Verlagsprogramm Frühjahr 2014 - Laika Verlag
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Verdeckter Bürgerkrieg und Klassenkampf in Italien<br />
Band I – Die sechziger Jahre<br />
Die weltweite Teilung in zwei große Blöcke spiegelte sich in Italien<br />
in der inneren Aufstellung der politischen Klasse wider und hegemonisierte<br />
Inhalt und Form des Klassenkampfes. Eine Revolte, die<br />
sich von keiner der bestehenden Parteien und Gewerkschaften führen<br />
lassen wollte, stieß auch auf den Widerspruch der PCI (Kommunistische<br />
Partei Italiens).<br />
Die Geschichte des Operaismus beginnt bereits zu Anfang der<br />
1960er-Jahre mit den Linien einer klaren Rebellion gegen die traditionelle<br />
Linke. Der Bezugsverlust der PCI zur marxistischen Theorie,<br />
zur Arbeiterklasse und der Welt der Fabrik war eine der Voraussetzungen,<br />
unter der sich die neue Verbindung zwischen Arbeitern<br />
und Studenten entwickeln konnte. Auf diese neue Kraft zielte die<br />
staatliche und neofaschistische Gewalt, die ihren vorläufigen brutalen<br />
Höhepunkt im Bombenattentat auf der Piazza Fontana am<br />
12. Dezember 1969 fand, bei dem 17 Menschen starben und 88<br />
verletzt wurden. Damit begann die sogenannte »Strategie der<br />
Spannung«, die zu einer autoritären Lösung der sozialen Konflikte<br />
in Italien führen sollte. Zum Netzwerk dieser staatsterroristischen<br />
Gewalt gehörten Neofaschisten, italienische und amerikanische Geheimdienste<br />
und Seilschaften aus Politik und Wirtschaft.<br />
BIBLIOTHEK DES WIDERSTANDS<br />
Verdeckter Bürgerkrieg<br />
und Klassenkampf in Italien<br />
Band I – Die sechziger Jahre<br />
LAIKA VERLAG<br />
Bibliothek des Widerstands Band 31<br />
ca. 380 Seiten, ca. € 29,90<br />
ISBN: 978-3-944233-17-8<br />
Erscheint im April <strong>2014</strong><br />
Auf Seiten der Linken und der Arbeiterklasse entstand eine radikale<br />
Verbindung mit einer beschleunigten Politisierung und Militanz,<br />
die insbesondere Studenten, Jugendliche und Jungarbeiter erfasste<br />
und die politische Situation im Italien der folgenden Jahre erheblich<br />
prägte.<br />
Band I zur neuesten Geschichte in Italien versammelt u. a. die<br />
prägnanten Untersuchungen der Historiker Cesare Bermani, Sergio<br />
Bologna, Diego Giachetti und Mimmo Franzinelli zu dieser Zeit sowie<br />
die Einführung der kollektiv geschriebenen »Gegenermittlung«<br />
der außerparlamentarischen Linken zum Attentat auf der Piazza<br />
Fontana.<br />
Diesem Band liegen 14 Filme der 1960er-Jahre bei, darunter der<br />
vom LAIKA <strong>Verlag</strong> gemeinsam mit der Stiftung Cineteca di Bologna<br />
restaurierte Film »12 dicembre« von Pier Paolo Pasolini und Lotta<br />
Continua, der ein Jahr nach dem Attentat auf der Piazza Fontana<br />
entstanden ist. Ein bemerkenswertes politisches Dokument der italienischen<br />
Nachkriegszeit, das wie kaum ein anderes die Stimmung<br />
nach dem Beginn der Strategie der Bomben zeigt.<br />
Weitere Filme in diesem Band u. a.:<br />
• Die offene Fabrik<br />
1971, 29 Minuten,<br />
Regie: Kollektiv des militanten Kinos Turin<br />
• Auf der Suche nach 68 – Spuren und Indizien<br />
1996, 74 Minuten,<br />
Regie: Giuseppe Bertolucci<br />
• Wochenschau der Studentenbewegung Nr. 1<br />
1968, 42 Minuten,<br />
Regie: Kollektiv Studentenbewegung Uni Rom<br />
• Fata Morgana<br />
1962, 11 Minuten,<br />
Regie: Lino dal Fra<br />
• Hypothesen über den Tod von Pinelli<br />
1970, 13 Minuten,<br />
Regie: Komitee italienischer Cineasten gegen<br />
die Repression