Perspectives - Oliver Wyman
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Operations<br />
Working Capital Management<br />
Stellhebel zur<br />
Performancesteigerung<br />
Der Industriesektor in Europa verzeichnete<br />
in den letzten Jahren eine positive Entwicklung<br />
von Umsatz und Profitabilität. Das Working<br />
Capital hingegen verharrt auf einem<br />
Niveau, das deutlich hinter dem vergleichbarer<br />
US-Unternehmen zurückbleibt. Auch<br />
innerhalb der jeweiligen Subsektoren zeigen<br />
sich erhebliche Unterschiede. Die Gründe<br />
hierfür sind häufig unternehmensspezifisch,<br />
auch wenn übergreifende Themen wie<br />
ein zu geringer Managementfokus, mangelnde<br />
Transparenz oder schlichtweg fehlende<br />
Instrumente zur Optimierung erkennbar sind.<br />
Das Working Capital ist in der letzten Dekade<br />
stärker in den Managementfokus gelangt. Dies<br />
hat jedoch nicht zu einer kontinuierlichen<br />
Verbesserung der Performance geführt – zumindest<br />
nicht in den letzten Jahren. <strong>Oliver</strong><br />
<strong>Wyman</strong>-Analysen ausgewählter europäischer<br />
Industrieunternehmen verdeutlichen die möglichen<br />
Verbesserungspotenziale.<br />
Aktuelle Performance deutet auf Verbesserungspotenzial<br />
hin<br />
Europäische Industrieunternehmen weisen<br />
im Vergleich zu ihren börsennotierten US-<br />
Konkurrenten eine Performancelücke auf. Im<br />
Jahr 2006 verfügten US-Unternehmen über<br />
ein Working Capital von durchschnittlich 78<br />
Tagen (Median). In Europa waren es hingegen<br />
98 Tage (Lücke von 25 Prozent), wobei alle<br />
Working-Capital-Komponenten hierzu beigetragen<br />
haben. Während die Working Capital<br />
Performance in der europäischen Industrie<br />
insgesamt in den letzten Jahren stabil geblieben<br />
ist, sind innerhalb der jeweiligen Subsektoren<br />
substanzielle Unterschiede zu erkennen.<br />
Offensichtlich schenken europäische<br />
Unternehmen in Zeiten von Kapazitätsengpässen<br />
und Materialknappheit dem Working<br />
Capital Management nicht die notwendige<br />
hohe Aufmerksamkeit. Dies ist deshalb bedenklich,<br />
weil ein effektives Working Capital<br />
Management nicht nur den Unternehmenswert<br />
steigert, sondern auch operative Abläufe<br />
verbessert (zum Beispiel Durchlaufzeiten).<br />
Verstärkter Fokus erforderlich<br />
Es gibt zahlreiche Instrumente, um die Working<br />
Capital Performance zu steigern. Die Top-Performer<br />
unterscheiden sich nicht nur durch<br />
die bessere Kenntnis oder Anwendung dieser<br />
Instrumente, sondern auch durch die Fähigkeit,<br />
eine Plattform für kontinuierliche und<br />
nachhaltige Verbesserungen zu schaffen. Voraussetzungen<br />
hierfür sind:<br />
– Durchgängige Transparenz durch einheitliche<br />
Performanceindikatoren<br />
– Fokus des Senior Managements<br />
– Klare Verantwortlichkeiten für das Management<br />
der jeweiligen Performanceindikatoren<br />
In den meisten europäischen Industrieunternehmen<br />
gibt es noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
Die Optimierung des Working<br />
Capital Managements gehört somit wieder zurück<br />
auf die Agenda des Senior Managements.<br />
Working Capital<br />
In Tagen (2006)<br />
Sektoren<br />
USA 78 Tage<br />
Median<br />
Europa 98 Tage<br />
wolfgang.weger<br />
@oliverwyman.com<br />
+49 89 939 49 430<br />
Druckmaschinen<br />
Werkzeugmaschinen<br />
Papiermaschinen<br />
Bau<br />
Verpackungsmaschinen<br />
Textilmaschinen<br />
Förder- und Lagertechnik<br />
Pumpen<br />
Nahrungsmittel & Getränke<br />
-50 0 50 100 150 200<br />
= Median (alle Akteure eines Sektors) Working Capital / Ø Tagesumsatz<br />
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