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Ausgabe - 17 - Produktion

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />

25. April 2013 · Nummer <strong>17</strong> www.produktion.de<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Schwerpunkt<br />

Konstruktion<br />

S. 14 bis 22<br />

Baumaschinenmarkt:<br />

Entscheidung am Äquator<br />

So profitiert Deutschland<br />

vom Fracking-Fieber<br />

Konstruktion: Laufruhe<br />

erfordert tiefe Analyse<br />

Die Cloud ist der Schlüssel<br />

zur modernen Fabrik<br />

07<br />

11<br />

14<br />

29<br />

IM FOKUS<br />

Industrie 4.0 bringt<br />

Verbände an einen Tisch<br />

INTERNATIONALISIERUNG<br />

Auslaufmodell ‚Made in Germany‘?<br />

HANNOVER (SP). ZVEI, VDMA<br />

und BITKOM präsentierten in<br />

hochkarätiger Besetzung die erste<br />

verbandsübergreifende Plattform.<br />

Bildungsministerin Wanka<br />

bekräftigte ihre Unterstützung<br />

der Industrie-4.0-Aktivitäten der<br />

Verbände. Seite 4<br />

Kompaktes Radar<br />

durchschaut sogar Holz<br />

MÜNCHEN (BA). Durch Holz,<br />

Pappe oder Kunststoff sehen gelingt<br />

dem Auge nicht. Das schafft<br />

ein kompaktes, modular aufgebautes<br />

Radar: Der Millimeterwellensensor<br />

durchdringt nichttransparente<br />

Stoffe. Seite 12<br />

Präzisions-Hydraulik mit<br />

Energie-Effizienz<br />

OSTFILDERN(PD). Moderne<br />

Hochleistungshydraulik und<br />

Antriebssysteme von Hänchen<br />

Hydraulik tragen dazu bei, Energie<br />

zu sparen. Seite 20<br />

EPG<br />

Der stärkste mechatronische<br />

Kleinteilegreifer mit<br />

integrierter Elektronik<br />

weltweit<br />

www.de.schunk.com/EPG<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

14 % der Firmen aus dem verarbeitenden<br />

Gewerbe wollen eine<br />

Auslandsproduktion aufbauen.<br />

Die Kunden fordern immer stärker<br />

‚Managed in Germany‘ statt<br />

‚Made in Germany‘.<br />

LANDSBERG. Gegen den gesamtwirtschaftlichen<br />

Trend steigt im<br />

verarbeitenden Gewerbe Deutschlands<br />

der Anteil der Unternehmen,<br />

die im Ausland Geschäfte abschließen.<br />

Im Vergleich zu 2007 erhöhte<br />

sich der Anteil von 71 auf 75 %. In<br />

der Gesamtwirtschaft exportieren<br />

dagegen nur 55 % der Firmen ihre<br />

Produkte. Das ergab eine aktuelle<br />

Commerzbank-Studie, deren Auswerung<br />

für die verarbeitende Industrie<br />

<strong>Produktion</strong> exklusiv vorliegt.<br />

75 % der Unternehmen des verarbeitenden<br />

Gewerbes beschränken<br />

sich beim Auslandsabsatz<br />

nicht auf die etablierten Volkswirtschaften<br />

wie Europa, Nordamerika<br />

und Japan, sondern liefern auch in<br />

die BRIC-Staaten und weitere<br />

Schwellenländer. „Der typische<br />

Weg – erst in EU-Nachbarländern<br />

wachsen, dann die Internationalisierung<br />

in weiter entfernten Märkten<br />

vorantreiben, ist durch magere<br />

Konjunkturaussichten im Euroraum<br />

für viele Mittelständler derzeit<br />

wenig attraktiv“, sagte Commerzbank-Vorstand<br />

Markus Beumer.<br />

Tatsächlich sind die Firmen<br />

Auch beim chinesischen VW-Partner SAIC werden deutsche Prozess-Steuerung und Qualitätssicherung geschätzt Bild: VW<br />

stärker als früher im Ausland präsent:<br />

Die Zahl der langfristigen<br />

Kooperationen hat sich verdoppelt<br />

und 34 % haben Auslandsstandorte<br />

in Form einer Niederlassung<br />

oder Tochtergesellschaft. Bezüglich<br />

der eigenen Produkte ist die<br />

heimische verarbeitende Industrie<br />

selbstbewusst: 88 % sind der Ansicht,<br />

dass deutsche Unternehmen<br />

eine bessere Qualität als die ausländischen<br />

Konkurrenten anbieten<br />

können. Auch bei Innovationen<br />

und Technologie sagen 80 %,<br />

dass die Branche eine international<br />

führende Position hat. „Damit unsere<br />

Unternehmen auch in Zukunft<br />

auf den internationalen Märkten so<br />

erfolgreich sind, müssen wir die<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts<br />

Deutschland erhalten<br />

und weiter ausbauen“, forderte<br />

dennoch BDI-Präsident Ulrich<br />

Grillo. Nachholbedarf besteht der<br />

Studie zu Folge bei Marketing und<br />

Vertrieb: Die Häfte der Firmen mit<br />

internationaler Erfahrung hält die<br />

Vermarktung ihrer Produkte und<br />

Dienstleistungen nur für vergleichbar.<br />

Fortschritte haben die Unternehmen<br />

allerdings bei Service und<br />

Beratung gemacht, 80 % geben an,<br />

dass sie besser als ausländische<br />

Firmen abschneiden. Die international<br />

tätigen Unternehmen haben<br />

deutlich an Selbstbewusstsein gewonnen.<br />

76 % haben die Erfahrung<br />

gemacht, dass sie ihrer Intuition<br />

stärker vertrauen können und und<br />

im Prozess schrittweise lernen.<br />

Auch stieg der Anteil der Firmen<br />

um 10 Prozentpunkte, die auf ihre<br />

bewährten Geschäftskonzepte<br />

bauen können und die ihre Alleinstellungsmerkmale<br />

stärker betonen<br />

wollen.<br />

30 % der Maschinenbauer und<br />

32 % der Chemie- und Pharma-<br />

Firmen produzieren bereits im<br />

Ausland. Dieser Anteil wird zunehmen:<br />

<strong>17</strong> % der Maschinenbauer<br />

und 16 % der Chemiefirmen planen<br />

eine Auslandsproduktion. Dabei<br />

internationalisieren die Firmen<br />

ihre gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Welche Bedeutung hat dann<br />

noch ‚Made in Germay‘? Internationale<br />

Kunden achten der Studie zu<br />

Folge vor allem darauf, dass ein<br />

deutsches Unternehmen den <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

steuert. Prozess-<br />

Steuerung und Qualitätssicherung<br />

durch eine deutsche Firma wird<br />

geschätzt. Die Marke ‚Made in Germany‘<br />

wird somit um ‚Managed in<br />

Germany‘ erweitert.<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

Superior Clamping and Gripping<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

9,1 MRD EURO...<br />

Auf diesen Wert steigerte die<br />

Firmengruppe Liebherr im vergangenen<br />

Jahr ihren Umsatz. Eine<br />

Steigerung um 9 % (S. 9).<br />

ZITIERT<br />

„Menschen mit schwacher<br />

Qualifikation werden nicht<br />

gebraucht.“<br />

Siegfried Russwurm zu Industrie 4.0<br />

SERVICE<br />

Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />

Abo-Service:<br />

Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />

MESSE<br />

Bauma: Rekordmarken bei Ausstellern und Besuchern<br />

SUSANNE BADER<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Messe der Rekorde: Die bauma<br />

versammelte 3 420 Aussteller aus<br />

57 Ländern. Insgesamt tummelten<br />

sich 530 000 Besucher aus 200<br />

Ländern auf dem ausgebuchten<br />

Münchener Messegelände.<br />

MÜNCHEN. Nach den Bestmarken<br />

bei Ausstellerzahl und Fläche stellte<br />

die bauma auch bei den Besuchern<br />

einen neuen Rekord auf.<br />

„Dies tut unserer Branche in diesen<br />

doch turbulenten Zeiten gut und<br />

wird ihr sicherlich Aufwind geben“,<br />

sagt Johann Sailer, Vorsitzender<br />

des Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen<br />

im VDMA. Unter<br />

Die bauma zeigt im Drei-Jahres-Turnus die neuesten Baumaschinen, Baustoffmaschinen<br />

und Baufahrzeuge.<br />

Bild: Maren Kalkowsky<br />

den Top-Ten-Besucherländern<br />

waren Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz, Italien, die Russische Föderation<br />

und Polen. Das Partnerland<br />

Indonesien war mit einer po-<br />

litischen Delegation und gut 800<br />

Besuchern ebenfalls stark vertreten.<br />

Die Aussteller teilten sich in<br />

1 346 nationale und 2 074 internationale<br />

Unternehmen aus 57 Ländern.<br />

Sie präsentierten auf einer<br />

Fläche von 570 000 qm die neuesten<br />

Produkte der Bau- und Bergbaumaschinenbranche.<br />

Die Firmen<br />

waren mit dem Messeverlauf<br />

ehr zufrieden. Michael Heidemann,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Zeppelin Baumaschinen:<br />

„Vom ersten Tag an wurde der<br />

Stand von Zeppelin und Caterpillar<br />

fast überrannt. Wir haben so viele<br />

Maschinen verkauft wie noch nie<br />

zuvor und damit einen neuen Rekord<br />

aufgestellt.“ Ebenso erfolgreich<br />

lief die bauma für XCMG, wie<br />

Vice President Yanmei Zhang berichtet:<br />

„Wir erhielten Aufträge im<br />

Gesamtwert von über 10 Millionen<br />

Euro, was rund 120 Maschinen<br />

entspricht. Unsere Investitionen in<br />

die Messe haben sich gelohnt.“


2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

News-ticker<br />

Dekra führt ihre<br />

Geschäfte zusammen<br />

Kriftel (ba). Die Dekra konzentriert<br />

die Kräfte in der deutschen<br />

Materialprüfsparte. Ihre Tochterfirmen<br />

Dekra Material Testing<br />

(DMT) GmbH, Duisburg, Incos<br />

GmbH, Ingolstadt, sowie W. Hofmann<br />

GmbH, Allershausen, fusionieren<br />

zur neuen Dekra Incos<br />

GmbH. Dekra verspricht sich<br />

von der Bündelung noch mehr<br />

Kundennähe und Schlagkraft,<br />

vor allem bei anspruchsvollen<br />

Großprojekten.<br />

GE schraubt Gewinn<br />

weiter nach oben<br />

Leiterplatten:<br />

Start mit Schwung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Frankfurt (sp). Der Geschäftsverlauf<br />

der Leiterplattenbranche war<br />

in den ersten beiden Monaten des<br />

laufenden Jahres besser als zunächst<br />

erwartet und stimmt die<br />

Branche optimistisch, berichtet der<br />

ZVEI-Fachverband PCB and Electronic<br />

Systems. Der Februar-Umsatz<br />

pro Arbeitstag war ebenso hoch wie<br />

im Vorjahresmonat, der Monatsumsatz<br />

lag nur 4 % unter dem außergewöhnlich<br />

hohen Umsatz im<br />

Januar 2013. Der Auftragseingang<br />

im Februar blieb 2 % unter dem im<br />

Vorjahresmonat auf dem Niveau<br />

des vorausgegangenen Januars.<br />

Bild der Woche<br />

US-Fairfield (DJ/ks/gk). General<br />

Electric (GE) kann das widrige<br />

Wirtschaftsumfeld offenbar<br />

nicht viel anhaben. Der Konzern<br />

hat seinen Gewinn im Auftaktquartal<br />

trotz stagnierender Einnahmen<br />

gesteigert. Von Januar<br />

bis März verdiente der Mischkonzern<br />

mit Sitz in Fairfield mit<br />

3,5 Mrd US-Dollar 16 % mehr als<br />

im Vorjahreszeitraum. Das operative<br />

Ergebnis je Aktie lag bei<br />

0,39 Dollar, fünf Cent mehr als im<br />

Vorjahr. Der Umsatz stagnierte<br />

bei rund 35 Mrd Dollar.<br />

Bei uns im Internet<br />

Top geklickt auf www.produktion.de<br />

1. Siemens: „Kein Platz für<br />

Ungelernte“<br />

2. Deutsche Unternehmen:<br />

Arroganter Auftritt in China<br />

3. Klaus Bauer: Die Social Machine<br />

ist ein Paradoxon<br />

4. Thyssen-Krupp erlässt Amnestie<br />

für reuige Mitarbeiter<br />

5. Schaeffler will Belegschaft in<br />

Wuppertal abbauen<br />

6. Carbonwerkstoffe werden<br />

fabriktauglich<br />

7. Grundstein für Energie-<br />

Effizienz per Norm ist gelegt<br />

8. Solargeschäft verhagelt<br />

Bosch die Bilanz<br />

9. CFK-Boom fordert Zerspaner<br />

heraus<br />

10. Opel-Aufsichtsrat besiegelt Ende<br />

der <strong>Produktion</strong> in Bochum<br />

Messe: Schweißen<br />

& Schneiden<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Essen (sp). Auf der Fachmesse<br />

Schweißen & Schneiden werden<br />

vom 16. bis 21. 9. 2013 rund 1 000<br />

internationale Aussteller ihre<br />

wichtigsten Neuheiten der Füge-,<br />

Trenn- und Beschichtungstechnologie<br />

vorstellen. Fachbesucher<br />

können sich auf der Messe Essen<br />

einen Überblick über die Branchen-Neuheiten<br />

aus rund 40 Nationen<br />

verschaffen. Im diesjährigen<br />

Fokus der Veranstalter steht das<br />

thermische Spritzen.<br />

Esslingen (ba). Nach dem Vogelhat<br />

Festo den Libellenflug technisch<br />

umgesetzt. Das ultraleichte Flugobjekt<br />

führt komplizierteste Flugmanöver<br />

aus. Die Flügel sind unabhängig<br />

voneinander beweglich, so dass es<br />

Dr. Mohsen Sohi (r.), Sprecher des Vorstands der Freudenberg: „Freudenberg<br />

ist in vielen Bereichen gewachsen.“<br />

Bild: Freudenberg<br />

Leichtbau-Libelle kennt alle Flugmanöver<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Weinheim (pd). Freudenberg steigerte<br />

im Geschäftsjahr 2012 zum<br />

dritten Mal in Folge seinen Umsatz<br />

und erzielte erneut einen<br />

Höchstwert. Der Umsatz der Unternehmensgruppe<br />

lag zum Jahresende<br />

2012 bei 6,322 Mrd Euro<br />

(Vj. 5,992 Mrd Euro). Dies ist ein<br />

Anstieg gegenüber 2011 um 330<br />

Mio Euro oder 5,5 %. Der Konzern-<br />

abrupt bremsen und wenden, rasant<br />

beschleunigen und rückwärts fliegen<br />

kann. Damit beherrscht ein Modell<br />

erstmals alle Flugzustände von<br />

Hubschraubern, Flugzeugen und Segelfliegern.<br />

Das hochintegrierte System<br />

ist per Smartphone bedienbar.<br />

Bei einer Spannweite von 63 cm und<br />

einer Länge von 44 cm wiegt die<br />

künstliche Libelle <strong>17</strong>5 g. Die Flügel<br />

bestehen aus Kohlefaserrahmen und<br />

einer dünnen Folienbespannung.<br />

Jahresbilanz<br />

Freudenberg mit Rekord<br />

Bild: Festo<br />

gewinn liegt bei 433 Mio Euro (Vj.<br />

370 Mio Euro). „Freudenberg hat<br />

sich in einem durchaus herausfordernden<br />

Marktumfeld positiv behauptet<br />

und ist in vielen Bereichen<br />

stark gewachsen“, sagte Dr.<br />

Mohsen Sohi, Sprecher des Vorstands<br />

der Freudenberg Gruppe.<br />

„Unser breit diversifiziertes Produktportfolio<br />

und unsere weltweite<br />

Präsenz sind die Grundlage für<br />

unseren Erfolg.“<br />

Seminaranzeigen<br />

Der führende<br />

Lean-Management-<br />

Kongress in Europa<br />

Prof. Dr.-Ing.<br />

Uwe Loos<br />

Multi-Aufsichtsrat<br />

und Beirat<br />

Jürgen Otto<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

Brose Fahrzeugteile<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.best-practice-day.de<br />

Verdammt<br />

zur Spitzenleistung.<br />

4. / 5. JUNI 2013<br />

Darmstadt<br />

Unternehmer präsentieren<br />

ganzheitliche und langfristige<br />

Lean-Strategien und<br />

deren GuV-Wirksamkeit.<br />

Automation<br />

Beckhoff: Umsatz geht um 12 % zurück<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Im Jahr 2012 hat Beckhoff Automation<br />

einen Weltumsatz von 408<br />

Mio Euro erzielt. Dies entspricht<br />

einem Umsatzrückgang von 12 %<br />

im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Verl (SP). „Das rasante Umsatzwachstum<br />

in den Jahren 2010 und<br />

2011 um nahezu 100 Prozent konnten<br />

wir 2012 erwartungsgemäß<br />

nicht fortsetzen“, kommentiert<br />

Hans Beckhoff, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Beckhoff<br />

Automation GmbH, die Bilanz<br />

2012. Nach einem Umsatz von 465<br />

Mio Euro im Jahr 2011 hat Beckhoff<br />

2012 einen Wert von 408 Mio Euro<br />

erzielt. Das Unternehmen sei trotzdem<br />

mit dem Geschäftsverlauf zufrieden,<br />

da man nach zwei überhitzten<br />

Boomjahren mit knapp<br />

100 % Steigerung eine Korrektur<br />

erwartet hatte. Maßgeblich verantwortlich<br />

für diese Entwicklung war<br />

die Strukturkrise des Geschäftsfeldes<br />

der erneuerbaren Energien, die<br />

zu einem großen Anteil in den<br />

Vorjahren auch das Wachstum befeuert<br />

hatte. Die Anzahl der Mitarbeiter<br />

ist um 5 % gestiegen. Neben<br />

dem kontinuierlichen Personal-<br />

Hans Beckhoff, Beckhoff<br />

Automation<br />

GmbH: „Rasantes<br />

Wachstum konnten<br />

wir nicht fortsetzen.“<br />

Bild: Beckhoff<br />

ausbau, der Verwaltungs- und<br />

<strong>Produktion</strong>serweiterung sowie der<br />

Verdichtung des Vertriebsnetzes,<br />

setzt Geschäftsführer Hans Beckhoff<br />

vor allem auf Technologievorsprung<br />

durch Innovation. Daher<br />

sind insbesondere die Bereiche<br />

Forschung und Entwicklung expandiert<br />

und sollen auch 2013<br />

weiter ausgebaut werden.


25. April 2013· Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

Integration<br />

KML übernimmt Rathgeber<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Wien (pd). Anfang des Jahres hat<br />

KML das Unternehmen Rathgeber<br />

Präzisionsteile GmbH in Wien als<br />

100 % eigenständiges Tochterunternehmen<br />

in die Unternehmensgruppe<br />

der KML Linear Motion<br />

Technology GmbH aufgenommen.<br />

Aus einer erfolgreichen und<br />

langfristigen Kunden-Lieferan-<br />

Bühler Motor<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Stuttgart (pd). Mechatronische<br />

Antriebe verbinden Mechanik, Sensorik,<br />

Elektronik und Informationstechnologie.<br />

Sie bieten mehr Komfort,<br />

Effizienz, Sicherheit und Nachhaltigkeit.<br />

Die Weiterentwicklung<br />

dieser Antriebe eröffnet ein weites<br />

Feld von Anwendungen und ermöglicht<br />

weitere Effizienzsprünge.<br />

„Nicht zuletzt vom innovativen<br />

Geist und dem Engagement unserer<br />

zukünftigen Ingenieure wird es abtenbeziehung<br />

sei ein neues Mitglied<br />

des KML-Unternehmensverbandes<br />

entstanden, teilte KML<br />

mit. Diese Entwicklung eröffne<br />

allen Seiten zusätzlich neue Möglichkeiten.<br />

Im Zuge des Eigentümerwechsels<br />

hat sich der Firmenname<br />

des Unternehmens verändert.<br />

Aus Rathgeber Präzisionsteile<br />

GmbH wurde KML Precision<br />

Machining GmbH.<br />

Neuer Mechatronic-Award<br />

hängen, ob wir als Unternehmen<br />

am Hightech-Standort Deutschland<br />

unsere führende Position im<br />

Wettstreit mit ehrgeizigen Entwicklern<br />

aus aller Welt ausbauen können“,<br />

sagt Peter Muhr, CEO der<br />

Bühler Motor-Gruppe.<br />

Diesen Geist zu fördern, steht im<br />

Mittelpunkt des neu geschaffenen<br />

‚Bühler Motor Mechatronic Award‘<br />

der in diesem Jahr zum ersten Mal<br />

vergeben wird. Ab sofort und bis<br />

zum 30. Juni dieses Jahres läuft die<br />

Bewerbungsfrist zur Teilnahme.<br />

Jetzt bei Fabrik des<br />

Jahres bewerben!<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Landsberg (gk). Die Fabrik des<br />

Jahres/GEO ist der traditionsreichste<br />

Benchmark-Wettbewerb<br />

für die produzierende Industrie in<br />

Deutschland und den europäischen<br />

Nachbarstaaten. Sie haben<br />

dieses Jahr wieder<br />

die Chance, in einer<br />

der Kategorien<br />

den Award der<br />

Fachzeitung <strong>Produktion</strong><br />

und der<br />

Unternehmensberatung<br />

A.T. Kearney zu gewinnen.<br />

Zudem wird der Günter-Spur-<br />

Preis verliehen. Ausgezeichnet<br />

werden mit dem Preis herausragende<br />

wissenschaftliche Arbeiten<br />

des Nachwuchses, die sich mit der<br />

praktischen Verbesserung des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />

in der verarbeitenden<br />

Industrie beschäftigen. Der<br />

Preis wurde nach einem der Väter<br />

der <strong>Produktion</strong>stechnik in<br />

Deutschland, Professor em. Günter<br />

Spur, benannt. Eingereicht werden<br />

können Doktor-, Diplom- und<br />

Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten. Der Einsendeschluss<br />

für die Fragebögen ist der<br />

30. April 2013.<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Editorial<br />

Weg mit Made in Germany!<br />

Wen interssiert schon, wo genau ein 3er BMW herkommt?<br />

Hauptsache von BMW. Sagt BMW. Ähnliches predigen alle deutschen<br />

Konzerne von Bayer bis Siemens. Also weg mit dem Begriff,<br />

der einst als Abqualifizierung gedacht war und dann zum Inbegriff<br />

deutscher Industrie-Stärke wurde? Einen Anlauf dazu nahm<br />

2011/12 die EU mit neuen Kennzeichnungsregeln (vorgeblich<br />

nur) für Importprodukte. Nach heftigen Protesten<br />

zog Brüssel zurück. Jetzt probiert´s die<br />

EU erneut („Verbraucher-Sicherheit“), angeblich<br />

auf Druck von Ländern wie Italien, mit<br />

einer verbindlichen Herkunftskennzeichnung<br />

für ALLE (Nichtlebensmittel-)Produkte.<br />

Wer in Deutschland produziert, hätte dann<br />

die Wahl zwischen „Made in EU“ und „Made<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

in Germany“ – wenn der letzte Bearbeitungsschritt<br />

hier stattfindet. Auch chinesische Import-Maschinen<br />

mit deutschem Vor-Ort-Finish<br />

wären dann „Made in Germany“. Dass gleichzeitig Auslands-<br />

Kunden lieber die <strong>Produktion</strong> bei sich als im fernen Deutschland<br />

hätten, also „Managed in Germany“ (s. Titelgeschichte), erhöht<br />

den Druck. Wie stehen Sie zu Made in Germany? Mailen Sie mir!<br />

eduard.altmann@produktion.de<br />

Dr. Volkmar Denner,<br />

Vorsitzender<br />

der Bosch-Geschäftsführung.<br />

<br />

Bild: Bosch<br />

Blankstahl-Lösungen.<br />

Glanzleistungen,<br />

die die Welt bewegen.<br />

Geschäftszahlen<br />

Bosch erwartet Umsatzplus<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Stuttgart (pd). Die Bosch-Gruppe<br />

rechnet mit einem leicht verbesserten<br />

Wirtschaftswachstum. Vor<br />

diesem Hintergrund erwartet das<br />

Technologie- und Dienstleistungsunternehmen<br />

für das laufende<br />

Geschäftsjahr ein Umsatzplus von<br />

2 bis 4 %. Dies gab Dr. Volkmar Denner,<br />

Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung,<br />

bei der Bilanz-<br />

Pressekonferenz bekannt.<br />

„Wir haben viele Maßnahmen<br />

eingeleitet, um den Ertrag in diesem<br />

Jahr zu steigern. Gleichzeitig werden<br />

wir Wachstumschancen wahrnehmen,<br />

sowohl auf etablierten<br />

Arbeitsgebieten als auch beim Aufbau<br />

neuer Geschäftsfelder“, so Denner.<br />

Nach wie vor sieht das Unternehmen<br />

erhebliche konjunkturelle<br />

Risiken, die aus der hohen Staatsverschuldung<br />

in den USA und Europa<br />

resultieren. Für den europäischen<br />

Wirtschaftsraum geht Bosch<br />

zwar von einem Ende der Rezession<br />

aus, erwartet im laufenden Jahr jedoch<br />

eine Stagnation der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung. Vor diesem<br />

Hintergrund war die Umsatzentwicklung<br />

der Bosch-Gruppe im<br />

ersten Quartal 2013 verhalten.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 erhöhte<br />

sich der Bosch-Umsatz um 1,9 %<br />

auf 52,5 Mrd Euro. Wechselkursbereinigt<br />

lag der Umsatz um 0,8 %<br />

unter dem Vorjahreswert. Bezogen<br />

auf das Ergebnis vor Finanzergebnis<br />

und Steuern weist Bosch eine<br />

Umsatzrendite von 2,5 % aus. Das<br />

Ergebnis vor Steuern betrug 2,8 Mrd<br />

Euro, da Bosch durch den Verkauf<br />

einer Finanzbeteiligung einen<br />

Buchgewinn von 1,1 Mrd Euro erzielt<br />

hat. Negativ belastet wurde das<br />

Ergebnis vor allem durch einen<br />

hohen Verlust im Geschäftsbereich<br />

Solar Energy.<br />

Unterdessen wurde bekannt, dass<br />

der Konzern Solarworld an Teilen der<br />

Bosch-<strong>Produktion</strong> interessiert sei, insbesondere<br />

an der Solarzellen-Fertigung,<br />

wie Vorstandschef Frank Asbeck<br />

erklärte. Gespräche dazu sollen geführt<br />

werden.<br />

Your Life. Our Steel. Er hat eine makellose Oberfläche,<br />

ist hochpräzise und lässt sich hervorragend bearbeiten:<br />

Blankstahl von S+BI. Unser Blankstahl<br />

wird daher überall dort eingesetzt, wo höchste Ansprüche<br />

gelten: im Maschinen- und Automobilbau. Ob Zahnräder,<br />

Wellen, Hebel, Ventile, Kolbenstangen, Federn oder<br />

Schrauben – unsere Blankstähle sorgen dauerhaft für Bewegung<br />

oder sichere Befestigung. S+BI<br />

bietet das gesamte Spektrum: in gezogener, geschälter,<br />

geschliffener und wärmebehandelter Ausführung, als Einsatz-,<br />

Automaten- und Vergütungsstähle bis hin zu Sondergüten<br />

und Sonderprofile. Inklusive technischer Beratung und<br />

individueller Anarbeitung. Und unser weltweites Distributionsnetz<br />

liefert Ihren passenden Blankstahl in kürzester Zeit.<br />

S+BI GROUP<br />

www.schmolz-bickenbach.com


4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

PLATTFORM INDUSTRIE 4.0<br />

Industrie 4.0 bringt Verbände an einen Tisch<br />

SABINE SPINNARKE<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Die drei wichtigsten Industrieverbände<br />

ZVEI, VDMA und BITKOM<br />

präsentierten in hochkarätiger Besetzung<br />

die erste verbandsübergreifende<br />

Plattform. Bildungsministerin<br />

Wanka bekräftigte ihre<br />

Unterstützung der Industrie-4.0-<br />

Aktivitäten der Verbände.<br />

HANNOVER. Vor einem guten Jahr<br />

fing alles an: im Januar 2012 initiierte<br />

die Promotorengruppe Kommunikation<br />

der Forschungsunion<br />

Wirtschaft-Wissenschaft den Arbeitskreis<br />

Industrie 4.0 unter Federführung<br />

von acatech (Deutsche<br />

Akademie der Technikwissenschaften).<br />

Den Vorsitz führten Dr.<br />

Siegfried Dais (damals noch stellvertretender<br />

Vorsitzender der<br />

Bosch-Geschäftsführung) und<br />

Prof. Henning Kagermann (Präsident<br />

acatech). Ziel des Arbeitskreises<br />

war nicht weniger als die vierte<br />

industrielle Revolution zu initiieren<br />

und Deutschland zum Leitmarkt<br />

und Leitanbieter für die<br />

<strong>Produktion</strong>stechnologien der Zukunft<br />

zu machen. ITK-Experten,<br />

Vertreter aus der <strong>Produktion</strong>sforschung<br />

und den Anwender-Industrien<br />

arbeiteten gemeinschaftlich<br />

INTELLIGENTE FABRIK<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Dr. Bernhard Rohleder (Bitkom), Detlef Wetzel ( IG Metall), Professor Dr. Henning Kagermann (acatech), Forschungsministerin<br />

Professor Dr. Johanna Wanka, Dr. Thomas Lindner (VDMA), und Dr. Klaus Mittelbach (ZVEI) beantworteten die<br />

Fragen der Journalisten. (v.l.n.r.)<br />

Bild: Wolfgang Kräußlich<br />

an den notwendigen Strategien.<br />

Im Oktober 2012 war es dann<br />

soweit. Dais und Kagermann übergaben<br />

die Ergebnisse des Arbeitskreises<br />

in Form ‚vorläufiger Strategieempfehlungen‘<br />

an Vertreter der<br />

Regierung – nahezu ohne Medienpräsenz.<br />

Eine der ersten daraus<br />

resultierenden Aktivitäten war die<br />

Gründung einer verbandsübergreifenden<br />

Geschäftsstelle ‚Plattform<br />

Industrie 4.0‘. Mitte März fand<br />

die erste Lenkungskreis-Sitzung<br />

der Industrieverbände BITKOM,<br />

VDMA und ZVEI statt. Nachdem<br />

Kagermann das Projekt ‚Industrie<br />

4.0‘ in die Wege geleitet hatte, kommen<br />

jetzt die Verbände zum Zuge.<br />

„Wir übergeben den Stab an die<br />

Plattform“, so Kagermann.<br />

Auf der Hannover Messe wurden<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

weitere Umsetzungsempfehlungen<br />

übergeben und die neu eingerichtet<br />

Plattform einer breiten Medienpräsenz<br />

vorgestellt. Den Fragen<br />

der Journalisten stellten sich<br />

neben Forschungsministerin Prof.<br />

Dr. Johanna Wanka, die Präsidenten<br />

beziehungsweise Geschäfts-<br />

führer der drei involvierten Verbände,<br />

ein Vertreter der Gewerkschaften<br />

(Detlef Wetzel, Vorstandsmitglied<br />

der IG Metall) und Prof.<br />

Kagermann (siehe Foto).<br />

Zu Hintergründen und Bedeutung<br />

einer verbandsübergreifenden<br />

Zusammenarbeit in Sachen<br />

Industrie 4.0 gab es seitens der Podiumsmitglieder<br />

ausführliche<br />

Statements. Dr. Thomas Lindner,<br />

Präsident des VDMA, bewertet die<br />

Anwesenheit der Forschungsministerin<br />

als deutliches Signal für die<br />

strategische Bedeutung des The-<br />

mas Industrie 4.0. für die Zukunft<br />

Deutschlands. Er betont: „Wir sind<br />

in Deutschland bestens aufgestellt<br />

für Industrie 4.0, da wir gleichermaßen<br />

stark sind in Automatisierung,<br />

Maschinenbau und produktionsnaher<br />

IT.“ Auch Wanka traut<br />

Deutschland die Rolle eines Leitmarts<br />

und Leitanbieters zu: „Was<br />

uns auszeichnet ist die Tatsache in<br />

vernetzten Strukturen denken zu<br />

können.“<br />

Dank der alle Akteure verbindenden<br />

Technik-Affinität rechnet<br />

Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung des ZVEI,<br />

fest mit einem Gelingen dieses<br />

einmaligen verbandsübergreifenden<br />

Zusammenschlusses: „Unser<br />

gemeinsames Ziel ist die wirtschaftliche<br />

Umsetzung der Vision<br />

der Industrie 4.0. Geschwindigkeit<br />

ist jetzt gefragt.“ Mittelbach lädt<br />

auch Verbandsfremde dazu ein,<br />

sich der Plattform Industrie 4.0<br />

anzuschließen. Der Gewerkschaftsvertreter<br />

Wetzel sieht Industrie<br />

4.0 als unumgänglich und<br />

verweist auf die Folgen: „Industrie<br />

4.0 wird zu einem erheblichen<br />

Wandel industrieller Arbeit führen,<br />

von dem alle Beschäftigtengruppen<br />

betroffen sein werden. Offen<br />

ist jedoch, welche Folgen die weitreichenden<br />

technologischen Veränderungen<br />

für die Qualität der<br />

Arbeit haben werden.“<br />

JAHRESZAHLEN 2012<br />

Umsatzhoch bei Rexroth<br />

DIETMAR POLL<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Während man sich bei Bosch<br />

Rexroth über einen Spitzenwert<br />

beim Umsatz freuen darf, wird die<br />

Pneumatik eigenständig. Sie steht<br />

aber weiterhin zum Verkauf.<br />

HANNOVER. Bosch Rexroth ist im<br />

vergangenen Geschäftsjahr wieder<br />

gewachsen und hat einen Umsatz<br />

von 6,5 Mrd Euro erwirtschaftet.<br />

Das ist der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte.<br />

Damit<br />

trotzte der Zulieferer für den Maschinen-<br />

und Anlagenbau dem<br />

Marktrückgang in China und der<br />

Rezession in Europa. „Der weltweite<br />

Maschinenbaumarkt hat nach<br />

zwei stürmischen Erholungsjahren<br />

2010 und 2011 vor allem in der<br />

zweiten Hälfte 2012 deutlich an<br />

Dynamik verloren“, erklärte Dr.<br />

Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bosch Rexroth AG. Für 2013<br />

stellt sich das Unternehmen auf<br />

Herausforderungen ein. „Die langfristigen<br />

Wachstumstrends bleiben<br />

jedoch bestehen“, betont Tragl.<br />

Nach einem sehr guten ersten<br />

Quartal habe sich das Investitionsklima<br />

weltweit im Lauf des Jahres<br />

2012 merklich abgekühlt. Dieser<br />

Trend werde sich voraussichtlich<br />

noch bis Mitte dieses Jahres fortsetzen.<br />

„Wie die gesamte Branche<br />

spürt auch Bosch Rexroth vor allem<br />

die nachlassende Dynamik in China.<br />

Dort brach beispielsweise die<br />

Nachfrage nach Baumaschinen um<br />

40 Prozent ein. Während der Krise<br />

Dr. Karl Tragl, Vorstandsvorsitzender<br />

der Bosch Rexroth AG.<br />

Bild: Rexroth<br />

2008 und 2009 war China noch der<br />

wesentliche Pfeiler, der die Investitionsgüterindustrie<br />

stützte. Im vergangenen<br />

Jahr haben die USA diese<br />

Rolle übernommen“, erklärte Tragl.<br />

In den vergangenen Jahren habe<br />

Rexroth zudem den Bereich Pneumatik<br />

erfolgreich restrukturiert.<br />

Auf dieser Basis entwickele sich das<br />

Geschäft laut Tragl erfreulich. „Als<br />

weiterer Schritt wird diese Produktgruppe<br />

vom 1. Juni an als eigenständiges<br />

Unternehmen unter<br />

dem Dach von Bosch Rexroth<br />

agieren. Mit dieser Aufstellung<br />

werden Kunden und Märkte der<br />

Pneumatik schneller und flexibler<br />

bedient. Die Verkaufsoptionen für<br />

die Pneumatik werden dabei weiterverfolgt“,<br />

berichtet Tragl.<br />

SIEMENS PK<br />

„Kein Platz für Ungelernte“<br />

SABINE SPINNARKE<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

„Wir <strong>Produktion</strong>er wissen, wovon wir sprechen“, sagt Siemens-Industry-<br />

