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Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

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122 Stefan Kroll <strong>und</strong> Gyula Pápay<br />

erstellte Karten vorliegen, wurden 22 für e<strong>in</strong>e vergleichende Auswertung<br />

berücksichtigt. 75 Außerhalb der Betrachtung blieben lediglich<br />

die Töpfer (nur fünf Fälle) sowie die Ackersleute, Bleicher, Fuhrleute<br />

<strong>und</strong> Gärtner, die ausschließlich oder z<strong>um</strong> Großteil auf den vorstädtischen<br />

Dämmen wohnten. Den höchsten Konzentrationsgrad wiesen<br />

danach die Wohnlagen der Fischer/Kle<strong>in</strong>fischer/Zeesener auf, gefolgt<br />

von den Schiffern, den Kaufleuten/Kauffrauen, den Schustern,<br />

den Boots- <strong>und</strong> Steuerleuten sowie den Raschmachern. Auf der anderen<br />

Seite waren die Altflicker/Altschuster/Schuhflicker am weiträ<strong>um</strong>igsten<br />

über das Stadtgebiet verteilt. Es folgten mit ebenfalls ger<strong>in</strong>ger<br />

rä<strong>um</strong>licher Konzentration die Knochenhauer/Schlachter, die<br />

Tischler <strong>und</strong> die Haacken.<br />

Der Blick auf die e<strong>in</strong>zelnen Karten bestätigt diese errechneten<br />

Bef<strong>und</strong>e, ermöglicht darüber h<strong>in</strong>aus aber weitere wichtige Aussagen.<br />

Dazu sollen auch die Karten zu den Berufsobergruppen mit <strong>in</strong>s Blickfeld<br />

genommen werden. So verdeutlicht die Karte „Kommunale Verwaltung”,<br />

dass nicht nur die Mitglieder des Rates, sondern auch die<br />

Sekretäre, Schreiber <strong>und</strong> Kanzlisten mit wenigen Ausnahmen <strong>in</strong> den<br />

beiden nördlichen Stadtvierteln wohnten. Die überwiegend <strong>in</strong> städtischen<br />

Diensten stehenden Ordnungskräfte besaßen Wohnungen, die<br />

sich z<strong>um</strong> Großteil ganz <strong>in</strong> der Nähe ihrer „E<strong>in</strong>satzorte” befanden.<br />

Dies hängt vor allem damit zusammen, dass es sich dabei <strong>in</strong> der<br />

Mehrzahl <strong>um</strong> Wohngebäude im Besitz ihrer „Arbeitgeber” handelte.<br />

So wohnte etwa der Waagemeister <strong>in</strong> der städtischen Waage oder e<strong>in</strong><br />

Wachtschreiber im Gebäude des Stadtgefängnisses (ID 4225). Ähnliches<br />

gilt im Übrigen auch für die Berufsobergruppe „Religion”, deren<br />

Angehörige ganz überwiegend als Mieter <strong>in</strong> der Umgebung der<br />

Kirchen lebten.<br />

Strals<strong>und</strong> war <strong>um</strong> 1700 immer noch e<strong>in</strong>e vorrangig vom Seehandel<br />

geprägte Stadt. Dies zeigt besonders e<strong>in</strong>drucksvoll die Karte mit<br />

den Wohnstandorten der Kaufleute, deren wichtigstes Standbe<strong>in</strong><br />

75 Ebd., S. 308 u. 319 f.

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