Ausgabe - 17 - Produktion
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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />
25. April 2013 · Nummer <strong>17</strong> www.produktion.de<br />
Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
Schwerpunkt<br />
Konstruktion<br />
S. 14 bis 22<br />
Baumaschinenmarkt:<br />
Entscheidung am Äquator<br />
So profitiert Deutschland<br />
vom Fracking-Fieber<br />
Konstruktion: Laufruhe<br />
erfordert tiefe Analyse<br />
Die Cloud ist der Schlüssel<br />
zur modernen Fabrik<br />
07<br />
11<br />
14<br />
29<br />
IM FOKUS<br />
Industrie 4.0 bringt<br />
Verbände an einen Tisch<br />
INTERNATIONALISIERUNG<br />
Auslaufmodell ‚Made in Germany‘?<br />
HANNOVER (SP). ZVEI, VDMA<br />
und BITKOM präsentierten in<br />
hochkarätiger Besetzung die erste<br />
verbandsübergreifende Plattform.<br />
Bildungsministerin Wanka<br />
bekräftigte ihre Unterstützung<br />
der Industrie-4.0-Aktivitäten der<br />
Verbände. Seite 4<br />
Kompaktes Radar<br />
durchschaut sogar Holz<br />
MÜNCHEN (BA). Durch Holz,<br />
Pappe oder Kunststoff sehen gelingt<br />
dem Auge nicht. Das schafft<br />
ein kompaktes, modular aufgebautes<br />
Radar: Der Millimeterwellensensor<br />
durchdringt nichttransparente<br />
Stoffe. Seite 12<br />
Präzisions-Hydraulik mit<br />
Energie-Effizienz<br />
OSTFILDERN(PD). Moderne<br />
Hochleistungshydraulik und<br />
Antriebssysteme von Hänchen<br />
Hydraulik tragen dazu bei, Energie<br />
zu sparen. Seite 20<br />
EPG<br />
Der stärkste mechatronische<br />
Kleinteilegreifer mit<br />
integrierter Elektronik<br />
weltweit<br />
www.de.schunk.com/EPG<br />
GUNNAR KNÜPFFER<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
14 % der Firmen aus dem verarbeitenden<br />
Gewerbe wollen eine<br />
Auslandsproduktion aufbauen.<br />
Die Kunden fordern immer stärker<br />
‚Managed in Germany‘ statt<br />
‚Made in Germany‘.<br />
LANDSBERG. Gegen den gesamtwirtschaftlichen<br />
Trend steigt im<br />
verarbeitenden Gewerbe Deutschlands<br />
der Anteil der Unternehmen,<br />
die im Ausland Geschäfte abschließen.<br />
Im Vergleich zu 2007 erhöhte<br />
sich der Anteil von 71 auf 75 %. In<br />
der Gesamtwirtschaft exportieren<br />
dagegen nur 55 % der Firmen ihre<br />
Produkte. Das ergab eine aktuelle<br />
Commerzbank-Studie, deren Auswerung<br />
für die verarbeitende Industrie<br />
<strong>Produktion</strong> exklusiv vorliegt.<br />
75 % der Unternehmen des verarbeitenden<br />
Gewerbes beschränken<br />
sich beim Auslandsabsatz<br />
nicht auf die etablierten Volkswirtschaften<br />
wie Europa, Nordamerika<br />
und Japan, sondern liefern auch in<br />
die BRIC-Staaten und weitere<br />
Schwellenländer. „Der typische<br />
Weg – erst in EU-Nachbarländern<br />
wachsen, dann die Internationalisierung<br />
in weiter entfernten Märkten<br />
vorantreiben, ist durch magere<br />
Konjunkturaussichten im Euroraum<br />
für viele Mittelständler derzeit<br />
wenig attraktiv“, sagte Commerzbank-Vorstand<br />
Markus Beumer.<br />
Tatsächlich sind die Firmen<br />
Auch beim chinesischen VW-Partner SAIC werden deutsche Prozess-Steuerung und Qualitätssicherung geschätzt Bild: VW<br />
stärker als früher im Ausland präsent:<br />
Die Zahl der langfristigen<br />
Kooperationen hat sich verdoppelt<br />
und 34 % haben Auslandsstandorte<br />
in Form einer Niederlassung<br />
oder Tochtergesellschaft. Bezüglich<br />
der eigenen Produkte ist die<br />
heimische verarbeitende Industrie<br />
selbstbewusst: 88 % sind der Ansicht,<br />
dass deutsche Unternehmen<br />
eine bessere Qualität als die ausländischen<br />
Konkurrenten anbieten<br />
können. Auch bei Innovationen<br />
und Technologie sagen 80 %,<br />
dass die Branche eine international<br />
führende Position hat. „Damit unsere<br />
Unternehmen auch in Zukunft<br />
auf den internationalen Märkten so<br />
erfolgreich sind, müssen wir die<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts<br />
Deutschland erhalten<br />
und weiter ausbauen“, forderte<br />
dennoch BDI-Präsident Ulrich<br />
Grillo. Nachholbedarf besteht der<br />
Studie zu Folge bei Marketing und<br />
Vertrieb: Die Häfte der Firmen mit<br />
internationaler Erfahrung hält die<br />
Vermarktung ihrer Produkte und<br />
Dienstleistungen nur für vergleichbar.<br />
Fortschritte haben die Unternehmen<br />
allerdings bei Service und<br />
Beratung gemacht, 80 % geben an,<br />
dass sie besser als ausländische<br />
Firmen abschneiden. Die international<br />
tätigen Unternehmen haben<br />
deutlich an Selbstbewusstsein gewonnen.<br />
76 % haben die Erfahrung<br />
gemacht, dass sie ihrer Intuition<br />
stärker vertrauen können und und<br />
im Prozess schrittweise lernen.<br />
Auch stieg der Anteil der Firmen<br />
um 10 Prozentpunkte, die auf ihre<br />
bewährten Geschäftskonzepte<br />
bauen können und die ihre Alleinstellungsmerkmale<br />
stärker betonen<br />
wollen.<br />
30 % der Maschinenbauer und<br />
32 % der Chemie- und Pharma-<br />
Firmen produzieren bereits im<br />
Ausland. Dieser Anteil wird zunehmen:<br />
<strong>17</strong> % der Maschinenbauer<br />
und 16 % der Chemiefirmen planen<br />
eine Auslandsproduktion. Dabei<br />
internationalisieren die Firmen<br />
ihre gesamte Wertschöpfungskette.<br />
Welche Bedeutung hat dann<br />
noch ‚Made in Germay‘? Internationale<br />
Kunden achten der Studie zu<br />
Folge vor allem darauf, dass ein<br />
deutsches Unternehmen den <strong>Produktion</strong>sprozess<br />
steuert. Prozess-<br />
Steuerung und Qualitätssicherung<br />
durch eine deutsche Firma wird<br />
geschätzt. Die Marke ‚Made in Germany‘<br />
wird somit um ‚Managed in<br />
Germany‘ erweitert.<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
Superior Clamping and Gripping<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
9,1 MRD EURO...<br />
Auf diesen Wert steigerte die<br />
Firmengruppe Liebherr im vergangenen<br />
Jahr ihren Umsatz. Eine<br />
Steigerung um 9 % (S. 9).<br />
ZITIERT<br />
„Menschen mit schwacher<br />
Qualifikation werden nicht<br />
gebraucht.“<br />
Siegfried Russwurm zu Industrie 4.0<br />
SERVICE<br />
Redaktion:<br />
Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />
Anzeigen:<br />
Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />
Abo-Service:<br />
Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />
MESSE<br />
Bauma: Rekordmarken bei Ausstellern und Besuchern<br />
SUSANNE BADER<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Messe der Rekorde: Die bauma<br />
versammelte 3 420 Aussteller aus<br />
57 Ländern. Insgesamt tummelten<br />
sich 530 000 Besucher aus 200<br />
Ländern auf dem ausgebuchten<br />
Münchener Messegelände.<br />
MÜNCHEN. Nach den Bestmarken<br />
bei Ausstellerzahl und Fläche stellte<br />
die bauma auch bei den Besuchern<br />
einen neuen Rekord auf.<br />
„Dies tut unserer Branche in diesen<br />
doch turbulenten Zeiten gut und<br />
wird ihr sicherlich Aufwind geben“,<br />
sagt Johann Sailer, Vorsitzender<br />
des Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen<br />
im VDMA. Unter<br />
Die bauma zeigt im Drei-Jahres-Turnus die neuesten Baumaschinen, Baustoffmaschinen<br />
und Baufahrzeuge.<br />
Bild: Maren Kalkowsky<br />
den Top-Ten-Besucherländern<br />
waren Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz, Italien, die Russische Föderation<br />
und Polen. Das Partnerland<br />
Indonesien war mit einer po-<br />
litischen Delegation und gut 800<br />
Besuchern ebenfalls stark vertreten.<br />
Die Aussteller teilten sich in<br />
1 346 nationale und 2 074 internationale<br />
Unternehmen aus 57 Ländern.<br />
Sie präsentierten auf einer<br />
Fläche von 570 000 qm die neuesten<br />
Produkte der Bau- und Bergbaumaschinenbranche.<br />
Die Firmen<br />
waren mit dem Messeverlauf<br />
ehr zufrieden. Michael Heidemann,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Zeppelin Baumaschinen:<br />
„Vom ersten Tag an wurde der<br />
Stand von Zeppelin und Caterpillar<br />
fast überrannt. Wir haben so viele<br />
Maschinen verkauft wie noch nie<br />
zuvor und damit einen neuen Rekord<br />
aufgestellt.“ Ebenso erfolgreich<br />
lief die bauma für XCMG, wie<br />
Vice President Yanmei Zhang berichtet:<br />
„Wir erhielten Aufträge im<br />
Gesamtwert von über 10 Millionen<br />
Euro, was rund 120 Maschinen<br />
entspricht. Unsere Investitionen in<br />
die Messe haben sich gelohnt.“
2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
News-ticker<br />
Dekra führt ihre<br />
Geschäfte zusammen<br />
Kriftel (ba). Die Dekra konzentriert<br />
die Kräfte in der deutschen<br />
Materialprüfsparte. Ihre Tochterfirmen<br />
Dekra Material Testing<br />
(DMT) GmbH, Duisburg, Incos<br />
GmbH, Ingolstadt, sowie W. Hofmann<br />
GmbH, Allershausen, fusionieren<br />
zur neuen Dekra Incos<br />
GmbH. Dekra verspricht sich<br />
von der Bündelung noch mehr<br />
Kundennähe und Schlagkraft,<br />
vor allem bei anspruchsvollen<br />
Großprojekten.<br />
GE schraubt Gewinn<br />
weiter nach oben<br />
Leiterplatten:<br />
Start mit Schwung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Frankfurt (sp). Der Geschäftsverlauf<br />
der Leiterplattenbranche war<br />
in den ersten beiden Monaten des<br />
laufenden Jahres besser als zunächst<br />
erwartet und stimmt die<br />
Branche optimistisch, berichtet der<br />
ZVEI-Fachverband PCB and Electronic<br />
Systems. Der Februar-Umsatz<br />
pro Arbeitstag war ebenso hoch wie<br />
im Vorjahresmonat, der Monatsumsatz<br />
lag nur 4 % unter dem außergewöhnlich<br />
hohen Umsatz im<br />
Januar 2013. Der Auftragseingang<br />
im Februar blieb 2 % unter dem im<br />
Vorjahresmonat auf dem Niveau<br />
des vorausgegangenen Januars.<br />
Bild der Woche<br />
US-Fairfield (DJ/ks/gk). General<br />
Electric (GE) kann das widrige<br />
Wirtschaftsumfeld offenbar<br />
nicht viel anhaben. Der Konzern<br />
hat seinen Gewinn im Auftaktquartal<br />
trotz stagnierender Einnahmen<br />
gesteigert. Von Januar<br />
bis März verdiente der Mischkonzern<br />
mit Sitz in Fairfield mit<br />
3,5 Mrd US-Dollar 16 % mehr als<br />
im Vorjahreszeitraum. Das operative<br />
Ergebnis je Aktie lag bei<br />
0,39 Dollar, fünf Cent mehr als im<br />
Vorjahr. Der Umsatz stagnierte<br />
bei rund 35 Mrd Dollar.<br />
Bei uns im Internet<br />
Top geklickt auf www.produktion.de<br />
1. Siemens: „Kein Platz für<br />
Ungelernte“<br />
2. Deutsche Unternehmen:<br />
Arroganter Auftritt in China<br />
3. Klaus Bauer: Die Social Machine<br />
ist ein Paradoxon<br />
4. Thyssen-Krupp erlässt Amnestie<br />
für reuige Mitarbeiter<br />
5. Schaeffler will Belegschaft in<br />
Wuppertal abbauen<br />
6. Carbonwerkstoffe werden<br />
fabriktauglich<br />
7. Grundstein für Energie-<br />
Effizienz per Norm ist gelegt<br />
8. Solargeschäft verhagelt<br />
Bosch die Bilanz<br />
9. CFK-Boom fordert Zerspaner<br />
heraus<br />
10. Opel-Aufsichtsrat besiegelt Ende<br />
der <strong>Produktion</strong> in Bochum<br />
Messe: Schweißen<br />
& Schneiden<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Essen (sp). Auf der Fachmesse<br />
Schweißen & Schneiden werden<br />
vom 16. bis 21. 9. 2013 rund 1 000<br />
internationale Aussteller ihre<br />
wichtigsten Neuheiten der Füge-,<br />
Trenn- und Beschichtungstechnologie<br />
vorstellen. Fachbesucher<br />
können sich auf der Messe Essen<br />
einen Überblick über die Branchen-Neuheiten<br />
aus rund 40 Nationen<br />
verschaffen. Im diesjährigen<br />
Fokus der Veranstalter steht das<br />
thermische Spritzen.<br />
Esslingen (ba). Nach dem Vogelhat<br />
Festo den Libellenflug technisch<br />
umgesetzt. Das ultraleichte Flugobjekt<br />
führt komplizierteste Flugmanöver<br />
aus. Die Flügel sind unabhängig<br />
voneinander beweglich, so dass es<br />
Dr. Mohsen Sohi (r.), Sprecher des Vorstands der Freudenberg: „Freudenberg<br />
ist in vielen Bereichen gewachsen.“<br />
Bild: Freudenberg<br />
Leichtbau-Libelle kennt alle Flugmanöver<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Weinheim (pd). Freudenberg steigerte<br />
im Geschäftsjahr 2012 zum<br />
dritten Mal in Folge seinen Umsatz<br />
und erzielte erneut einen<br />
Höchstwert. Der Umsatz der Unternehmensgruppe<br />
lag zum Jahresende<br />
2012 bei 6,322 Mrd Euro<br />
(Vj. 5,992 Mrd Euro). Dies ist ein<br />
Anstieg gegenüber 2011 um 330<br />
Mio Euro oder 5,5 %. Der Konzern-<br />
abrupt bremsen und wenden, rasant<br />
beschleunigen und rückwärts fliegen<br />
kann. Damit beherrscht ein Modell<br />
erstmals alle Flugzustände von<br />
Hubschraubern, Flugzeugen und Segelfliegern.<br />
Das hochintegrierte System<br />
ist per Smartphone bedienbar.<br />
Bei einer Spannweite von 63 cm und<br />
einer Länge von 44 cm wiegt die<br />
künstliche Libelle <strong>17</strong>5 g. Die Flügel<br />
bestehen aus Kohlefaserrahmen und<br />
einer dünnen Folienbespannung.<br />
Jahresbilanz<br />
Freudenberg mit Rekord<br />
Bild: Festo<br />
gewinn liegt bei 433 Mio Euro (Vj.<br />
370 Mio Euro). „Freudenberg hat<br />
sich in einem durchaus herausfordernden<br />
Marktumfeld positiv behauptet<br />
und ist in vielen Bereichen<br />
stark gewachsen“, sagte Dr.<br />
Mohsen Sohi, Sprecher des Vorstands<br />
der Freudenberg Gruppe.<br />
„Unser breit diversifiziertes Produktportfolio<br />
und unsere weltweite<br />
Präsenz sind die Grundlage für<br />
unseren Erfolg.“<br />
Seminaranzeigen<br />
Der führende<br />
Lean-Management-<br />
Kongress in Europa<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Uwe Loos<br />
Multi-Aufsichtsrat<br />
und Beirat<br />
Jürgen Otto<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung<br />
Brose Fahrzeugteile<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.best-practice-day.de<br />
Verdammt<br />
zur Spitzenleistung.<br />
4. / 5. JUNI 2013<br />
Darmstadt<br />
Unternehmer präsentieren<br />
ganzheitliche und langfristige<br />
Lean-Strategien und<br />
deren GuV-Wirksamkeit.<br />
Automation<br />
Beckhoff: Umsatz geht um 12 % zurück<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Im Jahr 2012 hat Beckhoff Automation<br />
einen Weltumsatz von 408<br />
Mio Euro erzielt. Dies entspricht<br />
einem Umsatzrückgang von 12 %<br />
im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Verl (SP). „Das rasante Umsatzwachstum<br />
in den Jahren 2010 und<br />
2011 um nahezu 100 Prozent konnten<br />
wir 2012 erwartungsgemäß<br />
nicht fortsetzen“, kommentiert<br />
Hans Beckhoff, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Beckhoff<br />
Automation GmbH, die Bilanz<br />
2012. Nach einem Umsatz von 465<br />
Mio Euro im Jahr 2011 hat Beckhoff<br />
2012 einen Wert von 408 Mio Euro<br />
erzielt. Das Unternehmen sei trotzdem<br />
mit dem Geschäftsverlauf zufrieden,<br />
da man nach zwei überhitzten<br />
Boomjahren mit knapp<br />
100 % Steigerung eine Korrektur<br />
erwartet hatte. Maßgeblich verantwortlich<br />
für diese Entwicklung war<br />
die Strukturkrise des Geschäftsfeldes<br />
der erneuerbaren Energien, die<br />
zu einem großen Anteil in den<br />
Vorjahren auch das Wachstum befeuert<br />
hatte. Die Anzahl der Mitarbeiter<br />
ist um 5 % gestiegen. Neben<br />
dem kontinuierlichen Personal-<br />
Hans Beckhoff, Beckhoff<br />
Automation<br />
GmbH: „Rasantes<br />
Wachstum konnten<br />
wir nicht fortsetzen.“<br />
Bild: Beckhoff<br />
ausbau, der Verwaltungs- und<br />
<strong>Produktion</strong>serweiterung sowie der<br />
Verdichtung des Vertriebsnetzes,<br />
setzt Geschäftsführer Hans Beckhoff<br />
vor allem auf Technologievorsprung<br />
durch Innovation. Daher<br />
sind insbesondere die Bereiche<br />
Forschung und Entwicklung expandiert<br />
und sollen auch 2013<br />
weiter ausgebaut werden.
25. April 2013· Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />
Integration<br />
KML übernimmt Rathgeber<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Wien (pd). Anfang des Jahres hat<br />
KML das Unternehmen Rathgeber<br />
Präzisionsteile GmbH in Wien als<br />
100 % eigenständiges Tochterunternehmen<br />
in die Unternehmensgruppe<br />
der KML Linear Motion<br />
Technology GmbH aufgenommen.<br />
Aus einer erfolgreichen und<br />
langfristigen Kunden-Lieferan-<br />
Bühler Motor<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Stuttgart (pd). Mechatronische<br />
Antriebe verbinden Mechanik, Sensorik,<br />
Elektronik und Informationstechnologie.<br />
Sie bieten mehr Komfort,<br />
Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit.<br />
Die Weiterentwicklung<br />
dieser Antriebe eröffnet ein weites<br />
Feld von Anwendungen und ermöglicht<br />
weitere Effizienzsprünge.<br />
„Nicht zuletzt vom innovativen<br />
Geist und dem Engagement unserer<br />
zukünftigen Ingenieure wird es abtenbeziehung<br />
sei ein neues Mitglied<br />
des KML-Unternehmensverbandes<br />
entstanden, teilte KML<br />
mit. Diese Entwicklung eröffne<br />
allen Seiten zusätzlich neue Möglichkeiten.<br />
Im Zuge des Eigentümerwechsels<br />
hat sich der Firmenname<br />
des Unternehmens verändert.<br />
Aus Rathgeber Präzisionsteile<br />
GmbH wurde KML Precision<br />
Machining GmbH.<br />
Neuer Mechatronic-Award<br />
hängen, ob wir als Unternehmen<br />
am Hightech-Standort Deutschland<br />
unsere führende Position im<br />
Wettstreit mit ehrgeizigen Entwicklern<br />
aus aller Welt ausbauen können“,<br />
sagt Peter Muhr, CEO der<br />
Bühler Motor-Gruppe.<br />
Diesen Geist zu fördern, steht im<br />
Mittelpunkt des neu geschaffenen<br />
‚Bühler Motor Mechatronic Award‘<br />
der in diesem Jahr zum ersten Mal<br />
vergeben wird. Ab sofort und bis<br />
zum 30. Juni dieses Jahres läuft die<br />
Bewerbungsfrist zur Teilnahme.<br />
Jetzt bei Fabrik des<br />
Jahres bewerben!<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Landsberg (gk). Die Fabrik des<br />
Jahres/GEO ist der traditionsreichste<br />
Benchmark-Wettbewerb<br />
für die produzierende Industrie in<br />
Deutschland und den europäischen<br />
Nachbarstaaten. Sie haben<br />
dieses Jahr wieder<br />
die Chance, in einer<br />
der Kategorien<br />
den Award der<br />
Fachzeitung <strong>Produktion</strong><br />
und der<br />
Unternehmensberatung<br />
A.T. Kearney zu gewinnen.<br />
Zudem wird der Günter-Spur-<br />
Preis verliehen. Ausgezeichnet<br />
werden mit dem Preis herausragende<br />
wissenschaftliche Arbeiten<br />
des Nachwuchses, die sich mit der<br />
praktischen Verbesserung des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />
in der verarbeitenden<br />
Industrie beschäftigen. Der<br />
Preis wurde nach einem der Väter<br />
der <strong>Produktion</strong>stechnik in<br />
Deutschland, Professor em. Günter<br />
Spur, benannt. Eingereicht werden<br />
können Doktor-, Diplom- und<br />
Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />
Fakultäten. Der Einsendeschluss<br />
für die Fragebögen ist der<br />
30. April 2013.<br />
www.fabrik-des-jahres.de<br />
Editorial<br />
Weg mit Made in Germany!<br />
Wen interssiert schon, wo genau ein 3er BMW herkommt?<br />
Hauptsache von BMW. Sagt BMW. Ähnliches predigen alle deutschen<br />
Konzerne von Bayer bis Siemens. Also weg mit dem Begriff,<br />
der einst als Abqualifizierung gedacht war und dann zum Inbegriff<br />
deutscher Industrie-Stärke wurde? Einen Anlauf dazu nahm<br />
2011/12 die EU mit neuen Kennzeichnungsregeln (vorgeblich<br />
nur) für Importprodukte. Nach heftigen Protesten<br />
zog Brüssel zurück. Jetzt probiert´s die<br />
EU erneut („Verbraucher-Sicherheit“), angeblich<br />
auf Druck von Ländern wie Italien, mit<br />
einer verbindlichen Herkunftskennzeichnung<br />
für ALLE (Nichtlebensmittel-)Produkte.<br />
Wer in Deutschland produziert, hätte dann<br />
die Wahl zwischen „Made in EU“ und „Made<br />
Eduard Altmann<br />
Chefredakteur<br />
in Germany“ – wenn der letzte Bearbeitungsschritt<br />
hier stattfindet. Auch chinesische Import-Maschinen<br />
mit deutschem Vor-Ort-Finish<br />
wären dann „Made in Germany“. Dass gleichzeitig Auslands-<br />
Kunden lieber die <strong>Produktion</strong> bei sich als im fernen Deutschland<br />
hätten, also „Managed in Germany“ (s. Titelgeschichte), erhöht<br />
den Druck. Wie stehen Sie zu Made in Germany? Mailen Sie mir!<br />
eduard.altmann@produktion.de<br />
Dr. Volkmar Denner,<br />
Vorsitzender<br />
der Bosch-Geschäftsführung.<br />
<br />
Bild: Bosch<br />
Blankstahl-Lösungen.<br />
Glanzleistungen,<br />
die die Welt bewegen.<br />
Geschäftszahlen<br />
Bosch erwartet Umsatzplus<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Stuttgart (pd). Die Bosch-Gruppe<br />
rechnet mit einem leicht verbesserten<br />
Wirtschaftswachstum. Vor<br />
diesem Hintergrund erwartet das<br />
Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />
für das laufende<br />
Geschäftsjahr ein Umsatzplus von<br />
2 bis 4 %. Dies gab Dr. Volkmar Denner,<br />
Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung,<br />
bei der Bilanz-<br />
Pressekonferenz bekannt.<br />
„Wir haben viele Maßnahmen<br />
eingeleitet, um den Ertrag in diesem<br />
Jahr zu steigern. Gleichzeitig werden<br />
wir Wachstumschancen wahrnehmen,<br />
sowohl auf etablierten<br />
Arbeitsgebieten als auch beim Aufbau<br />
neuer Geschäftsfelder“, so Denner.<br />
Nach wie vor sieht das Unternehmen<br />
erhebliche konjunkturelle<br />
Risiken, die aus der hohen Staatsverschuldung<br />
in den USA und Europa<br />
resultieren. Für den europäischen<br />
Wirtschaftsraum geht Bosch<br />
zwar von einem Ende der Rezession<br />
aus, erwartet im laufenden Jahr jedoch<br />
eine Stagnation der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Vor diesem<br />
Hintergrund war die Umsatzentwicklung<br />
der Bosch-Gruppe im<br />
ersten Quartal 2013 verhalten.<br />
Im Geschäftsjahr 2012 erhöhte<br />
sich der Bosch-Umsatz um 1,9 %<br />
auf 52,5 Mrd Euro. Wechselkursbereinigt<br />
lag der Umsatz um 0,8 %<br />
unter dem Vorjahreswert. Bezogen<br />
auf das Ergebnis vor Finanzergebnis<br />
und Steuern weist Bosch eine<br />
Umsatzrendite von 2,5 % aus. Das<br />
Ergebnis vor Steuern betrug 2,8 Mrd<br />
Euro, da Bosch durch den Verkauf<br />
einer Finanzbeteiligung einen<br />
Buchgewinn von 1,1 Mrd Euro erzielt<br />
hat. Negativ belastet wurde das<br />
Ergebnis vor allem durch einen<br />
hohen Verlust im Geschäftsbereich<br />
Solar Energy.<br />
Unterdessen wurde bekannt, dass<br />
der Konzern Solarworld an Teilen der<br />
Bosch-<strong>Produktion</strong> interessiert sei, insbesondere<br />
an der Solarzellen-Fertigung,<br />
wie Vorstandschef Frank Asbeck<br />
erklärte. Gespräche dazu sollen geführt<br />
werden.<br />
Your Life. Our Steel. Er hat eine makellose Oberfläche,<br />
ist hochpräzise und lässt sich hervorragend bearbeiten:<br />
Blankstahl von S+BI. Unser Blankstahl<br />
wird daher überall dort eingesetzt, wo höchste Ansprüche<br />
gelten: im Maschinen- und Automobilbau. Ob Zahnräder,<br />
Wellen, Hebel, Ventile, Kolbenstangen, Federn oder<br />
Schrauben – unsere Blankstähle sorgen dauerhaft für Bewegung<br />
oder sichere Befestigung. S+BI<br />
bietet das gesamte Spektrum: in gezogener, geschälter,<br />
geschliffener und wärmebehandelter Ausführung, als Einsatz-,<br />
Automaten- und Vergütungsstähle bis hin zu Sondergüten<br />
und Sonderprofile. Inklusive technischer Beratung und<br />
individueller Anarbeitung. Und unser weltweites Distributionsnetz<br />
liefert Ihren passenden Blankstahl in kürzester Zeit.<br />
S+BI GROUP<br />
www.schmolz-bickenbach.com
4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
PLATTFORM INDUSTRIE 4.0<br />
Industrie 4.0 bringt Verbände an einen Tisch<br />
SABINE SPINNARKE<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Die drei wichtigsten Industrieverbände<br />
ZVEI, VDMA und BITKOM<br />
präsentierten in hochkarätiger Besetzung<br />
die erste verbandsübergreifende<br />
Plattform. Bildungsministerin<br />
Wanka bekräftigte ihre<br />
Unterstützung der Industrie-4.0-<br />
Aktivitäten der Verbände.<br />
HANNOVER. Vor einem guten Jahr<br />
fing alles an: im Januar 2012 initiierte<br />
die Promotorengruppe Kommunikation<br />
der Forschungsunion<br />
Wirtschaft-Wissenschaft den Arbeitskreis<br />
Industrie 4.0 unter Federführung<br />
von acatech (Deutsche<br />
Akademie der Technikwissenschaften).<br />
Den Vorsitz führten Dr.<br />
Siegfried Dais (damals noch stellvertretender<br />
Vorsitzender der<br />
Bosch-Geschäftsführung) und<br />
Prof. Henning Kagermann (Präsident<br />
acatech). Ziel des Arbeitskreises<br />
war nicht weniger als die vierte<br />
industrielle Revolution zu initiieren<br />
und Deutschland zum Leitmarkt<br />
und Leitanbieter für die<br />
<strong>Produktion</strong>stechnologien der Zukunft<br />
zu machen. ITK-Experten,<br />
Vertreter aus der <strong>Produktion</strong>sforschung<br />
und den Anwender-Industrien<br />
arbeiteten gemeinschaftlich<br />
INTELLIGENTE FABRIK<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
Dr. Bernhard Rohleder (Bitkom), Detlef Wetzel ( IG Metall), Professor Dr. Henning Kagermann (acatech), Forschungsministerin<br />
Professor Dr. Johanna Wanka, Dr. Thomas Lindner (VDMA), und Dr. Klaus Mittelbach (ZVEI) beantworteten die<br />
Fragen der Journalisten. (v.l.n.r.)<br />
Bild: Wolfgang Kräußlich<br />
an den notwendigen Strategien.<br />
Im Oktober 2012 war es dann<br />
soweit. Dais und Kagermann übergaben<br />
die Ergebnisse des Arbeitskreises<br />
in Form ‚vorläufiger Strategieempfehlungen‘<br />
an Vertreter der<br />
Regierung – nahezu ohne Medienpräsenz.<br />
Eine der ersten daraus<br />
resultierenden Aktivitäten war die<br />
Gründung einer verbandsübergreifenden<br />
Geschäftsstelle ‚Plattform<br />
Industrie 4.0‘. Mitte März fand<br />
die erste Lenkungskreis-Sitzung<br />
der Industrieverbände BITKOM,<br />
VDMA und ZVEI statt. Nachdem<br />
Kagermann das Projekt ‚Industrie<br />
4.0‘ in die Wege geleitet hatte, kommen<br />
jetzt die Verbände zum Zuge.<br />
„Wir übergeben den Stab an die<br />
Plattform“, so Kagermann.<br />
Auf der Hannover Messe wurden<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
weitere Umsetzungsempfehlungen<br />
übergeben und die neu eingerichtet<br />
Plattform einer breiten Medienpräsenz<br />
vorgestellt. Den Fragen<br />
der Journalisten stellten sich<br />
neben Forschungsministerin Prof.<br />
Dr. Johanna Wanka, die Präsidenten<br />
beziehungsweise Geschäfts-<br />
führer der drei involvierten Verbände,<br />
ein Vertreter der Gewerkschaften<br />
(Detlef Wetzel, Vorstandsmitglied<br />
der IG Metall) und Prof.<br />
Kagermann (siehe Foto).<br />
Zu Hintergründen und Bedeutung<br />
einer verbandsübergreifenden<br />
Zusammenarbeit in Sachen<br />
Industrie 4.0 gab es seitens der Podiumsmitglieder<br />
ausführliche<br />
Statements. Dr. Thomas Lindner,<br />
Präsident des VDMA, bewertet die<br />
Anwesenheit der Forschungsministerin<br />
als deutliches Signal für die<br />
strategische Bedeutung des The-<br />
mas Industrie 4.0. für die Zukunft<br />
Deutschlands. Er betont: „Wir sind<br />
in Deutschland bestens aufgestellt<br />
für Industrie 4.0, da wir gleichermaßen<br />
stark sind in Automatisierung,<br />
Maschinenbau und produktionsnaher<br />
IT.“ Auch Wanka traut<br />
Deutschland die Rolle eines Leitmarts<br />
und Leitanbieters zu: „Was<br />
uns auszeichnet ist die Tatsache in<br />
vernetzten Strukturen denken zu<br />
können.“<br />
Dank der alle Akteure verbindenden<br />
Technik-Affinität rechnet<br />
Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung des ZVEI,<br />
fest mit einem Gelingen dieses<br />
einmaligen verbandsübergreifenden<br />
Zusammenschlusses: „Unser<br />
gemeinsames Ziel ist die wirtschaftliche<br />
Umsetzung der Vision<br />
der Industrie 4.0. Geschwindigkeit<br />
ist jetzt gefragt.“ Mittelbach lädt<br />
auch Verbandsfremde dazu ein,<br />
sich der Plattform Industrie 4.0<br />
anzuschließen. Der Gewerkschaftsvertreter<br />
Wetzel sieht Industrie<br />
4.0 als unumgänglich und<br />
verweist auf die Folgen: „Industrie<br />
4.0 wird zu einem erheblichen<br />
Wandel industrieller Arbeit führen,<br />
von dem alle Beschäftigtengruppen<br />
betroffen sein werden. Offen<br />
ist jedoch, welche Folgen die weitreichenden<br />
technologischen Veränderungen<br />
für die Qualität der<br />
Arbeit haben werden.“<br />
JAHRESZAHLEN 2012<br />
Umsatzhoch bei Rexroth<br />
DIETMAR POLL<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Während man sich bei Bosch<br />
Rexroth über einen Spitzenwert<br />
beim Umsatz freuen darf, wird die<br />
Pneumatik eigenständig. Sie steht<br />
aber weiterhin zum Verkauf.<br />
HANNOVER. Bosch Rexroth ist im<br />
vergangenen Geschäftsjahr wieder<br />
gewachsen und hat einen Umsatz<br />
von 6,5 Mrd Euro erwirtschaftet.<br />
Das ist der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte.<br />
Damit<br />
trotzte der Zulieferer für den Maschinen-<br />
und Anlagenbau dem<br />
Marktrückgang in China und der<br />
Rezession in Europa. „Der weltweite<br />
Maschinenbaumarkt hat nach<br />
zwei stürmischen Erholungsjahren<br />
2010 und 2011 vor allem in der<br />
zweiten Hälfte 2012 deutlich an<br />
Dynamik verloren“, erklärte Dr.<br />
Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bosch Rexroth AG. Für 2013<br />
stellt sich das Unternehmen auf<br />
Herausforderungen ein. „Die langfristigen<br />
Wachstumstrends bleiben<br />
jedoch bestehen“, betont Tragl.<br />
Nach einem sehr guten ersten<br />
Quartal habe sich das Investitionsklima<br />
weltweit im Lauf des Jahres<br />
2012 merklich abgekühlt. Dieser<br />
Trend werde sich voraussichtlich<br />
noch bis Mitte dieses Jahres fortsetzen.<br />
„Wie die gesamte Branche<br />
spürt auch Bosch Rexroth vor allem<br />
die nachlassende Dynamik in China.<br />
Dort brach beispielsweise die<br />
Nachfrage nach Baumaschinen um<br />
40 Prozent ein. Während der Krise<br />
Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender<br />
der Bosch Rexroth AG.<br />
Bild: Rexroth<br />
2008 und 2009 war China noch der<br />
wesentliche Pfeiler, der die Investitionsgüterindustrie<br />
stützte. Im vergangenen<br />
Jahr haben die USA diese<br />
Rolle übernommen“, erklärte Tragl.<br />
In den vergangenen Jahren habe<br />
Rexroth zudem den Bereich Pneumatik<br />
erfolgreich restrukturiert.<br />
Auf dieser Basis entwickele sich das<br />
Geschäft laut Tragl erfreulich. „Als<br />
weiterer Schritt wird diese Produktgruppe<br />
vom 1. Juni an als eigenständiges<br />
Unternehmen unter<br />
dem Dach von Bosch Rexroth<br />
agieren. Mit dieser Aufstellung<br />
werden Kunden und Märkte der<br />
Pneumatik schneller und flexibler<br />
bedient. Die Verkaufsoptionen für<br />
die Pneumatik werden dabei weiterverfolgt“,<br />
berichtet Tragl.<br />
SIEMENS PK<br />
„Kein Platz für Ungelernte“<br />
SABINE SPINNARKE<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
„Wir <strong>Produktion</strong>er wissen, wovon wir sprechen“, sagt Siemens-Industry-<br />
Vorstand Siegfried Russwurm in Hannover und skizziert die Siemens-Vision<br />
der <strong>Produktion</strong> von morgen. Ungelernte haben darin keinen Platz.<br />
HANNOVER. „Unter den ersten<br />
fünfzehn Industrienationen wird<br />
es nur einen Europäer geben –<br />
nämlich Deutschland“, sagt Thomas<br />
M. Doebler, Leiter Manufacturing<br />
Industrie, Deloitte Deutschland.<br />
Doebler bestritt mit seinem<br />
Vortrag zu den Wettbewerbsfaktoren<br />
der Industrie von Morgen den<br />
ersten Teil der Pressekonferenz des<br />
Siemens-Sektors Industry anlässlich<br />
der Hannover Messe. Einer<br />
weltweiten Deloitte-Umfrage zufolge,<br />
verschieben sich die Wettbewerbsfaktoren<br />
in der Industrie von<br />
solider Bilanz oder Management-<br />
Fähigkeiten hin zur Mitarbeiterqualifikation:<br />
„In fünf Jahren wird<br />
der Wettbewerbsfaktor Nummer<br />
eins die Innovationskraft der Mitarbeiter<br />
sein, gefolgt von der Qualität<br />
der <strong>Produktion</strong>sprozesse und<br />
Technologien.“ An Hand der Umfrageergebnisse<br />
errechnete Deloitte,<br />
dass China in fünf Jahren das<br />
Ranking der produzierenden Länder<br />
anführen wird, gefolgt von den<br />
Schwellenländern, der einzige Europäer<br />
Deutschland liegt auf Position<br />
vier. Verdrängt werden Polen<br />
und England, dafür klettern Indonesien<br />
und Vietnam die Ranking-<br />
Leiter empor. Anforderungen und<br />
Rahmenbedingungen von <strong>Produktion</strong><br />
verändern sich massiv. „Darin<br />
sind wir <strong>Produktion</strong>er uns einig“,<br />
bestätigte Russwurm die Einschätzungen<br />
Doeblers; mit 250 Siemens-<strong>Produktion</strong>swerken<br />
weltweit<br />
wisse er, wovon er spreche.<br />
Auch seinen Vortrag gestaltete CEO<br />
Russwurm ganz im Sinne des<br />
Messe-Leitmotivs ‚Integrated Industry‘<br />
als Industrie 4.0-Veranstaltung.<br />
„Über den Ausgang der Entwicklung<br />
bin ich mir noch unsicher.<br />
Aber auch wenn man kein Fan<br />
von Revolutionen ist, verbirgt sich<br />
hinter dem griffigen Begriff Industrie<br />
4.0 vieles von dem, was momentan<br />
hier passiert“, so Russwurm.<br />
Zweifel, ob intelligente Maschinen<br />
jemals den Menschen ersetzen<br />
könnten, entgegnete er mit der<br />
„frohen Botschaft: für den Menschen<br />
bleibt genug zu tun.“ Allerdings<br />
auf höherem intellektuellem<br />
Niveau: die Gestaltung von Produkt<br />
und <strong>Produktion</strong>sregeln, die<br />
Festlegung der Zielgrößen bleiben<br />
auch im Industrie 4.0 Szenarium<br />
des Konzerns fest in Menschenhand.<br />
Auf die Frage eines amerikanischen<br />
Journalisten, wo denn<br />
künftig Ungelernte ihren Platz fänden<br />
, erwiderte er: „Menschen mit<br />
schwacher Qualifikation werden<br />
nicht gebraucht. Eine positivere<br />
Botschaft habe ich leider nicht.“<br />
Mit 7500 Software-Ingenieuren sieht Siemens-CEO Professor Siegfried Russwurm<br />
den Industry-Sektor bestens aufgestellt für Industrie 4.0. Bild: Siemens
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />
Exklusiv-umfrage: was halten aussteller von der hannover messe?<br />
„Die Industrie-Leitmesse schlechthin“<br />
Tino Böhler<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
In Hannover waren die Themen<br />
Industrie 4.0 und Russland in aller<br />
Munde. <strong>Produktion</strong> fragte direkt<br />
vor Ort bei den Ausstellern nach,<br />
wie sie das Messegeschehen empfanden<br />
und was für sie besondere<br />
Highlights waren.<br />
Tobias Vogel, Leiter<br />
Vertrieb & Marketing,<br />
Igus:<br />
„Der Besuchernachfrage<br />
nach<br />
Industrie 4.0<br />
kommen wir mit<br />
den drei wichtigen<br />
Säulen ‚Innovation<br />
der Produkte’, ‚Online-Konfiguration<br />
der Produkte’ und ‚sofortige<br />
Lieferbarkeit der Produkte ab<br />
Lager’ entgegen. Als international<br />
aufgestellte Messe ist die Hannover<br />
Messe für uns die Industrieleitmesse<br />
schlechthin. Man kann sagen:<br />
Das Industrie-Jahr wird mit den Innovationen<br />
der Hannover Messe<br />
eröffnet. Neben vielen russischen<br />
Delegationen verzeichnen wir dieses<br />
Jahr auch viele Gäste aus China<br />
sowie aus Nord- und Südamerika.<br />
Die Investitionsbereitschaft ist wie<br />
2012 eher verhalten, aber es wird<br />
optimistisch gehandelt.“<br />
Stefan Pistorius, Bereichsleiter<br />
Marketing<br />
und Mitglied<br />
der Geschäftsleitung<br />
Endress+Hauser<br />
Messtechnik: „Die<br />
Hannover Messe<br />
ist und bleibt mit<br />
ihrer Internationalität<br />
eine feste<br />
Größe im Marketing-Mix bei<br />
Endress+Hauser. Mit Industrie<br />
4.0-Trendthemen wie Prozessoptimierung,<br />
Energieeffizienz oder<br />
auch Life Cycle Management sind<br />
wir bestens aufgestellt und werden<br />
der Nachfrage nach ganz<br />
konkreten Lösungen im Industrie<br />
4.0-Umfeld gerecht.“<br />
Peter Röder, Direktmarketing<br />
Festo:<br />
„Die Stimmung<br />
bei uns ist sehr<br />
gut, wir haben viele<br />
Besucher, alleine<br />
am Montag kamen<br />
180 Kunden<br />
aus der Tschechischen<br />
Republik.<br />
Ansonsten ist die Hannover Messe<br />
für Festo eher eine nationale Angelegenheit<br />
- wenngleich die Teilnahme<br />
an der weltweit größten<br />
Leistungsschau der Industrie für<br />
uns nie zur Frage stehen wird. Wir<br />
können uns hier als Ausrüster für<br />
die Automatisierungswelt optimal<br />
dem Fachpublikum präsentieren.<br />
Was die Investitionsfreudigkeit<br />
betrifft, so vertrauen unsere Kunden<br />
auf die Festo-Grundwerte wie<br />
Sicherheit, Unabhängigkeit und<br />
auf unser Bekenntnis zum Standort<br />
Deutschland - der für Qualität<br />
und Innovation sehr hoch im Kurs<br />
steht. Wir gehen davon aus, dass<br />
Konjunktur und Investitionen<br />
noch weiter anziehen werden.<br />
Von einer Krise kann überhaupt<br />
keine Rede sein.“<br />
Dr. Markus Müller, Manager International<br />
Public Relations & Media, Lapp: „Wir<br />
haben eine gute Kundenresonanz.<br />
Mit unserer Welt-neuheit, der 10-<br />
GBIT-Ethernet-Leitung CAD6A,<br />
treffen wir das Leitthema der Messe,<br />
Integrated Industry, voll auf den<br />
Punkt. Die am meisten nachgefragten<br />
Industrie 4.0-Themen wie Vernetzung,<br />
Verlinkung und Datenversand<br />
von überall nach überall<br />
können wir mit diesem Produkt<br />
bestens besetzen.<br />
Die Lapp<br />
Group hat auf<br />
der HMI ihren<br />
größten Messeauftritt,<br />
denn es<br />
kommen hier<br />
Besucher aus der<br />
ganzen Welt zu<br />
uns.“<br />
Knut Bickmann, Marketing – Messen<br />
& Events, KUKA: „Das Produkt ‚Roboter’<br />
steht wie in den Jahren zuvor<br />
im Mittelpunkt des Besucherinteresses,<br />
besonders die innovativen<br />
Leichtbauroboter. Die direkte<br />
Mensch-Roboter-Interaktion ermöglicht<br />
dabei zukunftsweisende<br />
<strong>Produktion</strong>skonzepte mit dem<br />
Leichtbauroboter als ‚dritte Hand’<br />
des Mitarbeiters. Mit dem Thema<br />
Mensch-und-Roboter-Kooperation<br />
beschäftigt sich KUKA seit langem.<br />
Wir wollen den Roboter als<br />
intelligenten Helfer etablieren, der<br />
den Menschen<br />
durch seine qualitativ<br />
hochwertige<br />
Arbeit unterstützt<br />
– ohne<br />
komplexe Sicherheitssysteme.<br />
Für all diese<br />
Innovationen ist<br />
und bleibt die<br />
Hannover Messe<br />
für uns die internationale Top-<br />
Plattform als das Industrie-Schaufenster<br />
der Welt.“<br />
Hauke Hannig, Pressesprecher und<br />
Assistent des Vorsitzenden der Geschäftsführung,<br />
ebm-papst Mulfingen:<br />
„Der Besuch der Kanzlerin<br />
und des russischen Präsidenten<br />
Putin war natürlich das Highlight<br />
unseres Messeauftritts. Wir konnten<br />
unseren hochrangigen Gästen<br />
mit dem AxiTop den nächsten<br />
Meilenstein innerhalb der Green-<br />
Tech-Strategie präsentieren. Wir<br />
begrüßen dieses Jahr viele Gäste<br />
aus dem Ausland. So ist das Russlandgeschäft<br />
mit 20 Millionen<br />
Umsatz ein starker Markt für ebm<br />
papst. Wir beliefern unter anderem<br />
Gazprom mit Axi Top-Ventilatoren<br />
für den Einsatz in Gaspipelines.<br />
Auch das zahlreiche internationale<br />
und nationale Messepublikum<br />
interessiert sich vor allem für diese<br />
Industrie 4.0-fähigen<br />
EC-Ventilatoren.<br />
Besonderes<br />
Augenmerk<br />
wird dabei<br />
auf die Energieeffizienz<br />
und zunehmend<br />
auch<br />
auf die Geräuscharmut<br />
gelegt.<br />
Nicht zuletzt<br />
wurde der AxiTop mit einer<br />
Energieeinsparung von bis zu 27<br />
Prozent sowie einer Geräuschreduktion<br />
um 7,2dB(A) mit einer<br />
Nominierung zum Hermes Award<br />
gewürdigt. Die Hannover Messe<br />
ist für uns eine Image-Schau mit<br />
ausschließlich technologischem<br />
Charakter. Sie ist als Aushängeschild<br />
der Industrie unverzichtbar.“
6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Hannover Messe: Deutsche Unternehmen zögern beim Markteintritt in Russland<br />
Über gut vernetzte Leute ins Geschäft kommen<br />
Daniela Hoffman<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Der russische Demokratiemangel<br />
trübt zwar die Stimmung, verhindert<br />
aber nicht das geschäftliche<br />
Interesse deutscher und internationaler<br />
Besucher am diesjährigen<br />
Partnerland der Hannover Messe.<br />
Hannover (gk). Es gibt kaum russische<br />
Unternehmen, die auf eigene<br />
Faust in Hannover sind, der<br />
klassische Maschinenbauer ist<br />
praktisch nicht auffindbar. Man<br />
präsentiert sich an Gemeinschaftsständen<br />
mit recht unterschiedlicher<br />
Optik: von imposanten<br />
Auftritten der Öl-, Gas- und<br />
Metallindustrie bis hin zum Selfmade-Charme<br />
einzelner Regionen.<br />
„Der russische Mittelstand ist<br />
noch klein. Den deutschen Mittelständlern<br />
fehlen die Ansprechpartner<br />
auf russischer Seite“, sagt<br />
Dr. Eckhard Cordes, Vorsitzender<br />
des Ostausschusses der deutschen<br />
Wirtschaft auf dem mäßig gut besuchten<br />
Wirtschaftsgipfel. Auch<br />
deshalb seien deutsche Unternehmen<br />
eher zögerlich. Das soll sich<br />
jetzt durch eine „Kontaktstelle Mittelstand<br />
Russland“ ändern, die der<br />
Ost-Ausschuss in Berlin zum 1.<br />
Mai 2013 einrichten will. Wirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler forderte<br />
mehr Beeilung beim Visa-<br />
Abbau: „Erleichterungen sind gut,<br />
völlige Abschaffung ist besser.“<br />
Wirtschaft gedeihe am besten mit<br />
einer freiheitlich orientierten Gesellschaft.<br />
Zudem wünschte sich<br />
der Minister von Russland mehr<br />
Unterstützung auf regionaler<br />
Ebene. Neue, zentrale Regelwerke<br />
müssten auch lokal gelebt werden.<br />
Auch nach dem WTO-Beitritt Russlands<br />
steht immer noch die Befürchtung<br />
im Raum, der Handel<br />
könne sich weiter durch Schutzzölle<br />
erschweren.<br />
„Seit 2006 können im Rahmen<br />
des Präsidentenprogramms deutsche<br />
Management-Nachwuchskräfte<br />
zwei Wochen nach Russland<br />
gehen“, berichtet Nils Knigge, Vorstand<br />
vom Deutsch-Russischen Management-Netzwerk.<br />
„Man trifft bei<br />
den deutschen Unternehmen auf<br />
viele Ressentiments“, meint Knigge.<br />
Das zunächst dreiwöchige Programm<br />
wurde auf zwei Wochen<br />
Den deutschen Mittelständlern fehlen die Ansprechpartner auf russischer Seite: Die Hannover Messe soll dazu beitragen,<br />
das zu ändern. Dennoch ist es nicht ganz einfach, mit russischen Firmen ins Geschäft zu kommen. Bild: Hannover Messe<br />
verkürzt, weil die Bereitschaft, die<br />
eigenen Mitarbeiter für die Russland-Expedition<br />
länger zu entbehren,<br />
einfach zu gering war. „Es gibt<br />
einen großen Investment-Nachholbedarf<br />
in Russland. Nachteilig<br />
ist allerdings der extrem hohe bürokratische<br />
Aufwand. Die aktuellen<br />
atmosphärischen Störungen<br />
helfen nicht“, so Knigge. Das hält<br />
viele Unternehmen jedoch nicht<br />
ab. So haben zum Beispiel die Maschinenbauer<br />
Schunk und Weidmüller<br />
Niederlassungen in Russland,<br />
insgesamt sind 6 300 deutsche<br />
Unternehmen vor Ort aktiv.<br />
Politik bleibt außen vor<br />
bei Geschäftsgesprächen<br />
Auch Florian Weber vom Sales/<br />
Service-Department bei Herbst<br />
Smag Mining Technologies nutzt die<br />
Hannover Messe, um Kontakte zu<br />
russischen Ansprechpartnern zu<br />
knüpfen. Sein Unternehmen sieht<br />
ein großes Potenzial, mit deutscher<br />
Technik in Russland zu punkten.<br />
Ein wichtiger Markt sei der Bereich<br />
Düngemittel, für den unter Tage<br />
Mineralien abgebaut werden, Beispiel<br />
Uralkali. Markus Szirmay,<br />
Business Development Manager<br />
bei der Piller Industrieventilatoren<br />
GmbH, ist extra auf die Messe gekommen,<br />
um Kontakte zu russischen<br />
Unternehmen und Wirtschaftsvertretern<br />
zu pflegen.<br />
„Russland ist ein strategisch wichtiger<br />
Markt. Es ist nicht ganz einfach,<br />
mit russischen Unternehmen<br />
ins Geschäft zu kommen. Wichtig<br />
sind dabei gut vernetzte Leute mit<br />
Social Skills“, sagt Szirmay. Bisher<br />
sei das Geschäft eher über Engineering-Firmen<br />
gelaufen. „Wir gehen<br />
davon aus, dass es in Russland<br />
einen hohen Investitions- und<br />
Modernisierungsbedarf gibt, auch<br />
weil eine größere Fertigungstiefe<br />
durch die Weiterveredelung der<br />
Rohstoffe vor Ort angestrebt wird“,<br />
meint Szirmay.<br />
„Wir wollen unsere Technologien<br />
vorstellen, sind aber auch daran<br />
interessiert, Technologien kennenzulernen,<br />
die uns nützen kön-<br />
nen“, erklärt Alina Morenkova vom<br />
Informations- und Wirtschaftszentrum<br />
Novosibirsk, das am russischen<br />
Hauptstand ausstellt. Die sibirische<br />
Region ist relativ nah an China<br />
gelegen, 2,4 Mio Menschen gehören<br />
zum Einzugsgebiet. „Novosibirsk<br />
ist eine rasch wachsende,<br />
junge Region und relativ neu für<br />
europäische Unternehmen“, sagt<br />
Alina Morenkova. Aus der Wissenschaftlerstadt<br />
Akademgorodok<br />
sollen die qualifizierten Mitarbeiter<br />
kommen.<br />
„Eine interessante, vielfältige<br />
Messe“, sagt ein russischer Geschäftsmann,<br />
der nicht genannt<br />
werden möchte – strikte Presseauf-<br />
Investor-Relations-Manager:<br />
Russland soll China überholen<br />
lagen. Sein Eindruck: Die deutschen<br />
Unternehmen sind offen für<br />
die Zusammenarbeit mit russischen<br />
Partnern, da tue auch die<br />
Politik nichts zur Sache. „In Gesprächen<br />
spricht niemand über<br />
politische Fragen, da geht es nur<br />
ums Geschäft“, sagt er. Und: „Der<br />
russische Maschinenbau ist so gut<br />
wie tot. Bei Investitionsprojekten<br />
hat Qualität Made in Germany einen<br />
guten Ruf“. Auch sein Unternehmen<br />
hat schon Anlagen bei<br />
deutschen Lieferanten gekauft,<br />
doch es gibt nicht nur positive Kritik.<br />
Da, wo die Qualität nicht auf<br />
Anhieb überzeugend war, habe jedoch<br />
der gute Service die Dinge ins<br />
Lot gebracht. Der Amerikaner Thomas<br />
Brotski ist als Director Investor<br />
Relations für die Region Tula mit<br />
rund 1,5 Mio Einwohnern unterwegs,<br />
100 Kilometer südlich von<br />
Moskau. Er hatte im Vorfeld befürchtet,<br />
dass die russischen Stände<br />
leer bleiben, ist jetzt aber positiv<br />
überrascht über das Interesse.<br />
„Innerhalb der letzten zwei Jahre<br />
hat man sich sehr bemüht, Hürden<br />
abzubauen – auch wenn es sicher<br />
noch einiges zu tun gibt“, meint<br />
Brotski über die Situation in Tula.<br />
Auch die Infrastruktur habe sich<br />
stark verbessert, es werde weiter in<br />
deren Ausbau investiert. Brotski<br />
rechnet damit, dass Russland in<br />
rund fünf Jahren China überholen<br />
wird.<br />
Maxim Zverkov (vorne<br />
rechts), Präsident der<br />
Formika Gruppe, der<br />
Durchführungsgesellschaft,<br />
die für die Organisation<br />
des Partnerlandauftritts<br />
verantwortlich<br />
ist, unterzeichnete<br />
am 21. Febuar<br />
in Moskau den<br />
Partnerlandvertrag.<br />
Bild: Hannover Messe
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />
Bauma (I)<br />
Baumaschinenmarkt: Entscheidung am Äquator<br />
Gunnar Knüpffer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Chinesische Baumaschinenhersteller schaffen sich in den Emerging<br />
Markets neue Absatzregionen. Westliche Unternehmen müssen nach<br />
Einschätzung der Beratung Oliver Wyman darauf reagieren, wollen sie<br />
nicht ihre Wettbewerbsfähigkeit und Eigenständigkeit verlieren<br />
München. Entlang des Äquators<br />
werden künftig verstärkt Baumaschinen<br />
benötigt. Für die globale<br />
Baumaschinenindustrie sind dort<br />
bis 2020 jährliche Wachstumsraten<br />
von 4 bis 5 % möglich, in Einzelfällen<br />
wie Indonesien auch mehr.<br />
Besonders interessant für die Baumaschinenhersteller<br />
sind dabei<br />
Länder wie Vietnam, Kambodscha,<br />
und Malaysia sowie Teile des afrikanischen<br />
Kontinents, die sich neben<br />
den Emerging Markets Brasilien<br />
und Indien hervortun. In Summe<br />
werden die neuen Schwellenländer<br />
entlang des Äquators ihr<br />
Marktvolumen bis 2020 um rund<br />
ein Drittel steigern und dann einen<br />
Anteil von fast 30 % am Weltmarkt<br />
aufweisen. Dieses Bild zeichnet die<br />
Beratung Oliver Wyman in einer<br />
neuen Studie zum globalen Baumaschinenmarkt.<br />
Eine besonders gute Position<br />
haben sich die chinesischen Baumaschinenhersteller<br />
gesichert, um<br />
die Nachfrage in den klassischen<br />
Schwellenländern und auf den<br />
neuen Märkten zu befriedigen. Sie<br />
verfügen der Studie zu Folge über<br />
sehr breite Produktprogramme,<br />
die den gesamten Maschinenbedarf<br />
im Tief- und Hochbau abdecken<br />
- sowohl für schwere als auch<br />
für leichtere Aufgaben. Ihre Produkte<br />
sind weniger als westliche<br />
Technik auf spezifische Aufgaben<br />
ausgelegt. Außerdem ermögliche<br />
die einfache Technik Eigenreperaturen<br />
und die Anschaffungskosten<br />
seien vergleichsweise niedrig.<br />
Ferner erschließen die chinesischen<br />
Unternehmen kontinuierlich<br />
neue Absatzregionen. Durch<br />
eine staatliche Finanzierung von<br />
Infrastrukturprojekten, begleitende<br />
Investitionen in Rohstoffexplorationen<br />
und <strong>Produktion</strong>sstätten<br />
sowie klassische Absatzfinanzierung<br />
schaffen die Unternehmen<br />
nach Beobachtungen von Oliver<br />
Wyman ihren eigenen Markt. Auch<br />
investieren sie mittlerweile verstärkt<br />
in die Qualität ihrer Produkte<br />
und bauen lokalen Kundenservice<br />
auf.<br />
2020 kommen nur noch drei<br />
der Top 5 aus der Triade<br />
Rangliste der Top 10-Baumaschinenhersteller<br />
Auf Grund dieses Vorgehens der<br />
chinesischen Firmen müssen<br />
westliche Hersteller nach Einschätzung<br />
von Oliver Wyman<br />
schnell handeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Eigenständigkeit<br />
zu sichern. Noch stammen mit<br />
Caterpillar, Komatsu, Hitachi, Volvo<br />
und Liebherr die fünf umsatzstärksten<br />
Unternehmen der Branche<br />
aus der Triade (NAFTA, EU,<br />
sowie Japan, Taiwan, Südkorea,<br />
Hong Kong und Singapur.) Doch<br />
getrieben durch den großen Heimatmarkt<br />
und die systematische<br />
Erschließung neuer Emerging<br />
Markets durch chinesische Firmen<br />
werden es der Studie zu Folge im<br />
Jahr 2020 nur noch drei Unternehmen<br />
aus der Triade sein. Auf Platz<br />
sechs und sieben der Rangliste<br />
stehen mit Sany und Zoomlion<br />
bereits jetzt zwei Unternehmen aus<br />
– Anzeige –<br />
Die Rangliste der<br />
Baumaschinenhersteller<br />
ändert sich<br />
bis 2020 massiv, da<br />
chinesische Spieler<br />
ihren Heimatmarkt<br />
dominieren, neue<br />
Märkte entwickeln<br />
und Wachstum über<br />
Akquisitionen vorantreiben.<br />
2012: The Yellow Table;<br />
2020: Oliver-<br />
Wyman-Projektion.<br />
Quelle: Oliver Wyman<br />
der Volksrepublik. Gleichzeitig beschleunigen<br />
die chinesischen Firmen<br />
die Konsolidierung der Baumaschinenbranche.<br />
Sie werden<br />
Produkte und Unternehmen zukaufen<br />
und ihre Position stärken.<br />
Die Zahl der Anbieter aus der<br />
Volksrepublik wird auf diese Weise<br />
von 200 auf nur noch 50 im Jahr<br />
2020 zurückgehen, prognostiziert<br />
die Beratung.<br />
„Die vergangenen 15 Monate<br />
haben aber gezeigt, dass sich die<br />
Branchenkonsolidierung keineswegs<br />
nur auf China beschränken<br />
wird“, sagte Dr. Tom Sieber von<br />
Oliver Wyman. „Zwar spielten sich<br />
die jüngsten Übernahmen von etablierten<br />
Marktteilnehmern wie<br />
Schwing in bestimmten Nischensegmenten<br />
ab, doch Kauf oder signifikanter<br />
Anteilserwerb eines größeren<br />
westlichen Anbieters dürften<br />
bei chinesischen Playern schon<br />
bald auf dem Programm stehen.“<br />
Und auch Fusionen & Übernahmen<br />
unter westlichen Herstellern<br />
seien absehbar.<br />
Die westlichen Hersteller sollten<br />
ihr Produktportfolio top-down erweitern<br />
und den Kundenbedürfnissen<br />
in den aufstrebenden Märkten<br />
anpasssen, um künftig am globalen<br />
Wachstum teilzuhaben. Ziel<br />
müsse es sein, sich den chinesischen<br />
Anbietern preislich so weit<br />
anzunähern, dass die westlichen<br />
Maschinen zusammen mit Serviceleistungen<br />
für die Kunden in<br />
den Zukunftsmärkten eine wirkliche<br />
Alternative sind. Lassen sich<br />
die neuen Produkte nicht mit der<br />
Premiummarke vereinbaren, sollte<br />
über die Einführung von Zweitmarken<br />
nachgedacht werden, rät<br />
Oliver Wyman. Auch sei es mittelbis<br />
langfristig unumgänglich, eigene<br />
Vertriebs-, Service- und <strong>Produktion</strong>sstandorte<br />
in den Wachstumsregionen<br />
aufzubauen. So habe<br />
man Standortvorteile und erreiche<br />
Kundennähe.<br />
Bauma (II)<br />
Eaton profitiert von Polimer<br />
Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Die Übernahme des türkischen Herstellers von Industrie-Schläuchen,<br />
Polimer Kaucuk Sanayi ve Pazarlama, lohnt sich für Eaton. Der Konzern<br />
vergrößert sein Portfolio und baut seine Lieferantenbasis aus.<br />
München. Die Eaton Corporation<br />
wendet die Best Practices des türkischen<br />
Zukaufs Polimer Kaucuk<br />
Sanayi ve Pazarlama künftig weltweit<br />
in seinen Werken an. Im Bereich<br />
Hydraulic-Schlauch-<strong>Produktion</strong><br />
profitiere das Unternehmen<br />
von bestehenden Lieferantenbeziehungen,<br />
sagte der Senior Vice<br />
President Jeffrey A. Finch auf der<br />
bauma in München. Polimer arbeite<br />
mit bestimmten Zulieferern zusammen,<br />
Eaton mit anderen. Nun<br />
könne man beide Einkaufsquellen<br />
kombinieren. „Im Industrie-<br />
Schlauch-Business, wo Eaton sehr<br />
klein war, hat uns Polimer zu einem<br />
Top-Tier-Zulieferer gemacht<br />
in einem starken Wettbewerbsumfeld“,<br />
so Finch. „Wir waren in diesem<br />
Bereich nicht so stark. So haben<br />
wir von ihnen gelernt, weil es<br />
ein neuer Bereich für uns ist.“<br />
„Zuvor hatten wir unser Eaton-<br />
Business-System bei Polimer eingeführt“,<br />
ergänzte William R.<br />
VanArsdale, Group President bei<br />
Eaton. Eaton hatte den türkischen<br />
Hersteller von hydraulischen und<br />
industriellen Schläuchen im Juni<br />
2012 übernommen. Die Zentrale<br />
von Polimer befindet sich in der<br />
Nähe von Istanbul. Das Unternehmen<br />
beliefert Branchen wie Anlagenbau,<br />
Bergbau, Landwirtschaft,<br />
<strong>Produktion</strong>, Chemie, Ernährung<br />
sowie die Erdölbranche. 1957 gegründet<br />
beschäftigte Polimer zum<br />
Zeitpunkt der Übernahme rund<br />
2100 Mitarbeiter. „Wir hatten im<br />
zweiten Halbjahr vergangenen<br />
Jahres eine leichte Abwärtsbewegung<br />
auf dem Markt und wir mussten<br />
einige Nachjustierungen machen,<br />
um die <strong>Produktion</strong> dem entsprechend<br />
anzupassen,“ sagte<br />
Finch auf die Frage, ob noch alle<br />
2 100 Mitarbeiter an Bord sind.<br />
Aber sie hätten sich verpflichtet,<br />
eine starkes Team zu erhalten.<br />
Auf der bauma stellte der diversifizierte<br />
Industriekonzern Eaton<br />
seine neuesten Technologien für<br />
den Bau und Bergbau vor, die für<br />
William R. VanArsdale ist Group President<br />
Hydraulics, Filtration & Golf<br />
Grip von Eaton.<br />
Bild: Eaton<br />
den Einsatz unter schwierigen Bedingungen<br />
konzipiert sind. Darunter<br />
befindet sich eine Technologie<br />
für die kontinuierliche Überwachung<br />
des Materialzustandes von<br />
Hydraulikschläuchen in Echtzeit<br />
namens Eaton Life Sense sowie eine<br />
nickelfreie Oberflächenbeschichtung,<br />
die den Korrosionsschutz<br />
verbessern soll.<br />
Bosch Rexroth<br />
Stabile Entwicklung<br />
Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Türkei<br />
Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
München. Insbesondere der starke<br />
Maschinenbausektor hat einen<br />
großen Anteil am schnellen türkischen<br />
Wirtschaftswachstum. 2011<br />
trugen die Maschinenbauer fast<br />
10 % zum Gesamtexport bei und<br />
liegen mit ihrem Wachstum über<br />
dem türkischen Durchschnitt.<br />
„Das Erfolgsgeheimnis der türkischen<br />
Maschinenbauindustrie<br />
sind ihre vielen kleinen und mittel-<br />
tigkeit und damit auf den Maschinenbau<br />
ausgewirkt. „In China meldeten<br />
einzelne Baumaschinen-<br />
Branchen zeitweise <strong>Produktion</strong>srückgänge<br />
von bis zu 70 %. Kaum<br />
eine Branche war im vergangenen<br />
Jahr so vom Konjunkturrückgang<br />
in China betroffen wie die Baumaschinenhersteller-<br />
und zulieferer“,<br />
berichtete Spindler. Bosch Rexroth<br />
hätte diese Entwicklung vor allem<br />
durch eine weltweit hohe Nachfrage<br />
nach Landmaschinen ausgleichen<br />
können.<br />
Motor Maschinenbau<br />
München. Der gesamte Markt für<br />
mobile Arbeitsmaschinen ging<br />
2012 um 6,4 % zurück. Dennoch<br />
habe es Bosch Rexroth geschafft,<br />
sein Geschäft in dem Bereich stabil<br />
zu halten, sagte Dr. Spindler, President<br />
Business Unit Mobile Applications<br />
bei Bosch Rexroth, auf der<br />
bauma. In Europa habe sich die<br />
Unsicherheit aufgrund der Eurokrise<br />
negativ auf die Investitionstägroßen<br />
Unternehmen, die sich<br />
durch eine rasche und flexible Anpassung<br />
an die wandelnden wirtschaftlichen<br />
Gegebenheiten und<br />
Entwicklungen in der Technik auszeichnen“,<br />
warb die Turkish Machinery<br />
Promotion Group (TMPG) auf<br />
der bauma. Sie will die türkische<br />
Maschinenbauindustrie im Inund<br />
Ausland bekannter machen<br />
und die Türkei als kompetenten<br />
Wirtschaftspartner positionieren.<br />
Der Fokus der Verbandsaktivitäten<br />
liegt seit 2012 auf Deutschland.
Anzeige<br />
S ENIOR-E XPERTENWISSEN<br />
„Wissen, wo sich das Bücken lohnt“<br />
Viele Zulieferer hadern mit der Renditeoptimierung – im Geschäft mit den Kunden ebenso wie im<br />
Einkauf bei den eigenen Lieferanten. ASE AUTOMOTIVE EXPERTS unterstützen Unternehmen gezielt in<br />
Entwicklung und Einkauf – mit Erfahrungswissen, das auf keiner Hochschule vermittelt wird..<br />
Am Anfang eines jeden möglichen<br />
Auftrags steht die Anfrage des<br />
Kunden. Dieser nennt erste Spezifikationen<br />
und erwartet in einem befristeten<br />
Zeitraum ein technisches<br />
Konzept vom Zulieferer – und einen<br />
Preis dafür. Dann wird verglichen,<br />
bewertet und erst dann der Auftrag<br />
erteilt. Volker Probst war 34 Jahre<br />
lang bei BMW tätig, viele Jahre<br />
davon in leitenden Funktionen im<br />
Einkauf. Er kennt das Procedere<br />
bestens, er hat es oft erlebt und<br />
trotzdem wundert er sich nach wie<br />
vor: „Viele Zulieferer geben Angebote<br />
ab, ohne eine auch unter technischen<br />
Aspekten fundierte Kostenund<br />
Renditekalkulation erstellt zu<br />
haben.“ Probst nennt es „vorauseilende<br />
Demut“, die die Unternehmen<br />
oft leite. Renditeoptimierung<br />
sieht anders aus.<br />
Bis zu 80 Prozent Renditeoptimierung<br />
„Da liegt viel Geld auf der Straße“,<br />
sagt der ASE-Experte. „Allerdings<br />
sollte man wissen, wo sich das<br />
Bücken lohnt.“ Zum Beispiel, wenn<br />
die Spezifikationen des Kunden vermuten<br />
lassen, dass zu viel des<br />
Know-how auf Abruf<br />
ASE Automotive Senior Experts<br />
ist der größte Vermittler für<br />
hoch qualifizierte und operativ<br />
erfahrene Führungskräfte der<br />
Automobil- und Zulieferindustrie<br />
im Ruhestand. Diese Experten<br />
stellt ASE als Interims-Manager<br />
kurzfristig und unkompliziert im<br />
In- und Ausland zur Verfügung.<br />
ASE Senior Experts überbrücken<br />
kurzfristig kritische Personalengpässe<br />
auf Führungsebene oder<br />
ergänzen temporär fehlendes<br />
Know-how im Projekt- und<br />
Change-Management. Sie übernehmen<br />
darüber hinaus auch<br />
Coaching-Aufgaben.<br />
Der Expertenpool von ASE zählt<br />
derzeit über 1.500 Automotive-<br />
Profis für alle Funktionsbereiche.<br />
Durch zügige, kompetente<br />
Bearbeitung der Anfragen kann<br />
ASE in der Regel bereits nach 48<br />
Stunden geeignete Expertenprofile<br />
vorlegen.<br />
Das Interims-Management, für<br />
das die ASE Senior Experts eingesetzt<br />
werden, steht nicht in Konkurrenz<br />
zum ersten Arbeitsmarkt,<br />
da sich die Experten ausschließlich<br />
zeitlich befristet engagieren.<br />
Während der Einsätze geben sie<br />
ihr Erfahrungswissen an Jüngere<br />
im Projekt-Management weiter<br />
und unterstützten beim Aufbau<br />
neuer Branchenkontakte. Die<br />
langjährige Berufserfahrung der<br />
Älteren und das frische Wissen<br />
der Nachwuchs-Manager ergänzen<br />
sich hervorragend, so dass<br />
nachweislich Erfolgskonzepte<br />
entstehen.<br />
Guten verlangt wird. „Unnötig enge<br />
Toleranzen und Over-Engineering<br />
sind Kostentreiber, die entstehen,<br />
wenn Wissen fehlt“, so Probst. Er<br />
bestärkt die Zulieferer: „Automobilhersteller<br />
akzeptieren sehr wohl<br />
technisch fundierte Verbesserungsvorschläge.“<br />
Weil: Es lohnt sich - für<br />
Kunde und Zulieferer. „Mindestens<br />
15 bis 20 Prozent höhere Rendite“,<br />
nennt er als Ziel nach einer ganzheitlichen<br />
Wertanalyse. Er hat aber<br />
auch schon Projekte initiiert, bei<br />
denen Renditeverbesserungen von<br />
bis zu 80 Prozent erzielt wurden.<br />
ASE-Experten wie Volker Probst<br />
unterstützen Projekte zur Renditeoptimierung<br />
mit Fach- und Systemwissen<br />
sowie langjährige Prozesserfahrung<br />
– und zwar übergreifend<br />
von der Entwicklung bis in die<br />
<strong>Produktion</strong>. Bei einer Wertanalyse<br />
sind alle Fachbereiche einbezogen,<br />
jedes Teil, Kaufteile eingeschlossen,<br />
werden einzeln bewertet. „Kosten-<br />
Überraschungen darf es später nicht<br />
geben. Sonst schmilzt der Renditegewinn<br />
wieder dahin“, so der Diplom-<br />
Ingenieur, der sich im Studium auf<br />
Fertigungstechnik spezialisiert hatte.<br />
Zukaufteile – was bestimmt<br />
den Preis?<br />
Für Dr. Hans-Jürgen Schweidler,<br />
ebenfalls ASE-Experte und zuletzt<br />
bei einem globalen Zulieferunternehmen<br />
als Vice President Global<br />
Procurement Automotive tätig,<br />
ist die frühzeitige Integration der<br />
Lieferanten in den Produktentstehungsprozess,<br />
auch unter Betrachtung<br />
der Supply Chain, essentiell<br />
für eine fundierte Kaufpreis- und<br />
Renditeoptimierung. Auch er warnt<br />
vor „Überraschungen“ in der Wertschöpfungskette.<br />
Für ihn ist es<br />
deshalb unverzichtbar, ein entsprechendes<br />
Risk-Management im<br />
Einkauf zu etablieren, sowie die<br />
Strukturen und Prozesse beim<br />
Lieferanten und mit dem Lieferanten<br />
genau im Auge zu behalten.<br />
Stellschrauben frühzeitig<br />
justieren<br />
„Als ASE-Experten unterstützen<br />
wir bei strategischen wie operativen<br />
Aufgaben“, erklärt Schweidler.<br />
„Optimal ist es, wenn wir von<br />
Anfang an am Entstehungsprozess<br />
eines neuen Produkts beteiligt sind.<br />
Strategien und Kosten lassen sich<br />
am effektivsten beeinflussen, je<br />
früher die Stellhebel neu justiert<br />
werden können“, so der Einkaufsprofi.<br />
„Oft herrscht auch eine technische<br />
Dominanz, die verhindert,<br />
dass der interdisziplinäre Knowhow-Austausch<br />
nicht so gelebt<br />
wird, wie es für eine fundierte<br />
Kaufteilbewertung und Renditeverbesserung<br />
notwendig wäre“, erklärt<br />
Schweidler. Ist dies erkannt, bedarf<br />
es einer Korrektur im Sinne der<br />
Gesamtoptimierung.<br />
Experten für die Experten-<br />
Auswahl<br />
Dr. Hans-Jürgen Schweidler und<br />
Volker Probst beraten ASE-Chef<br />
Steffen Haas bei der Auswahl und<br />
Aufnahme weiterer Senior-Procurement-Manager<br />
in den ASE-<br />
Expertenpool.<br />
Die rund 30 Einkaufsspezialisten,<br />
die ASE heute weltweit vermittelt,<br />
sind erfahren in den internationalen<br />
Beschaffungsmärkten und verfügen<br />
alle über langjährige Praxis im<br />
Einkauf, in der Materialwirtschaft<br />
und Beschaffungslogistik. Für alle<br />
Kurz-Profile repräsentativer Experten aus dem ASE-Pool mit über 1.500 Senior Experts<br />
Nachfolgend finden Sie eine Auswahl von ASE-Experten. Falls wir<br />
auch Sie mit umsetzungsstarken Senior Experts unterstützen können,<br />
dann schicken Sie uns bitte eine Nachricht an:<br />
anfrage-vmi@ase-seniorexperts.com<br />
Qualität: (ID 2560) Diplom-Physiker, Qualitätsfachingenieur,<br />
Auditor (QM und Prozesse) und Kfz-Meister mit langjähriger<br />
Erfahrungen bei namhaften Zulieferern (auch im Ausland) als<br />
Reengineering Manager, Managing Direktor, Chief Operating<br />
Officer, Quality Manager und Projektleiter: Lieferantenentwicklung,<br />
Start-Ups, Aufbau und Leitung von Fertigungsstätten in<br />
Osteuropa. Fremdsprachen: Englisch, Polnisch und Russisch.<br />
Logistik: (ID 2426) International erfahrener Bereichsleiter<br />
Logistik (zuletzt bei namhaftem Auftragsfertiger für die Automotive-,<br />
IT und Elektronikbranche) mit Kernkompetenzen im Bereich<br />
Optimierung der Logistikprozesse, Projektmanagement bei der<br />
Verlagerung in andere Standorte, Einführung von ERP-Systemen<br />
mit Schwerpunkt <strong>Produktion</strong>ssteuerung und Logistikprozesse.<br />
<strong>Produktion</strong>: (ID 2045) Diplom-Ingenieur Maschinenbau, <strong>Produktion</strong>sleiter<br />
mit Stärken im Prozess- und Produktivitätsmanagement.<br />
Erfolgreiche Linienkarriere als <strong>Produktion</strong>sleiter und<br />
zuvor als Leiter Fabrik- und <strong>Produktion</strong>splanung, vorwiegend bei<br />
mittelständischen Automotive-Unternehmen. Schwerpunkte:<br />
Umsetzung des Fertigungsinselkonzeptes unter dem Aspekt<br />
der Produkt- und Teilesegmentierung; Optimierung von PPS-<br />
Systemen und Einführung des Qualitätsmanagementsystems ISO<br />
9001.<br />
Steffen Haas, Geschäftsführer ASE Automotive Senior Experts: „Schöne Charts<br />
lösen keine Probleme. Bei dem, was unsere ASE-Experten tun, steht die Umsetzung<br />
im Vordergrund.“<br />
Foto: ASE<br />
ASE-Berater gilt: Sie werden ausnahmslos<br />
zeitlich befristet als<br />
Interims-Manager eingesetzt.<br />
Für ASE-Chef Steffen Haas ist<br />
vor allem der pragmatische Ansatz<br />
wertvoll: „Schöne Charts lösen<br />
keine Probleme. Bei dem, was<br />
unsere ASE-Experten tun, steht die<br />
Umsetzung im Vordergrund.“<br />
tr<br />
Einkauf: (ID 2022) Diplom-Wirtschaftsingenieur, erfahrener<br />
Einkaufsleiter mit nationaler und internationaler Erfahrung<br />
bei einem deutschen OEM mit diesen Schwerpunkten: Projektmanagement<br />
(zahlreiche Großprojekte für Lkw und Busse),<br />
internationale Einkaufszusammenarbeit (Welteinkaufsverbund),<br />
Reorganisation von Einkaufsstrukturen und -abläufen (hierbei<br />
Zusammenarbeit mit Top-Consultern), Zeitleistungsmanagement<br />
von Serienteilen und kurzfristig benötigten Sonderteilen, Lieferantenmanagement,<br />
Änderungsmanagement (speziell in Anlauf<br />
Situationen) sowie Qualitätsmanagement, insbesondere in Bezug<br />
auf Qualitätsfehler bei Lieferteilen.<br />
IT (ID 2167): Dr.-Ing., Abteilungsleiter und Projektmanager im<br />
IT-Bereich, erfolgreiche Karriere bei deutschem OEM (über 25<br />
Jahre) und bei Zulieferern. Zu den besonderen Themenfeldern<br />
zählen: umfassende Kenntnisse in der Einführung von Standard-<br />
Software (SAP) durch Projektführung und Leitung von Support-<br />
Teams, Planung und Aufbau eines standortübergreifenden<br />
Betriebs für SAP- sowie CAD-Systeme einschließlich Betriebsverantwortung.<br />
Controlling (ID 2047): Diplom-Kaufmann, Chief Financial<br />
Officer einer Holding mit 10 Unternehmen der Verkehrstechnik<br />
zuständig für Finanzen, Controlling, IT und Beteiligungen; zuvor<br />
Kaufmännischer Leiter bei diversen Mittelständlern. Schwerpunkte:<br />
Implementierung von Controlling- und Reporting-Systemen<br />
bei Einzel- und Serienfertigung (insbesondere organisatorische<br />
Vorbereitung und Umstellung auf SAP), Umstellung auf IFRS-<br />
Rechnungslegung und Bilanzierung, Sanierung (2 Unternehmen<br />
vor dem Konkurs bewahrt).