Vorstand Siegfried Russwurm in Hannover und skizziert die Siemens-Vision<br />

der <strong>Produktion</strong> von morgen. Ungelernte haben darin keinen Platz.<br />

HANNOVER. „Unter den ersten<br />

fünfzehn Industrienationen wird<br />

es nur einen Europäer geben –<br />

nämlich Deutschland“, sagt Thomas<br />

M. Doebler, Leiter Manufacturing<br />

Industrie, Deloitte Deutschland.<br />

Doebler bestritt mit seinem<br />

Vortrag zu den Wettbewerbsfaktoren<br />

der Industrie von Morgen den<br />

ersten Teil der Pressekonferenz des<br />

Siemens-Sektors Industry anlässlich<br />

der Hannover Messe. Einer<br />

weltweiten Deloitte-Umfrage zufolge,<br />

verschieben sich die Wettbewerbsfaktoren<br />

in der Industrie von<br />

solider Bilanz oder Management-<br />

Fähigkeiten hin zur Mitarbeiterqualifikation:<br />

„In fünf Jahren wird<br />

der Wettbewerbsfaktor Nummer<br />

eins die Innovationskraft der Mitarbeiter<br />

sein, gefolgt von der Qualität<br />

der <strong>Produktion</strong>sprozesse und<br />

Technologien.“ An Hand der Umfrageergebnisse<br />

errechnete Deloitte,<br />

dass China in fünf Jahren das<br />

Ranking der produzierenden Länder<br />

anführen wird, gefolgt von den<br />

Schwellenländern, der einzige Europäer<br />

Deutschland liegt auf Position<br />

vier. Verdrängt werden Polen<br />

und England, dafür klettern Indonesien<br />

und Vietnam die Ranking-<br />

Leiter empor. Anforderungen und<br />

Rahmenbedingungen von <strong>Produktion</strong><br />

verändern sich massiv. „Darin<br />

sind wir <strong>Produktion</strong>er uns einig“,<br />

bestätigte Russwurm die Einschätzungen<br />

Doeblers; mit 250 Siemens-<strong>Produktion</strong>swerken<br />

weltweit<br />

wisse er, wovon er spreche.<br />

Auch seinen Vortrag gestaltete CEO<br />

Russwurm ganz im Sinne des<br />

Messe-Leitmotivs ‚Integrated Industry‘<br />

als Industrie 4.0-Veranstaltung.<br />

„Über den Ausgang der Entwicklung<br />

bin ich mir noch unsicher.<br />

Aber auch wenn man kein Fan<br />

von Revolutionen ist, verbirgt sich<br />

hinter dem griffigen Begriff Industrie<br />

4.0 vieles von dem, was momentan<br />

hier passiert“, so Russwurm.<br />

Zweifel, ob intelligente Maschinen<br />

jemals den Menschen ersetzen<br />

könnten, entgegnete er mit der<br />

„frohen Botschaft: für den Menschen<br />

bleibt genug zu tun.“ Allerdings<br />

auf höherem intellektuellem<br />

Niveau: die Gestaltung von Produkt<br />

und <strong>Produktion</strong>sregeln, die<br />

Festlegung der Zielgrößen bleiben<br />

auch im Industrie 4.0 Szenarium<br />

des Konzerns fest in Menschenhand.<br />

Auf die Frage eines amerikanischen<br />

Journalisten, wo denn<br />

künftig Ungelernte ihren Platz fänden<br />

, erwiderte er: „Menschen mit<br />

schwacher Qualifikation werden<br />

nicht gebraucht. Eine positivere<br />

Botschaft habe ich leider nicht.“<br />

Mit 7500 Software-Ingenieuren sieht Siemens-CEO Professor Siegfried Russwurm<br />

den Industry-Sektor bestens aufgestellt für Industrie 4.0. Bild: Siemens


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />

Exklusiv-umfrage: was halten aussteller von der hannover messe?<br />

„Die Industrie-Leitmesse schlechthin“<br />

Tino Böhler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

In Hannover waren die Themen<br />

Industrie 4.0 und Russland in aller<br />

Munde. <strong>Produktion</strong> fragte direkt<br />

vor Ort bei den Ausstellern nach,<br />

wie sie das Messegeschehen empfanden<br />

und was für sie besondere<br />

Highlights waren.<br />

Tobias Vogel, Leiter<br />

Vertrieb & Marketing,<br />

Igus:<br />

„Der Besuchernachfrage<br />

nach<br />

Industrie 4.0<br />

kommen wir mit<br />

den drei wichtigen<br />

Säulen ‚Innovation<br />

der Produkte’, ‚Online-Konfiguration<br />

der Produkte’ und ‚sofortige<br />

Lieferbarkeit der Produkte ab<br />

Lager’ entgegen. Als international<br />

aufgestellte Messe ist die Hannover<br />

Messe für uns die Industrieleitmesse<br />

schlechthin. Man kann sagen:<br />

Das Industrie-Jahr wird mit den Innovationen<br />

der Hannover Messe<br />

eröffnet. Neben vielen russischen<br />

Delegationen verzeichnen wir dieses<br />

Jahr auch viele Gäste aus China<br />

sowie aus Nord- und Südamerika.<br />

Die Investitionsbereitschaft ist wie<br />

2012 eher verhalten, aber es wird<br />

optimistisch gehandelt.“<br />

Stefan Pistorius, Bereichsleiter<br />

Marketing<br />

und Mitglied<br />

der Geschäftsleitung<br />

Endress+Hauser<br />

Messtechnik: „Die<br />

Hannover Messe<br />

ist und bleibt mit<br />

ihrer Internationalität<br />

eine feste<br />

Größe im Marketing-Mix bei<br />

Endress+Hauser. Mit Industrie<br />

4.0-Trendthemen wie Prozessoptimierung,<br />

Energieeffizienz oder<br />

auch Life Cycle Management sind<br />

wir bestens aufgestellt und werden<br />

der Nachfrage nach ganz<br />

konkreten Lösungen im Industrie<br />

4.0-Umfeld gerecht.“<br />

Peter Röder, Direktmarketing<br />

Festo:<br />

„Die Stimmung<br />

bei uns ist sehr<br />

gut, wir haben viele<br />

Besucher, alleine<br />

am Montag kamen<br />

180 Kunden<br />

aus der Tschechischen<br />

Republik.<br />

Ansonsten ist die Hannover Messe<br />

für Festo eher eine nationale Angelegenheit<br />

- wenngleich die Teilnahme<br />

an der weltweit größten<br />

Leistungsschau der Industrie für<br />

uns nie zur Frage stehen wird. Wir<br />

können uns hier als Ausrüster für<br />

die Automatisierungswelt optimal<br />

dem Fachpublikum präsentieren.<br />

Was die Investitionsfreudigkeit<br />

betrifft, so vertrauen unsere Kunden<br />

auf die Festo-Grundwerte wie<br />

Sicherheit, Unabhängigkeit und<br />

auf unser Bekenntnis zum Standort<br />

Deutschland - der für Qualität<br />

und Innovation sehr hoch im Kurs<br />

steht. Wir gehen davon aus, dass<br />

Konjunktur und Investitionen<br />

noch weiter anziehen werden.<br />

Von einer Krise kann überhaupt<br />

keine Rede sein.“<br />

Dr. Markus Müller, Manager International<br />

Public Relations & Media, Lapp: „Wir<br />

haben eine gute Kundenresonanz.<br />

Mit unserer Welt-neuheit, der 10-<br />

GBIT-Ethernet-Leitung CAD6A,<br />

treffen wir das Leitthema der Messe,<br />

Integrated Industry, voll auf den<br />

Punkt. Die am meisten nachgefragten<br />

Industrie 4.0-Themen wie Vernetzung,<br />

Verlinkung und Datenversand<br />

von überall nach überall<br />

können wir mit diesem Produkt<br />

bestens besetzen.<br />

Die Lapp<br />

Group hat auf<br />

der HMI ihren<br />

größten Messeauftritt,<br />

denn es<br />

kommen hier<br />

Besucher aus der<br />

ganzen Welt zu<br />

uns.“<br />

Knut Bickmann, Marketing – Messen<br />

& Events, KUKA: „Das Produkt ‚Roboter’<br />

steht wie in den Jahren zuvor<br />

im Mittelpunkt des Besucherinteresses,<br />

besonders die innovativen<br />

Leichtbauroboter. Die direkte<br />

Mensch-Roboter-Interaktion ermöglicht<br />

dabei zukunftsweisende<br />

<strong>Produktion</strong>skonzepte mit dem<br />

Leichtbauroboter als ‚dritte Hand’<br />

des Mitarbeiters. Mit dem Thema<br />

Mensch-und-Roboter-Kooperation<br />

beschäftigt sich KUKA seit langem.<br />

Wir wollen den Roboter als<br />

intelligenten Helfer etablieren, der<br />

den Menschen<br />

durch seine qualitativ<br />

hochwertige<br />

Arbeit unterstützt<br />

– ohne<br />

komplexe Sicherheitssysteme.<br />

Für all diese<br />

Innovationen ist<br />

und bleibt die<br />

Hannover Messe<br />

für uns die internationale Top-<br />

Plattform als das Industrie-Schaufenster<br />

der Welt.“<br />

Hauke Hannig, Pressesprecher und<br />

Assistent des Vorsitzenden der Geschäftsführung,<br />

ebm-papst Mulfingen:<br />

„Der Besuch der Kanzlerin<br />

und des russischen Präsidenten<br />

Putin war natürlich das Highlight<br />

unseres Messeauftritts. Wir konnten<br />

unseren hochrangigen Gästen<br />

mit dem AxiTop den nächsten<br />

Meilenstein innerhalb der Green-<br />

Tech-Strategie präsentieren. Wir<br />

begrüßen dieses Jahr viele Gäste<br />

aus dem Ausland. So ist das Russlandgeschäft<br />

mit 20 Millionen<br />

Umsatz ein starker Markt für ebm<br />

papst. Wir beliefern unter anderem<br />

Gazprom mit Axi Top-Ventilatoren<br />

für den Einsatz in Gaspipelines.<br />

Auch das zahlreiche internationale<br />

und nationale Messepublikum<br />

interessiert sich vor allem für diese<br />

Industrie 4.0-fähigen<br />

EC-Ventilatoren.<br />

Besonderes<br />

Augenmerk<br />

wird dabei<br />

auf die Energieeffizienz<br />

und zunehmend<br />

auch<br />

auf die Geräuscharmut<br />

gelegt.<br />

Nicht zuletzt<br />

wurde der AxiTop mit einer<br />

Energieeinsparung von bis zu 27<br />

Prozent sowie einer Geräuschreduktion<br />

um 7,2dB(A) mit einer<br />

Nominierung zum Hermes Award<br />

gewürdigt. Die Hannover Messe<br />

ist für uns eine Image-Schau mit<br />

ausschließlich technologischem<br />

Charakter. Sie ist als Aushängeschild<br />

der Industrie unverzichtbar.“


6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Hannover Messe: Deutsche Unternehmen zögern beim Markteintritt in Russland<br />

Über gut vernetzte Leute ins Geschäft kommen<br />

Daniela Hoffman<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Der russische Demokratiemangel<br />

trübt zwar die Stimmung, verhindert<br />

aber nicht das geschäftliche<br />

Interesse deutscher und internationaler<br />

Besucher am diesjährigen<br />

Partnerland der Hannover Messe.<br />

Hannover (gk). Es gibt kaum russische<br />

Unternehmen, die auf eigene<br />

Faust in Hannover sind, der<br />

klassische Maschinenbauer ist<br />

praktisch nicht auffindbar. Man<br />

präsentiert sich an Gemeinschaftsständen<br />

mit recht unterschiedlicher<br />

Optik: von imposanten<br />

Auftritten der Öl-, Gas- und<br />

Metallindustrie bis hin zum Selfmade-Charme<br />

einzelner Regionen.<br />

„Der russische Mittelstand ist<br />

noch klein. Den deutschen Mittelständlern<br />

fehlen die Ansprechpartner<br />

auf russischer Seite“, sagt<br />

Dr. Eckhard Cordes, Vorsitzender<br />

des Ostausschusses der deutschen<br />

Wirtschaft auf dem mäßig gut besuchten<br />

Wirtschaftsgipfel. Auch<br />

deshalb seien deutsche Unternehmen<br />

eher zögerlich. Das soll sich<br />

jetzt durch eine „Kontaktstelle Mittelstand<br />

Russland“ ändern, die der<br />

Ost-Ausschuss in Berlin zum 1.<br />

Mai 2013 einrichten will. Wirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler forderte<br />

mehr Beeilung beim Visa-<br />

Abbau: „Erleichterungen sind gut,<br />

völlige Abschaffung ist besser.“<br />

Wirtschaft gedeihe am besten mit<br />

einer freiheitlich orientierten Gesellschaft.<br />

Zudem wünschte sich<br />

der Minister von Russland mehr<br />

Unterstützung auf regionaler<br />

Ebene. Neue, zentrale Regelwerke<br />

müssten auch lokal gelebt werden.<br />

Auch nach dem WTO-Beitritt Russlands<br />

steht immer noch die Befürchtung<br />

im Raum, der Handel<br />

könne sich weiter durch Schutzzölle<br />

erschweren.<br />

„Seit 2006 können im Rahmen<br />

des Präsidentenprogramms deutsche<br />

Management-Nachwuchskräfte<br />

zwei Wochen nach Russland<br />

gehen“, berichtet Nils Knigge, Vorstand<br />

vom Deutsch-Russischen Management-Netzwerk.<br />

„Man trifft bei<br />

den deutschen Unternehmen auf<br />

viele Ressentiments“, meint Knigge.<br />

Das zunächst dreiwöchige Programm<br />

wurde auf zwei Wochen<br />

Den deutschen Mittelständlern fehlen die Ansprechpartner auf russischer Seite: Die Hannover Messe soll dazu beitragen,<br />

das zu ändern. Dennoch ist es nicht ganz einfach, mit russischen Firmen ins Geschäft zu kommen. Bild: Hannover Messe<br />

verkürzt, weil die Bereitschaft, die<br />

eigenen Mitarbeiter für die Russland-Expedition<br />

länger zu entbehren,<br />

einfach zu gering war. „Es gibt<br />

einen großen Investment-Nachholbedarf<br />

in Russland. Nachteilig<br />

ist allerdings der extrem hohe bürokratische<br />

Aufwand. Die aktuellen<br />

atmosphärischen Störungen<br />

helfen nicht“, so Knigge. Das hält<br />

viele Unternehmen jedoch nicht<br />

ab. So haben zum Beispiel die Maschinenbauer<br />

Schunk und Weidmüller<br />

Niederlassungen in Russland,<br />

insgesamt sind 6 300 deutsche<br />

Unternehmen vor Ort aktiv.<br />

Politik bleibt außen vor<br />

bei Geschäftsgesprächen<br />

Auch Florian Weber vom Sales/<br />

Service-Department bei Herbst<br />

Smag Mining Technologies nutzt die<br />

Hannover Messe, um Kontakte zu<br />

russischen Ansprechpartnern zu<br />

knüpfen. Sein Unternehmen sieht<br />

ein großes Potenzial, mit deutscher<br />

Technik in Russland zu punkten.<br />

Ein wichtiger Markt sei der Bereich<br />

Düngemittel, für den unter Tage<br />

Mineralien abgebaut werden, Beispiel<br />

Uralkali. Markus Szirmay,<br />

Business Development Manager<br />

bei der Piller Industrieventilatoren<br />

GmbH, ist extra auf die Messe gekommen,<br />

um Kontakte zu russischen<br />

Unternehmen und Wirtschaftsvertretern<br />

zu pflegen.<br />

„Russland ist ein strategisch wichtiger<br />

Markt. Es ist nicht ganz einfach,<br />

mit russischen Unternehmen<br />

ins Geschäft zu kommen. Wichtig<br />

sind dabei gut vernetzte Leute mit<br />

Social Skills“, sagt Szirmay. Bisher<br />

sei das Geschäft eher über Engineering-Firmen<br />

gelaufen. „Wir gehen<br />

davon aus, dass es in Russland<br />

einen hohen Investitions- und<br />

Modernisierungsbedarf gibt, auch<br />

weil eine größere Fertigungstiefe<br />

durch die Weiterveredelung der<br />

Rohstoffe vor Ort angestrebt wird“,<br />

meint Szirmay.<br />

„Wir wollen unsere Technologien<br />

vorstellen, sind aber auch daran<br />

interessiert, Technologien kennenzulernen,<br />

die uns nützen kön-<br />

nen“, erklärt Alina Morenkova vom<br />

Informations- und Wirtschaftszentrum<br />

Novosibirsk, das am russischen<br />

Hauptstand ausstellt. Die sibirische<br />

Region ist relativ nah an China<br />

gelegen, 2,4 Mio Menschen gehören<br />

zum Einzugsgebiet. „Novosibirsk<br />

ist eine rasch wachsende,<br />

junge Region und relativ neu für<br />

europäische Unternehmen“, sagt<br />

Alina Morenkova. Aus der Wissenschaftlerstadt<br />

Akademgorodok<br />

sollen die qualifizierten Mitarbeiter<br />

kommen.<br />

„Eine interessante, vielfältige<br />

Messe“, sagt ein russischer Geschäftsmann,<br />

der nicht genannt<br />

werden möchte – strikte Presseauf-<br />

Investor-Relations-Manager:<br />

Russland soll China überholen<br />

lagen. Sein Eindruck: Die deutschen<br />

Unternehmen sind offen für<br />

die Zusammenarbeit mit russischen<br />

Partnern, da tue auch die<br />

Politik nichts zur Sache. „In Gesprächen<br />

spricht niemand über<br />

politische Fragen, da geht es nur<br />

ums Geschäft“, sagt er. Und: „Der<br />

russische Maschinenbau ist so gut<br />

wie tot. Bei Investitionsprojekten<br />

hat Qualität Made in Germany einen<br />

guten Ruf“. Auch sein Unternehmen<br />

hat schon Anlagen bei<br />

deutschen Lieferanten gekauft,<br />

doch es gibt nicht nur positive Kritik.<br />

Da, wo die Qualität nicht auf<br />

Anhieb überzeugend war, habe jedoch<br />

der gute Service die Dinge ins<br />

Lot gebracht. Der Amerikaner Thomas<br />

Brotski ist als Director Investor<br />

Relations für die Region Tula mit<br />

rund 1,5 Mio Einwohnern unterwegs,<br />

100 Kilometer südlich von<br />

Moskau. Er hatte im Vorfeld befürchtet,<br />

dass die russischen Stände<br />

leer bleiben, ist jetzt aber positiv<br />

überrascht über das Interesse.<br />

„Innerhalb der letzten zwei Jahre<br />

hat man sich sehr bemüht, Hürden<br />

abzubauen – auch wenn es sicher<br />

noch einiges zu tun gibt“, meint<br />

Brotski über die Situation in Tula.<br />

Auch die Infrastruktur habe sich<br />

stark verbessert, es werde weiter in<br />

deren Ausbau investiert. Brotski<br />

rechnet damit, dass Russland in<br />

rund fünf Jahren China überholen<br />

wird.<br />

Maxim Zverkov (vorne<br />

rechts), Präsident der<br />

Formika Gruppe, der<br />

Durchführungsgesellschaft,<br />

die für die Organisation<br />

des Partnerlandauftritts<br />

verantwortlich<br />

ist, unterzeichnete<br />

am 21. Febuar<br />

in Moskau den<br />

Partnerlandvertrag.<br />

Bild: Hannover Messe


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />

Bauma (I)<br />

Baumaschinenmarkt: Entscheidung am Äquator<br />

Gunnar Knüpffer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Chinesische Baumaschinenhersteller schaffen sich in den Emerging<br />

Markets neue Absatzregionen. Westliche Unternehmen müssen nach<br />

Einschätzung der Beratung Oliver Wyman darauf reagieren, wollen sie<br />

nicht ihre Wettbewerbsfähigkeit und Eigenständigkeit verlieren<br />

München. Entlang des Äquators<br />

werden künftig verstärkt Baumaschinen<br />

benötigt. Für die globale<br />

Baumaschinenindustrie sind dort<br />

bis 2020 jährliche Wachstumsraten<br />

von 4 bis 5 % möglich, in Einzelfällen<br />

wie Indonesien auch mehr.<br />

Besonders interessant für die Baumaschinenhersteller<br />

sind dabei<br />

Länder wie Vietnam, Kambodscha,<br />

und Malaysia sowie Teile des afrikanischen<br />

Kontinents, die sich neben<br />

den Emerging Markets Brasilien<br />

und Indien hervortun. In Summe<br />

werden die neuen Schwellenländer<br />

entlang des Äquators ihr<br />

Marktvolumen bis 2020 um rund<br />

ein Drittel steigern und dann einen<br />

Anteil von fast 30 % am Weltmarkt<br />

aufweisen. Dieses Bild zeichnet die<br />

Beratung Oliver Wyman in einer<br />

neuen Studie zum globalen Baumaschinenmarkt.<br />

Eine besonders gute Position<br />

haben sich die chinesischen Baumaschinenhersteller<br />

gesichert, um<br />

die Nachfrage in den klassischen<br />

Schwellenländern und auf den<br />

neuen Märkten zu befriedigen. Sie<br />

verfügen der Studie zu Folge über<br />

sehr breite Produktprogramme,<br />

die den gesamten Maschinenbedarf<br />

im Tief- und Hochbau abdecken<br />

- sowohl für schwere als auch<br />

für leichtere Aufgaben. Ihre Produkte<br />

sind weniger als westliche<br />

Technik auf spezifische Aufgaben<br />

ausgelegt. Außerdem ermögliche<br />

die einfache Technik Eigenreperaturen<br />

und die Anschaffungskosten<br />

seien vergleichsweise niedrig.<br />

Ferner erschließen die chinesischen<br />

Unternehmen kontinuierlich<br />

neue Absatzregionen. Durch<br />

eine staatliche Finanzierung von<br />

Infrastrukturprojekten, begleitende<br />

Investitionen in Rohstoffexplorationen<br />

und <strong>Produktion</strong>sstätten<br />

sowie klassische Absatzfinanzierung<br />

schaffen die Unternehmen<br />

nach Beobachtungen von Oliver<br />

Wyman ihren eigenen Markt. Auch<br />

investieren sie mittlerweile verstärkt<br />

in die Qualität ihrer Produkte<br />

und bauen lokalen Kundenservice<br />

auf.<br />

2020 kommen nur noch drei<br />

der Top 5 aus der Triade<br />

Rangliste der Top 10-Baumaschinenhersteller<br />

Auf Grund dieses Vorgehens der<br />

chinesischen Firmen müssen<br />

westliche Hersteller nach Einschätzung<br />

von Oliver Wyman<br />

schnell handeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Eigenständigkeit<br />

zu sichern. Noch stammen mit<br />

Caterpillar, Komatsu, Hitachi, Volvo<br />

und Liebherr die fünf umsatzstärksten<br />

Unternehmen der Branche<br />

aus der Triade (NAFTA, EU,<br />

sowie Japan, Taiwan, Südkorea,<br />

Hong Kong und Singapur.) Doch<br />

getrieben durch den großen Heimatmarkt<br />

und die systematische<br />

Erschließung neuer Emerging<br />

Markets durch chinesische Firmen<br />

werden es der Studie zu Folge im<br />

Jahr 2020 nur noch drei Unternehmen<br />

aus der Triade sein. Auf Platz<br />

sechs und sieben der Rangliste<br />

stehen mit Sany und Zoomlion<br />

bereits jetzt zwei Unternehmen aus<br />

– Anzeige –<br />

Die Rangliste der<br />

Baumaschinenhersteller<br />

ändert sich<br />

bis 2020 massiv, da<br />

chinesische Spieler<br />

ihren Heimatmarkt<br />

dominieren, neue<br />

Märkte entwickeln<br />

und Wachstum über<br />

Akquisitionen vorantreiben.<br />

2012: The Yellow Table;<br />

2020: Oliver-<br />

Wyman-Projektion.<br />

Quelle: Oliver Wyman<br />

der Volksrepublik. Gleichzeitig beschleunigen<br />

die chinesischen Firmen<br />

die Konsolidierung der Baumaschinenbranche.<br />

Sie werden<br />

Produkte und Unternehmen zukaufen<br />

und ihre Position stärken.<br />

Die Zahl der Anbieter aus der<br />

Volksrepublik wird auf diese Weise<br />

von 200 auf nur noch 50 im Jahr<br />

2020 zurückgehen, prognostiziert<br />

die Beratung.<br />

„Die vergangenen 15 Monate<br />

haben aber gezeigt, dass sich die<br />

Branchenkonsolidierung keineswegs<br />

nur auf China beschränken<br />

wird“, sagte Dr. Tom Sieber von<br />

Oliver Wyman. „Zwar spielten sich<br />

die jüngsten Übernahmen von etablierten<br />

Marktteilnehmern wie<br />

Schwing in bestimmten Nischensegmenten<br />

ab, doch Kauf oder signifikanter<br />

Anteilserwerb eines größeren<br />

westlichen Anbieters dürften<br />

bei chinesischen Playern schon<br />

bald auf dem Programm stehen.“<br />

Und auch Fusionen & Übernahmen<br />

unter westlichen Herstellern<br />

seien absehbar.<br />

Die westlichen Hersteller sollten<br />

ihr Produktportfolio top-down erweitern<br />

und den Kundenbedürfnissen<br />

in den aufstrebenden Märkten<br />

anpasssen, um künftig am globalen<br />

Wachstum teilzuhaben. Ziel<br />

müsse es sein, sich den chinesischen<br />

Anbietern preislich so weit<br />

anzunähern, dass die westlichen<br />

Maschinen zusammen mit Serviceleistungen<br />

für die Kunden in<br />

den Zukunftsmärkten eine wirkliche<br />

Alternative sind. Lassen sich<br />

die neuen Produkte nicht mit der<br />

Premiummarke vereinbaren, sollte<br />

über die Einführung von Zweitmarken<br />

nachgedacht werden, rät<br />

Oliver Wyman. Auch sei es mittelbis<br />

langfristig unumgänglich, eigene<br />

Vertriebs-, Service- und <strong>Produktion</strong>sstandorte<br />

in den Wachstumsregionen<br />

aufzubauen. So habe<br />

man Standortvorteile und erreiche<br />

Kundennähe.<br />

Bauma (II)<br />

Eaton profitiert von Polimer<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Die Übernahme des türkischen Herstellers von Industrie-Schläuchen,<br />

Polimer Kaucuk Sanayi ve Pazarlama, lohnt sich für Eaton. Der Konzern<br />

vergrößert sein Portfolio und baut seine Lieferantenbasis aus.<br />

München. Die Eaton Corporation<br />

wendet die Best Practices des türkischen<br />

Zukaufs Polimer Kaucuk<br />

Sanayi ve Pazarlama künftig weltweit<br />

in seinen Werken an. Im Bereich<br />

Hydraulic-Schlauch-<strong>Produktion</strong><br />

profitiere das Unternehmen<br />

von bestehenden Lieferantenbeziehungen,<br />

sagte der Senior Vice<br />

President Jeffrey A. Finch auf der<br />

bauma in München. Polimer arbeite<br />

mit bestimmten Zulieferern zusammen,<br />

Eaton mit anderen. Nun<br />

könne man beide Einkaufsquellen<br />

kombinieren. „Im Industrie-<br />

Schlauch-Business, wo Eaton sehr<br />

klein war, hat uns Polimer zu einem<br />

Top-Tier-Zulieferer gemacht<br />

in einem starken Wettbewerbsumfeld“,<br />

so Finch. „Wir waren in diesem<br />

Bereich nicht so stark. So haben<br />

wir von ihnen gelernt, weil es<br />

ein neuer Bereich für uns ist.“<br />

„Zuvor hatten wir unser Eaton-<br />

Business-System bei Polimer eingeführt“,<br />

ergänzte William R.<br />

VanArsdale, Group President bei<br />

Eaton. Eaton hatte den türkischen<br />

Hersteller von hydraulischen und<br />

industriellen Schläuchen im Juni<br />

2012 übernommen. Die Zentrale<br />

von Polimer befindet sich in der<br />

Nähe von Istanbul. Das Unternehmen<br />

beliefert Branchen wie Anlagenbau,<br />

Bergbau, Landwirtschaft,<br />

<strong>Produktion</strong>, Chemie, Ernährung<br />

sowie die Erdölbranche. 1957 gegründet<br />

beschäftigte Polimer zum<br />

Zeitpunkt der Übernahme rund<br />

2100 Mitarbeiter. „Wir hatten im<br />

zweiten Halbjahr vergangenen<br />

Jahres eine leichte Abwärtsbewegung<br />

auf dem Markt und wir mussten<br />

einige Nachjustierungen machen,<br />

um die <strong>Produktion</strong> dem entsprechend<br />

anzupassen,“ sagte<br />

Finch auf die Frage, ob noch alle<br />

2 100 Mitarbeiter an Bord sind.<br />

Aber sie hätten sich verpflichtet,<br />

eine starkes Team zu erhalten.<br />

Auf der bauma stellte der diversifizierte<br />

Industriekonzern Eaton<br />

seine neuesten Technologien für<br />

den Bau und Bergbau vor, die für<br />

William R. VanArsdale ist Group President<br />

Hydraulics, Filtration & Golf<br />

Grip von Eaton.<br />

Bild: Eaton<br />

den Einsatz unter schwierigen Bedingungen<br />

konzipiert sind. Darunter<br />

befindet sich eine Technologie<br />

für die kontinuierliche Überwachung<br />

des Materialzustandes von<br />

Hydraulikschläuchen in Echtzeit<br />

namens Eaton Life Sense sowie eine<br />

nickelfreie Oberflächenbeschichtung,<br />

die den Korrosionsschutz<br />

verbessern soll.<br />

Bosch Rexroth<br />

Stabile Entwicklung<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Türkei<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

München. Insbesondere der starke<br />

Maschinenbausektor hat einen<br />

großen Anteil am schnellen türkischen<br />

Wirtschaftswachstum. 2011<br />

trugen die Maschinenbauer fast<br />

10 % zum Gesamtexport bei und<br />

liegen mit ihrem Wachstum über<br />

dem türkischen Durchschnitt.<br />

„Das Erfolgsgeheimnis der türkischen<br />

Maschinenbauindustrie<br />

sind ihre vielen kleinen und mittel-<br />

tigkeit und damit auf den Maschinenbau<br />

ausgewirkt. „In China meldeten<br />

einzelne Baumaschinen-<br />

Branchen zeitweise <strong>Produktion</strong>srückgänge<br />

von bis zu 70 %. Kaum<br />

eine Branche war im vergangenen<br />

Jahr so vom Konjunkturrückgang<br />

in China betroffen wie die Baumaschinenhersteller-<br />

und zulieferer“,<br />

berichtete Spindler. Bosch Rexroth<br />

hätte diese Entwicklung vor allem<br />

durch eine weltweit hohe Nachfrage<br />

nach Landmaschinen ausgleichen<br />

können.<br />

Motor Maschinenbau<br />

München. Der gesamte Markt für<br />

mobile Arbeitsmaschinen ging<br />

2012 um 6,4 % zurück. Dennoch<br />

habe es Bosch Rexroth geschafft,<br />

sein Geschäft in dem Bereich stabil<br />

zu halten, sagte Dr. Spindler, President<br />

Business Unit Mobile Applications<br />

bei Bosch Rexroth, auf der<br />

bauma. In Europa habe sich die<br />

Unsicherheit aufgrund der Eurokrise<br />

negativ auf die Investitionstägroßen<br />

Unternehmen, die sich<br />

durch eine rasche und flexible Anpassung<br />

an die wandelnden wirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten und<br />

Entwicklungen in der Technik auszeichnen“,<br />

warb die Turkish Machinery<br />

Promotion Group (TMPG) auf<br />

der bauma. Sie will die türkische<br />

Maschinenbauindustrie im Inund<br />

Ausland bekannter machen<br />

und die Türkei als kompetenten<br />

Wirtschaftspartner positionieren.<br />

Der Fokus der Verbandsaktivitäten<br />

liegt seit 2012 auf Deutschland.


