Viterbo - Kunstwanderungen
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acht. In der Folge jagen die Viterbesen die Orsini wie die Hasen.<br />
Am folgenden Ereignis tragen die Viterbesen jedoch selbst<br />
Schuld. 1281 brechen sie ins Konklave ein, verhaften zwei ihnen<br />
unbeliebte Kardinäle und sperren den Kardinal Matteo Rosso<br />
Orsini in den Hungerturm, allerdings nicht, ohne ihn vorher<br />
gehörig durchgeprügelt zu haben. Drei Wochen später wählt<br />
man Martin IV. zum Papst. Dieser befreit Orsini aus dem Bau,<br />
vergewissert sich dessen Blessuren und verlässt <strong>Viterbo</strong> wutschnaubend,<br />
tut dies allerdings nicht, ohne die Stadt in Bann zu<br />
schlagen.<br />
Sechsundneunzig Jahre lang wagt kein Papst mehr einen Fuß in<br />
die Stadt <strong>Viterbo</strong> zu setzen. Was die Viterbesen tun, tun sie<br />
gründlich, und sie pflegen an ihrem Brauchtum zu hängen. An<br />
eben dergleichen Bräuche gewohnt, bedrohen sie Urban V. mit<br />
tumultartigen Aufständen, als er im Jahre 1376 den Ort durchreist,<br />
so dass das geistliche Oberhaupt die Stadt fluchtartig verlässt.<br />
Dass sich daraufhin in <strong>Viterbo</strong> überhaupt noch Päpste blicken<br />
lassen, hängt damit zusammen, dass die Zustände in Rom noch<br />
schlimmer sind.<br />
*<br />
Wir wandern weiter in die Kathedrale<br />
**** S. Lorenzo. Der Dom des 12. Jhs. wurde auf Fundamenten<br />
der etruskischen Akropolis errichtet, im 14. Jh. gotisch verändert<br />
und 1560 mit neuer Fassade versehen. Der gotischtoskanische<br />
Campanile stammt aus dem 14. Jh. Im 2. Weltkrieg<br />
hat das Gotteshaus großen Schaden genommen. – Neben<br />
dem Bau steht das Baptisterium aus romanischer Zeit.<br />
Im Inneren teilen zwanzig Monolithsäulen mit beachtenswerten<br />
Kapitellen die drei Schiffe.<br />
Linkes Seitenschiff. Apsis: Madonna della Carbonara, 12. Jh.<br />
(Kopie; Original im Dommuseum). –<br />
5. Laurentius speist Arme, Gemälde von Carlo Maratta.