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 9<br />
Maschinenbau<br />
Rekordjahr für Liebherr<br />
Biokunststoffe<br />
Nur wenig Land nötig?<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Insgesamt hat die Firmengruppe<br />
Liebherr ihren Umsatz im vergangenen<br />
Geschäftsjahr um mehr als<br />
760 Mio Euro oder über 9 % auf<br />
9,1 Mrd Euro gesteigert.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Nur wenige Prozent der weltweiten<br />
Landwirtschaftsfläche von 5<br />
Mrd Hektar würden dem Anbau<br />
von Biomasse für Biokunststoffe<br />
zum Opfer fallen, meldet die Vereinigung<br />
European Bioplastics.<br />
Biberach (sm). In den Produktbereichen<br />
Baumaschinen und Mining-Geräte<br />
erwirtschaftete Liebherr<br />
ein Umsatzplus von beinahe<br />
490 Mio Euro oder 9 %. Damit<br />
wurden in diesen Bereichen Verkaufserlöse<br />
in Höhe von rund<br />
5,87 Mrd Euro erzielt. Der Anteil<br />
dieser Bereiche betrug wie im Vorjahr<br />
rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes<br />
der Firmengruppe..<br />
Außerhalb der Bereiche Baumaschinen<br />
und Mining erzielte<br />
Liebherr einen Umsatz von insgesamt<br />
3,22 Mrd Euro, was einer<br />
Steigerung um circa 280 Mio Euro<br />
oder 9 % entspricht. Alle dazugehörigen<br />
Sparten konnten Zuwächse<br />
verzeichnen; dabei handelt es<br />
sich um die Bereiche Maritime<br />
Krane, Aerospace und Verkehrstechnik,<br />
Werkzeugmaschinen<br />
und Automationssysteme sowie<br />
Hausgeräte.<br />
Besonders erfreulich hat sich bei Liebherr der Bereich Werkzeugmaschinen<br />
und Automationssysteme entwickelt.<br />
Bild: Liebherr<br />
Bei den sonstigen Erzeugnissen<br />
und Leistungen der Firmengruppe<br />
wurde ebenfalls ein Zuwachs erzielt:<br />
Der Umsatz in diesem Bereich<br />
erreichte mehr als 210 Mio<br />
Euro und ist damit um knapp<br />
20 Mio Euro oder 9 % gestiegen.<br />
In allen Absatzregionen hatte die<br />
Firmengruppe Liebherr im Geschäftsjahr<br />
2012 Steigerungen zu<br />
verzeichnen. Besonders hohe<br />
Wachstumsraten wurden in Osteuropa<br />
und Afrika erzielt. Die zehn<br />
größten Einzelmärkte der Firmengruppe<br />
waren in diesem Zeitraum<br />
Deutschland, Russland, die USA,<br />
Australien, Frankreich, Großbritannien,<br />
Brasilien, Kanada, die<br />
Niederlande und Österreich.<br />
Der Konzernabschluss der Liebherr-International<br />
AG in Bulle<br />
(Schweiz) weist einen Konzerngewinn<br />
von rund 540 Mio Euro aus,<br />
was einer Steigerung um annähernd<br />
60 Mio Euro oder knapp<br />
12 % entspricht.<br />
Berlin (ba). Laut aktuellen Statistiken<br />
werden rund 37 % (5 Mrd h)<br />
der weltweiten Landwirtschaftsfläche<br />
von 13,4 Mrd h für landwirtschaftliche<br />
Zwecke genutzt. Dies<br />
beinhaltet Weide- (70 %, ca. 3,5<br />
Mrd Hektar) und Ackerland (30 %,<br />
ca. 1,4 Mrd h). Laut den nun von<br />
European Bioplastics veröffentlichten<br />
Marktdaten beliefen sich<br />
2011 die weltweiten <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />
für Biokunststoffe auf<br />
rund 1,2 Mio t/Jahr. Um diese Menge<br />
an Biokunststoff zu produzieren,<br />
sei derzeit eine Fläche von etwa<br />
300 000 Hektar für den Anbau von<br />
Rohstoffen notwendig, meldet der<br />
Verband. Damit würden nur<br />
0,006 % der weltweiten Landwirtschaftsfläche<br />
von 5 Mrd h beansprucht.<br />
Doch diese Fläche wird<br />
wachsen: Laut einer Studie des<br />
Nova-Instituts verdreifachen sich<br />
die <strong>Produktion</strong>skapazitäten für<br />
Für den Rohstoffanbau für Biokunststoffe<br />
ist weniger Fläche nötig als für<br />
Weideland. Bild: tonyv3112 / Fotolia.com<br />
biobasierte Kunststoffe von 2011<br />
bis 2020 auf fast 12 Mio t. Ein weiteres<br />
Problem ist der hohe Wasserverbrauch<br />
und der Einsatz von<br />
Pestiziden und Dünger für Rohstoffe<br />
wie Zuckerrüben, Mais oder<br />
Kartoffeln.<br />
Aus den Unternehmen<br />
und stellt die Weichen für eine weitere<br />
Internationalisierung des Antriebs-<br />
und Automatisierungsgeschäftes.<br />
Termin<br />
vormerken!<br />
5./6. Juni 2013!<br />
„Rüsten bei kleinen Losgrößen – der Schlüssel zu einer wirtschaftlichen Fertigung“<br />
Spanntechnikexperten, Anwender und Hersteller diskutieren im Rahmen der<br />
Mit freundlicher Unterstützung von:<br />
+<br />
7. Praxistagung<br />
Werkstückspanntechnik<br />
5./6. Juni 2013, Maritim Hotel Ulm<br />
SOFLEX<br />
Danfoss: Ole Møller-Jensen, bislang<br />
Vizepräsident Danfoss VLT<br />
Drives, ist nun Präsident von Danfoss<br />
Power Electronics. Zudem bekommt<br />
er einen Sitz im Komitee der<br />
Danfoss Gruppe. Die Ernennung<br />
trat im März 2013 in Kraft. Bis zu<br />
diesem Zeitpunkt war Ole Møller-<br />
Jensen Senior Vice President des<br />
Bereiches VLT Drives innerhalb von<br />
Danfoss Power Electronics. Er ist<br />
seit 1978 bei Danfoss und hat eine<br />
Reihe an Positionen in Sales & Marketing,<br />
Produktentwicklung und im<br />
Management durchlaufen. Ole<br />
Møller-Jensen übernimmt die Stelle<br />
des Bereichspräsidenten von Troels<br />
H. Petersen, der nun den Bereich<br />
Akquisition und Geschäftsentwicklung<br />
bei Danfoss einnimmt.<br />
Lenze: Seit dem<br />
1. April ist Christian<br />
Wendler viertes<br />
Vorstandsmitglied<br />
der Lenze SE<br />
mit Sitz in Hameln<br />
und zeichnet<br />
verantwortlich<br />
für die<br />
Bereiche Marketing und Vertrieb.<br />
Der Diplom-Ingenieur verfügt über<br />
jahrelange internationale Erfahrung<br />
in der Branche Drives und Automation.<br />
Mit der Berufung Wendlers in<br />
den Vorstand unterstreicht Lenze als<br />
Spezialist für Motion Centric Automation<br />
seine Marktorientierung<br />
Bild: Danfoss<br />
Bild: Lenze<br />
Rockwell Automation: In diesem<br />
Jahr feiert die Marke Allen-<br />
Bradley ihr 110-jähriges Bestehen.<br />
Anlass für Rockwell Automation mit<br />
dem Fotowettbewerb ‚Engineered<br />
to Outlast‘ die Qualitätsgeschichte<br />
und Produkte der Marke zu feiern.<br />
Kunden, Partner und Mitarbeiter<br />
sind aufgerufen, Fotos von Allen-<br />
Bradley-Produkten und Materialien<br />
unter dem Tab ‚Wettbewerb‘ auf der<br />
Facebook-Seite des Unternehmens<br />
einzureichen.<br />
Schmidt & Heinzmann: Für ihr<br />
Hochleistungsfaserschneidsystem<br />
FiDoCut wurde die Schmidt & Heinzmann<br />
GmbH aus Bruchsal als einer<br />
von fünf Preisträgern mit dem Innovationspreis<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg 2012, dem Dr.-Rudolf-<br />
Eberle-Preis, ausgezeichnet.<br />
Weltec: Die britische Organics Recycling<br />
Group (REA) hat Ende März<br />
die Weltec Biogasanlage von Eco<br />
Sustainable Solutions Ltd. im südenglischen<br />
Piddlehinton (Dorset)<br />
mit dem Organics Recycling Award<br />
2013 ausgezeichnet. In der Kategorie<br />
‚Biogas Output‘ konnte sich die<br />
von Weltec Biopower geplante und<br />
gebaute Anlage mit dem besten<br />
Gesamtkonzept gegen ein namhaftes<br />
Wettbewerbsumfeld durchsetzen.<br />
Bild: Rockwell Automotive<br />
fer_praxistagung_werkstueck_logos_148x201.indd 1 13.03.2013 10:46:28
10 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Medizintechnik:<br />
China noch wichtiger<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Maschinenbau<br />
Texpa wächst in Chinas Textilindustrie<br />
Shenzhen (kk). China ist der wichtigste<br />
Absatzmarkt in Asien für<br />
Hersteller von Medizintechnik und<br />
Analysen-, Bio- und Labortechnik.<br />
Und der chinesische Markt werde<br />
weiter an Bedeutung gewinnen, so<br />
der Deutsche Industrieverband für<br />
optische, medizinische und mechatronische<br />
Tecnologien ‚Spectaris‘<br />
mit. Der Markt China ist jedoch<br />
komplex. „Hersteller sollten ihre<br />
Produkte landesspezifisch anpassen<br />
und mit vereinfachtem, bedarfsgerechtem<br />
Design ausstatten“,<br />
sagt Spectaris-Geschäftsführer<br />
Tobias Weiler. „Unverzichtbar<br />
sind lokale Netzwerke und eine<br />
hohe Service-Orientierung.“ Er rät<br />
zu Messeteilnahmen. Die China<br />
Medical Equipment Fair (CMEF) in<br />
Shenzhen sei interessant, da diese<br />
im Rahmen des Auslandsmesseprogramms<br />
Ausstellungsmöglichkeiten<br />
unter dem Dach eines German<br />
Pavillons bietet. Auf der China<br />
Med, die jüngst in Peking stattfand,<br />
präsentierten sich Unternehmen<br />
in einem von Spectaris organisierten<br />
Pavillon. Fazit der deutschen<br />
Aussteller: Die Qualität der Besucher<br />
sei zufriedenstellend gewesen.<br />
Sie sehen gute Chancen in<br />
China weiter Erfolge in der Medizintechnik<br />
erzielen zu können.<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Nach einem leichten Abschwung<br />
2010 wächst Chinas Textilindustrie<br />
nun wieder stetig. Dies<br />
ermöglicht weitere Chancen für<br />
deutsche Maschinenbauer, wie<br />
das Beispiel Texpa zeigt.<br />
Saal/Shandong (kk). Dank der<br />
wachsenden chinesischen und der<br />
anhaltenden internationalen<br />
Nachfrage bleibt das Wachstum in<br />
der globalen Textilindustrie rasant.<br />
Damit erhöhen sich auch die technischen<br />
Anforderungen an die<br />
eingesetzten Automatisierungsund<br />
Technologielösungen, da kürzere<br />
<strong>Produktion</strong>s-, Liefer- und Implementierungszyklen<br />
immer<br />
wichtiger werden. Texpa, ein Hersteller<br />
von voll- und halbautomatischen<br />
Anlagen zum Schneiden,<br />
Nähen, Falten und Verpacken von<br />
Heimtextilien aus Saal an der Saale<br />
begann seine Geschäftstätigkeiten<br />
in China bereits 1986. Als sich die<br />
Textilindustrie in den frühen 90er<br />
Jahren einer Modernisierung unterzog,<br />
suchte Texpa nach einem<br />
Partner in China für die Unterstützung<br />
bei Vertriebs- und Marketing-<br />
Texpa will sich künftig stärker auf die Automatisierung der <strong>Produktion</strong> von<br />
Bettwäsche in China konzentrieren.<br />
Bild: Texpa<br />
aktivitäten. Die Wahl fiel auf die<br />
Jebsen Group. Das Ziel von Texpa<br />
ist, seinen Kunden in der Textilbranche<br />
bei der Optimierung des<br />
Herstellungsprozesses durch die<br />
Reduzierung von manueller Arbeit<br />
zugunsten von Mechanisierung<br />
und Automatisierung zu helfen.<br />
Das Bemühen eine höhere Wettbewerbsfähigkeit<br />
durch verstärkte<br />
Marketing- und Vertriebsaktivitä-<br />
ten zu erzielen, hat sich ausgezahlt.<br />
Dank Jebsen konnte Texpa mittlerweile<br />
eine beträchtliche Anzahl<br />
von Fabriken mit den Maschinen<br />
des Unternehmens ausstatten. Allerdings<br />
sind nicht noch nicht alle<br />
Textilhersteller in China von den<br />
Vorteilen der Automatisierung<br />
überzeugt. „Eines unserer wichtigsten<br />
Ziele ist die Aufklärung des<br />
Marktes“, sagt Peter Volz, Sales<br />
Manager bei Texpa. „Durch Texpa-<br />
Maschinen steigt die Arbeitsproduktivität<br />
und Effizienz in der Fertigung,<br />
so dass Texpa-Kunden einen<br />
Wettbewerbsvorteil in der<br />
globalen Textilindustrie erhalten“,<br />
erklärt Lorenz Zimmermann, Direktor<br />
bei Jebsen Industrial. „Da<br />
die Lohnkosten weiter steigen werden,<br />
gibt es keine Alternative für<br />
Unternehmen, um wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Wir sind zuversichtlich,<br />
dass unsere Vertriebs- und<br />
Marketing-Strategie weiter erfolgreich<br />
sein wird.“ Bisher hat sich<br />
Texpa im Vertrieb auf die drei chinesische<br />
Provinzen mit den größten<br />
Zentren der Textilproduktion<br />
konzentriert: Shandong, Zhejiang<br />
und Jiangsu. In Shandong sind 70%<br />
der chinesischen Handtuch-<strong>Produktion</strong><br />
angesiedelt. Derzeit expandiert<br />
Texpa im Handtuchmarkt<br />
durch das Liefern von Automatisierungstechnik.<br />
Zhejiang und Jiangsu<br />
sind die wichtigsten Orte der<br />
Bettwäsche-Herstellung. Künftig<br />
will sich Texpa mehr auf das Geschäft<br />
mit Bettwäsche konzentrieren<br />
und plant den Aufbau der ersten<br />
vollständig automatischen<br />
Bettwäsche-<strong>Produktion</strong>slinie auf<br />
dem chinesischen Markt.<br />
China-Corner<br />
Zeigen Sie’s dem<br />
Wettbewerb!<br />
und bewerben Sie sich JETZT für den<br />
Benchmark Fabrik des Jahres 2013!<br />
Janine Marquis, Tel. 089/51 56 81 25<br />
Anmeldeschluss 30. April 2013<br />
In Kooperation mit<br />
„Nehmt die Fabrik des Jahres<br />
als Vision. Die Leute verstehen<br />
das, um einen Turnaround<br />
mit Highspeed-Lean zu schaffen<br />
und für die nächste Wirtschaftskrise<br />
gerüstet zu sein.“<br />
Roman Löw,<br />
Werkleiter von Griwe<br />
in Westerburg, errang<br />
2007 einen Kategoriesieg<br />
www.fabrik-des-jahres.de<br />
Linde/Yinchuan (kk): Der Technologiekonzern<br />
Linde Group wird<br />
sechs große Luftzerlegungsanlagen<br />
für Shenhua Ningxia Coal Industry<br />
Group Co. Ltd. und Shenhua Logistics<br />
Group Co. Ltd. in Yinchuan im<br />
Autonomen Gebiet Ningxia Hui im<br />
Nordwesten Chinas errichten. Shenhua<br />
Ningxia ist eine Konzerngesellschaft<br />
der Shenhua Group Co. Ltd.,<br />
des größten kohleverarbeitenden<br />
Unternehmens in China, das unter<br />
anderem kohlebasierte Chemieprodukte<br />
herstellt. Jede der sechs Luftzerlegungsanlagen<br />
erstellt große<br />
Mengen Sauerstoff. Den Sauerstoff<br />
benötigt Shenhua Ningxia in seinem<br />
Coal-to-Liquid-Komplex (CTL) am<br />
Standort Ningdong Energy Chemical<br />
Base für die Erzeugung von vier Millionen<br />
Tonnen CTL-Produkten – vorwiegend<br />
flüssiger Kraftstoff aus<br />
Kohle – pro Jahr. Die Inbetriebnahme<br />
ist im Jahr 2015 geplant.<br />
Bild: Grammer<br />
Bild: Linde<br />
Bild: Tital<br />
Grammer/Changchun (kk). Die<br />
Grammer AG verstärkt mit zwei neuen<br />
Werken ihre Aktivitäten im zweitgrößten<br />
Automobilmarkt der Welt.<br />
Der Zulieferer von Innenraumausstattung<br />
für Premium-Pkw-Hersteller<br />
und Sitzsystemen für Nutzfahrzeuge<br />
hat kürzlich im chinesischen<br />
Changchun ein neues Werk mit über<br />
24 000 qm Fläche eröffnet. Zudem<br />
wurde vor kurzem ein so genanntes<br />
Front-End-Werk in Beijing errichtet.<br />
Im neuen Werk in Changchun werden<br />
drei bisher getrennte <strong>Produktion</strong>sstätten<br />
an einem Standort gebündelt.<br />
850 Mitarbeiter werden<br />
dort künftig Pkw-Interieur für deutsche<br />
Premium-Hersteller in China<br />
und auch lokale Autohersteller fertigen.<br />
Das neue Front-End-Werk in<br />
Bejing dient der finalen Montage<br />
und Sequenzierung von neuen Mittelkonsolen-Aufträgen<br />
für einen<br />
deutschen Premium-Pkw-Hersteller<br />
in China. Final sollen hier 2014 rund<br />
100 Mitarbeiter beschäftigt sein.<br />
Tital/Nantong (kk): Der Bestwiger<br />
Titan- und Feingussspezialist Tital<br />
errichtet seit Mitte 2012 einen<br />
Standort im chinesischen Nantong.<br />
„Wir planen, im zweiten Quartal<br />
2013 mit der Serienproduktion zu<br />
starten“, erklärt Tital-Geschäftsführer<br />
Philipp Schack. Der Feingussspezialist<br />
will dort zukünftig Aluminium-Bauteile<br />
für den chinesischen<br />
und europäischen Markt herstellen.<br />
„Chinas Bedeutung beim Bau von<br />
Verkehrsflugzeugen wird künftig<br />
stark zunehmen. Strategische Allianzen<br />
von westlichen Flugzeug- und<br />
Triebwerksherstellern mit lokalen<br />
Unternehmen unterstreichen den<br />
Trend. Bei dieser Entwicklung wollen<br />
wir nicht außen vor bleiben“, begründet<br />
Philipp Schack die Pläne.<br />
Testimonial.indd 5 06.03.2013 10:27:31
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 11<br />
Erdgaslagerstätten<br />
So profitiert Deutschland vom Fracking-Fieber<br />
Robert Wouters<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Die Förderung aus unkonventionellen Erdgaslagerstätten hat in den<br />
USA mittlerweile ein nahezu revolutionäres Umdenken zur Folge. Nun<br />
stehen Deutschland und Europa auch kurz davor, dem Fracking-Fieber<br />
zu erliegen.<br />
Landsberg (pd). Amerikas Schiefergas-Rausch<br />
hat längst auch<br />
Deutschland und Europa erfasst.<br />
Doch viele Experten sind skeptisch:<br />
„Wer außerhalb der USA auf<br />
eine Schiefergas-Revolution wartet,<br />
wird enttäuscht werden“, stellte<br />
die Deutsche Bank 2011 in einer<br />
Studie fest. An dieser Einschätzung<br />
hat sich für Deutschland und<br />
Europa auch im Jahr 2013 nichts<br />
geändert.<br />
Aber gibt es vielleicht nicht doch<br />
den einen oder anderen deutschen<br />
Industriezweig, der vom Fracking<br />
profitieren könnte? Burkhard<br />
Grundmeier beim WEG Wirtschaftsverband<br />
Erdöl- und Erdgasgewinnung<br />
e. V. in Hannover sagt:<br />
„Die Erschließung und Ausbeutung<br />
der Vorkommen ist traditionell<br />
fest in der Hand der großen<br />
internationalen Konzerne.“ Er<br />
meint damit nicht nur die Öl- und<br />
Gaskonzerne wie Exxon, BNK Petroleum,<br />
Wintershall oder BG International.<br />
Auch die Unternehmen,<br />
die Bohrungen durchführen, die<br />
Bohrfelder ausrüsten und mit ihrer<br />
Technologie dafür sorgen, dass die<br />
Rohstoffe aus der Tiefe kommen,<br />
gehören zu einem kleinen Kreis<br />
international tätiger Großkonzerne.<br />
Marktführer ist mit etwa<br />
113 000 Mitarbeitern und einem<br />
Umsatz von an die 40 Mrd. US-<br />
Dollar die Schlumberger Limited<br />
mit Unternehmenssitz in Wil-<br />
lemstad auf der Insel Curaçao. Im<br />
Ranking gefolgt von amerikanischen<br />
Größen wie Halliburton<br />
oder Baker Hughes. Burkhard<br />
Grundmeier sagt: „Natürlich greifen<br />
die großen Unternehmen bei<br />
der Niederlegung von Bohrungen<br />
in Deutschland oder Europa auf<br />
lokale Subunternehmer und Partner<br />
zurück. Sie haben ja auch überall<br />
ihre Niederlassungen. Aber sie<br />
dominieren wirklich die gesamte<br />
Industrie.“ Wie sieht es dann bei<br />
den Schiefergas-Vorkommen in<br />
Deutschland aus? Nach aktuellen<br />
Schätzungen der Bundesanstalt für<br />
Geowissenschaften und Rohstoffe<br />
Ernüchternde Kostenbilanz<br />
für deutsches Schiefergas<br />
(BGR) in Hannover gibt es davon<br />
zwischen 0,7 bis 1,3 Billionen Kubikmeter.<br />
Bezogen auf den aktuellen<br />
deutschen Jahresverbrauch<br />
von etwa 95 Millionen Kubikmeter<br />
wäre also etwa der Bedarf für 13<br />
Jahre förderbar. Aber: „Erst wenn<br />
die Gaspreise deutlich stiegen,<br />
wäre die Förderung aus unkonventionellen<br />
Erdgaslagerstätten in der<br />
EU wirtschaftlich.“ Zu diesem Ergebnis<br />
kommt zum Beispiel Florens<br />
Flues, Umweltökonom beim<br />
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
(ZEW). Er und<br />
die Experten dort rechnen in ihrem<br />
aktuellen Energiemarktbarometer<br />
Fracking in Deutschland: ExxonMobil fördert seit 2010 Erdgas in Goldenstedt Z<strong>17</strong> (Landkreis Vechta).<br />
vor: Eine Megawattstunde konventionell<br />
gefördertes Erdgas kostet<br />
(Stand Februar 2013) an den Großhandelsbörsen<br />
etwa 27 Euro. Dieser<br />
Preis müsste auf 40 bis 50 Euro<br />
pro Megawattstunde steigen, damit<br />
sich die Ausbeutung unkonventioneller<br />
Gasvorkommen in der<br />
EU überhaupt erst rechnet. Aber<br />
nicht nur diese ernüchternde Kostenbilanz<br />
könnte Glücksritter von<br />
einem deutschen Schiefergas-<br />
Rausch abhalten. Denn in Deutschland<br />
gehören Bodenschätze<br />
grundsätzlich dem Staat. Das ist<br />
zum Beispiel in den USA ganz anders:<br />
Dort profitiert davon der, auf<br />
dessen Grundstück sie gefunden<br />
werden. Und doch: Mittelbar erwartet<br />
Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler große Auswirkungen<br />
der amerikanischen Schiefer-<br />
gasvorkommen auf Europa. Denn<br />
die können die Wettbewerbssituation<br />
am Gasmarkt zu unserem<br />
Vorteil verändern. Wie die Internationale<br />
Energieagentur (IEA) prognostiziert,<br />
werden die USA bis zum<br />
Jahr 2015 zum größten Gasproduzenten<br />
der Welt aufsteigen. EU-<br />
Energiekommissar Günther Oettinger<br />
sieht in der massiven Ausweitung<br />
der US-Gasförderung einen<br />
deutlich stärkeren Wettbewerb<br />
auf dem Gasmarkt. Davon könnten<br />
auch Deutschland und unsere Industrie<br />
insgesamt profitieren.<br />
Denn Oettinger prognostiziert: Es<br />
wird eine Entkopplung des Ölpreises<br />
vom Gaspreis und einen echten,<br />
eigenen Gasmarkt, der von<br />
Wettbewerb geprägt ist, geben.<br />
Gazprom gerät auch jetzt schon –<br />
ohne deutsches Schiefergas – unter<br />
Bild: ExxonMobil<br />
Druck. Das sagt jüngst zumindest<br />
US-Börsen-Analyst Blanchard voraus:<br />
„Gazprom kapituliert beim<br />
Preis, Einkäufer wie Eon haben<br />
bessere Karten.“ Dabei ist das Fracking-Fieber<br />
noch lange nicht vorbei.<br />
In den USA wurde erstmals<br />
1998 in großem Stil ein Gemisch<br />
von Wasser, Chemikalien und Sand<br />
unter hohem Druck in eine Felsformation<br />
gepresst, wobei das Gestein<br />
aufbricht und das Gas entweicht.<br />
Seit 2008 boomt die Gasförderung<br />
mit diesem Verfahren. Aber nicht<br />
nur dort. Denn noch größere<br />
Schiefergasressourcen als die etwa<br />
24 Billionen Kubikmeter in den<br />
USA besitzt China. Und das sind an<br />
die 36 Billionen Kubikmeter, die in<br />
Zukunft den internationalen Gasmarkt<br />
zum Vorteil von Europa in<br />
Bewegung bringen könnten.<br />
Lifecycle-Analyse<br />
Elektrische Antriebe besser als pneumatische, aber...<br />
Christoph Pohl<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Im direkten energetischen Vergleich<br />
von pneumatischen und<br />
elektromechanischen Zylindern<br />
scheinen letztere die Nase vorn zu<br />
haben. Doch wie steht es um die<br />
Produktökobilanz beider Systeme<br />
im Vergleich?<br />
Bauteile eines pneumatischen (li.) und elektromechanischen Zylinders (re.). Aus<br />
den Einzelteilen kann man die relevanten Umweltwirkungen ermitteln. Bild: C. Pohl<br />
Landsberg (pd). Elektromechanikzylinder<br />
haben einen besseren<br />
Wirkungsgrad als Pneumatikzylinder.<br />
Schließlich verbraucht der Zylinder<br />
während der Nutzung in den<br />
meisten Fällen weniger Energie.<br />
Dieses Ergebnis resultiert, wenn<br />
ausschließlich die Betriebsphase<br />
der Zylinder und der Energieverbrauch<br />
betrachtet werden, aber<br />
weitere Schritte wie Herstellung<br />
und Entsorgung und die Umweltauswirkungen<br />
außer Acht gelassen<br />
werden. Um einen Gesamtüberblick<br />
der Umweltauswirkungen zu<br />
erhalten, wurde in einer Produktökobilanz<br />
ein Pneumatikzylinder<br />
und ein Elektromechanikzylinder<br />
über deren gesamte Lebenswege<br />
unter Berücksichtigung verschiedener<br />
Nutzungsszenarien untersucht.<br />
Beide Zylinder haben vergleichbare<br />
Eigenschaften bezogen<br />
auf Hub, Kraft und Geschwindigkeit<br />
und wurden daher für die Ökobilanzen<br />
ausgewählt. Ziel dieses Vergleichs<br />
war es herauszufinden,<br />
welcher der beiden Zylinder unter<br />
bestimmten Voraussetzungen bezogen<br />
auf die Kriterien der Ökobilanz<br />
besser abschneidet. Die Ergebnisse<br />
dienen als Entscheidungshilfe<br />
bei der Auswahl geeigneter Zylinder<br />
in der Praxis. Das Vorgehen bei<br />
den Ökobilanzen basiert auf den<br />
ISO-Normen 14040 und 14044.<br />
Verglichen wurde ein pneumatischer<br />
Zylinder der Firma Festo mit<br />
der Bezeichnung DFP-25-100-PPV-<br />
A und das Modell RC-RSA-L-100-<br />
EU der Firma IAI. Die pneumatische<br />
Variante ist ein doppeltwirkender<br />
Führungszylinder mit einem Hub<br />
von 100 mm und einem Kolben-<br />
Durchmesser von 25 mm, der elektromechanische<br />
Zylinder ist ein<br />
Kolbenstangenzylinder ebenfalls<br />
mit einem Hub von 100 mm. Er beinhaltet<br />
einen Schrittmotor und<br />
besitzt eine Kugelumlaufspindel.<br />
Für die Untersuchung beider<br />
Ökobilanzen wurden identische<br />
Ausgangszenarien bei der Nutzungsphase<br />
angenommen. Diese<br />
beziehen sich vor allem auf die<br />
Hubanzahl der Zylinder. Energiebedarfe<br />
wurden entsprechend als<br />
Basis der Szenarien messtechnisch<br />
aufgezeichnet. Betrachtet<br />
wurde der gesamte Lebenszyklus<br />
inklusive der Entsorgung. Zur Bestimmung<br />
der einzelnen Materialien<br />
der Zylinder mussten diese<br />
zerlegt und entsprechend verwogen<br />
werden.<br />
Größtes Einsparpotenzial bei<br />
hohem Druckluftverbrauch<br />
Aus der Stückliste mit den Gewichten<br />
und der Kenntnis der<br />
Materialien des jeweiligen Zylinders<br />
konnte anhand von Datenbanken<br />
der ‚ökologische Rucksack‘<br />
der Herstellung rekonstruiert<br />
werden. Analog wurde für die<br />
Entsorgung vorgegangen.<br />
Die beiden Zylinder wurden im<br />
Rahmen der Ökobilanz in Bezug<br />
auf die Umweltwirkungen: Treibhauspotenzial<br />
(GWP), Versauerungspotenzial<br />
(AP) und die Flächeninanspruchnahme<br />
untersucht<br />
und verglichen.<br />
Die Vorteile des elektromechanischen<br />
Zylinders, die dieser in der<br />
energetischen Gegenüberstellung<br />
im Vergleich zu pneumatischen<br />
Zylindern aufweist, zeigte sich auch<br />
bei den Umweltauswirkungen.<br />
Die größten Einsparungen durch<br />
die Elektromechanik sind zu erzielen,<br />
wenn die Nutzung und somit<br />
der Strombedarf beziehungsweise<br />
der Druckluftbedarf hoch ist. In<br />
diesem Fall überwiegen die Vorteile<br />
der Elektromechanik mit dem<br />
besseren Wirkungsgrad, geringerem<br />
Strombedarf und somit auch<br />
deutlich geringeren Umweltauswirkungen.<br />
In der Praxis sollte<br />
folglich bei großer Leistung und<br />
Hubzahl der elektromechanische<br />
Zylinder gewählt werden. Unter<br />
Umweltgesichtspunkten lohnt sich<br />
eine Substitution schon bei wenigen<br />
Hüben von etwa einem Takt<br />
pro Minute.<br />
Vorteile auch bei den<br />
Umweltauswirkungen<br />
Bezogen auf die in den vorliegenden<br />
Ökobilanzen getroffenen<br />
Annahmen wird der Vorteil der<br />
Elektromechanik bei allen Szenarien<br />
deutlich. Die Elektromechanik<br />
ist die umweltfreundlichere Technik,<br />
weil sie die geringeren Umweltauswirkungen<br />
in der Nutzungsphase<br />
aufweist.
12 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Sensorik<br />
Kompaktes Radar ‚durchschaut‘ sogar Holz<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Durch Holz, Pappe oder Kunststoff sehen gelingt dem menschlichen<br />
Auge nicht. Was uns verborgen bleibt, macht ein kompaktes, modular<br />
aufgebautes Radar sichtbar: Der Millimeterwellensensor durchdringt<br />
nicht transparente Stoffe.<br />
München (ba). Forscher des<br />
Fraunhofer-Instituts für Angewandte<br />
Festkörperphysik IAF, für<br />
<strong>Produktion</strong>stechnik und Automatisierung<br />
IPA sowie für Zuverlässigkeit<br />
und Mikrointegration IZM<br />
entwickeln gemeinsam ein Radar,<br />
das trotz Schneewolken, Staub<br />
oder Nebel exakte Höhen- und<br />
Bodenabstandsdaten als Landehilfe<br />
liefert. Dieses Radar arbeitet<br />
mit Millimeterwellen im Frequenzbereich<br />
von 75 bis 110 GHz<br />
– dem W-Band – und kann selbst<br />
bei schwierigen Sichtverhältnissen<br />
auch kleine Objekte aus der Distanz<br />
erkennen.<br />
Die Reichweite beträgt bis zu drei<br />
Kilometer. Im Gegensatz zu optischen<br />
Sensoren durchleuchtet der<br />
Millimeterwellensensor alle dielektrischen,<br />
also elektrisch<br />
schwach- oder nichtleitenden,<br />
nichtmetallischen und nicht transparenten<br />
Stoffe wie Kleidung,<br />
Kunststoffplatten, Papier, Holz<br />
oder eben Schnee und Nebel.<br />
Dies prädestiniert das W-Band-<br />
Radar für vielfältige Anwendungsmöglichkeiten,<br />
die von der Verkehrskontrolle<br />
über die Medizintechnik<br />
bis hin zur Logistik und<br />
Industriesensorik, etwa zur Überwachung<br />
von Containerhäfen oder<br />
von <strong>Produktion</strong>sprozessen rei-<br />
chen. „Überall dort, wo andere<br />
Sensortechnologien in Herstellungsprozessen<br />
aufgrund von hohen<br />
Temperaturen oder eingeschränkter<br />
Sicht versagen, kann<br />
das W-Band-Radar eingesetzt werden.<br />
So eignet es sich etwa als Füllstandsensor<br />
in Mehlsilos, wo es<br />
beim Einfüllen der Schüttware zu<br />
starker Staubbildung kommt“, erläutert<br />
Dr. Axel Hülsmann, Ingenieur<br />
am IAF.<br />
Ein weiterer Vorteil des Geräts:<br />
Im Gegensatz zu Röntgenscannern<br />
ist es nicht gesundheitsschädlich,<br />
es arbeitet mit kurzwelligen Strahlen<br />
im Millimeterbereich. Die Sendeleistung<br />
liegt bei 10 mW. Zum<br />
Vergleich: Die eines Handys rangiert<br />
bei 1 000 mW.<br />
Kompakt dank kürzerer<br />
Wellenlängen<br />
Das W-Band-Radar ist mit einer breitbandigen 3-Kanal-Antenne mit dielektrischen Linsen ausgestattet. Bild: Fraunhofer IAF<br />
Bisherige Radarsysteme – basierend<br />
auf Keramiksubstraten – sind<br />
teuer, groß und 4 – 5 kg schwer. Die<br />
Einsatzmöglichkeiten sind begrenzt,<br />
sie konzentrieren sich vor<br />
allem auf den militärischen Bereich.<br />
Die Entwicklung der Fraunhofer-Forscher<br />
hingegen ist modular<br />
aufgebaut, kostengünstig, energieeffizienter,<br />
höher auflösend und<br />
universell einsetzbar. Mit der neuartigen<br />
Technologie lässt sich der<br />
Frequenzbereich um 100 GHz und<br />
höher problemlos adressieren.<br />
Durch die kürzeren Wellenlängen<br />
von rund 3 mm fällt das W-<br />
Band-Radar kompakt aus. Das<br />
komplette System aus Galliumarsenid-Halbleitertechnik<br />
ist nicht<br />
größer als eine Zigarettenschachtel.<br />
Neben der digitalen Signalverarbeitung<br />
enthält es ein Hochfrequenzmodul,<br />
einen Signalprozessor<br />
sowie eine Sende- und Empfangsantenne<br />
mit dielektrischen<br />
Linsen. „Da wir eine dielektrische<br />
Antenne verwenden, ist der Öffnungswinkel<br />
frei wählbar. Wir können<br />
also sowohl große Flächen im<br />
Nahbereich erfassen als auch kleine,<br />
weit entfernte Objekte“, sagt<br />
Hülsmann. So sei es ohne weiteres<br />
möglich, einen mehrere hundert<br />
Meter breiten Zaun zu überwachen,<br />
etwa am Hamburger Containerhafen.<br />
„Überwachungskameras<br />
liefern bei dichtem Nebel, wie<br />
er oft am Elbehafen vorherrscht,<br />
keine hochauflösenden Bilder<br />
mehr. Daher patroullieren bei<br />
Schlechtwetterlage häufig Sicherheitskräfte<br />
mit Hundestaffeln“, so<br />
der Forscher.<br />
Doch wie funktioniert der Millimeterwellensensor?<br />
„Im Prinzip<br />
lässt sich unser System mit dem der<br />
Fledermaus vergleichen. Die Ultraschall-Laute,<br />
die Fledermäuse ausstoßen,<br />
werden von Mauern, Ästen,<br />
Drähten, Motten und Mücken<br />
echoartig zurückgeworfen. An diesen<br />
Echos hören Fledermäuse, was<br />
sich vor ihnen befindet und unter-<br />
scheiden Beute von Hindernissen.<br />
Wäre nichts im Weg, käme auch<br />
kein Echo zurück. Sie sehen also<br />
mit den Ohren“, sagt Hülsmann.<br />
„Unser Radar sendet Signale aus,<br />
die von den beobachteten Objekten<br />
reflektiert werden. Sende- und<br />
Empfangssignal werden mithilfe<br />
numerischer Algorithmen miteinander<br />
verglichen. Anhand dieses<br />
Vergleichs lassen sich Entfernung,<br />
Größe, Dicke und Geschwindigkeit<br />
des Objekts berechnen. Bewegt<br />
sich dieses nicht, ändert sich auch<br />
das Signal nicht.“ Die so ermittelten<br />
Messdaten können über eine USB-<br />
Schnittstelle an einen PC übertragen<br />
werden. Auch die Anbindung<br />
an andere bereits bestehende Systeme<br />
ist möglich, etwa über CAN-<br />
BUS-Schnittstellen.<br />
Kunststoffe<br />
Speichermedien aus einem vergessenen Rohstoffpolymer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Deutsche und niederländische<br />
Wissenschaftler haben gemeinsam<br />
einen Weg gefunden, ein<br />
Kunststoffspeichermedium aus<br />
einem Rohstoffpolymer herzustellen.<br />
Mengyuan Li mit zwei dünnen PVDF Proben. Rechts: Milchige, raue PVDF-<br />
Folie, die konventionell hergestellt wurde. Links: Transparente glatte PVDF-<br />
Folie, die mit verbesserten Verfahren hergestellt wurde.<br />
Bild: MPIP Mainz<br />
Mainz/Groningen (ba). Forscher<br />
des Zernike Institute for Advanced<br />
Materials der Universität Groningen<br />
und des Max-Planck-Instituts<br />
für Polymerforschung stellen aus<br />
Polyvinylidenfluorid (PVDF) ein<br />
Speichermedium aus Kunststoff<br />
her. Dieses preisgünstige Material<br />
wird häufig für Membranfilter und<br />
Verpackungsfolien verwendet. Es<br />
ist allgemein bekannt, dass PVDF<br />
extrem wärmebeständig und chemisch<br />
sehr stabil ist. Für Anwendungen<br />
in einer Speicherzelle sind<br />
ferroelektrische Eigenschaften jedoch<br />
unverzichtbar. Das Material<br />
muss eine elektrische Polarisierung<br />
besitzen, die mit den Nordund<br />
Südpolen eines Magnets vergleichbar<br />
ist. Die Polarisierung von<br />
ferroelektrischem Material kann<br />
durch die Verwendung eines elektrischen<br />
Felds gewechselt werden.<br />
Der bistabile Polarisierungszustand<br />
kann dafür verwendet werden,<br />
Informationen zu speichern.<br />
Einen funktionstüchtigen elektrischen<br />
Schalter aus reinem PVDF<br />
herzustellen, ist schwierig. „Dafür<br />
gibt es zwei Gründe“, sagt Dago de<br />
Leeuw, Professor der Physik und<br />
einer der Autoren des Artikels in<br />
‚Nature Materials‘, in dem die Entdeckung<br />
erstmals vorgestellt wird.<br />
„Zunächst einmal stellte es eine<br />
große Herausforderung dar, eine<br />
glatte, dünne Folie aus PVDF herzustellen.“<br />
Diese seien nämlich<br />
rau – ähnlich wie mikroskopisches<br />
Sandpapier. „Zusätzlich erzeugt<br />
die konventionelle Verarbeitung<br />
nicht-ferroelektrische dünne Folien,<br />
da das PVDF in einer nicht-polaren<br />
Phase kristallisiert.“<br />
Die Doktorandin Mengyan Li<br />
von der Universität Groningen<br />
konnte diese Probleme lösen. Sie<br />
benutzte eine Alternative, um dünne<br />
Folien von PVDF herzustellen.<br />
„Die Kontrolle der Verarbeitungsbedingungen<br />
stellte sich als entscheidender<br />
Schritt heraus“, sagt<br />
Li. „Üblicherweise stellt man diese<br />
Art von Folie bei Zimmertemperatur<br />
her. Aber PVDF verwandelt sich<br />
bei hoher Temperatur in eine<br />
schön glatte, dünne Folie“, erklärt<br />
De Leeuw. Zusätzlich werden die<br />
Folien ferroelektrisch nachdem ein<br />
kurzer elektrischer Puls angewendet<br />
wird. „PVDF hat vier verschiedene<br />
Kristallphasen“, fährt<br />
De Leeuw fort. Mit ihrer Arbeit hat<br />
Li die Deltaphase geformt, die ferroelektrisch<br />
und auch bei hohen<br />
Temperaturen stabil ist. Die Existenz<br />
von Delta-PVDF wurde bereits<br />
in den 1980er Jahren vorausgesagt,<br />
aber nie experimentell in<br />
dünnen Folien nachgewiesen.<br />
Glatte, dünne Folie<br />
aus Polyvinylidenfluorid<br />
In dem Artikel zeigen die Forscher,<br />
dass ein Kunststoffspeichermedium<br />
aus Delta-PVDF hergestellt<br />
werden kann. Kunststoffspeichermedien<br />
gibt es bereits, aber sie<br />
bestehen aus einem speziellen<br />
Copolymer von PVDF mit Trifluoroethylen.<br />
„Dieses Material ist<br />
schwer herzustellen, sehr teuer<br />
und außerdem verliert es seine<br />
ferroelektrischen Eigenschaften<br />
bei Temperaturen über 80 °C.<br />
Wenn das passiert, verliert man<br />
alle gespeicherten Daten.“ Die Herstellung<br />
von PVDF ist dagegen<br />
kostengünstig, und die Folien erhalten<br />
die gespeicherten Daten bei<br />
Temperaturen von bis zu rund<br />
<strong>17</strong>0 °C. Infolgedessen stellt Delta-<br />
PVDF den idealen Kandidaten für<br />
Datenspeicherung in der Kunststoffelektronik<br />
dar.<br />
Durchbruch auf dem Gebiet<br />
der Kunststoffelektronik<br />
Die Kunststoffelektronik hat<br />
sich schnell entwickelt und steht<br />
nun kurz vor der Kommerzialisierung,<br />
da sie neue Anwendungen<br />
verspricht. Diese reichen von intelligenten<br />
Lebensmittelverpackungen,<br />
die etwa das Verfallsdatum<br />
im Auge behalten, zu tragbaren<br />
Gesundheitsmonitoren. All<br />
diese Anwendungen benötigen<br />
programmierbare, nicht löschbare<br />
Speicher. Die Universität von<br />
Groningen hat bereits so manche<br />
Durchbrüche auf dem Gebiet der<br />
Kunststoffelektronik verzeichnet.<br />
De Leeuw: „Beides, der ferroelektrische<br />
Kunststofftransistor und<br />
die ferroelektrische Kunststoffdiode,<br />
wurden am Zernike Institute<br />
for Advanced Materials (ZIAM)<br />
der Universität Groningen entwickelt.<br />
Wir können nun ein verwendbares<br />
Kunststoffspeichermedium<br />
zu dieser Liste hinzufügen.“<br />
Momentan widmet sich ein<br />
europäisches Projekt (MOMA)<br />
verstärkt dieser neuen Technologie.
