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Messungen auf den nördlichen Stationen<br />

fanden im September/Oktober 1839 sowie<br />

im Juli 1840 statt. Auf den südlichen<br />

Stationen arbeiteten preußische Beobachter<br />

zwischen September 1839 und<br />

September 1840. [5], [6]<br />

Leider musste die ursprüngliche Absicht,<br />

diese Kette in einem Guss auszugleichen,<br />

aufgegeben werden, weil die dänischen<br />

Ergebnisse nicht verfügbar wurden.<br />

Letztlich blieben auf dänischer Seite<br />

nur die Stationen Vigerlöse und Kongsberg<br />

übrig.<br />

e) Küstenvermessung 1842 bis 1846<br />

(2. (= südlicher) Zweig)<br />

Diese Messungen stellten an der Dreiecksseite<br />

Vogelsang - Kleistberg der<br />

Küstenvermessung 1837 bis 1842 einerseits<br />

und der Berliner Grundlinie 1846<br />

(Länge ca. 2336 m) andererseits eine<br />

wichtige Verbindung her. Gleichzeitig<br />

existierte damit auch eine Verbindung zur<br />

Berliner Sternwarte und den Müfflingschen<br />

Dreiecksarbeiten. Die Punkte<br />

Luckow, Künkendorf, Templin (Maria-<br />

Magdalenen-Kirche), Gransee (Wartturm),<br />

Eichstädt und Buchholz wurden<br />

dabei bestimmt.<br />

An dieser Stelle wird deutlich, wie wichtig<br />

die verbindende Systematik der unter c)<br />

bis e) genannten Arbeiten und der weiteren<br />

beteiligten Triangulationen und Gradmessungen<br />

einschließlich der Grundlinien<br />

und Sternwarten ist. In diesem Zusammenhang<br />

sei darauf verwiesen, dass<br />

das Bessel-Ellipsoid (Große Halbachse<br />

a = 6 377 397,155 m, Abplattung<br />

f = 1 : 299,1528), welches bis 1942 unter<br />

der Bezeichnung „Bessel 1841“ als Bezug<br />

für die europäischen Landesvermessungen<br />

verwendet wurde, ein herausragendes<br />

Ergebnis dieser Arbeiten<br />

war.<br />

f) Elbkette 1856 (1. (= südlicher) Teil)<br />

Baeyer beobachtete 1855/56 einige<br />

„Hauptdreiecke von Berlin bis zur Mecklenburgischen<br />

Grenze“ [7]. Er schloss<br />

diese an die Seite Eichstädt - Eichberg<br />

der Küstenvermessung 1842 bis 1846 an<br />

und beendete sie mit der Seite Ruhner<br />

Berg - Höhbeck, die so den Maßstab der<br />

(2.) Berliner Basis 1846 erhielt. Diese auf<br />

Wunsch der mecklenburgischen Seite<br />

gemessene Kette wird als „Fortsetzung<br />

der Küstenvermessung“ bezeichnet.<br />

Geodätisch fortgeführt wurde sie<br />

1874/75 (s. h).<br />

Erst in späteren Jahren folgten die bis dahin<br />

fehlenden benachbarten Triangulationen:<br />

g) Schleswig-Holsteinsche Dreieckskette<br />

1869<br />

Die im Dänischen Anschluss 1839 bis<br />

1841 bearbeiteten Stationen Burg,<br />

Bungsberg, Lübeck, Hohen-Schönberg<br />

und Diedrichshagen wurden neu bestimmt.<br />

Diese Kette endete am Dänischen<br />

Anschluss an der Seite Diedrichshagen<br />

- Burg. [8]<br />

h) Elbkette 1874 und 1875 (2. (= nördlicher)<br />

Teil)<br />

Zwischen dieser Kette und der Großherzoglich<br />

Mecklenburgischen Landes-Vermessung<br />

1853 bis 1912 gab es einige<br />

Verbindungen. [3]<br />

Die Großherzoglich Mecklenburgische<br />

Landes-Vermessung von 1853 bis 1860<br />

Als Nestor der Großherzoglich Mecklenburgischen<br />

Landes-Vermessung gilt heute zu<br />

Recht Heinrich Christian Friedrich Paschen.<br />

Geboren am 20. November 1804 in Schwerin,<br />

studierte er ab 1824 in Göttingen und<br />

Berlin Jura, Cameralia (Verwaltungswissenschaften),<br />

Mathematik und Astronomie und<br />

war in dieser Zeit Schüler von Gauß. Zunächst<br />

tätig als Advokat, trat er 1831 in den<br />

Großherzoglichen Dienst ein und arbeitete<br />

von 1849 bis 1863 im Ministerium des Innern.<br />

Seit 1851 gehörte er dem Statistischen<br />

Büro an, war ab 1864 Dirigent desselben<br />

und beschäftigte sich u. a. mit der<br />

Bestimmung der Landesfläche, der Wahrnehmung<br />

von Ebbe und Flut an der Ostsee,<br />

den Hebungen an der Deutschen Ostseeküste<br />

und der Wertermittlung der ritterschaftlichen<br />

Landgüter in Mecklenburg-<br />

Schwerin. Anschließend widmete er sich<br />

fast ausschließlich den Vermessungs- und<br />

Katasterfragen und war zwischen 1862 und<br />

1873 Mitglied der „Mitteleuropäischen/Europäischen<br />

Gradmessung“, wobei er Mecklenburg<br />

als „Commissar“ vertrat. Paschen<br />

starb am 24. August 1873 in Schwerin. [9],<br />

[10]<br />

Die Ergebnisse der Küstenvermessung und<br />

eigene Beobachtungen veranlassten Paschen,<br />

sich intensiv mit den Fragen der<br />

Landesvermessung zu beschäftigen.<br />

Aufgrund der Hinweise von Baeyer, der<br />

1840 dem Großherzoglich Mecklenburgischen<br />

Ministerium zu Schwerin den Entwurf<br />

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