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S ENIOR-E XPERTENWISSEN<br />

„Wissen, wo sich das Bücken lohnt“<br />

Viele Zulieferer hadern mit der Renditeoptimierung – im Geschäft mit den Kunden ebenso wie im<br />

Einkauf bei den eigenen Lieferanten. ASE AUTOMOTIVE EXPERTS unterstützen Unternehmen gezielt in<br />

Entwicklung und Einkauf – mit Erfahrungswissen, das auf keiner Hochschule vermittelt wird..<br />

Am Anfang eines jeden möglichen<br />

Auftrags steht die Anfrage des<br />

Kunden. Dieser nennt erste Spezifikationen<br />

und erwartet in einem befristeten<br />

Zeitraum ein technisches<br />

Konzept vom Zulieferer – und einen<br />

Preis dafür. Dann wird verglichen,<br />

bewertet und erst dann der Auftrag<br />

erteilt. Volker Probst war 34 Jahre<br />

lang bei BMW tätig, viele Jahre<br />

davon in leitenden Funktionen im<br />

Einkauf. Er kennt das Procedere<br />

bestens, er hat es oft erlebt und<br />

trotzdem wundert er sich nach wie<br />

vor: „Viele Zulieferer geben Angebote<br />

ab, ohne eine auch unter technischen<br />

Aspekten fundierte Kostenund<br />

Renditekalkulation erstellt zu<br />

haben.“ Probst nennt es „vorauseilende<br />

Demut“, die die Unternehmen<br />

oft leite. Renditeoptimierung<br />

sieht anders aus.<br />

Bis zu 80 Prozent Renditeoptimierung<br />

„Da liegt viel Geld auf der Straße“,<br />

sagt der ASE-Experte. „Allerdings<br />

sollte man wissen, wo sich das<br />

Bücken lohnt.“ Zum Beispiel, wenn<br />

die Spezifikationen des Kunden vermuten<br />

lassen, dass zu viel des<br />

Know-how auf Abruf<br />

ASE Automotive Senior Experts<br />

ist der größte Vermittler für<br />

hoch qualifizierte und operativ<br />

erfahrene Führungskräfte der<br />

Automobil- und Zulieferindustrie<br />

im Ruhestand. Diese Experten<br />

stellt ASE als Interims-Manager<br />

kurzfristig und unkompliziert im<br />

In- und Ausland zur Verfügung.<br />

ASE Senior Experts überbrücken<br />

kurzfristig kritische Personalengpässe<br />

auf Führungsebene oder<br />

ergänzen temporär fehlendes<br />

Know-how im Projekt- und<br />

Change-Management. Sie übernehmen<br />

darüber hinaus auch<br />

Coaching-Aufgaben.<br />

Der Expertenpool von ASE zählt<br />

derzeit über 1.500 Automotive-<br />

Profis für alle Funktionsbereiche.<br />

Durch zügige, kompetente<br />

Bearbeitung der Anfragen kann<br />

ASE in der Regel bereits nach 48<br />

Stunden geeignete Expertenprofile<br />

vorlegen.<br />

Das Interims-Management, für<br />

das die ASE Senior Experts eingesetzt<br />

werden, steht nicht in Konkurrenz<br />

zum ersten Arbeitsmarkt,<br />

da sich die Experten ausschließlich<br />

zeitlich befristet engagieren.<br />

Während der Einsätze geben sie<br />

ihr Erfahrungswissen an Jüngere<br />

im Projekt-Management weiter<br />

und unterstützten beim Aufbau<br />

neuer Branchenkontakte. Die<br />

langjährige Berufserfahrung der<br />

Älteren und das frische Wissen<br />

der Nachwuchs-Manager ergänzen<br />

sich hervorragend, so dass<br />

nachweislich Erfolgskonzepte<br />

entstehen.<br />

Guten verlangt wird. „Unnötig enge<br />

Toleranzen und Over-Engineering<br />

sind Kostentreiber, die entstehen,<br />

wenn Wissen fehlt“, so Probst. Er<br />

bestärkt die Zulieferer: „Automobilhersteller<br />

akzeptieren sehr wohl<br />

technisch fundierte Verbesserungsvorschläge.“<br />

Weil: Es lohnt sich - für<br />

Kunde und Zulieferer. „Mindestens<br />

15 bis 20 Prozent höhere Rendite“,<br />

nennt er als Ziel nach einer ganzheitlichen<br />

Wertanalyse. Er hat aber<br />

auch schon Projekte initiiert, bei<br />

denen Renditeverbesserungen von<br />

bis zu 80 Prozent erzielt wurden.<br />

ASE-Experten wie Volker Probst<br />

unterstützen Projekte zur Renditeoptimierung<br />

mit Fach- und Systemwissen<br />

sowie langjährige Prozesserfahrung<br />

– und zwar übergreifend<br />

von der Entwicklung bis in die<br />

<strong>Produktion</strong>. Bei einer Wertanalyse<br />

sind alle Fachbereiche einbezogen,<br />

jedes Teil, Kaufteile eingeschlossen,<br />

werden einzeln bewertet. „Kosten-<br />

Überraschungen darf es später nicht<br />

geben. Sonst schmilzt der Renditegewinn<br />

wieder dahin“, so der Diplom-<br />

Ingenieur, der sich im Studium auf<br />

Fertigungstechnik spezialisiert hatte.<br />

Zukaufteile – was bestimmt<br />

den Preis?<br />

Für Dr. Hans-Jürgen Schweidler,<br />

ebenfalls ASE-Experte und zuletzt<br />

bei einem globalen Zulieferunternehmen<br />

als Vice President Global<br />

Procurement Automotive tätig,<br />

ist die frühzeitige Integration der<br />

Lieferanten in den Produktentstehungsprozess,<br />

auch unter Betrachtung<br />

der Supply Chain, essentiell<br />

für eine fundierte Kaufpreis- und<br />

Renditeoptimierung. Auch er warnt<br />

vor „Überraschungen“ in der Wertschöpfungskette.<br />

Für ihn ist es<br />

deshalb unverzichtbar, ein entsprechendes<br />

Risk-Management im<br />

Einkauf zu etablieren, sowie die<br />

Strukturen und Prozesse beim<br />

Lieferanten und mit dem Lieferanten<br />

genau im Auge zu behalten.<br />

Stellschrauben frühzeitig<br />

justieren<br />

„Als ASE-Experten unterstützen<br />

wir bei strategischen wie operativen<br />

Aufgaben“, erklärt Schweidler.<br />

„Optimal ist es, wenn wir von<br />

Anfang an am Entstehungsprozess<br />

eines neuen Produkts beteiligt sind.<br />

Strategien und Kosten lassen sich<br />

am effektivsten beeinflussen, je<br />

früher die Stellhebel neu justiert<br />

werden können“, so der Einkaufsprofi.<br />

„Oft herrscht auch eine technische<br />

Dominanz, die verhindert,<br />

dass der interdisziplinäre Knowhow-Austausch<br />

nicht so gelebt<br />

wird, wie es für eine fundierte<br />

Kaufteilbewertung und Renditeverbesserung<br />

notwendig wäre“, erklärt<br />

Schweidler. Ist dies erkannt, bedarf<br />

es einer Korrektur im Sinne der<br />

Gesamtoptimierung.<br />

Experten für die Experten-<br />

Auswahl<br />

Dr. Hans-Jürgen Schweidler und<br />

Volker Probst beraten ASE-Chef<br />

Steffen Haas bei der Auswahl und<br />

Aufnahme weiterer Senior-Procurement-Manager<br />

in den ASE-<br />

Expertenpool.<br />

Die rund 30 Einkaufsspezialisten,<br />

die ASE heute weltweit vermittelt,<br />

sind erfahren in den internationalen<br />

Beschaffungsmärkten und verfügen<br />

alle über langjährige Praxis im<br />

Einkauf, in der Materialwirtschaft<br />

und Beschaffungslogistik. Für alle<br />

Kurz-Profile repräsentativer Experten aus dem ASE-Pool mit über 1.500 Senior Experts<br />

Nachfolgend finden Sie eine Auswahl von ASE-Experten. Falls wir<br />

auch Sie mit umsetzungsstarken Senior Experts unterstützen können,<br />

dann schicken Sie uns bitte eine Nachricht an:<br />

anfrage-vmi@ase-seniorexperts.com<br />

Qualität: (ID 2560) Diplom-Physiker, Qualitätsfachingenieur,<br />

Auditor (QM und Prozesse) und Kfz-Meister mit langjähriger<br />

Erfahrungen bei namhaften Zulieferern (auch im Ausland) als<br />

Reengineering Manager, Managing Direktor, Chief Operating<br />

Officer, Quality Manager und Projektleiter: Lieferantenentwicklung,<br />

Start-Ups, Aufbau und Leitung von Fertigungsstätten in<br />

Osteuropa. Fremdsprachen: Englisch, Polnisch und Russisch.<br />

Logistik: (ID 2426) International erfahrener Bereichsleiter<br />

Logistik (zuletzt bei namhaftem Auftragsfertiger für die Automotive-,<br />

IT und Elektronikbranche) mit Kernkompetenzen im Bereich<br />

Optimierung der Logistikprozesse, Projektmanagement bei der<br />

Verlagerung in andere Standorte, Einführung von ERP-Systemen<br />

mit Schwerpunkt <strong>Produktion</strong>ssteuerung und Logistikprozesse.<br />

<strong>Produktion</strong>: (ID 2045) Diplom-Ingenieur Maschinenbau, <strong>Produktion</strong>sleiter<br />

mit Stärken im Prozess- und Produktivitätsmanagement.<br />

Erfolgreiche Linienkarriere als <strong>Produktion</strong>sleiter und<br />

zuvor als Leiter Fabrik- und <strong>Produktion</strong>splanung, vorwiegend bei<br />

mittelständischen Automotive-Unternehmen. Schwerpunkte:<br />

Umsetzung des Fertigungsinselkonzeptes unter dem Aspekt<br />

der Produkt- und Teilesegmentierung; Optimierung von PPS-<br />

Systemen und Einführung des Qualitätsmanagementsystems ISO<br />

9001.<br />

Steffen Haas, Geschäftsführer ASE Automotive Senior Experts: „Schöne Charts<br />

lösen keine Probleme. Bei dem, was unsere ASE-Experten tun, steht die Umsetzung<br />

im Vordergrund.“<br />

Foto: ASE<br />

ASE-Berater gilt: Sie werden ausnahmslos<br />

zeitlich befristet als<br />

Interims-Manager eingesetzt.<br />

Für ASE-Chef Steffen Haas ist<br />

vor allem der pragmatische Ansatz<br />

wertvoll: „Schöne Charts lösen<br />

keine Probleme. Bei dem, was<br />

unsere ASE-Experten tun, steht die<br />

Umsetzung im Vordergrund.“<br />

tr<br />

Einkauf: (ID 2022) Diplom-Wirtschaftsingenieur, erfahrener<br />

Einkaufsleiter mit nationaler und internationaler Erfahrung<br />

bei einem deutschen OEM mit diesen Schwerpunkten: Projektmanagement<br />

(zahlreiche Großprojekte für Lkw und Busse),<br />

internationale Einkaufszusammenarbeit (Welteinkaufsverbund),<br />

Reorganisation von Einkaufsstrukturen und -abläufen (hierbei<br />

Zusammenarbeit mit Top-Consultern), Zeitleistungsmanagement<br />

von Serienteilen und kurzfristig benötigten Sonderteilen, Lieferantenmanagement,<br />

Änderungsmanagement (speziell in Anlauf<br />

Situationen) sowie Qualitätsmanagement, insbesondere in Bezug<br />

auf Qualitätsfehler bei Lieferteilen.<br />

IT (ID 2167): Dr.-Ing., Abteilungsleiter und Projektmanager im<br />

IT-Bereich, erfolgreiche Karriere bei deutschem OEM (über 25<br />

Jahre) und bei Zulieferern. Zu den besonderen Themenfeldern<br />

zählen: umfassende Kenntnisse in der Einführung von Standard-<br />

Software (SAP) durch Projektführung und Leitung von Support-<br />

Teams, Planung und Aufbau eines standortübergreifenden<br />

Betriebs für SAP- sowie CAD-Systeme einschließlich Betriebsverantwortung.<br />

Controlling (ID 2047): Diplom-Kaufmann, Chief Financial<br />

Officer einer Holding mit 10 Unternehmen der Verkehrstechnik<br />

zuständig für Finanzen, Controlling, IT und Beteiligungen; zuvor<br />

Kaufmännischer Leiter bei diversen Mittelständlern. Schwerpunkte:<br />

Implementierung von Controlling- und Reporting-Systemen<br />

bei Einzel- und Serienfertigung (insbesondere organisatorische<br />

Vorbereitung und Umstellung auf SAP), Umstellung auf IFRS-<br />

Rechnungslegung und Bilanzierung, Sanierung (2 Unternehmen<br />

vor dem Konkurs bewahrt).


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 9<br />

Maschinenbau<br />

Rekordjahr für Liebherr<br />

Biokunststoffe<br />

Nur wenig Land nötig?<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Insgesamt hat die Firmengruppe<br />

Liebherr ihren Umsatz im vergangenen<br />

Geschäftsjahr um mehr als<br />

760 Mio Euro oder über 9 % auf<br />

9,1 Mrd Euro gesteigert.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Nur wenige Prozent der weltweiten<br />

Landwirtschaftsfläche von 5<br />

Mrd Hektar würden dem Anbau<br />

von Biomasse für Biokunststoffe<br />

zum Opfer fallen, meldet die Vereinigung<br />

European Bioplastics.<br />

Biberach (sm). In den Produktbereichen<br />

Baumaschinen und Mining-Geräte<br />

erwirtschaftete Liebherr<br />

ein Umsatzplus von beinahe<br />

490 Mio Euro oder 9 %. Damit<br />

wurden in diesen Bereichen Verkaufserlöse<br />

in Höhe von rund<br />

5,87 Mrd Euro erzielt. Der Anteil<br />

dieser Bereiche betrug wie im Vorjahr<br />

rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes<br />

der Firmengruppe..<br />

Außerhalb der Bereiche Baumaschinen<br />

und Mining erzielte<br />

Liebherr einen Umsatz von insgesamt<br />

3,22 Mrd Euro, was einer<br />

Steigerung um circa 280 Mio Euro<br />

oder 9 % entspricht. Alle dazugehörigen<br />

Sparten konnten Zuwächse<br />

verzeichnen; dabei handelt es<br />

sich um die Bereiche Maritime<br />

Krane, Aerospace und Verkehrstechnik,<br />

Werkzeugmaschinen<br />

und Automationssysteme sowie<br />

Hausgeräte.<br />

Besonders erfreulich hat sich bei Liebherr der Bereich Werkzeugmaschinen<br />

und Automationssysteme entwickelt.<br />

Bild: Liebherr<br />

Bei den sonstigen Erzeugnissen<br />

und Leistungen der Firmengruppe<br />

wurde ebenfalls ein Zuwachs erzielt:<br />

Der Umsatz in diesem Bereich<br />

erreichte mehr als 210 Mio<br />

Euro und ist damit um knapp<br />

20 Mio Euro oder 9 % gestiegen.<br />

In allen Absatzregionen hatte die<br />

Firmengruppe Liebherr im Geschäftsjahr<br />

2012 Steigerungen zu<br />

verzeichnen. Besonders hohe<br />

Wachstumsraten wurden in Osteuropa<br />

und Afrika erzielt. Die zehn<br />

größten Einzelmärkte der Firmengruppe<br />

waren in diesem Zeitraum<br />

Deutschland, Russland, die USA,<br />

Australien, Frankreich, Großbritannien,<br />

Brasilien, Kanada, die<br />

Niederlande und Österreich.<br />

Der Konzernabschluss der Liebherr-International<br />

AG in Bulle<br />

(Schweiz) weist einen Konzerngewinn<br />

von rund 540 Mio Euro aus,<br />

was einer Steigerung um annähernd<br />

60 Mio Euro oder knapp<br />

12 % entspricht.<br />

Berlin (ba). Laut aktuellen Statistiken<br />

werden rund 37 % (5 Mrd h)<br />

der weltweiten Landwirtschaftsfläche<br />

von 13,4 Mrd h für landwirtschaftliche<br />

Zwecke genutzt. Dies<br />

beinhaltet Weide- (70 %, ca. 3,5<br />

Mrd Hektar) und Ackerland (30 %,<br />

ca. 1,4 Mrd h). Laut den nun von<br />

European Bioplastics veröffentlichten<br />

Marktdaten beliefen sich<br />

2011 die weltweiten <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

für Biokunststoffe auf<br />

rund 1,2 Mio t/Jahr. Um diese Menge<br />

an Biokunststoff zu produzieren,<br />

sei derzeit eine Fläche von etwa<br />

300 000 Hektar für den Anbau von<br />

Rohstoffen notwendig, meldet der<br />

Verband. Damit würden nur<br />

0,006 % der weltweiten Landwirtschaftsfläche<br />

von 5 Mrd h beansprucht.<br />

Doch diese Fläche wird<br />

wachsen: Laut einer Studie des<br />

Nova-Instituts verdreifachen sich<br />

die <strong>Produktion</strong>skapazitäten für<br />

Für den Rohstoffanbau für Biokunststoffe<br />

ist weniger Fläche nötig als für<br />

Weideland. Bild: tonyv3112 / Fotolia.com<br />

biobasierte Kunststoffe von 2011<br />

bis 2020 auf fast 12 Mio t. Ein weiteres<br />

Problem ist der hohe Wasserverbrauch<br />

und der Einsatz von<br />

Pestiziden und Dünger für Rohstoffe<br />

wie Zuckerrüben, Mais oder<br />

Kartoffeln.<br />

Aus den Unternehmen<br />

und stellt die Weichen für eine weitere<br />

Internationalisierung des Antriebs-<br />

und Automatisierungsgeschäftes.<br />

Termin<br />

vormerken!<br />

5./6. Juni 2013!<br />

„Rüsten bei kleinen Losgrößen – der Schlüssel zu einer wirtschaftlichen Fertigung“<br />

Spanntechnikexperten, Anwender und Hersteller diskutieren im Rahmen der<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

+<br />

7. Praxistagung<br />

Werkstückspanntechnik<br />

5./6. Juni 2013, Maritim Hotel Ulm<br />

SOFLEX<br />

Danfoss: Ole Møller-Jensen, bislang<br />

Vizepräsident Danfoss VLT<br />

Drives, ist nun Präsident von Danfoss<br />

Power Electronics. Zudem bekommt<br />

er einen Sitz im Komitee der<br />

Danfoss Gruppe. Die Ernennung<br />

trat im März 2013 in Kraft. Bis zu<br />

diesem Zeitpunkt war Ole Møller-<br />

Jensen Senior Vice President des<br />

Bereiches VLT Drives innerhalb von<br />

Danfoss Power Electronics. Er ist<br />

seit 1978 bei Danfoss und hat eine<br />

Reihe an Positionen in Sales & Marketing,<br />

Produktentwicklung und im<br />

Management durchlaufen. Ole<br />

Møller-Jensen übernimmt die Stelle<br />

des Bereichspräsidenten von Troels<br />

H. Petersen, der nun den Bereich<br />

Akquisition und Geschäftsentwicklung<br />

bei Danfoss einnimmt.<br />

Lenze: Seit dem<br />

1. April ist Christian<br />

Wendler viertes<br />

Vorstandsmitglied<br />

der Lenze SE<br />

mit Sitz in Hameln<br />

und zeichnet<br />

verantwortlich<br />

für die<br />

Bereiche Marketing und Vertrieb.<br />

Der Diplom-Ingenieur verfügt über<br />

jahrelange internationale Erfahrung<br />

in der Branche Drives und Automation.<br />

Mit der Berufung Wendlers in<br />

den Vorstand unterstreicht Lenze als<br />

Spezialist für Motion Centric Automation<br />

seine Marktorientierung<br />

Bild: Danfoss<br />

Bild: Lenze<br />

Rockwell Automation: In diesem<br />

Jahr feiert die Marke Allen-<br />

Bradley ihr 110-jähriges Bestehen.<br />

Anlass für Rockwell Automation mit<br />

dem Fotowettbewerb ‚Engineered<br />

to Outlast‘ die Qualitätsgeschichte<br />

und Produkte der Marke zu feiern.<br />

Kunden, Partner und Mitarbeiter<br />

sind aufgerufen, Fotos von Allen-<br />

Bradley-Produkten und Materialien<br />

unter dem Tab ‚Wettbewerb‘ auf der<br />

Facebook-Seite des Unternehmens<br />

einzureichen.<br />

Schmidt & Heinzmann: Für ihr<br />

Hochleistungsfaserschneidsystem<br />

FiDoCut wurde die Schmidt & Heinzmann<br />

GmbH aus Bruchsal als einer<br />

von fünf Preisträgern mit dem Innovationspreis<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg 2012, dem Dr.-Rudolf-<br />

Eberle-Preis, ausgezeichnet.<br />

Weltec: Die britische Organics Recycling<br />

Group (REA) hat Ende März<br />

die Weltec Biogasanlage von Eco<br />

Sustainable Solutions Ltd. im südenglischen<br />

Piddlehinton (Dorset)<br />

mit dem Organics Recycling Award<br />

2013 ausgezeichnet. In der Kategorie<br />

‚Biogas Output‘ konnte sich die<br />

von Weltec Biopower geplante und<br />

gebaute Anlage mit dem besten<br />

Gesamtkonzept gegen ein namhaftes<br />

Wettbewerbsumfeld durchsetzen.<br />

Bild: Rockwell Automotive<br />

fer_praxistagung_werkstueck_logos_148x201.indd 1 13.03.2013 10:46:28


10 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Medizintechnik:<br />

China noch wichtiger<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Maschinenbau<br />

Texpa wächst in Chinas Textilindustrie<br />

Shenzhen (kk). China ist der wichtigste<br />

Absatzmarkt in Asien für<br />

Hersteller von Medizintechnik und<br />

Analysen-, Bio- und Labortechnik.<br />

Und der chinesische Markt werde<br />

weiter an Bedeutung gewinnen, so<br />

der Deutsche Industrieverband für<br />

optische, medizinische und mechatronische<br />

Tecnologien ‚Spectaris‘<br />

mit. Der Markt China ist jedoch<br />

komplex. „Hersteller sollten ihre<br />

Produkte landesspezifisch anpassen<br />

und mit vereinfachtem, bedarfsgerechtem<br />

Design ausstatten“,<br />

sagt Spectaris-Geschäftsführer<br />

Tobias Weiler. „Unverzichtbar<br />

sind lokale Netzwerke und eine<br />

hohe Service-Orientierung.“ Er rät<br />

zu Messeteilnahmen. Die China<br />

Medical Equipment Fair (CMEF) in<br />

Shenzhen sei interessant, da diese<br />

im Rahmen des Auslandsmesseprogramms<br />

Ausstellungsmöglichkeiten<br />

unter dem Dach eines German<br />

Pavillons bietet. Auf der China<br />

Med, die jüngst in Peking stattfand,<br />

präsentierten sich Unternehmen<br />

in einem von Spectaris organisierten<br />

Pavillon. Fazit der deutschen<br />

Aussteller: Die Qualität der Besucher<br />

sei zufriedenstellend gewesen.<br />

Sie sehen gute Chancen in<br />

China weiter Erfolge in der Medizintechnik<br />

erzielen zu können.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Nach einem leichten Abschwung<br />

2010 wächst Chinas Textilindustrie<br />

nun wieder stetig. Dies<br />

ermöglicht weitere Chancen für<br />

deutsche Maschinenbauer, wie<br />

das Beispiel Texpa zeigt.<br />

Saal/Shandong (kk). Dank der<br />

wachsenden chinesischen und der<br />

anhaltenden internationalen<br />

Nachfrage bleibt das Wachstum in<br />

der globalen Textilindustrie rasant.<br />

Damit erhöhen sich auch die technischen<br />

Anforderungen an die<br />

eingesetzten Automatisierungsund<br />

Technologielösungen, da kürzere<br />

<strong>Produktion</strong>s-, Liefer- und Implementierungszyklen<br />

immer<br />

wichtiger werden. Texpa, ein Hersteller<br />

von voll- und halbautomatischen<br />

Anlagen zum Schneiden,<br />

Nähen, Falten und Verpacken von<br />

Heimtextilien aus Saal an der Saale<br />

begann seine Geschäftstätigkeiten<br />

in China bereits 1986. Als sich die<br />

Textilindustrie in den frühen 90er<br />

Jahren einer Modernisierung unterzog,<br />

suchte Texpa nach einem<br />

Partner in China für die Unterstützung<br />

bei Vertriebs- und Marketing-<br />

Texpa will sich künftig stärker auf die Automatisierung der <strong>Produktion</strong> von<br />

Bettwäsche in China konzentrieren.<br />

Bild: Texpa<br />

aktivitäten. Die Wahl fiel auf die<br />

Jebsen Group. Das Ziel von Texpa<br />

ist, seinen Kunden in der Textilbranche<br />

bei der Optimierung des<br />

Herstellungsprozesses durch die<br />

Reduzierung von manueller Arbeit<br />

zugunsten von Mechanisierung<br />

und Automatisierung zu helfen.<br />

Das Bemühen eine höhere Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch verstärkte<br />

Marketing- und Vertriebsaktivitä-<br />

ten zu erzielen, hat sich ausgezahlt.<br />

Dank Jebsen konnte Texpa mittlerweile<br />

eine beträchtliche Anzahl<br />

von Fabriken mit den Maschinen<br />

des Unternehmens ausstatten. Allerdings<br />

sind nicht noch nicht alle<br />

Textilhersteller in China von den<br />

Vorteilen der Automatisierung<br />

überzeugt. „Eines unserer wichtigsten<br />

Ziele ist die Aufklärung des<br />

Marktes“, sagt Peter Volz, Sales<br />

Manager bei Texpa. „Durch Texpa-<br />

Maschinen steigt die Arbeitsproduktivität<br />

und Effizienz in der Fertigung,<br />

so dass Texpa-Kunden einen<br />

Wettbewerbsvorteil in der<br />

globalen Textilindustrie erhalten“,<br />

erklärt Lorenz Zimmermann, Direktor<br />

bei Jebsen Industrial. „Da<br />

die Lohnkosten weiter steigen werden,<br />

gibt es keine Alternative für<br />

Unternehmen, um wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Wir sind zuversichtlich,<br />

dass unsere Vertriebs- und<br />

Marketing-Strategie weiter erfolgreich<br />

sein wird.“ Bisher hat sich<br />

Texpa im Vertrieb auf die drei chinesische<br />

Provinzen mit den größten<br />

Zentren der Textilproduktion<br />

konzentriert: Shandong, Zhejiang<br />

und Jiangsu. In Shandong sind 70%<br />

der chinesischen Handtuch-<strong>Produktion</strong><br />

angesiedelt. Derzeit expandiert<br />

Texpa im Handtuchmarkt<br />

durch das Liefern von Automatisierungstechnik.<br />

Zhejiang und Jiangsu<br />

sind die wichtigsten Orte der<br />

Bettwäsche-Herstellung. Künftig<br />

will sich Texpa mehr auf das Geschäft<br />

mit Bettwäsche konzentrieren<br />

und plant den Aufbau der ersten<br />

vollständig automatischen<br />

Bettwäsche-<strong>Produktion</strong>slinie auf<br />

dem chinesischen Markt.<br />

China-Corner<br />

Zeigen Sie’s dem<br />

Wettbewerb!<br />

und bewerben Sie sich JETZT für den<br />

Benchmark Fabrik des Jahres 2013!<br />

Janine Marquis, Tel. 089/51 56 81 25<br />

Anmeldeschluss 30. April 2013<br />

In Kooperation mit<br />

„Nehmt die Fabrik des Jahres<br />

als Vision. Die Leute verstehen<br />

das, um einen Turnaround<br />

mit Highspeed-Lean zu schaffen<br />

und für die nächste Wirtschaftskrise<br />

gerüstet zu sein.“<br />

Roman Löw,<br />

Werkleiter von Griwe<br />

in Westerburg, errang<br />

2007 einen Kategoriesieg<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Linde/Yinchuan (kk): Der Technologiekonzern<br />

Linde Group wird<br />

sechs große Luftzerlegungsanlagen<br />

für Shenhua Ningxia Coal Industry<br />

Group Co. Ltd. und Shenhua Logistics<br />

Group Co. Ltd. in Yinchuan im<br />

Autonomen Gebiet Ningxia Hui im<br />

Nordwesten Chinas errichten. Shenhua<br />

Ningxia ist eine Konzerngesellschaft<br />

der Shenhua Group Co. Ltd.,<br />

des größten kohleverarbeitenden<br />

Unternehmens in China, das unter<br />

anderem kohlebasierte Chemieprodukte<br />

herstellt. Jede der sechs Luftzerlegungsanlagen<br />

erstellt große<br />

Mengen Sauerstoff. Den Sauerstoff<br />

benötigt Shenhua Ningxia in seinem<br />

Coal-to-Liquid-Komplex (CTL) am<br />

Standort Ningdong Energy Chemical<br />

Base für die Erzeugung von vier Millionen<br />

Tonnen CTL-Produkten – vorwiegend<br />

flüssiger Kraftstoff aus<br />

Kohle – pro Jahr. Die Inbetriebnahme<br />

ist im Jahr 2015 geplant.<br />

Bild: Grammer<br />

Bild: Linde<br />

Bild: Tital<br />

Grammer/Changchun (kk). Die<br />

Grammer AG verstärkt mit zwei neuen<br />

Werken ihre Aktivitäten im zweitgrößten<br />

Automobilmarkt der Welt.<br />

Der Zulieferer von Innenraumausstattung<br />

für Premium-Pkw-Hersteller<br />

und Sitzsystemen für Nutzfahrzeuge<br />

hat kürzlich im chinesischen<br />

Changchun ein neues Werk mit über<br />

24 000 qm Fläche eröffnet. Zudem<br />

wurde vor kurzem ein so genanntes<br />

Front-End-Werk in Beijing errichtet.<br />

Im neuen Werk in Changchun werden<br />

drei bisher getrennte <strong>Produktion</strong>sstätten<br />

an einem Standort gebündelt.<br />

850 Mitarbeiter werden<br />

dort künftig Pkw-Interieur für deutsche<br />

Premium-Hersteller in China<br />

und auch lokale Autohersteller fertigen.<br />

Das neue Front-End-Werk in<br />

Bejing dient der finalen Montage<br />

und Sequenzierung von neuen Mittelkonsolen-Aufträgen<br />

für einen<br />

deutschen Premium-Pkw-Hersteller<br />

in China. Final sollen hier 2014 rund<br />

100 Mitarbeiter beschäftigt sein.<br />

Tital/Nantong (kk): Der Bestwiger<br />

Titan- und Feingussspezialist Tital<br />

errichtet seit Mitte 2012 einen<br />

Standort im chinesischen Nantong.<br />

„Wir planen, im zweiten Quartal<br />

2013 mit der Serienproduktion zu<br />

starten“, erklärt Tital-Geschäftsführer<br />

Philipp Schack. Der Feingussspezialist<br />

will dort zukünftig Aluminium-Bauteile<br />

für den chinesischen<br />

und europäischen Markt herstellen.<br />

„Chinas Bedeutung beim Bau von<br />

Verkehrsflugzeugen wird künftig<br />

stark zunehmen. Strategische Allianzen<br />

von westlichen Flugzeug- und<br />

Triebwerksherstellern mit lokalen<br />

Unternehmen unterstreichen den<br />

Trend. Bei dieser Entwicklung wollen<br />

wir nicht außen vor bleiben“, begründet<br />

Philipp Schack die Pläne.<br />

Testimonial.indd 5 06.03.2013 10:27:31


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 11<br />

Erdgaslagerstätten<br />

So profitiert Deutschland vom Fracking-Fieber<br />

Robert Wouters<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Die Förderung aus unkonventionellen Erdgaslagerstätten hat in den<br />

USA mittlerweile ein nahezu revolutionäres Umdenken zur Folge. Nun<br />

stehen Deutschland und Europa auch kurz davor, dem Fracking-Fieber<br />

zu erliegen.<br />

Landsberg (pd). Amerikas Schiefergas-Rausch<br />

hat längst auch<br />

Deutschland und Europa erfasst.<br />

Doch viele Experten sind skeptisch:<br />

„Wer außerhalb der USA auf<br />

eine Schiefergas-Revolution wartet,<br />

wird enttäuscht werden“, stellte<br />

die Deutsche Bank 2011 in einer<br />

Studie fest. An dieser Einschätzung<br />

hat sich für Deutschland und<br />

Europa auch im Jahr 2013 nichts<br />

geändert.<br />

Aber gibt es vielleicht nicht doch<br />

den einen oder anderen deutschen<br />

Industriezweig, der vom Fracking<br />

profitieren könnte? Burkhard<br />

Grundmeier beim WEG Wirtschaftsverband<br />

Erdöl- und Erdgasgewinnung<br />

e. V. in Hannover sagt:<br />

„Die Erschließung und Ausbeutung<br />

der Vorkommen ist traditionell<br />

fest in der Hand der großen<br />

internationalen Konzerne.“ Er<br />

meint damit nicht nur die Öl- und<br />

Gaskonzerne wie Exxon, BNK Petroleum,<br />

Wintershall oder BG International.<br />

Auch die Unternehmen,<br />

die Bohrungen durchführen, die<br />

Bohrfelder ausrüsten und mit ihrer<br />

Technologie dafür sorgen, dass die<br />

Rohstoffe aus der Tiefe kommen,<br />

gehören zu einem kleinen Kreis<br />

international tätiger Großkonzerne.<br />

Marktführer ist mit etwa<br />

113 000 Mitarbeitern und einem<br />

Umsatz von an die 40 Mrd. US-<br />

Dollar die Schlumberger Limited<br />

mit Unternehmenssitz in Wil-<br />

lemstad auf der Insel Curaçao. Im<br />

Ranking gefolgt von amerikanischen<br />

Größen wie Halliburton<br />

oder Baker Hughes. Burkhard<br />

Grundmeier sagt: „Natürlich greifen<br />

die großen Unternehmen bei<br />

der Niederlegung von Bohrungen<br />

in Deutschland oder Europa auf<br />

lokale Subunternehmer und Partner<br />

zurück. Sie haben ja auch überall<br />

ihre Niederlassungen. Aber sie<br />

dominieren wirklich die gesamte<br />

Industrie.“ Wie sieht es dann bei<br />

den Schiefergas-Vorkommen in<br />

Deutschland aus? Nach aktuellen<br />

Schätzungen der Bundesanstalt für<br />

Geowissenschaften und Rohstoffe<br />

Ernüchternde Kostenbilanz<br />

für deutsches Schiefergas<br />

(BGR) in Hannover gibt es davon<br />

zwischen 0,7 bis 1,3 Billionen Kubikmeter.<br />

Bezogen auf den aktuellen<br />

deutschen Jahresverbrauch<br />

von etwa 95 Millionen Kubikmeter<br />

wäre also etwa der Bedarf für 13<br />

Jahre förderbar. Aber: „Erst wenn<br />

die Gaspreise deutlich stiegen,<br />

wäre die Förderung aus unkonventionellen<br />

Erdgaslagerstätten in der<br />

EU wirtschaftlich.“ Zu diesem Ergebnis<br />

kommt zum Beispiel Florens<br />

Flues, Umweltökonom beim<br />

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

(ZEW). Er und<br />

die Experten dort rechnen in ihrem<br />

aktuellen Energiemarktbarometer<br />

Fracking in Deutschland: ExxonMobil fördert seit 2010 Erdgas in Goldenstedt Z<strong>17</strong> (Landkreis Vechta).<br />

vor: Eine Megawattstunde konventionell<br />

gefördertes Erdgas kostet<br />

(Stand Februar 2013) an den Großhandelsbörsen<br />

etwa 27 Euro. Dieser<br />

Preis müsste auf 40 bis 50 Euro<br />

pro Megawattstunde steigen, damit<br />

sich die Ausbeutung unkonventioneller<br />

Gasvorkommen in der<br />

EU überhaupt erst rechnet. Aber<br />

nicht nur diese ernüchternde Kostenbilanz<br />

könnte Glücksritter von<br />

einem deutschen Schiefergas-<br />

Rausch abhalten. Denn in Deutschland<br />

gehören Bodenschätze<br />

grundsätzlich dem Staat. Das ist<br />

zum Beispiel in den USA ganz anders:<br />

Dort profitiert davon der, auf<br />

dessen Grundstück sie gefunden<br />

werden. Und doch: Mittelbar erwartet<br />

Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler große Auswirkungen<br />

der amerikanischen Schiefer-<br />

gasvorkommen auf Europa. Denn<br />

die können die Wettbewerbssituation<br />

am Gasmarkt zu unserem<br />

Vorteil verändern. Wie die Internationale<br />

Energieagentur (IEA) prognostiziert,<br />

werden die USA bis zum<br />

Jahr 2015 zum größten Gasproduzenten<br />

der Welt aufsteigen. EU-<br />

Energiekommissar Günther Oettinger<br />

sieht in der massiven Ausweitung<br />

der US-Gasförderung einen<br />

deutlich stärkeren Wettbewerb<br />

auf dem Gasmarkt. Davon könnten<br />

auch Deutschland und unsere Industrie<br />

insgesamt profitieren.<br />

Denn Oettinger prognostiziert: Es<br />

wird eine Entkopplung des Ölpreises<br />

vom Gaspreis und einen echten,<br />

eigenen Gasmarkt, der von<br />

Wettbewerb geprägt ist, geben.<br />

Gazprom gerät auch jetzt schon –<br />

ohne deutsches Schiefergas – unter<br />

Bild: ExxonMobil<br />

Druck. Das sagt jüngst zumindest<br />

US-Börsen-Analyst Blanchard voraus:<br />

„Gazprom kapituliert beim<br />

Preis, Einkäufer wie Eon haben<br />

bessere Karten.“ Dabei ist das Fracking-Fieber<br />

noch lange nicht vorbei.<br />

In den USA wurde erstmals<br />

1998 in großem Stil ein Gemisch<br />

von Wasser, Chemikalien und Sand<br />

unter hohem Druck in eine Felsformation<br />

gepresst, wobei das Gestein<br />

aufbricht und das Gas entweicht.<br />

Seit 2008 boomt die Gasförderung<br />

mit diesem Verfahren. Aber nicht<br />

nur dort. Denn noch größere<br />

Schiefergasressourcen als die etwa<br />

24 Billionen Kubikmeter in den<br />

USA besitzt China. Und das sind an<br />

die 36 Billionen Kubikmeter, die in<br />

Zukunft den internationalen Gasmarkt<br />

zum Vorteil von Europa in<br />

Bewegung bringen könnten.<br />

Lifecycle-Analyse<br />

Elektrische Antriebe besser als pneumatische, aber...<br />

Christoph Pohl<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Im direkten energetischen Vergleich<br />

von pneumatischen und<br />

elektromechanischen Zylindern<br />

scheinen letztere die Nase vorn zu<br />

haben. Doch wie steht es um die<br />

Produktökobilanz beider Systeme<br />

im Vergleich?<br />

Bauteile eines pneumatischen (li.) und elektromechanischen Zylinders (re.). Aus<br />

den Einzelteilen kann man die relevanten Umweltwirkungen ermitteln. Bild: C. Pohl<br />