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />
JEC Innovation Award<br />
Quantensprung im Leichtbau<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Prof. Thomas Gries und Dr. Michael Glowania vom Institut für Textiltechnik<br />
der RWTH Aachen wurden in Paris mit dem JEC Innovation<br />
Award prämiert. Sie haben entdeckt, dass pechbasierte Kohlenstoffasern<br />
Wärme so gut wie Stahl leiten können.<br />
Aachen (ba). Prof. Gries und Dr.<br />
Glowania haben eine wärmeleitfähige<br />
Sandwich-Leichtbaustruktur<br />
aus Carbonfasern entwickelt. Die<br />
hohe Wärmeleitfähigkeit der in eine<br />
Richtung ausgerichteten, nicht-<br />
metallischen Fasern wird durch<br />
den Einsatz von pechbasierten<br />
Kohlenstofffasern erzielt.<br />
Die Verarbeitung der Fasern ist<br />
sehr anspruchsvoll, da diese mit<br />
einem Elastizitätsmodul von<br />
950 GigaPascal extrem spröde sind.<br />
Dass pechbasierte Kohlenstofffasern,<br />
die in eine Richtung ausgerichtet<br />
sind, Wärme doppelt so gut<br />
leiten wie Kupfer – einem der besten<br />
Wärmeleiter überhaupt – ist<br />
bekannt. Bisher konnten diese Fasern<br />
kaum verarbeitet werden, da<br />
sie sehr schnell brachen und dann<br />
nicht mehr eingesetzt werden<br />
konnten<br />
Der neue Werkstoff aus Aachen<br />
ist je nach Matrix auch über 180<br />
Grad Celsius temperaturbeständig.<br />
Seine optimalen Einsatzgebiete<br />
liegen dort, wo es auf Leichtbauweise<br />
und hohe Wärmeleitfähigkeit<br />
ankommt. Das Leichtbau-<br />
Composite wiegt weniger als Alu-<br />
Dr. Michael Glowania<br />
und Prof.<br />
Thomas Gries<br />
vom Institut für<br />
Textiltechnik der<br />
RWTH Aachen<br />
(li) bei der Preisverleihung<br />
in<br />
Paris.<br />
Bild: RWTH Aachen<br />
minium und ist laut den Wissenschaftlern<br />
ideal für den Flugzeugund<br />
Fahrzeugbau geeignet, etwa<br />
für die Kühlkörper von Akkus für<br />
Elektromobile oder für Hubschrauberleitwerke.<br />
Wie Mechanik und<br />
Chemie agieren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Das Zusammenspiel von Chemie<br />
und Mechanik in technischen<br />
Werkstoffen untersuchen RUB-<br />
Wissenschaftler in einem neuen<br />
Schwerpunktprogramm der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft.<br />
Bochum (ba). „Metalle werden<br />
üblicherweise als tote Körper mit<br />
einer eingefrorenen inneren Struktur<br />
angesehen“, sagt Prof. Dr. Ingo<br />
Steinbach von der Ruhr-Universität<br />
Bochum, der das Programm<br />
koordiniert. Metalle reagieren,<br />
wenn sich die chemischen Bedingungen<br />
in ihrer Umwelt ändern –<br />
ebenso, wie sie auf mechanische<br />
Belastung antworten. Chemische<br />
Aspekte beeinflussen ihre mechanischen<br />
Eigenschaften, eine mechanische<br />
Belastung wirkt auf die<br />
Chemie zurück. Bislang haben<br />
Forscher Chemie und Mechanik<br />
Metalle und Polymere<br />
sollen analysiert werden<br />
meist separat voneinander betrachtet.<br />
Die Projektpartner wollen<br />
ihr Zusammenspiel in zwei verschiedenen<br />
Materialklassen – Metallen<br />
und Polymeren – analysieren.<br />
Die Erkenntnisse sollen in<br />
Computermodelle münden. Dazu<br />
kooperieren experimentell und<br />
theoretisch arbeitende Wissenschaftler<br />
aus Materialwissenschaft,<br />
Kontinuumsmechanik und Thermodynamik.<br />
Im Zentrum des Projekts<br />
stehen Werkstoffe mit thermo-chemo-mechanischer<br />
Koppelung,<br />
in denen temperaturabhängige<br />
mechanische Prozesse stark<br />
mit temperaturabhängigen chemischen<br />
Prozessen verwoben sind.<br />
Das sind etwa hochfeste Stähle<br />
oder Superlegierungen auf Nickel-<br />
Basis, die in Düsentriebwerken<br />
und Kraftwerksturbinen Einsatz<br />
finden, sowie faserverstärkte Polymere.<br />
Die Größe im Markt<br />
spart jetzt noch mehr Energie.<br />
Die Etanorm ist ein Klassiker, der wieder einmal effizienter geworden ist. Sie erfüllt heute<br />
schon die europäischen ErP-Energieeffizienz-Verordnungen von 2015, was auf drei<br />
Faktoren zurückzuführen ist: eine optimierte Pumpenhydraulik mit zukunftsweisendem<br />
Wirkungsgrad, die individuelle Anpassung der Laufräder sowie optimal abgestimmte<br />
Motoren und Automationskomponenten. Die Etanorm ist in unzähligen Varianten erhältlich,<br />
sehr schnell verfügbar und bietet Ihnen die einzigartige Sicherheit eines weltweiten<br />
Standards. Mehr Informationen unter www.etanorm.de<br />
Mechanische und chemische Triebkräfte<br />
beeinflussen Ausscheidungen<br />
in einer Nickel-Titan-Formgedächtnislegierung.<br />
<br />
Bild: Ruhr-Uni Bochum<br />
Pumpen ■ Armaturen ■ Service<br />
AZ_Etanorm_Effizienz_198x280_DE_RZ.indd 1 12.04.13 09:37
14 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Kleinstantriebe<br />
Wo genau kommt der Lärm her?<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Für Kleinstantriebe, die in Labor-, Medizintechnik oder bei Büromaschinen<br />
eingesetzt werden, ist ein leiser Lauf sehr wichtig. Auch in der<br />
Automatisierungstechnik stellt sich immer öfter die Frage: Wo genau<br />
kommt der Lärm her und wie lässt er sich vermeiden?<br />
Quellen für Schwingungen und Geräusche<br />
Schönaich (pd). Geräusche, die<br />
der Mensch wahrnimmt, werden<br />
in den meisten Fällen über die Luft<br />
übertragen. Um Produkte für das<br />
menschliche Empfinden als laufruhig,<br />
leise oder ‚smooth‘ zu gestalten,<br />
sind immer physikalische,<br />
biologische und psychische Komponenten<br />
aufeinander abzustimmen.<br />
Der Kleinantriebsspezialist<br />
Faulhaber analysiert daher nicht<br />
nur physikalisch die einzelnen<br />
Schwingungen und Geräusche der<br />
Kleinstantriebe, die Spezialisten<br />
bewerten die so ermittelten Daten<br />
auch nach den Gesichtspunkten<br />
der menschlichen Wahrnehmung.<br />
So entsteht als Endprodukt ein<br />
Antrieb, der die Bezeichnung laufruhig<br />
tatsächlich verdient.<br />
Da Schall auf Schwingungen von<br />
Gasen oder festen Körpern basiert,<br />
kommen für die Schwingungs-Anregung<br />
der Materie eine ganze<br />
Reihe von Ursachen in Frage. Teilweise<br />
werden die einzelnen<br />
Schwingungsformen ineinander<br />
umgewandelt und ergeben so besonders<br />
störende Anteile. Im Allgemeinen<br />
lässt sich die Anregung<br />
Hörempfinden des Menschen als Diagramm<br />
Quelle: Intro<br />
Hörempfinden als Digramm: Kurven gleicher Lautheit.<br />
© <strong>Produktion</strong><br />
Die Abbildung zeit Quellen für Schwingungen und Geräusche in einem elektrischen Kleinstantrieb.<br />
zum Schwingen bei elektrischen<br />
Kleinantrieben auf folgende drei<br />
Ursachen zurückführen.<br />
Die elektrisch-magnetische Anregung<br />
wird durch Ausdehnung<br />
beziehungsweise Verformung über<br />
die Magnetfelddurchdringung von<br />
Draht und Magnetblech oder über<br />
die Kommutierung generiert. Die<br />
räumlich und zeitlich schwankende<br />
magnetische Energiedichte erzeugt<br />
Pendel- und Rastmomente<br />
sowie Biegeverformungen, z.B. an<br />
den Zähnen der Blechpakte von<br />
Stator und Rotor. Diese wiederum<br />
führen zu Körperschallschwingungen<br />
und in Folge davon auch zu<br />
Luftschall.<br />
Die Kommutierung führt ebenfalls<br />
zu radialen und tangentialen<br />
Kräften. Besonders bei rechteckigem<br />
Stromverlauf bilden sich lokal<br />
rechteckförmige Kräfte, die zu<br />
sprungartigen Schwingungsanregungen<br />
am Stator führen. Die so<br />
entstehenden Geräusche werden<br />
als ‚Kommutierungsgeräusch‘, bezeichnet.<br />
Bei Schleifkommutierung wiederum<br />
kommt es zu Schwingungen,<br />
die aus dem System Feder-<br />
Kohlebürste beim Übergang von<br />
Lamelle zu Lamelle entstehen.<br />
Wird die Bürste zu Schwingungen<br />
über unterschiedliche Reibwerte<br />
und damit Reibkräfte auf dem Kollektor<br />
angeregt, macht sich dies<br />
durch Pfeifgeräusche im Bereich 3<br />
bis 10 kHz bemerkbar.<br />
Die mechanische Anregung<br />
durch Unwucht im Läufer oder<br />
nicht vollständig symmetrische<br />
Lagerung ist eine weitere Quelle für<br />
Schwingungen. Gleitlager können<br />
bei intermittierender mechanischer<br />
Berührung von Welle und<br />
Lauffläche Geräusche verursachen.<br />
Die Folge sind Schwingungen<br />
mit sehr vielen Frequenzen im<br />
Hörbereich.<br />
Spiel im Getriebe führt zu<br />
Stößen beim Einschalten<br />
Bei Kugellagern rollen Wälzkörper<br />
auf einem Innen- beziehungsweise<br />
Außenring mit mechanischer<br />
Berührung ab. Bei radialer Lagerluft,<br />
Schäden an den Oberflächen<br />
der Laufbahnen durch Fertigungsfehler<br />
oder Materialermüdung bzw.<br />
Überlastschäden können die Kugeln<br />
der idealen Laufbahn nicht<br />
mehr folgen. Bei manchen Drehzahlen<br />
laufen sie dann unter Umständen<br />
auf einer Wellenlinie statt<br />
auf einer Kreisbahn, was zu selbsterregten<br />
Axialschwingungen des<br />
Lagerschildes führt. Unvermeidbare<br />
Unwucht im Rotor führt durch die<br />
hohe Drehzahl von 10 000 bis<br />
100 000 U/min zu umlaufenden<br />
Radialkräften. So ergeben sich größere<br />
oder kleinere radiale Auslenkungen<br />
der Lagerstelle, die ebenfalls<br />
schwingungsanregend wirken.<br />
Die rein mechanische Erregung<br />
durch Zusatzkomponenten wie Getriebe,<br />
bei denen Zahnflankenspiel,<br />
Lastwechsel an Zahnflanken mit<br />
elastischer Verformung zu mitunter<br />
erheblichen Laufgeräuschen führen<br />
können, ist eine weitere mögliche<br />
Schallquelle. So macht sich<br />
selbst ein nur minimal schwankendes<br />
Radienverhältnis deutlich bemerkbar<br />
und erzeugt Drehschwingungen<br />
an den Wellen und Radialschwingungen<br />
an den Lagern. Sie<br />
liegen im gut hörbaren Bereich.<br />
Spiel im Getriebe führt zu Stößen<br />
bei Einschalten und Drehrichtungsumkehr.<br />
Ein Flankenspiel der<br />
Zahnräder wirkt auch anregend.<br />
Tasten und Gehör sind die Sinne,<br />
mit denen der Mensch störende<br />
Schwingungen aus der Umgebung<br />
wahrnehmen kann. Hier spielt immer<br />
die subjektive Bewertung eine<br />
wichtige Rolle abhängig von der<br />
einzelnen Person. Es müssen daher<br />
bei der Betrachtung der Laufkultur<br />
von Kleinstantrieben immer<br />
die Einsatzbedingungen und das<br />
nähere Umfeld der Personen mit<br />
einbezogen werden.<br />
Der per Tastsinn direkt wahrgenommene<br />
Körperschall spielt bei<br />
Kleinantrieben eine eher untergeordnete<br />
Rolle. Das menschliche<br />
Quelle: Intro<br />
Gehör dagegen ist ein Präzisionssensor<br />
mit sehr großem Wahrnehmungsbereich.<br />
Es überstreicht etwa<br />
sechs Zehnerpotenzen der Schwingungsamplitude,<br />
von der frequenzabhängigen<br />
Wahrnehmungs- bis<br />
hin zur Schmerzgrenze. Hinzu<br />
kommen ein altersabhängiger Frequenzbereich,<br />
eine sehr individuelle<br />
Bewertung von Frequenzgemischen<br />
beziehungsweise zeitlichen<br />
Veränderungen von Geräuschen.<br />
Eine Möglichkeit dem natürlichen<br />
Hörempfinden möglichst nahe zu<br />
Breiter Erfahrungspool für<br />
gute Bewertung unabdingbar<br />
kommen ist die Kunstkopftechnik,<br />
damit können die für das Hörempfinden<br />
maßgeblichen Filterungen<br />
und Reflexionen am Schulter-Kopfbereich<br />
mitgemessen werden. Für<br />
eine gute Bewertung gemessener<br />
Schallwerte ist aber ein breiter Erfahrungspool<br />
wichtig. So steigt die<br />
Hörschwelle zu tiefen Frequenzen<br />
hin an; zwischen 1000 und 4000 Hz<br />
ist die durchschnittliche Empfindlichkeit<br />
am größten. Unter 15 Hz<br />
und über 20 kHz werden Schwingungen<br />
dagegen gar nicht registriert.<br />
Aus diesen und weiteren<br />
Randbedingungen lassen sich sogenannte<br />
Bewertungskurven erstellen,<br />
die bestimmte Frequenzbereiche<br />
dämpfen oder verstärken,<br />
um den physiologischen Gegebenheiten<br />
Rechnung zu tragen.<br />
www.faulhaber.de<br />
Nottrennkupplung<br />
Mit minimalem Druckverlust<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
RS Roman Seliger bietet eine Nottrennkupplung, bei der der Druckverlust<br />
auf ein Minimum reduziert ist. Somit können Energie und Zeit<br />
gespart werden.<br />
Norderstedt (pd). Als Weiterentwicklung<br />
seines Nottrennkupplungsprogramms<br />
hat RS Roman<br />
Seliger die ABVL-Serie auf den<br />
Markt gebracht. Der Druckverlust<br />
ist in dieser Baureihe auf ein Minimum<br />
reduziert, die Durchströmungsleistung<br />
ist dagegen sehr<br />
hoch. ABVL-Produkte sparen dadurch<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Nottrennkupplungen enor-<br />
me Zeit und Energie. Insbesondere<br />
für Verladeprozesse, bei denen die<br />
Sicherheit einer Nottrennkupplung<br />
keinen Einfluss auf Druckverlust<br />
beziehungsweise Durchflussleistung<br />
haben darf, sind Nottrennkupplungen<br />
der ABVL-Serie geeignet.<br />
Anwendbar sind sie für alle<br />
Verladeprozesse zwischen stationärer<br />
und mobiler Einheit, für alle<br />
Fluide, auch mit hoher Viskosität.<br />
Nottrennkupplung ABVL-Serie.<br />
<br />
Bild: Roman Seliger<br />
www.rs-seliger.de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie ✔ Service<br />
Handhabung Zeit ✔<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Konstruktionssoftware<br />
BACnet-konform darstellen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Wiesbaden (pd). Die MSR-Planungssoftware<br />
Tric des Softwarespezialisten<br />
Mervisoft ist jetzt<br />
in der neuen Version 6 erhältlich.<br />
Wichtigste Neuerung ist die BACnet-konforme<br />
Darstellung von<br />
Funktionslisten gemäß VDI 3814.<br />
Da BACnet mehr Informationen<br />
zur Verfügung stellt als die Darstellung<br />
aller Datenpunkte eines Gerätes<br />
je Zeile in der Funktionsliste, ist<br />
die Darstellung so realisiert, dass<br />
für jede Funktion eines Objekts eine<br />
eigene Zeile in der Funktionsliste<br />
vorgesehen wird. Zusätzlich ist in<br />
TRIC V6 ein flexibler Benutzerschlüssel<br />
vorgesehen, der schon in<br />
der Planungsphase aus der Projektierung<br />
größtenteils automatisch<br />
die richtige Darstellung anlegt.<br />
Auch die automatische Nummerierung<br />
von Funktionscodes im Benutzerschlüssel<br />
wird unterstützt.<br />
Die MSR-Planungssoftware Tric,<br />
die auf der .dwg-basierten CAD-<br />
Software BricsCAD basiert, ermöglicht<br />
dem Fachplaner eine herstellerneutrale<br />
Planung seiner Anlagen<br />
und eine genaue Abrechnung<br />
des Projekts auf Basis der DIN EN<br />
ISO 16484-3 bzw. VDI 3814-1.<br />
www.mervisoft-gmbh.de
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 15<br />
Pumpentechnologie<br />
Neue Messlatte: Zu 100 % beschichtete Pumpen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Die zu 100 % beschichtete Blockpumpe herborner.F von Herborner hat<br />
nur ein Ziel: Eine zuverlässige Korrosionsbeständigkeit der Pumpen zu<br />
gewährleisten.<br />
Herborn (pd). Die Herborner<br />
Pumpenfabrik bietet Neues in der<br />
Pumpentechnik für den Trinkwasserbereich<br />
sowie industrielle Anforderungen<br />
– die 100 % beschichtete<br />
Blockpumpe herborner.F. Für<br />
die Pumpen wurden insgesamt<br />
über zwei Mio Euro Entwicklungskosten<br />
investiert. Alles für ein Ziel<br />
– eine zuverlässige Korrosionsbeständigkeit<br />
der Pumpen zu gewährleisten.<br />
Dass die neue Baureihe<br />
auch die Energie-Effizienz erhöht,<br />
ist ein nicht zu vernachlässigender<br />
Nebeneffekt.<br />
Die neue Pumpengeneration bietet<br />
100 %igen Korrosionsschutz<br />
(Fördermedium frei von H 2<br />
S, bis<br />
1 000 mg/l Chloridionen), da die<br />
hydraulischen Pumpenkomponenten<br />
mittels Dickschichtbeschichtung<br />
innen wie außen vollständig<br />
beschichtet sind. Damit gehören<br />
Korrosionsprobleme der Vergangenheit<br />
an. Die extrem glatte Schicht<br />
über dem Grauguss ist bis zu 1 000<br />
μm stark und sorgt für einen nahezu<br />
reibungslosen Fluss der Medien.<br />
Hierüber wird der Wirkungsgrad,<br />
pumpen- und betriebspunktabhängig,<br />
um bis zu 10 % verbessert<br />
und somit Energie gespart.<br />
Die Pumpen können durch die<br />
Zulassung der Beschichtung für<br />
Trinkwasser praktisch überall eingesetzt<br />
werden. Diese Anforderung<br />
kann auch für den einen oder<br />
anderen Anlagenbauer im Industriebereich<br />
interessant sein, um<br />
kritische Medien zu fördern.<br />
Zu den Ausstattungsmerkmalen<br />
der Pumpen gehören außerdem<br />
neue Pumpenhydrauliken für einen<br />
optimalen Wirkungsgrad. Die<br />
Ingenieure des Unternehmens haben<br />
sich im Vorfeld jede Hydraulik<br />
einzeln vorgenommen und überprüft,<br />
ob der erreichte Pumpenwirkungsgrad<br />
den Anforderungen entspricht<br />
oder verbessert werden<br />
muss. Hielt der Wirkungsgrad dem<br />
kritischen Blick nicht stand, wurde<br />
die Hydraulik überarbeitet. Der<br />
neu entwickelte Laufradprotektor<br />
aus widerstandsfähigem Kunststoff<br />
verhindert hierbei das Aufquellen<br />
und Festrosten des Laufrads – auch<br />
nach längerem Stillstand.<br />
Die 100 %ige HPC-Beschichtung,<br />
die die Wirkungsgrade verbessert,<br />
deckt auch unzugängliche<br />
Bereiche wie Spalte und Gewindegänge<br />
ab. Korrosive Medien haben<br />
so keine Angriffsflächen mehr im<br />
Inneren der Pumpenhydraulik. Einer<br />
Korrosion im O-Ring-Sitz der<br />
Mit der zu 100 % beschichteten<br />
Pumpe herborner.F will die<br />
Herborner Pumpenfabrik neue<br />
Maßstäbe für Blockpumpen<br />
setzen. Bild: Herborner Pumpenfabrik<br />
Pumpenrückwand wird vorgebeugt,<br />
in dem ein Gleitringdichtungsprotektor<br />
aus nichtrostenden<br />
Materialien entwickelt wurde, der<br />
eine Korrosion des Passungssitzes<br />
verhindert. So wird sichergestellt,<br />
dass der O-Ring-Sitz auch nach<br />
jahrelangem Betrieb dicht bleibt –<br />
früher hätten gegebenenfalls durch<br />
Korrosionsmulden hervorgerufene<br />
Undichtigkeiten zwangsläufig<br />
zum Austausch der ganzen Rück-<br />
wand geführt. Damit der Korrosionsschutz<br />
der kompletten Pumpe<br />
jederzeit gewährleistet ist, werden<br />
zudem nur Schrauben und Muttern<br />
aus Edelstahl verwendet.<br />
Zusätzlich beugt das optional<br />
erhältliche und wartungsfreie Seal-<br />
Guard-System der Zerstörung der<br />
primären Gleitringdichtung durch<br />
Trockenlauf vor. Gerade für vertikal<br />
aufgestellte Pumpen kann Trockenlauf<br />
zu einem Problem führen.<br />
Weitere Verbesserungen gab es<br />
unter anderem bei der Edelstahlmotorwelle<br />
mit verstärkter Lagerung,<br />
die die Lebensdauer mithilfe<br />
einer Nachschmiereinrichtung<br />
der Lager um ein Vielfaches erhöht.<br />
Der Umführungskanal zur<br />
Anspülung der Gleitflächen der<br />
Gleitringdichtung wurde ebenso<br />
in das Design der neuen Pumpengeneration<br />
übernommen, wie das<br />
Laufradmaterial, das standardmäßig<br />
in Aluminium-Mehrstoffbronze<br />
ausgeführt wird und hohe<br />
Festigkeiten sowie Kavitationsbeständigkeit<br />
aufweist.<br />
www.herborner-pumpen.de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie ✔ Service<br />
Handhabung Zeit<br />
Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Pneumatik<br />
Ruckfreie Zylinder durch Kolbenschiebe-Ventile<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Fährt man ein pneumatisches<br />
System mit standfesten Kolbenschiebe-Ventilen<br />
und nicht<br />
mit Proportional-Ventilen oder<br />
getakteten Ventilen, ermöglicht<br />
dies einen ruck- und stoßfreien<br />
Bewegungsablauf für oszillierende<br />
Pneumatikzylinder.<br />
Feldkirchen-Westerham (pd).<br />
Jetzt kommt die Pneumatik der<br />
nächsten Generation: Das neue<br />
Komplettsystem Fox 1.0 von Inno-<br />
Motix wartet mit zahleichen Optimierungen<br />
auf. Speziell im Bereich<br />
der Usability, der Update-Möglichkeit<br />
und der Auswertungsverfahren<br />
wurden umfangreiche Verbesserungen<br />
umgesetzt. Das Grundprinzip<br />
bleibt jedoch gleich: Ein pneumatisches<br />
System ohne interne und<br />
externe Endlagendämpfer durch<br />
angepasste Abluftsteuerung. Dieses<br />
wird mit standfesten Kolbenschiebe-Ventilen<br />
und nicht mit störungsanfälligen<br />
Proportional-Ventilen<br />
oder getakteten Ventilen gefahren.<br />
Das neue Fox-1.0-Komplettsystem<br />
der Inno-<br />
Motix GmbH besteht<br />
aus der Steuerungselektronik<br />
und zwei<br />
Komplettventilen, die<br />
in drei Größen erhältlich<br />
sind.<br />
Bild: Innomotix<br />
Damit ermöglicht das patentierte<br />
System einen ruck- und stoßfreien<br />
Bewegungsablauf für oszillierende<br />
Pneumatikzylinder aller Art. Das<br />
Fox-1.0-Komplettsystem besteht<br />
aus der InnoMotix Steuerelektronik<br />
und zwei Komplettventilen, die<br />
in drei Versionen lieferbar sind<br />
(G1/8, G1/4 und G1/2).<br />
Bisher waren die Einsatzgebiete<br />
von pneumatischen Antrieben beschränkt<br />
– so wie beispielsweise<br />
beim Handling empfindlicher Güter.<br />
Das Fox-System hingegen<br />
bleibt der elektropneumatischen<br />
Steuerung treu, wartet jedoch mit<br />
einer entscheidenden Veränderung<br />
auf. Das Steuerungssystem<br />
ermöglicht einen stoßfreien und<br />
hochdynamischen Bewegungsablauf,<br />
da der Zylinderkolben mittels<br />
Gegenluft weich abgebremst wird.<br />
Bremsvorrichtungen wie Öldruckstoßdämpfer<br />
oder im Zylinder<br />
integrierte Endlagendämpfungen<br />
sind nicht erforderlich,<br />
somit wird der Einsatz in Branchen<br />
wie der Lebensmittelindustrie<br />
deutlich attraktiver.<br />
InnoMotix hat sein patentiertes<br />
Steuerungssystem in den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich verbessert<br />
und stellt nun mit Fox 1.0<br />
die neue Produktgeneration vor. Zu<br />
den wichtigsten Veränderungen<br />
gehören die Bereiche Usability sowie<br />
Update der Steuerungs-Firmware<br />
über USB. In Zukunft sind<br />
weitere Features wie die Anbindung<br />
diverser Industrie-BUS-Standards<br />
und die Auswertung für Inkremental-Messsysteme<br />
über<br />
Software-Updates verfügbar. So ist<br />
es geplant, Inkremental-Messystemen<br />
standardmäßig einzubinden<br />
und so ein automatisches Teach-In<br />
Verfahren über verbesserte Regelalgorithmen<br />
einzubinden.<br />
www.innomotix.de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung ✔ Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Totraumfreie<br />
Schnellkupplung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Stadtbergen (pd). Die Schnellkupplung<br />
UPC 05 von Stäubli verspricht<br />
freien Durchfluss ohne<br />
jedwede Toträume. Der Anwender<br />
profitiert in zweifacher Hinsicht<br />
von dieser Lösung: Die totraumfreie<br />
Ausführung erlaubt einen absolut<br />
sicheren, rückstandsfreien<br />
Betrieb mit hohen Durchflussraten<br />
und garantiert gleichzeitig eine effiziente<br />
Reinigung und Sterilisation<br />
der Kupplungen. Bei der Materialwahl<br />
entschied sich Stäubli für<br />
hochwertigen, säurebeständigen<br />
Edelstahl, dessen Feinbearbeitung<br />
einen Rauwert von lediglich Ra 0,6<br />
im Durchflussstrom gewährleistet.<br />
www.staubli.com/de/connectors<br />
SLF. DA BEWEGT SICH WAS.<br />
Kugellager und Rollenlager<br />
von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />
in verschiedenen Ausführungen<br />
Spindeleinheiten<br />
Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />
Spindeln mit angeflanschtem<br />
bzw. integriertem Motor<br />
Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />
Spindel- und Lagerungstechnik<br />
Fraureuth GmbH<br />
Fabrikgelände 5<br />
D-08427 Fraureuth<br />
Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />
Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50<br />
E-Mail: slf@slf-fraureuth.de<br />
www.slf-fraureuth.de<br />
NEU!<br />
Rekonditionierung<br />
von Wälzlagern
16 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Lack-Technologien<br />
Exzenterschneckenpumpe jetzt resistent<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Knoll hat eine elastomer- und gelenkfreie Variante seiner Exzenterschneckenpumpe<br />
MX beim Farben- und Lackhersteller FreiLacke im Einsatz.<br />
Für den Stator und die Sekundärdichtungen wird widerstandsfähiges<br />
PTFE verwendet. Somit ist die Pumpe resistent gegen aggresive Medien.<br />
Bad Saulgau (pd). Das Traditionsunternehmen<br />
FreiLacke aus<br />
Bräunlingen kann auf über 85 Jahre<br />
Erfahrung in der Entwicklung von<br />
Farben und Lacken, aber auch auf<br />
Kompetenz für die unterschiedlichsten<br />
Branchen, Anwendungen,<br />
Herstellungsverfahren und Anforderungen<br />
blicken. Für brillante<br />
Farben, optimalen Glanz und perfekte<br />
Struktur auf allen Oberflächen<br />
bietet das Unternehmen ein<br />
Marken-Komponenten-System, in<br />
dem alle wichtigen Lack-Technologien<br />
(Pulver-, Flüssig-, Elektrotauchlacke<br />
und Durelastic) harmonisch<br />
zusammenspielen und<br />
perfekt aufeinander abgestimmt<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Doch damit Farben und Lacke<br />
verschiedenste Oberflächen veredeln<br />
können, braucht es eine<br />
Menge Fachwissen in der Herstellung<br />
und im Umgang mit diesen<br />
Medien. So verdienen zum Beispiel<br />
die eingesetzten Pumpen erhöhte<br />
Aufmerksamkeit, die neben der<br />
Leistungsfähigkeit auch die chemische<br />
Beständigkeit einschließt. Auf<br />
der Suche nach einer optimalen<br />
Pumpe zum Fördern und Abfüllen<br />
von Farben und Lacken entschlossen<br />
sich die Verantwortlichen bei<br />
FreiLacke, mit dem Pumpenspezialisten<br />
Knoll Kontakt aufzunehmen.<br />
Die besonderen Konstruktionsmerkmale<br />
der Exzenterschne-<br />
ckenpumpe MX hatten ihr Interesse<br />
geweckt.<br />
Das wesentlichste Merkmal dieser<br />
Pumpe ist ihre Ausführung in<br />
EvenWall-Technologie, die sich<br />
von herkömmlichen Konstruktionen<br />
deutlich unterscheidet. Bei<br />
EvenWall ist der Statormantel der<br />
Kontur des Rotors angepasst und –<br />
in der Standardausführung – mit<br />
einer Elastomerschicht von gleichmäßiger<br />
Wandstärke versehen.<br />
Höhere Druckstabilität,<br />
weniger Rückströmung<br />
Dies bewirkt zahlreiche Vorteile<br />
gegenüber konventionellen Bauweisen<br />
mit einer zylindrischen<br />
Außengeometrie der Statormäntel<br />
und dementsprechend unterschiedlichen<br />
Wandstärken des<br />
Elastomers. Die Exzenterschneckenpumpe<br />
MX erreicht eine deutlich<br />
höhere Druckstabilität, weniger<br />
Rückströmung, längere Standzeiten,<br />
einen besseren Wirkungsgrad,<br />
weniger Scherung des Produkts<br />
und ein besseres Ansaugverhalten.<br />
Zudem stellt die MX-Pumpe<br />
mit einer geschlossenen Kammer<br />
einen Druck von mindestens 10 bar<br />
zur Verfügung, während herkömmliche<br />
Exzenterschneckenpumpen<br />
bei 4 bis 6 bar limitiert sind.<br />
Diese Standardvariante deckt<br />
viele Einsatzbereiche ab. Doch<br />
Die Exzenterschneckenpumpe MX<br />
wurde für den Einsatz bei FreiLacke<br />
entsprechend der Anforderungen<br />
modifiziert. Sie ist komplett elastomerfrei.<br />
<br />
Bild: Knoll<br />
beim Herstellen von Farben und<br />
Lacken herrschen besondere Bedingungen,<br />
die den Einsatz von<br />
Elastomeren im Stator und für die<br />
Wellenabdichtung nicht zulassen.<br />
Die Ursache: Gerade bei der Herstellung<br />
von Farben sind häufige<br />
Reinigungsvorgänge notwendig,<br />
zumindest bei jedem Produktoder<br />
Farbtonwechsel. Das dazu<br />
verwendete Gemisch von Lösungsmitteln<br />
wird immer wieder<br />
aufgefangen, aufbereitet und ändert<br />
sich dadurch in seiner Zusammensetzung<br />
und Konzentration.<br />
Die chemisch aggressiven Bestandteile<br />
bringen die Elastomere<br />
zum Quellen und machen letztendlich<br />
die Pumpe unbrauchbar.<br />
Die Lösung: FreiLacke benötigt<br />
eine elastomerfreie Exzenterschneckenpumpe<br />
– für Knoll eine<br />
Herausforderung, wie sie der Pumpenspezialist<br />
gerne annimmt. Um<br />
den Wünschen seines Kunden gerecht<br />
zu werden, modifizierte Knoll<br />
die vertikale Tauchpumpe MX20T.<br />
Entwickelt wurde eine Sonderversion,<br />
die einen Feststoff-Stator aus<br />
PTFE enthält. Dieser unter dem<br />
Markennamen Teflon bekannte<br />
Kunststoff ist ein Material mit hoher<br />
chemischer Beständigkeit, das<br />
nur sehr langsam reagiert und bis<br />
zu 260 °C eingesetzt werden kann.<br />
Es hält sogar dem häufigen Einsatz<br />
der aggressiven Reinigungsmittel<br />
stand.<br />
Zudem ist die bei FreiLacke eingesetzte<br />
Exzenterschneckenpumpe<br />
MX 20T gelenkfrei. Dafür sorgt<br />
ein Biegestab aus Titan, der die<br />
exzentrische Bewegung des Rotors<br />
ausgleicht und Kardangelenke<br />
überflüssig macht. Dadurch, dass<br />
Rotor und Antriebswelle auf den<br />
Titanstab geschrumpft werden,<br />
kann auch hier auf Elastomer-<br />
Dichtungen verzichtet werden. Somit<br />
kommen nur Edelstahl und der<br />
Dichtungswerkstoff PTFE innerhalb<br />
der Pumpe mit Produkten und<br />
Reinigungsmittel in Berührung.<br />
Die Exzenterschneckenpumpe<br />
MX erreicht die erforderliche chemische<br />
Beständigkeit und behält<br />
dennoch die Knoll-typischen Eigenschaften.<br />
Dazu zählen die besondere<br />
Servicefreundlichkeit und<br />
Reinigungsfähigkeit (CIP und SIP)<br />
sowie das sehr gute Pumpverhalten.<br />
Die Pulsation ist niedrig, die<br />
erreichbaren Drücke sind hoch.<br />
Zudem eignet sich die Pumpe für<br />
hohe Viskositäten.<br />
Pumpe für hohe<br />
Viskositäten geeignet<br />
Simon Reichhart, Assistenz Technische<br />
Leitung bei FreiLacke, lobt<br />
die MX20T als gelungene Entwicklungsleistung:<br />
„Knoll Maschinenbau<br />
ist mit dieser Sonderausführung<br />
hervorragend auf unsere Wünsche<br />
eingegangen. Wir haben diese<br />
Exzenterschneckenpumpe bereits<br />
seit zwei Jahren im Einsatz und bestätigen<br />
gerne ihre hervorragenden<br />
Leistungsdaten sowie ihre hohe<br />
chemische Beständigkeit.“ Er weist<br />
außerdem darauf hin, dass Knoll bei<br />
dieser Spezialausführung darauf<br />
geachtet hat, dass die Modularität in<br />
allen wesentlichen Bauteilen erhalten<br />
bleibt. So kann FreiLacke seine<br />
Pumpe bei Bedarf an sich verändernde<br />
Bedingungen im Herstellungsprozess<br />
anpassen.<br />
www.knoll-mb.de<br />
Antriebstechnik<br />
Motorentwicklung für E-Mobilität<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Groschopp präsentiert einen neuen<br />
elektrisch erregten Synchronmotor.<br />
Die Maschine ist Teil eines<br />
skalierbaren Achsantriebsmoduls<br />
für Elektrofahrzeuge.<br />
Viersen (pd). Das Achsantriebsmodul<br />
von Groschopp soll Mitte<br />
2015 fertig gestellt sein und sich –<br />
da skalierbar – für unterschiedliche<br />
Elektrofahrzeuge eignen. An<br />
der Eskam genannten Entwicklung<br />
beteiligen sich sechs mittelständische<br />
Industrieunternehmen<br />
sowie vier Forschungseinrichtungen.<br />
Als Verbundprojekt<br />
wird sie zudem vom Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung<br />
gefördert. Motivation für<br />
dieses Projekt sind die Nachteile<br />
der bisherigen Antriebe: zu groß,<br />
zu schwer, zu teuer, in größeren<br />
Stückzahlen nicht verfügbar und<br />
abhängig von seltenen Erden.<br />
Das Teilprojekt der Groschopp<br />
AG umfasst die Entwicklung und<br />
Konstruktion eines schnelllaufenden<br />
elektrisch erregten elektronisch<br />
kommutierten Synchronmotors<br />
(EEEK) und weist folgende<br />
Vorteile auf: Dieser Motortyp benötigt<br />
im Gegensatz zur bisher<br />
Teil eines skalierbaren Achsantriebsmoduls für Elektrofahrzeuge: Groschopp<br />
präsentiert einen neuen elektrisch erregten Synchronmotor.<br />
<br />
gebräuchlichen ‚permanent erregten<br />
elektronisch kommutierten<br />
Synchronmaschine PMEK‘<br />
keine Permanentmagnete. Hochleistungsmagnete<br />
bestehen aus<br />
Neodym, dessen Preis innerhalb<br />
von zwei Jahren um rund 300 %<br />
gestiegen ist. Außerdem kommt<br />
das Material zu 90 % aus China,<br />
das auf die enorm gewachsene<br />
Nachfrage schon mit Exportbeschränkungen<br />
reagiert hat. Ein<br />
weiterer Vorteil des EEEK-Prinzips:<br />
Durch den Erregerstrom lässt<br />
sich das magnetische Feld regeln<br />
und so die Maschine an den jeweils<br />
benötigten Lastpunkt anpassen.<br />
Für einen Demonstrator wird<br />
eine Abgabeleistung von 2 x 25 kW<br />
bei einer Drehzahl von 20 000 min -1<br />
angestrebt. Die hohe Drehzahl<br />
sorgt dabei für eine außerordentliche<br />
Leistungsdichte.<br />
Effizienz-Navi<br />
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Handhabung Zeit<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Bild: Groschopp<br />
Ventilinsel<br />
Elektrisch modular und<br />
pneumatisch flexibel<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Mit der Ventilinsel VTUG plug-in<br />
wird der Feldbuswechsel laut<br />
Festo zum Kinderspiel. Interessant<br />
dabei sind die elektrische<br />
Modularität und die hohe pneumatische<br />
Flexibilität.<br />
Esslingen (pd). Klein, aber dennoch<br />
durchflussstark ist die VG-<br />
Familie, die jüngste Ventilbaureihe<br />
von Festo. Ihr Spektrum reicht vom<br />
kompakten Einzelventil VUVG bis<br />
zur feldbusfähigen Ventilinsel<br />
VTUG plug-in – elektrisch modular<br />
und pneumatisch flexibel, auch im<br />
Schaltschrank.<br />
Bei schnellen Anwendungen,<br />
bei denen es in der Kleinteilmontage<br />
und Elektronikindustrie sowie<br />
in der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie<br />
auf hohen Durchfluss<br />
bei kleinem Bauvolumen ankommt,<br />
haben viele internationale<br />
Kunden schon das Einzelventil<br />
VUVG schätzen gelernt. Es ist einfach<br />
zu handhaben bei einem attraktiven<br />
Preis.<br />
Neu ist die Ventilinsel VTUG<br />
plug-in, die die VG-Familie mit<br />
Multipolvarianten und einer sehr<br />
Die Ventilinsel VTUG plug-in als Familien-Mitglied<br />
der VG-Reihe ist elektrisch<br />
modular und pneumatisch flexibel<br />
– auch im Schaltschrank. Bild: Festo<br />
einfachen und günstigen Feldbusanbindung<br />
für alle gängigen Feldbusse<br />
und Ethernet sowie IO-Link<br />
technisch nach oben abrundet. Die<br />
Feldbusse sind schnell und einfach<br />
zu wechseln, da der Feldbusknoten<br />
auf die Ventilinsel aufgeschraubt<br />
wird. Besonders interessant für<br />
Maschinen- und Anlagenbauer,<br />
die ihre Maschinen und Anlagen in<br />
Modulbauweise anbieten, sind die<br />
elektrische Modularität und die<br />
hohe pneumatische Flexibilität der<br />
VTUG plug.<br />
www.festo.com<br />
Effizienz-Navi<br />
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Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · <strong>17</strong><br />
Antriebstechnik<br />
Mehrfachkupplung für bis zu 32 Einzelanschlüsse<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Die Multiline-Mehrfachkupplungen von Eisele Pneumatics beinhalten<br />
Verbindungen für Druckluft, Vakuum oder Fluide und eine Ausführung<br />
als Mehrmedienkupplung. Auch elektrische Anschlüsse sind integrierbar.<br />
Waiblingen (pd). Ob beim Anlagenaufbau,<br />
bei der Wartung oder<br />
Reparatur – mit Anschlüssen der<br />
Eisele Multiline können einzelne<br />
Komponenten oder komplette<br />
Baugruppen durch einfaches,<br />
zentrales Zusammenstecken und<br />
Verschrauben sicher, effizient und<br />
bauraumoptimiert miteinander<br />
verbunden werden. Montageaufwand<br />
und Rüstzeit lassen sich dadurch<br />
signifikant verringern. Die<br />
Serie 1800 umfasst Kupplungen<br />
für Druckluft, Vakuum und Fluide<br />
und gewährleistet den vollen<br />
Durchgang ohne Druckverluste.<br />
Die praktischen Schnellanschlüsse<br />
haben einen Positionierstift,<br />
durch den Anschlussfehler verhindert<br />
werden. Eisele setzt bewusst<br />
auf robuste Ganzmetallgehäuse<br />
statt auf Kunststoff.<br />
Vier bis zwölf Schläuche in einem<br />
Steckanschluss gebündelt zu<br />
verbinden, erleichtert die Montage<br />
erheblich. Mit der größten auf dem<br />
Markt verfügbaren Mehrfachkupplung<br />
aus Metall sorgt das Waiblinger<br />
Unternehmen im wahrsten<br />
Sinne des Wortes auf engem Raum<br />
für maximalen Anschluss: Bis zu 32<br />
Leitungen mit 4 mm Außendurchmesser<br />
lassen sich jetzt mit nur einer<br />
Schnittstelle sicher verbinden.<br />
Zusätzlich steht auch eine Variante<br />
mit 16 und eine mit 22 Anschlüssen<br />
für Schläuche mit 6 mm<br />
Außendurchmesser zur Verfügung.<br />
Mehrfachkupplungen erleichtern<br />
die Montage, Wartung<br />
und Umrüstung von Maschinen,<br />
Anlagen und Baugruppen erheblich.<br />
Multiline von Eisele wurde<br />
genau für diese Anwendungen<br />
Bis zu 32 Leitungen lassen sich mit der neuen Multiline-Version von Eisele<br />
Pneumatics mit nur einer einzigen Schnittstelle sicher verbinden. Bild: Eisele<br />
