April / Mai 2012 - Paul-Gerhardt-Gemeinde
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Moment mal!<br />
Übergänge<br />
Haben Sie<br />
schon einmal<br />
versucht, einen<br />
Schritt in<br />
Zeitlupe zu<br />
gehen?<br />
Ein komplizierter<br />
Zusammen-<br />
Pfrn. Angelika Detrez<br />
hang, den wir<br />
da tagtäglich hunderte Male tun, ohne<br />
darüber nachzu-denken. Erst<br />
wenn die Routine un-terbrochen wird,<br />
wird das Selbst-verständliche fraglich.<br />
Manchmal gehen wir große Schritte:<br />
wie etwa beim Übergang von der<br />
Schule ins Berufsleben, oder vom<br />
Berufsleben ins nachberufliche Leben.<br />
Manchmal gehen wir mutige Schritte,<br />
wenn wir eine wichtige Entscheidung<br />
fürs Leben treffen.<br />
Und manchmal möchten wir am liebsten<br />
stehen bleiben und nicht weitergehen,<br />
wenn der Schritt, der von uns<br />
gefordert wird, uns verunsichert oder<br />
zu schmerzhaft ist. Das kann eine<br />
tiefgreifende Veränderung im Leben<br />
sein, durch Krankheit, Trennung oder<br />
den Tod eines geliebten Menschen.<br />
„Ich mag allein nicht gehen, nicht einen<br />
Schritt: wo du wirst gehn und<br />
stehen, da nimm mich mit“, heißt es<br />
deshalb im Kirchenlied „So nimm<br />
denn meine Hände“. Es ist gut, im<br />
Übergang der Veränderung nicht<br />
allein gehen zu müssen, sondern das<br />
große DU Gottes an der Seite zu spüren.<br />
Manche Veränderungen haben auch<br />
eine bedrohliche Seite. Nicht zufällig<br />
sind besonders Kinder „konservativ“,<br />
bewahrend und lieben die Wiederholung<br />
und das immer gleiche Gute-<br />
Nacht-Gebet. Was gleichbleibend ist,<br />
beruhigt uns. Mitten in den rasanten<br />
Veränderungen des Lebens gibt es<br />
etwas, das sich treu bleibt. Wie eine<br />
Säule, die mein Leben trägt.<br />
Der Glaube an Gott kann das sein, das<br />
stabil bleibt inmitten aller Übergänge.<br />
Ein solcher Übergang ist auch die Konfirmation:<br />
es wird der Aufbruch ins Leben<br />
gefeiert, der zugleich Abschied<br />
von der Kindheit ist. Ein Stück von<br />
dem, was war, muss ich aufgeben. Das<br />
kann schmerzen, das kann befreien,<br />
das kann glücklich machen und neugierig<br />
auf das Leben.<br />
Jeder Übergang bietet auch eine Chance.<br />
Etwas Neues deutet sich an. Ich<br />
bin neugierig, was geschehen wird. Ich<br />
gewinne Energie, um den nächsten<br />
Schritt zu gehen.<br />
Das gilt für das Leben des Einzelnen<br />
wie für das Leben unserer Kirchengemeinde,<br />
in der es Veränderungen<br />
gibt.<br />
Ihre Pfarrerin<br />
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