Landsberg (pd). Elektromechanikzylinder<br />

haben einen besseren<br />

Wirkungsgrad als Pneumatikzylinder.<br />

Schließlich verbraucht der Zylinder<br />

während der Nutzung in den<br />

meisten Fällen weniger Energie.<br />

Dieses Ergebnis resultiert, wenn<br />

ausschließlich die Betriebsphase<br />

der Zylinder und der Energieverbrauch<br />

betrachtet werden, aber<br />

weitere Schritte wie Herstellung<br />

und Entsorgung und die Umweltauswirkungen<br />

außer Acht gelassen<br />

werden. Um einen Gesamtüberblick<br />

der Umweltauswirkungen zu<br />

erhalten, wurde in einer Produktökobilanz<br />

ein Pneumatikzylinder<br />

und ein Elektromechanikzylinder<br />

über deren gesamte Lebenswege<br />

unter Berücksichtigung verschiedener<br />

Nutzungsszenarien untersucht.<br />

Beide Zylinder haben vergleichbare<br />

Eigenschaften bezogen<br />

auf Hub, Kraft und Geschwindigkeit<br />

und wurden daher für die Ökobilanzen<br />

ausgewählt. Ziel dieses Vergleichs<br />

war es herauszufinden,<br />

welcher der beiden Zylinder unter<br />

bestimmten Voraussetzungen bezogen<br />

auf die Kriterien der Ökobilanz<br />

besser abschneidet. Die Ergebnisse<br />

dienen als Entscheidungshilfe<br />

bei der Auswahl geeigneter Zylinder<br />

in der Praxis. Das Vorgehen bei<br />

den Ökobilanzen basiert auf den<br />

ISO-Normen 14040 und 14044.<br />

Verglichen wurde ein pneumatischer<br />

Zylinder der Firma Festo mit<br />

der Bezeichnung DFP-25-100-PPV-<br />

A und das Modell RC-RSA-L-100-<br />

EU der Firma IAI. Die pneumatische<br />

Variante ist ein doppeltwirkender<br />

Führungszylinder mit einem Hub<br />

von 100 mm und einem Kolben-<br />

Durchmesser von 25 mm, der elektromechanische<br />

Zylinder ist ein<br />

Kolbenstangenzylinder ebenfalls<br />

mit einem Hub von 100 mm. Er beinhaltet<br />

einen Schrittmotor und<br />

besitzt eine Kugelumlaufspindel.<br />

Für die Untersuchung beider<br />

Ökobilanzen wurden identische<br />

Ausgangszenarien bei der Nutzungsphase<br />

angenommen. Diese<br />

beziehen sich vor allem auf die<br />

Hubanzahl der Zylinder. Energiebedarfe<br />

wurden entsprechend als<br />

Basis der Szenarien messtechnisch<br />

aufgezeichnet. Betrachtet<br />

wurde der gesamte Lebenszyklus<br />

inklusive der Entsorgung. Zur Bestimmung<br />

der einzelnen Materialien<br />

der Zylinder mussten diese<br />

zerlegt und entsprechend verwogen<br />

werden.<br />

Größtes Einsparpotenzial bei<br />

hohem Druckluftverbrauch<br />

Aus der Stückliste mit den Gewichten<br />

und der Kenntnis der<br />

Materialien des jeweiligen Zylinders<br />

konnte anhand von Datenbanken<br />

der ‚ökologische Rucksack‘<br />

der Herstellung rekonstruiert<br />

werden. Analog wurde für die<br />

Entsorgung vorgegangen.<br />

Die beiden Zylinder wurden im<br />

Rahmen der Ökobilanz in Bezug<br />

auf die Umweltwirkungen: Treibhauspotenzial<br />

(GWP), Versauerungspotenzial<br />

(AP) und die Flächeninanspruchnahme<br />

untersucht<br />

und verglichen.<br />

Die Vorteile des elektromechanischen<br />

Zylinders, die dieser in der<br />

energetischen Gegenüberstellung<br />

im Vergleich zu pneumatischen<br />

Zylindern aufweist, zeigte sich auch<br />

bei den Umweltauswirkungen.<br />

Die größten Einsparungen durch<br />

die Elektromechanik sind zu erzielen,<br />

wenn die Nutzung und somit<br />

der Strombedarf beziehungsweise<br />

der Druckluftbedarf hoch ist. In<br />

diesem Fall überwiegen die Vorteile<br />

der Elektromechanik mit dem<br />

besseren Wirkungsgrad, geringerem<br />

Strombedarf und somit auch<br />

deutlich geringeren Umweltauswirkungen.<br />

In der Praxis sollte<br />

folglich bei großer Leistung und<br />

Hubzahl der elektromechanische<br />

Zylinder gewählt werden. Unter<br />

Umweltgesichtspunkten lohnt sich<br />

eine Substitution schon bei wenigen<br />

Hüben von etwa einem Takt<br />

pro Minute.<br />

Vorteile auch bei den<br />

Umweltauswirkungen<br />

Bezogen auf die in den vorliegenden<br />

Ökobilanzen getroffenen<br />

Annahmen wird der Vorteil der<br />

Elektromechanik bei allen Szenarien<br />

deutlich. Die Elektromechanik<br />

ist die umweltfreundlichere Technik,<br />

weil sie die geringeren Umweltauswirkungen<br />

in der Nutzungsphase<br />

aufweist.


12 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Sensorik<br />

Kompaktes Radar ‚durchschaut‘ sogar Holz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Durch Holz, Pappe oder Kunststoff sehen gelingt dem menschlichen<br />

Auge nicht. Was uns verborgen bleibt, macht ein kompaktes, modular<br />

aufgebautes Radar sichtbar: Der Millimeterwellensensor durchdringt<br />

nicht transparente Stoffe.<br />

München (ba). Forscher des<br />

Fraunhofer-Instituts für Angewandte<br />

Festkörperphysik IAF, für<br />

<strong>Produktion</strong>stechnik und Automatisierung<br />

IPA sowie für Zuverlässigkeit<br />

und Mikrointegration IZM<br />

entwickeln gemeinsam ein Radar,<br />

das trotz Schneewolken, Staub<br />

oder Nebel exakte Höhen- und<br />

Bodenabstandsdaten als Landehilfe<br />

liefert. Dieses Radar arbeitet<br />

mit Millimeterwellen im Frequenzbereich<br />

von 75 bis 110 GHz<br />

– dem W-Band – und kann selbst<br />

bei schwierigen Sichtverhältnissen<br />

auch kleine Objekte aus der Distanz<br />

erkennen.<br />

Die Reichweite beträgt bis zu drei<br />

Kilometer. Im Gegensatz zu optischen<br />

Sensoren durchleuchtet der<br />

Millimeterwellensensor alle dielektrischen,<br />

also elektrisch<br />

schwach- oder nichtleitenden,<br />

nichtmetallischen und nicht transparenten<br />

Stoffe wie Kleidung,<br />

Kunststoffplatten, Papier, Holz<br />

oder eben Schnee und Nebel.<br />

Dies prädestiniert das W-Band-<br />

Radar für vielfältige Anwendungsmöglichkeiten,<br />

die von der Verkehrskontrolle<br />

über die Medizintechnik<br />

bis hin zur Logistik und<br />

Industriesensorik, etwa zur Überwachung<br />

von Containerhäfen oder<br />

von <strong>Produktion</strong>sprozessen rei-<br />

chen. „Überall dort, wo andere<br />

Sensortechnologien in Herstellungsprozessen<br />

aufgrund von hohen<br />

Temperaturen oder eingeschränkter<br />

Sicht versagen, kann<br />

das W-Band-Radar eingesetzt werden.<br />

So eignet es sich etwa als Füllstandsensor<br />

in Mehlsilos, wo es<br />

beim Einfüllen der Schüttware zu<br />

starker Staubbildung kommt“, erläutert<br />

Dr. Axel Hülsmann, Ingenieur<br />

am IAF.<br />

Ein weiterer Vorteil des Geräts:<br />

Im Gegensatz zu Röntgenscannern<br />

ist es nicht gesundheitsschädlich,<br />

es arbeitet mit kurzwelligen Strahlen<br />

im Millimeterbereich. Die Sendeleistung<br />

liegt bei 10 mW. Zum<br />

Vergleich: Die eines Handys rangiert<br />

bei 1 000 mW.<br />

Kompakt dank kürzerer<br />

Wellenlängen<br />

Das W-Band-Radar ist mit einer breitbandigen 3-Kanal-Antenne mit dielektrischen Linsen ausgestattet. Bild: Fraunhofer IAF<br />

Bisherige Radarsysteme – basierend<br />

auf Keramiksubstraten – sind<br />

teuer, groß und 4 – 5 kg schwer. Die<br />

Einsatzmöglichkeiten sind begrenzt,<br />

sie konzentrieren sich vor<br />

allem auf den militärischen Bereich.<br />

Die Entwicklung der Fraunhofer-Forscher<br />

hingegen ist modular<br />

aufgebaut, kostengünstig, energieeffizienter,<br />

höher auflösend und<br />

universell einsetzbar. Mit der neuartigen<br />

Technologie lässt sich der<br />

Frequenzbereich um 100 GHz und<br />

höher problemlos adressieren.<br />

Durch die kürzeren Wellenlängen<br />

von rund 3 mm fällt das W-<br />

Band-Radar kompakt aus. Das<br />

komplette System aus Galliumarsenid-Halbleitertechnik<br />

ist nicht<br />

größer als eine Zigarettenschachtel.<br />

Neben der digitalen Signalverarbeitung<br />

enthält es ein Hochfrequenzmodul,<br />

einen Signalprozessor<br />

sowie eine Sende- und Empfangsantenne<br />

mit dielektrischen<br />

Linsen. „Da wir eine dielektrische<br />

Antenne verwenden, ist der Öffnungswinkel<br />

frei wählbar. Wir können<br />

also sowohl große Flächen im<br />

Nahbereich erfassen als auch kleine,<br />

weit entfernte Objekte“, sagt<br />

Hülsmann. So sei es ohne weiteres<br />

möglich, einen mehrere hundert<br />

Meter breiten Zaun zu überwachen,<br />

etwa am Hamburger Containerhafen.<br />

„Überwachungskameras<br />

liefern bei dichtem Nebel, wie<br />

er oft am Elbehafen vorherrscht,<br />

keine hochauflösenden Bilder<br />

mehr. Daher patroullieren bei<br />

Schlechtwetterlage häufig Sicherheitskräfte<br />

mit Hundestaffeln“, so<br />

der Forscher.<br />

Doch wie funktioniert der Millimeterwellensensor?<br />

„Im Prinzip<br />

lässt sich unser System mit dem der<br />

Fledermaus vergleichen. Die Ultraschall-Laute,<br />

die Fledermäuse ausstoßen,<br />

werden von Mauern, Ästen,<br />

Drähten, Motten und Mücken<br />

echoartig zurückgeworfen. An diesen<br />

Echos hören Fledermäuse, was<br />

sich vor ihnen befindet und unter-<br />

scheiden Beute von Hindernissen.<br />

Wäre nichts im Weg, käme auch<br />

kein Echo zurück. Sie sehen also<br />

mit den Ohren“, sagt Hülsmann.<br />

„Unser Radar sendet Signale aus,<br />

die von den beobachteten Objekten<br />

reflektiert werden. Sende- und<br />

Empfangssignal werden mithilfe<br />

numerischer Algorithmen miteinander<br />

verglichen. Anhand dieses<br />

Vergleichs lassen sich Entfernung,<br />

Größe, Dicke und Geschwindigkeit<br />

des Objekts berechnen. Bewegt<br />

sich dieses nicht, ändert sich auch<br />

das Signal nicht.“ Die so ermittelten<br />

Messdaten können über eine USB-<br />

Schnittstelle an einen PC übertragen<br />

werden. Auch die Anbindung<br />

an andere bereits bestehende Systeme<br />

ist möglich, etwa über CAN-<br />

BUS-Schnittstellen.<br />

Kunststoffe<br />

Speichermedien aus einem vergessenen Rohstoffpolymer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Deutsche und niederländische<br />

Wissenschaftler haben gemeinsam<br />

einen Weg gefunden, ein<br />

Kunststoffspeichermedium aus<br />

einem Rohstoffpolymer herzustellen.<br />

Mengyuan Li mit zwei dünnen PVDF Proben. Rechts: Milchige, raue PVDF-<br />

Folie, die konventionell hergestellt wurde. Links: Transparente glatte PVDF-<br />

Folie, die mit verbesserten Verfahren hergestellt wurde.<br />

Bild: MPIP Mainz<br />

Mainz/Groningen (ba). Forscher<br />

des Zernike Institute for Advanced<br />

Materials der Universität Groningen<br />

und des Max-Planck-Instituts<br />

für Polymerforschung stellen aus<br />

Polyvinylidenfluorid (PVDF) ein<br />

Speichermedium aus Kunststoff<br />

her. Dieses preisgünstige Material<br />

wird häufig für Membranfilter und<br />

Verpackungsfolien verwendet. Es<br />

ist allgemein bekannt, dass PVDF<br />

extrem wärmebeständig und chemisch<br />

sehr stabil ist. Für Anwendungen<br />

in einer Speicherzelle sind<br />

ferroelektrische Eigenschaften jedoch<br />

unverzichtbar. Das Material<br />

muss eine elektrische Polarisierung<br />

besitzen, die mit den Nordund<br />

Südpolen eines Magnets vergleichbar<br />

ist. Die Polarisierung von<br />

ferroelektrischem Material kann<br />

durch die Verwendung eines elektrischen<br />

Felds gewechselt werden.<br />

Der bistabile Polarisierungszustand<br />

kann dafür verwendet werden,<br />

Informationen zu speichern.<br />

Einen funktionstüchtigen elektrischen<br />

Schalter aus reinem PVDF<br />

herzustellen, ist schwierig. „Dafür<br />

gibt es zwei Gründe“, sagt Dago de<br />

Leeuw, Professor der Physik und<br />

einer der Autoren des Artikels in<br />

‚Nature Materials‘, in dem die Entdeckung<br />

erstmals vorgestellt wird.<br />

„Zunächst einmal stellte es eine<br />

große Herausforderung dar, eine<br />

glatte, dünne Folie aus PVDF herzustellen.“<br />

Diese seien nämlich<br />

rau – ähnlich wie mikroskopisches<br />

Sandpapier. „Zusätzlich erzeugt<br />

die konventionelle Verarbeitung<br />

nicht-ferroelektrische dünne Folien,<br />

da das PVDF in einer nicht-polaren<br />

Phase kristallisiert.“<br />

Die Doktorandin Mengyan Li<br />

von der Universität Groningen<br />

konnte diese Probleme lösen. Sie<br />

benutzte eine Alternative, um dünne<br />

Folien von PVDF herzustellen.<br />

„Die Kontrolle der Verarbeitungsbedingungen<br />

stellte sich als entscheidender<br />

Schritt heraus“, sagt<br />

Li. „Üblicherweise stellt man diese<br />

Art von Folie bei Zimmertemperatur<br />

her. Aber PVDF verwandelt sich<br />

bei hoher Temperatur in eine<br />

schön glatte, dünne Folie“, erklärt<br />

De Leeuw. Zusätzlich werden die<br />

Folien ferroelektrisch nachdem ein<br />

kurzer elektrischer Puls angewendet<br />

wird. „PVDF hat vier verschiedene<br />

Kristallphasen“, fährt<br />

De Leeuw fort. Mit ihrer Arbeit hat<br />

Li die Deltaphase geformt, die ferroelektrisch<br />

und auch bei hohen<br />

Temperaturen stabil ist. Die Existenz<br />

von Delta-PVDF wurde bereits<br />

in den 1980er Jahren vorausgesagt,<br />

aber nie experimentell in<br />

dünnen Folien nachgewiesen.<br />

Glatte, dünne Folie<br />

aus Polyvinylidenfluorid<br />

In dem Artikel zeigen die Forscher,<br />

dass ein Kunststoffspeichermedium<br />

aus Delta-PVDF hergestellt<br />

werden kann. Kunststoffspeichermedien<br />

gibt es bereits, aber sie<br />

bestehen aus einem speziellen<br />

Copolymer von PVDF mit Trifluoroethylen.<br />

„Dieses Material ist<br />

schwer herzustellen, sehr teuer<br />

und außerdem verliert es seine<br />

ferroelektrischen Eigenschaften<br />

bei Temperaturen über 80 °C.<br />

Wenn das passiert, verliert man<br />

alle gespeicherten Daten.“ Die Herstellung<br />

von PVDF ist dagegen<br />

kostengünstig, und die Folien erhalten<br />

die gespeicherten Daten bei<br />

Temperaturen von bis zu rund<br />

<strong>17</strong>0 °C. Infolgedessen stellt Delta-<br />

PVDF den idealen Kandidaten für<br />

Datenspeicherung in der Kunststoffelektronik<br />

dar.<br />

Durchbruch auf dem Gebiet<br />

der Kunststoffelektronik<br />

Die Kunststoffelektronik hat<br />

sich schnell entwickelt und steht<br />

nun kurz vor der Kommerzialisierung,<br />

da sie neue Anwendungen<br />

verspricht. Diese reichen von intelligenten<br />

Lebensmittelverpackungen,<br />

die etwa das Verfallsdatum<br />

im Auge behalten, zu tragbaren<br />

Gesundheitsmonitoren. All<br />

diese Anwendungen benötigen<br />

programmierbare, nicht löschbare<br />

Speicher. Die Universität von<br />

Groningen hat bereits so manche<br />

Durchbrüche auf dem Gebiet der<br />

Kunststoffelektronik verzeichnet.<br />

De Leeuw: „Beides, der ferroelektrische<br />

Kunststofftransistor und<br />

die ferroelektrische Kunststoffdiode,<br />

wurden am Zernike Institute<br />

for Advanced Materials (ZIAM)<br />

der Universität Groningen entwickelt.<br />

Wir können nun ein verwendbares<br />

Kunststoffspeichermedium<br />

zu dieser Liste hinzufügen.“<br />

Momentan widmet sich ein<br />

europäisches Projekt (MOMA)<br />

verstärkt dieser neuen Technologie.


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />

JEC Innovation Award<br />

Quantensprung im Leichtbau<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Prof. Thomas Gries und Dr. Michael Glowania vom Institut für Textiltechnik<br />

der RWTH Aachen wurden in Paris mit dem JEC Innovation<br />

Award prämiert. Sie haben entdeckt, dass pechbasierte Kohlenstoffasern<br />

Wärme so gut wie Stahl leiten können.<br />

Aachen (ba). Prof. Gries und Dr.<br />

Glowania haben eine wärmeleitfähige<br />

Sandwich-Leichtbaustruktur<br />

aus Carbonfasern entwickelt. Die<br />

hohe Wärmeleitfähigkeit der in eine<br />

Richtung ausgerichteten, nicht-<br />

metallischen Fasern wird durch<br />

den Einsatz von pechbasierten<br />

Kohlenstofffasern erzielt.<br />

Die Verarbeitung der Fasern ist<br />

sehr anspruchsvoll, da diese mit<br />

einem Elastizitätsmodul von<br />

950 GigaPascal extrem spröde sind.<br />

Dass pechbasierte Kohlenstofffasern,<br />

die in eine Richtung ausgerichtet<br />

sind, Wärme doppelt so gut<br />

leiten wie Kupfer – einem der besten<br />

Wärmeleiter überhaupt – ist<br />

bekannt. Bisher konnten diese Fasern<br />

kaum verarbeitet werden, da<br />

sie sehr schnell brachen und dann<br />

nicht mehr eingesetzt werden<br />

konnten<br />

Der neue Werkstoff aus Aachen<br />

ist je nach Matrix auch über 180<br />

Grad Celsius temperaturbeständig.<br />

Seine optimalen Einsatzgebiete<br />

liegen dort, wo es auf Leichtbauweise<br />

und hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

ankommt. Das Leichtbau-<br />

Composite wiegt weniger als Alu-<br />

Dr. Michael Glowania<br />

und Prof.<br />

Thomas Gries<br />

vom Institut für<br />

Textiltechnik der<br />

RWTH Aachen<br />

(li) bei der Preisverleihung<br />

in<br />

Paris.<br />

Bild: RWTH Aachen<br />

minium und ist laut den Wissenschaftlern<br />

ideal für den Flugzeugund<br />

Fahrzeugbau geeignet, etwa<br />

für die Kühlkörper von Akkus für<br />

Elektromobile oder für Hubschrauberleitwerke.<br />

Wie Mechanik und<br />

Chemie agieren<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Das Zusammenspiel von Chemie<br />

und Mechanik in technischen<br />

Werkstoffen untersuchen RUB-<br />

Wissenschaftler in einem neuen<br />

Schwerpunktprogramm der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft.<br />

Bochum (ba). „Metalle werden<br />

üblicherweise als tote Körper mit<br />

einer eingefrorenen inneren Struktur<br />

angesehen“, sagt Prof. Dr. Ingo<br />

Steinbach von der Ruhr-Universität<br />

Bochum, der das Programm<br />

koordiniert. Metalle reagieren,<br />

wenn sich die chemischen Bedingungen<br />

in ihrer Umwelt ändern –<br />

ebenso, wie sie auf mechanische<br />

Belastung antworten. Chemische<br />

Aspekte beeinflussen ihre mechanischen<br />

Eigenschaften, eine mechanische<br />

Belastung wirkt auf die<br />

Chemie zurück. Bislang haben<br />

Forscher Chemie und Mechanik<br />

Metalle und Polymere<br />

sollen analysiert werden<br />

meist separat voneinander betrachtet.<br />

Die Projektpartner wollen<br />

ihr Zusammenspiel in zwei verschiedenen<br />

Materialklassen – Metallen<br />

und Polymeren – analysieren.<br />

Die Erkenntnisse sollen in<br />

Computermodelle münden. Dazu<br />

kooperieren experimentell und<br />

theoretisch arbeitende Wissenschaftler<br />

aus Materialwissenschaft,<br />

Kontinuumsmechanik und Thermodynamik.<br />

Im Zentrum des Projekts<br />

stehen Werkstoffe mit thermo-chemo-mechanischer<br />

Koppelung,<br />

in denen temperaturabhängige<br />

mechanische Prozesse stark<br />

mit temperaturabhängigen chemischen<br />

Prozessen verwoben sind.<br />

Das sind etwa hochfeste Stähle<br />

oder Superlegierungen auf Nickel-<br />

Basis, die in Düsentriebwerken<br />

und Kraftwerksturbinen Einsatz<br />

finden, sowie faserverstärkte Polymere.<br />

Die Größe im Markt<br />

spart jetzt noch mehr Energie.<br />

Die Etanorm ist ein Klassiker, der wieder einmal effizienter geworden ist. Sie erfüllt heute<br />

schon die europäischen ErP-Energieeffizienz-Verordnungen von 2015, was auf drei<br />

Faktoren zurückzuführen ist: eine optimierte Pumpenhydraulik mit zukunftsweisendem<br />

Wirkungsgrad, die individuelle Anpassung der Laufräder sowie optimal abgestimmte<br />

Motoren und Automationskomponenten. Die Etanorm ist in unzähligen Varianten erhältlich,<br />

sehr schnell verfügbar und bietet Ihnen die einzigartige Sicherheit eines weltweiten<br />

Standards. Mehr Informationen unter www.etanorm.de<br />

Mechanische und chemische Triebkräfte<br />

beeinflussen Ausscheidungen<br />

in einer Nickel-Titan-Formgedächtnislegierung.<br />

<br />

Bild: Ruhr-Uni Bochum<br />

Pumpen ■ Armaturen ■ Service<br />

AZ_Etanorm_Effizienz_198x280_DE_RZ.indd 1 12.04.13 09:37


14 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Kleinstantriebe<br />

Wo genau kommt der Lärm her?<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Für Kleinstantriebe, die in Labor-, Medizintechnik oder bei Büromaschinen<br />

eingesetzt werden, ist ein leiser Lauf sehr wichtig. Auch in der<br />

Automatisierungstechnik stellt sich immer öfter die Frage: Wo genau<br />

kommt der Lärm her und wie lässt er sich vermeiden?<br />

Quellen für Schwingungen und Geräusche<br />

Schönaich (pd). Geräusche, die<br />

der Mensch wahrnimmt, werden<br />

in den meisten Fällen über die Luft<br />

übertragen. Um Produkte für das<br />

menschliche Empfinden als laufruhig,<br />

leise oder ‚smooth‘ zu gestalten,<br />

sind immer physikalische,<br />

biologische und psychische Komponenten<br />

aufeinander abzustimmen.<br />

Der Kleinantriebsspezialist<br />

Faulhaber analysiert daher nicht<br />

nur physikalisch die einzelnen<br />

Schwingungen und Geräusche der<br />

Kleinstantriebe, die Spezialisten<br />

bewerten die so ermittelten Daten<br />

auch nach den Gesichtspunkten<br />

der menschlichen Wahrnehmung.<br />

So entsteht als Endprodukt ein<br />

Antrieb, der die Bezeichnung laufruhig<br />

tatsächlich verdient.<br />

Da Schall auf Schwingungen von<br />

Gasen oder festen Körpern basiert,<br />

kommen für die Schwingungs-Anregung<br />

der Materie eine ganze<br />

Reihe von Ursachen in Frage. Teilweise<br />

werden die einzelnen<br />

Schwingungsformen ineinander<br />

umgewandelt und ergeben so besonders<br />

störende Anteile. Im Allgemeinen<br />

lässt sich die Anregung<br />

Hörempfinden des Menschen als Diagramm<br />

Quelle: Intro<br />

Hörempfinden als Digramm: Kurven gleicher Lautheit.<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Die Abbildung zeit Quellen für Schwingungen und Geräusche in einem elektrischen Kleinstantrieb.<br />

zum Schwingen bei elektrischen<br />

Kleinantrieben auf folgende drei<br />

Ursachen zurückführen.<br />

Die elektrisch-magnetische Anregung<br />

wird durch Ausdehnung<br />

beziehungsweise Verformung über<br />

die Magnetfelddurchdringung von<br />

Draht und Magnetblech oder über<br />

die Kommutierung generiert. Die<br />

räumlich und zeitlich schwankende<br />

magnetische Energiedichte erzeugt<br />

Pendel- und Rastmomente<br />

sowie Biegeverformungen, z.B. an<br />

den Zähnen der Blechpakte von<br />

Stator und Rotor. Diese wiederum<br />

führen zu Körperschallschwingungen<br />

und in Folge davon auch zu<br />

Luftschall.<br />

Die Kommutierung führt ebenfalls<br />

zu radialen und tangentialen<br />

Kräften. Besonders bei rechteckigem<br />

Stromverlauf bilden sich lokal<br />

rechteckförmige Kräfte, die zu<br />

sprungartigen Schwingungsanregungen<br />

am Stator führen. Die so<br />

entstehenden Geräusche werden<br />

als ‚Kommutierungsgeräusch‘, bezeichnet.<br />

Bei Schleifkommutierung wiederum<br />

kommt es zu Schwingungen,<br />

die aus dem System Feder-<br />

Kohlebürste beim Übergang von<br />

Lamelle zu Lamelle entstehen.<br />

Wird die Bürste zu Schwingungen<br />

über unterschiedliche Reibwerte<br />

und damit Reibkräfte auf dem Kollektor<br />

angeregt, macht sich dies<br />

durch Pfeifgeräusche im Bereich 3<br />

bis 10 kHz bemerkbar.<br />

Die mechanische Anregung<br />

durch Unwucht im Läufer oder<br />

nicht vollständig symmetrische<br />

Lagerung ist eine weitere Quelle für<br />

Schwingungen. Gleitlager können<br />

bei intermittierender mechanischer<br />

Berührung von Welle und<br />

Lauffläche Geräusche verursachen.<br />

Die Folge sind Schwingungen<br />

mit sehr vielen Frequenzen im<br />

Hörbereich.<br />

Spiel im Getriebe führt zu<br />

Stößen beim Einschalten<br />

Bei Kugellagern rollen Wälzkörper<br />

auf einem Innen- beziehungsweise<br />

Außenring mit mechanischer<br />

Berührung ab. Bei radialer Lagerluft,<br />

Schäden an den Oberflächen<br />

der Laufbahnen durch Fertigungsfehler<br />

oder Materialermüdung bzw.<br />

Überlastschäden können die Kugeln<br />

der idealen Laufbahn nicht<br />

mehr folgen. Bei manchen Drehzahlen<br />

laufen sie dann unter Umständen<br />

auf einer Wellenlinie statt<br />

auf einer Kreisbahn, was zu selbsterregten<br />

Axialschwingungen des<br />

Lagerschildes führt. Unvermeidbare<br />

Unwucht im Rotor führt durch die<br />

hohe Drehzahl von 10 000 bis<br />

100 000 U/min zu umlaufenden<br />

Radialkräften. So ergeben sich größere<br />

oder kleinere radiale Auslenkungen<br />

der Lagerstelle, die ebenfalls<br />

schwingungsanregend wirken.<br />

Die rein mechanische Erregung<br />

durch Zusatzkomponenten wie Getriebe,<br />

bei denen Zahnflankenspiel,<br />

Lastwechsel an Zahnflanken mit<br />

elastischer Verformung zu mitunter<br />

erheblichen Laufgeräuschen führen<br />

können, ist eine weitere mögliche<br />

Schallquelle. So macht sich<br />

selbst ein nur minimal schwankendes<br />

Radienverhältnis deutlich bemerkbar<br />

und erzeugt Drehschwingungen<br />

an den Wellen und Radialschwingungen<br />

an den Lagern. Sie<br />

liegen im gut hörbaren Bereich.<br />

Spiel im Getriebe führt zu Stößen<br />

bei Einschalten und Drehrichtungsumkehr.<br />

Ein Flankenspiel der<br />

Zahnräder wirkt auch anregend.<br />

Tasten und Gehör sind die Sinne,<br />

mit denen der Mensch störende<br />

Schwingungen aus der Umgebung<br />

wahrnehmen kann. Hier spielt immer<br />

die subjektive Bewertung eine<br />

wichtige Rolle abhängig von der<br />

einzelnen Person. Es müssen daher<br />

bei der Betrachtung der Laufkultur<br />

von Kleinstantrieben immer<br />

die Einsatzbedingungen und das<br />

nähere Umfeld der Personen mit<br />

einbezogen werden.<br />

Der per Tastsinn direkt wahrgenommene<br />

Körperschall spielt bei<br />

Kleinantrieben eine eher untergeordnete<br />

Rolle. Das menschliche<br />

Quelle: Intro<br />

Gehör dagegen ist ein Präzisionssensor<br />

mit sehr großem Wahrnehmungsbereich.<br />

Es überstreicht etwa<br />

sechs Zehnerpotenzen der Schwingungsamplitude,<br />

von der frequenzabhängigen<br />

Wahrnehmungs- bis<br />

hin zur Schmerzgrenze. Hinzu<br />

kommen ein altersabhängiger Frequenzbereich,<br />

eine sehr individuelle<br />

Bewertung von Frequenzgemischen<br />

beziehungsweise zeitlichen<br />

Veränderungen von Geräuschen.<br />

Eine Möglichkeit dem natürlichen<br />

Hörempfinden möglichst nahe zu<br />

Breiter Erfahrungspool für<br />

gute Bewertung unabdingbar<br />

kommen ist die Kunstkopftechnik,<br />

damit können die für das Hörempfinden<br />

maßgeblichen Filterungen<br />

und Reflexionen am Schulter-Kopfbereich<br />

mitgemessen werden. Für<br />

eine gute Bewertung gemessener<br />

Schallwerte ist aber ein breiter Erfahrungspool<br />

wichtig. So steigt die<br />

Hörschwelle zu tiefen Frequenzen<br />

hin an; zwischen 1000 und 4000 Hz<br />

ist die durchschnittliche Empfindlichkeit<br />

am größten. Unter 15 Hz<br />

und über 20 kHz werden Schwingungen<br />

dagegen gar nicht registriert.<br />

Aus diesen und weiteren<br />

Randbedingungen lassen sich sogenannte<br />

Bewertungskurven erstellen,<br />

die bestimmte Frequenzbereiche<br />

dämpfen oder verstärken,<br />

um den physiologischen Gegebenheiten<br />

Rechnung zu tragen.<br />

www.faulhaber.de<br />

Nottrennkupplung<br />

Mit minimalem Druckverlust<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

RS Roman Seliger bietet eine Nottrennkupplung, bei der der Druckverlust<br />

auf ein Minimum reduziert ist. Somit können Energie und Zeit<br />

gespart werden.<br />

Norderstedt (pd). Als Weiterentwicklung<br />

seines Nottrennkupplungsprogramms<br />

hat RS Roman<br />

Seliger die ABVL-Serie auf den<br />

Markt gebracht. Der Druckverlust<br />

ist in dieser Baureihe auf ein Minimum<br />

reduziert, die Durchströmungsleistung<br />

ist dagegen sehr<br />

hoch. ABVL-Produkte sparen dadurch<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Nottrennkupplungen enor-<br />

me Zeit und Energie. Insbesondere<br />

für Verladeprozesse, bei denen die<br />

Sicherheit einer Nottrennkupplung<br />

keinen Einfluss auf Druckverlust<br />

beziehungsweise Durchflussleistung<br />

haben darf, sind Nottrennkupplungen<br />

der ABVL-Serie geeignet.<br />

Anwendbar sind sie für alle<br />

Verladeprozesse zwischen stationärer<br />

und mobiler Einheit, für alle<br />

Fluide, auch mit hoher Viskosität.<br />

Nottrennkupplung ABVL-Serie.<br />

<br />

Bild: Roman Seliger<br />

www.rs-seliger.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Konstruktionssoftware<br />

