Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen
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einen Helm trägt. Ähnlich verhält es sich bei den<br />
Schulradfahrern ohne Helm: Von ihnen werden<br />
knapp drei Viertel (2000: 74 %; 2003: 50 %) von<br />
Personen ohne Helm begleitet (2000: χ 2 = 8.239,<br />
Cramers V = 0.260, df = 1, p = .007).<br />
6.2.3 Zusammenfassung zur Fahrrad- und<br />
Fahrradhelmnutzung auf dem Schulweg<br />
Fahrradnutzung auf dem Schulweg<br />
– Zusammenfassend kann festgehalten werden,<br />
dass von insgesamt 944 (2003: 284) befragten<br />
Kin<strong>der</strong>n knapp ein Viertel (23,4 %) bzw. im Jahr<br />
2003 nur ein gutes Fünftel (21 %) das Fahrrad<br />
auf dem Schulweg nutzt. Die Nutzungsfrequenz<br />
liegt somit etwas über dem Bundesdurchschnitt<br />
in Höhe von 18,3 % (vgl. Bundesministerium <strong>für</strong><br />
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, 2003b, S.<br />
218). Von den Schulradfahrern fahren 38,5 %<br />
(2003: 30,5 %) jeden Tag mit dem Fahrrad zur<br />
Schule.<br />
Helmtrageverhalten auf dem Schulweg<br />
– Über die Hälfte <strong>der</strong> Schulradfahrer (2003: über<br />
drei Viertel), die sich über ihr Helmtrageverhalten<br />
äußerten, trägt einen Fahrradhelm auf dem<br />
Schulweg. Die Helm-Tragequote fällt signifikant<br />
von <strong>der</strong> 5. auf die 8. Klasse ab, sodass es<br />
schließlich <strong>für</strong> die Schulradfahrer <strong>der</strong> 8. Klasse<br />
eher die Ausnahme als die Regel ist, auf dem<br />
Schulweg einen Helm zu tragen. Zu beachten<br />
ist, dass die Achtklässler den größten Anteil <strong>der</strong><br />
Schulradfahrer im Jahr 2000 (59,7 %) und 2003<br />
(30,4 %) ausmachen und zudem die höchste<br />
Nutzungsfrequenz mit 81,1 % (2003: 23,7 %)<br />
täglicher Nutzung aufweisen.<br />
Helmtrageverhalten und Helmbesitz<br />
– Die Unterschiede im Helmtrageverhalten liegen<br />
nicht im Helmbesitz, wie folgende Betrachtung<br />
zeigt: Es befinden sich zwar mehr Helmbesitzer<br />
in <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 5 (85 %, 2003: 100 %),<br />
dennoch verfügen 65 % (2003: 70,8 %) aller<br />
Achtklässler über einen Helm, von denen 42 %<br />
(2003: 20 %) ihren Helm tragen. Somit muss <strong>der</strong><br />
Grund <strong>für</strong> die unterschiedliche Helmtragequoten<br />
<strong>der</strong> 5. und 8. Klassen in an<strong>der</strong>en Faktoren<br />
liegen.<br />
– Oben beschriebene Tendenz zeigt sich auch im<br />
Vergleich <strong>der</strong> allgemeinen Helmtragequote mit<br />
dem Helmbesitz: Insgesamt können 81 %<br />
(2003: 86,4 %) <strong>der</strong> Schulradfahrer über einen<br />
Helm verfügen. Davon tragen aber nur 70,4 %<br />
25<br />
(2003: 75,6 %) ihren Helm. Auch die Tatsache,<br />
dass sich die Helmtragequote aller Schulradfahrer<br />
im Jahr 2000 (2000: 56,9 %; 2003: 75 %)<br />
im Vergleich zur Helmtragequote <strong>der</strong> Helmbesitzer<br />
(2000: 70,4 %; 2003: 75,6 %) unterscheidet,<br />
ist keine hinreichende Bestätigung <strong>für</strong> den Zusammenhang<br />
zwischen Helmtragequote und<br />
Helmbesitz.<br />
Einfluss begleiten<strong>der</strong> Personen auf das Helmtrageverhalten<br />
– Als ein Einflussfaktor auf das Helm-Trageverhalten<br />
erweist sich <strong>der</strong> soziale Kontext, in dem die<br />
Radfahrt zur Schule stattfindet. Über die Hälfte<br />
(2003: knapp die Hälfte) <strong>der</strong> Schulradfahrer ist<br />
auf ihrem Schulweg in Begleitung (meist Freunde).<br />
Insgesamt zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang<br />
zwischen dem Helm-Trageverhalten<br />
des Schulradfahrers selbst und dem seiner Begleitung.<br />
Drei Viertel <strong>der</strong> Gruppen sind homogener<br />
Natur, d. h., dass Schulradfahrer mit Helm<br />
vorwiegend von Personen, die ebenfalls einen<br />
Helm tragen, bzw. Schulradfahrer ohne Helm<br />
vorwiegend von Personen ohne Helm begleitet<br />
werden.<br />
6.2.4 Radfahrverhalten und Helmnutzung in <strong>der</strong><br />
Freizeit<br />
Im Folgenden wird auf das Mobilitätsverhalten <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> in ihrer Freizeit eingegangen. Dabei soll zuerst<br />
das Verhalten <strong>der</strong> Freizeitradfahrer selbst im<br />
Vor<strong>der</strong>grund stehen, bevor dann Aspekte des sozialen<br />
Kontextes, in dem die jeweils letzte Freizeitfahrt<br />
stattfand, betrachtet werden.<br />
Es ist die Regel, dass Schulkin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Freizeit<br />
den familiär geschützten Rahmen <strong>für</strong> Freizeitaktivitäten<br />
verlassen: Kein Kind (2003: 3 Kin<strong>der</strong>) <strong>der</strong><br />
935 bzw. 283 Kin<strong>der</strong>, die die Frage beantworteten,<br />
gibt an, mit Begleitung seiner Eltern nachmittags<br />
aus dem Haus zu gehen. Über drei Viertel (2000:<br />
38,3 %; 2003: 40,4 %) <strong>der</strong> befragten Kin<strong>der</strong> gehen<br />
jeden Tag bzw. mehr als drei Mal die Woche (2000:<br />
36,9 %; 2003: 32,9 %) ohne die Eltern nach<br />
draußen.<br />
Ebenso selbstverständlich ist es <strong>für</strong> die Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen, in <strong>der</strong> Freizeit das Fahrrad zu nutzen:<br />
Von 939 (2003: 284) Kin<strong>der</strong>n, die sich zur<br />
Fahrradnutzung in <strong>der</strong> Freizeit äußerten, geben<br />
92,9 % (2003: 88,4 %) <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> an, dies zu tun,<br />
wobei <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> 44,8 % (2003: 49 %)<br />
das Fahrrad ein bis drei Mal pro Woche nutzen (Tabelle<br />
6-5). Eine nach Klassenstufen separierte Be-