<strong>den</strong> Hasses. Die<br />

Empörung über <strong>den</strong> gräßlichen Mord ist uns<br />

wer<strong>den</strong> bis der Regionale Raumordnungsplan<br />

fortgeschrieben sei. Diese Mobilisierungsplanung<br />

ist allein Sache der zuständigen<br />

Dezernenten Metzger und Grünewaldt.<br />

Dr. Moog: „Hier muß der Magistrat endlich<br />

seine Hausaufgaben machen. Statt über<br />

Steuererhöhungen nachzu<strong>den</strong>ken, sollten<br />

neue Entwicklungsmöglichkeiten genutzt<br />

wer<strong>den</strong>“. Das Gewerbeflächen-Recycling<br />

biete viele Vorteile: Chancen zur Strukturverbesserung,<br />

umweltschonender Flächeneinsatz<br />

und die Sicherung von Arbeitsplätzen<br />

– und das alles ohne die zeitrauben<strong>den</strong><br />

und teueren Vorbereitungen die bei der<br />

Ausweisung von neuen Gewerbegebieten<br />

anfallen.<br />

Verpflichtung, allen Formen der Gewalt entgegenzutreten<br />

und für ein friedliches Zusammenleben<br />

der Menschen in Darmstadt mit<br />

aller Kraft zu arbeiten“.<br />

Mit diesen Worten rief Gerhard O. Pfeffermann<br />

auf, Toleranz und Mitmenschlichkeit<br />

zur Grundlage des politischen Handelns zu<br />

machen. Für die CDU-Fraktion wer<strong>den</strong> Gerhard<br />

O. Pfeffermann und die stellvertretende<br />

Fraktionsvorsitzende Karin Wolff als Vorsitzende<br />

des Evangelischen Arbeitskreises der<br />

CDU dem Ausländerbeirat einen Brief schreiben,<br />

um ihrer Anteilnahme auszudrücken.<br />

Stellvertretend für die in Darmstadt leben<strong>den</strong><br />

Ausländer soll dem Ausländerbeirat nicht<br />

nur unsere Bestürzung über <strong>den</strong> Brandanschlag<br />

auf die türkische Familie deutlich<br />

gemacht wer<strong>den</strong>, sondern auch die Bereitschaft<br />

Verantwortung zu übernehmen für<br />

das friedliche Zusammenleben von Menschen<br />

unterschiedlicher Nationalität.<br />

„Wir sind froh und dankbar, daß es in Darmstadt<br />

ein Klima des Verständnisses und der<br />

Toleranz mit Ausländern gibt, aber wir müssen<br />

wachsam sein. Wir wollen der Gewalt in<br />

jeder Form und gegenüber jedem Menschen<br />

Widerstand entgegensetzen“, betont der<br />

CDU-Vorsitzende Gerhard O. Pfeffermann.<br />

17. Juni: ein Thema für Schulen<br />

Ehrenamt Steuererleichterungen vorzusehen.<br />

Barbara Seeber von der Frauenselbsthilfe<br />

nach Krebs schilderte deutlich, was sie<br />

ihr Ehrenamt kostet: ein ganzes Zimmer<br />

ihrer Wohnung hat sie dafür zum Büro<br />

umfunktioniert mit Fax-Gerät, Kopierer und<br />

Schreibtisch, aber sie kann ihr „Büro“ nicht<br />

steuerlich absetzen.<br />

Bei dem Thema „Senioren“ drehte sich alles<br />

um die solidarische Pflegeversicherung.<br />

Anne Franz vom Darmstädter Pflege- und<br />

Sozialdienst setzte sich nachdrücklich für<br />

die baldige Einführung des Pflegeversicherungsmodells<br />

von Norbert Blüm ein. Sie<br />

machte darauf aufmerksam, daß die Kosten<br />

der Altenhilfe jährlich um etwa 8,5% ansteigen,<br />

dabei sind 3% Lohnsteigerungen für<br />

die Pflegekräfte und 5,5% entfallen auf <strong>den</strong><br />

Anstieg der Fälle. „Wenn diese Aufgaben<br />

nicht rasch und gemeinsam gelöst wer<strong>den</strong>,<br />

überrollt uns eine Lawine, das ist absehbar“.<br />

Die Zeitung für Darmstadt druckt Parteienmeldungen grundsätzlich<br />

unverändert. Ausgenommen sind Schreib- und Grammatikfehler<br />

sowie Wiederholungen. Inhaltliche auch politische Änderungen<br />

wer<strong>den</strong> nicht angebracht und auch nichts hinzugefügt. Die Briefe<br />

geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />

111 nicht einverstan<strong>den</strong>. Sie sahen sich<br />

dem Verdacht ausgesetzt, irgend etwas mit<br />

der Fällung zu tun zu haben. Dabei ist das<br />

Gegenteil der Fall. Die AnwohnerInnen des<br />

Neubaus hatten sich für <strong>den</strong> Erhalt der Bäume<br />

eingesetzt.<br />

Günter Mayer bedauert, daß es zu diesen<br />

Mißverständnissen gekommen ist. Die Antwort<br />

auf die Kleine Anfrage liegt mittlerweile<br />

vor. Die Bäume mußten gefällt wer<strong>den</strong>,<br />

weil ihr Gesundheitszustand wegen eines<br />

Pilzbefalls sehr schlecht war und eine<br />

Bruchgefahr der Krone bestand. „Durch ein<br />

gestiegenes Umweltbewußtsein wer<strong>den</strong><br />

Fällaktionen zum Glück kritisch bewertet.<br />

Darüber sollte man froh sein. Um so wichtiger<br />

ist es aber, daß deshalb rechtzeitig über<br />

die Gründe für Fällungen informiert wird,“<br />

so Günter Mayer weiter.<br />

Am 17.6.93 jährte sich zum<br />

vierzigsten Mal der Tag des<br />

Volksaufstandes in der ehemaligen<br />

DDR. Deshalb hat sich<br />

der CDU-Kreisvorsitzende Gerhard<br />

O. Pfeffermann dafür ausgesprochen,<br />

<strong>den</strong> Ereignissen am 17. Juni 1953 in der ehemaligen<br />

DDR und dem langen Weg zur Wiedervereinigung<br />

breiteren Raum im Schulunterricht<br />

und in der Arbeit der Volkshochschulen<br />

zu geben. Aus Anlaß des 40. Jahrestages<br />

des Aufstandes in vielen Städten Ostdeutschlands<br />

bezeich<strong>net</strong>e Pfeffermann <strong>den</strong> 17. Juni<br />

als „Symbol für das Streben der Völker Europas<br />

nach Freiheit und Selbstbestimmung“.<br />

„Dieser Ge<strong>den</strong>ktag gibt uns auch Anlaß allen<br />

<strong>den</strong>jenigen zu danken, die über viele Jahrzehnte<br />

hinweg unbeirrbar <strong>den</strong> Gedanken der<br />

deutschen Einheit lebendig erhalten haben<br />

und in Ost und West öffentlich für die Einheit<br />

und Freiheit Deutschlands eingetreten sind“,<br />

betonte der CDU-Politiker. Dieses Bekenntnis,<br />

so Pfeffermann weiter, sei eine Voraussetzung<br />

für die Wiedervereinigung gewesen.<br />

„An die Menschen, die am 17. Juni 1953 ihr<br />

Leben für Gerechtigkeit und Freiheit gelassen<br />

haben, <strong>den</strong> vielen, die harte Freiheitsstrafen<br />

hinter Gittern verbüßen mußten, <strong>den</strong>ken<br />

wir Christdemokraten in Ehrfurcht und<br />

Bewunderung“, stellte Pfeffermann fest.<br />

Der CDU-Vorsitzende erinnerte daran, daß<br />

der Ruf nach Freiheit und Gerechtigkeit von<br />

der Ost-Berliner Stalinallee ausgegangen sei<br />

und nach und nach in rund 250 Städten die<br />

Menschen auf die Straße gegangen seien.<br />

Von sowjetischen Truppen und kasernierter<br />

Volkspolizei sei das Aufbegehren brutal zerschlagen<br />

wor<strong>den</strong>. „Die Frauen und Männer,<br />

die im Juni 1953 ihr Leben für Freiheit und<br />

Gerechtigkeit eingesetzt haben, sind Vorbilder<br />

auch für künftige Generationen.“<br />

Der Kreisvorsitzende hob hervor, der wiedererlangten<br />

staatlichen Einheit müsse in Ost und<br />

West die Erkenntnis folgen, daß der Weg zur<br />

wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Vollendung<br />

der inneren Einheit auch die Bereitschaft<br />

zu wirtschaftlichen und persönlichen<br />

Opfern mit sich bringe, bis die Lebensverhältnisse<br />

in Ost und West angeglichen<br />

seien. Für das gegenseitige Verständnis könnten<br />

Schulen, Hochschulen und Volkshochschulen<br />

einen wesentlichen Beitrag leisten.<br />

Chaoten<br />

Strafantrag wegen Sachbeschädigung<br />

hat die CDU, Kreisverband<br />

Darmstadt, gestellt.<br />

Wieder einmal waren Wahlplakate<br />

beschädigt wor<strong>den</strong>.<br />

Entlang der Frankfurter Straße hatten Unbekannte<br />

alle Pfeffermann-Plakate überklebt mit<br />

einem Papierstreifen, der <strong>den</strong> dem Aufdruck<br />

„ungültig“ enthielt.<br />

Wie der Gerhard O. Pfeffermann feststellt,<br />

sollte hier offenbar der falsche Eindruck<br />

erweckt wer<strong>den</strong>, als sei seine Bewerbung für<br />

das Amt des Oberbürgermeisters in Darmstadt<br />

hinfällig gewesen. „Es gibt in dieser<br />

Stadt eine Menge Chaoten, die die Spielregeln<br />

demokratischer Willensbildung nicht achten<br />

und glauben mich und die CDU auf diese Weise<br />

in Mißkredit bringen zu können.“ Der Vandalismus<br />

nehme immer mehr zu, bedauert die<br />

CDU. Wahlplakate wür<strong>den</strong> nicht nur überklebt,<br />

sondern auch zertreten, umgeworfen<br />

oder beschmiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!