Pfarrbrief 4/2006

Unser Leitartikel für die Ferienzeit
Ruht euch aus!
„In jener Zeit kehrten die Jünger, die Jesus
ausgesandt hatte, zu ihm zurück und
berichteten ihm alles, was sie erlebt und
getan hatten. Jesus sagte zu ihnen:
‚Kommt mit an einen abgelegenen Ort,
wo wir allein sind, und ruht euch aus!’“
Zeit zum Ausruhen – Zeit zum Entspannen
braucht jeder Mensch. Erholung gehört
ganz notwendig zum Leben. In den
kommenden Wochen werden viele Menschen
aufbrechen, um an besondere Orte
zu reisen und dort Erholung zu finden.
Ferien und Urlaub laden dazu ein. Andere
lieben mehr den Aufenthalt in Balkonien:
die eigenen vier Wände, der eigene
Balkon, die Terrasse oder der Garten
werden zu bevorzugten Aufenthaltsor-
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ten. Die Erholung ist dabei nicht mit Faulenzertum
und Bequemlichkeit zu verwechseln.
Ja, einige müssen sogar Mut
aufbringen, um zur Ruhe zu kommen.
Abschalten und langsamer leben ist nicht
immer einfach, wenn man im Alltag gewohnt
ist, unter ständigem Druck zu stehen.
Wer – nach getaner Arbeit – alle
viere von sich strecken kann,
wer den gesunden Ausgleich
zwischen Anstrengung und
Entspannung gefunden hat,
der wird das als ein wertvolles
Stück Lebensqualität schätzen.
Richtig erholen kann sich nur,
wer vorher hart gearbeitet hat
(geistig oder körperlich). Der
etwas veraltete Ausdruck „am
Abend rechtschaffen müde
sein“ weist uns auf diesen Zusammenhang
hin.
Bei all dem muss sich niemand verheizen
lassen, aber brennen sollte er schon.
Brennen und begeistert sein für seine
Ziele und seinen eigenen Weg, den jeder
Mensch mit anderen teilt. Neben dem
Mut zur Ruhe und der Bereitschaft, sich
anzustrengen, ist die Pflege der Gemeinschaft
ein wichtiger Baustein für unser
Lebenshaus. Dass der Urlaub gemeinsam
geplant werden will, ist eine
Sache, andererseits überhaupt mehr Gemeinschaft
zu erleben, lose Kontakte
wieder zu knüpfen und auf jemanden zuzugehen,
ist in der freien Zeit wesentlich
leichter möglich als im stressigen Alltag.
Für die nächsten Wochen wünsche ich
Ihnen viel Freude, gute Erholung und allen
Reiselustigen eine glückliche Heimkehr.
Armin Riesinger, Kaplan
Menschen ohne Arbeit leiden
gerade darunter, dass sie wollen, aber
keine Möglichkeit haben. Menschen wollen
sich verausgaben, sich für ein Ziel
einsetzen. Sie finden einen tiefen Sinn
darin, etwas zu produzieren, zu gestalten,
Neues zu schaffen und wachsen zu
sehen, genauso, wie sie Erfüllung finden,
wenn sie andere pflegen und für sie sorgen.
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