entwickelt. Das Ziel war, auf minimalem<br />
Platz die maximale Zahl<br />
von Anschlüssen unterzubringen.<br />
Auch hier bewährt sich das Metallgehäuse,<br />
da es deutlich kompakter<br />
und kleiner konstruiert werden<br />
kann als ein Kunststoffgehäuse.<br />
Die Mehrfachkupplungen ohne<br />
Absperrung für Druckluft und Vakuum<br />
werden aus eloxiertem Aluminium<br />
gefertigt. Die Dichtungen<br />
bestehen aus Fluorkautschuk<br />
(FPM) und sind besonders temperatur-<br />
und chemikalienbeständig.<br />
Die 32fache Multiline-Kupplung<br />
kann in einem Temperaturbereich<br />
von -20 bis +120 ⁰C eingesetzt werden.<br />
Der zulässige Arbeitsdruckbereich<br />
beträgt -0,95 bis 16 bar.<br />
Neben der Serie 1800 gehören<br />
weitere Mehrfachkupplungsvarianten<br />
zur Multiline. Es gibt Lösungen<br />
mit automatischer Absperrung,<br />
die sich unter Druck mit geringem<br />
Kraftaufwand koppeln und entkoppeln<br />
lassen. Edelstahlversionen<br />
können in der Lebensmittelverarbeitung<br />
eingesetzt werden. Mehrmedienkupplungen<br />
und solche für<br />
den Einsatz mit Flüssigkeiten eröffnen<br />
flexible Anwendungsfelder.<br />
Möglich ist auch die Kombination<br />
von bis zu acht Druckluftschläuchen<br />
mit drei bis 26 elektrischen<br />
Leitungen in einer Schnittstelle.<br />
Die gesamte Multiline ist platzsparend<br />
und montagefreundlich.<br />
www.eisele.eu<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung ✔ Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
SMC hat seine Serie AS um ein Drosselrückschlagventil mit Steckverbindung in<br />
Winkelausführung erweitert – mit vereinfachter Verwendung. Dafür sorgen<br />
der größere Drehknopf mit Rastfunktion, der reduzierte Kraftaufwand für das<br />
Einstecken und Abziehen der Schläuche sowie eine klare Farbcodierung.Bild: SMC<br />
Drosselrückschlagventil<br />
Leichter bedienen mit Winkelausführung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
SMC Pneumatik hat seine Serie<br />
AS erweitert. Das verbesserte<br />
Drosselrückschlagventil mit Steckverbindung<br />
in Winkelausführung<br />
vereinfacht die Verwendung.<br />
Egelsbach (pd). SMC Pneumatik<br />
hat seine Serie AS um ein Drosselrückschlagventil<br />
mit Steckverbindung<br />
in Winkelausführung erweitert.<br />
Das Ventil verfügt statt der<br />
Rändelschraube über einen deutlich<br />
größeren Drehknopf mit Rastfunktion.<br />
Das ermöglicht eine präzise<br />
und schnelle Einstellung. Zudem<br />
sind zum Einstecken und Abziehen<br />
der Schläuche rund 30 bzw.<br />
20 % weniger Kraftaufwand erforderlich.<br />
Auch die erhöhte Lage des<br />
Schlauchanschlusses erleichtert<br />
die Montage. Die eindeutige Farbkodierung<br />
des Löserings in weiß<br />
und orange sowie des Drehknopfes<br />
in grau oder blau sorgen dafür, dass<br />
die Schlaucharten (metrische Grö-<br />
ße oder Zollgröße) und die Drosselrichtungen<br />
(Ab- oder Zuluft) klar<br />
unterschieden und Fehler somit<br />
vermieden werden können. Mit<br />
geringer Gesamthöhe ist das Modell<br />
platzsparend, die Gehäusematerialien<br />
PBT-Thermoplast und<br />
chemisch vernickeltes Messing bieten<br />
hohe Korrosionsbeständigkeit.<br />
www.smc.de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung ✔ Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Stahlindustrie<br />
Industriewasser<br />
sauber filtern<br />
Euro-Top QF<br />
Entleeren, Fördern, Dosieren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Hydraulikfilter-Spezialist Stauff<br />
bietet Einfach-Filtergehäuse zur<br />
Filtration von Industriewasser. Die<br />
Baureihe SRFL-SW wurde für den<br />
direkten Einbau in Rohrleitungen<br />
von Wasserkreisläufen konzipiert.<br />
Werdohl (pd). Mit den Einfach-<br />
Filtergehäusen des Typs SRFL-SW<br />
bietet Hydraulikfilter-Spezialist<br />
Stauff eine Lösung zur Filtration von<br />
Industriewasser, wie sie zum Beispiel<br />
in der Stahlindustrie als Vorabscheider<br />
oder Grobfilter für Entzunderungsanlagen<br />
eingesetzt wird.<br />
Die Baureihe SRFL-SW wurde<br />
für den direkten Einbau in Rohrleitungen<br />
von Wasserkreisläufen<br />
konzipiert. Die Anbindung ans<br />
System erfolgt über zwei Flanschanschlüsse<br />
nach DIN 2501-<br />
PN16 (bis Nennweite DN300) oder<br />
ANSI B 16.5 (bis Nennweite 12<br />
Zoll). Entsprechend der Anforderungen<br />
des Anwenders werden die<br />
Gehäuse wahlweise aus Edelstahl<br />
Luftentfeuchter SDB von Stauff mit<br />
einer zusätzlichen Schicht Aktivkohle-<br />
Trocknermaterial. Bild: Walter Stauffenberg<br />
oder korrosionsgeschütztem Stahl<br />
angefertigt. Auf Wunsch können<br />
auch abweichende Werkstoffe<br />
oder spezielle Oberflächenbehandlungen<br />
verwendet werden.<br />
www.stauff.com<br />
Effizienz-Navi<br />
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Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
· einfache und sehr<br />
schnelle Montage<br />
durch Schnellfixierungssystem<br />
· keine Gewindebohrungen<br />
am Gehäuse nötig<br />
· Montage auch an schwer<br />
zugänglichen Stellen<br />
möglich<br />
· IP68 dank standardmäßigen<br />
O-Ring<br />
Standard-, EMV-, Ex-Kabelverschraubungen<br />
· Druckausgleichselemente ·<br />
Schutzschlauchsysteme · Gehäusesysteme<br />
· Zubehör<br />
RST Rabe-System-Technik<br />
und Vertriebs-GmbH<br />
Otto-Lilienthal-Straße 19<br />
49134 Wallenhorst<br />
Deutschland<br />
www.rst.eu<br />
Sie haben die Anwendung, wir die Lösung<br />
NETZSCH zählt zu den richtungsweisenden Problemlösern<br />
schwierigster Anwendungsfälle in der Dosiertechnik.<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
Behälterentleerungen<br />
1K- und 2K-Dosiersysteme mit allen Technologievorteilen<br />
der NEMO ® Exzenterschneckenpumpe<br />
Automatisierte Dosierzellen<br />
Dosiertechnik<br />
Tel.: +49 8638 63-2640<br />
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18 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Pumpen- und Lüfteranwendungen<br />
Reibungsloser Durchfluss<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Der Vacon 100 Flow verspricht eine problemlose Durchflussregelung,<br />
die nicht nur energieeffizient arbeitet, sondern auch als geräuschlos<br />
und störungsfrei gilt.<br />
Essen (pd). Geräuschlos, effizient<br />
und störungsfrei: Dank des Vacon<br />
100 Flow, der auf der 2002 von Vacon<br />
eingeführten Multimastertechnik<br />
basiert, funktionieren<br />
Luft- und Wasserströme in Pumpen<br />
und Lüfteranwendungen einwandfrei.<br />
Er sorgt auch bei Bedarfsschwankungen<br />
für einen konstanten<br />
Wasserdruck. Vorteil: Die<br />
Lebensdauer der Durchflusssysteme<br />
steigt, die Betriebskosten sinken.<br />
In Zahlen ausgedrückt heißt<br />
Der Vacon 100<br />
Flow ist auf eine<br />
geräuschlose,<br />
effiziente<br />
und störungsfreie<br />
Regelung<br />
von Luft- und<br />
Wasserströmen<br />
in Pumpen-<br />
und Lüfteranwendungen<br />
ausgelegt<br />
Bild: Vacon<br />
das: Energiekosten für Pumpenund<br />
Lüfteranwendungen werden<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Regelsystemen um bis zu 30 %eingespart.<br />
Der Vacon 100 Flow vereint<br />
alle Kernfunktionen des Vacon<br />
100 mit speziell konzipierten Flussregelungsfunktionen<br />
– zum Beispiel<br />
die Mehrpumpenlösungen –<br />
und Applikationswahlmenüs.<br />
Wie bei anderen industriellen<br />
Prozessen auch sorgen in der Wasser-<br />
und Abwasserbranche sowie<br />
im Bereich der Gebäudeautomation<br />
Frequenzumrichter für einen<br />
optimalen Systembetrieb sowie<br />
eine minimale Energieaufnahme.<br />
Eine einfache Handhabung ist da<br />
unabdingbar. Der Vacon 100 Flow<br />
überzeugt mit seiner intuitiven<br />
Benutzerführung. Einzigartige Applikationsmenüs<br />
leiten den Anwender<br />
schnell und einfach durch<br />
die Installation und Inbetriebnahme.<br />
Der Anlaufassistent sowie das<br />
Schnellkonfigurationsmenü erleichtern<br />
die Auswahl der relevanten<br />
Parameter und Überwachungswerte.<br />
Zudem werden alle<br />
benötigten Parameter automatisch<br />
angezeigt. Weiterer Vorteil:<br />
Der serienmäßig integrierte PID-<br />
Regler kontrolliert die Pumpendrehzahl<br />
über einen Sensor. Auf<br />
einen externen Regler kann somit<br />
verzichtet werden – ein Plus gerade<br />
bei Bedarfsschwankungen. Zu<br />
weiteren Leistungsmerkmalen des<br />
Vacon 100 Flow zählt der Mehrpumpen-Einzelantrieb<br />
sowie die<br />
standardisierten Multimasterund<br />
Multi-Follower-Lösungen für<br />
die Pumpenregelung.<br />
Lange Lebensdauer<br />
und effiziente Integration<br />
Der Frequenzumrichter aus dem<br />
Hause Vacon setzt auf Langlebigkeit.<br />
Die elektrolytfreie DC-Link-<br />
Technik gewährleistet eine optimale<br />
Lebensdauer sowie Verfügbarkeit<br />
und mindert damit enorm<br />
das Risiko von ungeplanten Ausfallzeiten.<br />
Standardmäßig integrierte<br />
Ethernet- und RS-485-Kommunikationsprotokolle<br />
sorgen darüber<br />
hinaus für eine effiziente Integration<br />
in Automationssysteme.<br />
Der Vacon 100 Flow ist in verschiedenen<br />
Baugrößen mit der<br />
Gehäuseschutzart IP21 / UL Typ 1<br />
beziehungsweise mit der Schutzart<br />
IP54 / UL Typ 12 erhältlich. Sein<br />
Leistungsbereich reicht von 0,55<br />
kW / 0,75 PS bis 160 kW / 250 PS und<br />
der Spannungsbereiche von 208<br />
bis 240 V bzw. von 380 bis 500 V.<br />
www.vacon.com<br />
Effizienz-Navi<br />
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Energie ✔ Service ✔<br />
Handhabung Zeit<br />
Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Pumpen & Systeme<br />
Pumpen und<br />
Dosieren mit System<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Netzsch Pumpen bietet Produkte<br />
aus der Dosiertechnik und die<br />
Drehkolbenpumpe Tornado T2 an.<br />
Dabei geht alles platzsparender<br />
und kompakter vonstatten.<br />
Waldkraiburg (pd). Zum Entleeren<br />
von Standardbehältern von 1 l<br />
bis 200 l und Sonderbehältern bis<br />
1 000 l und bei Fördermengen von<br />
ca. 6 ml/min bis 10 m³/h bietet<br />
Netzsch seine Behälterentleerungen<br />
in drei Baugrößen an. Durch die<br />
Technik der Exzenterschneckenpumpe<br />
profitiert man von einer<br />
sauberen Entleerung mit einer Restmenge<br />
von weniger als 1 %. Netzsch<br />
gestaltete diese Systeme variabel,<br />
indem Baugruppen austauschbar<br />
sind. So kann man verschiedene<br />
Pumpen im Grundaufbau einer<br />
Anlage installieren. Die Behälterentleerungen<br />
sind auch Teil der<br />
Dosiersysteme, die mit Dosiersteuerung<br />
und diversen Auftragseinheiten<br />
vom einfachen Ventil über den<br />
Dispenser bis zum 2-K-Mischkopf<br />
für fast jede Applikation die passende<br />
Option bieten.<br />
Der Nemo Dispenser hat eine<br />
Fördermenge von ca. 0,05 ml bis 9<br />
ml Kammervolumen pro Umdrehung<br />
mit einer Dosiergenauigkeit<br />
von +/- 1%. Diese Leistung erreicht<br />
man trotz der jüngsten deutlichen<br />
Vereinfachung der Konstruktion.<br />
Die Tornado T2 Drehkolbenpumpe fördert<br />
erfolgreich das schwer pumpbare<br />
Medium ‚Betokontakt‘. Bild: Netzsch<br />
Sie führte zu einer Verminderung<br />
der Bauteile, einer Gewichtsreduzierung<br />
und einer verkürzten Baulänge,<br />
die zusammen das Handling<br />
erleichtern. Ein Nebeneffekt ist die<br />
für den Kunden günstige Preisgestaltung.<br />
Er profitiert auch von dem<br />
reduzierten Einbauraum, da er<br />
insgesamt mit weniger Ressourcen<br />
planen muss und unter Umständen<br />
mit einem kleineren Roboter operieren<br />
kann. Durch die einfachere<br />
Konstruktion sind weniger Ersatzteile<br />
nötig. Die Standzeit wurde erhöht<br />
und somit die Wartungsabstände<br />
verlängert, der Serviceaufwand<br />
und die -kosten sinken.<br />
www.netzsch.com<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis ✔ Material ✔<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung ✔ Zeit<br />
Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Explosionsschutz<br />
Anlagenstopp nicht<br />
mehr notwendig<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Flammenlos und nahezu wartungsfrei:<br />
Diese Vorteile vereint<br />
das Hoerbiger-Entlastungsventil<br />
EVN 2.0. Zudem ist kein Anlagen-<br />
Stopp mehr notwendig und auch<br />
Folgeexplosionen bleiben aus.<br />
A-Wien (pd). Das EVN 2.0 repräsentiert<br />
die neueste Generation der<br />
Entlastungsventile. Es bietet laut<br />
Hersteller höchste Zuverlässigkeit<br />
der Explosionsdruckentlastung ohne<br />
Flammenaustritt und kombiniert<br />
den neuesten Standard nach<br />
EN 16009 mit den bereits bewährten<br />
Vorteilen einer unterdruckfesten<br />
Bauweise mit einer fast vollständigen<br />
Wartungsfreiheit. Außerdem<br />
ermöglicht dieses Entlastungsventil<br />
eine flexible Anlagenplanung sowie<br />
die Installation ohne Abblaskanäle<br />
ins Freie. Die normgerechte Öffnungsdetektion<br />
in ex-geschützter<br />
Ausführung ist in dieser Baureihe<br />
serienmäßig. Das EVN-2.0-Ventil<br />
wird in verschiedenen Materialausführungen<br />
angeboten: von Standard<br />
Kohlenstoffstahl bis hin zu<br />
Edelstahlvarianten für den Lebensmittelbereich.<br />
Diese auf die Ansprüche<br />
der Kunden zugeschnittene<br />
Materialauswahl in Kombination<br />
mit unterschiedlichsten O-Ring-<br />
Materialien erlauben den Einsatz<br />
des Entlastungsventils in verschiedensten<br />
Anwendungsbereichen.<br />
Das EV-Ventil ist eine kostengünstige<br />
Alternative für die Explosionsdruckentlastung<br />
im Freien. Als<br />
wiederverschließendes Ventil ausgeführt<br />
bietet es zusätzlich eine Reduktion<br />
der Flammenlaufweiten<br />
gegenüber Berstscheiben und<br />
Berstpanelen. Das robuste Design<br />
in Kombination mit der Wiederverwendbarkeit<br />
bietet einen wesentlichen<br />
Vorteil gegenüber herkömmlichen<br />
Entlastungseinrichtungen.<br />
www.hoerbiger.com<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
✔ Material<br />
Energie Service ✔<br />
Handhabung Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Ein Unternehmen kann<br />
durch den Einsatz von<br />
Entlastungsventilen seine<br />
Sicherheit steigern<br />
und sich vor <strong>Produktion</strong>sausfällen<br />
schützen.<br />
<br />
Bild: Hoerbiger<br />
Hydraulik<br />
Effizientes Pumpenaggregat<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Ähnlich einer Start-Stopp-Automatik<br />
bei Fahrzeugen arbeitet<br />
ein Pumpenaggregat von Hawe:<br />
Wird keine hydraulische Energie<br />
für die Betätigung einer Funktion<br />
benötigt, sorgt ein Druckschalter<br />
für automatisches Abschalten.<br />
München (pd). Das Kompakt-<br />
Pumpenaggregat Typ KA von Hawe<br />
Hydraulik SE arbeitet ähnlich effizient<br />
wie die Start-Stop-Automatik<br />
eines modernen Autos. Schaltet<br />
der Autofahrer im Stillstand in den<br />
Leerlauf, geht der Motor aus und<br />
verbraucht keinen Kraftstoff. Das<br />
Aggregat in einem Bearbeitungszentrum<br />
läuft nur an, wenn hydraulische<br />
Energie für die Betätigung<br />
einer Funktion erforderlich<br />
wird. Wird keine Hydraulikfunktion<br />
geschaltet, sorgt ein Druckschalter<br />
für ein automatisches<br />
‚Aus‘ des Aggregats und es verbraucht<br />
keinen elektrischen Strom.<br />
Das funktioniert, da in den Hydraulikfunktionen<br />
des Bearbeitungszentrums<br />
systembedingt keine Leckage<br />
auftritt. Somit ist die ideale<br />
Bedingung gegeben, das Aggregat<br />
auf Abschaltbetrieb auszulegen.<br />
Dazu wird der Ventilverband Typ<br />
BVH mit leckölfreidichten Wegesitzventilen<br />
an das Kompakt-Pumpenaggregat<br />
gebaut, denn diese<br />
halten in geschlossenem Zustand<br />
den aufgebauten Druck im System.<br />
Das Kompakt-Pumpenaggregat<br />
bietet noch mehr: Aufgrund der<br />
Unterölbauweise wird der Motor<br />
durch die Hydraulikflüssigkeit so<br />
gut gekühlt, dass er besonders klein<br />
dimensioniert werden kann. Das<br />
reduziert nicht nur die Baumaße<br />
des Aggregats, sondern verringert<br />
zudem die beschleunigte Masse,<br />
was weitere Energie spart.<br />
Üblicherweise ergänzt Hawe Hydraulik<br />
das System mit einem kleinen<br />
Hydraulikspeicher. Er deckt<br />
bei geeigneter Auslegung die Spitzenleistungen<br />
im System ab und<br />
stellt für einzelne Funktionen kurzzeitig<br />
zusätzliche Hydraulikenergie<br />
bereit. Auch das erlaubt ein<br />
kompaktes Aggregat und unterstützt<br />
die Energie-Effizienz.<br />
Eine platzsparende<br />
Hydraulik-Steuerung<br />
- das Kompakt-Pumpenaggregat<br />
Typ KA mit<br />
Ventilverband,<br />
Druckspeicher und<br />
Druckschalter.<br />
<br />
Bild: Hawe<br />
Je nach Anforderung kommt eine<br />
Radialkolbenpumpe für einen Betriebsdruck<br />
bis 700 bar oder eine<br />
Zahnradpumpe für maximal 200<br />
bar zum Einsatz. Ein zweistufiges<br />
System mit einer Kombination aus<br />
beiden Pumpenarten trägt zur Effizienz<br />
bei, da es die Anschlussleistung<br />
des Aggregats verringert. In<br />
diesem Fall ermöglichen die Pumpen<br />
bei niedrigem Druck ein großes<br />
Fördervolumen und arbeiten<br />
bei hohem Druck mit einer reduzierten<br />
Fördermenge. Der maximale<br />
Volumenstrom beträgt 22 l/min.<br />
www.hawe.de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie ✔ Service<br />
Handhabung Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 19<br />
FILTERTECHNIK<br />
Standzeit von Filtern nahezu unbegrenzt<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Dank neuester Filtertechnik gelangt Kemper zu gesteigerter Effizienz<br />
bei der Luftreinhaltung: Mit PlasmaFIL präsentiert der Hersteller eine<br />
Lösung mit einer sehr langen Lebensdauer und Filterstandzeit.<br />
VREDEN (PD). Die Anlage von Kemper<br />
mit neuester Filtertechnik eignet<br />
sich besonders für die Beseitigung<br />
großer Staubmengen speziell<br />
beim Plasmaschneiden. Regelmäßige<br />
Überholungen des Filters sind<br />
dank des speziellen Aufbaus nicht<br />
nötig. Auch regelmäßige Wechsel<br />
der Filter sind nicht mehr nötig.<br />
Ihre Standzeiten sind nahezu unbegrenzt.<br />
Herzstück des neuen<br />
Systems ist ein Plattenfilter mit einer<br />
speziellen Beschichtung, das<br />
die Luft auch von ultrafeinen Staubpartikeln<br />
reinigt. Weil die Rohluft<br />
im Down-Flow-Prinzip von oben in<br />
die Filteranlage einströmt, wurde<br />
das Filter als Platte und nicht wie<br />
bisher als Zylinder konstruiert. Das<br />
hat folgenden Vorteil: Im Gegensatz<br />
zu den rund konstruierten Filterpatronen<br />
bewegen sich die einzelnen<br />
Falten des Filters nicht aufeinander<br />
zu, was ein Verkleben<br />
verhindert. Dadurch steht die gesamte<br />
Filterfläche für den Filterprozess<br />
zur Verfügung. Weil extrem<br />
große Staubmengen mit PlasmaFIL<br />
gefiltert werden können, hat Kemper<br />
die neue Filteranlage speziell<br />
für den Einsatz an Plasmaschneidanlagen<br />
entwickelt. Dazu trägt<br />
auch der integrierte Funkenvorab-<br />
scheider SparkTrap bei.<br />
www.kemper.eu<br />
Filteranlage speziell<br />
entwickelt<br />
für Plasmaschneidanlagen.<br />
EFFIZIENZ-NAVI<br />
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Kosten senken mit PRODUKTION<br />
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20 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Fluidtechnik<br />
Präzisions-Hydraulik mit Energie-Effizienz<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Moderne Hochleistungshydraulik und Antriebssysteme von Hänchen<br />
Hydraulik können laut Hersteller entscheidend dazu beitragen, Energie<br />
zu sparen – so in der <strong>Produktion</strong> von Fahrbahn aus Beton.<br />
Ostfildern (pd). Die Fluidtechnik<br />
mit ihren inkompressiblen, hochbelastbaren<br />
Medien, die Einbettung<br />
von Speichersystemen, der<br />
Verzicht auf die Umlenkung rotativer<br />
in lineare Energie sind Beispiele<br />
für zahlreiche Möglichkeiten,<br />
Energie einzusparen. Darüber hinaus<br />
bietet Herbert Hänchen durch<br />
lange Erfahrung in Konstruktion<br />
und Entwicklung zusätzliche energiesparende<br />
Technologien, die oft<br />
aus Sonderkonstruktionen ins Serienprogramm<br />
überführt wurden.<br />
Je geringer die Reibung, desto<br />
geringer der Energiebedarf. Die<br />
patentierte schwimmende Ringspalt-Dichtung<br />
von Hänchen in der<br />
Verschluss-Qualität ‚Servofloat’<br />
dichtet nahezu reibungsfrei ab. In<br />
Zylindern mit diesem Verschluss<br />
wird beim Systemstart über die Zylinderkammern<br />
ein hydrodynamischer<br />
Ölstrom in der Ringspalt-<br />
Dichtung aufgebaut, sodass sich<br />
diese Dichtung metallisch berührungslos<br />
‚schwimmend’ um die<br />
Kolbenstange zentriert. Ein Drosselspalt<br />
baut den anliegenden<br />
Druck ab und erzeugt so diesen<br />
Kostenersparnis von<br />
2 000 Euro pro Jahr<br />
Die hydraulische Klemmung Ratio-Clamp(R) von Hänchen hält Stangen für<br />
unbegrenzte Zeit ohne Energiezufuhr – hier in der <strong>Produktion</strong> von ‚fester<br />
Fahrbahn‘ aus Beton für den ICE bei der Firma Max Bögl. Bild: Hänchen Hydraulik<br />
berührungsfreien Dichtspalt von<br />
wenigen 1/100 mm. Natürlich muss<br />
Energie aufgebracht werden, um<br />
den Drosselspalt aufrecht zu erhalten.<br />
Diese Energiezufuhr ist allerdings<br />
unabhängig von der Kolbengeschwindigkeit.<br />
Bei einer optimierten<br />
klassischen Dichtungskombination<br />
wie Servocop besteht<br />
dagegen ein Zusammenhang zwischen<br />
Geschwindigkeit und Reibung.<br />
So ergibt sich für jede Anwendung<br />
eine spezifische Geschwindigkeit,<br />
bei der die schwimmende<br />
Ringspalt-Dichtung energieeffizienter<br />
ist. Ein Beispiel verdeutlicht<br />
dies: Ein Hydraulik-Zylinder mit<br />
einem Kolben-Durchmesser von<br />
100 mm und einem Stangen-<br />
Durchmesser von 60 mm arbeitet<br />
mit einem Kammerdruck von 210<br />
bar. Mit der klassischen Dichtungskombination<br />
Servocop entsteht ein<br />
Reibungsverlust von etwa 2000 N<br />
bei einer Geschwindigkeit von 2<br />
m/s. Servofloat hat einen geschwindigkeitsunabhängigen<br />
Reibungsverlust<br />
von etwa 150 N bei einem<br />
Funktionsölfluss von 3 l/min bei<br />
210 bar und von 2 l/min bei 70 bar<br />
am Stetigventil. Ab einer Geschwindigkeit<br />
von 0,6 m/s arbeitet Servofloat<br />
mit weniger Energie als der<br />
Klassiker. Bei einer Geschwindigkeit<br />
von 2 m/s und 12 Stunden Bewegung<br />
pro Tag ergibt sich so jährlich<br />
bei 15 ct/kWh eine Kostenersparnis<br />
von 2 000 Euro – weit mehr,<br />
als die Kosten für eine schwimmende<br />
Ringspalt-Dichtung.<br />
Test-Zylinder der Highend-Baureihe<br />
326 von Hänchen haben zwar<br />
in jeder der 12 Grundvarianten<br />
einheitliche Außenkonturen und<br />
Grundmaße, doch einen in mm-<br />
Schritten variablen Kolbendurchmesser<br />
und einen ebenso variablen<br />
Hub. Diese Reihe erlaubt eine<br />
besonders anwendungsspezifische<br />
Konfiguration. In Verbindung<br />
mit Verschlüssen mit schwimmender<br />
Ringspaltdichtung oder mit<br />
hydrostatisch gelagerter Kolbenstangenführung<br />
lässt sich der<br />
Energiebedarf beispielsweise in<br />
oszillierenden Konstruktionen<br />
drastisch verringern. Ein Konstrukteur<br />
kann durch die Adaption<br />
des Kolbendurchmessers die wirksame<br />
Kolbenfläche exakt an die<br />
Bedürfnisse seiner Konstruktion<br />
anpassen: Der für den Betrieb notwendige<br />
Volumenstrom lässt sich<br />
so deutlich reduzieren.<br />
Geringe Größenänderung –<br />
große Energieeinsparung<br />
Bei einem Kunden sollte beispielsweise<br />
ein Vier-Stempel-Prüfstand<br />
eine Kraft von 45 kN aufbringen.<br />
Ein in üblichen Katalogabmessungen<br />
gefertigter Zylinder<br />
musste dafür einen Kolben-Durchmesser<br />
von 100 mm haben und<br />
würde so bis zu 79 kN Kraft leisten.<br />
Die präzise Dimensionierung<br />
durch den variablen Kolbendurchmesser<br />
erlaubt den Einsatz eines<br />
Kolbens, der genau die erforderliche<br />
Kraft erbringt. Dieser hat nun<br />
einen Durchmesser von 92 mm.<br />
Durch diese scheinbar unspektakuläre<br />
Größenänderung reduziert<br />
Hänchen den Volumenstrom bei<br />
8 Hz von 682,2 l/min auf 391,1 l/<br />
min – mit entsprechenden Folgen<br />
für den Energieverbrauch, der im<br />
selben Verhältnis reduziert wird.<br />
www.haenchen.de<br />
Antriebslösungen<br />
Leistungsstarke Sondergetriebe<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Die Fertigung kundenspezifischer Getriebe sind ein Spezialgebiet von SPN<br />
Schwaben Präzision. Die Entwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />
mit den Kunden, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden.<br />
Nördlingen (pd). Nachfolgende<br />
Anwendungsbeispiele geben einen<br />
Einblick in die Vielfalt der von<br />
SPN Schwaben Präzision entwickelten<br />
Antriebslösungen.<br />
Exzentergetriebe: SPN hat für den<br />
Bedarf an anpassbaren Robotergetrieben<br />
ein Exzentergetriebe entwickelt.<br />
Dabei setzte das Unternehmen<br />
auf Kreisschubgetriebe mit<br />
ganzzahligen Übersetzungen. Das<br />
hat gegenüber den marktüblichen<br />
Zykloiden-Getrieben eine Reihe<br />
von Vorteilen: der Wirkungsgrad ist<br />
bauartbedingt höher (vorwärts 94 %<br />
und rückwärts 90 %). Dadurch können<br />
Servosteuerungen wesentlich<br />
sensibler regeln und es ergeben sich<br />
diskretere Momentwerte, beispielsweise<br />
beim Lasthalten.<br />
Dreistellungsantrieb: Bei einem<br />
Kunden aus dem Bereich Energietechnik<br />
ging es um ein anspruchsvolles<br />
3-Stellungsschaltgetriebe.<br />
Die Herausforderung bestand in<br />
einer eindeutigen, mechanischen<br />
Fixierung der drei geforderten Stel-<br />
lungen, was durch Rastsektoren in<br />
einer Kurvenscheibe gelöst wurde.<br />
Die Verantwortlichen entschieden<br />
sich für den Einsatz eines bereits<br />
bestehenden SPN- Sondergetriebemotors<br />
mit integrierter Aus- und<br />
Ein- Kupplungsfunktion. Damit<br />
sind elektrischer Betrieb, Handbetrieb<br />
und Notbetrieb möglich, wobei<br />
stets die geforderten Schaltwinkel<br />
und Schaltzeiten eingehalten<br />
werden.<br />
Für die Sicherheitsschaltfunktionen<br />
des Getriebes wurde eine mechanische<br />
Verriegelungsperipherie,<br />
in direkter Einwirkung auf die<br />
Kurvenscheibe ausgetüftelt. Erforderliche<br />
elektrische Endschalter,<br />
ein sekundärer Schalterantrieb, sowie<br />
eine von SPN konzipierte Sicherheitskupplung<br />
wurden zusätzlich<br />
integriert.<br />
Durch die mechanische Eindeutigkeit,<br />
sowohl in der Schaltfunktion<br />
zwischen den drei Stellungen, als<br />
auch in den Sicherheitsfunktionen,<br />
wird mit verhältnismäßig einfachen<br />
Für besondere<br />
Aufgaben liefert<br />
SPN spezielle,<br />
kundenspezifische<br />
Getriebe.<br />
<br />
Bild: SPN<br />
Mitteln und antriebstechnischem<br />
Know-how eine hohe Zuverlässigkeit<br />
und Betriebssicherheit erreicht.<br />
Damit hebt sich die erarbeitete Lösung<br />
vom Einsatz ‚empfindlicher<br />
Elektronik‘ mit entsprechender<br />
Störanfälligkeit ab.<br />
Elektrische Schwenkeinheit: Zusammen<br />
mit dem Marktführer von<br />
Spann-, Greif-, Transport- und Roboterwerkzeugen<br />
hat SPN Schwaben<br />
Präzision eine elektromechanische<br />
Schwenkeinheit entwickelt,<br />
die das pneumatische Schwenkeinheitenprogramm<br />
ergänzt. Die elektrische<br />
Einheit ist in den Abmessungen<br />
und Befestigungsanschlüssen<br />
austauschbar mit den Pneumatischen<br />
für drei Baugrößen.<br />
Eine Baugröße reicht<br />
anstelle von drei Baugrößen<br />
Während pneumatische Einheiten<br />
über eine Kniehebelmechanik<br />
schwenken, erfolgt dies bei der<br />
elektrischen Einheit über ein von<br />
SPN speziell entwickeltes Schneckenstirnradgetriebe<br />
angetrieben<br />
über einen Servomotor. Der Hauptvorteil<br />
ist, dass es jetzt eine Baugröße<br />
gibt anstelle der bisherigen drei<br />
pneumatischen Größen. Die<br />
Schwenk- und Drehwinkel sind<br />
über Software einstellbar und es ist<br />
auch ein Drehwinkel größer 360 °<br />
möglich. Das Drehmoment ist<br />
gleichmäßig über den kompletten<br />
Drehwinkel.<br />
www.spn-hopf.de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie ✔ Service<br />
Handhabung Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Waschen/Spülen/Trocknen<br />
Synchron-Umwälzpumpe<br />
mit integrierter Heizung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Die Synchron-Umwälzpumpe CPO<br />
45 von Hanning mit integrierter<br />
Heizung ist platzsparend und<br />
heizt das zum Spülen benötigte<br />
Wasser gleich beim Umwälzen<br />
mit auf. Das spart Energie und<br />
reduziert die erforderliche Wassermenge.<br />
Synchron-Umwälzpumpe mit Heizung<br />
von Hanning. <br />
Bild: Hanning<br />
Oerlinghausen (pd). Maßgeschneiderte<br />
Haflowtic-Systemlösungen<br />
sind laut Hanning energieeffizient<br />
und technologisch<br />
zukunftsweisend. Höchste Qualität<br />
und perfekt aufeinander abgestimmte<br />
Komponenten böten für<br />
jede Applikation eine vollständig<br />
parametrierte und einbaufertige<br />
Komplettlösung.<br />
Zum Einsatz kommen Haflowtic-Pumpensysteme<br />
in industriellen<br />
oder medizinischen Anwendungen<br />
wie Sterilisations- und<br />
Desinfektionsanlagen und überall<br />
dort, wo es ums Waschen, Spülen<br />
oder Trocknen geht. Angeboten<br />
werden sie mit integrierter Heizung,<br />
stufenloser Drehzahlregelung,<br />
Sanftanlauf, Abschaltautomatik,<br />
automatischer Start-Stopp-<br />
Funktion, sensorloser Wassererkennung,<br />
Schutz vor Blockierung<br />
sowie weiteren integrierten Sensoren.<br />
Alle Systeme sind für sämtliche<br />
Stromnetze weltweit erhältlich<br />
und auf Wunsch auch mit internationaler<br />
Zulassung.<br />
Einen besonders hohen Wirkungsgrad<br />
hat etwa die Synchron-<br />
Umwälzpumpe CPO 45 mit integrierter<br />
Heizung. Das kompakte<br />
System aus Pumpe und Heizung<br />
ist platzsparend und heizt das zum<br />
Spülen benötigte Wasser gleich<br />
beim Umwälzen mit auf. Das spart<br />
Energie und reduziert die erforderliche<br />
Wassermenge.<br />
Mit einer Förderleistung von<br />
maximal 140 l/min oder 0,37 bar<br />
bei einer Motorleistung von 80 W<br />
ist die haflowtic system Pumpe für<br />
Geschirrspüler bestens geeignet.<br />
Ein robustes Pumpensystem sowie<br />
ein langlebiger, hocheffizienter<br />
Pumpenantrieb garantieren<br />
einen sicheren Betrieb.<br />
www.hanning-hew.com<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie ✔ Service<br />
Handhabung Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 21<br />
Schleppketten-Einsätze<br />
Eine Servo-Leitung für alles<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Die neuen Servo-Leitungen von<br />
TKD wiederstehen extremen<br />
Beschleunigungen und hohen<br />
Verfahrgeschwindigkeiten.<br />
Pliezhausen (sp). Mit der neuen<br />
Kaweflex 5288 SK vereinfacht TKD<br />
die Baureihenvielfalt bei schleppkettenfähigen<br />
Servo-Leitungen für<br />
besonders hohe mechanische Ansprüche<br />
– und bietet dem Markt ab<br />
sofort einen noch einfacheren und<br />
schnelleren Zugriff auf kapazitätsarme<br />
Motoranschlussleitungen im<br />
High-End-Segment. Ausgelegt<br />
sind die neuen Leitungen, die mit<br />
wenig Platzbedarf und niedrigem<br />
Gewicht aufwarten, für extreme<br />
Beschleunigungen von 50 m/s 2<br />
(5G), hohe Verfahrgeschwindigkeiten<br />
(bis zu 5 m/s) und lange<br />
Verfahrwege (max. 50 m). Problemlos<br />
können so die Vorgaben der<br />
Kunden erfüllt werden, die für<br />
Energieführungsketten, bewegte<br />
Antriebe, die Robotertechnik oder<br />
komplexe Fertigungsanlagen nach<br />
Anschluss- und Steuerleitungen<br />
mit hochdynamischen Performance-Eigenschaften<br />
verlangen.<br />
Gefordert werden immer<br />
höhere Geschwindigkeiten<br />
„Gefordert sind hier immer höhere<br />
Geschwindigkeiten und mehr<br />
und noch schnellere Positionswechsel,<br />
weshalb sich auch das<br />
Kabelangebot permanent weiterentwickeln<br />
muss“, unterstreicht<br />
Geschäftsführer Jürgen Neumann<br />
vom Kabelanbieter TKD. Bei der<br />
neuen 5288 SK wurden die Eigenschaften<br />
von drei bislang separat<br />
angebotenen Servo-Typen der<br />
Kaweflex-Reihe kombiniert – und<br />
in einer neuen Baureihe zusammengefasst,<br />
die für zusätzliche<br />
Dynamik steht. „Der Kunde kann<br />
TKD verspricht mit seiner neuen Servo-Leitung Anwendern mehr Performance<br />
und Flexibilität bei Schleppketten-Einsätzen zu bieten.<br />
Bild: TKD Kabel<br />
jetzt exakt die Leitung aus der Baureihe<br />
spezifizieren, die für seine<br />
Anwendung passt“, so Neumann.<br />
Grundsätzlich gibt es die Kaweflex<br />
5288 SK, die mit diversen Querschnitten<br />
und Durchmessern verfügbar<br />
ist, in drei Basisvarianten:<br />
Als reine Anschlussleitung mit vier<br />
Versorgungsadern – und als kombinierte<br />
Versorgungs- und Steuerleitung,<br />
bei der wahlweise ein oder<br />
Höhere Betriebsspannungen<br />
in den Zusatzstromkreisen<br />
zwei geschirmte Paare integriert<br />
sind. Der überarbeitete Aufbau der<br />
Aderpaare erlaubt höhere Betriebsspannungen<br />
in den Zusatzstromkreisen<br />
und sorgt für geringeren<br />
Längsspannungsabfall. Der<br />
robuste PUR-Außenmantel, der<br />
ölbeständig, flammwidrig und für<br />
Betriebstemperaturen von -40 o C<br />
bis +80 o C ausgelegt ist, garantiert<br />
lange Lebensdauer und gute Wirtschaftlichkeit.<br />
Die Multinorm-Zertifizierung<br />
(UL/CSA/HAR) reduziert<br />
die Teilevielfalt. Die kapazitätsarme<br />
Konstruktion sorgt für<br />
größtmögliche Übertragungsgüte<br />
bei höheren Frequenzen, was sich<br />
bei der Verkabelung von Servomotoren,<br />
die über Umrichter angesteuert<br />
werden, als Plus erweist.<br />
Passgenau sind die Kabel der neuen<br />
Kaweflex-Baureihe auf die Servomotoren<br />
namhafter Hersteller<br />
abgestimmt. Problemlos punktet<br />
die 5288 SK etwa als Anschlussleitung<br />
in Motion-Connet 800-Systemen<br />
von Siemens, in denen es um<br />
hochdynamische Anforderungen<br />
auch bei längeren Verfahrwegen<br />
geht.<br />
www.tkd-kabel.de<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung Zeit<br />
Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Relais<br />
Halbleiterrelais variabel<br />
in der I/O-Anordnung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Finder ergänzt seine Relais-Serie<br />
‚77‘ mit neuen Halbleiterrelais.<br />
Sie sind kompakt, robust und<br />
geräuscharm.<br />
Trebur-Astheim (sp). Mit den<br />
elektronischen Halbleiterrelais der<br />
Serie 77.31 für 30 A hat Finder nun<br />
die Serie 77 ergänzt. Insgesamt<br />
stehen dem Anwender acht neue<br />
elektronische Relais mit metallischen,<br />
isoliert angeordneten Kühlkörpern<br />
zur Verfügung.<br />
Alle Versionen der Serie 77.31<br />
werden mit Eingangsspannungen<br />
für 24 V DC (Arbeitsbereich: 4…32<br />
V DC) oder 230 V AC (Arbeitsbereich:<br />
40…280 V AC) angeboten.<br />
Jedes Gerät hat zur Statusanzeige<br />
eine grüne LED. Die Geräte mit<br />
einer Baubreite von 22,5 mm sind<br />
direkt zum Aufschnappen auf<br />
Tragschienen gemäß DIN EN<br />
60715 TH35 geeignet. Die neuen<br />
Relais mit dem 30 A / 440 V AC<br />
Finder bietet eine Relais- und<br />
eine Schütz-Variante<br />
Die elektronischen<br />
Relais<br />
von Finder<br />
sind besonders<br />
kompakt,<br />
langlebig, l<br />
eise und äußerst<br />
robust .<br />
Bild: Finder<br />
Ausgang sind wahlweise als Nullspannungs-Schalter<br />
oder als Momentanwert-Schalter<br />
jeweils mit<br />
zwei verschiedenen Klemmenanordnungen<br />
erhältlich: Die Relais-<br />
Version mit den jeweiligen Einund<br />
Ausgängen an der schmalen<br />
Seite oder die ‚Schütz-Version‘<br />
mit Ein- und Ausgängen an der<br />
langen gegenüberliegenden Geräteseite.<br />
Bei den neuen Ausführungen für<br />
Dauerströme bis 30 A können Einschaltspitzenströme<br />
bis 520 A geschaltet<br />
werden. Die Halbleiterrelais<br />
mit integriertem Nullspannungsschalter<br />
eignen sich durch<br />
Schalten nahe dem Spannungsnulldurchgang<br />
für Lampenlasten,<br />
insbesondere Energiesparlampen,<br />
Kühlaggregate, AC-Magnete und<br />
Heizungsregelungen.<br />
Für das verschleißfreie Schalten<br />
bei hoher Schalthäufigkeit und<br />
großen Lasten wie Motorsteuerungen<br />
und Regelantriebe werden die<br />
Momentanwert-Schalter für Ein-<br />
Phasen- und Drehstrom-Anwendungen<br />
eingesetzt.<br />
Als elektronische Relais zeichnen<br />
sich die Geräte durch ihre<br />
Kompaktheit, lange Lebensdauer,<br />
Geräuschfreiheit, Unempfindlichkeit<br />
gegen Schock und Vibration,<br />
kurze Ansprechzeiten sowie geringe<br />
Ansteuerleistung aus. Die Geräte<br />
