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Carsten Kleinfeldt, Paul-Gerhard Ramseger<br />

Von der Triangulation zum Satellitenpositionierungsdienst<br />

- 150 Jahre Mecklenburgische Landesvermessung<br />

Einführung<br />

Die Aufgabe der Geodäsie besteht in der<br />

Bestimmung der Figur der Erde einschließlich<br />

ihres Schwerefeldes und der Erfassung<br />

der Erdoberfläche mit ihren natürlichen und<br />

künstlichen Objekten. Die geodätischen<br />

Netze sind die Realisierung des räumlichen<br />

Bezugssystems für die Lösung der Aufgaben<br />

der Geodäsie. Die Anlage, Erhaltung<br />

und Weiterentwicklung der geodätischen<br />

Netze ist ein langfristiger Prozess, der den<br />

Werdegang der Landesvermessung entscheidend<br />

bestimmte und noch immer bestimmt.<br />

Mit diesem Beitrag soll das 150jährige Jubiläum<br />

der Mecklenburgischen Landesvermessung<br />

gewürdigt werden. Unter Mecklenburg<br />

wird hierbei im Wesentlichen das<br />

Territorium behandelt, das historisch größtenteils<br />

aus den beiden Großherzogtümern<br />

Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-<br />

Strelitz entstand. Ausführungen zu den Arbeiten<br />

im ehemals schwedischen, anschließend<br />

preußischen Vorpommern sind<br />

entsprechend eingeflossen.<br />

Im Mittelpunkt des Rückblicks stehen dabei<br />

die Arbeiten zur Erstellung einer geodätischen<br />

Grundlage für Mecklenburg. Schwerpunktmäßig<br />

werden dabei die Lagefestpunktfelder<br />

betrachtet, deren Entstehung<br />

mit diesem Jubiläum besonders verbunden<br />

ist.<br />

Wegbereiter der Mecklenburgischen<br />

Landesvermessung<br />

Bis zum 18. Jahrhundert dienten die geodätischen<br />

Arbeiten vorrangig der Bestimmung<br />

der Figur der Erde und wurden deshalb als<br />

Erdmessung bezeichnet.<br />

Die Gradmessungen in Breite und Länge<br />

und die Messungen der Schwerkraft waren<br />

die Voraussetzungen für die Ableitung der<br />

Referenzellipsoide als Bezugsfläche für die<br />

Abbildung der geodätischen Netze und der<br />

topographischen Karten in der nachfolgenden<br />

Entwicklungsetappe der Geodäsie. Die<br />

wesentlichen theoretischen Grundlagen zur<br />

geometrischen und physikalischen Geodäsie<br />

(z. B. Definition des Meters, Methode<br />

der kleinsten Quadrate), die heute zum Teil<br />

noch ihre Gültigkeit haben, wurden im Zusammenhang<br />

mit der Erdmessung entdeckt,<br />

entwickelt und erstmalig angewandt.<br />

Trotz vorhandener Theorien (Newton, Clairaut,<br />

Stokes, Gauß u. a.) und guter praktischer<br />

Ergebnisse wurden die geodätischen<br />

Lage- und Höhennetze und die frühen Arbeiten<br />

im Bereich der Landesaufnahme bis<br />

zur Mitte des 19. Jahrhunderts rein geometrisch<br />

behandelt. Ursachen sind sicherlich<br />

fehlende gerätetechnische Voraussetzungen<br />

und das bis dahin unzureichende öffentliche<br />

Interesse an qualitativ höherwertigen<br />

Ergebnissen.<br />

Dennoch sind diese Arbeiten fachlich sehr<br />

interessant, geben sie doch einen Eindruck<br />

von den historischen Verhältnissen und der<br />

beachtlichen Leistungsfähigkeit unserer<br />

Fachkollegen im 16. bis 19. Jahrhundert.<br />

Über die Vorläufer der Mecklenburgischen<br />

Landesvermessung ist bereits an verschiedenen<br />

Stellen ausführlich berichtet worden.<br />

Die frühen Arbeiten der Landesaufnahme<br />

sind eng verbunden mit den Namen Tilemann<br />

Stella (1525-1589), Johann Lauremberg<br />

(1590-1658), Eilhard Lubin (um 1615),<br />

Bertram Christian von Hoinckhusen (1651-<br />

1722) und Andreas Mayer (um 1755). [1]<br />

Eine herausragende Stellung nimmt hierbei<br />

die Karte des Generals Friedrich Wilhelm<br />

Carl Graf von Schmettau (1743-1806) ein,<br />

die folgende Werke umfasst:<br />

1. „...die chorographische und militairische<br />

Karte von Mecklenburg-Strelitz“ im Maßstab<br />

1:33 847 (9 Blätter), 1780,<br />

2. „...die topographische, ökonomische und<br />

militairische Karte von Mecklenburg-<br />

Schwerin und Ratzeburg“ im Maßstab<br />

1:50 048 (16 Blätter), 1788,<br />

3. „...die General-Karte von Mecklenburg,<br />

schwedisch Pommern, der Insel Rügen,<br />

nebst einem Theile der angrenzenden<br />

preussischen, hannöverschen, holsteinischen<br />

und lübeckschen Länder“ im Maßstab<br />

1:222 409 (1 1/7 Blätter), 1794. [2]<br />

Die Schmettausche bildete zusammen mit<br />

den nach ihr angefertigten Karten von Küm-<br />

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