BACnet-konform darstellen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Wiesbaden (pd). Die MSR-Planungssoftware<br />

Tric des Softwarespezialisten<br />

Mervisoft ist jetzt<br />

in der neuen Version 6 erhältlich.<br />

Wichtigste Neuerung ist die BACnet-konforme<br />

Darstellung von<br />

Funktionslisten gemäß VDI 3814.<br />

Da BACnet mehr Informationen<br />

zur Verfügung stellt als die Darstellung<br />

aller Datenpunkte eines Gerätes<br />

je Zeile in der Funktionsliste, ist<br />

die Darstellung so realisiert, dass<br />

für jede Funktion eines Objekts eine<br />

eigene Zeile in der Funktionsliste<br />

vorgesehen wird. Zusätzlich ist in<br />

TRIC V6 ein flexibler Benutzerschlüssel<br />

vorgesehen, der schon in<br />

der Planungsphase aus der Projektierung<br />

größtenteils automatisch<br />

die richtige Darstellung anlegt.<br />

Auch die automatische Nummerierung<br />

von Funktionscodes im Benutzerschlüssel<br />

wird unterstützt.<br />

Die MSR-Planungssoftware Tric,<br />

die auf der .dwg-basierten CAD-<br />

Software BricsCAD basiert, ermöglicht<br />

dem Fachplaner eine herstellerneutrale<br />

Planung seiner Anlagen<br />

und eine genaue Abrechnung<br />

des Projekts auf Basis der DIN EN<br />

ISO 16484-3 bzw. VDI 3814-1.<br />

www.mervisoft-gmbh.de


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 15<br />

Pumpentechnologie<br />

Neue Messlatte: Zu 100 % beschichtete Pumpen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Die zu 100 % beschichtete Blockpumpe herborner.F von Herborner hat<br />

nur ein Ziel: Eine zuverlässige Korrosionsbeständigkeit der Pumpen zu<br />

gewährleisten.<br />

Herborn (pd). Die Herborner<br />

Pumpenfabrik bietet Neues in der<br />

Pumpentechnik für den Trinkwasserbereich<br />

sowie industrielle Anforderungen<br />

– die 100 % beschichtete<br />

Blockpumpe herborner.F. Für<br />

die Pumpen wurden insgesamt<br />

über zwei Mio Euro Entwicklungskosten<br />

investiert. Alles für ein Ziel<br />

– eine zuverlässige Korrosionsbeständigkeit<br />

der Pumpen zu gewährleisten.<br />

Dass die neue Baureihe<br />

auch die Energie-Effizienz erhöht,<br />

ist ein nicht zu vernachlässigender<br />

Nebeneffekt.<br />

Die neue Pumpengeneration bietet<br />

100 %igen Korrosionsschutz<br />

(Fördermedium frei von H 2<br />

S, bis<br />

1 000 mg/l Chloridionen), da die<br />

hydraulischen Pumpenkomponenten<br />

mittels Dickschichtbeschichtung<br />

innen wie außen vollständig<br />

beschichtet sind. Damit gehören<br />

Korrosionsprobleme der Vergangenheit<br />

an. Die extrem glatte Schicht<br />

über dem Grauguss ist bis zu 1 000<br />

μm stark und sorgt für einen nahezu<br />

reibungslosen Fluss der Medien.<br />

Hierüber wird der Wirkungsgrad,<br />

pumpen- und betriebspunktabhängig,<br />

um bis zu 10 % verbessert<br />

und somit Energie gespart.<br />

Die Pumpen können durch die<br />

Zulassung der Beschichtung für<br />

Trinkwasser praktisch überall eingesetzt<br />

werden. Diese Anforderung<br />

kann auch für den einen oder<br />

anderen Anlagenbauer im Industriebereich<br />

interessant sein, um<br />

kritische Medien zu fördern.<br />

Zu den Ausstattungsmerkmalen<br />

der Pumpen gehören außerdem<br />

neue Pumpenhydrauliken für einen<br />

optimalen Wirkungsgrad. Die<br />

Ingenieure des Unternehmens haben<br />

sich im Vorfeld jede Hydraulik<br />

einzeln vorgenommen und überprüft,<br />

ob der erreichte Pumpenwirkungsgrad<br />

den Anforderungen entspricht<br />

oder verbessert werden<br />

muss. Hielt der Wirkungsgrad dem<br />

kritischen Blick nicht stand, wurde<br />

die Hydraulik überarbeitet. Der<br />

neu entwickelte Laufradprotektor<br />

aus widerstandsfähigem Kunststoff<br />

verhindert hierbei das Aufquellen<br />

und Festrosten des Laufrads – auch<br />

nach längerem Stillstand.<br />

Die 100 %ige HPC-Beschichtung,<br />

die die Wirkungsgrade verbessert,<br />

deckt auch unzugängliche<br />

Bereiche wie Spalte und Gewindegänge<br />

ab. Korrosive Medien haben<br />

so keine Angriffsflächen mehr im<br />

Inneren der Pumpenhydraulik. Einer<br />

Korrosion im O-Ring-Sitz der<br />

Mit der zu 100 % beschichteten<br />

Pumpe herborner.F will die<br />

Herborner Pumpenfabrik neue<br />

Maßstäbe für Blockpumpen<br />

setzen. Bild: Herborner Pumpenfabrik<br />

Pumpenrückwand wird vorgebeugt,<br />

in dem ein Gleitringdichtungsprotektor<br />

aus nichtrostenden<br />

Materialien entwickelt wurde, der<br />

eine Korrosion des Passungssitzes<br />

verhindert. So wird sichergestellt,<br />

dass der O-Ring-Sitz auch nach<br />

jahrelangem Betrieb dicht bleibt –<br />

früher hätten gegebenenfalls durch<br />

Korrosionsmulden hervorgerufene<br />

Undichtigkeiten zwangsläufig<br />

zum Austausch der ganzen Rück-<br />

wand geführt. Damit der Korrosionsschutz<br />

der kompletten Pumpe<br />

jederzeit gewährleistet ist, werden<br />

zudem nur Schrauben und Muttern<br />

aus Edelstahl verwendet.<br />

Zusätzlich beugt das optional<br />

erhältliche und wartungsfreie Seal-<br />

Guard-System der Zerstörung der<br />

primären Gleitringdichtung durch<br />

Trockenlauf vor. Gerade für vertikal<br />

aufgestellte Pumpen kann Trockenlauf<br />

zu einem Problem führen.<br />

Weitere Verbesserungen gab es<br />

unter anderem bei der Edelstahlmotorwelle<br />

mit verstärkter Lagerung,<br />

die die Lebensdauer mithilfe<br />

einer Nachschmiereinrichtung<br />

der Lager um ein Vielfaches erhöht.<br />

Der Umführungskanal zur<br />

Anspülung der Gleitflächen der<br />

Gleitringdichtung wurde ebenso<br />

in das Design der neuen Pumpengeneration<br />

übernommen, wie das<br />

Laufradmaterial, das standardmäßig<br />

in Aluminium-Mehrstoffbronze<br />

ausgeführt wird und hohe<br />

Festigkeiten sowie Kavitationsbeständigkeit<br />

aufweist.<br />

www.herborner-pumpen.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Pneumatik<br />

Ruckfreie Zylinder durch Kolbenschiebe-Ventile<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Fährt man ein pneumatisches<br />

System mit standfesten Kolbenschiebe-Ventilen<br />

und nicht<br />

mit Proportional-Ventilen oder<br />

getakteten Ventilen, ermöglicht<br />

dies einen ruck- und stoßfreien<br />

Bewegungsablauf für oszillierende<br />

Pneumatikzylinder.<br />

Feldkirchen-Westerham (pd).<br />

Jetzt kommt die Pneumatik der<br />

nächsten Generation: Das neue<br />

Komplettsystem Fox 1.0 von Inno-<br />

Motix wartet mit zahleichen Optimierungen<br />

auf. Speziell im Bereich<br />

der Usability, der Update-Möglichkeit<br />

und der Auswertungsverfahren<br />

wurden umfangreiche Verbesserungen<br />

umgesetzt. Das Grundprinzip<br />

bleibt jedoch gleich: Ein pneumatisches<br />

System ohne interne und<br />

externe Endlagendämpfer durch<br />

angepasste Abluftsteuerung. Dieses<br />

wird mit standfesten Kolbenschiebe-Ventilen<br />

und nicht mit störungsanfälligen<br />

Proportional-Ventilen<br />

oder getakteten Ventilen gefahren.<br />

Das neue Fox-1.0-Komplettsystem<br />

der Inno-<br />

Motix GmbH besteht<br />

aus der Steuerungselektronik<br />

und zwei<br />

Komplettventilen, die<br />

in drei Größen erhältlich<br />

sind.<br />

Bild: Innomotix<br />

Damit ermöglicht das patentierte<br />

System einen ruck- und stoßfreien<br />

Bewegungsablauf für oszillierende<br />

Pneumatikzylinder aller Art. Das<br />

Fox-1.0-Komplettsystem besteht<br />

aus der InnoMotix Steuerelektronik<br />

und zwei Komplettventilen, die<br />

in drei Versionen lieferbar sind<br />

(G1/8, G1/4 und G1/2).<br />

Bisher waren die Einsatzgebiete<br />

von pneumatischen Antrieben beschränkt<br />

– so wie beispielsweise<br />

beim Handling empfindlicher Güter.<br />

Das Fox-System hingegen<br />

bleibt der elektropneumatischen<br />

Steuerung treu, wartet jedoch mit<br />

einer entscheidenden Veränderung<br />

auf. Das Steuerungssystem<br />

ermöglicht einen stoßfreien und<br />

hochdynamischen Bewegungsablauf,<br />

da der Zylinderkolben mittels<br />

Gegenluft weich abgebremst wird.<br />

Bremsvorrichtungen wie Öldruckstoßdämpfer<br />

oder im Zylinder<br />

integrierte Endlagendämpfungen<br />

sind nicht erforderlich,<br />

somit wird der Einsatz in Branchen<br />

wie der Lebensmittelindustrie<br />

deutlich attraktiver.<br />

InnoMotix hat sein patentiertes<br />

Steuerungssystem in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich verbessert<br />

und stellt nun mit Fox 1.0<br />

die neue Produktgeneration vor. Zu<br />

den wichtigsten Veränderungen<br />

gehören die Bereiche Usability sowie<br />

Update der Steuerungs-Firmware<br />

über USB. In Zukunft sind<br />

weitere Features wie die Anbindung<br />

diverser Industrie-BUS-Standards<br />

und die Auswertung für Inkremental-Messsysteme<br />

über<br />

Software-Updates verfügbar. So ist<br />

es geplant, Inkremental-Messystemen<br />

standardmäßig einzubinden<br />

und so ein automatisches Teach-In<br />

Verfahren über verbesserte Regelalgorithmen<br />

einzubinden.<br />

www.innomotix.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Totraumfreie<br />

Schnellkupplung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Stadtbergen (pd). Die Schnellkupplung<br />

UPC 05 von Stäubli verspricht<br />

freien Durchfluss ohne<br />

jedwede Toträume. Der Anwender<br />

profitiert in zweifacher Hinsicht<br />

von dieser Lösung: Die totraumfreie<br />

Ausführung erlaubt einen absolut<br />

sicheren, rückstandsfreien<br />

Betrieb mit hohen Durchflussraten<br />

und garantiert gleichzeitig eine effiziente<br />

Reinigung und Sterilisation<br />

der Kupplungen. Bei der Materialwahl<br />

entschied sich Stäubli für<br />

hochwertigen, säurebeständigen<br />

Edelstahl, dessen Feinbearbeitung<br />

einen Rauwert von lediglich Ra 0,6<br />

im Durchflussstrom gewährleistet.<br />

www.staubli.com/de/connectors<br />

SLF. DA BEWEGT SICH WAS.<br />

Kugellager und Rollenlager<br />

von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />

in verschiedenen Ausführungen<br />

Spindeleinheiten<br />

Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />

Spindeln mit angeflanschtem<br />

bzw. integriertem Motor<br />

Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />

Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH<br />

Fabrikgelände 5<br />

D-08427 Fraureuth<br />

Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />

Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50<br />

E-Mail: slf@slf-fraureuth.de<br />

www.slf-fraureuth.de<br />

NEU!<br />

Rekonditionierung<br />

von Wälzlagern


16 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Lack-Technologien<br />

Exzenterschneckenpumpe jetzt resistent<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Knoll hat eine elastomer- und gelenkfreie Variante seiner Exzenterschneckenpumpe<br />

MX beim Farben- und Lackhersteller FreiLacke im Einsatz.<br />

Für den Stator und die Sekundärdichtungen wird widerstandsfähiges<br />

PTFE verwendet. Somit ist die Pumpe resistent gegen aggresive Medien.<br />

Bad Saulgau (pd). Das Traditionsunternehmen<br />

FreiLacke aus<br />

Bräunlingen kann auf über 85 Jahre<br />

Erfahrung in der Entwicklung von<br />

Farben und Lacken, aber auch auf<br />

Kompetenz für die unterschiedlichsten<br />

Branchen, Anwendungen,<br />

Herstellungsverfahren und Anforderungen<br />

blicken. Für brillante<br />

Farben, optimalen Glanz und perfekte<br />

Struktur auf allen Oberflächen<br />

bietet das Unternehmen ein<br />

Marken-Komponenten-System, in<br />

dem alle wichtigen Lack-Technologien<br />

(Pulver-, Flüssig-, Elektrotauchlacke<br />

und Durelastic) harmonisch<br />

zusammenspielen und<br />

perfekt aufeinander abgestimmt<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Doch damit Farben und Lacke<br />

verschiedenste Oberflächen veredeln<br />

können, braucht es eine<br />

Menge Fachwissen in der Herstellung<br />

und im Umgang mit diesen<br />

Medien. So verdienen zum Beispiel<br />

die eingesetzten Pumpen erhöhte<br />

Aufmerksamkeit, die neben der<br />

Leistungsfähigkeit auch die chemische<br />

Beständigkeit einschließt. Auf<br />

der Suche nach einer optimalen<br />

Pumpe zum Fördern und Abfüllen<br />

von Farben und Lacken entschlossen<br />

sich die Verantwortlichen bei<br />

FreiLacke, mit dem Pumpenspezialisten<br />

Knoll Kontakt aufzunehmen.<br />

Die besonderen Konstruktionsmerkmale<br />

der Exzenterschne-<br />

ckenpumpe MX hatten ihr Interesse<br />

geweckt.<br />

Das wesentlichste Merkmal dieser<br />

Pumpe ist ihre Ausführung in<br />

EvenWall-Technologie, die sich<br />

von herkömmlichen Konstruktionen<br />

deutlich unterscheidet. Bei<br />

EvenWall ist der Statormantel der<br />

Kontur des Rotors angepasst und –<br />

in der Standardausführung – mit<br />

einer Elastomerschicht von gleichmäßiger<br />

Wandstärke versehen.<br />

Höhere Druckstabilität,<br />

weniger Rückströmung<br />

Dies bewirkt zahlreiche Vorteile<br />

gegenüber konventionellen Bauweisen<br />

mit einer zylindrischen<br />

Außengeometrie der Statormäntel<br />

und dementsprechend unterschiedlichen<br />

Wandstärken des<br />

Elastomers. Die Exzenterschneckenpumpe<br />

MX erreicht eine deutlich<br />

höhere Druckstabilität, weniger<br />

Rückströmung, längere Standzeiten,<br />

einen besseren Wirkungsgrad,<br />

weniger Scherung des Produkts<br />

und ein besseres Ansaugverhalten.<br />

Zudem stellt die MX-Pumpe<br />

mit einer geschlossenen Kammer<br />

einen Druck von mindestens 10 bar<br />

zur Verfügung, während herkömmliche<br />

Exzenterschneckenpumpen<br />

bei 4 bis 6 bar limitiert sind.<br />

Diese Standardvariante deckt<br />

viele Einsatzbereiche ab. Doch<br />

Die Exzenterschneckenpumpe MX<br />

wurde für den Einsatz bei FreiLacke<br />

entsprechend der Anforderungen<br />

modifiziert. Sie ist komplett elastomerfrei.<br />

<br />

Bild: Knoll<br />

beim Herstellen von Farben und<br />

Lacken herrschen besondere Bedingungen,<br />

die den Einsatz von<br />

Elastomeren im Stator und für die<br />

Wellenabdichtung nicht zulassen.<br />

Die Ursache: Gerade bei der Herstellung<br />

von Farben sind häufige<br />

Reinigungsvorgänge notwendig,<br />

zumindest bei jedem Produktoder<br />

Farbtonwechsel. Das dazu<br />

verwendete Gemisch von Lösungsmitteln<br />

wird immer wieder<br />

aufgefangen, aufbereitet und ändert<br />

sich dadurch in seiner Zusammensetzung<br />

und Konzentration.<br />

Die chemisch aggressiven Bestandteile<br />

bringen die Elastomere<br />

zum Quellen und machen letztendlich<br />

die Pumpe unbrauchbar.<br />

Die Lösung: FreiLacke benötigt<br />

eine elastomerfreie Exzenterschneckenpumpe<br />

– für Knoll eine<br />

Herausforderung, wie sie der Pumpenspezialist<br />

gerne annimmt. Um<br />

den Wünschen seines Kunden gerecht<br />

zu werden, modifizierte Knoll<br />

die vertikale Tauchpumpe MX20T.<br />

Entwickelt wurde eine Sonderversion,<br />

die einen Feststoff-Stator aus<br />

PTFE enthält. Dieser unter dem<br />

Markennamen Teflon bekannte<br />

Kunststoff ist ein Material mit hoher<br />

chemischer Beständigkeit, das<br />

nur sehr langsam reagiert und bis<br />

zu 260 °C eingesetzt werden kann.<br />

Es hält sogar dem häufigen Einsatz<br />

der aggressiven Reinigungsmittel<br />

stand.<br />

Zudem ist die bei FreiLacke eingesetzte<br />

Exzenterschneckenpumpe<br />

MX 20T gelenkfrei. Dafür sorgt<br />

ein Biegestab aus Titan, der die<br />

exzentrische Bewegung des Rotors<br />

ausgleicht und Kardangelenke<br />

überflüssig macht. Dadurch, dass<br />

Rotor und Antriebswelle auf den<br />

Titanstab geschrumpft werden,<br />

kann auch hier auf Elastomer-<br />

Dichtungen verzichtet werden. Somit<br />

kommen nur Edelstahl und der<br />

Dichtungswerkstoff PTFE innerhalb<br />

der Pumpe mit Produkten und<br />

Reinigungsmittel in Berührung.<br />

Die Exzenterschneckenpumpe<br />

MX erreicht die erforderliche chemische<br />

Beständigkeit und behält<br />

dennoch die Knoll-typischen Eigenschaften.<br />

Dazu zählen die besondere<br />

Servicefreundlichkeit und<br />

Reinigungsfähigkeit (CIP und SIP)<br />

sowie das sehr gute Pumpverhalten.<br />

Die Pulsation ist niedrig, die<br />

erreichbaren Drücke sind hoch.<br />

Zudem eignet sich die Pumpe für<br />

hohe Viskositäten.<br />

Pumpe für hohe<br />

Viskositäten geeignet<br />

Simon Reichhart, Assistenz Technische<br />

Leitung bei FreiLacke, lobt<br />

die MX20T als gelungene Entwicklungsleistung:<br />

„Knoll Maschinenbau<br />

ist mit dieser Sonderausführung<br />

hervorragend auf unsere Wünsche<br />

eingegangen. Wir haben diese<br />

Exzenterschneckenpumpe bereits<br />

seit zwei Jahren im Einsatz und bestätigen<br />

gerne ihre hervorragenden<br />

Leistungsdaten sowie ihre hohe<br />

chemische Beständigkeit.“ Er weist<br />

außerdem darauf hin, dass Knoll bei<br />

dieser Spezialausführung darauf<br />

geachtet hat, dass die Modularität in<br />

allen wesentlichen Bauteilen erhalten<br />

bleibt. So kann FreiLacke seine<br />

Pumpe bei Bedarf an sich verändernde<br />

Bedingungen im Herstellungsprozess<br />

anpassen.<br />

www.knoll-mb.de<br />

Antriebstechnik<br />

Motorentwicklung für E-Mobilität<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Groschopp präsentiert einen neuen<br />

elektrisch erregten Synchronmotor.<br />

Die Maschine ist Teil eines<br />

skalierbaren Achsantriebsmoduls<br />

für Elektrofahrzeuge.<br />

Viersen (pd). Das Achsantriebsmodul<br />

von Groschopp soll Mitte<br />

2015 fertig gestellt sein und sich –<br />

da skalierbar – für unterschiedliche<br />

Elektrofahrzeuge eignen. An<br />

der Eskam genannten Entwicklung<br />

beteiligen sich sechs mittelständische<br />

Industrieunternehmen<br />

sowie vier Forschungseinrichtungen.<br />

Als Verbundprojekt<br />

wird sie zudem vom Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung<br />

gefördert. Motivation für<br />

dieses Projekt sind die Nachteile<br />

der bisherigen Antriebe: zu groß,<br />

zu schwer, zu teuer, in größeren<br />

Stückzahlen nicht verfügbar und<br />

abhängig von seltenen Erden.<br />

Das Teilprojekt der Groschopp<br />

AG umfasst die Entwicklung und<br />

Konstruktion eines schnelllaufenden<br />

elektrisch erregten elektronisch<br />

kommutierten Synchronmotors<br />

(EEEK) und weist folgende<br />

Vorteile auf: Dieser Motortyp benötigt<br />

im Gegensatz zur bisher<br />

Teil eines skalierbaren Achsantriebsmoduls für Elektrofahrzeuge: Groschopp<br />

präsentiert einen neuen elektrisch erregten Synchronmotor.<br />

<br />

gebräuchlichen ‚permanent erregten<br />

elektronisch kommutierten<br />

Synchronmaschine PMEK‘<br />

keine Permanentmagnete. Hochleistungsmagnete<br />

bestehen aus<br />

Neodym, dessen Preis innerhalb<br />

von zwei Jahren um rund 300 %<br />

gestiegen ist. Außerdem kommt<br />

das Material zu 90 % aus China,<br />

das auf die enorm gewachsene<br />

Nachfrage schon mit Exportbeschränkungen<br />

reagiert hat. Ein<br />

weiterer Vorteil des EEEK-Prinzips:<br />

Durch den Erregerstrom lässt<br />

sich das magnetische Feld regeln<br />

und so die Maschine an den jeweils<br />

benötigten Lastpunkt anpassen.<br />

Für einen Demonstrator wird<br />

eine Abgabeleistung von 2 x 25 kW<br />

bei einer Drehzahl von 20 000 min -1<br />

angestrebt. Die hohe Drehzahl<br />

sorgt dabei für eine außerordentliche<br />

Leistungsdichte.<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Bild: Groschopp<br />

Ventilinsel<br />

Elektrisch modular und<br />

pneumatisch flexibel<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Mit der Ventilinsel VTUG plug-in<br />

wird der Feldbuswechsel laut<br />

Festo zum Kinderspiel. Interessant<br />

dabei sind die elektrische<br />

Modularität und die hohe pneumatische<br />

Flexibilität.<br />

Esslingen (pd). Klein, aber dennoch<br />

durchflussstark ist die VG-<br />

Familie, die jüngste Ventilbaureihe<br />

von Festo. Ihr Spektrum reicht vom<br />

kompakten Einzelventil VUVG bis<br />

zur feldbusfähigen Ventilinsel<br />

VTUG plug-in – elektrisch modular<br />

und pneumatisch flexibel, auch im<br />

Schaltschrank.<br />

Bei schnellen Anwendungen,<br />

bei denen es in der Kleinteilmontage<br />

und Elektronikindustrie sowie<br />

in der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie<br />

auf hohen Durchfluss<br />

bei kleinem Bauvolumen ankommt,<br />

haben viele internationale<br />

Kunden schon das Einzelventil<br />

VUVG schätzen gelernt. Es ist einfach<br />

zu handhaben bei einem attraktiven<br />

Preis.<br />

Neu ist die Ventilinsel VTUG<br />

plug-in, die die VG-Familie mit<br />

Multipolvarianten und einer sehr<br />

Die Ventilinsel VTUG plug-in als Familien-Mitglied<br />

der VG-Reihe ist elektrisch<br />

modular und pneumatisch flexibel<br />

– auch im Schaltschrank. Bild: Festo<br />

einfachen und günstigen Feldbusanbindung<br />

für alle gängigen Feldbusse<br />

und Ethernet sowie IO-Link<br />

technisch nach oben abrundet. Die<br />

Feldbusse sind schnell und einfach<br />

zu wechseln, da der Feldbusknoten<br />

auf die Ventilinsel aufgeschraubt<br />

wird. Besonders interessant für<br />

Maschinen- und Anlagenbauer,<br />

die ihre Maschinen und Anlagen in<br />

Modulbauweise anbieten, sind die<br />

elektrische Modularität und die<br />

hohe pneumatische Flexibilität der<br />

VTUG plug.<br />

www.festo.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · <strong>17</strong><br />

Antriebstechnik<br />

Mehrfachkupplung für bis zu 32 Einzelanschlüsse<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Die Multiline-Mehrfachkupplungen von Eisele Pneumatics beinhalten<br />

Verbindungen für Druckluft, Vakuum oder Fluide und eine Ausführung<br />

als Mehrmedienkupplung. Auch elektrische Anschlüsse sind integrierbar.<br />

Waiblingen (pd). Ob beim Anlagenaufbau,<br />

bei der Wartung oder<br />

Reparatur – mit Anschlüssen der<br />

Eisele Multiline können einzelne<br />

Komponenten oder komplette<br />

Baugruppen durch einfaches,<br />

zentrales Zusammenstecken und<br />

Verschrauben sicher, effizient und<br />

bauraumoptimiert miteinander<br />

verbunden werden. Montageaufwand<br />

und Rüstzeit lassen sich dadurch<br />

signifikant verringern. Die<br />

Serie 1800 umfasst Kupplungen<br />

für Druckluft, Vakuum und Fluide<br />

und gewährleistet den vollen<br />

Durchgang ohne Druckverluste.<br />

Die praktischen Schnellanschlüsse<br />

haben einen Positionierstift,<br />

durch den Anschlussfehler verhindert<br />

werden. Eisele setzt bewusst<br />

auf robuste Ganzmetallgehäuse<br />

statt auf Kunststoff.<br />

Vier bis zwölf Schläuche in einem<br />

Steckanschluss gebündelt zu<br />

verbinden, erleichtert die Montage<br />

erheblich. Mit der größten auf dem<br />

Markt verfügbaren Mehrfachkupplung<br />

aus Metall sorgt das Waiblinger<br />

Unternehmen im wahrsten<br />

Sinne des Wortes auf engem Raum<br />

für maximalen Anschluss: Bis zu 32<br />

Leitungen mit 4 mm Außendurchmesser<br />

lassen sich jetzt mit nur einer<br />

Schnittstelle sicher verbinden.<br />

Zusätzlich steht auch eine Variante<br />

mit 16 und eine mit 22 Anschlüssen<br />

für Schläuche mit 6 mm<br />

Außendurchmesser zur Verfügung.<br />

Mehrfachkupplungen erleichtern<br />

die Montage, Wartung<br />

und Umrüstung von Maschinen,<br />

Anlagen und Baugruppen erheblich.<br />

Multiline von Eisele wurde<br />

genau für diese Anwendungen<br />

Bis zu 32 Leitungen lassen sich mit der neuen Multiline-Version von Eisele<br />

Pneumatics mit nur einer einzigen Schnittstelle sicher verbinden. Bild: Eisele<br />

entwickelt. Das Ziel war, auf minimalem<br />

Platz die maximale Zahl<br />

von Anschlüssen unterzubringen.<br />

Auch hier bewährt sich das Metallgehäuse,<br />

da es deutlich kompakter<br />

und kleiner konstruiert werden<br />

kann als ein Kunststoffgehäuse.<br />

Die Mehrfachkupplungen ohne<br />

Absperrung für Druckluft und Vakuum<br />

werden aus eloxiertem Aluminium<br />

gefertigt. Die Dichtungen<br />

bestehen aus Fluorkautschuk<br />

(FPM) und sind besonders temperatur-<br />

und chemikalienbeständig.<br />

Die 32fache Multiline-Kupplung<br />

kann in einem Temperaturbereich<br />

von -20 bis +120 ⁰C eingesetzt werden.<br />

Der zulässige Arbeitsdruckbereich<br />

beträgt -0,95 bis 16 bar.<br />

Neben der Serie 1800 gehören<br />

weitere Mehrfachkupplungsvarianten<br />

zur Multiline. Es gibt Lösungen<br />

mit automatischer Absperrung,<br />

die sich unter Druck mit geringem<br />

Kraftaufwand koppeln und entkoppeln<br />

lassen. Edelstahlversionen<br />

können in der Lebensmittelverarbeitung<br />

eingesetzt werden. Mehrmedienkupplungen<br />

und solche für<br />

den Einsatz mit Flüssigkeiten eröffnen<br />

flexible Anwendungsfelder.<br />

Möglich ist auch die Kombination<br />

von bis zu acht Druckluftschläuchen<br />

mit drei bis 26 elektrischen<br />

Leitungen in einer Schnittstelle.<br />

Die gesamte Multiline ist platzsparend<br />

und montagefreundlich.<br />

www.eisele.eu<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

SMC hat seine Serie AS um ein Drosselrückschlagventil mit Steckverbindung in<br />

Winkelausführung erweitert – mit vereinfachter Verwendung. Dafür sorgen<br />

der größere Drehknopf mit Rastfunktion, der reduzierte Kraftaufwand für das<br />

Einstecken und Abziehen der Schläuche sowie eine klare Farbcodierung.Bild: SMC<br />

Drosselrückschlagventil<br />

Leichter bedienen mit Winkelausführung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

SMC Pneumatik hat seine Serie<br />

AS erweitert. Das verbesserte<br />

Drosselrückschlagventil mit Steckverbindung<br />

in Winkelausführung<br />

vereinfacht die Verwendung.<br />

Egelsbach (pd). SMC Pneumatik<br />

hat seine Serie AS um ein Drosselrückschlagventil<br />

mit Steckverbindung<br />

in Winkelausführung erweitert.<br />

Das Ventil verfügt statt der<br />

Rändelschraube über einen deutlich<br />

größeren Drehknopf mit Rastfunktion.<br />

Das ermöglicht eine präzise<br />

und schnelle Einstellung. Zudem<br />

sind zum Einstecken und Abziehen<br />

der Schläuche rund 30 bzw.<br />

20 % weniger Kraftaufwand erforderlich.<br />

Auch die erhöhte Lage des<br />

Schlauchanschlusses erleichtert<br />

die Montage. Die eindeutige Farbkodierung<br />

des Löserings in weiß<br />

und orange sowie des Drehknopfes<br />

in grau oder blau sorgen dafür, dass<br />

die Schlaucharten (metrische Grö-<br />

ße oder Zollgröße) und die Drosselrichtungen<br />

(Ab- oder Zuluft) klar<br />

unterschieden und Fehler somit<br />

vermieden werden können. Mit<br />

geringer Gesamthöhe ist das Modell<br />

platzsparend, die Gehäusematerialien<br />

PBT-Thermoplast und<br />

chemisch vernickeltes Messing bieten<br />

hohe Korrosionsbeständigkeit.<br />

www.smc.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Stahlindustrie<br />

Industriewasser<br />

sauber filtern<br />

Euro-Top QF<br />

Entleeren, Fördern, Dosieren<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Hydraulikfilter-Spezialist Stauff<br />

bietet Einfach-Filtergehäuse zur<br />

Filtration von Industriewasser. Die<br />

Baureihe SRFL-SW wurde für den<br />

direkten Einbau in Rohrleitungen<br />

von Wasserkreisläufen konzipiert.<br />

Werdohl (pd). Mit den Einfach-<br />

Filtergehäusen des Typs SRFL-SW<br />

bietet Hydraulikfilter-Spezialist<br />

Stauff eine Lösung zur Filtration von<br />

Industriewasser, wie sie zum Beispiel<br />

in der Stahlindustrie als Vorabscheider<br />

oder Grobfilter für Entzunderungsanlagen<br />

eingesetzt wird.<br />

Die Baureihe SRFL-SW wurde<br />

für den direkten Einbau in Rohrleitungen<br />

von Wasserkreisläufen<br />

konzipiert. Die Anbindung ans<br />

System erfolgt über zwei Flanschanschlüsse<br />

nach DIN 2501-<br />

PN16 (bis Nennweite DN300) oder<br />

ANSI B 16.5 (bis Nennweite 12<br />

Zoll). Entsprechend der Anforderungen<br />

des Anwenders werden die<br />

Gehäuse wahlweise aus Edelstahl<br />

Luftentfeuchter SDB von Stauff mit<br />

einer zusätzlichen Schicht Aktivkohle-<br />

Trocknermaterial. Bild: Walter Stauffenberg<br />

oder korrosionsgeschütztem Stahl<br />

angefertigt. Auf Wunsch können<br />

auch abweichende Werkstoffe<br />

oder spezielle Oberflächenbehandlungen<br />

verwendet werden.<br />

www.stauff.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

· einfache und sehr<br />

schnelle Montage<br />

durch Schnellfixierungssystem<br />

· keine Gewindebohrungen<br />

am Gehäuse nötig<br />

· Montage auch an schwer<br />

zugänglichen Stellen<br />

möglich<br />

· IP68 dank standardmäßigen<br />

O-Ring<br />

Standard-, EMV-, Ex-Kabelverschraubungen<br />

· Druckausgleichselemente ·<br />

Schutzschlauchsysteme · Gehäusesysteme<br />

· Zubehör<br />

RST Rabe-System-Technik<br />

und Vertriebs-GmbH<br />

Otto-Lilienthal-Straße 19<br />

49134 Wallenhorst<br />

Deutschland<br />

www.rst.eu<br />

Sie haben die Anwendung, wir die Lösung<br />

NETZSCH zählt zu den richtungsweisenden Problemlösern<br />

schwierigster Anwendungsfälle in der Dosiertechnik.<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

