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Wohnen und Wirtschaften in Stralsund um 1700. Ein Historisches ...

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108 Stefan Kroll <strong>und</strong> Gyula Pápay<br />

allem der Süd-, der Südwest- <strong>und</strong> der Ostteil der Stadt schwer getroffen<br />

worden. Als komplett abgebrannt galten hier die Bleistraße, die<br />

Tribseer Straße, die Langenstraße <strong>und</strong> die Papenstraße sowie verschiedene<br />

<strong>in</strong> diesem Bereich liegende Querstraßen. In der Heilgeist<strong>und</strong><br />

der Böttcherstraße blieben nur wenige Häuser unversehrt. Auch<br />

die gesamte Hafenvorstadt südlich des Semlower Tores war durch<br />

die Bombardierung heruntergebrannt. Große Schäden hatte die Beschießung<br />

auch am Neuen Markt, am Kathar<strong>in</strong>enberg, <strong>in</strong> der nördlichen<br />

Frankenstraße, der südlichen Ossenreyerstraße, der Badenstraße<br />

sowie <strong>in</strong> weiteren Nebenstraßen verursacht. Die Semlower Straße<br />

verlor e<strong>in</strong>ige Häuser sowie „ihr” Tor.<br />

Ausgangspunkt des Stadtbrandes vom Juni 1680 war die Blauturmstraße<br />

am Frankenwall. Vermutlich begünstigte e<strong>in</strong> starker Südostw<strong>in</strong>d<br />

das Ausbreiten des Feuers <strong>in</strong> nordwestlicher Richtung. Betroffen<br />

waren dieses Mal vor allem Häuser am Alten Markt sowie <strong>in</strong><br />

der Ravensberger-, der Mönch-, der Mühlen- <strong>und</strong> der Schillstraße. 41<br />

Der Wiederaufbau setzte zwar unmittelbar nach den beiden<br />

Brandkatastrophen e<strong>in</strong>, verlief aber <strong>in</strong> den Folgejahren sehr schleppend,<br />

wie e<strong>in</strong>e Quelle im Stadtarchiv Strals<strong>und</strong> verdeutlicht. 42 Danach<br />

wurde <strong>in</strong> den Jahren 1679 bis 1692 die Wiedererrichtung von 75<br />

Häusern, 304 Buden <strong>und</strong> 58 Kellern, zusammen 437 Wohngebäuden,<br />

durch Zuschub der Königl. Gnadengelder gefördert. 43 Damit konnte nur<br />

41<br />

Ebd., S. 188.<br />

42 Stadtarchiv Strals<strong>und</strong>, Rep. 33, Nr. 246.<br />

43<br />

Die Gewährung dieser Form der „staatlichen Bauförderung” dürfte <strong>in</strong><br />

engem Zusammenhang mit den am 3.7.1669 bzw. 7.3.1681 erlassenen „Freiheitspatenten”<br />

der schwedischen Landesherrschaft stehen. Dar<strong>in</strong> war unter<br />

anderem festgelegt worden, dass jeder, der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Stadt Schwedisch-Pommerns<br />

auf e<strong>in</strong>em steuerpflichtigen Gr<strong>und</strong>stück e<strong>in</strong> neues Haus errichten oder<br />

e<strong>in</strong> bestehendes gr<strong>und</strong>legend reparieren ließ, für bis zu zehn Jahre Steuer-

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