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MAPEI-Seminarplanung Interview Richard A. Kille<br />

INterview<br />

mit Richard A. Kille<br />

RM: Im Vergleich zu anderen Arbeiten –<br />

Tapezieren, Fensterdekorationen, Farbgestaltungen<br />

etc. – werden beim<br />

Thema Bodenbelagarbeiten häufig<br />

Schadensfälle und nicht perfekte Ergebnisse<br />

vorgestellt. Auch in Fachzeitschriften<br />

wird häufig über Schadensbilder<br />

berichtet. Sind diese hier häufiger<br />

der Fall oder gilt das Motto „aus<br />

Fehlern lernt man“?<br />

Am Rande der Expertentour-Auftaktveranstaltung<br />

hatten wir die Gelegenheit<br />

zu einem Gespräch mit Richard A.<br />

Kille zum Thema Aus- und Fortbildung<br />

sowie der Kampagne „Zukunft Bodenhandwerk“,<br />

die von MAPEI aktiv wie<br />

ideell unterstützt wird:<br />

Realtà MAPEI: Herr Kille, Ihr Thema<br />

bei der MAPEI Expertentour heißt:<br />

„Erfolg ist planbar”. Was wollen Sie<br />

den Teilnehmern an Erkenntnissen mit<br />

auf den Weg geben?<br />

RICHARD A. Kille (RK): „Tue Gutes und<br />

sprich darüber” ist ein Slogan, der voraussetzt,<br />

dass wir bereit sind zu kommunizieren.<br />

Die Sachverständigenpraxis der vergangenen<br />

20 Jahre hat mir gezeigt, dass<br />

ein großer Teil der Ursachen von Streitigkeiten<br />

wegen Mängeln und Schäden im<br />

Boden- und Parkettleger-Handwerk im<br />

Ursprung darauf basiert, dass die am Bau<br />

Beteiligten nicht oder zu wenig miteinander<br />

kommunizieren oder aneinander vorbeireden.<br />

So kommt es vor, dass Architekten/<br />

Fachplaner, Estrichleger und Ausbaugewerke<br />

nur dann miteinander reden, wenn<br />

es sich nicht vermeiden lässt. Und hier ist<br />

dann nicht selten der Auslöser eine Bedenkenanmeldung<br />

und/oder Behinderungsanzeige.<br />

Der letzte im Bunde bei Bau-/<br />

Renovierungsmaßnahmen ist häufig der<br />

Boden-/Parkettleger, der dann vom Fertig-<br />

22 RM Deutschland Österreich 14/2013<br />

stellungstermin getrieben wird, sodass kaum<br />

noch Zeit bleibt, wichtige Details zu klären,<br />

die dann später, so geringfügig sie auch<br />

erscheinen, zu einem großen Problem<br />

werden können. Deshalb ist ein Motto der<br />

Expertentour „Erfolg ist planbar”, über die<br />

richtige und erfolgreiche Kommunikation<br />

mit Auftraggebern zu sprechen.<br />

RM: Wie wichtig sind aus Ihrer Sicht<br />

Initiativen wie die MAPEI Expertentour<br />

mit Blick auf das Thema Weiterbildung<br />

und Ausbildung – was sollen/können<br />

Sie dazu leisten?<br />

RK: Der Dialog zwischen den Teilnehmern<br />

und den Referenten ist Weiterbildung und<br />

das Gesamtpaket ein Baustein der Ausbildung<br />

in unserem Fach. Die Produktvielfalt<br />

der Bodenbeläge ist unüberschaubar und<br />

die Entwicklung rasant. Verlegewerk- und<br />

Hilfsstoffe stehen dem in nichts nach, das<br />

heißt, Vorstrich, Spachtelmasse und Klebstoff<br />

sind heute nicht mehr die Gleichen wie<br />

vor drei Jahren und jeder der damit beschäftigten<br />

Gewerke muss sich weiterbilden in<br />

Sachen Produkt- und Materialkenntnis und<br />

er muss sich „bilden“ in Sachen Anwendungsund<br />

Verlegetechnik. Deshalb sind Seminare<br />

wie die MAPEI Expertentour ein unverzichtbarer<br />

Baustein zur Branchenkompetenz.<br />

RK: Dass Schadensfälle in der Raumausstattung<br />

aus dem Bereich Tapezieren, Fensterdekorationen<br />

oder auch Farbgestaltung in<br />

den Fachzeitschriften nicht so sehr im Vordergrund<br />

stehen wie Fußbodenschäden ist<br />

richtig. Das darf aber nicht darüber hinweg<br />

täuschen, dass der ganz wesentliche Teil<br />

aller Fußbodenkonstruktionen, inklusive der<br />

Bodenbeläge, manchmal sogar unter höchst<br />

widrigen Bedingungen, mangel- und schadensfrei<br />

fertig gestellt werden. Seminare,<br />

wie sie im Rahmen der MAPEI Expertentour<br />

stattfinden, sind hierfür ein wichtiger<br />

Baustein. Auch die Qualität der Schadensfälle<br />

hat sich in den letzten Jahren geändert,<br />

da der optische Anspruch an Fußbodenflächen,<br />

nicht zuletzt durch die Möglichkeiten,<br />

die die Bodenbelagindustrie heute<br />

bietet, gestiegen ist. Wird z. B. eine Kunststoff-Design-Bodenbelagplanke<br />

mit authentischer,<br />

rustikaler Holzdielenoptik im XXL-<br />

Format verlegt/geklebt und der unvoreingenommene<br />

Betrachter erkennt in diesen<br />

Planken Wellenformationen und/oder pickel-/<br />

knubbelartige Erhöhungen, kann das zur<br />

Beanstandung führen. Diese Komplikationen<br />

und das Berichten über solche Beanstandungen<br />

setzen Fotos voraus, die dann sogenannte<br />

Schadensfälle präsentieren. Und<br />

die können durchaus imposant und einprägsam<br />

aussehen. Hier stimme ich Ihnen zu:<br />

„Aus Fehlern lernt man” und diese dürfen<br />

dann auch in Fachzeitschriften wohl dosiert<br />

auftauchen. Auch bei den Seminaren der<br />

MAPEI Expertentour 2013/14 wird das ein<br />

oder andere Bild gezeigt, dass die Teilnehmer<br />

zum Diskutieren anregen soll, selbst die Frage<br />

zu beantworten: Beanstandung ja oder nein.<br />

RM: Thema Ausbildung: Jüngst wurde<br />

eine Ausbildungsoffensive für den<br />

Beruf des Bodenleger-Handwerks<br />

initiiert. Steht es um die Zukunft dieses<br />

Berufsstandes wirklich so schlecht und<br />

ist es in der Tat 5 vor 12?<br />

RK: Sicher haben hier der Bundesinnungsmeister<br />

Joachim Barth vom Zentralverband<br />

Parkett- und Fußbodentechnik wie auch<br />

Norbert Berndt als Präsident des Zentralverbandes<br />

Raum und Ausstattung politisch<br />

korrekt geantwortet. Jeder der die entsprechenden<br />

Fachzeitschriften gelesen hat, konnte<br />

die einerseits an unsere Branche, andererseits<br />

an die Jugend, d. h. den Nachwuchs,<br />

gerichteten Appelle lesen.<br />

In der Tat, es ist 5 vor 12! Handwerkliche<br />

und infolgedessen körperliche, manchmal<br />

sogar sehr anstrengende Arbeit ist nicht immer<br />

attraktiv. Der Nachwuchs im Handwerk

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