Weihnachten 2010 - Elias-Schrenk-Haus in Tuttlingen
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Inzwischen weiß ich die Vorlieben und Wünsche der<br />
Bewohner wo, wie und wann sie die Fußpflege<br />
haben möchten - so mancher Wunsch ist zu erfüllen.<br />
Es ist für mich aber oft e<strong>in</strong>e Herausforderung zum<br />
richtigen Zeitpunkt an richtiger Stelle beim heute<br />
auf der Liste stehenden Bewohner zu se<strong>in</strong>. Es ist hier<br />
ganz schön was los, z.B. wird das Gedächtnis tra<strong>in</strong>iert<br />
oder Gymnastik gemacht. Die e<strong>in</strong>en wollen schon<br />
wieder kurz nach elf am Mittagstisch sitzen, damit<br />
sie nicht im Rollstuhlverkehr stecken bleiben, andere<br />
bevorzugen jedoch lieber zuerst e<strong>in</strong>e Mittagsruhe<br />
vor der Behandlung. Da ist es sehr schön, wenn von<br />
den Pfleger<strong>in</strong>nen so manche Unterstützung <strong>in</strong> Form<br />
von e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Hilfestellung oder auch nur mal<br />
die Aussage, „Frau ... kann auch etwas später essen“<br />
kommt.<br />
Ich b<strong>in</strong> sehr gerne im <strong>Haus</strong>, da hier e<strong>in</strong>e sehr angenehme<br />
Atmosphäre herrscht. Daher freue ich mich<br />
jedes Mal auf die Arbeit und auf jeden e<strong>in</strong>zelnen<br />
Menschen, der mir hier während der Fußpflege<br />
gegenüber sitzt. Ich empf<strong>in</strong>de es als äußerst wertvoll,<br />
dass so mancher Bewohner mir sehr viel erzählt<br />
und anvertraut. Diese Geschichten würden so manches<br />
Buch füllen.<br />
19<br />
Bei e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong> dreht sich während der Fußpflege<br />
alles ums Thema „Essen“ und die passende<br />
Suppene<strong>in</strong>lage, die nach getaner Arbeit mit den abgeschnittenen<br />
Nägeln vorhanden wäre. Auch würde<br />
sie liebend gerne mit mir verschiedene Gasthäuser<br />
und Wirtschaften abklappern. E<strong>in</strong> anderer erzählt<br />
mir schmunzelnd mit welcher Art von Gerätschaften<br />
aus se<strong>in</strong>er Werkstatt er früher die Nägel bearbeitet<br />
hat. Wiederum e<strong>in</strong>e andere schwärmt von ihren geliebten,<br />
schönen hohen Schuhen und ihrer sehr hohen<br />
Anzahl an zurückgelegten Kilometern <strong>in</strong> ihrem Leben<br />
(wohlgemerkt auf Füßen). Mit manchen ist e<strong>in</strong>e<br />
Kommunikation jedoch gar nicht möglich. Dafür<br />
huscht ihnen beim abschließenden E<strong>in</strong>cremen e<strong>in</strong><br />
Lächeln über das Gesicht.<br />
Ich wünsche mir weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit<br />
mit allen Mitarbeitern des <strong>Haus</strong>es und möchte bei<br />
allen Bewohnern „GUTE SPUREN“ h<strong>in</strong>terlassen.<br />
Ihre Lisa Messner<br />
Ihr Wunsch ist schon <strong>in</strong> Erfüllung gegangen, denn sie<br />
hat schon vielfältig „gute Spuren“ h<strong>in</strong>terlassen. Wir<br />
danken ihr für ihre sehr strukturierte, liebevolle und<br />
herzliche Art und freuen uns auf viele Fußspuren auf<br />
dem weiteren geme<strong>in</strong>samen Weg.