sind bei Einzelmontage und<br />
Umgebungstemperaturen von -20<br />
bis +40 °C bis zu einem Dauerstrom<br />
von maximal 30 A und bei<br />
entsprechendem Derating bis<br />
+80 °C einsetzbar.<br />
www.findernet.com<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung Zeit ✔<br />
Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Positioniersystem<br />
Mit Hexapod positionieren<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Das neue modulare Hexapodsystem<br />
von Physik Instruments (PI)<br />
löst Positionieraufgaben schnell,<br />
wirtschaftlich und präzise.<br />
Karlsruhe (sp). PI stellt ein modulares<br />
Konzept für sechsachsige Positioniersysteme<br />
vor. Das Baukastenprinzip<br />
ermöglicht eine schnelle<br />
und wirtschaftliche Anpassung<br />
der hochpräzisen Parallelkinematiken<br />
an kundenspezifische Anforderungen.<br />
Die sechs identischen Beine der<br />
Hexapoden sind so aufgebaut, dass<br />
ihre Länge skaliert werden kann.<br />
Sie enthalten die erforderliche<br />
Elektronik für Referenz- und Endschalter,<br />
Positionssensor und die<br />
elektronische Kommutierung für<br />
die bürstenlosen DC-Motoren. So<br />
können sie über standardisierte<br />
Gelenke mit nahezu beliebigen<br />
Geometrien der Grund- und Deckplatte<br />
kombiniert werden.<br />
Das vorkonfigurierte Hexapodsystem<br />
H-845.D11 bietet Stellwege<br />
bis 220 mm in der XY-Ebene und<br />
bis 100 mm in Z-Richtung. Der<br />
maximale Kipp- bzw. Rotationswinkel<br />
liegt bei ±30°. Der modular<br />
aufgebaute Hexapod positioniert<br />
aktuell Lasten bis 1000 kg bei horizontaler<br />
Lage mit einer Geschwindigkeit<br />
bis 20 mm/s. Die Positionsauflösung<br />
des Einzelbeins beträgt<br />
40 Nanometer und die lineare<br />
Wiederholgenauigkeit liegt bei etwa<br />
2 µm. Bei Montage in beliebiger<br />
Orientierung können 400 kg präzise<br />
justiert werden.<br />
Je genauer die Applikationskenntnisse,<br />
desto zielgerichteter<br />
Der modulare Aufbau der Hexapoden<br />
erleichtert die Integration und<br />
ermöglicht eine große zentrale<br />
Apertur.<br />
Bild: Physik Instruments<br />
können die einzelnen Module wie<br />
Antriebs- und Abtriebseinheit<br />
und Gelenke für den Hexapodaufbau<br />
ausgewählt und desto besser<br />
kann das Potential ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Ein leistungsfähiger Digitalcontroller<br />
ergänzt das System und bietet<br />
Vektorsteuerung, einen per<br />
Software im Raum frei wählbaren,<br />
stabilen Pivotpunkt und LabVIEW-<br />
Unterstützung. Positionswerte<br />
können einfach in kartesischen<br />
Koordinaten vorgegeben werden.<br />
Optional ist auch die Steuerung<br />
von zwei zusätzlichen motorisierten<br />
Achsen möglich.<br />
www.pi.ws<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
Energie<br />
Service<br />
Handhabung ✔ Zeit ✔<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
22 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Stromversorgung<br />
Netzteil mit Baseplate-Kühlung<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Das neue lüfterlose Netzteil von Bicker Elektronik bietet eine hohe<br />
Leistungsdichte bei 93 % Wirkungsgrad. Das Wärmemanagement<br />
erfolgt über eine Aluminium-Baseplate.<br />
Donauwörth (sp). Die neue Netzteil-Serie<br />
BEO-3600 von Bicker<br />
Elektronik, zeichnet sich durch die<br />
äußerst kompakte Bauform und<br />
den hohen Wirkungsgrad von bis<br />
zu 93% aus. Die volle Ausgangsleistung<br />
von 360 Watt kann hierbei<br />
ohne aktive Kühlung abgerufen<br />
werden. Das Wärmemanagement<br />
der auf der Leiterplatten-Unterseite<br />
liegenden Leistungsbauteile erfolgt<br />
über eine Aluminium-Baseplate<br />
zur Kontaktkühlung mit zusätzlicher<br />
thermischer Anbindung<br />
an das Netzteilgehäuse. Die hohe<br />
Güte der verwendeten Bauteile<br />
und das exzellente Schaltungsdesign<br />
sorgen für maximale Zuverlässigkeit<br />
im 24/7-Dauerbetrieb.<br />
Das BEO-3600 wurde für den industriellen<br />
Einsatz konzipiert und<br />
ist TÜV/UL-geprüft nach IEC/EN/<br />
UL60950-1. Die drei Modell-Varianten<br />
liefern präzise geregelte Single-Ausgangsspannungen<br />
von +12<br />
V, +24 V oder +48 V. Die Feinjustage<br />
der Ausgangsspannung ist im Einstellbereich<br />
von ± 5 % mittels eines<br />
integrierten Potentiometers möglich.<br />
Zudem verfügt das Netzteil<br />
über die Hilfsspannung +5 V-<br />
Standby und einen zusätzlichen<br />
+12 V-Fan-Ausgang. Abgerundet<br />
Der Weitbereichseingang<br />
mit aktiver Leistungsfaktorkorrektur<br />
erlaubt<br />
den weltweiten<br />
Einsatz des robust<br />
aufgebauten<br />
Schaltnetzteiles.<br />
<br />
Bild: Bicker<br />
wird die umfangreiche Standardausstattung<br />
durch eine Remote<br />
On/Off-Funktion sowie Remote-<br />
Sense-Anschlüsse zum Nachregeln<br />
der Ausgangsspannung.<br />
www.bicker.de<br />
Gibt taktile<br />
Rückmeldung<br />
Der Kongress von<br />
Stuttgart<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Der fortschrittliche Haptik-Treiber<br />
von Texas Instruments vereinfacht<br />
die Implementierung taktiler<br />
Rückmeldungen an die Anwender<br />
von Consumer- und Industrieprodukten.<br />
Dem Anwender stehen<br />
insgesamt 123 vorgefertigte<br />
Haptik-Effekte zur Verfügung.<br />
AUTOMOBILSTANDORT EUROPA –<br />
AUSLAUFMODELL ODER NEUSTART ZU ALTER STÄRKE?<br />
24. AUTOMOBIL FORUM 2013<br />
Forum am Schlosspark, Ludwigsburg 14. und 15. Mai 2013<br />
Für das 24. AUTOMOBIL FORUM erwarten wir wieder mehr als 350 hochkarätige Teilnehmer aus der<br />
Branche zu einem der traditionsreichsten Kongresse im deutschsprachigen Raum. Entscheider der<br />
Automobil- und Zulieferindustrie, Topanalysten der Branche sowie Vertreter von Verbänden und Politik<br />
analysieren und diskutieren wie es um den Zustand und die Zukunftsfähigkeit der europäischen<br />
Automobilindustrie bestellt ist. Dabei geben Marktexperten und Topmanager tiefe Einblicke in Ihre<br />
Strategien zur Bewältigung der Krise in Westeuropa.<br />
Dr. Bernd Bohr<br />
Geschäftsführer Robert<br />
Bosch GmbH und Vorsitzender<br />
des Unternehmensbereichs<br />
Kraftfahrzeugtechnik<br />
Axel Maschka<br />
Senior Vice President,<br />
Purchasing, Volvo Car<br />
Corporation<br />
ANMELDUNG<br />
www.automobil-forum.de<br />
Für Rückfragen: Tina Drexler<br />
Tel.: +49 8191 125-321 oder<br />
tina.drexler@sv-veranstaltungen.de<br />
Dr. Nicola<br />
Leibinger-Kammüller<br />
Vorsitzende der<br />
Geschäftsführung Trumpf<br />
GmbH & Co. KG<br />
Peter Schreyer<br />
President Kia, Chefdesigner<br />
Hyundai & Kia Motors<br />
Hildegard Wortmann<br />
Senior Vice President<br />
Product Management<br />
Automobile und Aftersales,<br />
BMW Group<br />
2013<br />
Der neue Treiber von TI enthält insgesamt<br />
123 vorgefertigte Haptik-Effekte.<br />
Bild: Texas Instruments<br />
Freising (sp). Mit einem neuen<br />
Haptik-Treiber, den Texas Instruments<br />
heute vorgestellt hat, lassen<br />
sich unterschiedlichste Consumerund<br />
Industrieprodukte vom Smartphone<br />
bis zur Waschmaschine mit<br />
realistischen taktilen Feedback-<br />
Funktionen ausstatten. Der<br />
DRV2605 ist der einzige Treiber für<br />
Aktoren nach dem ERM- (Eccentric<br />
Rotating Mass) und dem LRA-<br />
Prinzip (Linear Resonant Actuator),<br />
der werksseitig mit einer Bibliothek<br />
aus 123 verschiedenen<br />
Haptik-Effekten von Immersion,<br />
einem führenden Entwickler und<br />
Lizenzgeber von Touch-Feedback-<br />
Technologie, ausgestattet ist. Unter<br />
anderem können Audioinformationen<br />
aus Musik, Filmen oder Spielen<br />
in haptische Effekte verwandelt<br />
werden. Die Smart-Loop-Architektur<br />
des DRV2605 halbiert die Hochlauf-<br />
und Bremszeit und erzielt die<br />
doppelte Vibrationsstärke konkurrierender<br />
Lösungen. Gleichzeitig<br />
kommt er mit der halben Energie<br />
aus und verlängert damit die Batterielebensdauer.<br />
Die Abmessungen<br />
des Treibers von nur 1,5 x 1,5 mm<br />
bieten ebenfalls beste Voraussetzungen<br />
für portable Applikationen.<br />
Texas Instruments beschäftigt<br />
sich bereits seit über 80 Jahren mit<br />
immer komplexer werdenden Technologien<br />
der Signalverarbeitung.<br />
www.ti.com<br />
Effizienz-Navi<br />
Preis<br />
Material<br />
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Service<br />
Handhabung ✔ Zeit<br />
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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
apr_forum_2013_referenten_210x297.indd 1 21.03.2013 08:05:47
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 23<br />
Werkzeugüberwachung<br />
„Alle Werkzeuge perfekt unter Kontrolle“<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Eine kompakte Messbank ist das Rückgrat der Lösung, mit der die SMC<br />
Pneumatik GmbH Austria ihre Montagewerkzeuge und Messmittel<br />
lückenlos überwacht und verwaltet.<br />
Maintal/A-Korneuburg (ba).<br />
„Die regelmäßige Überprüfung<br />
unserer Montagewerkzeuge setzt<br />
eine flexibel nutzbare Messtechnik<br />
voraus, die wir auch direkt in unserer<br />
<strong>Produktion</strong> einsetzen können“,<br />
fasst Qualitätsmanager Stefan Bischof<br />
die Anforderungen an ein<br />
System zusammen, das die SMC<br />
Pneumatik GmbH Austria seit dem<br />
Frühjahr 2012 erfolgreich einsetzt.<br />
Bis 2011 wurden die Montagewerkzeuge<br />
und Messmittel bei<br />
SCM Austria auf sehr unterschiedliche<br />
Weise geprüft. Für die<br />
Schraubwerkzeuge bis etwa 10 Nm<br />
Drehmoment hatte SMC mobile<br />
Prüfgeräte; Knick- und Prüfschlüssel<br />
wurden zum turnusgemäßen<br />
Kalibrieren an die Hersteller eingeschickt,<br />
während es für Impulsschrauber<br />
keine einheitlichen Vorgaben<br />
gab. „Erst wollten wir das<br />
Messmittelmanagement zentral<br />
extern vergeben, doch das war<br />
leichter gesagt als getan“, erinnert<br />
sich Bischof. „Viele unserer Lieferanten<br />
wollten oder konnten nur<br />
ihre eigenen Werkzeuge überprü-<br />
fen und hatten bei der Kalibrierung<br />
von Impulsschraubwerkzeugen<br />
extreme Schwierigkeiten.“ Hinzu<br />
kamen für ihn unakzeptabel lange<br />
Durchlaufzeiten.<br />
Die interne Kalibrierung<br />
läuft schnell und problemlos<br />
Schließlich wählte man das Delta-Cart-Angebot<br />
von Desoutter.<br />
Heute dauere das Kalibrieren mit<br />
dem Delta Cart nicht länger, als<br />
früher das Einpacken des Werkzeugs<br />
zum Versand an den Hersteller,<br />
sagt Bischof: „Sowie das Werkzeugmanagementsystem<br />
von<br />
Desoutter die Fälligkeit zur Überprüfung<br />
eines fest installierten<br />
Werkzeugs anzeigt, fährt einer unserer<br />
Qualitätsprüfer mit dem Delta<br />
Cart direkt an den Einsatzort und<br />
kalibriert hier den Schrauber oder<br />
Messschlüssel unter echten <strong>Produktion</strong>sbedingungen.“<br />
Bei Werkzeugen und Messmitteln,<br />
die einen fixen Drehmomentwert<br />
haben, genüge eine einfache<br />
Prüfung dieses Wertes; anders sehe<br />
„Für uns hat sich<br />
das Delta Cart als<br />
ergonomische<br />
und kompakte<br />
Lösung zur Qualitätsüberwachung<br />
von Montagewerkzeugen<br />
bewährt“,<br />
sagt SMC-<br />
Qualitätsmanager<br />
Stefan Bischof.<br />
Bild: Desoutter<br />
Das Delta Cart ist mit bis zu vier integrierten statischen Messwertgebern von 0,2 bis 1000 Newtonmeter ausgestattet<br />
und erlaubt sogar die Überprüfung von Impulsschraubern (wie dem im Bild). <br />
Bild: Desoutter<br />
es bei den verstellbaren Werkzeugen<br />
aus. „Unsere etwa 70 Montagewerkzeuge<br />
decken rund 120 Applikationen<br />
ab, so dass hier drei<br />
Messreihen erforderlich werden.“<br />
Jeweils eine im unteren, im mittleren<br />
und oberen Drehmomentbereich<br />
mit je 25 Messungen. Doch<br />
sei das kein Problem, diese 75<br />
Werte stellten für das Delta Cart<br />
keine Herausforderung dar. Die<br />
„interne Kalibrierung“, so der SMCeigene<br />
Terminus, laufe mit der<br />
Desoutter-Ausrüstung schnell und<br />
absolut problemfrei.<br />
Früher erfolgten dagegen der<br />
aufwendige Ausbau des Werkzeuges<br />
und die Überprüfung unter<br />
Laborbedingungen beim Produzenten.<br />
Diese waren nicht unbedingt<br />
mit den Bedingungen im<br />
Einsatz vergleichbar. Noch stärker<br />
fielen die Zeitverluste ins Gewicht.<br />
„Deshalb sind wir froh, jetzt herstellerunabhängig<br />
alle elektrischen<br />
und pneumatischen Montagewerkzeuge<br />
sowie Mess- und<br />
Prüfmittel selbst überprüfen zu<br />
können.“<br />
„Das Delta Cart ist dazu da, unsere<br />
<strong>Produktion</strong>smittel fähig zu halten<br />
und diese Fähigkeit nachzuweisen“,<br />
sagt Werner Ripplinger<br />
aus dem SMC-Qualitätswesen.<br />
Dieser Aufgabe komme das System<br />
vorbildlich und mit einer beispielhaften<br />
Visualisierung nach. Die sei<br />
übersichtlich, aussagekräftig und<br />
das ausgefeilte Datenmanagement<br />
mache alle Werkzeuginformationen<br />
auf Knopfdruck abrufbar.<br />
Übersichtliche Visualisierung<br />
der Werkzeuginformationen<br />
„Weil die Menüs logisch aufgebaut<br />
sind, konnten wir unser Prüfund<br />
Kalibrierprozedere einfach<br />
und sehr anwenderfreundlich umsetzen“,<br />
lobt Ripplinge. Das Delta<br />
Cart verknüpft bei SMC zwei Datenbanken<br />
(Anwendungsliste und<br />
Werkzeugliste) zu den Werkzeugen<br />
und ihren zugeordneten Schraubfällen.<br />
Es checkt alle anfallenden<br />
Messwerte in einem Soll-Ist-Vergleich<br />
sowie einer Justage. „Stimmen<br />
die Soll-Ist-Werte, nehmen<br />
wir 25 Messungen in einer Reihe<br />
vor. Die Ergebnisse dieser Messreihe<br />
sind für uns ein Fähigkeitsindex.“<br />
Den und die dazugehörigen<br />
Schraubkurven kann man nicht<br />
nur auf dem hochauflösenden<br />
10,4-Zoll-Touchscreen des Delta<br />
Carts ablesen. Über die USB-<br />
Schnittstelle der wendigen Messbank<br />
lassen sich alle Werte und<br />
Daten einfach auslesen und auf<br />
PCs oder in Netzwerken zum Langzeitnachweis<br />
– über die gesamte<br />
Lebensdauer eines Montagewerkzeugs<br />
hinweg – abspeichern.<br />
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Handtmann-Service mit optimierten Strukturen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Parallel zur Produktoffensive mit neuen Bearbeitungszentren baut<br />
Handtmann konsequenterweise jetzt auch den Service massiv aus.<br />
Baienfurt (sm). „Die stark gestiegene<br />
Anzahl unserer Maschinen im<br />
Markt macht einige interne und<br />
externe Anpassungen der Strukturen<br />
im Handtmann-Service notwendig“,<br />
so Helmut Motzet, Kundendienstleiter<br />
der Handtmann A-<br />
Punkt Automation GmbH.<br />
Da guter Service eines der wichtigsten<br />
Argumente für zufriedene<br />
Kunden ist, hat Handtmann wesentliche<br />
Veränderungen vorgenommen.<br />
Besonders hervorzuheben<br />
sei eine Anpassung der Strukturen<br />
im Hause und des weltweiten<br />
Servicenetzes, um zukünftig noch<br />
strukturierter und damit besser<br />
und schneller auf Kundenanforderungen<br />
reagieren zu können.<br />
Primäre Bestandteile waren und<br />
sind dabei eine Aufstockung des<br />
Personals. Die neuen Mitarbeiter<br />
weltweit durchlaufen interne<br />
Schulungsprogramme, um ihre<br />
Qualifizierung für den Einsatz<br />
beim Kunden zu erhalten. „Durch<br />
die strukturellen und personellen<br />
Verbesserungen sind wir in der<br />
Lage, unseren Kunden schnellen<br />
und guten Service zu bieten. Das<br />
steht für uns neben einer guten<br />
Maschinenqualität an oberster<br />
Stelle“, so Helmut Motzet.<br />
www.handtmann.de<br />
Durch verbesserte<br />
Strukturen<br />
und zusätzliches,<br />
qualifiziertes<br />
Personal<br />
können Kundenanforderungen<br />
von Handtmann<br />
noch besser bearbeitet<br />
werden.<br />
Bild: Handtmann
24 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Orbitalschweissen<br />
Der idealen Schweißnaht sehr nahe<br />
Berhnahrd Foitzik<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Für Schweißarbeiten beim Bau des neuen unterirdischen Gasspeichers<br />
der Wiener Energiespeicher GmbH griff die Cofely Gebäudetechnik<br />
GmbH auf das Know-how von Kemppi zurück.<br />
Langgöns (ba). Für den neuen<br />
Wiener Gasröhrenspeicher waren<br />
insgesamt 540 Rohre mit einer<br />
Gesamtlänge von circa 8 700 m,<br />
einem Durchmesser von 1 520 mm<br />
und einer Wandstärke von<br />
19,4 mm zu verschweißen. Viel<br />
Zeit blieb nicht, das Schweißverfahren<br />
auszuwählen. Es kam nur<br />
das Orbitalschweißen in Frage –<br />
ein Verfahren, mit dem Cofely in<br />
einem früheren Projekt mit anderem<br />
Equipment nicht gerade gute<br />
Erfahrungen gemacht hatte.<br />
Jeder der Traktoren hat einen<br />
eigenen Ring als Laufbahn<br />
Schweißversuche wurden direkt<br />
bei Cofely gemacht, das Schweißpersonal<br />
gleichzeitig intensiv geschult.<br />
Tatkräftige Hilfe kam sowohl<br />
von Kemppi selbst als auch<br />
von Rothberger, dem regionalen<br />
Kemppi-Handelspartner. Im Vergleich<br />
zu den Jahre zurückliegenden<br />
Versuchen mit Orbitalschweißen<br />
gab es zwei entscheidende<br />
Verbesserungen: die höhere Prozesssicherheit<br />
und die stabilere<br />
Die mit Geräten von Kemppi erzeugten<br />
Schweißnähte überzeugen auch<br />
durch eine besonders geringe Nahtüberwölbung.<br />
<br />
Bild: Kemppi<br />
Führung des Fahrwerkes. Bei der<br />
eingesetzten Technik von Gullco<br />
International hat jeder der Traktoren<br />
seinen eigenen Ring als Laufbahn.<br />
Zehn Stunden pro Tag, maximal<br />
50 Stunden pro Woche waren die<br />
Schweißgeräte im Einsatz. Begrenzendes<br />
Kriterium: die personellen<br />
Kapazitäten. Als Schweißstromquelle<br />
diente eine FastMIG<br />
Pulse 450 W, eine Stromquelle, die<br />
jederzeit eine volle Kontrolle über<br />
die Schweißarbeiten erlaubt. Für<br />
die Schweißgeräte wurden aus<br />
Kostengründen nur die Kennlinien<br />
implementiert, die tatsächlich<br />
erforderlich waren. Kemppi hält<br />
auf diese Weise nicht nur die Komplexität<br />
gering, sondern liefert eine<br />
ganz individuelle Ausstattung.<br />
Zum Zünden des Lichtbogens<br />
hatte Kemppi noch eine kleine<br />
Änderung vorgenommen. „Sehr<br />
komfortabel“ findet es Cofely-<br />
Montageleiter Josef Bugl, wenn<br />
mit dem Start des Traktors auch<br />
der Lichtbogen gezündet wird.<br />
Optional könnte man auch noch<br />
eine Verzögerungszeit eingeben.<br />
In der Steuerung der Schweißstromquelle<br />
wurden zwei Kanäle<br />
belegt. Die Daten des einen Kanals<br />
dienten ausschließlich dem automatisierten<br />
Orbitalschweißen.<br />
Auf dem zweiten Kanal speicherte<br />
man die Parameter für das manuelle<br />
Schweißen der Endkappen.<br />
Schweißparameter im engen<br />
Toleranzbereich vorgegeben<br />
Was Bugl besonders beeindruckt<br />
hat, ist die Art, wie die<br />
Schweißparameter vorgegeben<br />
werden: „Wir geben die Schweißparameter<br />
nur innerhalb eines<br />
engen Toleranzbereiches frei, so<br />
dass auf der Baustelle wirklich nur<br />
mit den für das Verfahren freigegebenen<br />
Werten gearbeitet wird.“<br />
Dazu wurde in der Setup-Box für<br />
den Schweißstrom von 200 A nur<br />
eine Schwankungsbreite von 15 %<br />
freigegeben. Die Bandbreite von<br />
Viel Arbeit für die Schweißgeräte von Kemppi brachte der Neubau des unterirdischen Gasspeichers der Wiener Energiespeicher<br />
GmbH. Insgesamt waren 540 Rohre mit einer Gesamtlänge von 8 700 m zu verschweißen.<br />
Bild: Kemppi<br />
-5 % bis +10 % wurde aus Qualitätsgründen<br />
so eng gelegt. Bugl:<br />
„Bei größeren Toleranzen besteht<br />
die Gefahr von Verbindungsfehlern.“<br />
Bei der von Cofely gewählten<br />
Konfiguration können die Parameter<br />
also gar nicht aus dem Ruder<br />
laufen.<br />
Gerade das Orbitalschweißen,<br />
so Norbert Pfleger, Verkaufsrepräsentant<br />
von Kemppi und gelernter<br />
Schweißer, eigne sich für<br />
so enge Vorgaben, wobei die<br />
Kemppi-Schweißstromquelle die<br />
Pendelbreite, Pendelgeschwindigkeit<br />
und damit die Schweißgeschwindigkeit<br />
insgesamt regle.<br />
Eine Setup-Box gibt es für jede<br />
Stromquelle, von denen insgesamt<br />
sechs Einheiten auf der<br />
Baustelle zum Einsatz kamen.<br />
Diese Boxen werden jedoch nach<br />
Eingabe der Parameter und dem<br />
Teachen der Stromquelle wieder<br />
entfernt und nur die Verantwortlichen<br />
haben darauf Zugriff und<br />
können Änderungen vornehmen.<br />
Der Ablauf der einzelnen<br />
Schweißschritte war durchaus<br />
klassisch: Die Rohre wurden auf<br />
140 °C vorgewärmt, geheftet,<br />
und mit Füll- und Decklagen ausgeschweißt.<br />
Geringe Nahtüberwölbung<br />
senkt die Kosten erheblich<br />
Die Orbitalschweißanlage war<br />
so konzipiert, dass ein schneller<br />
Wechsel gegeben war. Besondere<br />
Aufmerksamkeit erforderte die<br />
Wahl des Fülldrahtes. Pfleger:<br />
„Für den Prozess war ein Fülldraht<br />
mit schnell erstarrendem Schlackensystem<br />
erforderlich, denn die<br />
beiden Traktoren sollten von<br />
sechs bis zwölf Uhr schweißen“ –<br />
und das möglichst zügig. Immerhin<br />
liefen rund 7 t Schweißdraht<br />
mit einer Geschwindigkeit von bis<br />
zu 6,8 m/min durch die MXF-<br />
65-Drahtvorschubgeräte. Für die<br />
V-Naht wurde ein herkömmliches<br />
Schutzgas M21 eingesetzt.<br />
Josef Bugl, seit 1984 im Unternehmen,<br />
hat schon einige Kilome-<br />
ter Schweißnähte in seinem Leben<br />
gesehen. Aber was seine Leute mit<br />
der Kemppi-Ausrüstung hinbekommen<br />
haben, nötigt ihm großen<br />
Respekt ab: „Unsere Schweißnähte<br />
sind nur ganz leicht erhaben.<br />
Damit sind wir der idealen<br />
Schweißnaht sehr nahe.“ Die geringe<br />
Nahtüberwölbung hat<br />
durchaus auch wirtschaftliche Aspekte.<br />
Denn eine nur 1 mm höhere<br />
Naht hätte schon 10 % mehr Nahtvolumen<br />
bedeutet<br />
Doch nicht erst die fertige Naht<br />
galt es zu überprüfen. Nach 30 %<br />
Nahtfüllung gab es jeweils einen<br />
Isotopentest sowie eine visuelle<br />
Kontrolle durch den Schweißtechnologen.<br />
Die fertigen Schweißnähte<br />
unterzog man einer Ultraschallprüfung<br />
und auch sie wurden<br />
noch einmal vom Technologen<br />
in Augenschein genommen.<br />
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Chiron präsentiert neue Bearbeitungszentren für Einsteiger<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Mit der Premiere seiner neuen Produktlinie ‚baseline‘ auf der Hausmesse<br />
‚Open House‘ hat Chiron die Branche überrascht. Damit will Chiron<br />
vor allem Lohnfertiger und Jobshopper ansprechen.<br />
Tuttlingen (sm). Sieben Modelle<br />
bilden das Programm der neuen<br />
Produktlinie ‚baseline‘, mit der<br />
Chiron-Kunden den kostengünstigen<br />
Einstieg in die Technologie<br />
seiner Präzisions-Fertigungszentren<br />
ermöglichen will. Mit dem<br />
Zusatz ‚baseline‘ angeboten werden<br />
die Modelle FZ12 FX, FZ15W,<br />
Mill FX 800 in jeweils zwei Varianten<br />
und die Mill 2000.<br />
Alle Modelle sind fertig vorkonfiguriert<br />
und lassen sich laut Chiron<br />
universell und flexibel einsetzen.<br />
Die ‚baselines‘ seien vollwertige<br />
Chiron-Fertigungszentren und aus<br />
den gleichen Original-Komponenten<br />
gefertigt, wie die Standardmaschinen<br />
und die für spezielle Fertigungsprozesse<br />
entwickelten Turnkey-Modelle.<br />
Unter den sieben<br />
baseline-Neuheiten, die alle einspindelig<br />
sind, findet der Kunde<br />
5-Achs-Ausführungen, Modelle<br />
mit Werkstückwechseleinrichtung<br />
und verschiedenen Steuerungen<br />
sowie Ausführungen mit unterschiedlichen<br />
Werkzeugwechslern.<br />
Mit den Neuheiten, die dank ihrer<br />
einheitlichen Konfiguration besonders<br />
schnell lieferbar sind,<br />
spricht Chiron vor allem Lohnfertiger<br />
und Jobshopper an.<br />
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Sieben Modelle<br />
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Chiron Kunden<br />
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<br />
Bild: Chiron
▶<br />
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▶<br />
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 25<br />
Infrarot<br />
Zwischen Thermometer<br />
und Wärmebildkamera<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Das preisgünstige visuelle Infrarot-Thermometer von Fluke schließt die<br />
Lücke zwischen Thermometern und Wärmebildkameras.<br />
Glottertal (sp). Fluke präsentiert<br />
das visuelle IR-Thermometer Fluke<br />
VT02, ein Werkzeug zur Fehlersuche<br />
auf Basis einer IR-Wärmekarte.<br />
Bislang musste man sich zwischen<br />
einem Einpunkt-Infrarot-Thermometer<br />
oder einer hochauflösenden<br />
Wärmebildkamera (also Infrarotoder<br />
‚IR‘-Kameras) entscheiden.<br />
Das visuelle IR-Thermometer Fluke<br />
VT02 schließt die Lücke dazwischen,<br />
denn in vielen Situationen<br />
ist eine Einpunkt-Temperaturmessung<br />
nicht aussagekräftig genug,<br />
ohne dass deswegen gleich ein<br />
vollständiges hochauflösendes<br />
Wärmebild benötigt wird. Das Gerät<br />
vereint die visuelle Darstellung<br />
einer Wärmebildkamera, die Sichtbilder<br />
einer Digitalkamera und die<br />
einfache und intuitive Bedienung<br />
eines Infrarot-Thermometers.<br />
Mit dem VT02 können Messungen<br />
für Elektrotechnik- oder Industrie-<br />
Anwendungen deutlich schneller<br />
durchgeführt werden als mit herkömmlichen<br />
Infrarot-Thermometern:<br />
Messungen an mehreren<br />
Messpunkten und das manuelle<br />
Aufzeichnen von Ergebnissen entfallen.<br />
Mit der Kombination aus<br />
Wärme- und Digitalbildern erkennt<br />
man Probleme sofort. Die<br />
Bilder werden als reine Infrarotbilder,<br />
reine Sichtbilder oder in verschiedenen<br />
Stufen (25, 50 oder 75<br />
Das neue visuelle IR-Thermometer<br />
VT02 von Fluke misst deutlich schneller<br />
als herkömmliche Infrarot-Thermometer.<br />
Bild: Fluke<br />
Prozent) überblendet dargestellt.<br />
Heiße und kalte Stellen werden mit<br />
Markierungen hervorgehoben. Die<br />
höchsten Temperaturen werden<br />
mit einer roten, die niedrigsten mit<br />
einer blauen Box markiert. Im Zentralpunkt<br />
wird ein Temperaturmesswert<br />
angezeigt. Da die Bilder<br />
auf der Micro-SD-Speicherkarte<br />
aufgezeichnet werden, müssen die<br />
Ergebnisse aus einzelnen oder<br />
mehrfachen Messungen nicht<br />
mehr separat notiert werden.<br />
Durch den Einsatz eines ultradünnen<br />
pyroelektrischen Sensors haben<br />
die Ingenieure eine Möglichkeit<br />
gefunden, die Grenzen der<br />
Technologie neu zu definieren:<br />
Fluke hat als erstes Unternehmen<br />
ein Array vorgestellt, das dicht genug<br />
ist, um eine Infrarot-Wärmekarte<br />
zu erstellen.<br />
Infrarot-Wärmekarte mit<br />
pyroelektrischem Sensor<br />
Das visuelle IR-Thermometer<br />
VT02 ist preisgünstig, kompakt, intuitiv<br />
und unkompliziert in der Bedienung,<br />
so sind Bilder ohne manuelles<br />
Fokussieren immer scharf. Mit<br />
dem VT02 aufgenommene Bilder<br />
können in die Analyse- und Dokumentationssoftware<br />
SmartView<br />
importiert werden. Auf diese Weise<br />
lassen sich professionelle Berichte<br />
erstellen, in denen die ermittelten<br />
Probleme und durchgeführten Reparaturen<br />
für andere Abteilungen,<br />
Management und Kunden aufgezeichnet<br />
werden.<br />
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Logistik<br />
Bildbasiertes Codelesen<br />
garantiert hohe Leseraten<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Cognex beobachtet einen Technologiewandel<br />
in der Logistik hin<br />
zum bildbasierten Codelesen: Immer<br />
mehr Verteilerzentren rüsten<br />
von laserbasierten Scannern und<br />
komplexen Zeilenscan-Technologien<br />
auf bildbasierte Lesetechnologien<br />
um.<br />
Karlsrhe (sp). Mit dem neuen<br />
DataMan 503 erweitert der IBV-<br />
Spezialist Cognex seine weltweit<br />
erfolgreiche Produktlinie bildbasierter<br />
Barcode-Lesegeräte für Logistik-,<br />
Post- und Einzelhandelsanwendungen.<br />
Der neue Codeleser<br />
erreicht nach Aussage des Herstellers<br />
die branchenweit höchste Leserate<br />
bis nahezu 100 %. Das Leistungs-Feedback<br />
und Fehlen beweglicher<br />
Teile machen anspruchsvolle<br />
Barcode-Leseanwendungen<br />
in Hochgeschwindigkeit<br />
möglich. Dazu erklärt Carl<br />
Gerst, Business Unit Manager für<br />
ID-Produkte: „Die höhere Leserate<br />
minimiert manuelle Nachbearbeitung<br />
von Frachtstücken, was für<br />
unsere Kunden die Kosten markant<br />
reduziert.“<br />
Logistik-Anwendungen mit<br />
hohen Geschwindigkeiten<br />
Die Produktfamilie DataMan verbindet<br />
die Vorteile von bildbasierten Lesegeräten<br />
mit der Benutzerfreundlichkeit<br />
und dem Preis von Laserscannern.<br />
<br />
Bild: Cognex<br />
Der DataMan 503 ergänzt die<br />
bestehende Produktlinie der Data-<br />
Man-Barcode-Lesegeräte und vergrößert<br />
den Anwendungsbereich,<br />
in dem bildbasierte Lesegeräte<br />
eingesetzt werden können. Er ist<br />
speziell geeignet für Logistik-Anwendungen<br />
mit hohen Geschwindigkeiten,<br />
breiten Fördergurten<br />
und großen Abweichungen in der<br />
Frachtstückhöhe. Wichtige Anwendungen<br />
sind die Hochgeschwindigkeits-Sortierung,<br />
Mehrseiten-Tunnel-Scan<br />
und Scannen<br />
großformatiger Verpackungen.<br />
Der neue Codeleser verfügt über<br />
alle DataMan-Merkmale, die Cognex-Barcode-Lesegeräte<br />
von denen<br />
der Mitbewerber unterscheidet,<br />
wie etwa:<br />
▶ Hohe Leseraten bei 1D-Barcodes<br />
mit patentierter Cognex-<br />
Hotbars-Bildanalysetechnologie<br />
▶ Garantiertes Lesen selbst bei<br />
beschädigten, verzerrten, unscharfen,<br />
zerkrazten, kontrastarmen<br />
Codes und solchen mit<br />
geringer Höhe<br />
▶ Die Fähigkeit, nicht gelesene<br />
Codes zu analysieren, indem der<br />
Benutzer sieht, was das Lesegerät<br />
sieht, am Monitor in Echtzeit<br />
oder über ein Bildarchiv<br />
▶ Das Lesegerät hat keinerlei bewegliche<br />
Teile, die verschleißen<br />
können und repariert werden<br />
müssten<br />
▶ Einfache Einrichtung und Installation<br />
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Unabhängigkeit<br />
am Feldbus<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Energieeffizienz jederzeit im Blick<br />
Minden (sp). Der neue Ethercat-<br />
Feldbuskoppler mit Adressschalter<br />
von Wago beschert dem Anwender<br />
Unabhängigkeit in seiner Netzwerkkonfiguration.<br />
Die Knotenadresse<br />
des neuen Ethercat-Feldbuskopplers<br />
(750-354/000-001) kann<br />
über einen Adressschalter fest vergeben<br />
werden. Durch die Festlegung<br />
der sogenannten Explicit-<br />
Device-ID über den Adressschalter<br />
behält der Ethercat-Feldbuskoppler<br />
stets die eingestellte Knotenadresse<br />
– und zwar unabhängig von<br />
seiner Position am Ethercat-Bus.<br />
Diese Form der Adressierung ist im<br />
Vergleich zu einfacheren Verfahren,<br />
bei denen alle Teilnehmer<br />
nach ihrer Reihenfolge am Feldbus<br />
durchnummeriert werden, deutlich<br />
unabhängiger: Änderungen in<br />
der Netzwerkkonfiguration werden<br />
weitgehend ausgeschlossen,<br />
weil infolge von Umverdrahtungen<br />
keine Adressänderungen verursacht<br />
werden. Der neue Ethercat-<br />
Feldbuskoppler verbindet Ethercat-Anwendungen<br />
mit dem modularen<br />
Wago-I/O-System 750.<br />
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26 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Schraubtechnik<br />
Hohe Drehmomente sicher bewältigen<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
In der Elektrostapler-<strong>Produktion</strong> von Still sorgt ein Tensorschrauber von<br />
Atlas Copco Tools für Prozesssicherheit, Zeitersparnis und Ergonomie.<br />
Der Tensorschrauber am Handling-Arm lässt sich in drei Achsen bewegen<br />
und einstellen.<br />
prozesses „zählt der Tensor ST mit“<br />
und reklamiert ein Zuviel oder Zuwenig<br />
direkt beim Monteur. „Damit<br />
ist eine Fehlbedienung ausgeschlossen<br />
und bei uns auch noch<br />
nicht vorgekommen“, erklärt Lutz<br />
Wehde.<br />
Essen/Hamburg (ki). Schon bei<br />
der Entwicklung eines neuen<br />
Staplers muss der Konstrukteur<br />
die spätere Montage im Blick haben.<br />
Und gewährleisten, dass sich<br />
das erdachte Fahrzeug in einem<br />
angemessenen Zeitrahmen sicher<br />
produzieren lässt. Die Konstruktion<br />
des neuen Dreirad-Elektrostaplers<br />
RX 50 NE von Still stellt die<br />
Montage vor eine doppelte Herausforderung:<br />
Hohe Drehmomente<br />
an schwer zugänglichen<br />
Stellen müssen bewältigt werden.<br />
Um diese Schraubfälle umzusetzen,<br />
wurde Atlas Copco Tools in<br />
die Planungsphase des neuen<br />
Staplers involviert. Ergebnis dieser<br />
Kooperation ist ein dokumentationsfähiger<br />
Tensor-ST-Schrauber<br />
an einem dreidimensional<br />
fahrbaren Articulated Arm.<br />
„Wir hatten den neuen Schrauber<br />
direkt zum Start unserer neuen<br />
Linie 9 zur Verfügung. Das war<br />
eine Grundvoraussetzung, da sich<br />
dieser Montageschritt mit anderen<br />
Schraubern nur sehr schwer<br />
hätte realisieren lassen“, erklärt<br />
Lutz Wehde, Fertigungsleiter bei<br />
der Still GmbH in Hamburg. Zwölf<br />
Verschraubungen à 660 Newtonmeter<br />
(Nm) zwischen Achse und<br />
Rahmen sowie drei Verschraubungen<br />
à 950 Nm zwischen Rahmen<br />
und Heckgewicht müssen<br />
vom Monteur fixiert werden. Die<br />
Schrauben werden zunächst mit<br />
120 Nm vorgespannt und im Anschluss<br />
mit dem Tensor auf das<br />
jeweilige Endmoment angezogen.<br />
„Wenn wir solche großen Drehmomente<br />
von Hand anziehen<br />
müssten oder sogar mit mehreren<br />
Schraubern, dann hätten wir auf<br />
jeden Fall einen Zeitverlust und<br />
vermutlich sogar Qualitätseinbußen“,<br />
beschreibt Lutz Wehde einen<br />
der Gründe für den Einsatz<br />
des Tensors ST. Einen weiteren<br />
Vorteil sieht er in der hohen Flexibilität<br />
des frei beweglichen Auslegerarms.<br />
„Der Articulated Arm<br />
arbeitet dreidimensional“, erläutert<br />
der Fertigungsleiter. „Der<br />
Monteur kann ihn also überall hin<br />
verdrehen, um die Schrauben auf<br />
der linken und rechten Seite, vorn<br />
und hinten sowie oben und unten<br />
anzuziehen. Das hat uns beim<br />
Thema Prozesssicherheit ganz<br />
stark geholfen, aber auch beim<br />
Thema Ergonomie nach vorne<br />
gebracht.“<br />
Ergonomische<br />
Handhabung<br />
Denn dadurch, dass der Schrauber<br />
am Articulated Arm befestigt<br />
ist, wird das Werkzeug gewichtslos<br />
und überträgt auch keine Reaktionskräfte<br />
mehr auf das Hand-<br />
Arm-System des Werkers. Darüber<br />
hinaus kommt es komplett<br />
ohne Gegenhalter aus. Der Mitarbeiter<br />
muss lediglich den Schrauber<br />
führen und den Befehl zum<br />
Anziehen geben. Dafür kann der<br />
Articulated Arm je nach Bedarf<br />
Verschraubung des Fahrzeugrahmens mit dem Heckgewicht: Mit Hilfe des<br />
Tensor ST am Articulated Arm lassen sich auch Verschraubungen mit hohen<br />
Drehmomenten an unzugänglichen Stellen sicher und genau anziehen.<br />
<br />
mehr oder weniger leichtgängig<br />
eingestellt werden. „Dieses Werkzeug<br />
lässt sich praktisch wie ein<br />
Spielzeug handhaben“, erklärt<br />
Wehde mit einem Augenzwinkern.<br />
„Es sitzt zwar an einem sehr<br />
großen Auslegerarm, aber der ist<br />
sehr leicht zu bedienen. Auch die<br />
Frauen bei uns in der Fertigung<br />
können diese Teile ohne Anstrengung<br />
bewegen.“<br />
Neben diesen ergonomischen<br />
Vorteilen unterstützt der Tensor<br />
ST das hohe Niveau im Bereich<br />
Qualität und Prozesssicherheit im<br />
Hause Still. Denn der Schrauber<br />
Bild: Atlas Copco Tools<br />
macht es dem Monteur praktisch<br />
unmöglich, eine Schraube zu vergessen<br />
oder ein falsches Drehmoment<br />
zu benutzen. „Der Mitarbeiter<br />
wählt die passende Stecknuss<br />
aus der sogenannten Nussbar“, erläutert<br />
Lutz Wehde. „Mit der Auswahl<br />
der Nuss weiß der Tensor ST<br />
dann sofort, mit welchem Drehmoment<br />
gearbeitet werden soll,<br />
denn die Drehmomente sind in der<br />
Tensor-Steuerung hinterlegt und<br />
jeweils an die passende Stecknuss<br />
gekoppelt.“ Auch die Anzahl der<br />
Schrauben wird im Vorfeld programmiert.<br />
Während des Schraub-<br />
Wöchentliche Überprüfung<br />
aller Verschraubungsdaten<br />
Trotz dieser positiven Erfahrungen<br />
werden bei Still alle Schraubfälle<br />
ein zweites Mal kontrolliert.<br />
Dafür sendet die Steuerung des<br />
dokumentationsfähigen Werkzeugs<br />
alle Schrauberdaten über<br />
das Firmen-Ethernet an die Qualitätssicherung.<br />
In einer Datenbank<br />
werden alle Schraubfälle eines<br />
Staplers gerätespezifisch archiviert.<br />
„Wir ordnen die Schrauber-<br />
