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Hausbesuch Gesamtschule VHS Wege durchs Land - aha-Magazin

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Engagierte Auszubildende mit Kind gesucht<br />

Teilzeit-Berufsausbildung: 10 Plätze im Kreis Gütersloh<br />

// »Friseurin war schon immer mein Traumberuf!«, sagt Figen Tas<br />

und strahlt. Mit der Teilzeitausbildung TEP, die das <strong>Land</strong> NRW seit<br />

fünf Jahren in Ostwestfalen fördert, kann sich die alleinerziehende<br />

Mutter ihren Traum jetzt mit einer Ausbildung in der Herzebrocker<br />

BLC hairstyle-Filiale erfüllen.<br />

Unter der Leitung von Friseurmeisterin Andrea Eckert dreht sich in<br />

dem Salon an der Debusstraße für die 25-Jährige, eine weitere Auszubildende,<br />

drei festangestellte Friseurinnen sowie eine 400 Euro-<br />

Kraft alles um das perfekte Haarstyling. Ob trendiger Haarschnitt,<br />

Färben oder festliche Hochsteckfrisur: Figen Tas ist mit Begeisterung<br />

bei der Sache. Seit August 2012 teilt sie ihre Zeit auf zwischen der<br />

Arbeit im Salon, der Berufsschule – und ihren elterlichen Pflichten.<br />

Obwohl die Familie der jungen Frau mit anpackt, wäre für sie eine<br />

Ausbildung in Vollzeit zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich gewesen:<br />

»Gerade jetzt nach der Trennung von meinem Mann möchte ich<br />

meine Tochter nicht den ganzen Tag in den Kindergarten geben. Sie<br />

soll wissen, dass ihre Mutter für sie da ist.« Nach ihrem Hauptschulabschluss,<br />

einer abgebrochenen Ausbildung und verschiedenen Jobs<br />

kann Figen Tas jetzt endlich richtig <strong>durchs</strong>tarten. Im Jobcenter erfuhr<br />

sie von der Teilzeitausbildung, die besonders für Alleinerziehende eine<br />

große Chance darstellt. Die Arbeitstage der Auszubildenden enden<br />

um 15:15 Uhr. Danach kann sie sich um ihre Tochter kümmern,<br />

lernen und Schularbeiten erledigen. Doch TEP, die aus Mitteln des<br />

Europäischen Sozialfonds gefördert und durch die Regionalagentur<br />

OWL koordiniert wird, bietet mehr als verkürzte Arbeitszeiten. Erfahrene<br />

Bildungsträger, in diesem Fall die Rheda-Wiedenbrücker Pro<br />

Arbeit e. V., bereiten die Teilnehmer intensiv auf die Ausbildung vor,<br />

helfen bei der Organisation von Familie und Beruf, der Beantragung<br />

von Geldern, der Ausbildungsplatzsuche und vielem mehr. Darüber<br />

hinaus begleiten sie die Teilnehmer ebenso wie die Betriebe in den<br />

ersten acht Monaten der Ausbildung. Salonleiterin Andrea Eckert<br />

und Susanne Keller, Ansprechpartnerin bei Pro Arbeit, haben nur Positives<br />

zu berichten: Die Zusammenarbeit klappt sehr gut, und auch<br />

die Organisation der Arbeitszeiten läuft reibungslos.<br />

Obwohl im Rahmen der zukünftigen Fachkräftesicherung gute Auszubildende<br />

dringend gesucht werden und junge Mütter und Väter<br />

vom Organisationstalent bis hin zum Verantwortungsbewusstsein<br />

oft beste Voraussetzungen mitbringen, lässt sich eine Vollzeitstelle<br />

nur schwer mit der Kinderbetreuung vereinbaren. »40 Prozent der<br />

jungen Mütter in NRW haben deshalb keinen Berufsabschluss«, betont<br />

Dorothee Tschöpe, Projektverantwortliche der Regionalagentur<br />

OstWestfalenLippe. Besonders schwierig ist die Ausbildungsplatzsuche<br />

für alleinerziehende Mütter.<br />

Gleichzeitig fällt es gerade kleineren Unternehmen zunehmend<br />

schwer, Ausbildungsstellen zu besetzen. Eine Ausbildung in Teilzeit<br />

kann für Unternehmen die Lösung sein. Ab dem 1. April 2013 bekommen<br />

wieder zehn junge Mütter und Väter im Kreis Gütersloh die<br />

Chance auf einen Ausbildungsplatz in den verschiedensten Berufsbereichen.<br />

Interessierte Teilnehmer oder Unternehmen können sich<br />

bei Susanne Keller unter Tel.: 05242-579970 bzw. s.keller@proarbeit.biz<br />

informieren. Figen Tas, der das Jobcenter sogar noch mit einem<br />

Zuschuss für ihr Auto unter die Arme griff, würde alles nochmal<br />

genauso machen: »Jetzt kann ich endlich meinen Traumberuf<br />

erlernen!«<br />

Zusammen für den Traumberuf: (v. l.) Andrea Eckert, Salonleiterin BLC hairstyle Herzebrock,<br />

TEP-Azubi Figen Tas und Susanne Keller, Projektkoordinatorin Pro Arbeit e. V.<br />

Über das konkrete Projekt hinaus wird die Teilzeitberufsausbildung<br />

insbesondere zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer bedeutender.<br />

Eine Teilzeitausbildung ist dabei nicht unbedingt an das<br />

TEP-Projekt gebunden. Sie kann auch im Einvernehmen von Unternehmen<br />

und Auszubildendem ohne Projektunterstützung erfolgen.<br />

Wie das funktioniert, erfahren Sie bei der Beauftragten für Chancengleichheit<br />

im Jobcenter Gütersloh, Hilde Knüwe: Tel.: 05241-<br />

854463 bzw. hilde.knuewe@gt-net.de<br />

//<br />

Mai 2013<br />

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