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16 | Oktober 2010 | Anlageklassen | Geldmarkt<br />

erwartet wird. Wir sind daher im September in der Vermögensverwaltung<br />

zur vollständigen Absicherung des USD<br />

zurückgekehrt. Wir erwarten von zusätzlichen Treasurykäufen<br />

der Fed keine nachhaltigen Impulse für die Realwirtschaft.<br />

Ein weiteres Anleihenkaufprogramm würde die<br />

langfristigen Zinsen, die bereits heute historisch tief sind,<br />

weiter senken, aber wohl kaum eine zusätzliche Belebung<br />

der wirtschaftlichen Aktivitäten erwirken. Die Notwendigkeit<br />

der Entschuldung der privaten Haushalte sowie das nach<br />

wie vor tiefe Konsumentenvertrauen verhindern zusätzliche<br />

Konsumausgaben. Ob weitere Finanzspritzen zum Einsatz<br />

kommen werden, ist derzeit ungewiss, sie könnten aber<br />

weiteren Druck auf den USD ausüben. Wir nehmen deshalb<br />

trotz unveränderten Ausblicks unsere positive Meinung<br />

zum USD vorläufig auf neutral herunter und erwarten neu<br />

eine Seitwärtsbewegung des USD zu EUR, CHF und GBP.<br />

USD/JPY<br />

Mitte September hat die japanische Regierung zum ersten<br />

Mal seit 2004 wieder in den Handel des JPY eingegriffen.<br />

Durch den Verkauf von JPY in Milliardenhöhe schwächte<br />

sich die japanische Valuta kurzerhand um über 3 % gegenüber<br />

dem USD ab. Bereits seit längerem wurde darüber<br />

spekuliert, dass Japan den JPY durch eine Intervention am<br />

Devisenmarkt abschwächen wird. Der JPY hatte seit Jahresbeginn<br />

rund 12 % gegenüber dem USD aufgewertet und war<br />

überbe-wertet. Die japanischen Fundamentaldaten – allen<br />

voran die hohe Verschuldung und die anhaltende Deflation –<br />

recht-fertigen eher eine JPY-Schwäche. Vor allem die Flucht<br />

in den vermeintlich sicheren JPY, wie dies bereits in früheren<br />

Phasen der Unsicherheit zu beobachten war, hatte für die<br />

erhöhte Nachfrage nach der japanischen Währung gesorgt.<br />

Der für Japan sehr wichtige Exportsektor drohte dadurch<br />

merklich an Wettbewerbsfähigkeit einzubüssen. Eine Schwächung<br />

des exportabhängigen Aufschwungs in Japan wurde<br />

zunehmend wahrscheinlicher, je stärker der JPY zulegte.<br />

Eine weitere Intervention seitens der japanischen Regierung<br />

ist nicht auszuschliessen, dürfte jedoch nur dann erfolgen,<br />

wenn der JPY erneut deutlich an Stärke zurückgewinnen<br />

sollte. Eine aggressive Schwächung des JPY dürfte in den USA<br />

und Europa nicht willkommen sein, solange der chinesische<br />

CNY nur zaghaft aufwertet. Wir halten entsprechend an unserer<br />

negativen Meinung zum JPY fest und haben unmittelbar<br />

im Anschluss an die Intervention der Bank of Japan die Absicherung<br />

des JPY in den Vermögensverwaltungsmandaten<br />

von 50 auf 100 % erhöht.<br />

Fazit<br />

Die Zinspolitik gibt derzeit keine Signale für die weitere<br />

Wechselkursentwicklung. Unsere Kursprognosen bleiben<br />

sehr anfällig für konjunkturelle Überraschungen. Beratungskunden,<br />

die die hohe Unsicherheit an den Devisenmärkten<br />

ausschliessen möchten, raten wir weiterhin zur Absicherung<br />

grosser Fremdwährungspositionen – vor allem auf kurze bis<br />

mittlere Frist.<br />

Leitzinsen<br />

Schweiz<br />

Europa (EWU)<br />

USA<br />

Okt 2010<br />

Bandbreite für unsere Zinsprognose auf drei bis sechs Monate<br />

> +50 Basispunkte +25 Basispunkte keine Veränderung<br />

–25 Basispunkte < –50 Basispunkte

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