Behälterentleerungen<br />

1K- und 2K-Dosiersysteme mit allen Technologievorteilen<br />

der NEMO ® Exzenterschneckenpumpe<br />

Automatisierte Dosierzellen<br />

Dosiertechnik<br />

Tel.: +49 8638 63-2640<br />

www.netzsch.com


18 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Pumpen- und Lüfteranwendungen<br />

Reibungsloser Durchfluss<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Der Vacon 100 Flow verspricht eine problemlose Durchflussregelung,<br />

die nicht nur energieeffizient arbeitet, sondern auch als geräuschlos<br />

und störungsfrei gilt.<br />

Essen (pd). Geräuschlos, effizient<br />

und störungsfrei: Dank des Vacon<br />

100 Flow, der auf der 2002 von Vacon<br />

eingeführten Multimastertechnik<br />

basiert, funktionieren<br />

Luft- und Wasserströme in Pumpen<br />

und Lüfteranwendungen einwandfrei.<br />

Er sorgt auch bei Bedarfsschwankungen<br />

für einen konstanten<br />

Wasserdruck. Vorteil: Die<br />

Lebensdauer der Durchflusssysteme<br />

steigt, die Betriebskosten sinken.<br />

In Zahlen ausgedrückt heißt<br />

Der Vacon 100<br />

Flow ist auf eine<br />

geräuschlose,<br />

effiziente<br />

und störungsfreie<br />

Regelung<br />

von Luft- und<br />

Wasserströmen<br />

in Pumpen-<br />

und Lüfteranwendungen<br />

ausgelegt<br />

Bild: Vacon<br />

das: Energiekosten für Pumpenund<br />

Lüfteranwendungen werden<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Regelsystemen um bis zu 30 %eingespart.<br />

Der Vacon 100 Flow vereint<br />

alle Kernfunktionen des Vacon<br />

100 mit speziell konzipierten Flussregelungsfunktionen<br />

– zum Beispiel<br />

die Mehrpumpenlösungen –<br />

und Applikationswahlmenüs.<br />

Wie bei anderen industriellen<br />

Prozessen auch sorgen in der Wasser-<br />

und Abwasserbranche sowie<br />

im Bereich der Gebäudeautomation<br />

Frequenzumrichter für einen<br />

optimalen Systembetrieb sowie<br />

eine minimale Energieaufnahme.<br />

Eine einfache Handhabung ist da<br />

unabdingbar. Der Vacon 100 Flow<br />

überzeugt mit seiner intuitiven<br />

Benutzerführung. Einzigartige Applikationsmenüs<br />

leiten den Anwender<br />

schnell und einfach durch<br />

die Installation und Inbetriebnahme.<br />

Der Anlaufassistent sowie das<br />

Schnellkonfigurationsmenü erleichtern<br />

die Auswahl der relevanten<br />

Parameter und Überwachungswerte.<br />

Zudem werden alle<br />

benötigten Parameter automatisch<br />

angezeigt. Weiterer Vorteil:<br />

Der serienmäßig integrierte PID-<br />

Regler kontrolliert die Pumpendrehzahl<br />

über einen Sensor. Auf<br />

einen externen Regler kann somit<br />

verzichtet werden – ein Plus gerade<br />

bei Bedarfsschwankungen. Zu<br />

weiteren Leistungsmerkmalen des<br />

Vacon 100 Flow zählt der Mehrpumpen-Einzelantrieb<br />

sowie die<br />

standardisierten Multimasterund<br />

Multi-Follower-Lösungen für<br />

die Pumpenregelung.<br />

Lange Lebensdauer<br />

und effiziente Integration<br />

Der Frequenzumrichter aus dem<br />

Hause Vacon setzt auf Langlebigkeit.<br />

Die elektrolytfreie DC-Link-<br />

Technik gewährleistet eine optimale<br />

Lebensdauer sowie Verfügbarkeit<br />

und mindert damit enorm<br />

das Risiko von ungeplanten Ausfallzeiten.<br />

Standardmäßig integrierte<br />

Ethernet- und RS-485-Kommunikationsprotokolle<br />

sorgen darüber<br />

hinaus für eine effiziente Integration<br />

in Automationssysteme.<br />

Der Vacon 100 Flow ist in verschiedenen<br />

Baugrößen mit der<br />

Gehäuseschutzart IP21 / UL Typ 1<br />

beziehungsweise mit der Schutzart<br />

IP54 / UL Typ 12 erhältlich. Sein<br />

Leistungsbereich reicht von 0,55<br />

kW / 0,75 PS bis 160 kW / 250 PS und<br />

der Spannungsbereiche von 208<br />

bis 240 V bzw. von 380 bis 500 V.<br />

www.vacon.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service ✔<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Pumpen & Systeme<br />

Pumpen und<br />

Dosieren mit System<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Netzsch Pumpen bietet Produkte<br />

aus der Dosiertechnik und die<br />

Drehkolbenpumpe Tornado T2 an.<br />

Dabei geht alles platzsparender<br />

und kompakter vonstatten.<br />

Waldkraiburg (pd). Zum Entleeren<br />

von Standardbehältern von 1 l<br />

bis 200 l und Sonderbehältern bis<br />

1 000 l und bei Fördermengen von<br />

ca. 6 ml/min bis 10 m³/h bietet<br />

Netzsch seine Behälterentleerungen<br />

in drei Baugrößen an. Durch die<br />

Technik der Exzenterschneckenpumpe<br />

profitiert man von einer<br />

sauberen Entleerung mit einer Restmenge<br />

von weniger als 1 %. Netzsch<br />

gestaltete diese Systeme variabel,<br />

indem Baugruppen austauschbar<br />

sind. So kann man verschiedene<br />

Pumpen im Grundaufbau einer<br />

Anlage installieren. Die Behälterentleerungen<br />

sind auch Teil der<br />

Dosiersysteme, die mit Dosiersteuerung<br />

und diversen Auftragseinheiten<br />

vom einfachen Ventil über den<br />

Dispenser bis zum 2-K-Mischkopf<br />

für fast jede Applikation die passende<br />

Option bieten.<br />

Der Nemo Dispenser hat eine<br />

Fördermenge von ca. 0,05 ml bis 9<br />

ml Kammervolumen pro Umdrehung<br />

mit einer Dosiergenauigkeit<br />

von +/- 1%. Diese Leistung erreicht<br />

man trotz der jüngsten deutlichen<br />

Vereinfachung der Konstruktion.<br />

Die Tornado T2 Drehkolbenpumpe fördert<br />

erfolgreich das schwer pumpbare<br />

Medium ‚Betokontakt‘. Bild: Netzsch<br />

Sie führte zu einer Verminderung<br />

der Bauteile, einer Gewichtsreduzierung<br />

und einer verkürzten Baulänge,<br />

die zusammen das Handling<br />

erleichtern. Ein Nebeneffekt ist die<br />

für den Kunden günstige Preisgestaltung.<br />

Er profitiert auch von dem<br />

reduzierten Einbauraum, da er<br />

insgesamt mit weniger Ressourcen<br />

planen muss und unter Umständen<br />

mit einem kleineren Roboter operieren<br />

kann. Durch die einfachere<br />

Konstruktion sind weniger Ersatzteile<br />

nötig. Die Standzeit wurde erhöht<br />

und somit die Wartungsabstände<br />

verlängert, der Serviceaufwand<br />

und die -kosten sinken.<br />

www.netzsch.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis ✔ Material ✔<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Explosionsschutz<br />

Anlagenstopp nicht<br />

mehr notwendig<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Flammenlos und nahezu wartungsfrei:<br />

Diese Vorteile vereint<br />

das Hoerbiger-Entlastungsventil<br />

EVN 2.0. Zudem ist kein Anlagen-<br />

Stopp mehr notwendig und auch<br />

Folgeexplosionen bleiben aus.<br />

A-Wien (pd). Das EVN 2.0 repräsentiert<br />

die neueste Generation der<br />

Entlastungsventile. Es bietet laut<br />

Hersteller höchste Zuverlässigkeit<br />

der Explosionsdruckentlastung ohne<br />

Flammenaustritt und kombiniert<br />

den neuesten Standard nach<br />

EN 16009 mit den bereits bewährten<br />

Vorteilen einer unterdruckfesten<br />

Bauweise mit einer fast vollständigen<br />

Wartungsfreiheit. Außerdem<br />

ermöglicht dieses Entlastungsventil<br />

eine flexible Anlagenplanung sowie<br />

die Installation ohne Abblaskanäle<br />

ins Freie. Die normgerechte Öffnungsdetektion<br />

in ex-geschützter<br />

Ausführung ist in dieser Baureihe<br />

serienmäßig. Das EVN-2.0-Ventil<br />

wird in verschiedenen Materialausführungen<br />

angeboten: von Standard<br />

Kohlenstoffstahl bis hin zu<br />

Edelstahlvarianten für den Lebensmittelbereich.<br />

Diese auf die Ansprüche<br />

der Kunden zugeschnittene<br />

Materialauswahl in Kombination<br />

mit unterschiedlichsten O-Ring-<br />

Materialien erlauben den Einsatz<br />

des Entlastungsventils in verschiedensten<br />

Anwendungsbereichen.<br />

Das EV-Ventil ist eine kostengünstige<br />

Alternative für die Explosionsdruckentlastung<br />

im Freien. Als<br />

wiederverschließendes Ventil ausgeführt<br />

bietet es zusätzlich eine Reduktion<br />

der Flammenlaufweiten<br />

gegenüber Berstscheiben und<br />

Berstpanelen. Das robuste Design<br />

in Kombination mit der Wiederverwendbarkeit<br />

bietet einen wesentlichen<br />

Vorteil gegenüber herkömmlichen<br />

Entlastungseinrichtungen.<br />

www.hoerbiger.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie Service ✔<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Ein Unternehmen kann<br />

durch den Einsatz von<br />

Entlastungsventilen seine<br />

Sicherheit steigern<br />

und sich vor <strong>Produktion</strong>sausfällen<br />

schützen.<br />

<br />

Bild: Hoerbiger<br />

Hydraulik<br />

Effizientes Pumpenaggregat<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Ähnlich einer Start-Stopp-Automatik<br />

bei Fahrzeugen arbeitet<br />

ein Pumpenaggregat von Hawe:<br />

Wird keine hydraulische Energie<br />

für die Betätigung einer Funktion<br />

benötigt, sorgt ein Druckschalter<br />

für automatisches Abschalten.<br />

München (pd). Das Kompakt-<br />

Pumpenaggregat Typ KA von Hawe<br />

Hydraulik SE arbeitet ähnlich effizient<br />

wie die Start-Stop-Automatik<br />

eines modernen Autos. Schaltet<br />

der Autofahrer im Stillstand in den<br />

Leerlauf, geht der Motor aus und<br />

verbraucht keinen Kraftstoff. Das<br />

Aggregat in einem Bearbeitungszentrum<br />

läuft nur an, wenn hydraulische<br />

Energie für die Betätigung<br />

einer Funktion erforderlich<br />

wird. Wird keine Hydraulikfunktion<br />

geschaltet, sorgt ein Druckschalter<br />

für ein automatisches<br />

‚Aus‘ des Aggregats und es verbraucht<br />

keinen elektrischen Strom.<br />

Das funktioniert, da in den Hydraulikfunktionen<br />

des Bearbeitungszentrums<br />

systembedingt keine Leckage<br />

auftritt. Somit ist die ideale<br />

Bedingung gegeben, das Aggregat<br />

auf Abschaltbetrieb auszulegen.<br />

Dazu wird der Ventilverband Typ<br />

BVH mit leckölfreidichten Wegesitzventilen<br />

an das Kompakt-Pumpenaggregat<br />

gebaut, denn diese<br />

halten in geschlossenem Zustand<br />

den aufgebauten Druck im System.<br />

Das Kompakt-Pumpenaggregat<br />

bietet noch mehr: Aufgrund der<br />

Unterölbauweise wird der Motor<br />

durch die Hydraulikflüssigkeit so<br />

gut gekühlt, dass er besonders klein<br />

dimensioniert werden kann. Das<br />

reduziert nicht nur die Baumaße<br />

des Aggregats, sondern verringert<br />

zudem die beschleunigte Masse,<br />

was weitere Energie spart.<br />

Üblicherweise ergänzt Hawe Hydraulik<br />

das System mit einem kleinen<br />

Hydraulikspeicher. Er deckt<br />

bei geeigneter Auslegung die Spitzenleistungen<br />

im System ab und<br />

stellt für einzelne Funktionen kurzzeitig<br />

zusätzliche Hydraulikenergie<br />

bereit. Auch das erlaubt ein<br />

kompaktes Aggregat und unterstützt<br />

die Energie-Effizienz.<br />

Eine platzsparende<br />

Hydraulik-Steuerung<br />

- das Kompakt-Pumpenaggregat<br />

Typ KA mit<br />

Ventilverband,<br />

Druckspeicher und<br />

Druckschalter.<br />

<br />

Bild: Hawe<br />

Je nach Anforderung kommt eine<br />

Radialkolbenpumpe für einen Betriebsdruck<br />

bis 700 bar oder eine<br />

Zahnradpumpe für maximal 200<br />

bar zum Einsatz. Ein zweistufiges<br />

System mit einer Kombination aus<br />

beiden Pumpenarten trägt zur Effizienz<br />

bei, da es die Anschlussleistung<br />

des Aggregats verringert. In<br />

diesem Fall ermöglichen die Pumpen<br />

bei niedrigem Druck ein großes<br />

Fördervolumen und arbeiten<br />

bei hohem Druck mit einer reduzierten<br />

Fördermenge. Der maximale<br />

Volumenstrom beträgt 22 l/min.<br />

www.hawe.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 19<br />

FILTERTECHNIK<br />

Standzeit von Filtern nahezu unbegrenzt<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Dank neuester Filtertechnik gelangt Kemper zu gesteigerter Effizienz<br />

bei der Luftreinhaltung: Mit PlasmaFIL präsentiert der Hersteller eine<br />

Lösung mit einer sehr langen Lebensdauer und Filterstandzeit.<br />

VREDEN (PD). Die Anlage von Kemper<br />

mit neuester Filtertechnik eignet<br />

sich besonders für die Beseitigung<br />

großer Staubmengen speziell<br />

beim Plasmaschneiden. Regelmäßige<br />

Überholungen des Filters sind<br />

dank des speziellen Aufbaus nicht<br />

nötig. Auch regelmäßige Wechsel<br />

der Filter sind nicht mehr nötig.<br />

Ihre Standzeiten sind nahezu unbegrenzt.<br />

Herzstück des neuen<br />

Systems ist ein Plattenfilter mit einer<br />

speziellen Beschichtung, das<br />

die Luft auch von ultrafeinen Staubpartikeln<br />

reinigt. Weil die Rohluft<br />

im Down-Flow-Prinzip von oben in<br />

die Filteranlage einströmt, wurde<br />

das Filter als Platte und nicht wie<br />

bisher als Zylinder konstruiert. Das<br />

hat folgenden Vorteil: Im Gegensatz<br />

zu den rund konstruierten Filterpatronen<br />

bewegen sich die einzelnen<br />

Falten des Filters nicht aufeinander<br />

zu, was ein Verkleben<br />

verhindert. Dadurch steht die gesamte<br />

Filterfläche für den Filterprozess<br />

zur Verfügung. Weil extrem<br />

große Staubmengen mit PlasmaFIL<br />

gefiltert werden können, hat Kemper<br />

die neue Filteranlage speziell<br />

für den Einsatz an Plasmaschneidanlagen<br />

entwickelt. Dazu trägt<br />

auch der integrierte Funkenvorab-<br />

scheider SparkTrap bei.<br />

www.kemper.eu<br />

Filteranlage speziell<br />

entwickelt<br />

für Plasmaschneidanlagen.<br />

EFFIZIENZ-NAVI<br />

PREIS<br />

MATERIAL<br />

ENERGIE ✔ SERVICE<br />

HANDHABUNG ZEIT<br />

LEBENSDAUER ✔<br />

Kosten senken mit PRODUKTION<br />

Bild: Kemper<br />

<strong>Produktion</strong> Kataloge – Infos jetzt direkt anfordern!<br />

www.ace-ace.de<br />

ACE Stoßdämpfer<br />

Der Neue ist da!<br />

Erfahren Sie alles über die ACE Dämpfungstechnik<br />

im neuen Gesamtkatalog<br />

1.2013: vom Industrie-/Sicherheitsstoßdämpfer<br />

über Strukturdämpfer,<br />

Dämpfungsplatten, Rotationsbremsen,<br />

Bremszylinder/Ölbremsen,<br />

Industriegasfedern bis hin zu<br />

Klemmelementen. Jetzt kostenlos anfordern!<br />

ACE Stoßdämpfer GmbH<br />

40764 Langenfeld<br />

Tel./Fax 02<strong>17</strong>3 9226-10 /-19<br />

info@ace-int.eu<br />

www.faulhaber.com<br />

FAULHABER<br />

KATALOG 2012-2013<br />

Auf 468 Seiten präsentiert FAULHA-<br />

BER sein Produktprogramm für Kleinund<br />

Kleinstantriebssysteme. Übersichtliche<br />

Leistungstabellen und technische<br />

Informationen erleichtern die<br />

Auswahl und führen schnell zu den<br />

Beschreibungen und technischen Daten<br />

der einzelnen Komponenten. Ein<br />

abgestimmtes Sortiment an hochwertiger<br />

Antriebstechnologie zur Realisierung<br />

komplexer Aufgaben.<br />

DR. FRITZ FAULHABER GMBH & CO. KG<br />

71101 Schönaich<br />

www.ganter-griff.de<br />

Ganter<br />

Ganter Neuheiten 2013!<br />

Der Ergänzungsband zum Ganter<br />

Katalog 15.1 zeigt unzählige Normelemente<br />

und liefert viele Ideen zu<br />

konstruktiven Problemlösungen.<br />

Selbstverständlich liefert Ganter die<br />

Konstruktionsdaten auch per DVD<br />

oder via Internet.<br />

Jetzt kostenlos anfordern!<br />

Otto Ganter GmbH & Co. KG<br />

78120 Furtwangen<br />

Tel.07723 6507-100<br />

info@ganter-griff.de<br />

Unsere Stärke: mehr Ideen...<br />

Hebe- und<br />

Transportgeräte<br />

JUNG 2013/14<br />

www.jung-hebetechnik.de<br />

JUNG<br />

Schwere Lasten sicher<br />

heben und bewegen<br />

Über 40 Jahre Erfahrung in der<br />

Konstruktion und <strong>Produktion</strong> von<br />

Hebe- und Transportgeräten. Im<br />

Gesamtkatalog präsentiert JUNG<br />

hydraulische Hebegeräte, Pumpen,<br />

Kreiselfahrwerke und Transportfahrwerke<br />

bis zu 200 t.<br />

JUNG Hebe- und Transporttechnik GmbH<br />

71334 Waiblingen<br />

Tel./-Fax 07151 30393-0, -19<br />

info@jung-hebetechnik.de<br />

www.kipp.com<br />

KIPP Katalog<br />

KIPP<br />

1.800 Neuheiten auf über 900 Seiten.<br />

Beeindruckend.<br />

▶ Gelenke<br />

▶ Drehriegel<br />

▶ Dämpfungselemente<br />

▶ Stellfüße<br />

▶ Teleskopschienen<br />

HEINRICH KIPP WERK<br />

Fon: 07454 793-32<br />

Fax: 07454 793-96<br />

info@kipp.com<br />

www.lee.de<br />

LEE - Innovation in<br />

Miniatur<br />

LEE<br />

Seit 65 Jahren entwickelt, produziert<br />

und vertreibt „THE LEE COMPANY“<br />

weltweit hoch präzise hydraulische<br />

Miniaturkomponenten für Luft- und<br />

Raumfahrt, Automotive, industrielle<br />

Mikro-Fluidik, Dosier- und Beschriftungstechnik<br />

sowie Medizintechnik.<br />

LEE Hydraulische Miniaturkomponenten<br />

Am Limespark 2, 65843 Sulzbach<br />

Tel./Fax 061963 77369-0 /-69<br />

info@lee.de<br />

www.licefa.de<br />

Licefa<br />

Kunststoffverpackungen<br />

Der Verpackungskatalog 2013 präsentiert<br />

Verpackungslösungen für Industrie,<br />

Dental, Promotion, Optik,<br />

Akustik, Elektronik, Medizin. Basis ist<br />

das Standardprogramm an unterschiedlichen<br />

Größen und eine Fertigungstiefe<br />

mit Sonderfarben, Siebdruck<br />

sowie Einlagen aus Schaumstoff<br />

und Tiefziehen.<br />

Licefa Kunstoffverarbeitung<br />

Lemgoer Str. 11, 32108 Bad Salzuflen<br />

Tel./Fax 05222 2804-0 /-35<br />

info@licefa.de<br />

www.munu-kabel.de<br />

MUCKENHAUPT & NUSSELT<br />

MUNFLEX Sonderleitungen<br />

und Spezialkabel<br />

▶ Wir fertigen nach Kundenwunsch<br />

Kabel und Leitungen für Ihre Anwendungen:<br />

Maschinen-/Anlagenbau,<br />

Robotik und Automatisierung,<br />

Schleppkettenleitungen,<br />

Kran-/Aufzugstechnik, Solar-/<br />

Windkraft, Event-/Veranstaltungstechnik,<br />

Mess-/Regeltechnik<br />

MUCKENHAUPT & NUSSELT<br />

Paul-Gerhardt-Str. 25, Wuppertal<br />

Tel./Fax 0202 2605-0, -200<br />

info@munu-kabel.de<br />

www.parker.com/eo-3<br />

Parker<br />

Der neue EO-3<br />

Verschraubungskatalog<br />

Die innovative Auf-Sicht-Verschraubung<br />

EO-3 von Parker Hannifin ist<br />

eine neue Hydraulikverschraubung,<br />

die einfach, schnell und sicher ohne<br />

Drehmomentschlüssel montiert wird.<br />

Montagefehler sind mit dem neuen<br />

Indikatorring so gut wie ausgeschlossen.<br />

Parker Hannifin Manufacturing<br />

Germany GmbH & Co. KG<br />

Am Metallwerk 9, 33659 Bielefeld<br />

parker.germany@parker.com<br />

NEU im Programm<br />

Teleskop-Ausziehträger<br />

Sofort aus<br />

Lagervorrat<br />

lieferbar.<br />

▶ Belastung<br />

bis über 1 t<br />

www.suessco.de<br />

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Süssco<br />

Neu im Programm<br />

▶ Teleskop – Ausziehträger: Verschiedene<br />

Größen, sehr hohe Tragkraft,<br />

leichte Gleitfähigkeit. Material:<br />

Stahl/Edelstahl/Aluminium<br />

▶ Betriebseinrichtungen: Stahlregale<br />

in div. Ausführungen, Stahlmöbel<br />

(Spinde, Garderoben, Fächer-,<br />

Putzmittelschränke), Paletten-<br />

Regale, Büromöbel<br />

SÜSSCO GmbH & Co. KG<br />

Oehleckerring 8-10, 22419 Hamburg<br />

Tel. 040/531 00 60, Fax 040/531 10 25<br />

info @suessco.de<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Schweizer Federntechnik<br />

Über 9.000 Federartikel<br />

ab Lager lieferbar!<br />

▶ Druckfedern<br />

▶ Zugfedern<br />

▶ Schenkelfedern<br />

▶ Sicherungsringe<br />

▶ Drahtbiegeteile<br />

▶ Federstecker<br />

▶ Mikrofedern<br />

▶ Sonderanfertigungen<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

Keltenstr. 16-18, 72766 Reutlingen<br />

Tel./Fax 07127 95792-<strong>17</strong>0, -115<br />

federnshop@schweizer-federn.de<br />

www.weh.de<br />

WEH<br />

WEH Adapter für druckdichte<br />

Verbindungen<br />

▶ Anschließen an Gewinde, Sicken,<br />

Rohre - ohne zu schrauben<br />

▶ Druck-, Funktions- und Vakuumprüfung<br />

von Motoren, Druckbehältern,<br />

Kompressoren, Rohren etc.<br />

▶ Druck: Vakuum bis über 2.000 bar<br />

▶ Kundenspezif. Sonderlösungen<br />

WEH GmbH Verbindungstechnik<br />

Josef-Henle-Str. 1, 89257 Illertissen<br />

Tel./Fax 07303-9609-0, /-9999<br />

sales@weh.de


20 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Fluidtechnik<br />

Präzisions-Hydraulik mit Energie-Effizienz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Moderne Hochleistungshydraulik und Antriebssysteme von Hänchen<br />

Hydraulik können laut Hersteller entscheidend dazu beitragen, Energie<br />

zu sparen – so in der <strong>Produktion</strong> von Fahrbahn aus Beton.<br />

Ostfildern (pd). Die Fluidtechnik<br />

mit ihren inkompressiblen, hochbelastbaren<br />

Medien, die Einbettung<br />

von Speichersystemen, der<br />

Verzicht auf die Umlenkung rotativer<br />

in lineare Energie sind Beispiele<br />

für zahlreiche Möglichkeiten,<br />

Energie einzusparen. Darüber hinaus<br />

bietet Herbert Hänchen durch<br />

lange Erfahrung in Konstruktion<br />

und Entwicklung zusätzliche energiesparende<br />

Technologien, die oft<br />

aus Sonderkonstruktionen ins Serienprogramm<br />

überführt wurden.<br />

Je geringer die Reibung, desto<br />

geringer der Energiebedarf. Die<br />

patentierte schwimmende Ringspalt-Dichtung<br />

von Hänchen in der<br />

Verschluss-Qualität ‚Servofloat’<br />

dichtet nahezu reibungsfrei ab. In<br />

Zylindern mit diesem Verschluss<br />

wird beim Systemstart über die Zylinderkammern<br />

ein hydrodynamischer<br />

Ölstrom in der Ringspalt-<br />

Dichtung aufgebaut, sodass sich<br />

diese Dichtung metallisch berührungslos<br />

‚schwimmend’ um die<br />

Kolbenstange zentriert. Ein Drosselspalt<br />

baut den anliegenden<br />

Druck ab und erzeugt so diesen<br />

Kostenersparnis von<br />

2 000 Euro pro Jahr<br />

Die hydraulische Klemmung Ratio-Clamp(R) von Hänchen hält Stangen für<br />

unbegrenzte Zeit ohne Energiezufuhr – hier in der <strong>Produktion</strong> von ‚fester<br />

Fahrbahn‘ aus Beton für den ICE bei der Firma Max Bögl. Bild: Hänchen Hydraulik<br />

berührungsfreien Dichtspalt von<br />

wenigen 1/100 mm. Natürlich muss<br />

Energie aufgebracht werden, um<br />

den Drosselspalt aufrecht zu erhalten.<br />

Diese Energiezufuhr ist allerdings<br />

unabhängig von der Kolbengeschwindigkeit.<br />

Bei einer optimierten<br />

klassischen Dichtungskombination<br />

wie Servocop besteht<br />

dagegen ein Zusammenhang zwischen<br />

Geschwindigkeit und Reibung.<br />

So ergibt sich für jede Anwendung<br />

eine spezifische Geschwindigkeit,<br />

bei der die schwimmende<br />

Ringspalt-Dichtung energieeffizienter<br />

ist. Ein Beispiel verdeutlicht<br />

dies: Ein Hydraulik-Zylinder mit<br />

einem Kolben-Durchmesser von<br />

100 mm und einem Stangen-<br />

Durchmesser von 60 mm arbeitet<br />

mit einem Kammerdruck von 210<br />

bar. Mit der klassischen Dichtungskombination<br />

Servocop entsteht ein<br />

Reibungsverlust von etwa 2000 N<br />

bei einer Geschwindigkeit von 2<br />

m/s. Servofloat hat einen geschwindigkeitsunabhängigen<br />

Reibungsverlust<br />

von etwa 150 N bei einem<br />

Funktionsölfluss von 3 l/min bei<br />

210 bar und von 2 l/min bei 70 bar<br />

am Stetigventil. Ab einer Geschwindigkeit<br />

von 0,6 m/s arbeitet Servofloat<br />

mit weniger Energie als der<br />

Klassiker. Bei einer Geschwindigkeit<br />

von 2 m/s und 12 Stunden Bewegung<br />

pro Tag ergibt sich so jährlich<br />

bei 15 ct/kWh eine Kostenersparnis<br />

von 2 000 Euro – weit mehr,<br />

als die Kosten für eine schwimmende<br />

Ringspalt-Dichtung.<br />

Test-Zylinder der Highend-Baureihe<br />

326 von Hänchen haben zwar<br />

in jeder der 12 Grundvarianten<br />

einheitliche Außenkonturen und<br />

Grundmaße, doch einen in mm-<br />

Schritten variablen Kolbendurchmesser<br />

und einen ebenso variablen<br />

Hub. Diese Reihe erlaubt eine<br />

besonders anwendungsspezifische<br />

Konfiguration. In Verbindung<br />

mit Verschlüssen mit schwimmender<br />

Ringspaltdichtung oder mit<br />

hydrostatisch gelagerter Kolbenstangenführung<br />

lässt sich der<br />

Energiebedarf beispielsweise in<br />

oszillierenden Konstruktionen<br />

drastisch verringern. Ein Konstrukteur<br />

kann durch die Adaption<br />

des Kolbendurchmessers die wirksame<br />

Kolbenfläche exakt an die<br />

Bedürfnisse seiner Konstruktion<br />

anpassen: Der für den Betrieb notwendige<br />

Volumenstrom lässt sich<br />

so deutlich reduzieren.<br />

Geringe Größenänderung –<br />

große Energieeinsparung<br />

Bei einem Kunden sollte beispielsweise<br />

ein Vier-Stempel-Prüfstand<br />

eine Kraft von 45 kN aufbringen.<br />

Ein in üblichen Katalogabmessungen<br />

gefertigter Zylinder<br />

musste dafür einen Kolben-Durchmesser<br />

von 100 mm haben und<br />

würde so bis zu 79 kN Kraft leisten.<br />

Die präzise Dimensionierung<br />

durch den variablen Kolbendurchmesser<br />

erlaubt den Einsatz eines<br />

Kolbens, der genau die erforderliche<br />

Kraft erbringt. Dieser hat nun<br />

einen Durchmesser von 92 mm.<br />

Durch diese scheinbar unspektakuläre<br />

Größenänderung reduziert<br />

Hänchen den Volumenstrom bei<br />

8 Hz von 682,2 l/min auf 391,1 l/<br />

min – mit entsprechenden Folgen<br />

für den Energieverbrauch, der im<br />

selben Verhältnis reduziert wird.<br />

www.haenchen.de<br />

Antriebslösungen<br />

Leistungsstarke Sondergetriebe<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Die Fertigung kundenspezifischer Getriebe sind ein Spezialgebiet von SPN<br />

Schwaben Präzision. Die Entwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Kunden, um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Nördlingen (pd). Nachfolgende<br />

Anwendungsbeispiele geben einen<br />

Einblick in die Vielfalt der von<br />

SPN Schwaben Präzision entwickelten<br />

Antriebslösungen.<br />

Exzentergetriebe: SPN hat für den<br />

Bedarf an anpassbaren Robotergetrieben<br />

ein Exzentergetriebe entwickelt.<br />

Dabei setzte das Unternehmen<br />

auf Kreisschubgetriebe mit<br />

ganzzahligen Übersetzungen. Das<br />

hat gegenüber den marktüblichen<br />

Zykloiden-Getrieben eine Reihe<br />

von Vorteilen: der Wirkungsgrad ist<br />

bauartbedingt höher (vorwärts 94 %<br />

und rückwärts 90 %). Dadurch können<br />

Servosteuerungen wesentlich<br />

sensibler regeln und es ergeben sich<br />

diskretere Momentwerte, beispielsweise<br />

beim Lasthalten.<br />

Dreistellungsantrieb: Bei einem<br />

Kunden aus dem Bereich Energietechnik<br />

ging es um ein anspruchsvolles<br />

3-Stellungsschaltgetriebe.<br />

Die Herausforderung bestand in<br />

einer eindeutigen, mechanischen<br />

Fixierung der drei geforderten Stel-<br />

lungen, was durch Rastsektoren in<br />

einer Kurvenscheibe gelöst wurde.<br />

Die Verantwortlichen entschieden<br />

sich für den Einsatz eines bereits<br />

bestehenden SPN- Sondergetriebemotors<br />

mit integrierter Aus- und<br />

Ein- Kupplungsfunktion. Damit<br />

sind elektrischer Betrieb, Handbetrieb<br />

und Notbetrieb möglich, wobei<br />

stets die geforderten Schaltwinkel<br />

und Schaltzeiten eingehalten<br />

werden.<br />

Für die Sicherheitsschaltfunktionen<br />

des Getriebes wurde eine mechanische<br />

Verriegelungsperipherie,<br />

in direkter Einwirkung auf die<br />

Kurvenscheibe ausgetüftelt. Erforderliche<br />

elektrische Endschalter,<br />

ein sekundärer Schalterantrieb, sowie<br />

eine von SPN konzipierte Sicherheitskupplung<br />

wurden zusätzlich<br />

integriert.<br />

Durch die mechanische Eindeutigkeit,<br />

sowohl in der Schaltfunktion<br />

zwischen den drei Stellungen, als<br />

auch in den Sicherheitsfunktionen,<br />

wird mit verhältnismäßig einfachen<br />

Für besondere<br />

Aufgaben liefert<br />

SPN spezielle,<br />

kundenspezifische<br />

Getriebe.<br />

<br />

Bild: SPN<br />

Mitteln und antriebstechnischem<br />

Know-how eine hohe Zuverlässigkeit<br />

und Betriebssicherheit erreicht.<br />

Damit hebt sich die erarbeitete Lösung<br />

vom Einsatz ‚empfindlicher<br />

Elektronik‘ mit entsprechender<br />

Störanfälligkeit ab.<br />

Elektrische Schwenkeinheit: Zusammen<br />

mit dem Marktführer von<br />

Spann-, Greif-, Transport- und Roboterwerkzeugen<br />

hat SPN Schwaben<br />

Präzision eine elektromechanische<br />

Schwenkeinheit entwickelt,<br />

die das pneumatische Schwenkeinheitenprogramm<br />

ergänzt. Die elektrische<br />

Einheit ist in den Abmessungen<br />

und Befestigungsanschlüssen<br />

austauschbar mit den Pneumatischen<br />

für drei Baugrößen.<br />

Eine Baugröße reicht<br />

anstelle von drei Baugrößen<br />

Während pneumatische Einheiten<br />

über eine Kniehebelmechanik<br />

schwenken, erfolgt dies bei der<br />

elektrischen Einheit über ein von<br />

SPN speziell entwickeltes Schneckenstirnradgetriebe<br />

angetrieben<br />

über einen Servomotor. Der Hauptvorteil<br />

ist, dass es jetzt eine Baugröße<br />

gibt anstelle der bisherigen drei<br />

pneumatischen Größen. Die<br />

Schwenk- und Drehwinkel sind<br />

über Software einstellbar und es ist<br />

auch ein Drehwinkel größer 360 °<br />

möglich. Das Drehmoment ist<br />

gleichmäßig über den kompletten<br />

Drehwinkel.<br />

www.spn-hopf.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Waschen/Spülen/Trocknen<br />

