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Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

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<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaften</strong> <strong>in</strong> Strals<strong>und</strong> <strong>um</strong> 1700<br />

99<br />

E<strong>in</strong>teilung bestanden nicht, vielmehr entschied die Strals<strong>und</strong>er Steuerkammer,<br />

die für die Erhebung der Haussteuer zuständig war, <strong>in</strong><br />

jedem E<strong>in</strong>zelfall neu. Die E<strong>in</strong>stufung auf den vorstädtischen Dämmen<br />

erfolgte gr<strong>und</strong>sätzlich niedriger, hier wurden auch sehr ansehnliche<br />

Gebäude nur als Keller veranschlagt, 22 während die Versteuerung<br />

als Bude e<strong>in</strong>e Ausnahme war.<br />

Da es <strong>in</strong> der Praxis zahlreiche Abweichungen von der Gr<strong>und</strong>klassifizierung<br />

Haus, Bude, Keller gab, mussten für die kartographische<br />

Darstellung Auf- bzw. Abr<strong>und</strong>ungen vorgenommen werden.<br />

Auch kam es vor, dass auf e<strong>in</strong>em Gr<strong>und</strong>stück mehrere zur Versteuerung<br />

veranlagte Wohngebäude standen. In solchen Fällen wurden<br />

die E<strong>in</strong>zelwerte addiert. 23 Die Straßennamen im Feld „Adresse” (<strong>und</strong><br />

auf der gleichnamigen Karte) s<strong>in</strong>d die heutigen. 24 Wo dies ohne<br />

schnittshäuser” von Handwerkern, sondern dürftig ausgestattete Wohngebäude<br />

der ärmeren Stadtbewohner, die sehr häufig als serielle Bauten e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames<br />

Dach besaßen <strong>und</strong> vor allem im Inneren von Baublöcken lagen. KROLL, Stadtgesellschaft<br />

(wie Anm. 3), S. 238 (mit weiterführender Literatur).<br />

22 Beispielsweise wurde e<strong>in</strong> auf dem Frankendamm gelegenes, für jährlich 55<br />

Rtlr. an den Bierschenk <strong>und</strong> Branntwe<strong>in</strong>brenner Claus Utesch vermietetes<br />

Gr<strong>und</strong>stück (mit gerä<strong>um</strong>igem Wohnhaus, Hofgebäuden, großem Garten, Kegelbahn)<br />

als Keller zur Haussteuer veranlagt. STADTAUFNAHME, Frankendamm, Nr.<br />

57 (ID 8057).<br />

23<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e Addition mit anschließender Aufr<strong>und</strong>ung ist das<br />

Gr<strong>und</strong>stück mit der ID 1093. Hier besaß der Reepschläger Jochim Lokelvitz<br />

sowohl e<strong>in</strong>e Bude (Rechenfaktor 0,5) als auch e<strong>in</strong>en Keller (0,25). Zusammengenommen<br />

errechnet sich e<strong>in</strong> Wert von 0,75, der auf 1 aufger<strong>und</strong>et wurde.<br />

Dadurch erhielt das gesamte Gr<strong>und</strong>stück die Färbung „gelb” für Haus.<br />

24 Zur Entwicklung der Strals<strong>und</strong>er Straßennamen vgl. neben der älteren<br />

Untersuchung von H. KOEPPEN: Gewerbe, Beruf, Stand <strong>und</strong> Volkst<strong>um</strong> im<br />

Spiegel der mittelalterlichen Straßennamen von Strals<strong>und</strong>, <strong>in</strong>: U. SCHEIL<br />

(Hrsg.): Festschrift Adolf Hofmeister z<strong>um</strong> 70. Geburtstage am 9. August 1953.

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