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Anlageklasse Aktien | Pascal Tschütscher<br />

Sektoren<br />

«Dividendensektoren» auf dem Vormarsch<br />

In einem Umfeld tiefer Bondrenditen schenken Anleger klassischen<br />

Dividendenwerten immer mehr Beachtung. Untersuchungen<br />

zeigen, dass ein Grossteil der Aktienmarktrendite<br />

aus den Dividenden resultiert. Aktien aus den defensiven<br />

Branchen Versorger und Telekom weisen hohe Dividendenrenditen<br />

auf. Trotzdem empfehlen wir eine differenzierte<br />

Betrachtung. In Europa weisen die beiden Branchen aktuell<br />

eine erwartete Dividendenrendite von 5.8 bzw. 6.6 % auf.<br />

In der Telekombranche wird diese durch eine fast doppelt<br />

so hohe Free Cash Flow Rendite finanziert. Betrachtet man<br />

dieses Verhältnis über die letzten Jahre in der Versorgerbranche,<br />

kommt man zum Schluss, dass die Dividende nur<br />

teilweise durch den operativ erzielten Kapitalfluss (nach<br />

Investitionen) gedeckt werden konnte. Dieser Unterschied<br />

zeigt sich auch in der jüngsten Kursentwicklung: Die Telekomaktien<br />

rentieren seit Jahresanfang rund 17 % besser als die<br />

Versorgerwerte. Hohe Investitionsaufwände, regulatorische<br />

Unsicherheiten sowie zunehmender Preisdruck sind weitere<br />

Gründe für unsere Untergewichtung bei den Versorgern.<br />

Die fortgeschrittene Bewertung bei den Telekomwerten rechtfertigt<br />

unsere neutrale Einschätzung.<br />

Kompakt<br />

• Bei Dividendentiteln empfehlen wir eine<br />

differenzierte Betrachtung: Telekomaktien<br />

bevorzugen.<br />

• Trotz hoher Dividendenrendite halten wir am<br />

Versorgeruntergewicht fest.<br />

• Dank grosszügiger Umsetzungsfristen bei<br />

Basel III notieren Bankaktien fester, die neuen<br />

Kapitalvorschriften senken aber die Gewinnmargen:<br />

neutral gewichten.<br />

Bankaktien profitieren<br />

von Basel III<br />

Bankaktien haben zunächst<br />

positiv auf die Verabschiedung<br />

der neuen Eigenkapitalstandards<br />

(Basel III) Mitte September reagiert. Kurzfristig<br />

profitierten vor allem jene Bankaktien, die schwach<br />

kapitalisiert sind, am stärksten. Das Risiko weitreichender<br />

Rekapitalisierungen ist somit gesunken. Ein Gremium von<br />

27 Notenbankern und Finanzaufsehern hat das Minimum der<br />

risikogewichteten Kernkapitalquote auf neu 7 % angehoben.<br />

Die notwendigen Anpassungen können über die kommenden<br />

Jahre verteilt werden. So gilt der neue Satz erst ab<br />

dem 1. Januar 2019. Negative Auswirkungen auf die Kreditvergabe<br />

und damit die wirtschaftliche Erholung können so<br />

wohl vermieden werden. Banken erhalten dadurch Zeit, ihre<br />

Kapitalbasis zu stärken. Durch die Dividendenkürzungen<br />

kann ein Gang an den Kapitalmarkt wohl meistens vermieden<br />

werden. Die Quantifizierung der endgültigen Auswirkungen<br />

bleibt jedoch noch unsicher. Sämtliche Details der neuen<br />

Standards werden für den G-20-Gipfel Mitte November in<br />

Korea aufbereitet. Wir halten vorerst an einer neutralen Gewichtung<br />

fest, bevorzugen aber Banken mit ausreichender<br />

Kapitalausstattung und einer guten Finanzierungsplattform.<br />

MSCI Europa Perf. in % Einschätzung MSCI Nordamerika Perf. in % Einschätzung<br />

(Gewicht, %) YTD (EUR) Europa (Gewicht, %) YTD (USD) Nordamerika<br />

Nichtbasiskonsumgüter 8.5 24.6 9.9 13.5<br />

Basiskonsumgüter 12.5 14.3 10.2 6.4<br />

Energie 10.1 –4.4 12.3 –4.1<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 9.5 4.4 5.4 8.1<br />

Industrie 10.6 15.1 10.1 12.6<br />

Telekommunikationsdienste 7.0 10.0 3.3 10.1<br />

IT 2.8 8.8 17.4 –2.0<br />

Versorgungsbetriebe 5.5 –7.2 3.3 2.6<br />

Gesundheitswesen 10.2 7.0 10.8 –1.3<br />

Finanzwesen 23.4 2.4 17.1 3.9<br />

Innerhalb der Anlageklasse Aktien empfehlen wir, folgende Sektorengewichtungen in Europa bzw. Nordamerika vorzunehmen:<br />

stark übergewichten übergewichten neutral untergewichten stark untergewichten<br />

Rechtliche Hinweise auf Seite 60.<br />

37 | Oktober 2010 | Anlageklassen | Aktien

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