Synchron-Umwälzpumpe<br />

mit integrierter Heizung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Die Synchron-Umwälzpumpe CPO<br />

45 von Hanning mit integrierter<br />

Heizung ist platzsparend und<br />

heizt das zum Spülen benötigte<br />

Wasser gleich beim Umwälzen<br />

mit auf. Das spart Energie und<br />

reduziert die erforderliche Wassermenge.<br />

Synchron-Umwälzpumpe mit Heizung<br />

von Hanning. <br />

Bild: Hanning<br />

Oerlinghausen (pd). Maßgeschneiderte<br />

Haflowtic-Systemlösungen<br />

sind laut Hanning energieeffizient<br />

und technologisch<br />

zukunftsweisend. Höchste Qualität<br />

und perfekt aufeinander abgestimmte<br />

Komponenten böten für<br />

jede Applikation eine vollständig<br />

parametrierte und einbaufertige<br />

Komplettlösung.<br />

Zum Einsatz kommen Haflowtic-Pumpensysteme<br />

in industriellen<br />

oder medizinischen Anwendungen<br />

wie Sterilisations- und<br />

Desinfektionsanlagen und überall<br />

dort, wo es ums Waschen, Spülen<br />

oder Trocknen geht. Angeboten<br />

werden sie mit integrierter Heizung,<br />

stufenloser Drehzahlregelung,<br />

Sanftanlauf, Abschaltautomatik,<br />

automatischer Start-Stopp-<br />

Funktion, sensorloser Wassererkennung,<br />

Schutz vor Blockierung<br />

sowie weiteren integrierten Sensoren.<br />

Alle Systeme sind für sämtliche<br />

Stromnetze weltweit erhältlich<br />

und auf Wunsch auch mit internationaler<br />

Zulassung.<br />

Einen besonders hohen Wirkungsgrad<br />

hat etwa die Synchron-<br />

Umwälzpumpe CPO 45 mit integrierter<br />

Heizung. Das kompakte<br />

System aus Pumpe und Heizung<br />

ist platzsparend und heizt das zum<br />

Spülen benötigte Wasser gleich<br />

beim Umwälzen mit auf. Das spart<br />

Energie und reduziert die erforderliche<br />

Wassermenge.<br />

Mit einer Förderleistung von<br />

maximal 140 l/min oder 0,37 bar<br />

bei einer Motorleistung von 80 W<br />

ist die haflowtic system Pumpe für<br />

Geschirrspüler bestens geeignet.<br />

Ein robustes Pumpensystem sowie<br />

ein langlebiger, hocheffizienter<br />

Pumpenantrieb garantieren<br />

einen sicheren Betrieb.<br />

www.hanning-hew.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie ✔ Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 21<br />

Schleppketten-Einsätze<br />

Eine Servo-Leitung für alles<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Die neuen Servo-Leitungen von<br />

TKD wiederstehen extremen<br />

Beschleunigungen und hohen<br />

Verfahrgeschwindigkeiten.<br />

Pliezhausen (sp). Mit der neuen<br />

Kaweflex 5288 SK vereinfacht TKD<br />

die Baureihenvielfalt bei schleppkettenfähigen<br />

Servo-Leitungen für<br />

besonders hohe mechanische Ansprüche<br />

– und bietet dem Markt ab<br />

sofort einen noch einfacheren und<br />

schnelleren Zugriff auf kapazitätsarme<br />

Motoranschlussleitungen im<br />

High-End-Segment. Ausgelegt<br />

sind die neuen Leitungen, die mit<br />

wenig Platzbedarf und niedrigem<br />

Gewicht aufwarten, für extreme<br />

Beschleunigungen von 50 m/s 2<br />

(5G), hohe Verfahrgeschwindigkeiten<br />

(bis zu 5 m/s) und lange<br />

Verfahrwege (max. 50 m). Problemlos<br />

können so die Vorgaben der<br />

Kunden erfüllt werden, die für<br />

Energieführungsketten, bewegte<br />

Antriebe, die Robotertechnik oder<br />

komplexe Fertigungsanlagen nach<br />

Anschluss- und Steuerleitungen<br />

mit hochdynamischen Performance-Eigenschaften<br />

verlangen.<br />

Gefordert werden immer<br />

höhere Geschwindigkeiten<br />

„Gefordert sind hier immer höhere<br />

Geschwindigkeiten und mehr<br />

und noch schnellere Positionswechsel,<br />

weshalb sich auch das<br />

Kabelangebot permanent weiterentwickeln<br />

muss“, unterstreicht<br />

Geschäftsführer Jürgen Neumann<br />

vom Kabelanbieter TKD. Bei der<br />

neuen 5288 SK wurden die Eigenschaften<br />

von drei bislang separat<br />

angebotenen Servo-Typen der<br />

Kaweflex-Reihe kombiniert – und<br />

in einer neuen Baureihe zusammengefasst,<br />

die für zusätzliche<br />

Dynamik steht. „Der Kunde kann<br />

TKD verspricht mit seiner neuen Servo-Leitung Anwendern mehr Performance<br />

und Flexibilität bei Schleppketten-Einsätzen zu bieten.<br />

Bild: TKD Kabel<br />

jetzt exakt die Leitung aus der Baureihe<br />

spezifizieren, die für seine<br />

Anwendung passt“, so Neumann.<br />

Grundsätzlich gibt es die Kaweflex<br />

5288 SK, die mit diversen Querschnitten<br />

und Durchmessern verfügbar<br />

ist, in drei Basisvarianten:<br />

Als reine Anschlussleitung mit vier<br />

Versorgungsadern – und als kombinierte<br />

Versorgungs- und Steuerleitung,<br />

bei der wahlweise ein oder<br />

Höhere Betriebsspannungen<br />

in den Zusatzstromkreisen<br />

zwei geschirmte Paare integriert<br />

sind. Der überarbeitete Aufbau der<br />

Aderpaare erlaubt höhere Betriebsspannungen<br />

in den Zusatzstromkreisen<br />

und sorgt für geringeren<br />

Längsspannungsabfall. Der<br />

robuste PUR-Außenmantel, der<br />

ölbeständig, flammwidrig und für<br />

Betriebstemperaturen von -40 o C<br />

bis +80 o C ausgelegt ist, garantiert<br />

lange Lebensdauer und gute Wirtschaftlichkeit.<br />

Die Multinorm-Zertifizierung<br />

(UL/CSA/HAR) reduziert<br />

die Teilevielfalt. Die kapazitätsarme<br />

Konstruktion sorgt für<br />

größtmögliche Übertragungsgüte<br />

bei höheren Frequenzen, was sich<br />

bei der Verkabelung von Servomotoren,<br />

die über Umrichter angesteuert<br />

werden, als Plus erweist.<br />

Passgenau sind die Kabel der neuen<br />

Kaweflex-Baureihe auf die Servomotoren<br />

namhafter Hersteller<br />

abgestimmt. Problemlos punktet<br />

die 5288 SK etwa als Anschlussleitung<br />

in Motion-Connet 800-Systemen<br />

von Siemens, in denen es um<br />

hochdynamische Anforderungen<br />

auch bei längeren Verfahrwegen<br />

geht.<br />

www.tkd-kabel.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Relais<br />

Halbleiterrelais variabel<br />

in der I/O-Anordnung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Finder ergänzt seine Relais-Serie<br />

‚77‘ mit neuen Halbleiterrelais.<br />

Sie sind kompakt, robust und<br />

geräuscharm.<br />

Trebur-Astheim (sp). Mit den<br />

elektronischen Halbleiterrelais der<br />

Serie 77.31 für 30 A hat Finder nun<br />

die Serie 77 ergänzt. Insgesamt<br />

stehen dem Anwender acht neue<br />

elektronische Relais mit metallischen,<br />

isoliert angeordneten Kühlkörpern<br />

zur Verfügung.<br />

Alle Versionen der Serie 77.31<br />

werden mit Eingangsspannungen<br />

für 24 V DC (Arbeitsbereich: 4…32<br />

V DC) oder 230 V AC (Arbeitsbereich:<br />

40…280 V AC) angeboten.<br />

Jedes Gerät hat zur Statusanzeige<br />

eine grüne LED. Die Geräte mit<br />

einer Baubreite von 22,5 mm sind<br />

direkt zum Aufschnappen auf<br />

Tragschienen gemäß DIN EN<br />

60715 TH35 geeignet. Die neuen<br />

Relais mit dem 30 A / 440 V AC<br />

Finder bietet eine Relais- und<br />

eine Schütz-Variante<br />

Die elektronischen<br />

Relais<br />

von Finder<br />

sind besonders<br />

kompakt,<br />

langlebig, l<br />

eise und äußerst<br />

robust .<br />

Bild: Finder<br />

Ausgang sind wahlweise als Nullspannungs-Schalter<br />

oder als Momentanwert-Schalter<br />

jeweils mit<br />

zwei verschiedenen Klemmenanordnungen<br />

erhältlich: Die Relais-<br />

Version mit den jeweiligen Einund<br />

Ausgängen an der schmalen<br />

Seite oder die ‚Schütz-Version‘<br />

mit Ein- und Ausgängen an der<br />

langen gegenüberliegenden Geräteseite.<br />

Bei den neuen Ausführungen für<br />

Dauerströme bis 30 A können Einschaltspitzenströme<br />

bis 520 A geschaltet<br />

werden. Die Halbleiterrelais<br />

mit integriertem Nullspannungsschalter<br />

eignen sich durch<br />

Schalten nahe dem Spannungsnulldurchgang<br />

für Lampenlasten,<br />

insbesondere Energiesparlampen,<br />

Kühlaggregate, AC-Magnete und<br />

Heizungsregelungen.<br />

Für das verschleißfreie Schalten<br />

bei hoher Schalthäufigkeit und<br />

großen Lasten wie Motorsteuerungen<br />

und Regelantriebe werden die<br />

Momentanwert-Schalter für Ein-<br />

Phasen- und Drehstrom-Anwendungen<br />

eingesetzt.<br />

Als elektronische Relais zeichnen<br />

sich die Geräte durch ihre<br />

Kompaktheit, lange Lebensdauer,<br />

Geräuschfreiheit, Unempfindlichkeit<br />

gegen Schock und Vibration,<br />

kurze Ansprechzeiten sowie geringe<br />

Ansteuerleistung aus. Die Geräte<br />

sind bei Einzelmontage und<br />

Umgebungstemperaturen von -20<br />

bis +40 °C bis zu einem Dauerstrom<br />

von maximal 30 A und bei<br />

entsprechendem Derating bis<br />

+80 °C einsetzbar.<br />

www.findernet.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Positioniersystem<br />

Mit Hexapod positionieren<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Das neue modulare Hexapodsystem<br />

von Physik Instruments (PI)<br />

löst Positionieraufgaben schnell,<br />

wirtschaftlich und präzise.<br />

Karlsruhe (sp). PI stellt ein modulares<br />

Konzept für sechsachsige Positioniersysteme<br />

vor. Das Baukastenprinzip<br />

ermöglicht eine schnelle<br />

und wirtschaftliche Anpassung<br />

der hochpräzisen Parallelkinematiken<br />

an kundenspezifische Anforderungen.<br />

Die sechs identischen Beine der<br />

Hexapoden sind so aufgebaut, dass<br />

ihre Länge skaliert werden kann.<br />

Sie enthalten die erforderliche<br />

Elektronik für Referenz- und Endschalter,<br />

Positionssensor und die<br />

elektronische Kommutierung für<br />

die bürstenlosen DC-Motoren. So<br />

können sie über standardisierte<br />

Gelenke mit nahezu beliebigen<br />

Geometrien der Grund- und Deckplatte<br />

kombiniert werden.<br />

Das vorkonfigurierte Hexapodsystem<br />

H-845.D11 bietet Stellwege<br />

bis 220 mm in der XY-Ebene und<br />

bis 100 mm in Z-Richtung. Der<br />

maximale Kipp- bzw. Rotationswinkel<br />

liegt bei ±30°. Der modular<br />

aufgebaute Hexapod positioniert<br />

aktuell Lasten bis 1000 kg bei horizontaler<br />

Lage mit einer Geschwindigkeit<br />

bis 20 mm/s. Die Positionsauflösung<br />

des Einzelbeins beträgt<br />

40 Nanometer und die lineare<br />

Wiederholgenauigkeit liegt bei etwa<br />

2 µm. Bei Montage in beliebiger<br />

Orientierung können 400 kg präzise<br />

justiert werden.<br />

Je genauer die Applikationskenntnisse,<br />

desto zielgerichteter<br />

Der modulare Aufbau der Hexapoden<br />

erleichtert die Integration und<br />

ermöglicht eine große zentrale<br />

Apertur.<br />

Bild: Physik Instruments<br />

können die einzelnen Module wie<br />

Antriebs- und Abtriebseinheit<br />

und Gelenke für den Hexapodaufbau<br />

ausgewählt und desto besser<br />

kann das Potential ausgeschöpft<br />

werden.<br />

Ein leistungsfähiger Digitalcontroller<br />

ergänzt das System und bietet<br />

Vektorsteuerung, einen per<br />

Software im Raum frei wählbaren,<br />

stabilen Pivotpunkt und LabVIEW-<br />

Unterstützung. Positionswerte<br />

können einfach in kartesischen<br />

Koordinaten vorgegeben werden.<br />

Optional ist auch die Steuerung<br />

von zwei zusätzlichen motorisierten<br />

Achsen möglich.<br />

www.pi.ws<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


22 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Stromversorgung<br />

Netzteil mit Baseplate-Kühlung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Das neue lüfterlose Netzteil von Bicker Elektronik bietet eine hohe<br />

Leistungsdichte bei 93 % Wirkungsgrad. Das Wärmemanagement<br />

erfolgt über eine Aluminium-Baseplate.<br />

Donauwörth (sp). Die neue Netzteil-Serie<br />

BEO-3600 von Bicker<br />

Elektronik, zeichnet sich durch die<br />

äußerst kompakte Bauform und<br />

den hohen Wirkungsgrad von bis<br />

zu 93% aus. Die volle Ausgangsleistung<br />

von 360 Watt kann hierbei<br />

ohne aktive Kühlung abgerufen<br />

werden. Das Wärmemanagement<br />

der auf der Leiterplatten-Unterseite<br />

liegenden Leistungsbauteile erfolgt<br />

über eine Aluminium-Baseplate<br />

zur Kontaktkühlung mit zusätzlicher<br />

thermischer Anbindung<br />

an das Netzteilgehäuse. Die hohe<br />

Güte der verwendeten Bauteile<br />

und das exzellente Schaltungsdesign<br />

sorgen für maximale Zuverlässigkeit<br />

im 24/7-Dauerbetrieb.<br />

Das BEO-3600 wurde für den industriellen<br />

Einsatz konzipiert und<br />

ist TÜV/UL-geprüft nach IEC/EN/<br />

UL60950-1. Die drei Modell-Varianten<br />

liefern präzise geregelte Single-Ausgangsspannungen<br />

von +12<br />

V, +24 V oder +48 V. Die Feinjustage<br />

der Ausgangsspannung ist im Einstellbereich<br />

von ± 5 % mittels eines<br />

integrierten Potentiometers möglich.<br />

Zudem verfügt das Netzteil<br />

über die Hilfsspannung +5 V-<br />

Standby und einen zusätzlichen<br />

+12 V-Fan-Ausgang. Abgerundet<br />

Der Weitbereichseingang<br />

mit aktiver Leistungsfaktorkorrektur<br />

erlaubt<br />

den weltweiten<br />

Einsatz des robust<br />

aufgebauten<br />

Schaltnetzteiles.<br />

<br />

Bild: Bicker<br />

wird die umfangreiche Standardausstattung<br />

durch eine Remote<br />

On/Off-Funktion sowie Remote-<br />

Sense-Anschlüsse zum Nachregeln<br />

der Ausgangsspannung.<br />

www.bicker.de<br />

Gibt taktile<br />

Rückmeldung<br />

Der Kongress von<br />

Stuttgart<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Der fortschrittliche Haptik-Treiber<br />

von Texas Instruments vereinfacht<br />

die Implementierung taktiler<br />

Rückmeldungen an die Anwender<br />

von Consumer- und Industrieprodukten.<br />

Dem Anwender stehen<br />

insgesamt 123 vorgefertigte<br />

Haptik-Effekte zur Verfügung.<br />

AUTOMOBILSTANDORT EUROPA –<br />

AUSLAUFMODELL ODER NEUSTART ZU ALTER STÄRKE?<br />

24. AUTOMOBIL FORUM 2013<br />

Forum am Schlosspark, Ludwigsburg 14. und 15. Mai 2013<br />

Für das 24. AUTOMOBIL FORUM erwarten wir wieder mehr als 350 hochkarätige Teilnehmer aus der<br />

Branche zu einem der traditionsreichsten Kongresse im deutschsprachigen Raum. Entscheider der<br />

Automobil- und Zulieferindustrie, Topanalysten der Branche sowie Vertreter von Verbänden und Politik<br />

analysieren und diskutieren wie es um den Zustand und die Zukunftsfähigkeit der europäischen<br />

Automobilindustrie bestellt ist. Dabei geben Marktexperten und Topmanager tiefe Einblicke in Ihre<br />

Strategien zur Bewältigung der Krise in Westeuropa.<br />

Dr. Bernd Bohr<br />

Geschäftsführer Robert<br />

Bosch GmbH und Vorsitzender<br />

des Unternehmensbereichs<br />

Kraftfahrzeugtechnik<br />

Axel Maschka<br />

Senior Vice President,<br />

Purchasing, Volvo Car<br />

Corporation<br />

ANMELDUNG<br />

www.automobil-forum.de<br />

Für Rückfragen: Tina Drexler<br />

Tel.: +49 8191 125-321 oder<br />

tina.drexler@sv-veranstaltungen.de<br />

Dr. Nicola<br />

Leibinger-Kammüller<br />

Vorsitzende der<br />

Geschäftsführung Trumpf<br />

GmbH & Co. KG<br />

Peter Schreyer<br />

President Kia, Chefdesigner<br />

Hyundai & Kia Motors<br />

Hildegard Wortmann<br />

Senior Vice President<br />

Product Management<br />

Automobile und Aftersales,<br />

BMW Group<br />

2013<br />

Der neue Treiber von TI enthält insgesamt<br />

123 vorgefertigte Haptik-Effekte.<br />

Bild: Texas Instruments<br />

Freising (sp). Mit einem neuen<br />

Haptik-Treiber, den Texas Instruments<br />

heute vorgestellt hat, lassen<br />

sich unterschiedlichste Consumerund<br />

Industrieprodukte vom Smartphone<br />

bis zur Waschmaschine mit<br />

realistischen taktilen Feedback-<br />

Funktionen ausstatten. Der<br />

DRV2605 ist der einzige Treiber für<br />

Aktoren nach dem ERM- (Eccentric<br />

Rotating Mass) und dem LRA-<br />

Prinzip (Linear Resonant Actuator),<br />

der werksseitig mit einer Bibliothek<br />

aus 123 verschiedenen<br />

Haptik-Effekten von Immersion,<br />

einem führenden Entwickler und<br />

Lizenzgeber von Touch-Feedback-<br />

Technologie, ausgestattet ist. Unter<br />

anderem können Audioinformationen<br />

aus Musik, Filmen oder Spielen<br />

in haptische Effekte verwandelt<br />

werden. Die Smart-Loop-Architektur<br />

des DRV2605 halbiert die Hochlauf-<br />

und Bremszeit und erzielt die<br />

doppelte Vibrationsstärke konkurrierender<br />

Lösungen. Gleichzeitig<br />

kommt er mit der halben Energie<br />

aus und verlängert damit die Batterielebensdauer.<br />

Die Abmessungen<br />

des Treibers von nur 1,5 x 1,5 mm<br />

bieten ebenfalls beste Voraussetzungen<br />

für portable Applikationen.<br />

Texas Instruments beschäftigt<br />

sich bereits seit über 80 Jahren mit<br />

immer komplexer werdenden Technologien<br />

der Signalverarbeitung.<br />

www.ti.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

apr_forum_2013_referenten_210x297.indd 1 21.03.2013 08:05:47


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 23<br />

Werkzeugüberwachung<br />

„Alle Werkzeuge perfekt unter Kontrolle“<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Eine kompakte Messbank ist das Rückgrat der Lösung, mit der die SMC<br />

Pneumatik GmbH Austria ihre Montagewerkzeuge und Messmittel<br />

lückenlos überwacht und verwaltet.<br />

Maintal/A-Korneuburg (ba).<br />

„Die regelmäßige Überprüfung<br />

unserer Montagewerkzeuge setzt<br />

eine flexibel nutzbare Messtechnik<br />

voraus, die wir auch direkt in unserer<br />

<strong>Produktion</strong> einsetzen können“,<br />

fasst Qualitätsmanager Stefan Bischof<br />

die Anforderungen an ein<br />

System zusammen, das die SMC<br />

Pneumatik GmbH Austria seit dem<br />

Frühjahr 2012 erfolgreich einsetzt.<br />

Bis 2011 wurden die Montagewerkzeuge<br />

und Messmittel bei<br />

SCM Austria auf sehr unterschiedliche<br />

Weise geprüft. Für die<br />

Schraubwerkzeuge bis etwa 10 Nm<br />

Drehmoment hatte SMC mobile<br />

Prüfgeräte; Knick- und Prüfschlüssel<br />

wurden zum turnusgemäßen<br />

Kalibrieren an die Hersteller eingeschickt,<br />

während es für Impulsschrauber<br />

keine einheitlichen Vorgaben<br />

gab. „Erst wollten wir das<br />

Messmittelmanagement zentral<br />

extern vergeben, doch das war<br />

leichter gesagt als getan“, erinnert<br />

sich Bischof. „Viele unserer Lieferanten<br />

wollten oder konnten nur<br />

ihre eigenen Werkzeuge überprü-<br />

fen und hatten bei der Kalibrierung<br />

von Impulsschraubwerkzeugen<br />

extreme Schwierigkeiten.“ Hinzu<br />

kamen für ihn unakzeptabel lange<br />

Durchlaufzeiten.<br />

Die interne Kalibrierung<br />

läuft schnell und problemlos<br />

Schließlich wählte man das Delta-Cart-Angebot<br />

von Desoutter.<br />

Heute dauere das Kalibrieren mit<br />

dem Delta Cart nicht länger, als<br />

früher das Einpacken des Werkzeugs<br />

zum Versand an den Hersteller,<br />

sagt Bischof: „Sowie das Werkzeugmanagementsystem<br />

von<br />

Desoutter die Fälligkeit zur Überprüfung<br />

eines fest installierten<br />

Werkzeugs anzeigt, fährt einer unserer<br />

Qualitätsprüfer mit dem Delta<br />

Cart direkt an den Einsatzort und<br />

kalibriert hier den Schrauber oder<br />

Messschlüssel unter echten <strong>Produktion</strong>sbedingungen.“<br />

Bei Werkzeugen und Messmitteln,<br />

die einen fixen Drehmomentwert<br />

haben, genüge eine einfache<br />

Prüfung dieses Wertes; anders sehe<br />

„Für uns hat sich<br />

das Delta Cart als<br />

ergonomische<br />

und kompakte<br />

Lösung zur Qualitätsüberwachung<br />

von Montagewerkzeugen<br />

bewährt“,<br />

sagt SMC-<br />

Qualitätsmanager<br />

Stefan Bischof.<br />

Bild: Desoutter<br />

Das Delta Cart ist mit bis zu vier integrierten statischen Messwertgebern von 0,2 bis 1000 Newtonmeter ausgestattet<br />

und erlaubt sogar die Überprüfung von Impulsschraubern (wie dem im Bild). <br />

Bild: Desoutter<br />

es bei den verstellbaren Werkzeugen<br />

aus. „Unsere etwa 70 Montagewerkzeuge<br />

decken rund 120 Applikationen<br />

ab, so dass hier drei<br />

Messreihen erforderlich werden.“<br />

Jeweils eine im unteren, im mittleren<br />

und oberen Drehmomentbereich<br />

mit je 25 Messungen. Doch<br />

sei das kein Problem, diese 75<br />

Werte stellten für das Delta Cart<br />

keine Herausforderung dar. Die<br />

„interne Kalibrierung“, so der SMCeigene<br />

Terminus, laufe mit der<br />

Desoutter-Ausrüstung schnell und<br />

absolut problemfrei.<br />

Früher erfolgten dagegen der<br />

aufwendige Ausbau des Werkzeuges<br />

und die Überprüfung unter<br />

Laborbedingungen beim Produzenten.<br />

Diese waren nicht unbedingt<br />

mit den Bedingungen im<br />

Einsatz vergleichbar. Noch stärker<br />

fielen die Zeitverluste ins Gewicht.<br />

„Deshalb sind wir froh, jetzt herstellerunabhängig<br />

alle elektrischen<br />

und pneumatischen Montagewerkzeuge<br />

sowie Mess- und<br />

Prüfmittel selbst überprüfen zu<br />

können.“<br />

„Das Delta Cart ist dazu da, unsere<br />

<strong>Produktion</strong>smittel fähig zu halten<br />

und diese Fähigkeit nachzuweisen“,<br />

sagt Werner Ripplinger<br />

aus dem SMC-Qualitätswesen.<br />

Dieser Aufgabe komme das System<br />

vorbildlich und mit einer beispielhaften<br />

Visualisierung nach. Die sei<br />

übersichtlich, aussagekräftig und<br />

das ausgefeilte Datenmanagement<br />

mache alle Werkzeuginformationen<br />

auf Knopfdruck abrufbar.<br />

Übersichtliche Visualisierung<br />

der Werkzeuginformationen<br />

„Weil die Menüs logisch aufgebaut<br />

sind, konnten wir unser Prüfund<br />

Kalibrierprozedere einfach<br />

und sehr anwenderfreundlich umsetzen“,<br />

lobt Ripplinge. Das Delta<br />

Cart verknüpft bei SMC zwei Datenbanken<br />

(Anwendungsliste und<br />

Werkzeugliste) zu den Werkzeugen<br />

und ihren zugeordneten Schraubfällen.<br />

Es checkt alle anfallenden<br />

Messwerte in einem Soll-Ist-Vergleich<br />

sowie einer Justage. „Stimmen<br />

die Soll-Ist-Werte, nehmen<br />

wir 25 Messungen in einer Reihe<br />

vor. Die Ergebnisse dieser Messreihe<br />

sind für uns ein Fähigkeitsindex.“<br />

Den und die dazugehörigen<br />

Schraubkurven kann man nicht<br />

nur auf dem hochauflösenden<br />

10,4-Zoll-Touchscreen des Delta<br />

Carts ablesen. Über die USB-<br />

Schnittstelle der wendigen Messbank<br />

lassen sich alle Werte und<br />

Daten einfach auslesen und auf<br />

PCs oder in Netzwerken zum Langzeitnachweis<br />

– über die gesamte<br />

Lebensdauer eines Montagewerkzeugs<br />

hinweg – abspeichern.<br />

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Handtmann-Service mit optimierten Strukturen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Parallel zur Produktoffensive mit neuen Bearbeitungszentren baut<br />

Handtmann konsequenterweise jetzt auch den Service massiv aus.<br />

Baienfurt (sm). „Die stark gestiegene<br />

Anzahl unserer Maschinen im<br />

Markt macht einige interne und<br />

externe Anpassungen der Strukturen<br />

im Handtmann-Service notwendig“,<br />

so Helmut Motzet, Kundendienstleiter<br />

der Handtmann A-<br />

Punkt Automation GmbH.<br />

Da guter Service eines der wichtigsten<br />

Argumente für zufriedene<br />

Kunden ist, hat Handtmann wesentliche<br />

Veränderungen vorgenommen.<br />

Besonders hervorzuheben<br />

sei eine Anpassung der Strukturen<br />

im Hause und des weltweiten<br />

Servicenetzes, um zukünftig noch<br />

strukturierter und damit besser<br />

und schneller auf Kundenanforderungen<br />

reagieren zu können.<br />

Primäre Bestandteile waren und<br />

sind dabei eine Aufstockung des<br />

Personals. Die neuen Mitarbeiter<br />

weltweit durchlaufen interne<br />

Schulungsprogramme, um ihre<br />

Qualifizierung für den Einsatz<br />

beim Kunden zu erhalten. „Durch<br />

die strukturellen und personellen<br />

Verbesserungen sind wir in der<br />

Lage, unseren Kunden schnellen<br />

und guten Service zu bieten. Das<br />

steht für uns neben einer guten<br />

Maschinenqualität an oberster<br />

Stelle“, so Helmut Motzet.<br />

www.handtmann.de<br />

Durch verbesserte<br />

Strukturen<br />

und zusätzliches,<br />

qualifiziertes<br />

Personal<br />

können Kundenanforderungen<br />

von Handtmann<br />

noch besser bearbeitet<br />

werden.<br />

Bild: Handtmann


24 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Orbitalschweissen<br />

Der idealen Schweißnaht sehr nahe<br />

Berhnahrd Foitzik<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Für Schweißarbeiten beim Bau des neuen unterirdischen Gasspeichers<br />

der Wiener Energiespeicher GmbH griff die Cofely Gebäudetechnik<br />

GmbH auf das Know-how von Kemppi zurück.<br />

Langgöns (ba). Für den neuen<br />

Wiener Gasröhrenspeicher waren<br />

insgesamt 540 Rohre mit einer<br />

Gesamtlänge von circa 8 700 m,<br />

einem Durchmesser von 1 520 mm<br />

und einer Wandstärke von<br />

19,4 mm zu verschweißen. Viel<br />

Zeit blieb nicht, das Schweißverfahren<br />

auszuwählen. Es kam nur<br />

das Orbitalschweißen in Frage –<br />

ein Verfahren, mit dem Cofely in<br />

einem früheren Projekt mit anderem<br />

Equipment nicht gerade gute<br />

Erfahrungen gemacht hatte.<br />

Jeder der Traktoren hat einen<br />

eigenen Ring als Laufbahn<br />

Schweißversuche wurden direkt<br />

bei Cofely gemacht, das Schweißpersonal<br />

gleichzeitig intensiv geschult.<br />

Tatkräftige Hilfe kam sowohl<br />

von Kemppi selbst als auch<br />

von Rothberger, dem regionalen<br />

Kemppi-Handelspartner. Im Vergleich<br />

zu den Jahre zurückliegenden<br />

Versuchen mit Orbitalschweißen<br />

gab es zwei entscheidende<br />

Verbesserungen: die höhere Prozesssicherheit<br />

und die stabilere<br />

Die mit Geräten von Kemppi erzeugten<br />

Schweißnähte überzeugen auch<br />

durch eine besonders geringe Nahtüberwölbung.<br />

<br />

Bild: Kemppi<br />

Führung des Fahrwerkes. Bei der<br />

eingesetzten Technik von Gullco<br />

International hat jeder der Traktoren<br />

seinen eigenen Ring als Laufbahn.<br />

Zehn Stunden pro Tag, maximal<br />

50 Stunden pro Woche waren die<br />

Schweißgeräte im Einsatz. Begrenzendes<br />

Kriterium: die personellen<br />

Kapazitäten. Als Schweißstromquelle<br />

diente eine FastMIG<br />

Pulse 450 W, eine Stromquelle, die<br />

jederzeit eine volle Kontrolle über<br />

die Schweißarbeiten erlaubt. Für<br />

die Schweißgeräte wurden aus<br />

Kostengründen nur die Kennlinien<br />

implementiert, die tatsächlich<br />

erforderlich waren. Kemppi hält<br />

auf diese Weise nicht nur die Komplexität<br />

gering, sondern liefert eine<br />

ganz individuelle Ausstattung.<br />

Zum Zünden des Lichtbogens<br />

hatte Kemppi noch eine kleine<br />

Änderung vorgenommen. „Sehr<br />

komfortabel“ findet es Cofely-<br />

Montageleiter Josef Bugl, wenn<br />

mit dem Start des Traktors auch<br />

der Lichtbogen gezündet wird.<br />

Optional könnte man auch noch<br />

eine Verzögerungszeit eingeben.<br />

In der Steuerung der Schweißstromquelle<br />

wurden zwei Kanäle<br />

belegt. Die Daten des einen Kanals<br />

dienten ausschließlich dem automatisierten<br />

Orbitalschweißen.<br />

Auf dem zweiten Kanal speicherte<br />

man die Parameter für das manuelle<br />

Schweißen der Endkappen.<br />

Schweißparameter im engen<br />

Toleranzbereich vorgegeben<br />

Was Bugl besonders beeindruckt<br />

hat, ist die Art, wie die<br />

Schweißparameter vorgegeben<br />

werden: „Wir geben die Schweißparameter<br />

nur innerhalb eines<br />

engen Toleranzbereiches frei, so<br />

dass auf der Baustelle wirklich nur<br />

mit den für das Verfahren freigegebenen<br />

Werten gearbeitet wird.“<br />

Dazu wurde in der Setup-Box für<br />

den Schweißstrom von 200 A nur<br />

eine Schwankungsbreite von 15 %<br />

freigegeben. Die Bandbreite von<br />

Viel Arbeit für die Schweißgeräte von Kemppi brachte der Neubau des unterirdischen Gasspeichers der Wiener Energiespeicher<br />

GmbH. Insgesamt waren 540 Rohre mit einer Gesamtlänge von 8 700 m zu verschweißen.<br />