Daten direkt dem entsprechenden<br />
Fahrzeug zu“, erläutert Lutz Wehde.<br />
„Der Monteur scannt zuerst<br />
den Barcode am Fahrzeug ein.<br />
Dadurch wissen wir später ganz<br />
genau, für welchen Stapler der<br />
Schraubfall ausgelöst wurde. In<br />
der Datenbank werden die Werte<br />
dann genau diesem Fahrzeug zugeschrieben.“<br />
Einmal wöchentlich<br />
prüft die Qualitätssicherung alle<br />
gespeicherten Verschraubungsdaten,<br />
erkennt eventuelle Fehler<br />
und kann sie nachträglich beheben.<br />
„Die doppelte Kontrolle<br />
durch den Werker und die Qualitätssicherung<br />
gibt uns die Garantie,<br />
dass die Fahrzeuge in der 100<br />
Prozent richtigen Qualität ausgeliefert<br />
werden“, sagt Wehde.<br />
AtlasCopco<br />
www.atlascopco.com<br />
Effizienz-Navi<br />
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Handhabung ✔ Zeit<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Handling<br />
Fixer, griffiger Handlanger<br />
Messumformer<br />
Uni- und bidirektionale Messbereiche<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Comau präsentiert einen neuen<br />
Roboter ‚SMARTS5 NJ60‘. Der<br />
Handlings-Roboter verfügt über<br />
eine Tragkraft von 60 Kilogramm<br />
und eine Reichweite von 2,20<br />
Meter.<br />
I-Turin (sp). Mit dem neuen Handlings-Roboter<br />
SMARTS5 NJ60 baut<br />
Comau sein aktuelles Roboterprogramm<br />
weiter aus. Der SMARTS5<br />
NJ 60 soll laut Hersteller perfekt für<br />
Handhabungsanwendungen geeignet<br />
sein. Das niedrige Gesamtgewicht<br />
und das ausgezeichnete<br />
Bahnverhalten ermöglichen höhe-<br />
Der neue Roboter<br />
‚SMARTS5 NJ60<br />
von Comau für<br />
Handhabungsanwendungen.<br />
<br />
Bild: Comau<br />
re Geschwindigkeiten und reduzierte<br />
Zyklus-Zeiten.<br />
Laut Angaben von Comau überzeugt<br />
der Roboter mit Topleistungswerten:<br />
sowohl bei Geschwindigkeit,<br />
Beschleunigung,<br />
Zykluszeit und Betriebsbedingungen.<br />
Mit seiner hohen Reichweite<br />
zähle er zu den Besten seiner Klasse.<br />
Der mobile Handlanger besteche<br />
auch durch seine kompakte<br />
Form und Stabilität.<br />
Zwei zusätzliche Varianten verfügen<br />
über noch größere Reichweiten:<br />
NJ40 erreicht 2,50 Meter –<br />
und NJ16 beachtliche 3,10 Meter.<br />
Die Robotertypen verfügen über<br />
zwei Handgelenks-Varianten:<br />
Standard oder alternativ Offset-<br />
Handgelenk für Schleifprozesse.<br />
Ihre hohe Präzision sorgt nach<br />
Angaben von Comau für eine<br />
überragende Qualität. Der Industrieroboter-Hersteller<br />
Comau beschreibt<br />
seine Modelle als ideale<br />
Lösung für die Automatisierung<br />
von Werkzeugmaschinen.<br />
www.robotics.comau.com<br />
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Service<br />
Handhabung Zeit ✔<br />
Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Der neue Differenzdruck-Messumformer<br />
von Synotech kann<br />
zwischen acht Messbereichen<br />
umschalten.<br />
Differenzdruck-Messumformer mit 8 umschaltbaren Messbereichen.<br />
<br />
Bild: Synotech<br />
Hückelhoven (sp). Die Differenzdruck-Messumformer<br />
der Serie<br />
D260MS von Synotech bieten aufgrund<br />
einiger neuer Funktionen<br />
eine hohe Flexibilität. So sind hier<br />
nicht nur die Messbereiche umschaltbar,<br />
sondern auch die Ausgangssignale.<br />
Jeder Messumformer<br />
bietet 8 uni- und bidirektionale<br />
Messbereiche, die über Schiebeschalter<br />
eingestellt werden können.<br />
Nach einer Umschaltung ist<br />
keinerlei Kalibrierung erforderlich.<br />
Neben den Messbereichen lässt<br />
sich bei diesen Sensoren auch die<br />
Art des Ausgangssignals umschalten.<br />
Sie generieren wahlweise ein<br />
Spannungs- oder Stromsignal.<br />
Die Schiebeschalter sind durch<br />
Öffnen einer Abdeckung gut erreichbar.<br />
Der Messumformer ist<br />
auch hinsichtlich seiner Versorgungsspannung<br />
flexibel: er kann an<br />
Gleich- und Wechselspannungen<br />
zwischen 13 … 30 V betrieben werden.<br />
Die Flexibilität der Aufnehmer<br />
D260MS hilft nicht nur die Kosten<br />
bei der Bevorratung zu reduzieren,<br />
sondern garantiert kürzeste Reaktionszeiten<br />
in einem Servicefall.<br />
Ist die Umschaltung der Ausgangssignale<br />
nicht gewünscht, so<br />
steht als preisgünstige Alternative<br />
die Modellreihe D267MR zur Verfügung,<br />
bei der sich lediglich die<br />
Messbereiche umschalten lassen.<br />
www.synotech.de<br />
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Lebensdauer<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 27<br />
Lagermodernisierung<br />
Kaizen im Materialfluss verwirklicht<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Zur Optimierung der innerbetrieblichen Logistik hat der Baumaschinenhersteller<br />
Komatsu für sein Hanomag-Werk in Hannover den<br />
Wareneingang sowie den Warenverteiler für die Hochregallagergassen<br />
durch die HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH gestalten lassen.<br />
Simulation von<br />
Wareneingang,<br />
Verteilersystem<br />
und Hochregallager<br />
bei Komatsu<br />
Hanomag.<br />
Bild: HaRo Anlagen- und<br />
Fördertechnik GmbH<br />
Rüthen (rm). Im Werk in der niedersächsischen<br />
Landeshauptstadt<br />
werden vorrangig Radlader in unterschiedlichsten<br />
Größen gefertigt.<br />
In den Fertigungs- und Montagestraßen<br />
wird das Prinzip Lean<br />
Production angewandt. Zuletzt hat<br />
Komatsu ein Hochregallager für<br />
die umfassende Materialversorgung,<br />
mit hohem Überseeanteil<br />
aus Japan, in Betrieb genommen.<br />
Nun sollten der Wareneingang<br />
und die Warenzuführung zum<br />
Hochregal automatisiert werden.<br />
Denn der Wareneingang sollte eine<br />
geordnete Struktur und damit hohe<br />
Transparenz ermöglichen.<br />
Durch einen Verteiler für die einzelnen<br />
Regalgassen wollte Komatsu<br />
Hanomag weniger Gabelstaplerverkehr<br />
sowie eine hohe Zielsi-<br />
Kaizen im Materialfluss<br />
Im Rahmen eines ständigen Verbesserungsprozesses<br />
hat Komatsu<br />
Hanomag Wareneingang und –<br />
verteilung im Werk Hannover mit<br />
Technik von HaRo automatisiert:<br />
▶▶<br />
Automatisierter Wareneingang<br />
▶▶<br />
Verteiler auf die Hochregalgassen<br />
▶▶<br />
Weniger Staplerverkehr<br />
▶▶<br />
Hoher Automatisierungsgrad<br />
▶▶<br />
Fördergewichte 100 bis 1200 kg<br />
cherheit erreichen. Die Warenströme<br />
wurden durch HaRo – Komatsu<br />
Hanomag hat bereits mehr als 15<br />
Jahre Kontakt mit dem Unternehmen<br />
– mithilfe von Simulationsprogrammen<br />
analysiert. Nach einer<br />
Untersuchung der Arbeitsplatzgestaltung<br />
erfolgte der Startschuss<br />
für das Projekt.<br />
Ein Transferwagen bedient<br />
sieben Lagergassen<br />
Im Außengelände werden die<br />
ankommenden Lkws entladen, die<br />
Transporteinheiten – Palettenware<br />
und Gitterboxen – per Flurförderzeug<br />
direkt und ohne Zwischenlagerung<br />
auf den I-Punkt der HaRo-<br />
Anlage verbracht. Hierbei wurde<br />
die Gabelstapler-Aufgabe besonders<br />
sorgfältig konstruiert. Robuste<br />
Rammschütze und Einlaufführungen<br />
schützen die automatische<br />
Anlage vor Beschädigungen. Ebenso<br />
widerstandsfähige Rollenbahnen<br />
mit dem Quickflex-System von<br />
HaRo sowie spezielle Sensorik unterstützen<br />
auch bei widrigen Wetterverhältnissen<br />
einen störungsfreien<br />
Lauf. Fördergüter von 100 bis<br />
1200 kg Gewicht können sicher<br />
transportiert werden. Ein automatischer<br />
Anlauf mit Sicherheitsabfragen<br />
erleichtert dem Gabelstaplerfahrer<br />
die Arbeit. Zug um Zug<br />
kann er den Lkw schnell entleeren.<br />
Nach einer Staustrecke von mehreren<br />
Palettenplätzen erfolgt die<br />
Einschleusung in das Werk, wobei<br />
ein Schnelllauftor als Kälte- und<br />
Zugluftschutz auf den Anlagentakt<br />
abgestimmt ist. Die Verteilung zu<br />
den Arbeitsplätzen wird nach einer<br />
weiteren Staustrecke durch Kettenförderer<br />
KF3D und Exzenter-<br />
Stationen EXE140 erledigt.<br />
Die Kettenförderer sind durch<br />
Systembleche verkleidet, was die<br />
Sicherheit verbessert. Die breite<br />
Duplexkette mit stabilen Führungen<br />
ermöglicht exakte Positionierungen,<br />
so HaRo. Spezielle Übergabestränge<br />
mindern den Polygoneffekt<br />
der Ketten. Elektromotorische<br />
Exzenterheber in spielfreier Ausführung<br />
bewirken eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />
und übergeben<br />
die Eingangsware an wartungsfreie<br />
Gefällebahnen RFL, welche am<br />
Auslauf sanft abbremsen. Das<br />
leichte Gefälle lässt trotz hoher<br />
Fördergutgewichte auch ein manuelles<br />
Zurückschieben zu, sodass<br />
die Mitarbeiter immer ergonomische<br />
Greifgeometrien für die Auftragsbearbeitung<br />
vorfinden.<br />
An insgesamt fünf Stationen<br />
wird die Ware geprüft, vorkommissioniert,<br />
mit einem Barcodelabel<br />
versehen und abschließend von<br />
Flurförderzeugen übernommen.<br />
Dabei können verschiedene Versorgungsstrategien<br />
der Arbeitsplätze<br />
an der zentralen Steuerung<br />
– sie kommt ebenfalls von HaRo -<br />
per Display schnell und komfortabel<br />
eingestellt werden.<br />
Energieeffiziente Hauptantriebe<br />
und Laserpositionierung<br />
Die vorkommissionierte, mit<br />
Barcode versehen Ware an die<br />
Übergabepunkte des Hochregallagers<br />
zu fördern, war eine weitere<br />
Aufgabenstellung für HaRo. Der<br />
Gabelstapler übergibt das Transportgut<br />
an einer zentralen Aufgabestation<br />
an eine Staustrecke mit<br />
Kettenförderer KF3D. Auch hier<br />
unterstützt ein robuster Rammschutz<br />
mit integriertem Positionierwinkel<br />
eine präzise Übernahme.<br />
Zeitsparend ist der schnelle<br />
automatische Anlauf der Anlage,<br />
abgesichert mittels entsprechender<br />
Sensorik. Auch die Kettenförderer<br />
in der Staustrecke sind mit<br />
Systemblechen verkleidet. In Verbindung<br />
mit einer entsprechenden<br />
Not-Aus-Strategie konnte an<br />
dieser Stelle auf großräumige<br />
Schutzumzäunung verzichtet<br />
werden.<br />
Am Auslauf der Pufferstrecke<br />
wird die Transporteinheit gescannt<br />
und vereinzelt an den Transferwagen<br />
QWA übergeben. Direkt nach<br />
der Abgabe auf den Transferwagen<br />
wird ein zweiter Brandabschnitt<br />
gequert. HaRo übernahm die Abstimmung<br />
mit dem Brandschutztor<br />
und den bestehenden Auflagen<br />
für eine Zertifizierung. Eine Transferzeit<br />
von 80 s pro Ladungseinheit<br />
bei einem Einsatzbereich von nahezu<br />
65 m bedingte eine besondere<br />
Shuttle-Konstruktion.<br />
www.haro-gruppe.de<br />
Effizienz-Navi<br />
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Handhabung ✔ Zeit ✔<br />
Lebensdauer ✔<br />
Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />
Werkzeugdatenverwaltung<br />
Nahtlose Integration – weltweite Verfügbarkeit<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Der Kran- und Verzahnungsspezialist Liebherr setzt die Werkzeugdaten-<br />
Verwaltungssoftware TDM bei der Fertigungsplanung und CAD/CAM-Simulation<br />
ein, wo sie sich nahtlos in die eigenen Abläufe integrieren lässt.<br />
Tübingen (rm). Ob Werkzeuge,<br />
Vorrichtungen, Prüfmittel, Rüstund<br />
Spannmittel und deren Daten<br />
– die modulare TDM-Software ist<br />
für den weltweiten Einsatz gerüstet.<br />
Beispielsweise stehen damit an<br />
allen Standorten eines Unternehmens<br />
aktuelle und präzise Werkzeugdaten<br />
bereit. Mit 3D-Modellen<br />
können NC-Programmierer<br />
und Zerspaner weltweit <strong>Produktion</strong>sabläufe<br />
mit höherer Präzision<br />
Weltweit verfügbar<br />
Liebherr kann mit der Werkzeugdaten-Verwaltungssoftware<br />
von<br />
TDM Daten auch für andere Anwendungen<br />
weltweit nutzen:<br />
▶▶<br />
3D-Modelle aus 2D-Zeichnungen<br />
▶▶<br />
Datenkonverter integriert<br />
▶▶<br />
Werkzeugdaten live aktualisieren<br />
▶▶<br />
Datenübertragung verschlüsselt<br />
▶▶<br />
Multikatalogsuche<br />
▶▶<br />
Schneller Datenimport/-export<br />
simulieren und realitätsgetreue<br />
Modelle für ihre Kollisionsbetrachtung<br />
errechnen.<br />
Bei Liebherr profitieren nicht<br />
nur Programmierung, Lagerhaltung<br />
und Voreinstellung von der<br />
Durchgängigkeit der digitalen<br />
Werkzeugverwaltung – auch Liftsysteme<br />
und Vending-Automaten<br />
sind über TDMstoreasy direkt angebunden.<br />
Mitarbeiter können<br />
Werkzeugdaten live im System aktualisieren<br />
und pflegen. Die aktualisierten<br />
Werkzeug- und Technologiedaten<br />
sind dann weltweit sofort<br />
nutz- und abrufbar.<br />
TDM Global Line als Add-on ab<br />
Version 4.6 läuft auf der gleichen<br />
Datenbank wie die Basisinstallation.<br />
Die weltweite Datenübertragung ist<br />
voll verschlüsselt und wird zudem<br />
komprimiert, um einen schnellen<br />
Abruf der Daten zu ermöglichen.<br />
Alle Werkzeugdaten inklusive der<br />
3D-Modelle der Werkzeuge sind in<br />
Sekundenschnelle auf dem Bildschirm<br />
zu sehen. Durch den Einsatz<br />
eines Application Servers ist das gesamte<br />
System einfach skalierbar.<br />
Um 3D-Modelle aus den 2D-<br />
Zeichnungen der Werkzeuge erstellen<br />
zu können, enthält die<br />
Software einen 2D/3D-Rotationsgenerator.<br />
Bei rotationssymmetrischen<br />
Werkzeugen erstellt der<br />
Nutzer eine 2D-Hüllkontur, markiert<br />
die Schneide, und nach einem<br />
Klick generiert TDM daraus das<br />
komplette 3D-Modell des Werkzeugs.<br />
Für die weitere Arbeit in einer<br />
CAD/CAM-Software enthält<br />
die Software zahlreiche Konverter.<br />
Zukünftig gibt es eine Suche<br />
über alle Werkzeugkataloge<br />
Damit lassen sich die 3D-Modelle<br />
einfach in viele gängige Programmiersysteme<br />
exportieren und für<br />
die jeweils eingesetzte Fertigungssimulation<br />
verwenden. Präzise<br />
Werkzeugmodelle unterstützen<br />
eine genauere virtuelle Abbildung<br />
des <strong>Produktion</strong>sprozesses.<br />
Zukünftig wird die Version 4.6<br />
von TDM eine Multikatalogsuche<br />
enthalten, mit der über alle vorhandenen<br />
Werkzeugkataloge<br />
schnell und einfach nach Werkzeugen<br />
gesucht werden kann. Anschließend<br />
lässt sich die Suche<br />
weiter eingrenzen, indem die passenden<br />
Ergebnisse per Mausklick<br />
aufgerufen werden. Zudem wird es<br />
weitere Möglichkeiten geben,<br />
Werkzeugdaten zu importieren.<br />
Beispielsweise können dann mit<br />
dem I-PAC Downloader von einer<br />
Homepage Werkzeuge geladen<br />
und in einem Zug importiert werden.<br />
Per Tool Loader lassen sich<br />
Bei Liebherr sind<br />
neben Programmierung,<br />
Lagerhaltung<br />
und<br />
Voreinstellung<br />
sogar Liftsysteme<br />
und Vending-Automaten<br />
in die digitale<br />
Werkzeugverwaltung<br />
eingebunden.<br />
Werkzeugdaten von Lieferanten<br />
anfordern und importieren.<br />
www.tdmsystems.com<br />
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<br />
Bild: Liebherr
28 · Energie-Effizienz · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
SMART GRID<br />
Stromnetze: Intelligenz macht verwundbar<br />
MICHAELA NEUNER<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Energiewirtschaft und produzierendes Gewerbe unterschätzen das Risikopotenzial,<br />
welches der Umbau der Stromnetze zum Smart Grid birgt.<br />
Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des TÜV Süd.<br />
LANDSBERG. „Die vermehrte Einspeisung<br />
von Strom aus erneuerbaren<br />
Energien und der Umbau der<br />
Stromnetze zu Smart Grids sind<br />
Herausforderungen für die Versorgungssicherheit<br />
und die Netzstabilität“,<br />
sagt Dr. Kai Strübbe, Leiter<br />
des Bereichs Embedded Systems<br />
der TÜV Süd AG.<br />
Wie es um ‚Security und Safety in<br />
einer smarten Energiewelt’ derzeit<br />
in der Energiewirtschaft und im<br />
produzierenden Gewerbe bestellt<br />
ist, beleuchtet die gleichnamige<br />
Studie, die der TÜV Süd auf der<br />
Hannover Messer vorstellte. Ein<br />
zentrales Ergebnis: Im Zuge der<br />
Um- und Aufrüstung der Netze zu<br />
Smart Grids sehen die Experten<br />
des TÜV Süd erheblichen Nachholbedarf<br />
in Sachen Sicherheit. „In<br />
intelligenten Stromnetzen wird der<br />
Bereich der IT-Security, der Schutz<br />
vor feindlichen Angriffen immer<br />
wichtiger“, so Strübbe.<br />
Und am Smart Grid führt kein<br />
Weg vorbei. Ein zunehmender An-<br />
teil von Energie aus Quellen, die<br />
sich nur bedingt steuern lassen,<br />
erfordert eine ‚intelligente’ Netzstruktur.<br />
Netzbetreiber, Energieversorger<br />
und Energieverbraucher<br />
werden künftig deutlich mehr Informationen<br />
austauschen müssen<br />
als bisher und das tagtäglich. Um<br />
die zur Verfügung stehende Energie<br />
optimal zu nutzen, Bedarf und<br />
Angebot im Gleichgewicht zu halten<br />
und sowohl Netzstabilität als<br />
auch Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />
muss jederzeit bekannt<br />
sein, wer wann wie viel<br />
Strom erzeugt, einspeist, verbraucht<br />
oder speichert.<br />
Sensibilisierung für Sicherheit<br />
muss besser werden<br />
Dazu bedarf es umfassender<br />
Steuerungs- und Regelungssysteme,<br />
die Erzeugung und Verbrauch<br />
aufeinander abstimmen – umfassend,<br />
schnell und mit einem hohen<br />
Automatisierungsgrad. Technisch<br />
Kommt das Smart Grid, reichen Warnschilder und Zäune allein nicht mehr<br />
aus, um Energieversorgungsanlagen abzusichern.<br />
Bild: B. Wylezich /Fotolia<br />
ist das machbar, sind sich Experten<br />
sicher. Allerdings wachse durch<br />
Smart Grids auch die Bedrohung<br />
durch Schadsoftware und ähnliche<br />
Attacken, warnt IT-Experte Strübbe.<br />
Die meisten der 255 befragten<br />
Unternehmen – Energieversorger,<br />
Stadtwerke und mittelständische<br />
Fertigungsbetriebe – gehen trotzdem<br />
davon aus, dass die Versorgungsqualität<br />
durch die Energiewende<br />
nicht beeinträchtigt werden<br />
wird. Ein nicht unerheblicher Teil<br />
der Befragten - zwischen 20 % bei<br />
den Stadtwerken und 28 % im produzierenden<br />
Gewerbe – erwartet<br />
sogar, dass die Zahl von Netzschwankungen<br />
und Stromausfällen<br />
in Zukunft zurückgeht.<br />
Das Vertrauen in die Versorgungsqualität<br />
hat laut TÜV Süd zur<br />
Folge, dass im produzierenden<br />
Gewerbe nur die Hälfte der befragten<br />
Unternehmen ausreichend ge-<br />
gen Störungen bei der Stromversorgung<br />
geschützt ist. 32 % bewerten<br />
ihre Situation als ‚sicher‘ und<br />
<strong>17</strong> % als ‚sehr sicher‘. Lediglich eine<br />
Minderheit der Unternehmen will<br />
künftig mehr für die Sicherheit tun:<br />
28 % bei den Energieversorgern<br />
und 22 % im produzierenden Gewerbe.<br />
„Vor allem die Aussagen zur<br />
IT-Security sehen wir mit großer<br />
Sorge“, sagt Strübbe. Durch IT-Attacken<br />
können nicht nur Daten von<br />
Verbrauchern und Unternehmen<br />
ausspioniert, sondern ganze Versorgungsinfrastrukturen<br />
lahmgelegt<br />
werden, befürchtet er.<br />
Schutz gegen Störungen und<br />
Angriffe ist mangelhaft<br />
Die gute Nachricht: Zumindest<br />
Fertigungsbetrieben bleibt noch<br />
etwas Zeit, sich zu wappnen. Der<br />
Bundesverband der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft BDEW hat Anfang<br />
Februar eine Roadmap vorgelegt,<br />
die ‚Realistische Schritte zur<br />
Umsetzung von Smart Grids in<br />
Deutschland‘ aus Sicht der Energiewirtschaft<br />
vorgestellt. Unter den<br />
dort skizzierten Voraussetzungen<br />
sei der Umbau der Netze bis 2022<br />
realisierbar, so der BDEW.<br />
www.tuev-sued.de<br />
ENERGIE-SPAR-TIPP<br />
Stahlproduktion: Entstaubt arbeitet effizienter<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Ein neues Trockenentstaubungsverfahren verbessert Energierückgewinnung<br />
und Staubrecycling in der Stahlproduktion. Es reduziert<br />
zudem den Platzbedarf für Anlagen und verringert Investitionskosten.<br />
MÜNCHEN (MN). Ein neues Entstaubungsverfahren<br />
von Siemens<br />
für die Rohstahlerzeugung verbessert<br />
die Energierückgewinnung<br />
und das Staubrecycling aus Hochofenabgasen.<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Entstaubungsanlagen<br />
steigert das neu entwickelte<br />
Verfahren Simetal Merim die Energierückgewinnung<br />
um 20 bis 30 %.<br />
Für das Merim-Verfahren (Maximized<br />
Emission Reduction and<br />
energy recovery in IronMaking)<br />
sind keine Aufbereitungsanlagen<br />
für Wasser oder Schlämme mehr<br />
erforderlich. Dies reduziert den<br />
Platzbedarf der Anlage und senkt<br />
die erforderlichen Investitionen.<br />
Eine solche Entstaubungsanlage<br />
wird jetzt an einem neuen Hochofen<br />
des türkischen Baustahlherstellers<br />
Kardemir installiert. Die<br />
neue Anlage am Standort Karabük<br />
soll in der zweiten Hälfte dieses<br />
Jahres in Betrieb gehen.<br />
Beim Hochofenprozess zur Rohstahlerzeugung<br />
entsteht ein stark<br />
staubhaltiges Abgas, das sogenannte<br />
Gichtgas. Dieses Gas kann<br />
zur Energierückgewinnung genutzt<br />
werden, indem es eine Turbine<br />
antreibt. Vorher muss es allerdings<br />
entstaubt werden, um die<br />
Turbinenschaufeln nicht zu beschädigen.<br />
Der Staub besteht<br />
hauptsächlich aus feinen und groben<br />
Eisenerzteilchen, die nach<br />
dem Abtrennen recycelt werden<br />
können. Bisher werden großteils<br />
Nassentstaubungsverfahren verwendet,<br />
bei dem Abwasser und<br />
Schlämme entstehen, oder ein<br />
Computeranimation einer Merim-Trockenentstaubungsanlage von Siemens.<br />
Eine Anlage dieses Typs wird bis Mitte 2013 beim türkischen Stahlerzeuger<br />
Kardemir errichtet.<br />
Bild: Siemens<br />
Trockenentstaubungsverfahren,<br />
dessen Staubfilter sehr temperaturempfindlich<br />
sind. Daher ist die<br />
Trockenentstaubung bisher nicht<br />
sehr verbreitet.<br />
Das neu entwickelte Merim-<br />
Trockenentstaubungsverfahren<br />
ermöglicht eine optimale Reinigung<br />
des Abgases vor der Energierückgewinnung<br />
und eine effiziente<br />
Trennung der Stäube in nutzbare<br />
und nicht nutzbare Anteile. Es beruht<br />
auf einer zweistufigen Trockenentstaubung<br />
mit neuartigem<br />
Fliehkraftabscheider und Gewebefiltern<br />
und steigert die Energierückgewinnung<br />
der Gichtgasturbine<br />
um 20 bis 30 %. Mit seinem patentierten<br />
‚Advanced temperature<br />
Energierückgewinnung aus<br />
staubfreiem Gichtgas<br />
Control System‘ löst Siemens das<br />
Problem der temperaturempfindlichen<br />
Gewebefilter. Die Gichtgastemperatur<br />
wird stabil in einem<br />
Temperaturbereich zwischen 80°<br />
und 250 °C gehalten, sodass der<br />
Gewebefilter weder durch zu hohe<br />
Temperaturen beschädigt wird,<br />
noch bei zu niedrigen Temperaturen<br />
Anbackungen durch Kondensation<br />
entstehen kann. Dazu wird<br />
das Gichtgas entweder mittels<br />
Wassereindüsung gekühlt oder mit<br />
einem Brenner erhitzt.<br />
Laut Siemens senkt Merim den<br />
Staubgehalt im Abgas auf weniger<br />
als drei Milligramm pro Normalkubikmeter<br />
und die Separierungseffizienz<br />
der nutzbaren Anteile erreicht<br />
bis zu 90 %. Die Anlage bei Kardemir<br />
ist für die Reinigung von maximal<br />
400 000 Normalkubikmetern Gichtgas<br />
pro Stunde ausgelegt.<br />
www.siemens.com<br />
PRODUKT DER WOCHE<br />
Strom für netzferne Anlagen<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
BRUNNTHAL/MÜNCHEN (MN). Eine<br />
um 50 % gesteigerten garantierte<br />
Lebensdauer von 4 500 Betriebsstunden<br />
und eine Reduzierung der<br />
Betriebskosten um bis zu 40 % verspricht<br />
Hersteller SFC Energy professionellen<br />
Nutzern netzferner Stromversorgungslösungen.<br />
Die neuen<br />
EFOY-Pro-Brennstoffzellen böten eine<br />
zuverlässige Stromversorgung<br />
rund um die Uhr, bei jedem Wetter<br />
und zu jeder Jahreszeit sowie eine<br />
lange bedienerfreie Autarkie für alle<br />
Arten von netzfern betriebenen<br />
Anwendungen.<br />
Die Geräte der neuen EFOY-Pro-Generation<br />
sind in zwei Leistungsklassen<br />
erhältlich. Beide Leistungsklassen<br />
verfügen in der Duo-Variante<br />
über zwei Tankanschlüsse. In dieser<br />
Variante können zwei 28-Liter-Tankpatronen<br />
direkt an eine Brennstoffzelle<br />
angeschlossen werden. Diese<br />
Produktneuerung wurde eingeführt,<br />
um den Anwendern noch längere<br />
Autonomie ohne Benutzereingriff<br />
zu geben. So kann eine EFOY<br />
SFC Energy startet den Verkauf seiner neuen Generation<br />
EFOY Pro Brennstoffzellen für Industrieanwendungen.<br />
Bild: SFC<br />
Pro 800 Duo eine Anwendung mit<br />
einem kontinuierlichen Leistungsbedarf<br />
von 25 Watt über 100 Tage<br />
lang autark und ohne Benutzereingriff<br />
mit Strom versorgen.<br />
Wie ihre Vorgänger seien auch die<br />
neuen EFOY-Pro-Brennstoffzellen<br />
leise, wetterunabhängig, wartungsfrei,<br />
fernsteuerbar und umweltfreundlich,<br />
betont SFC Energy. Damit<br />
eigneten sie sich ideal als<br />
Stromerzeuger in einer Vielzahl von<br />
netzfernen Einsatzfeldern. Sie können<br />
verdeckt, an Bord von Fahrzeugen,<br />
im Schaltschrank oder in einer<br />
wetterfesten Box, mobil und stationär<br />
verwendet werden.<br />
Darüber hinaus bieten sich EFOY-<br />
Pro-Brennstoffzellen als Hybrid-<br />
Energieversorgung an oder als Back<br />
Up-Ergänzung zu Solar. Sobald die<br />
Solaranlage nicht genügend Leistung<br />
bringt, schaltet sich die Brennstoffzelle<br />
vollautomatisch zu und<br />
gleicht die Energielücke aus. Dadurch<br />
können große und kostenaufwändige<br />
Solarkonstruktionen vermieden<br />
werden.<br />
www.efoy-pro.com
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 29<br />
HANNOVER MESSE 2013<br />
„Die Cloud ist der Schlüssel<br />
zur modernen Fabrik“<br />
TINO BÖHLER, PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Die Fraunhofer-Gesellschaft setzt auf Industrie 4.0. Zur Hannover Messe<br />
zeigten die Institute Arbeitsergebnisse zum Thema. IPA-Chef Bauernhansl<br />
hob den Zeigefinger: Die Industrie muss noch viel lernen.<br />
HANNOVER (ILK). „Eine Revolution<br />
kann nicht verordnet werden“, sagte<br />
Professor Dr. Reimund Neugebauer,<br />
Präsident der Fraunhofer-<br />
Gesellschaft, im Rahmen einer<br />
Veranstaltung zur ‚ Fabrik der Zukunft’<br />
auf der Hannover Messe,<br />
und spielte damit auf den in jüngster<br />
Zeit häufig verwendeten Begriff<br />
der 4. Industriellen Revolution an.<br />
Unwiderlegbar wird schon heute<br />
die moderne Fertigung vor große<br />
Herausforderungen gestellt: Sie<br />
muss flexibel, effizient und nachhaltig<br />
sein. Dazu kommen globale<br />
Phänomene wie knappe Ressour-<br />
Zukunft: Mehr Produkte<br />
aus weniger Ressourcen<br />
cen, demographischer Wandel,<br />
Energiewende, Globalisierung,<br />
Verstädterung und Individualisierung.<br />
Neugebauer: „Künftig müssen<br />
wir nicht nur mehr Produkte<br />
aus weniger Ressourcen, sondern<br />
auch neue Waren für eine alternde<br />
Gesellschaft fertigen – und das mit<br />
älter werdenden Mitarbeitern.“ Ein<br />
Schlüssel zum Erfolg ist hier die<br />
intelligente und wandelbare <strong>Produktion</strong>.<br />
Mikroelektronische Systeme<br />
kombiniert mit Informa-<br />
tions- und Kommunikationstechnik<br />
sollen es ermöglichen, dass<br />
sich <strong>Produktion</strong>sprozesse selbst<br />
organisieren.<br />
Unter dem Schlagwort Industrie<br />
4.0 soll das die Entwicklungs- und<br />
<strong>Produktion</strong>slandschaft in den Fabriken<br />
in den nächsten Jahren dramatisch<br />
verändern, um Deutschland<br />
im globalen Wettbewerb fit zu<br />
machen. Noch seien wir nicht so<br />
weit, es gäbe noch Nachholbedarf,<br />
wie Professor Dr. Thomas Bauernhansl,<br />
Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts<br />
für <strong>Produktion</strong>stechnik<br />
und Automatisierung, in Hannover<br />
sagte: „Die industrielle <strong>Produktion</strong><br />
ist noch nicht durchgängig in der<br />
digitalen Welt angekommen. Im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Branchen<br />
steht der Maschinen- und<br />
Anlagenbau eher noch am Anfang<br />
der Digitalisierung. Die Fabrik der<br />
Zukunft soll jedoch mit Hilfe spontan<br />
vernetzbarer und echtzeitfähiger<br />
Software funktionieren – mit<br />
gravierenden Auswirkungen auf die<br />
Art und Struktur der Wertschöpfung“.<br />
Bauernhansl verwies<br />
in diesem Kontext<br />
auf zwei interessante<br />
Vorhaben:<br />
INTELLIGENTE FABRIK<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
auf das Cloud-Projekt ‚Virtual Fort<br />
Knox‘ und auf den Forschungscampus<br />
ARENA 2036. Um das Potenzial<br />
von Cloud-Technologien für produzierende<br />
Unternehmen voll auszuschöpfen,<br />
haben das Land Baden-<br />
Württemberg sowie das Landnetzwerk<br />
Mechatronik die Forschungsinitiative<br />
‚Virtual Fort Knox‘ initiiert<br />
und das Fraunhofer IPA mit der<br />
Leitung betraut. Forschung und Industrie<br />
arbeiten hier eng zusammen,<br />
um eine intelligente, vernetzte,<br />
skalierbare und sichere Plattform<br />
sowie eine anforderungsgerechte<br />
Community Cloud zu entwickeln.<br />
„Cloud-Technologien sind<br />
der Schlüssel zur modernen Fabrik<br />
Sensible Daten so sicher<br />
wie in Fort Knox<br />
in der Industrie 4.0, um durch intelligente,<br />
vernetzte und sichere Datennutzung<br />
die Ingenieurswelt und<br />
die IT zusammenzubringen“, so<br />
IPA-Chef Bauernhansl auf der Hannover<br />
Messe. Voraussetzung für<br />
diese nächste industrielle Revolution<br />
sei aber, dass gemeinsam genutzte<br />
sensible Daten so sicher sind<br />
wie die US-Goldreserven im legendären<br />
Stützpunkt Fort Knox.<br />
Daher geht es bei Virtual<br />
Fort Knox nicht nur um eine<br />
serviceorientierte Architektur<br />
zur Kommunikation<br />
und zur Generierung<br />
neuer Soft-<br />
Protagonisten der Zukunftsfabrik: Professor Dr. Reimund Neugebauer (rechts)<br />
und Professor Dr. Thomas Bauernhansl.<br />
Bild: Tino Böhler<br />
wareanwendungen, sondern vor<br />
allem um maximale Datensicherheit,<br />
um insbesondere für kleine<br />
und mittlere Unternehmen die<br />
Hürden für den Einsatz von Cloud-<br />
Technologien abzubauen.<br />
Wie künftig Pkw gefertigt werden,<br />
untersucht das Projekt<br />
ARENA 2036. „Wir erforschen ein<br />
grundsätzlich neues Konzept für<br />
die Fahrzeugproduktion – ohne<br />
Takt und ohne Linie, verbinden<br />
Leichtbauprozesse mit taktiler Robotik,<br />
entwickeln effiziente, wandlungsfähige<br />
Logistiksysteme und<br />
sorgen für einen intuitiv konfigurierbaren<br />
Informationsaustausch<br />
zwischen Prozessmodulen im Sinne<br />
von Plug & Produce“, erklärt<br />
Bauernhansl die ehrgeizigen Ziele<br />
des Forschungsvorhaben. Der vom<br />
Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) initiierte<br />
Forschungscampus ARENA 2036<br />
führt Forscher aus Instituten und<br />
Unternehmen zum Thema <strong>Produktion</strong><br />
und Leichtbau synergetisch<br />
zusammen. Sie erforschen<br />
die Grundlagen und entwickeln<br />
wettbewerbsfähige <strong>Produktion</strong>smodelle<br />
für eine flexible Fabrik des<br />
Autos der Zukunft im Jahr 2036,<br />
dem 150jährigen Jubiläum des Automobils.<br />
Leichtbaumaterialien<br />
wie Faserverbunde werden dann in<br />
der Serienproduktion vergleichbar<br />
gut handhabbar sein wie heute<br />
Stahl und Aluminium. Zudem wird<br />
die flexible <strong>Produktion</strong> die starre<br />
Fertigungslinie ablösen und neue<br />
Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />
zwischen Mensch und Roboter<br />
in der Fabrik einsetzen.<br />
Leichtbau-Materialien<br />
sehr gut handhabbar<br />
Neben der Universität Stuttgart<br />
sind weitere Partner von ARENA<br />
2036: Deutsche Institute für Textilund<br />
Faserforschung Denkendorf<br />
(DITF), Deutsches Zentrum für<br />
Luft- und Raumfahrt (DLR), Fraunhofer-Gesellschaft<br />
(FhG), BASF SE,<br />
Daimler AG, Robert Bosch GmbH<br />
sowie als Partner in den Startprojekten<br />
die KMU Artur Bär Maschinenbau<br />
GmbH und DYNAmore GmbH.<br />
VDE-TRENDREPORT<br />
Industrie 4.0 wird Flexibilität erhöhen<br />
FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />
Forschung wird forciert<br />
GUNNAR KNÜPFFER<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
Industrie 4.0 lässt einer VDE-<br />
Studie zu Folge vorerst auf sich<br />
warten. Später soll vor allem der<br />
Automobilbau von der Entwicklung<br />
der Smart Factory profitieren.<br />
HANNOVER. Industrie 4.0 wird kommen,<br />
allerdings nicht vor 2025. Acht<br />
von zehn Unternehmen und Hochschulen<br />
sehen dies so, nur eine<br />
Minderheit (zwei von zehn) glaubt<br />
an eine frühere Realisierung. Die<br />
größten Bremsklötze sind IT-Sicherheitsprobleme,<br />
fehlende Normen<br />
und Standards sowie der hohe<br />
Qualifizierungsbedarf. 47 % der Befragten<br />
meinen, die Hochschulen<br />
sind auf Industrie 4.0 nicht gut vorbereitet.<br />
Nachholbedarf bei der<br />
Qualifizierung mahnen vor allem<br />
die Hochschullehrer an. Dies sind<br />
Ergebnisse des neuen VDE-Trendreports,<br />
einer Umfrage unter den<br />
1 300 VDE-Mitgliedsunternehmen<br />
und Hochschulen.<br />
Vier von zehn Befragten glauben,<br />
dass Industrie 4.0 einen wichtigen<br />
Pfad zur Re-Industrialisierung<br />
Europas eröffnet. In der Frage,<br />
ob die Revolutionierung der <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />
mehr Arbeitsplätze<br />
schafft, ist die Hälfte unentschieden.<br />
73 % der befragten Unternehmen<br />
und Hochschulen sind allerdings<br />
der Meinung, dass Industrie 4.0 den<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
stärken wird. Fünf von zehn sprechen<br />
Deutschland eine führende<br />
Stellung bei der intelligenten <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />
zu. Profitieren<br />
werden insbesondere die Branchen<br />
Automobilbau (65 %), Maschinenbau<br />
(55 %) sowie die Elektrotechnik<br />
(48 %) und die IKT-Branche (31<br />
Prozent). Von den Smart Factories<br />
versprechen sich 75 % eine größere<br />
Flexibilität. 60 % erhoffen sich mehr<br />
Effizienz im Verbrauch von Ressourcen,<br />
speziell von Energie (42 %).<br />
Kostenvorteile erwarten 45 % der<br />
Befragten, Einflüsse auf die Qualität<br />
der Produkte oder die Störanfälligkeit<br />
der Prozesse dagegen nur eine<br />
Die Firma Bosch beschäftigt<br />
sich intensiv<br />
mit dem Thema<br />
Industrie 4.0.<br />
Bild: Bosch<br />
Minderheit. An der Umfrage unter<br />
den VDE-Mitgliedsunternehmen<br />
und Hochschulen nahmen insbesondere<br />
Unternehmen mit Hauptsitz<br />
in Deutschland (90 %) teil. Etwa<br />
die Hälfte der befragten Unternehmen<br />
zählt bis 100 Mitarbeiter. Der<br />
Anteil der Ingenieure an der Belegschaft<br />
liegt in den befragten Unternehmen<br />
bei knapp <strong>17</strong> %. Die meisten<br />
Unternehmen ordnen sich der<br />
Elektrotechnik zu (48 %). Die Branchen<br />
Energietechnik, Elektronik<br />
und IKT folgen mit Anteilen zwischen<br />
19 % und 26 %. 79 % der befragten<br />
Hochschullehrer kommen<br />
aus Fachhochschulen, 21 % aus<br />
Universitäten. Elektrotechnik ist<br />
der häufigste Fachbereich (44 %),<br />
gefolgt von Elektro- und Informationstechnik<br />
(24 %).<br />
GUNNAR KNÜPFFER<br />
PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />
HALLE. Deutsche Unternehmen<br />
verstärken ihre Forschung & Entwicklung<br />
(F&E) im Ausland und<br />
gleichzeitig erhöhen Unternehmen<br />
aus dem Ausland ihre F&E-<br />
Aktivitäten hierzulande. Besonders<br />
sprunghaft stiegen zwischen<br />
2006 und 2009 die technologischen<br />
Aktivitäten deutscher Unternehmen<br />
in China, hat das IWH in einem<br />
Gutachten festgestellt. Ein<br />
positiver Trend ist auch für Brasili-<br />
F&E deutscher Firmen im Ausland<br />
4,0%<br />
3,5%<br />
3,0%<br />
2,5%<br />
2,0%<br />
1,5%<br />
1,0%<br />
0,5%<br />
0%<br />
Brasilien<br />
Quelle: OECD/IWH<br />
Russland<br />
en, Indien sowie die mittelosteuropäischen<br />
Länder Tschechien, Ungarn<br />
und Polen erkennbar.<br />
Die Aufwendungen ausländischer<br />
Unternehmen für F&E in<br />
Deutschland stiegen 2009 auf 15,2<br />
Mrd und lagen damit um 4,5 Mrd<br />
Euro höher als die deutschen F&E-<br />
Investitionen im Ausland. Obwohl<br />
ausländische Unternehmen sich<br />
dabei besonders auf Luft- und<br />
Raumfahrt sowie Pharmaindustrie<br />
konzentrieren, sind sie hierzulande<br />
in den gleichen Branchen wie<br />
deutsche Unternehmen engagiert.<br />
Indien China Südafrika<br />
Tschechien<br />
1991-1994<br />
1998-2001<br />
2006-2008<br />
Ungarn Polen<br />
Besonders in China weiteten deutsche Firmen ihre F&E-Aktivitäten in den<br />
vergangenen Jahren aus.
