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Vortrag Salisbury - Langversion-1 - Evangelisch-lutherischen ...

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VI. Die Bewertung von Michael Herbst<br />

Die missionarische Diskussion innerhalb der EKD hat sich nach der Leipziger<br />

Synode 1999 vor allem in Zusammenhängen der Praktischen Theologie, also den<br />

Fragen des Gemeindeaufbaus, des Pfarrerbildes und der Mitgliedergewinnung<br />

abgespielt. Anhand der zusammenfassenden Thesen von Michael Herbst, kann man<br />

die Entwicklungen in Grundzügen nachvollziehen. 37<br />

These 1<br />

„Eine Erneuerung der <strong>Evangelisch</strong>en Kirche kann nur als geistliche Erneuerung ihrer<br />

Gemeinden und das heißt als geistliche Erneuerung der Menschen und<br />

Gemeinschaften beginnen.“ (483) d.h. bei der persönlichen gelebten Beziehung von<br />

Pfarrerinnen und Pfarrern, bzw. Gemeindegliedern zu Jesus Christus.<br />

Christsein versteht sich nicht mehr von selbst.<br />

Genauso wenig kann man davon ausgehen, dass alle Getauften noch eine innerliche<br />

Beziehung zu ihrem Glauben haben, zumal sich ein Christenleben ohne<br />

Gemeinschaft und Gottesdienst theologisch nicht denken lässt.<br />

These 2<br />

Geistliche Erneuerung bedeutet die Ausrichtung des ganzen Lebens auf den<br />

gekreuzigten und auferstanden Christus. Sie ist ein „lebenslanger Weg: sich immer<br />

wieder persönlich und gemeinsam von Jesus Christus ansprechen lassen und darauf<br />

dankbar und zustimmend, beschenkt und zum Gehorsam bereit antworten. Es ist die<br />

tägliche Umkehr zur Freude an Jesus Christus.“ (484)<br />

These 3<br />

„Das Wesen der Gemeinde Jesu Christi ist ihre Mission“ 485), denn „niemandem ist<br />

wirklich geholfen, wenn er nicht wieder in die Gemeinschaft mit dem Vater heimkehrt,<br />

aus der sich der Mensch eigenmächtig und zum eigenen tödlichen Schaden<br />

herausgewunden hat.“ (485), denn Mk 8,36: „Was hülfe es dem Menschen, wenn der<br />

die ganze Welt gewönne und nehme Schaden an seiner Seele“<br />

These 4<br />

Gemeinden müssen schließlich weniger pfarrerzentriert sein, sondern sich vielmehr<br />

als Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern verstehen.<br />

„Die Jahrhunderte währende, fatale Fixierung auf das Pfarramt ist nicht nur<br />

zunehmend unfinanzierbar. Sie ist nicht nur eine hoffnungslose Überforderung der<br />

Pfarrerinnen und Pfarrer; sie ist theologisch in hohem Maße fragwürdig.“ (486)<br />

1. Was hat sich seit 1999 getan?<br />

37 Herbst, M., Missionarischer Gemeindeaufbau in der Volkskirche, 4. Aufl. Neukirchen-Vluyn 2010. Die im nachfolgenden Text eingefügten<br />

Seitenzahlen beziehen sich auf dieses Buch.<br />

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