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Die Dirac-Gleichung in gekrümmter Raumzeit - Fachbereich Physik

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3.3 Cliord- und Lie-Algebra 17<br />

Für M 12 = J x , M 13 = J y , M 23 = J z erfüllen (3.3.29) und (3.3.31) genau die Relationen der<br />

Lie-Algebra so(3) aus <strong>Gleichung</strong> (3.3.5) und bilden somit die <strong>in</strong>nitesimalen Erzeugenden der<br />

Drehgruppe SO(3). <strong>Die</strong> Beziehungen legen, bis auf e<strong>in</strong>en Isomorphismus, die Strukturkonstanten<br />

fest und denieren somit e<strong>in</strong>e Lie-Algebra.<br />

Für den allgeme<strong>in</strong>eren Fall ergibt sich aus der Kommutatorberechnung, mit Hilfe von (3.3.30):<br />

[M ij , M rs ] = 1 4 (e ie j e r e s − e r e s e i e j )<br />

= δ is M jr + δ ir M sj + δ sj M ri + δ rj M is , (3.3.32)<br />

welche die Kommutatorrelationen der orthogonalen Gruppe O(n) erfüllen. Es wir jetzt e<strong>in</strong>e Darstellung<br />

dieser Gruppe gesucht. Dabei ist V n der Darstellungsraum, welcher von den Elementen<br />

e k erzeugt wird. Zunächst e<strong>in</strong> sehr kurzer E<strong>in</strong>schub.<br />

Exponentialabbildung<br />

In der Theorie der Lie-Gruppen wird e<strong>in</strong>e Abbildung von der Lie-Algebra e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Lie-Gruppe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe, welche die lokale Gruppenstruktur dieser Lie-Algebra erhält Exponentialabbildung<br />

genannt. Sie ist der Hauptgrund dafür, dass Lie-Gruppen durch die zu Grunde<br />

liegenden Lie-Algebren untersucht werden können. Bei e<strong>in</strong>er Matrix Lie-Gruppe fallen Exponentialabbildung<br />

und das Matrixexponential zusammen. Letztere ist e<strong>in</strong>e Funktion auf der Menge<br />

der quadratischen Matrizen, welche analog zur reellen Exponentialfunktion deniert ist. Das Matrixexpontial<br />

stellt die Verb<strong>in</strong>dung zwischen Lie-Algebra und der zugehörigen Lie-Gruppe her.<br />

Sei X e<strong>in</strong>e reelle oder komplexe n × n-Matrix. Das Exponential von X, welches durch e X oder<br />

exp(X) bezeichnet wird, ist die n × n-Matrix, welche durch die folgende Potenzreihe deniert<br />

ist:<br />

∞∑<br />

e X X k<br />

=<br />

k! . (3.3.33)<br />

k=0<br />

<strong>Die</strong>se Reihe konvergiert immer, daher ist das Exponential von X wohldeniert. Wenn X e<strong>in</strong>e<br />

1×1-Matrix ist, entspricht das Matrixexponential von X der gewöhnlichen Exponentialfunktion.<br />

Desweiteren kann gezeigt werden [8], dass zu jeder Lie-Gruppe e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>-parametrige Untergruppe<br />

existiert, wobei jedes Element der Gruppe entweder durch Elemente der Untergruppe aufgebaut<br />

wird oder aber selbst Teil der Untergruppe ist. Dadurch lassen sich die Untergruppe und ihre<br />

Elemente über die Exponentialabbildung und e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Parameter (θ) aus den <strong>in</strong>nitesimalen<br />

Erzeugenden der zu Grunde liegenden Lie-Algebra bestimmen. Das hier Besprochene soll<br />

nun Anwendung nden.<br />

Betrachtet wird jetzt der oben angekündigte Darstellungsraum V n , erzeugt von den Elementen<br />

e k . <strong>Die</strong> durch den E<strong>in</strong>schub motivierten Matrizen<br />

S ij (θ) = exp(θM ij ) , (3.3.34)<br />

lassen sich über die Eulersche Identität und die Antikommutationsrelationen (3.3.12) umschreiben.<br />

Wegen (3.3.12) gilt ( 1 2 e ie j ) 2 = − 1 4<br />

und <strong>in</strong> der Reihenentwicklung des Kos<strong>in</strong>us kommen genau<br />

diese quadratischen Terme der Exponentialfunktion vor. Da sich dieselbe Relation (3.3.12) auch<br />

bei den ungeraden Termen der S<strong>in</strong>usentwicklung bemerkbar macht, entfällt die Notation über<br />

die Imag<strong>in</strong>äre E<strong>in</strong>heit. Dann erhält man:<br />

S ij (θ) = exp[( 1 2 θ)e ie j ] = cos( 1 θ)1 2 + e ie j s<strong>in</strong>( 1 θ) . (3.3.35)<br />

2<br />

<strong>Die</strong> allgeme<strong>in</strong>sten l<strong>in</strong>earen Transformation e<strong>in</strong>es Vektors X bzw. e<strong>in</strong>er Matrix X, welche die<br />

Determ<strong>in</strong>ante und die Hermitizität erhalten, s<strong>in</strong>d Transformationen der Form<br />

X −→ X ′ = UXU † , (3.3.36)

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