21.05.2014 Aufrufe

Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Wohnen</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirtschaften</strong> <strong>in</strong> Strals<strong>und</strong> <strong>um</strong> 1700<br />

113<br />

Bedeutung war. Im Südteil der Stadt weist zu Beg<strong>in</strong>n des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

nur (noch) die südliche Frankenstraße e<strong>in</strong>e fast geschlossene<br />

Bebauung mit Häusern auf.<br />

Mit Ausnahme der besonders stark <strong>in</strong> Mitleidenschaft gezogenen<br />

Langenstraße dom<strong>in</strong>ierten <strong>in</strong> den wichtigsten Hauptstraßen die<br />

als Haus versteuerten Wohngebäude, wobei es 1706 allerd<strong>in</strong>gs Ausnahmen<br />

gab. So überwog im südlichen Teil der Ossenreyer-, im mittleren<br />

<strong>und</strong> im gesamten südlichen Teil der Heilgeist- sowie im nordwestlichen<br />

Teil der Frankenstraße die Bebauung mit Buden. Auffälligerweise<br />

stand <strong>in</strong> der Hafenvorstadt mit der ehemaligen Ankerschmiede<br />

(ID 3325) nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Gebäude, das als Haus veranlagt<br />

wurde. 52 Hier herrschten die Buden ebenso vor wie <strong>in</strong> den meisten<br />

Nebenstraßen sowie r<strong>und</strong> <strong>um</strong> den Neuen Markt. Größere Konzentrationen<br />

von Kellern waren demgegenüber e<strong>in</strong>e Ausnahme. Am<br />

ehesten kamen sie <strong>in</strong> den südlichen Randbereichen der Stadt, so <strong>in</strong><br />

den Straßen Kathar<strong>in</strong>enberg, Priegnitz, Fischergang <strong>und</strong> am Frankentor<br />

vor. Darüber h<strong>in</strong>aus wurden fast alle Wohngebäude auf den<br />

Dämmen als Keller versteuert. Die Hausbeschreibungen der schwedischen<br />

Stadtaufnahme zeigen allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>deutig, dass hierfür die<br />

stets besonders gefährdete Lage außerhalb der Befestigungsanlagen<br />

<strong>und</strong> nicht die Qualität <strong>und</strong> Größe der Wohngebäude maßgeblich<br />

war.<br />

Auf der Karte „Gebäudeklassen” nur schwer zu erkennen s<strong>in</strong>d<br />

die so genannten Gänge <strong>und</strong> Höfe, zusammenhängende Wohnbauten<br />

für ärmere Stadtbewohner. Sie lagen überwiegend <strong>in</strong> der Nähe der<br />

Stadtmauer. 53 Gerade was die Wohnungen der ärmeren Bevölkerung<br />

52<br />

In allen übrigen Fällen resultierte die „Gelbfärbung” <strong>in</strong> der Hafenvorstadt<br />

aus e<strong>in</strong>er „Steuers<strong>um</strong>menbildung”. Hier standen mehrere Wohngebäude<br />

(z<strong>um</strong>eist Bude <strong>und</strong> Keller) auf e<strong>in</strong>em Gr<strong>und</strong>stück.<br />

53<br />

KROLL, Stadtgesellschaft (wie Anm. 3), S. 246 ff. Dazu zählten: der Teschen-<br />

Gang (ID 2030), der Jacobs-Gang (ID 2029), der Wandschneider-Gang (ID 2129),<br />

die Wohnbuden auf dem Gr<strong>und</strong>stück des Krameramtes (ID 2012-2018), der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!