30 · Management · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
TPM Forum<br />
„Wir glauben an die<br />
<strong>Produktion</strong> in Deutschland“<br />
Sabine Leikep, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Zum 15. Mal trafen sich Experten zum Erfahrungsaustausch rund um<br />
das Thema Total Productive Management (TPM). Bei dem TPM-Forum<br />
wurde der Award for Operational Excellence verliehen.<br />
München (gk). Die Essenz von<br />
Total Productive Management<br />
liegt darin, dass es ein umfassendes<br />
Verbesserungssystem ist mit<br />
dem Fokus, bestimmte Null-Ziele<br />
zu erreichen. So die einleitenden<br />
Worte von Professor Dr. Constantin<br />
May, Academic Director der Hochschule<br />
Ansbach, auf dem TPM Forum<br />
in München. „TPM bietet einen<br />
ganz klar formulierten Nordstern.<br />
Er gibt die Richtung vor, in<br />
die sich Unternehmen mit ihren<br />
Verbesserungsbemühungen bewegen<br />
sollten.“ Man habe damit<br />
ein umfassendes Managementsystem,<br />
das auch die Administration<br />
beinhalte und mit leichten Anpassungen<br />
weltweit in allen Kulturen<br />
funktioniere. Denn die Ansprüche<br />
der Menschen seien überall gleich:<br />
Anerkennung erhalten, auf etwas<br />
stolz sein können, gute Arbeit abliefern<br />
und einen Beitrag zur Gesellschaft<br />
leisten. Um diese Ansprüche<br />
zu befriedigen und gleichzeitig<br />
das Unternehmen auf eine<br />
gute Basis zu stellen, stehe eine<br />
Vielzahl bewährter Methoden und<br />
Werkzeuge bereit, die über Jahrzehnte<br />
entwickelt wurden.<br />
„Wir glauben an die <strong>Produktion</strong><br />
in Deutschland“, betonte Uwe Kreidel,<br />
Geschäftsführung Paul Hettich<br />
GmbH & Co. KG in Kirchlengern.<br />
Der Hersteller von Möbelbeschlägen<br />
setzt sich gegen asiatische Kopierer<br />
durch schnelle Innovationen<br />
und starke Markenwerte wie<br />
Qualität, Innovation, Kundennähe<br />
und Zuverlässigkeit durch. Mit einem<br />
hauseigenen Total-Productive-Management-Programm<br />
(TPM) arbeiten alle Mitarbeiter<br />
daran, jegliche Art von Verlusten<br />
und Verschwendung bei Mensch,<br />
Maschine und Material zu vermeiden.<br />
Der Generation Y muss das<br />
Warum erklärt werden<br />
„Der Mensch ist der entscheidende<br />
Faktor bei der erfolgreichen<br />
Umsetzung von TPM“, so die Überzeugung<br />
von Uwe Kreidel. Deshalb<br />
würden alle Mitarbeitenden inklusive<br />
Teilzeitkräften intensiv geschult,<br />
damit jeder in der Lage ist,<br />
Verschwendung zu erkennen und<br />
zu vermeiden. Schlüsselfiguren<br />
seien dabei die Führungskräfte,<br />
denen es obliege, die Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen und Vorbild<br />
zu sein.<br />
Als Irrweg betrachtet Anton Deißer,<br />
ehemaliger Fabrik-des-Jahres-<br />
Sieger und Plant Manager der B.<br />
Braun Medical AG in Escholzmatt,<br />
die Vorgehensweise, Mitarbeiter<br />
durch massiven Einsatz von Lean-<br />
Methoden zur ständigen Produktivitätssteigerung<br />
zu drängen. Deißer<br />
dreht in seinem Werk das ergebnisgetriebene<br />
Management<br />
um und setzt auf Sinnvermittlung<br />
und gesunden Menschenverstand.<br />
„Nur zufriedene Mitarbeiter sorgen<br />
für zufriedene Kunden. Dann<br />
sind auch Umfeld, Umwelt und<br />
letztendlich die Eigentümer zufrieden.<br />
Umsatz und Gewinn muss<br />
man sich immer noch erarbeiten -<br />
das Zusammenzählen der Ergebnisse<br />
ist dann nur noch Fleißaufgabe“,<br />
bringt es der Plant Manager auf<br />
den Punkt. Im Hinblick auf die<br />
nachkommende ‚Generation Y‘<br />
sieht Deißer zudem die dringende<br />
Notwendigkeit zum Wandel im<br />
Führungsverhalten. Die jungen<br />
Menschen seien auf der Suche<br />
nach dem „Why“, das heißt nach<br />
sinnvollen und spannenden Aufgaben<br />
bei gleichzeitiger hoher Eigenverantwortung.<br />
TPM sei eine<br />
ideale Philosophie, um Bedingungen<br />
schaffen, damit diese hohe Eigenmotivation<br />
entsteht.<br />
„TPM bietet einen ganz klar formulierten Nordstern“, sagte Professor Dr. Constantin<br />
May. Rechts: Rajesh Parim.<br />
Bild: Sabine Leikep<br />
Auch indische Firmen<br />
orientieren sich an TPM<br />
Über TPM-Aktivitäten in Indien<br />
berichtete Rajesh Parim, TPM Club<br />
India, Confederation of Indian Industry.<br />
Immer mehr indische Unternehmen<br />
würden erkennen, dass<br />
sich durch Reduzierung von Verlusten<br />
extra Gewinne erzielen lassen.<br />
Mit TPM sei man in der Lage,<br />
wirkungsvolle Standards aufrecht<br />
zu halten. Die Firmen orientierten<br />
sich dabei an dem etablierten<br />
TPM-Haus mit acht Säulen. Man<br />
konzentriere sich zunächst auf den<br />
Shopfloor, später kämen die Bereiche<br />
Sicherheit, Umwelt und Administration<br />
dazu. Die Ergebnisse der<br />
Maßnahmen seien nicht nur finanzieller<br />
Natur – es entstehe insgesamt<br />
eine vorteilhafte Konstitution<br />
des Unternehmens.<br />
Unternehmen, die sich ein Ziel<br />
setzen und wissen möchten, wo sie<br />
stehen, können sich für die Zertifizierung<br />
durch den Award for Operational<br />
Excellence bewerben. Der<br />
Award ist eine Art Navigationssystem<br />
auf dem Weg der kontinuierlichen<br />
Verbesserung. Die Auditoren<br />
der Jury bestätigen damit den Unternehmen,<br />
dass sie ihr Etappenziel<br />
erreicht haben. Silber-Awards<br />
gingen an die Teams von Continental<br />
Focus Factory Chassis & Safety<br />
Regensburg und Deutsche Solar<br />
GmbH, Werk Freiberg/Sachsen.<br />
Bronze-Awards erhielten in diesem<br />
Jahr Vertreter der Unternehmen<br />
KSB AG, Armaturenfertigung,<br />
Werk Pumpen und Armaturen<br />
Standard Frankenthal, der<br />
KAMAX-Werke Rudolf Kellermann<br />
GmbH & Co. KG Werk Osterode/<br />
Harz und der Krones AG, Werke<br />
Neutraubling und Nittenau.<br />
Preis-Gestaltung<br />
„Es gibt keinen Marktpreis“<br />
Gunnar Knüpffer, <strong>Produktion</strong> Nr.<br />
<strong>17</strong>, 2013<br />
Nach Einschätzung von Simon-<br />
Kucher & Partners hat auch die<br />
B2B-Branche in engen Märkten<br />
viel mehr Spielraum bei der<br />
Preisgestaltung, als gemeinhin<br />
angenommen wird.<br />
Bonn. Führungskräfte der B2B-<br />
Unternehmen stufen ihre eigene<br />
Preis-Gestaltung als mittelmäßig<br />
ein. Wären die Teilnehmer der<br />
B2B-Pricing Konferenz von Simon-<br />
Kucher & Partners Fußball-Manager,<br />
würden sich zwei Drittel im<br />
Pricing in der ‚Bundesliga‘ oder ‚2.<br />
Bundesliga‘ einstufen. Nur 6 %<br />
spielen in der ‚Champions League‘,<br />
glauben also, viel richtig zu machen.<br />
Hingegen gibt jeder Zehnte<br />
zu, nur in der Regionalliga zu spielen.<br />
Harald L. Schedl und Dr. Philip<br />
Grothe, Partner bei Simon-Kucher,<br />
stellten zu Beginn der Veranstaltung<br />
klar, dass Pricing unter Einsatz<br />
von professionellen Werkzeugen<br />
bei der Schaffung von Preistransparenz<br />
beginnen muss, um langfristige<br />
Erfolge zu bringen. Nur so<br />
seien systematische Preiserhöhungen<br />
überhaupt erfolgreich durchführbar.<br />
Dabei habe der Wettbewerb<br />
beim Pricing häufig weit weniger<br />
Einfluss, als man denken<br />
mag: „Es gibt sicher ein gewisses<br />
Marktpreisniveau. Aber es gibt kei-<br />
Jeder einzelne Verkauf habe seinen eigenen Preis, sagte Simon-Kucher-Partner<br />
Harald L. Schedl bei der B2B-Pricing-Konferenz der Beratung. Bild: Fotolia<br />
nen Marktpreis. Denn jeder einzelne<br />
Verkauf hat seinen eigenen<br />
Preis“, so Schedl. „Geht nicht, gibt’s<br />
nicht: Auch die B2B-Branche hat in<br />
engen Märkten noch viel mehr<br />
Preisspielraum als gedacht.“<br />
Laut Befragung vor Ort sehen die<br />
Teilnehmer die größten Herausforderungen<br />
beim Pricing in den Bereichen<br />
Preissetzung und -durchsetzung<br />
beim Kunden sowie der<br />
Entwicklung einer Preisstrategie.<br />
Für die Preisexperten von Simon-<br />
Kucher ist vor allem eine Veränderung<br />
in der Vertriebsarbeit der<br />
Unternehmen notwendig. Es reiche<br />
etwa nicht, Zielpreise festzule-<br />
gen, wenn sie vom Vertrieb nicht<br />
durchgesetzt werden. „Der Vertrieb<br />
hat eine Schlüsselrolle“, so<br />
Grothe. „Hier muss der Preis verteidigt<br />
werden, auch gegen den Widerstand<br />
der Kunden.“ Durch Rabatte<br />
erreiche man vielleicht mehr<br />
Absatz, aber nur kurzfristigen Gewinn.<br />
Auf lange Sicht verliere das<br />
Produkt aber an Wert und es drohten<br />
schmalere Margen. „Ihre Kunden<br />
kennen ihre Preise oft besser<br />
als Sie selbst und sind daher harte<br />
Verhandlungspartner.“ Entsprechend<br />
müsse der Vertrieb besser<br />
im kommerziellen Verhandeln geschult<br />
werden.<br />
Wuppertal. Der Wuppertaler Mittelstandsfinanzierer<br />
akf bank hat<br />
die Ernst Factoring GmbH mit Sitz<br />
in Hamburg übernommen. Damit<br />
erweitert der Finanzdienstleister<br />
sein Angebot und steigt in den<br />
Markt für Factoring ein.<br />
Die Ernst factoring GmbH finanziert<br />
mittelständische Unternehmen<br />
aus ganz Deutschland auf der<br />
Basis von Factoring. Sie hat ein aktuelles<br />
Ankaufvolumen von 75 Mio<br />
Euro. Das Angebot umfasst neben<br />
Full-Service mit Forderungsankauf,<br />
Ausfallversicherung und Debitorenmanagement<br />
auch Varianten<br />
wie Inhouse- und Reverse-<br />
Factoring.<br />
Der Gründer von Ernst Factoring,<br />
Volker Ernst, ist Vorstandsvor-<br />
Ernst factoring<br />
akf bank setzt auf Factoring<br />
Gunnar Knüpffer<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Der Finanzdienstleister akf bank<br />
steigt in das Factoring-Geschäft<br />
ein. Aus diesem Grund erwarb das<br />
Wuppertaler Unternehmen die<br />
1998 gegründete Ernst factoring<br />
GmbH in Hamburg.<br />
sitzender des Bundesverbands<br />
Factoring für den Mittelstand<br />
(BFM). Ernst engagiert sich für hohe<br />
Qualitätsstandards beim Factoring<br />
und gute Rahmenbedingungen<br />
für Finanzierungen im Mittelstand.<br />
Künftig wird Volker Ernst die<br />
Ernst factoring GmbH als eigenständige<br />
Gesellschaft innerhalb<br />
der akf-Gruppe weiterführen. Von<br />
der akf Bank wird die Geschäftsführung<br />
des Factoring-Spezialisten<br />
um Folker Weise erweitet.<br />
Finanzierung entlang der<br />
Wertschöpfungskette<br />
Der Fokus von Ernst factoring<br />
liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen.<br />
Zusätzliche Aktivitäten<br />
sollen gestartet werden für<br />
neue Kundengruppen aus dem<br />
größeren Mittelstand und mit passenden<br />
Lösungen für die Umsatzfinanzierung.<br />
Künftig soll die Produktpalette<br />
der akf-Gruppe kombinierte<br />
Factoring-, Investitionsund<br />
Finanzierungskonzepte entlang<br />
der Wertschöpfungskette ermöglichen.<br />
Die akf bank in Wuppertal erwirbt die Ernst factoring GmbH.<br />
Bild: akf bank
25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />
Technische Details<br />
Speicher: 8 GB, erweiterbar mit<br />
microSD auf 64 GB<br />
Abmessungen: (B x H x T)<br />
337 x 230 x 11,6 mm<br />
Gewicht: 1,3 kg<br />
Prozessor: Dual-core A9, 1,6 GHz,<br />
Quad-Core GPU Mali 400 MP4<br />
Betriebssystem: Android 4.1<br />
Preis: 299,00 Euro<br />
Kontakt: www.archos.de<br />
Tablet bekommt Füße<br />
Das Tablet FamilyPad2 von Archos ist mit einem 13,3-Zoll-HD-Display, dem<br />
Betriebssystem Android 4.1 und einem leistungsstarken 1,6 GHz Dual-Core<br />
Prozessor ausgestattet. Das Tablet wird mit Standfuß ausgeliefert, der es in<br />
eine aufrechte Position bringt, um mehreren Personen gleichzeitig eine<br />
gute Sicht auf den Multitouch-Screen zu gewährleisten. Für Videokonferenzen<br />
mit Geschäftspartnern ist es mit der 702-p-Frontkamera und einer Rückkamera<br />
bestens ausgerüstet, so der Hersteller.<br />
Technische Details<br />
Bildprozessor: Digic 5<br />
Schärfeeinstellungen: TTL-CT-SIR<br />
mit CMOS-Sensor<br />
Messbereich: LW 1-20 (bei 23 °C<br />
mit Objektiv 50 mm 1:1,4; ISO 100)<br />
Suchertyp: Pentaspiegel<br />
Leitzahl des Blitzgerätes: 13<br />
Preis: 849,00 Euro<br />
Kontakt: www.canon.de<br />
Bild fügt sich selbst zusammen<br />
Die Digitalkamera mit Wechselobjektiv EOS 700D verfügt über einen<br />
18-Megapixel-CMOS-Sensor, viele Funktionen und Aufnahmemodi sowie eine<br />
Navigation per Touchscreen-Display. Mit der Funktion HDR-Gegenlichtaufnahme<br />
macht die Kamera drei Aufnahmen mit jeweils unterschiedlicher<br />
Belichtung und kombiniert diese anschließend zu einem Bild, das sich, so<br />
der Hersteller, durch eine hohe Detailzeichnung in Licht- und Schatten auszeichnet.<br />
Mit der automatischen Motiverkennung wird jede Szene analysiert<br />
und die optimale Einstellung hierfür automatisch eingestellt.<br />
Technische Details<br />
Prozessor: 1 GHz Takt<br />
Speicher: 4 GB interner Speicher<br />
mit MicroSD bis zu 32 GB<br />
Kamera: 2 Megapixel<br />
Gewicht: 145 Gramm<br />
Betriebssystem: Android 4.0<br />
Preis: 69,90 Euro<br />
Kontakt: www.coby.de<br />
Purer Bass-Genuss<br />
Der neue Bügel-Kopfhörer MDR-<br />
XB910 von Sony verfügt über die<br />
optimierte Advanced Direct Vibe<br />
Structur Technologie. Mit deren Hilfe<br />
sollen extreme Subbässe so satt<br />
und eindrucksvoll wie nie zuvor wiedergegeben<br />
werden können, so der<br />
Hersteller. Gleichzeitig würden die<br />
niedrigen und mittleren Frequenzen<br />
wunderbar harmonisch dargestellt.<br />
Die Kopfhörer werden mit zwei abnehmbaren<br />
Kabeln geliefert, einem<br />
normalen und einem mit Fernbedienung<br />
und Mikrofon, zur Anrufannahme<br />
und Start der Musikwieder-<br />
Unauffällig verkabeln<br />
Mit der Flexi-Slim-Kabellinie liefert Hama<br />
die passende Kabellösung für die eigenen<br />
flachen Wandhalterungen. Da diese es ermöglichen,<br />
den Fernseher extrem nah an<br />
der Wand zu platzieren, haben die notwendigen<br />
Kabel in der herkömmlichen Größe<br />
keinen Platz mehr. Die flachen HDMI- und<br />
Antennen-Kabel bieten laut Hersteller die<br />
Lösung, da deren Stecker im Verhältnis zu<br />
herkömmlichen Kabeln deutlich kleiner und<br />
auch für Anschlüsse auf der Rückseite des<br />
TVs geeignet sind.<br />
Technische Details<br />
Frequenz: 3 bis 28 000 Hz<br />
Empfindlichkeit: 106 dB/mW<br />
Impedanz: 24 Ω bei 1 kHz<br />
Max. Eingangsleistung: 3 000 mW<br />
Preis: 200,00 Euro<br />
Kontakt: www.sony.de<br />
gabe. So kann man den MP3-Player<br />
per Fingertipp steuern oder freihändig<br />
Telefonate über das Smartphone<br />
führen. Die Ohrmuschel lässt sich<br />
einklappen, wodurch der Kopfhörer<br />
schnell verstaut werden kann.<br />
Technische Details<br />
Methode: Thermozeilendruck<br />
Druckgeschwindigkeit: 150 mm/sec<br />
Punktdichte: 180 x 180 dpi<br />
Maße: (B x T x H) 145 x 195 x 148 mm<br />
Schneideeinheit: Partial Cut<br />
Preis: 930,00 Euro<br />
Kontakt: www.epson.de<br />
Drucker steuert Drucker<br />
Der Thermoetikettendrucker<br />
TM-L90-i von Epson kann Etiketten<br />
dank der intergrierten Lösung<br />
ePOS Print und einem integrierten<br />
Webserver ohne Druckertreiber direkt<br />
aus dem HTML5-kompatiblen<br />
Webbrowser heraus drucken. Zusätzlich<br />
ist es möglich, andere Epson-Drucker<br />
über den TM-L90 -i zu<br />
steuern, sodass diese ebenfalls<br />
treiberlos drucken können. Der<br />
Thermoetikettendrucker könne<br />
mit jedem Gerät und Betriebssystem<br />
verwendet werden, so Epson.<br />
Technische Details<br />
HDMI-Kabel für perfekte, hochauflösende<br />
Full-HD-Kino-Qualität<br />
4 096 x 2 160 (4K) Bildpunkte<br />
Optimale Bildqualität dank eingebautem<br />
Chip zur Datenkorrektur bei<br />
größeren Kabellängen<br />
Bildauflösung: 3 840 x 2 160 - 24<br />
Hz/25 Hz/30 Hz, 4 096 x 2 160 - 24 Hz<br />
Farbraum: 30/36/48 bit<br />
HDMI-CEC-Unterstützung (Consumer<br />
Electronics Control)<br />
Preis: ab 34,99 Euro<br />
Kontakt: www.hama.de<br />
MP3-Player im Tablet-Design<br />
Der MP3-Player MID4331-4 von Coby verfügt über Android 4.0, WLAN, eine<br />
2-Megapixel-Kamera und ein 4,3-Zoll-Display. Der MP3-Player ist mit einem<br />
1-GHz-Prozessor und einem internen Speicher von 4 GB, der sich um bis zu<br />
32 GB erweitern lässt, ausgestattet. Zusätzlich dazu kann man über den Aldiko<br />
eBook Reader Store auch eBooks auf dem Gerät lesen. Durch den<br />
G-Sensor können Videos und Foto-Slideshows betrachtet werden, die sich<br />
beim Drehen des Displays automatisch anpassen. Dank des vorinstallierten<br />
Browsers ist das Surfen über WLAN-Standards Wi-Fi 802.11 b/g/n im Netz<br />
möglich.<br />
Dilbert<br />
WIR VERHANDELN AN<br />
D IESEM VERTRAG SEIT<br />
SECHS WOCHEN UND<br />
HEUTE VERDOPPELN<br />
SIE DIE LIEFERZEIT?<br />
ICH WEISS NICHT, OB<br />
SIE EIN UNGLAUBLICH<br />
DURCHTRIEBENES WIESEL<br />
ODER SCHLICHT<br />
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Das Buch „Dilbert<br />
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(350 S., € 19,90,-) ist<br />
erschienen bei Redline<br />
Wirtschaft im<br />
verlag moderne industrie,<br />
Landsberg.<br />
Zu bestellen unter<br />
Fax: 08191/125- 293;<br />
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Impressum<br />
Redaktion(08191-125-310)<br />
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Claus Wilk (-329)<br />
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-359, Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar<br />
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32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Plus nur bei drei Werten<br />
Stefan Maichl,<br />
Senior-Analyst<br />
der LBBW<br />
Landsberg (gk). Der Aktienmarkt kam in der Berichtswoche<br />
erheblich unter Druck. Sowohl der<br />
DAX als auch der Maschinenbau-Aktien-indeX von<br />
<strong>Produktion</strong> und LBBW gaben um 5 % nach. Enttäuschende<br />
Konjunkturdaten aus den USA, Deutschland<br />
und China sorgten für eine schlechte Stimmung.<br />
Der Bombenanschlag in Boston verunsicherte<br />
zudem. Die Nervosität am Markt nahm<br />
wieder deutlich zu, was insbesondere bei konjunktursensiblen<br />
und weniger liquiden Werten zu erheblichen<br />
Kursabschlägen führte. Nur drei Einzelwerte<br />
aus dem Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
schafften ein Kursplus. Die Aussicht auf fundamental<br />
schwache Quartalszahlen belastete die<br />
Aktie des LED-Anlagenbauers Aixtron. Darüber<br />
hinaus beunruhigten Meldungen über hohe Preiszugeständnisse<br />
im chinesischen LED-Anlagenmarkt.<br />
Der schwindende Konjunkturoptimismus<br />
drückte die Aktie von Heidelberger Druck, die den<br />
seit Mitte März intakten Abwärtstrend fortsetzte.<br />
Konjunktur wieder aufwärts gerichtet<br />
Quelle: picture/alliance&dpa/infografik<br />
Landsberg (gk). Die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten<br />
Wirtschaftsforschungsinstitute haben in Berlin ihr Frühjahrsgutachten<br />
vorgestellt. Nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums<br />
ist die Konjunktur in Deutschland im Frühjahr 2013 wieder<br />
aufwärts gerichtet. Laut Prognose der Institute wird das Bruttoinlandsprodukt<br />
im laufenden Jahr preisbereinigt um 0,8 % zunehmen.<br />
Witterungsbedingt sei das Wachstum im ersten Quartal 2013<br />
noch gedämpft. Insgesamt gewinne die Konjunktur im Jahresverlauf<br />
dann an Fahrt. Impulse kämen nach Einschätzung des Ministeriums<br />
zunächst von den privaten und staatlichen Konsumausgaben.<br />
Allmählich belebten sich die Ausrüstungsinvestitionen auch<br />
vor dem Hintergrund der wieder anziehenden Auslandsnachfrage.<br />
Für das Gesamtjahr 2014 erwarten die Institute eine Beschleunigung<br />
des Wachstums auf 1,9 %.<br />
Dow Jones<br />
15000<br />
14800<br />
14600<br />
14400<br />
14200<br />
14000<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />
440<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
25.03.<br />
28.03.<br />
Hang Seng<br />
23000<br />
22600<br />
22200<br />
21800<br />
21400<br />
21000<br />
25.03.<br />
28.03.<br />
08.04.<br />
08.04.<br />
15.04.<br />
15.04.<br />
22.04.<br />
22.04.<br />
Maschinenbau-<br />
Aktien-indeX<br />
DAX 30<br />
A M J J A S O N D J F M A<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Name<br />
Indexmitglied<br />
Euro Stoxx<br />
2850<br />
2770<br />
2690<br />
2610<br />
2530<br />
2450<br />
25.03.<br />
TecDax<br />
960<br />
940<br />
920<br />
900<br />
880<br />
860<br />
Kurs<br />
(eur)<br />
11.04.<br />
25.03.<br />
Kurs<br />
(eur)<br />
18.04.<br />
28.03.<br />
28.03.<br />
Wochen<br />
performance<br />
(in %)<br />
08.04.<br />
08.04.<br />
15.04.<br />
15.04.<br />
22.04.<br />
22.04.<br />
1 Jahr<br />
440<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
Marktkapitalisierung<br />
(in Mio.)<br />
AIXTRON (XET) TecDAX 11,52 9,80 -14,9% 1000<br />
BAUER (XET) SDAX 20,00 19,69 -1,6% 337<br />
DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 18,52 <strong>17</strong>,75 -4,1% 243<br />
DEUTZ (XET) SDAX 4,14 3,79 -8,5% 458<br />
DUERR (XET) MDAX 84,11 82,96 -1,4% 1435<br />
GEA GROUP (XET) MDAX 26,35 25,50 -3,2% 4908<br />
GESCO (XET) SDAX 75,02 72,00 -4,0% 239<br />
GILDEMEISTER (XET) MDAX 15,99 15,26 -4,6% 918<br />
HEIDELBERGER DRUCK (XET) SDAX 1,77 1,53 -13,7% 359<br />
JENOPTIK (XET) TecDAX 8,13 8,12 -0,1% 465<br />
JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 33,83 30,30 -10,4% 485<br />
KOENIG & BAUER (XET) SDAX <strong>17</strong>,90 18,38 2,7% 303<br />
KRONES (XET) MDAX 57,74 55,35 -4,1% <strong>17</strong>47<br />
KUKA (XET) MDAX 34,01 32,30 -5,0% 1095<br />
LPKF LASER & ELTN. (XET) TecDAX 20,10 18,43 -8,3% 205<br />
MAN (XET) MDAX 84,40 83,80 -0,7% 11814<br />
MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 76,98 73,75 -4,2% 3835<br />
NORDEX (XET) TecDAX 5,26 4,94 -6,2% 363<br />
NORMA GROUP (XET) MDAX 26,09 23,29 -10,7% 742<br />
PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 93,50 90,57 -3,1% 894<br />
RATIONAL (XET) MDAX 233,00 226,00 -3,0% 2570<br />
SALZGITTER (XET) MDAX 31,05 28,73 -7,5% <strong>17</strong>27<br />
SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 34,00 34,50 1,5% 212<br />
SIEMENS (XET) DAX 82,27 77,02 -6,4% 67855<br />
SMT SCHARF (XET) SDAX 24,78 22,91 -7,5% 96<br />
SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 9,04 8,33 -7,9% 159<br />
THYSSENKRUPP (XET) DAX 14,20 13,16 -7,3% 6771<br />
VOSSLOH (XET) SDAX 80,96 78,54 -3,0% 1047<br />
WACKER NEUSON (XET) SDAX 11,20 10,86 -3,1% 761<br />
WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 38,44 39,25 2,1% 1298<br />
Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />
Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />
Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />
Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />
Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf, Deutsche Beteiligungen,<br />
MTU Aero Engines, Schaltbau Holding, LPKF Laser & Electronics sowie SMT Scharf.<br />
Energie & Rohstoffe<br />
Entwicklung Ölpreis /<br />
Barrel (159 l)<br />
114<br />
111<br />
108<br />
105<br />
102<br />
99<br />
108,30<br />
25.03.<br />
28.03.<br />
05.04.<br />
15.04.<br />
99,70<br />
22.04.<br />
Anglo American baut<br />
mehr Kupfer und Eisen ab<br />
Landsberg (DJ/BL). Der britischsüdafrikanische<br />
Rohstoffkonzern<br />
Anglo American hat im ersten<br />
Quartal dieses Jahres seine <strong>Produktion</strong><br />
von Kupfer, Eisenerz und<br />
Diamanten kräftig gesteigert. Dagegen<br />
stagnierte die Kohleförderung.<br />
Auch Nickel und Platin baute<br />
das Unternehmen weniger ab als<br />
im Vorjahr. Zugleich verkündete<br />
Anglo American Fortschritte bei<br />
seinem ins Schlingern geratenen<br />
Vorzeigeprojekt der brasilianischen<br />
Minas-Rio-Eisenerzmine.<br />
Ende 2014 soll dort nach einigen<br />
Anlaufschwierigkeiten das erste<br />
Eisenerz gefördert werden.<br />
Rohstoffpreise<br />
Aluminium je Tonne: 1887,00 $<br />
Kupfer je Tonne: 6975,00 $<br />
Gold je Feinunze: 1427,05 $<br />
Silber je Feinunze: 23,60 $<br />
Nickel je Tonne: 11545,46 €<br />
Zinn je Tonne: 15836,47 €<br />
Umrechnungskurse<br />
€ 1,31 $ € 70,67 Rupie<br />
€ 130,24 Yen € 41,25 Rubel<br />
€ 8,06 Yuan € 4,10 Zloty<br />
€ 0,86 £ € 298,35 Forint<br />
Konjunktur und Märkte<br />
USA: Wachstumsimpulse<br />
in Europa gefordert<br />
Landsberg (Dj/BL). Da die wirtschaftliche<br />
Erholung in den USA<br />
eng mit der Entwicklung in Europa<br />
verknüpft ist, wird der US-Finanzminister<br />
Jacob Lew bei den Tagungen<br />
von Internationalem Währungsfonds<br />
(IWF) eine stärker<br />
wachstumsfördernde Politik in<br />
Europa fordern.<br />
Deutschlands Kreditwürdigkeit<br />
Herabstufung abgewehrt<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
landsberg (DJ/BL). Nachdem am<br />
Mittwoch die Abstufung Deutschlands<br />
durch die kleine Ratingagentur<br />
Egan-Jones die Börse belastet<br />
hatte, hat Moody‘s eine Lanze für<br />
die Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik<br />
gebrochen. Moody‘s bewertet<br />
die Bonität des Zugpferds<br />
Branchenbarometer<br />
Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />
Abschwächung der<br />
US-Wirtschaft<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
Importe 2012 Investitionen 2012<br />
Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />
Belgien -0,2 0,7<br />
Dänemark 0,3 1,4<br />
Estland 2,5 3,1<br />
Finnland 0,1 0,8<br />
Frankreich 0,1 0,3<br />
Irland 0,4 1,1<br />
Italien -2,4 -1,0<br />
Kroatien -1,9 0,0<br />
Lettland 4,3 3,6<br />
Litauen 2,9 3,1<br />
Luxemburg 0,4 0,7<br />
Niederlande -1,0 -0,5<br />
Norwegen 3,2 2,5<br />
Österreich 0,8 1,0<br />
Polen 2,0 1,8<br />
Portugal -3,0 -1,5<br />
Schweden 1,1 1,6<br />
Schweiz 1,0 1,4<br />
Slowakei 2,5 2,1<br />
Slowenien -2,0 -1,5<br />
Spanien -1,4 -1,6<br />
Tschechische Rep. -1,0 0,7<br />
Ungarn -1,6 -0,2<br />
Ver. Königreich 0,0 1,0<br />
Landsberg (DJ/BL). Der Index der<br />
Frühindikatoren für die Entwicklung<br />
der US-Wirtschaft deutet auf<br />
eine Abschwächung hin. Dieser fiel<br />
im März um 0,1 %, wie das Forschungsinstitut<br />
Conference Board<br />
mitteilte. Volkswirte hatten dagegen<br />
mit einem Anstieg um 0,2 %<br />
gerechnet.<br />
der Eurozone mit der Bestnote<br />
AAA, allerdings mit negativem<br />
Ausblick. Der Ausblick war im Juli<br />
2012 auf negativ von zuvor stabil<br />
gesenkt worden, was mit der hohen<br />
Unsicherheit über die Risiken der<br />
Schuldenkrise in Europa begründet<br />
worden war, da Deutschland<br />
der größte Gläubiger ist.<br />
Marktpotenzial<br />
Medizintechnik<br />
© <strong>Produktion</strong><br />
Die Ampeln stehen bei der Medizintechnik in vielen Ländern auf Grün. Die<br />
Branche verspricht Wachstum, nur in wenigen Ländern ist der Ausblick negativ.<br />
China bleibt wichtigster<br />
Wachstumstreiber<br />
Landsberg (DJ/BL). China wird<br />
trotz enttäuschender Zahlen aus<br />
dem ersten Quartal der wichtigste<br />
Wachstumstreiber bleiben. Der<br />
Asienchef des Internationalen<br />
Währungsfonds (IWF) sieht die<br />
zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde<br />
in der Spur, dieses Jahr 8 %<br />
Wachstum zu erreichen.