Vortrag Salisbury - Langversion-1 - Evangelisch-lutherischen ...
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7. Frage nach den Milieus und unserer Verhaftung darin als Anfrage an unsere<br />
tatsächliche Missionsfähigkeit<br />
Wolfgang Huber führte 2009 in Kassel aus. „Wir erleben es nicht nur individuell,<br />
sondern es wird uns auch empirisch aufgewiesen, dass uns als Kirche der Zugang<br />
zu bestimmten Milieus und Lebensstilen nicht zureichend gelingt und wir nicht dazu<br />
im Stande sind, ihnen die Relevanz unseres Glaubens nahe zu bringen.“<br />
Herbst fragt deshalb: „Ist unsere Mission eher bemüht, nach einem raschen mutigen<br />
Ausfall in die böse Welt (auch eines anderen Milieus) möglichst schnell hinter die<br />
sicheren Kirchenmauern zurückzueilen, wenn es geht mit vielen, die sich<br />
herausretten lassen aus der Welt in die Gemeinde Gottes. Oder ist sie (unsere<br />
Mission) bemüht, hinauszugehen und mit den Menschen, da wo sie leben, in ihrer<br />
Kultur, in ihrem Milieu, Gemeinde zu werden?“ (515)<br />
Michael Herbst´s Impuls für die theologische Diskussion:<br />
Theologisch sollen Ekklesiologie und Christologie missiologisch bestimmt werden:<br />
„Denkt also nicht Kirche, denkt Mission“ (516)<br />
VII. Zusammenfassende Thesen<br />
These 1<br />
Gott hat uns eine Botschaft anvertraut, die die Welt braucht, denn sie stärkt die<br />
Mühseligen und bewahrt die Starken davor, sich von Leistung und Erfolg ein erfülltes<br />
Leben zu versprechen.<br />
These 2<br />
Gemeinden müssen wachsen wollen. Kirche will Mitglieder gewinnen und Menschen<br />
zur Heimat werden; aber sie versucht dies in Demut und Toleranz und hat<br />
dialogischen Charakter.<br />
These 3<br />
Mission ist nicht nur eine Sache der kirchlichen Institution; jeder Mensch ist an<br />
seinem Platz ein Botschafter Christi.<br />
These 4<br />
Für Mission ist der unmittelbare Kontakt von Mensch zu Mensch unerlässlich.<br />
„Verhaltet euch so, dass sie fragen, warum seid ihr so?“ (Herrenhutische<br />
Instruktionen für Missionare aus dem 18. Jahrhundert)<br />
Weltliche Lebensvorgänge sind Gleichnisse für das geistliche Geschehen von<br />
Mission und Evangelisation (Jüngel):<br />
sich ansehen und wahrnehmen,<br />
einander berühren,<br />
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