Perspectives - Oliver Wyman
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Wachstumsstrategie<br />
M&A in China<br />
Erfolgsstrategien im<br />
veränderten M&A-Umfeld<br />
Im Artikel »Improving the odds for M&A success in China« hatte <strong>Oliver</strong><br />
<strong>Wyman</strong> vor zwei Jahren vorausgesagt, dass M&A-Transaktionen in China<br />
weiterhin zunehmen werden. Als Gründe wurden in dem Artikel der Beitritt<br />
Chinas zur Welthandelsorganisation WTO, die fortschreitende Konsolidierung<br />
in fragmentierten Branchen und zunehmende Private-Equity-<br />
Aktivität genannt. Insgesamt haben sich die Dinge auch so entwickelt.<br />
Doch die langsamer wachsende Weltwirtschaft, höhere Zinsen, die stärkere<br />
chinesische Landeswährung und eine Reihe lokaler Trends verändern das<br />
Umfeld – und setzen neue Anforderungen an M&A in China.<br />
raymond.tsang@oliverwyman.com<br />
+86 21 610 355 50<br />
Während Chinas Wirtschaft zunehmend von<br />
den Risiken einer nachlassenden US-Konjunktur<br />
und verschärften globalen Kreditmärkten<br />
bedroht wird, sind die Folgen für den M&A-<br />
Markt nicht so offensichtlich. Um kommende<br />
Entwicklungen zu verstehen, ist ein tief greifendes<br />
Verständnis der Trends in China erforderlich.<br />
Chinesische Unternehmen werden die<br />
stärksten Konkurrenten im M&A-Geschäft<br />
In den letzten Jahren verzeichneten Branchen<br />
wie Einzelhandel, Technologie und Fertigungsindustrie,<br />
in denen Übernahmen zu 100 Prozent<br />
zulässig waren, die stärksten M&A-Aktivitäten.<br />
Allein in der Fertigungsindustrie hat<br />
sich der M&A-Markt seit 2005 mehr als verdoppelt.<br />
So gab es im Jahr 2007 nahezu 400<br />
Transaktionen mit einem Volumen von mehr<br />
als 18 Milliarden US-Dollar in diesem Sektor –<br />
20 Prozent des chinesischen M&A-Volumens.<br />
Die Konsolidierung in fragmentierten Branchen<br />
hat sich fortgesetzt, getrieben von Überkapazitäten<br />
und zunehmendem Wettbewerb,<br />
aber auch von der Absicht der Regierung, nationale<br />
Champions aufzubauen. In Zeiten günstiger<br />
Kreditmärkte gingen zahlreiche Private-<br />
Equity-Investoren nach China, angelockt vom<br />
beeindruckenden Wachstum und den attraktiven<br />
Exit-Chancen an der boomenden chinesischen<br />
Börse. Die Regierung förderte das<br />
Entstehen inländischer Private-Equity-Fonds.<br />
Gleichzeitig entwickelten chinesische Fertigungsunternehmen<br />
globale Ambitionen, und<br />
sie sind zunehmend bereit, Aktienkapital<br />
gegen technologisches Know-how oder den<br />
Zugang zu neuen Märkten zu tauschen.<br />
Beobachten Sie einheimische Unternehmen. Sie sind<br />
zu wichtigen M&A-Playern geworden – bei nationalen<br />
Fusionen und internationalen Akquisitionen:<br />
Chinesische Unternehmen haben sich<br />
zu ernsthaften Konkurrenten am M&A-Markt<br />
entwickelt, die inzwischen bereits 60 Prozent<br />
des Transaktionsvolumens auf sich vereinen.<br />
Diese Käufer sind mit den lokalen Verhältnissen<br />
und etablierten Netzwerken vertraut und<br />
erkennen das Potenzial eines Zielunternehmens<br />
in der Regel viel schneller als ihre ausländischen<br />
Mitbewerber. Darüber hinaus<br />
nimmt auch das Tempo zu, mit dem Chinas<br />
Unternehmen im In- und Ausland aktiv werden.<br />
Sie nutzen M&A nicht nur als Einstiegsstrategie<br />
oder zur Expansion, sondern auch<br />
für Defensivmaßnahmen im Heimatmarkt,<br />
um ihre Position gegenüber künftigen globalen<br />
Wettbewerbern zu stärken.<br />
Nutzen Sie Ihre Stärken, um eine Win-Win-Situation<br />
mit lokalen M&A-Partnern herzustellen und sich<br />
von inländischen Bietern zu unterscheiden: Chinas<br />
rasch wachsender Binnenmarkt lockt viele<br />
ausländische Investoren an. Gleichzeitig wollen<br />
die chinesischen Unternehmen selbst<br />
Marktanteile hinzugewinnen und im Ausland<br />
expandieren. Die Folge ist eine hohe Konkurrenz<br />
im M&A-Markt. Investoren sollten ihre<br />
internen Stärken wie technologisches Knowhow<br />
oder ein internationales Vertriebsnetz<br />
nutzen, um sie einem potenziellen chinesischen<br />
Partner als Teil einer gemeinsamen unternehmerischen<br />
Vision anzubieten. Durch die<br />
Bereitschaft zum Aufbau einer Win-Win-Situation<br />
können sich ausländische Unternehmen<br />
einen Vorteil in den Bieterverfahren sichern.<br />
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