pdf-Dokument - LAiV
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STN Mittlere Seitenlänge Mittlere Punktdichte Mittlerer Richtungsfehler<br />
aus der<br />
Netzausgleichung<br />
2. Ordnung 9 bis 10 km 1 TP/50 pro km² +/- 0,"85<br />
3. Ordnung 5 bis 8 km 1 TP/20 pro km² +/- 1,"20<br />
4. Ordnung 2,5 bis 3 km 1 TP/ 7 pro km² +/- 1,"60<br />
Tab. 1:<br />
Punktdichte und Genauigkeit<br />
der STN<br />
dichtung des STN 1.O. durch die geplante<br />
Stufe einer 2.O. hatte die elektronische Rechentechnik<br />
eine Leistungsfähigkeit erreicht,<br />
die eine genügend große Anzahl von<br />
Punkten 3.O. unmittelbar in die 1.O. einzurechnen<br />
gestattete. Aus diesem Grunde<br />
konnte sowohl auf die flächendeckende Anlage<br />
des STN 2.O. als auch auf die entsprechende<br />
Vorgehensweise für eine 4.O. verzichtet<br />
werden. Vielmehr wurden Punkte<br />
des STN 2.O. nur dort angelegt, wo die<br />
Punktabstände dies verlangten. In Mecklenburg<br />
war dies im Bereich der Inseln Rügen<br />
und Usedom der Fall. Die für die Anlage eines<br />
STN 4.O. begonnenen Versuchsmessungen<br />
(z. B. Winkel-Streckenzüge nach<br />
Prof. Danilow und Prof. Durnjew) wurden im<br />
Hinblick auf ein STN 5.O. eingestellt.<br />
Das STN 3. O. entstand in den Jahren 1961<br />
bis 1964 als flächendeckendes Dreiecksnetz.<br />
U. a. brachte diese Technologie einen<br />
beachtlichen Aufwand an Signalbau und<br />
Schneiseneinschlag mit sich.<br />
Die Beobachtungen erfolgten durch Messung<br />
vollständiger Richtungssätze mit<br />
Theodoliten der Typen Theo 010, OT-02<br />
und Wild T3 in 12, 9 bzw. 6 Sätzen. Im Rahmen<br />
der örtlichen Arbeiten wurden alle Höhen<br />
der TP 1. bis 3.O. durch technisches<br />
Nivellement mit einer Genauigkeit von +/-<br />
0,1 m bestimmt. Da die Ausgleichung der<br />
ca. 4500 Punkte in einem Guss technisch<br />
nicht möglich war, wurde das Gesamtnetz<br />
in 65 Teilnetze (Punktgruppen) zerlegt. Als<br />
Ergebnis zur Beurteilung der Genauigkeit<br />
lag u. a. der quadratische Mittelwert des<br />
mittleren Punktfehlers nach Helmert mit<br />
m P = +/- 0,029 m vor.<br />
Im Rahmen der schon oben erwähnten<br />
neuen Realisierung des Koordinatensystems<br />
1942 im Jahr 1983 (System 42/83)<br />
wurden mit inzwischen verfügbarer Rechentechnik<br />
(ESER EC 1040) eine Neuausgleichung<br />
der STN 2. und 3. O. in einem<br />
Guss durchgeführt. Für die 4493 TP wurde<br />
dabei ein quadratischer Mittelwert des<br />
mittleren Punktfehlers nach Helmert mit<br />
m P = +/- 0,023 m erreicht.<br />
Da die ursprünglich geplante durchschnittliche<br />
Punktdichte von 1 TP/7 km² den gestiegenen<br />
Anforderungen nicht mehr genügte,<br />
wurde als weitere Verdichtungsstufe des<br />
STN 3.O. in den Jahren 1964 bis 1987 das<br />
STN 5.O. geschaffen. Durch netzweise Einschaltung<br />
in die STN 1. bis 3.O. sollten Verdichtungspunkte<br />
mit einer Genauigkeit von<br />
m P<br />
= +/- 0,025 m entstehen. Die Höhenbestimmung<br />
erfolgte durch trigonometrische<br />
Höhenübertragung und Höhennetzausgleichung<br />
mit einer Zielstellung hinsichtlich des<br />
quadratischen Mittelwerts des mittleren Höhenfehlers<br />
mH = +/- 0,025 m.<br />
Die rasante technische Entwicklung beeinflusste<br />
die sehr kontinuierlich durchgeführten<br />
Verdichtungsarbeiten ganz entscheidend.<br />
Bis 1969 entstanden hauptsächlich<br />
Dreiecks-Netze (nur vereinzelt Vierecke), in<br />
denen die Richtungsmessungen mit dem<br />
Theo 010 stattfanden und bei Bedarf mit<br />
gebrochenen Strahlen gearbeitet wurde.<br />
Seit etwa 1970 überwogen Richtungs-<br />
Strecken-Netze, wobei direkt gemessene<br />
und aus Polygonzügen abgeleitete Richtungen<br />
und Strecken miteinander kombiniert<br />
zum Einsatz kamen.<br />
Ziel dieser Technologien war es, möglichst<br />
ohne aufwendige andere Hilfsmittel für Beobachtungsstände<br />
und Zieleinrichtungen<br />
auszukommen, wobei Vielecke zugelassen<br />
waren.<br />
Zum Einsatz kamen hierbei hauptsächlich<br />
elektrooptische Streckenmessgeräte der<br />
Typen EOS, EOK und RECOTA. Die Ausgleichung<br />
erfolgte in den ersten Jahren in<br />
einzelnen Punktgruppen und konnte mit immer<br />
leistungsfähigerer Rechentechnik über<br />
mehrere Stufen ab etwa 1982 für ein Kartenblatt<br />
1:100 000 in einem Guss ausgeführt<br />
werden.<br />
Die Arbeiten für die Anlage des STN 1.O./<br />
AGN/EAGN und seine ständige Qualitätsverbesserung,<br />
für die Anlage der STN 2.<br />
und 3.O., in einigen Fällen auch für die 5.O.<br />
erforderten zwischen 1954 und 1987 auf<br />
dem Gebiet der DDR den Bau von ca. 4650<br />
Hochsignalen und 110 Turmausbauten.<br />
Die Bauhöhen lagen zwischen B = 6 m mit<br />
V/T = 12 m und B = 55 m mit V/T = 72 m<br />
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