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17 Ultratect ®
die optimale Kombination von Werkstoff
und Bauteil bezeichnet, die je nach den
spezifischen Ansprüchen einer Komponente
das am besten geeignete Material nutzt.
Diese Strategie führt, so die im Rennsport
erfahrenen Ingenieure von BMW, direkt zur
Formel-1-Technologie, die der M3 CSL in
fundamentalen Bereichen für den Einsatz
auf der Straße übernimmt. So wurde kohlefaserverstärkter
Kunststoff (CFK), der Formel-1-Werkstoff
schlechthin, eingesetzt.
In weiten Bereichen ist dem M3 CSL das
Leichtbaukonzept ins Gesicht geschrieben:
Die Flaps in der Frontschürze, Dach und
Heckdiffusor sind sichtbar aus CFK. Aus
lackierter Kohlefaser besteht die Frontschürze.
Tür-, Seitenverkleidungen und die
Mittelkonsole sind ebenfalls aus diesem
Material gefertigt.
Hightech
in Rücksitzlehne
Doch es muss nicht immer Kohlefaser sein:
Zwei komplexe Sandwichbauteile aus Ultratect
® stecken im Rücksitz des neuen Super-
Sportlers. Ultratect ® ist ein harter Schaumstoff
aus dem thermoplastischen Hochleistungskunststoff
Ultrason ® E der BASF. Der
Gewichtsvorteil ist erstaunlich: Konventionelle
Stahlbauteile in der Rücksitzlehne wiegen
etwa elf Kilogramm – die innovativen Sand-
Die Sandwichbauteile aus Ultratect ® wirken im
Verborgenen.
wichbauteile indes nur fünfeinhalb. Dabei hat
sich das Kunststoffprodukt im Crashtest als
ebenso sicher und fest erwiesen wie die
doppelt so schwere Stahlvariante. Und ein
weiterer Vorteil: Die Schalldämmung ist
sogar besser als bei der Stahlausführung.
Hightech-Know-how in die Fertigung dieses
Bauteiles brachten die Firmen AC.S und
Jacob Composite aus Wilhelmsdorf bei
Nürnberg ein. Das Unternehmen Advanced
Composite Systems GmbH (AC.S) stellt
Ultratect ® in Lizenz her und liefert die konfektionierten
Schaumstoff- und PP/GF-Laminatplatten.
Die Firma Jacob Composite
GmbH verarbeitet diese Halbzeuge zur vollständigen
Rücksitzlehne weiter: Auf die
Sandwichstruktur wird eine Verkleidung aus
dem Kunststoff ABS und ein dünnes Polster
aufgebracht. Die beiden fränkischen Unternehmen
sind seit Jahren auf komplexe Verbundbauteile
für Fahrzeugbau, Transportwesen
und Möbelbau fokussiert und haben
unterschiedliche Erfahrungen in der Entwicklung
innovativer Kunststoff-Verfahrensweisen
gesammelt. So liefern sie beispielsweise
für die „normale“ M3-Version von
BMW die Stoßfängerträger aus thermoplastischem
Advanced Composite.
Vielfältige
Anwendungsfelder
Für Ultratect ® erwarten die Fachleute der
BASF in Zukunft vielfältige Anwendungsfelder:
ob im Maschinenbau, bei Sportgeräten,
in der Luft- und Raumfahrttechnik oder bei
Schienenfahrzeugen. Denn Ultratect ® vereint
verschiedene Eigenschaften auf sich: die
außergewöhnlich hohe Temperatur- und
Chemikalienbeständigkeit sowie das sehr
gute Brandverhalten von Ultrason ® E mit der
geringen Dichte und der hohen Energieaufnahme
des Schaumes. Mit einer Temperaturbeständigkeit
von bis zu 210 Grad Celsius
ist Ultratect ® der zurzeit temperaturbeständigste
thermoplastische Schaumstoff
auf dem Markt. Weitere Hightech-Anwendungen
dürften da nicht lange auf sich warten
lassen – auch wenn es nicht immer so
rasant zugeht wie beim M3 CSL.
Ihr Ansprechpartner: Dr. Rüdiger Bluhm,
Tel.: +49 621 60-52818
www.basf.de/ultrason
Der BMW M3 CSL in Zahlen
110 Prozent Sportwagen
Gerhard Richter, Geschäftsfeldleiter der
BMW-Tochter M GmbH und für den M3
CSL verantwortlich, gab das Ziel vor: Er
formulierte die „110-Prozent-Formel“.
Das bedeutet konkret: „Wenn wir im M3
CSL ein um nochmals zehn Prozent
geringeres Leistungsgewicht erzielen
können, haben wir das 110-Prozent-
Auto und damit den Sprung in eine neue
Dynamikklasse geschafft.“
Die Fahrzeugdaten des M3 CSL unterstreichen,
dass Richter gemeinsam mit
seinen Ingenieurteams das ehrgeizige
Ziel erreicht hat. Bei nur rund 1300 Kilogramm
Leergewicht des Fahrzeugs liefert
der 3,2-Liter-Sechszylinder-Motor des
M3 CSL 360 PS – beispiellos damit das
Leistungsgewicht von 5,2 kg/kW.
Und beeindruckend auch diese Daten:
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h:
4,9 Sekunden
Beschleunigung von 80 auf 120 km/h im
fünften Gang: 5,0 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
(elektronisch abgeregelt)