HR-Beratung 2013 - Personalwirtschaft
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<strong>HR</strong>-Strategie<br />
Personalleiter im Interview<br />
Einfühlsamer<br />
Sparringspartner<br />
Astrid Wirges<br />
Veränderungsprozesse sind in Unternehmen und Institutionen<br />
an der Tagesordnung. Astrid Wirges, Personaldirektorin<br />
des Deutschen Instituts für Normung e.V. DIN in Berlin,<br />
wollte erfahren: Wie gehen die Mitarbeiter damit um? Ein<br />
<strong>Beratung</strong>shaus half, die Frage zu beantworten.<br />
‹ <strong>Personalwirtschaft</strong>: Seit 2006 setzen Sie aus<br />
strategischen Gründen auf Mitarbeiterbefragungen.<br />
Was veranlasste Sie dazu?<br />
Astrid Wirges: Wir befanden uns damals mitten in<br />
einem tiefgreifenden Veränderungsprozess und wollten<br />
wissen, wie die Belegschaft damit umgeht. Zu<br />
unserer Überraschung fielen die Ergebnisse weit positiver<br />
aus als befürchtet. Bei einer hohen Beteiligungsquote<br />
ließ sich aus den Daten eine starke Motivation<br />
und Loyalität in der Belegschaft ableiten. Als<br />
Schwachstellen kristallisierten sich Kommunikation,<br />
Führung sowie Personalentwicklung heraus.<br />
‹ War der Betriebsrat nicht misstrauisch, als<br />
Sie ihn über die Befragung informierten?<br />
Zunächst ja, weil er die zugesagte Anonymität anzweifelte<br />
und Rückschlüsse auf die Leistungsbeurteilung<br />
von Beschäftigten befürchtete. Inzwischen<br />
stehen die Arbeitnehmervertreter voll hinter der<br />
Befragung, sind aktiv in die Konzeption involviert<br />
und geben wertvolle Verbesserungsvorschläge.<br />
‹ Was folgte aus der Befragung?<br />
Seither haben wir uns vom behördenähnlichen Institut<br />
zu einem Unternehmen mit modernen Leitbildern<br />
und Führungskonzepten entwickelt. Wie weit<br />
wir tatsächlich gekommen sind, haben wir dem<br />
Urteil unserer Mitarbeiter bei einer weiteren Befragung<br />
im Herbst 2012 überlassen. Mitarbeiterzufriedenheit<br />
sowie das Betriebsklima erzielten nahezu<br />
die gleich hohen Werte wie zuvor.<br />
‹ Doch es gibt nicht nur eitel Sonnenschein. Was<br />
kritisieren Ihre Mitarbeiter?<br />
Obwohl wir viel in Information und Kommunikation<br />
investiert hatten, wurde dieser Bereich stark kritisiert.<br />
Unsere Mitarbeiter fühlen sich trotz unserer<br />
Anstrengungen immer noch nicht hinreichend informiert.<br />
Quer über alle Hierarchiestufen hinweg haben<br />
wir deshalb ein Team gebildet, das die Ergebnisse<br />
analysiert und daraus Maßnahmen ableitet. Nicht<br />
nur hier ist der Berater unverzichtbar.<br />
‹ Was konkret leistet das <strong>Beratung</strong>shaus?<br />
Zunächst wurde ein Fragebogen entwickelt, der volle<br />
Vergleichbarkeit mit der Befragung von 2006<br />
gewährleistete und zusätzlich Feedback zu den Veränderungsprozessen<br />
ermöglichte. Von zentraler Bedeutung<br />
sind Freitextfelder, um Mitarbeitern Raum zu<br />
geben für persönliche Kommentare und offene Kritik.<br />
Aus diesen Informationen wurden Schwerpunkte<br />
gebildet, aus denen sich die für uns wichtigsten<br />
Aufgaben ableiten. Dabei ist absolute Anonymität<br />
gewährleistet. Zudem hatte der Berater die Aufgabe,<br />
einen Benchmark zu erarbeiten, um unsere Ergebnisse<br />
im Marktumfeld angemessen einordnen zu können.<br />
Im Wesentlichen vergleichen wir uns mit Familienunternehmen,<br />
die Nachhaltigkeit anstreben.<br />
‹ Wie sind Sie bei der Auswahl des Dienstleisters<br />
vorgegangen?<br />
Ich habe mich in meinem Netzwerk umgehört, Empfehlungen<br />
eingeholt und im Netz recherchiert. Drei<br />
Berater kamen in die engere Wahl. Alle habe ich persönlich<br />
besucht und um ein Grobkonzept gebeten.<br />
Entschieden habe ich mich für denjenigen Berater,<br />
der sich am schnellsten in die Eigenheiten unseres<br />
Instituts einfühlen konnte und sich von Beginn an<br />
als konstruktiver Sparringspartner erwies.<br />
12 <strong>Personalwirtschaft</strong> | Kompass <strong>HR</strong>-<strong>Beratung</strong> <strong>2013</strong>