April / Mai 2012 - Paul-Gerhardt-Gemeinde
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Hätten Sie‘s gewusst?<br />
Das älteste christliche Fest ist Ostern,<br />
es ist das Fest der Auferstehung Jesu.<br />
Im frühen Christentum bis hin ins Mittelalter<br />
fanden an diesem Tag alle<br />
Taufen statt, wobei es sich um die<br />
Taufe Erwachsener handelte. Die<br />
Taufe ist bis heute noch das Zeichen<br />
für neues Leben, das in der Gemeinschaft<br />
mit Christus beginnt.<br />
Osterwasser<br />
„Plapperwasser“ wurde das Osterwasser<br />
deshalb auch genannt.<br />
An vielen Orten war es zudem üblich,<br />
sich mit dem Osterwasser zu bespritzen,<br />
um sich Glück und Segen zu<br />
wünschen. An manchen Orten haben<br />
sich die jungen Frauen unter fließendem<br />
Osterwasser gewaschen, weil<br />
sie daran glaubten, dass es ihre Jugend<br />
und Schönheit erhält.<br />
So hat auch in der kirchlichen Tradition<br />
das Taufwasser in der Osternacht<br />
eine besondere Bedeutung, weshalb<br />
es auch Osterwasser genannt wird.<br />
Ihm wird Heil- und Segenskraft zugesprochen.<br />
So haben sich um das Osterwasser<br />
besondere Traditionen entwickelt. In<br />
einer dieser Traditionen schöpfen in<br />
der Osternacht unverheiratete Frauen<br />
das Osterwasser aus einer besonderen<br />
Quelle, um es in die Kirche zum<br />
Taufbecken zu bringen.<br />
Diesem Wasser wurde besondere<br />
Wunderkraft zugesprochen, wenn die<br />
jungen Frauen bzw. Mädchen es<br />
schweigend von der Quelle in die Kirche<br />
gebracht haben. Das forderte die<br />
jungen Männer heraus, dieses Vorhaben<br />
zu vereiteln. Sie versteckten sich<br />
und überraschten die Mädchen unterwegs<br />
und versuchten sie zum Lachen<br />
und zum Sprechen zu bringen.<br />
Von dem Osterwasser, dem gesegneten<br />
Taufwasser, nahmen sich die<br />
Gläubigen etwas mit nach Hause,<br />
um dort die Weihwasserbecken zu<br />
füllen. In katholischer Tradition ist<br />
das sich bekreuzigen mit Weihwasser<br />
eine Erinnerung an die eigene<br />
Taufe, eine Segens- und Reinigungsgeste.<br />
In der evangelischen Tradition<br />
ist das Wasser ein Symbol für Leben,<br />
Reinigung und Kraft.<br />
Christinnen und Christen wollen<br />
nicht mit allen Wassern gewaschen<br />
sein, sondern mit dem Wasser der<br />
Liebe, der Gerechtigkeit und des<br />
Friedens.<br />
Pfarrerin U. Hofmann<br />
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