Arbeiten und gesund bleiben - Kommunale Unfallversicherung Bayern
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44 Persönliche Ressourcen<br />
[ kapitel 3]<br />
Regelmäßige Sporttermine erleichtern es, Bewegung <strong>und</strong><br />
Aktivität in den Alltag zu integrieren. Neben den betrieblichen<br />
Angeboten gibt es in Städten wie in ländlichen Regionen<br />
Gruppen für Nordic Walking, Wassergymnastik oder<br />
Skigymnastik. Jüngere mögen vielleicht lieber Beachvolleyball,<br />
Inlineskaten, Kampfsportarten, Training im Fitnessclub<br />
oder Joggen. Ges<strong>und</strong>heitssport zeichnet sich dadurch aus,<br />
dass sowohl die Fitness <strong>und</strong> Ausdauer wie auch die Beweglichkeit,<br />
die Koordinationsfähigkeit <strong>und</strong> die Kraft trainiert<br />
werden. Die sportlichen Aktivitäten sollten sich gut in den<br />
Alltag eingliedern lassen, damit sie regelmäßig gemacht<br />
werden können. Motivation, Spaß <strong>und</strong> Erfolg stellen sich<br />
ein, wenn man die für sich passende Bewegungsform oder<br />
Sportart findet. Je nach Fitnesstyp ist die sportliche Herausforderung<br />
<strong>und</strong> der Wettkampf wichtig oder eher die Entspannung.<br />
Bevorzugt man spielerische Sportarten, machen Geräte<br />
Spaß oder ist die Gruppe <strong>und</strong> die gemeinsame Aktivität<br />
bedeutsam. Manche begeistern sich für Sport in der Natur<br />
oder unter freiem Himmel, andere trainieren lieber im Schutz<br />
der Halle. Frauen <strong>und</strong> Männer haben oft unterschiedliche<br />
Wünsche <strong>und</strong> Zielvorstellungen.<br />
Männer <strong>und</strong> Sport<br />
In der mittleren <strong>und</strong> älteren Lebensphase<br />
nimmt die sportliche Aktivität tendenziell<br />
ab. Vor allem Männer geben aktiv betriebene<br />
Sportarten wie Fußball auf, ohne eine<br />
neue Sportart für sich zu entdecken. Denn<br />
Männer lieben eher sportliche Betätigungen, bei denen es<br />
um Leistung geht, wo sie sich messen <strong>und</strong> an ihre Grenzen<br />
gehen können. Im etwas fortgeschritteneren Alter ist starke<br />
Leistungsorientierung im Sport jedoch eher riskant. Frauen<br />
treiben Sport, um ihrem Körper etwas Gutes zu tun, ein paar<br />
Kilo abzunehmen <strong>und</strong> eine schöne Figur zu bekommen. Für<br />
Männer ist es oftmals gewöhnungsbedürftig, Sport um der<br />
Ges<strong>und</strong>heit willen zu betreiben. Vielleicht motivieren Sie folgende<br />
Effekte: sportliche Betätigung steigert die Intelligenz,<br />
Lernfähigkeit <strong>und</strong> Kreativität, <strong>und</strong> auch die männliche<br />
Potenz wird erhalten. Regelmäßig Sport ausüben heißt:<br />
sich besser fühlen, besser aussehen, besser belastbar sein<br />
<strong>und</strong> eine bessere Fitness haben.<br />
Work-Life Balance<br />
Die Freizeit dient zum Ausgleich <strong>und</strong> zur Entspannung von<br />
der Arbeit. Eine Befragung von ges<strong>und</strong>en älteren Mitarbeitern<br />
gab einen wichtigen Hinweis: Damit die Freizeit tatsächlich<br />
Erholung bieten kann, dürfen die Arbeit <strong>und</strong> die<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Sorgen nicht mit nach Hause mitgenommen<br />
werden, auch nicht geistig. So sagte einer von<br />
ihnen: „Wenn ich abends die Tür zu meinem Büro hinter<br />
mir schließe, lasse ich die ganzen Arbeitsprobleme ganz<br />
bewusst dort zurück. Ich will innerlich Abstand gewinnen“. 40<br />
Stress darf nicht zum Dauerzustand werden. Es ist wichtig<br />
für eine Balance von Anspannung <strong>und</strong> Entspannung zu sorgen.<br />
Sonst stellen sich Schlafprobleme, Kopfschmerzen,<br />
Bluthochdruck <strong>und</strong> schlimmere ges<strong>und</strong>heitliche Folgen ein.<br />
Orientieren Sie sich vor Verlassen des Arbeitsplatzes,<br />
was am nächsten Tag ansteht, notieren Sie sich noch zu<br />
erledigende Aufgaben <strong>und</strong> vertrauen Sie auf den nächsten<br />
Tag. Machen Sie die Tür zu <strong>und</strong> schließen Sie dabei<br />
auch innerlich ab. Nehmen Sie keine Arbeit mit nach<br />
Hause!<br />
Die Fähigkeit, von den beruflichen Problemen abzuschalten,<br />
kann erlernt werden. Kleine Rituale helfen, den beruflichen<br />
Teil des Tages bewusst zu beenden: Zuhause in andere<br />
Kleidung schlüpfen, sich intensiv dem Gespräch mit<br />
der Familie widmen <strong>und</strong> sich mit Aufgaben im Haus beschäftigen<br />
oder sich mit Zeitung oder Buch erst einmal<br />
zurückziehen, Auszeit nehmen <strong>und</strong> abschalten. Vielen<br />
Menschen hilft ein Hobby, um sich zu erholen <strong>und</strong> einen<br />
Ausgleich zu finden - in einem Chor singen, Flamenco tanzen,<br />
Spanisch lernen. Es gibt viele Aktivitäten, die Spaß<br />
machen <strong>und</strong> nichts mit der Arbeit zu tun haben. Nur wem<br />
es gelingt, sich einen privaten Ausgleich zu schaffen, wird<br />
langfristig mit Freude <strong>und</strong> guter Ges<strong>und</strong>heit die Herausforderungen<br />
am Arbeitsplatz meistern.<br />
40: Krause, J. v. (2007)