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Verlagsprogramm Frühjahr 2014 - Laika Verlag

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Johannes Eisenberg/Manuel Vogel/Lea Voigt (Hrsg.)<br />

Antifaschismus als Feindbild<br />

Der Prozess gegen den Pfarrer Lothar König<br />

BEREITS ANGEKÜNDIGT<br />

Lothar König, geboren 1954 in<br />

Leimbach (Thüringen), ist Pfarrer der<br />

Jenaer Jungen Gemeinde.<br />

Er studierte evangelische Theologie<br />

in Erfurt und Jena und war nach<br />

Abschluss des Studiums ab 1986 als<br />

Pfarrer in Merseburg tätig und<br />

organisierte dort die Montagsdemos<br />

mit. Für sein Engagement gegen<br />

rechts wurde er mehrfach ausgezeichnet.<br />

ca. 280 Seiten, € 21<br />

ISBN 978-3-944233-06-2<br />

Erscheint im Januar <strong>2014</strong><br />

Dr. Manuel Vogel ist evangelischer Theologe und versieht seit<br />

2008 eine Professur für Neues Testament an der Friedrich-Schiller-<br />

Universität Jena. Er gehört zu einem Unterstützerkreis, der sich<br />

aus Anlass des Prozesses gegen Lothar König gebildet hat.<br />

Antifaschismus und Justiz: Anfang 2013 wurde<br />

in Dresden der Teilnehmer einer Großdemonstration<br />

gegen Neonazis, Tim H., zu einer<br />

Haftstrafe von einem Jahr und zehn Monaten<br />

ohne Bewährung verurteilt. Dieses Urteil rief<br />

großen Widerspruch auch in der bürgerlichen<br />

Öffentlichkeit hervor. Im gleichen Jahr eröffnete<br />

die Dresdner Justiz ein Verfahren gegen<br />

den Pfarrer Lothar König, einen der politisch<br />

markanten Köpfe innerhalb des großen Spektrums<br />

antifaschistischer Mobilisierung. Laut<br />

Anklage soll dieses Verfahren mit einer hohen<br />

Strafe enden. Hintergrund ist das offene Auftreten<br />

von Neonazis in Dresden, die seit Langem den Jahrestag<br />

der alliierten Bombardierung Dresdens während des Zweiten<br />

Weltkrieges nutzen, um ein rechtsextremes Geschichtsbild und<br />

eine Relativierung des Nazi-Regimes zu etablieren.<br />

Innerhalb von Polizei und Justiz gelten offenbar weniger die<br />

Neonazis als vielmehr die Gegendemonstranten als »Störenfriede«<br />

oder gar Feinde der öffentlichen Ordnung. Das zeigt<br />

sich erneut auch anhand der Beweisvorlage in diesem Prozess.<br />

Während der ersten Prozesstage offenbarte sich, dass zahlreiche<br />

Beweismittel der Verteidigung vorenthalten worden waren.<br />

Ebenso wurde deutlich, dass diverse Aussagen von Polizeizeugen<br />

verurteilungsökonomisch konstruiert waren und als Falschaussagen<br />

definiert werden müssen. Nach sieben Verhandlungstagen<br />

wurde das Verfahren auf Monate hinaus unterbrochen.<br />

Juristisch ist in diesem Verfahren noch vieles zu definieren, insbesondere<br />

auch die Frage, welchen Stellenwert die Verfassung<br />

und das Grundgesetz dem Antifaschismus zumessen. Politisch<br />

zeigt sich an diesem Verfahren, dass in Teilen der Justiz und<br />

der Polizei eine innergesellschaftliche Feindsicht gegen Antifa-<br />

DemonstrantInnen vorherrscht und die notwendige Entwicklung<br />

antifaschistischer Widerständigkeit kriminalisiert wird.<br />

Zahlreiche AutorInnen aus dem juristischen, politischen, kirchlichen<br />

und antifaschistischen Kontext beschäftigen sich in diesem<br />

Buch mit der Bedeutung des Prozesses.<br />

Lea Voigt und Johannes Eisenberg aus Berlin sind die Anwälte<br />

Lothar Königs in diesem Verfahren.

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