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46 | Oktober 2010 | Anlageklassen | Alternative Anlagen<br />
Sowohl für Brasilien als auch für Australien ist China<br />
der wichtigste Abnehmer. So geht mehr als ein Viertel<br />
der australischen Exporte in das Reich der Mitte.<br />
Zweitgrösster Energieverbraucher<br />
China ist der zweitgrösste Energienachfrager der Erde. Rund<br />
20 % des weltweiten Energiebedarfs entfallen auf die Volksrepublik.<br />
Hauptenergieträger bleibt Kohle. Mit beinahe<br />
47 % des globalen Kohleverbrauchs gilt China als grösster<br />
Kohleverbraucher der Erde. Hauptlieferant ist auch hier<br />
Australien. Anders präsentiert sich die Lage bei Rohöl: Hier<br />
bleiben die Vereinigten Staaten weiterhin die ungeschlagene<br />
Nummer 1. Mit mehr als 18 Mio. Fass pro Tag wird in den<br />
USA mehr als doppelt so viel Rohöl verbraucht wie in China.<br />
Interessant hierbei – die beiden grössten Rohölverbraucher<br />
beziehen ihr Öl aus unterschiedlichen Ländern. Während<br />
die Vereinigten Staaten mehrheitlich aus Kanada und Mexiko<br />
beliefert werden, bevorzugt China saudisches und angolanisches<br />
Öl. Die fünf grössten Lieferländer fördern rund<br />
57 % des chinesischen Rohölverbrauchs. In den Vereinigten<br />
Staaten beläuft sich dieser Wert auf 70 %.<br />
Dass sich die chinesische Energienachfrage mit wachsendem<br />
Mobilitätsbedürfnis ebenfalls Richtung Rohöl verschieben<br />
wird, bleibt unbestritten. Ob der Energiebedarf jedoch im<br />
Gleichschritt mit der wirtschaftlichen Entwicklung ansteigen<br />
wird, ist fraglich. Insbesondere die Verschiebung hin zu<br />
einer vermehrt konsumorientierten Volkswirtschaft und ein<br />
wachsendes Umweltbewusstsein werden sich positiv auf<br />
die Energieeffizienz auswirken. Neue, auf den chinesischen<br />
Verbraucher ausgerichtete Industrien und Dienstleistungsunternehmen<br />
werden entstehen und die exportorientierte<br />
Schwerindustrie teilweise ablösen. Das in diesem Prozess<br />
weit fortgeschrittene Japan benötigt bei fast identischer<br />
Wertschöpfung (BIP) lediglich ein Fünftel des chinesischen<br />
Energiebedarfs.<br />
Rohstoffnachfrage auch weiterhin steigend<br />
Trotz der nachlassenden chinesischen Exportdynamik und<br />
einer erwarteten Verschiebung Richtung binnenmarktorientiertes<br />
Wachstum wird die globale Rohstoffnachfrage<br />
nicht abbrechen – im Gegenteil: Ein stärkerer chinesischer<br />
Binnenkonsum wird die Abschwächung beim Exportmarkt<br />
mehr als kompensieren. Anstatt einen Grossteil der importierten<br />
Rohstoffe wieder über Ausfuhren zu exportieren,<br />
wird wohl zukünftig ein grösserer Teil der Rohstoffimporte<br />
direkt im Land verbleiben. Auf die Rohstoffpreise hat dies<br />
aber erst längerfristig eine Auswirkung. Im derzeitigen Umfeld<br />
sehen wir kein überdurchschnittliches Potenzial in einer<br />
Rohstoffinvestition.<br />
Benchmark Okt 2010 % YTD<br />
DJ UBS Commodity TR Index –1.29<br />
Gold 17.34<br />
Rohöl –7.36<br />
Gewerbeimmobilien 11.96<br />
Private Equity 22.19<br />
Wandelanleihen 4.58<br />
Hedgefonds 1.27<br />
Bandbreiten für unsere absoluten Performanceeinschätzungen<br />
auf drei bis sechs Monate<br />
> +5 % +2 % bis +5 % –2 % bis +2 %<br />
–5 % bis –2 % < –5 %