4 Region <strong>November</strong> 20<strong>13</strong> Dr. Manfred Moosauer: „Gut möglich, dass die Fingerringe und die Bernsteinkette, die der legendäre Tutanchamun trug, in Bayern angefertigt wurden.” Im Hintergrund eine Replik des Goldschmucks.
<strong>November</strong> 20<strong>13</strong> Region 5 Von der Ostsee über Kranzberg nach Ägypten Spektakuläre Funde aus der Bronzezeit belegen, dass bei Kranzberg (Lkr. Freising) vor rund 3.300 Jahren ein zentraler Handelsknoten existierte. <strong>Die</strong> Artefakte sind ab Anfang 2014 in einem Museum zu bestaunen. <strong>Die</strong> <strong>Flughafen</strong> München GmbH hat der Einrichtung langfristige Unterstützung zugesagt. von Christopher Fritz Zuerst dachte Dr. Manfred Moosauer an ein Bonbonpapier, das da zwischen den Baumwurzeln in Bernsdorf glitzerte und glänzte. In der nächsten Sekunde aber durchfuhr es den Hobbyarchäologen. Eigenartige Prägungen und Symbole auf dem „Papier“ deuteten auf vorchristliche Zeiten hin. Und was da so funkelte, war pures Gold! Ein Bernsteinstück mit dem Konterfei eines Mannes zählt zu den wertvollsten Exponaten. Anzeige Ein kronenartiges Diadem, verzierte Rauten, ein Zepter, Armreifen, eine 33 Zentimeter lange Nadel sowie weitere Teile aus hauchdünn gewalztem Gold traten schließlich ans Licht. <strong>Die</strong> genauere Analyse lieferte sensationelle Ergebnisse: Gold in dieser Reinheit gab es um 1.300 v. Chr. nur in Ägypten. Und die Art der Gegenstände verwies nach Mykene im antiken Griechenland, wo sie zu kultischen und rituellen Zwecken verwendet wurden. „Plötzlich war klar, dass es damals bereits Handelsbeziehungen zum östlichen Mittelmeerraum gegeben haben muss“, so Moosauer. Das beweisen ein Bernsteinstück mit dem eingeritzten Gesicht eines lächelnden, bärtigen Mannes sowie ein Siegel aus Bernstein, die beide mit mykenischen Schriftzeichen versehen sind. Das Material wurde in Kranzberg nach Vorlagen verarbeitet. Es stammte mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Ostseeraum. Hinweise auf eine sagenumwobene Siedlung bei Bernstorf unweit Kranzbergs gab es schon Mitte des 19. Jahrhunderts, die durch erste Grabungen 1992 bestätigt wurden. Auf rund 14 Hektar erstreckte sich eine Befestigung, die von einem 1,8 Kilometer langen Wall aus etwa 40.000 Baumstämmen umgeben war. Auf verbrannte Reste der Stämme stoßen die Archäologen auch heute noch. Warum die Anlage offenbar absichtlich auf ihrer ganzen Länge angezündet wurde, bleibt vorerst ein Rätsel. Waren es die Bewohner selbst oder doch Feinde? Ein Schadensfeuer kann aber wohl ausgeschlossen werden. Verschont von der Zerstörung blieben neben den Gold- und Bernsteinfunden unter anderem auch kostbar verzierte Gefäße aus Ton. Schwerter, Dolche, Speer- und Pfeilspitzen, Beile sowie Schmuck aus Bronze aus dem Umfeld der Siedlung runden den Fundbestand ab. Auf dem Pantaleonsberg können die Kostbarkeiten im „Bronzezeit Bayern Museum“ auf rund 200 Quadratmetern künftig bewundert werden. Ein Medienraum mit 3-D-Kino sowie Rekonstruktionen werden die Besucher plastisch in die Welt vor 3.300 Jahren zurückversetzen. Am <strong>Flughafen</strong> soll eine kleine Dauerausstellung mit 3-D-Filmgerät Gäste aus aller Welt auf die Funde von Bernstorf aufmerksam machen und nach Möglichkeit in das Bronzezeit Bayern Museum nach Kranzberg locken. Auch mehrsprachige Flyer liegen dann bereit. „Mit unseren Ausgrabungen haben wir bewiesen, dass es damals von der Ostsee bis zum Nil Handel gab“, beschreibt Moosauer die Dimensionen der Funde, „gut möglich, dass die Bernsteinkette und die Fingerringe aus Bernstein, die der legendäre Tutanchamun trug, in Bayern angefertigt wurden. Kranzberg war damals das Tor zur Welt. So wie es heute der benachbarte <strong>Flughafen</strong> ist.“ WIR HEIZEN IHNEN EIN Raus aus dem Meeting und ab auf’s Laufband! Erst das Training, dann in die wohlig warme Sauna. Gerade in der Mittagspause oder nach Feierabend eine willkommene Abwechslung für 8,00 3 (inkl. Wasser, Saunatuch und Bademantel). Klein aber fein und täglich geöffnet von 09:00 – 21:00 Uhr. Unter Vorlage dieser Anzeige erhalten Sie eine Reduktion von 2,00 3 auf den regulären Preis. Brauhaus . Kleinkunst . Biergarten Heimatabend Samstag, 16. Nov. | Einlass: 18 Uhr | Beginn: 19 Uhr 27 Euro p.P. INKL. ALL YOU CAN EAT BUFFET Zu unserem Heimatbend gilt es Bühne frei für die „Reit im Winkler“. Lauschen Sie den heimischen Klängen und genießen Sie das große all you can eat Buffet. Passend zum Abend gibt es bayerische Brotzeitschmankerl, knusprigen Schweinebraten, Kasspatzen und köstlichen Apfelstrudel mit Millirahm. Novotel München Airport Nordallee 29 · 85356 München - <strong>Flughafen</strong> T. +49 89 9705<strong>13</strong>-0 · H67<strong>11</strong>@accor.com novotel.com Reit im Winkler Musikanten www.airbraeu.de 16031_NOV_WML_Az_MucAirport_<strong>13</strong>3x56k5mm_Okt_RZ.indd 1 29.05.<strong>13</strong> 10:59