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Vortrag Salisbury - Langversion-1 - Evangelisch-lutherischen ...

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„Die Einsicht, dass volkskirchliche Verhältnisse nicht mehr das selbstverständlich<br />

Gegebene sind, und dass wir in missionarischen Zeiten angekommen sind (de facto)<br />

und noch anzukommen haben (mentalitätsmäßig), lässt sich nicht mehr ernsthaft<br />

bestreiten.“ (487)<br />

Wolfgang Huber habe im Zusammenhang mit dem Reformprozess „Kirche der<br />

Freiheit“ beschrieben, dass es darum gehen müsse, „die Präsenz des Christentums<br />

in Europa erneut und bewusst zu gestalten“ (488) Dabei integriere das Impulspapier<br />

„Kirche der Freiheit“ verschiedene Aspekte und Konzepte und bediene sich bei den<br />

verschiedensten Reformansätzen. Mit anderen Worten: man versuche nicht mehr,<br />

Entwürfe des Gemeindeaufbaus, kybernetische Konzepte und Kirchenbilder<br />

voneinander abzugrenzen, sondern lege es darauf an, voneinander zu lernen.<br />

2. „Kirche für andere“<br />

Hinsichtlich dieses Denkmodells, das auf Dietrich Bonhoeffer zurückgeht, gelte:<br />

Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist. Sie hat ihren Ort in der<br />

säkularen Welt. Ihre Strukturen müssen folglich auf das missionarische Dasein für<br />

Andere ausgerichtet werden.<br />

Aus „Kirche für andere“ nutzte, so Herbst, man daher in „Kirche der Freiheit“ das<br />

Ernstnehmen struktureller Fragen und damit auch die Bereitschaft, neue Strukturen<br />

zu wagen. Gleichzeitig habe dieses Konzept seinerzeit den Zusammenhang von<br />

Wort und Tat, Heil und Wohl, von Diakonie und Evangelisation betont.<br />

„Kirche für andere“ habe die missionarische Frage nicht wie andere in der<br />

Ekklesiologie, sondern in der Gotteslehre angesiedelt, denn „Gott selbst ist ein<br />

missionarischer Gott, weil Gott und - zwar er allein – das Subjekt der Mission ist.“<br />

(176). Gott sandte seinen Sohn, den Messias, der eigentlich der Missionar an sich<br />

sei. Menschen in seiner Nachfolge seien dann zwangsläufig missionarisch tätig.<br />

Kernthese dieses Konzeptes sei: „Mission ist nicht eine Funktion der Kirche, sondern<br />

Kirche ist eine Funktion der Mission Gottes.“ (177) Dies bedeute im Klartext: Kirche<br />

könne nur missionarisch Kirche sein.<br />

3. „Offene Kirche für alle“<br />

Weil an der Volkskirche unbedingt festgehalten werden solle und sie sich trotz aller<br />

Veränderungen als relativ stabil erweise (siehe „Fremde Heimat Kirche“ - Menschen<br />

möchten Kirche haben und haben vor allem mit Blick auf die lebensgeschichtliche<br />

Begleitung bei Kasualien hohe Erwartungen) sehe man es als Hauptaufgabe an,<br />

Mitgliedschaft zu stabilisieren und in ihrer Unterschiedlichkeit auch zu akzeptieren.<br />

Das heiße: „Jeder Getaufte kann und soll selbst entscheiden, wann und wie er von<br />

seiner Mitgliedschaft in der Volkskirche Gebrauch macht.“ (199) Entsprechend könne<br />

und solle es unterschiedliche Kulturen, Beteiligungsformen, Frömmigkeitsstile etc.<br />

geben.<br />

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