Bild: Kemppi<br />

-5 % bis +10 % wurde aus Qualitätsgründen<br />

so eng gelegt. Bugl:<br />

„Bei größeren Toleranzen besteht<br />

die Gefahr von Verbindungsfehlern.“<br />

Bei der von Cofely gewählten<br />

Konfiguration können die Parameter<br />

also gar nicht aus dem Ruder<br />

laufen.<br />

Gerade das Orbitalschweißen,<br />

so Norbert Pfleger, Verkaufsrepräsentant<br />

von Kemppi und gelernter<br />

Schweißer, eigne sich für<br />

so enge Vorgaben, wobei die<br />

Kemppi-Schweißstromquelle die<br />

Pendelbreite, Pendelgeschwindigkeit<br />

und damit die Schweißgeschwindigkeit<br />

insgesamt regle.<br />

Eine Setup-Box gibt es für jede<br />

Stromquelle, von denen insgesamt<br />

sechs Einheiten auf der<br />

Baustelle zum Einsatz kamen.<br />

Diese Boxen werden jedoch nach<br />

Eingabe der Parameter und dem<br />

Teachen der Stromquelle wieder<br />

entfernt und nur die Verantwortlichen<br />

haben darauf Zugriff und<br />

können Änderungen vornehmen.<br />

Der Ablauf der einzelnen<br />

Schweißschritte war durchaus<br />

klassisch: Die Rohre wurden auf<br />

140 °C vorgewärmt, geheftet,<br />

und mit Füll- und Decklagen ausgeschweißt.<br />

Geringe Nahtüberwölbung<br />

senkt die Kosten erheblich<br />

Die Orbitalschweißanlage war<br />

so konzipiert, dass ein schneller<br />

Wechsel gegeben war. Besondere<br />

Aufmerksamkeit erforderte die<br />

Wahl des Fülldrahtes. Pfleger:<br />

„Für den Prozess war ein Fülldraht<br />

mit schnell erstarrendem Schlackensystem<br />

erforderlich, denn die<br />

beiden Traktoren sollten von<br />

sechs bis zwölf Uhr schweißen“ –<br />

und das möglichst zügig. Immerhin<br />

liefen rund 7 t Schweißdraht<br />

mit einer Geschwindigkeit von bis<br />

zu 6,8 m/min durch die MXF-<br />

65-Drahtvorschubgeräte. Für die<br />

V-Naht wurde ein herkömmliches<br />

Schutzgas M21 eingesetzt.<br />

Josef Bugl, seit 1984 im Unternehmen,<br />

hat schon einige Kilome-<br />

ter Schweißnähte in seinem Leben<br />

gesehen. Aber was seine Leute mit<br />

der Kemppi-Ausrüstung hinbekommen<br />

haben, nötigt ihm großen<br />

Respekt ab: „Unsere Schweißnähte<br />

sind nur ganz leicht erhaben.<br />

Damit sind wir der idealen<br />

Schweißnaht sehr nahe.“ Die geringe<br />

Nahtüberwölbung hat<br />

durchaus auch wirtschaftliche Aspekte.<br />

Denn eine nur 1 mm höhere<br />

Naht hätte schon 10 % mehr Nahtvolumen<br />

bedeutet<br />

Doch nicht erst die fertige Naht<br />

galt es zu überprüfen. Nach 30 %<br />

Nahtfüllung gab es jeweils einen<br />

Isotopentest sowie eine visuelle<br />

Kontrolle durch den Schweißtechnologen.<br />

Die fertigen Schweißnähte<br />

unterzog man einer Ultraschallprüfung<br />

und auch sie wurden<br />

noch einmal vom Technologen<br />

in Augenschein genommen.<br />

www.kemppi.de<br />

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Werkzeugmaschinen<br />

Chiron präsentiert neue Bearbeitungszentren für Einsteiger<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Mit der Premiere seiner neuen Produktlinie ‚baseline‘ auf der Hausmesse<br />

‚Open House‘ hat Chiron die Branche überrascht. Damit will Chiron<br />

vor allem Lohnfertiger und Jobshopper ansprechen.<br />

Tuttlingen (sm). Sieben Modelle<br />

bilden das Programm der neuen<br />

Produktlinie ‚baseline‘, mit der<br />

Chiron-Kunden den kostengünstigen<br />

Einstieg in die Technologie<br />

seiner Präzisions-Fertigungszentren<br />

ermöglichen will. Mit dem<br />

Zusatz ‚baseline‘ angeboten werden<br />

die Modelle FZ12 FX, FZ15W,<br />

Mill FX 800 in jeweils zwei Varianten<br />

und die Mill 2000.<br />

Alle Modelle sind fertig vorkonfiguriert<br />

und lassen sich laut Chiron<br />

universell und flexibel einsetzen.<br />

Die ‚baselines‘ seien vollwertige<br />

Chiron-Fertigungszentren und aus<br />

den gleichen Original-Komponenten<br />

gefertigt, wie die Standardmaschinen<br />

und die für spezielle Fertigungsprozesse<br />

entwickelten Turnkey-Modelle.<br />

Unter den sieben<br />

baseline-Neuheiten, die alle einspindelig<br />

sind, findet der Kunde<br />

5-Achs-Ausführungen, Modelle<br />

mit Werkstückwechseleinrichtung<br />

und verschiedenen Steuerungen<br />

sowie Ausführungen mit unterschiedlichen<br />

Werkzeugwechslern.<br />

Mit den Neuheiten, die dank ihrer<br />

einheitlichen Konfiguration besonders<br />

schnell lieferbar sind,<br />

spricht Chiron vor allem Lohnfertiger<br />

und Jobshopper an.<br />

www.chiron.de<br />

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Sieben Modelle<br />

bilden das Programm<br />

der neuen<br />

Produktlinie<br />

‚baseline‘, mit der<br />

Chiron Kunden<br />

den kostengünstigen<br />

Einstieg in die<br />

Technologie seiner<br />

Präzisions-Fertigungszentren<br />

ermöglichen<br />

will.<br />

<br />

Bild: Chiron


▶<br />

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25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 25<br />

Infrarot<br />

Zwischen Thermometer<br />

und Wärmebildkamera<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Das preisgünstige visuelle Infrarot-Thermometer von Fluke schließt die<br />

Lücke zwischen Thermometern und Wärmebildkameras.<br />

Glottertal (sp). Fluke präsentiert<br />

das visuelle IR-Thermometer Fluke<br />

VT02, ein Werkzeug zur Fehlersuche<br />

auf Basis einer IR-Wärmekarte.<br />

Bislang musste man sich zwischen<br />

einem Einpunkt-Infrarot-Thermometer<br />

oder einer hochauflösenden<br />

Wärmebildkamera (also Infrarotoder<br />

‚IR‘-Kameras) entscheiden.<br />

Das visuelle IR-Thermometer Fluke<br />

VT02 schließt die Lücke dazwischen,<br />

denn in vielen Situationen<br />

ist eine Einpunkt-Temperaturmessung<br />

nicht aussagekräftig genug,<br />

ohne dass deswegen gleich ein<br />

vollständiges hochauflösendes<br />

Wärmebild benötigt wird. Das Gerät<br />

vereint die visuelle Darstellung<br />

einer Wärmebildkamera, die Sichtbilder<br />

einer Digitalkamera und die<br />

einfache und intuitive Bedienung<br />

eines Infrarot-Thermometers.<br />

Mit dem VT02 können Messungen<br />

für Elektrotechnik- oder Industrie-<br />

Anwendungen deutlich schneller<br />

durchgeführt werden als mit herkömmlichen<br />

Infrarot-Thermometern:<br />

Messungen an mehreren<br />

Messpunkten und das manuelle<br />

Aufzeichnen von Ergebnissen entfallen.<br />

Mit der Kombination aus<br />

Wärme- und Digitalbildern erkennt<br />

man Probleme sofort. Die<br />

Bilder werden als reine Infrarotbilder,<br />

reine Sichtbilder oder in verschiedenen<br />

Stufen (25, 50 oder 75<br />

Das neue visuelle IR-Thermometer<br />

VT02 von Fluke misst deutlich schneller<br />

als herkömmliche Infrarot-Thermometer.<br />

Bild: Fluke<br />

Prozent) überblendet dargestellt.<br />

Heiße und kalte Stellen werden mit<br />

Markierungen hervorgehoben. Die<br />

höchsten Temperaturen werden<br />

mit einer roten, die niedrigsten mit<br />

einer blauen Box markiert. Im Zentralpunkt<br />

wird ein Temperaturmesswert<br />

angezeigt. Da die Bilder<br />

auf der Micro-SD-Speicherkarte<br />

aufgezeichnet werden, müssen die<br />

Ergebnisse aus einzelnen oder<br />

mehrfachen Messungen nicht<br />

mehr separat notiert werden.<br />

Durch den Einsatz eines ultradünnen<br />

pyroelektrischen Sensors haben<br />

die Ingenieure eine Möglichkeit<br />

gefunden, die Grenzen der<br />

Technologie neu zu definieren:<br />

Fluke hat als erstes Unternehmen<br />

ein Array vorgestellt, das dicht genug<br />

ist, um eine Infrarot-Wärmekarte<br />

zu erstellen.<br />

Infrarot-Wärmekarte mit<br />

pyroelektrischem Sensor<br />

Das visuelle IR-Thermometer<br />

VT02 ist preisgünstig, kompakt, intuitiv<br />

und unkompliziert in der Bedienung,<br />

so sind Bilder ohne manuelles<br />

Fokussieren immer scharf. Mit<br />

dem VT02 aufgenommene Bilder<br />

können in die Analyse- und Dokumentationssoftware<br />

SmartView<br />

importiert werden. Auf diese Weise<br />

lassen sich professionelle Berichte<br />

erstellen, in denen die ermittelten<br />

Probleme und durchgeführten Reparaturen<br />

für andere Abteilungen,<br />

Management und Kunden aufgezeichnet<br />

werden.<br />

www.fluke.com<br />

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Logistik<br />

Bildbasiertes Codelesen<br />

garantiert hohe Leseraten<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Cognex beobachtet einen Technologiewandel<br />

in der Logistik hin<br />

zum bildbasierten Codelesen: Immer<br />

mehr Verteilerzentren rüsten<br />

von laserbasierten Scannern und<br />

komplexen Zeilenscan-Technologien<br />

auf bildbasierte Lesetechnologien<br />

um.<br />

Karlsrhe (sp). Mit dem neuen<br />

DataMan 503 erweitert der IBV-<br />

Spezialist Cognex seine weltweit<br />

erfolgreiche Produktlinie bildbasierter<br />

Barcode-Lesegeräte für Logistik-,<br />

Post- und Einzelhandelsanwendungen.<br />

Der neue Codeleser<br />

erreicht nach Aussage des Herstellers<br />

die branchenweit höchste Leserate<br />

bis nahezu 100 %. Das Leistungs-Feedback<br />

und Fehlen beweglicher<br />

Teile machen anspruchsvolle<br />

Barcode-Leseanwendungen<br />

in Hochgeschwindigkeit<br />

möglich. Dazu erklärt Carl<br />

Gerst, Business Unit Manager für<br />

ID-Produkte: „Die höhere Leserate<br />

minimiert manuelle Nachbearbeitung<br />

von Frachtstücken, was für<br />

unsere Kunden die Kosten markant<br />

reduziert.“<br />

Logistik-Anwendungen mit<br />

hohen Geschwindigkeiten<br />

Die Produktfamilie DataMan verbindet<br />

die Vorteile von bildbasierten Lesegeräten<br />

mit der Benutzerfreundlichkeit<br />

und dem Preis von Laserscannern.<br />

<br />

Bild: Cognex<br />

Der DataMan 503 ergänzt die<br />

bestehende Produktlinie der Data-<br />

Man-Barcode-Lesegeräte und vergrößert<br />

den Anwendungsbereich,<br />

in dem bildbasierte Lesegeräte<br />

eingesetzt werden können. Er ist<br />

speziell geeignet für Logistik-Anwendungen<br />

mit hohen Geschwindigkeiten,<br />

breiten Fördergurten<br />

und großen Abweichungen in der<br />

Frachtstückhöhe. Wichtige Anwendungen<br />

sind die Hochgeschwindigkeits-Sortierung,<br />

Mehrseiten-Tunnel-Scan<br />

und Scannen<br />

großformatiger Verpackungen.<br />

Der neue Codeleser verfügt über<br />

alle DataMan-Merkmale, die Cognex-Barcode-Lesegeräte<br />

von denen<br />

der Mitbewerber unterscheidet,<br />

wie etwa:<br />

▶ Hohe Leseraten bei 1D-Barcodes<br />

mit patentierter Cognex-<br />

Hotbars-Bildanalysetechnologie<br />

▶ Garantiertes Lesen selbst bei<br />

beschädigten, verzerrten, unscharfen,<br />

zerkrazten, kontrastarmen<br />

Codes und solchen mit<br />

geringer Höhe<br />

▶ Die Fähigkeit, nicht gelesene<br />

Codes zu analysieren, indem der<br />

Benutzer sieht, was das Lesegerät<br />

sieht, am Monitor in Echtzeit<br />

oder über ein Bildarchiv<br />

▶ Das Lesegerät hat keinerlei bewegliche<br />

Teile, die verschleißen<br />

können und repariert werden<br />

müssten<br />

▶ Einfache Einrichtung und Installation<br />

www.cognex.com<br />

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Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Unabhängigkeit<br />

am Feldbus<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Energieeffizienz jederzeit im Blick<br />

Minden (sp). Der neue Ethercat-<br />

Feldbuskoppler mit Adressschalter<br />

von Wago beschert dem Anwender<br />

Unabhängigkeit in seiner Netzwerkkonfiguration.<br />

Die Knotenadresse<br />

des neuen Ethercat-Feldbuskopplers<br />

(750-354/000-001) kann<br />

über einen Adressschalter fest vergeben<br />

werden. Durch die Festlegung<br />

der sogenannten Explicit-<br />

Device-ID über den Adressschalter<br />

behält der Ethercat-Feldbuskoppler<br />

stets die eingestellte Knotenadresse<br />

– und zwar unabhängig von<br />

seiner Position am Ethercat-Bus.<br />

Diese Form der Adressierung ist im<br />

Vergleich zu einfacheren Verfahren,<br />

bei denen alle Teilnehmer<br />

nach ihrer Reihenfolge am Feldbus<br />

durchnummeriert werden, deutlich<br />

unabhängiger: Änderungen in<br />

der Netzwerkkonfiguration werden<br />

weitgehend ausgeschlossen,<br />

weil infolge von Umverdrahtungen<br />

keine Adressänderungen verursacht<br />

werden. Der neue Ethercat-<br />

Feldbuskoppler verbindet Ethercat-Anwendungen<br />

mit dem modularen<br />

Wago-I/O-System 750.<br />

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26 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Schraubtechnik<br />

Hohe Drehmomente sicher bewältigen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

In der Elektrostapler-<strong>Produktion</strong> von Still sorgt ein Tensorschrauber von<br />

Atlas Copco Tools für Prozesssicherheit, Zeitersparnis und Ergonomie.<br />

Der Tensorschrauber am Handling-Arm lässt sich in drei Achsen bewegen<br />

und einstellen.<br />

prozesses „zählt der Tensor ST mit“<br />

und reklamiert ein Zuviel oder Zuwenig<br />

direkt beim Monteur. „Damit<br />

ist eine Fehlbedienung ausgeschlossen<br />

und bei uns auch noch<br />

nicht vorgekommen“, erklärt Lutz<br />

Wehde.<br />

Essen/Hamburg (ki). Schon bei<br />

der Entwicklung eines neuen<br />

Staplers muss der Konstrukteur<br />

die spätere Montage im Blick haben.<br />

Und gewährleisten, dass sich<br />

das erdachte Fahrzeug in einem<br />

angemessenen Zeitrahmen sicher<br />

produzieren lässt. Die Konstruktion<br />

des neuen Dreirad-Elektrostaplers<br />

RX 50 NE von Still stellt die<br />

Montage vor eine doppelte Herausforderung:<br />

Hohe Drehmomente<br />

an schwer zugänglichen<br />

Stellen müssen bewältigt werden.<br />

Um diese Schraubfälle umzusetzen,<br />

wurde Atlas Copco Tools in<br />

die Planungsphase des neuen<br />

Staplers involviert. Ergebnis dieser<br />

Kooperation ist ein dokumentationsfähiger<br />

Tensor-ST-Schrauber<br />

an einem dreidimensional<br />

fahrbaren Articulated Arm.<br />

„Wir hatten den neuen Schrauber<br />

direkt zum Start unserer neuen<br />

Linie 9 zur Verfügung. Das war<br />

eine Grundvoraussetzung, da sich<br />

dieser Montageschritt mit anderen<br />

Schraubern nur sehr schwer<br />

hätte realisieren lassen“, erklärt<br />

Lutz Wehde, Fertigungsleiter bei<br />

der Still GmbH in Hamburg. Zwölf<br />

Verschraubungen à 660 Newtonmeter<br />

(Nm) zwischen Achse und<br />

Rahmen sowie drei Verschraubungen<br />

à 950 Nm zwischen Rahmen<br />

und Heckgewicht müssen<br />

vom Monteur fixiert werden. Die<br />

Schrauben werden zunächst mit<br />

120 Nm vorgespannt und im Anschluss<br />

mit dem Tensor auf das<br />

jeweilige Endmoment angezogen.<br />

„Wenn wir solche großen Drehmomente<br />

von Hand anziehen<br />

müssten oder sogar mit mehreren<br />

Schraubern, dann hätten wir auf<br />

jeden Fall einen Zeitverlust und<br />

vermutlich sogar Qualitätseinbußen“,<br />

beschreibt Lutz Wehde einen<br />

der Gründe für den Einsatz<br />

des Tensors ST. Einen weiteren<br />

Vorteil sieht er in der hohen Flexibilität<br />

des frei beweglichen Auslegerarms.<br />

„Der Articulated Arm<br />

arbeitet dreidimensional“, erläutert<br />

der Fertigungsleiter. „Der<br />

Monteur kann ihn also überall hin<br />

verdrehen, um die Schrauben auf<br />

der linken und rechten Seite, vorn<br />

und hinten sowie oben und unten<br />

anzuziehen. Das hat uns beim<br />

Thema Prozesssicherheit ganz<br />

stark geholfen, aber auch beim<br />

Thema Ergonomie nach vorne<br />

gebracht.“<br />

Ergonomische<br />

Handhabung<br />

Denn dadurch, dass der Schrauber<br />

am Articulated Arm befestigt<br />

ist, wird das Werkzeug gewichtslos<br />

und überträgt auch keine Reaktionskräfte<br />

mehr auf das Hand-<br />

Arm-System des Werkers. Darüber<br />

hinaus kommt es komplett<br />

ohne Gegenhalter aus. Der Mitarbeiter<br />

muss lediglich den Schrauber<br />

führen und den Befehl zum<br />

Anziehen geben. Dafür kann der<br />

Articulated Arm je nach Bedarf<br />

Verschraubung des Fahrzeugrahmens mit dem Heckgewicht: Mit Hilfe des<br />

Tensor ST am Articulated Arm lassen sich auch Verschraubungen mit hohen<br />

Drehmomenten an unzugänglichen Stellen sicher und genau anziehen.<br />

<br />

mehr oder weniger leichtgängig<br />

eingestellt werden. „Dieses Werkzeug<br />

lässt sich praktisch wie ein<br />

Spielzeug handhaben“, erklärt<br />

Wehde mit einem Augenzwinkern.<br />

„Es sitzt zwar an einem sehr<br />

großen Auslegerarm, aber der ist<br />

sehr leicht zu bedienen. Auch die<br />

Frauen bei uns in der Fertigung<br />

können diese Teile ohne Anstrengung<br />

bewegen.“<br />

Neben diesen ergonomischen<br />

Vorteilen unterstützt der Tensor<br />

ST das hohe Niveau im Bereich<br />

Qualität und Prozesssicherheit im<br />

Hause Still. Denn der Schrauber<br />

Bild: Atlas Copco Tools<br />

macht es dem Monteur praktisch<br />

unmöglich, eine Schraube zu vergessen<br />

oder ein falsches Drehmoment<br />

zu benutzen. „Der Mitarbeiter<br />

wählt die passende Stecknuss<br />

aus der sogenannten Nussbar“, erläutert<br />

Lutz Wehde. „Mit der Auswahl<br />

der Nuss weiß der Tensor ST<br />

dann sofort, mit welchem Drehmoment<br />

gearbeitet werden soll,<br />

denn die Drehmomente sind in der<br />

Tensor-Steuerung hinterlegt und<br />

jeweils an die passende Stecknuss<br />

gekoppelt.“ Auch die Anzahl der<br />

Schrauben wird im Vorfeld programmiert.<br />

Während des Schraub-<br />

Wöchentliche Überprüfung<br />

aller Verschraubungsdaten<br />

Trotz dieser positiven Erfahrungen<br />

werden bei Still alle Schraubfälle<br />

ein zweites Mal kontrolliert.<br />

Dafür sendet die Steuerung des<br />

dokumentationsfähigen Werkzeugs<br />

alle Schrauberdaten über<br />

das Firmen-Ethernet an die Qualitätssicherung.<br />

In einer Datenbank<br />

werden alle Schraubfälle eines<br />

Staplers gerätespezifisch archiviert.<br />

„Wir ordnen die Schrauber-<br />

Daten direkt dem entsprechenden<br />

Fahrzeug zu“, erläutert Lutz Wehde.<br />

„Der Monteur scannt zuerst<br />

den Barcode am Fahrzeug ein.<br />

Dadurch wissen wir später ganz<br />

genau, für welchen Stapler der<br />

Schraubfall ausgelöst wurde. In<br />

der Datenbank werden die Werte<br />

dann genau diesem Fahrzeug zugeschrieben.“<br />

Einmal wöchentlich<br />

prüft die Qualitätssicherung alle<br />

gespeicherten Verschraubungsdaten,<br />

erkennt eventuelle Fehler<br />

und kann sie nachträglich beheben.<br />

„Die doppelte Kontrolle<br />

durch den Werker und die Qualitätssicherung<br />

gibt uns die Garantie,<br />

dass die Fahrzeuge in der 100<br />

Prozent richtigen Qualität ausgeliefert<br />

werden“, sagt Wehde.<br />

AtlasCopco<br />

www.atlascopco.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Handling<br />

Fixer, griffiger Handlanger<br />

Messumformer<br />

Uni- und bidirektionale Messbereiche<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Comau präsentiert einen neuen<br />

Roboter ‚SMARTS5 NJ60‘. Der<br />

Handlings-Roboter verfügt über<br />

eine Tragkraft von 60 Kilogramm<br />

und eine Reichweite von 2,20<br />

Meter.<br />

I-Turin (sp). Mit dem neuen Handlings-Roboter<br />

SMARTS5 NJ60 baut<br />

Comau sein aktuelles Roboterprogramm<br />

weiter aus. Der SMARTS5<br />

NJ 60 soll laut Hersteller perfekt für<br />

Handhabungsanwendungen geeignet<br />

sein. Das niedrige Gesamtgewicht<br />

und das ausgezeichnete<br />

Bahnverhalten ermöglichen höhe-<br />

Der neue Roboter<br />

‚SMARTS5 NJ60<br />

von Comau für<br />

Handhabungsanwendungen.<br />

<br />

Bild: Comau<br />

re Geschwindigkeiten und reduzierte<br />

Zyklus-Zeiten.<br />

Laut Angaben von Comau überzeugt<br />

der Roboter mit Topleistungswerten:<br />

sowohl bei Geschwindigkeit,<br />

Beschleunigung,<br />

Zykluszeit und Betriebsbedingungen.<br />

Mit seiner hohen Reichweite<br />

zähle er zu den Besten seiner Klasse.<br />

Der mobile Handlanger besteche<br />

auch durch seine kompakte<br />

Form und Stabilität.<br />

Zwei zusätzliche Varianten verfügen<br />

über noch größere Reichweiten:<br />

NJ40 erreicht 2,50 Meter –<br />

und NJ16 beachtliche 3,10 Meter.<br />

Die Robotertypen verfügen über<br />

zwei Handgelenks-Varianten:<br />

Standard oder alternativ Offset-<br />

Handgelenk für Schleifprozesse.<br />

Ihre hohe Präzision sorgt nach<br />

Angaben von Comau für eine<br />

überragende Qualität. Der Industrieroboter-Hersteller<br />

Comau beschreibt<br />

seine Modelle als ideale<br />

Lösung für die Automatisierung<br />

von Werkzeugmaschinen.<br />

www.robotics.comau.com<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Der neue Differenzdruck-Messumformer<br />

von Synotech kann<br />

zwischen acht Messbereichen<br />

umschalten.<br />

Differenzdruck-Messumformer mit 8 umschaltbaren Messbereichen.<br />

<br />

Bild: Synotech<br />

Hückelhoven (sp). Die Differenzdruck-Messumformer<br />

der Serie<br />

D260MS von Synotech bieten aufgrund<br />

einiger neuer Funktionen<br />

eine hohe Flexibilität. So sind hier<br />

nicht nur die Messbereiche umschaltbar,<br />

sondern auch die Ausgangssignale.<br />

Jeder Messumformer<br />

bietet 8 uni- und bidirektionale<br />

Messbereiche, die über Schiebeschalter<br />

eingestellt werden können.<br />

Nach einer Umschaltung ist<br />

keinerlei Kalibrierung erforderlich.<br />

Neben den Messbereichen lässt<br />

sich bei diesen Sensoren auch die<br />

Art des Ausgangssignals umschalten.<br />

Sie generieren wahlweise ein<br />

Spannungs- oder Stromsignal.<br />

Die Schiebeschalter sind durch<br />

Öffnen einer Abdeckung gut erreichbar.<br />

Der Messumformer ist<br />

auch hinsichtlich seiner Versorgungsspannung<br />

flexibel: er kann an<br />

Gleich- und Wechselspannungen<br />

zwischen 13 … 30 V betrieben werden.<br />

Die Flexibilität der Aufnehmer<br />

D260MS hilft nicht nur die Kosten<br />

bei der Bevorratung zu reduzieren,<br />

sondern garantiert kürzeste Reaktionszeiten<br />

in einem Servicefall.<br />

Ist die Umschaltung der Ausgangssignale<br />

nicht gewünscht, so<br />

steht als preisgünstige Alternative<br />

die Modellreihe D267MR zur Verfügung,<br />

bei der sich lediglich die<br />

Messbereiche umschalten lassen.<br />

www.synotech.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 27<br />

Lagermodernisierung<br />

Kaizen im Materialfluss verwirklicht<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Zur Optimierung der innerbetrieblichen Logistik hat der Baumaschinenhersteller<br />

Komatsu für sein Hanomag-Werk in Hannover den<br />

Wareneingang sowie den Warenverteiler für die Hochregallagergassen<br />

durch die HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH gestalten lassen.<br />

Simulation von<br />

Wareneingang,<br />

Verteilersystem<br />

und Hochregallager<br />

bei Komatsu<br />

Hanomag.<br />

Bild: HaRo Anlagen- und<br />

Fördertechnik GmbH<br />

Rüthen (rm). Im Werk in der niedersächsischen<br />

Landeshauptstadt<br />

werden vorrangig Radlader in unterschiedlichsten<br />

Größen gefertigt.<br />

In den Fertigungs- und Montagestraßen<br />

wird das Prinzip Lean<br />

Production angewandt. Zuletzt hat<br />

Komatsu ein Hochregallager für<br />

die umfassende Materialversorgung,<br />

mit hohem Überseeanteil<br />

aus Japan, in Betrieb genommen.<br />

Nun sollten der Wareneingang<br />

und die Warenzuführung zum<br />

Hochregal automatisiert werden.<br />

Denn der Wareneingang sollte eine<br />

geordnete Struktur und damit hohe<br />

Transparenz ermöglichen.<br />

Durch einen Verteiler für die einzelnen<br />

Regalgassen wollte Komatsu<br />

Hanomag weniger Gabelstaplerverkehr<br />

sowie eine hohe Zielsi-<br />

Kaizen im Materialfluss<br />

Im Rahmen eines ständigen Verbesserungsprozesses<br />

hat Komatsu<br />

Hanomag Wareneingang und –<br />

verteilung im Werk Hannover mit<br />

Technik von HaRo automatisiert:<br />

▶▶<br />

Automatisierter Wareneingang<br />

▶▶<br />

Verteiler auf die Hochregalgassen<br />

▶▶<br />

Weniger Staplerverkehr<br />

▶▶<br />

Hoher Automatisierungsgrad<br />

▶▶<br />

Fördergewichte 100 bis 1200 kg<br />

cherheit erreichen. Die Warenströme<br />

wurden durch HaRo – Komatsu<br />

Hanomag hat bereits mehr als 15<br />

Jahre Kontakt mit dem Unternehmen<br />

– mithilfe von Simulationsprogrammen<br />

analysiert. Nach einer<br />

Untersuchung der Arbeitsplatzgestaltung<br />

erfolgte der Startschuss<br />

für das Projekt.<br />

Ein Transferwagen bedient<br />

sieben Lagergassen<br />

Im Außengelände werden die<br />

ankommenden Lkws entladen, die<br />

Transporteinheiten – Palettenware<br />

und Gitterboxen – per Flurförderzeug<br />

direkt und ohne Zwischenlagerung<br />

auf den I-Punkt der HaRo-<br />

Anlage verbracht. Hierbei wurde<br />

die Gabelstapler-Aufgabe besonders<br />

sorgfältig konstruiert. Robuste<br />

Rammschütze und Einlaufführungen<br />

schützen die automatische<br />

Anlage vor Beschädigungen. Ebenso<br />

widerstandsfähige Rollenbahnen<br />

mit dem Quickflex-System von<br />

HaRo sowie spezielle Sensorik unterstützen<br />

auch bei widrigen Wetterverhältnissen<br />

einen störungsfreien<br />

Lauf. Fördergüter von 100 bis<br />

1200 kg Gewicht können sicher<br />

transportiert werden. Ein automatischer<br />

Anlauf mit Sicherheitsabfragen<br />

erleichtert dem Gabelstaplerfahrer<br />

die Arbeit. Zug um Zug<br />

kann er den Lkw schnell entleeren.<br />

Nach einer Staustrecke von mehreren<br />

Palettenplätzen erfolgt die<br />

Einschleusung in das Werk, wobei<br />

ein Schnelllauftor als Kälte- und<br />

Zugluftschutz auf den Anlagentakt<br />

abgestimmt ist. Die Verteilung zu<br />

den Arbeitsplätzen wird nach einer<br />

weiteren Staustrecke durch Kettenförderer<br />

KF3D und Exzenter-<br />

Stationen EXE140 erledigt.<br />

Die Kettenförderer sind durch<br />

Systembleche verkleidet, was die<br />

Sicherheit verbessert. Die breite<br />

Duplexkette mit stabilen Führungen<br />

ermöglicht exakte Positionierungen,<br />

so HaRo. Spezielle Übergabestränge<br />

mindern den Polygoneffekt<br />

der Ketten. Elektromotorische<br />

Exzenterheber in spielfreier Ausführung<br />

bewirken eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />

und übergeben<br />

die Eingangsware an wartungsfreie<br />

Gefällebahnen RFL, welche am<br />

Auslauf sanft abbremsen. Das<br />

leichte Gefälle lässt trotz hoher<br />

Fördergutgewichte auch ein manuelles<br />

Zurückschieben zu, sodass<br />

die Mitarbeiter immer ergonomische<br />

Greifgeometrien für die Auftragsbearbeitung<br />

vorfinden.<br />

An insgesamt fünf Stationen<br />

wird die Ware geprüft, vorkommissioniert,<br />

mit einem Barcodelabel<br />

versehen und abschließend von<br />

Flurförderzeugen übernommen.<br />

Dabei können verschiedene Versorgungsstrategien<br />

der Arbeitsplätze<br />

an der zentralen Steuerung<br />

– sie kommt ebenfalls von HaRo -<br />

per Display schnell und komfortabel<br />

eingestellt werden.<br />

Energieeffiziente Hauptantriebe<br />

und Laserpositionierung<br />

Die vorkommissionierte, mit<br />

Barcode versehen Ware an die<br />

Übergabepunkte des Hochregallagers<br />

zu fördern, war eine weitere<br />

Aufgabenstellung für HaRo. Der<br />

Gabelstapler übergibt das Transportgut<br />

an einer zentralen Aufgabestation<br />

an eine Staustrecke mit<br />

Kettenförderer KF3D. Auch hier<br />

unterstützt ein robuster Rammschutz<br />

mit integriertem Positionierwinkel<br />

eine präzise Übernahme.<br />

Zeitsparend ist der schnelle<br />

automatische Anlauf der Anlage,<br />

abgesichert mittels entsprechender<br />

Sensorik. Auch die Kettenförderer<br />

in der Staustrecke sind mit<br />

Systemblechen verkleidet. In Verbindung<br />

mit einer entsprechenden<br />

Not-Aus-Strategie konnte an<br />

dieser Stelle auf großräumige<br />

Schutzumzäunung verzichtet<br />

werden.<br />

Am Auslauf der Pufferstrecke<br />

wird die Transporteinheit gescannt<br />

und vereinzelt an den Transferwagen<br />

QWA übergeben. Direkt nach<br />

der Abgabe auf den Transferwagen<br />

wird ein zweiter Brandabschnitt<br />

gequert. HaRo übernahm die Abstimmung<br />

mit dem Brandschutztor<br />

und den bestehenden Auflagen<br />

für eine Zertifizierung. Eine Transferzeit<br />

von 80 s pro Ladungseinheit<br />

bei einem Einsatzbereich von nahezu<br />

65 m bedingte eine besondere<br />

Shuttle-Konstruktion.<br />

www.haro-gruppe.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung ✔ Zeit ✔<br />

Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Werkzeugdatenverwaltung<br />

Nahtlose Integration – weltweite Verfügbarkeit<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Der Kran- und Verzahnungsspezialist Liebherr setzt die Werkzeugdaten-<br />

Verwaltungssoftware TDM bei der Fertigungsplanung und CAD/CAM-Simulation<br />

ein, wo sie sich nahtlos in die eigenen Abläufe integrieren lässt.<br />

Tübingen (rm). Ob Werkzeuge,<br />

Vorrichtungen, Prüfmittel, Rüstund<br />

Spannmittel und deren Daten<br />

– die modulare TDM-Software ist<br />

für den weltweiten Einsatz gerüstet.<br />

Beispielsweise stehen damit an<br />

allen Standorten eines Unternehmens<br />

aktuelle und präzise Werkzeugdaten<br />

bereit. Mit 3D-Modellen<br />

können NC-Programmierer<br />

und Zerspaner weltweit <strong>Produktion</strong>sabläufe<br />

mit höherer Präzision<br />

Weltweit verfügbar<br />

Liebherr kann mit der Werkzeugdaten-Verwaltungssoftware<br />

von<br />

TDM Daten auch für andere Anwendungen<br />

weltweit nutzen:<br />

▶▶<br />

3D-Modelle aus 2D-Zeichnungen<br />

▶▶<br />

Datenkonverter integriert<br />

▶▶<br />

Werkzeugdaten live aktualisieren<br />

▶▶<br />

Datenübertragung verschlüsselt<br />

▶▶<br />

Multikatalogsuche<br />

▶▶<br />

Schneller Datenimport/-export<br />

simulieren und realitätsgetreue<br />

Modelle für ihre Kollisionsbetrachtung<br />

errechnen.<br />

Bei Liebherr profitieren nicht<br />

nur Programmierung, Lagerhaltung<br />

und Voreinstellung von der<br />

Durchgängigkeit der digitalen<br />

Werkzeugverwaltung – auch Liftsysteme<br />

und Vending-Automaten<br />

sind über TDMstoreasy direkt angebunden.<br />

Mitarbeiter können<br />

Werkzeugdaten live im System aktualisieren<br />

und pflegen. Die aktualisierten<br />

Werkzeug- und Technologiedaten<br />

sind dann weltweit sofort<br />

nutz- und abrufbar.<br />

TDM Global Line als Add-on ab<br />

Version 4.6 läuft auf der gleichen<br />

Datenbank wie die Basisinstallation.<br />

Die weltweite Datenübertragung ist<br />

voll verschlüsselt und wird zudem<br />

komprimiert, um einen schnellen<br />

Abruf der Daten zu ermöglichen.<br />

Alle Werkzeugdaten inklusive der<br />

3D-Modelle der Werkzeuge sind in<br />

Sekundenschnelle auf dem Bildschirm<br />

zu sehen. Durch den Einsatz<br />

eines Application Servers ist das gesamte<br />

System einfach skalierbar.<br />

Um 3D-Modelle aus den 2D-<br />

Zeichnungen der Werkzeuge erstellen<br />

zu können, enthält die<br />

Software einen 2D/3D-Rotationsgenerator.<br />

Bei rotationssymmetrischen<br />

Werkzeugen erstellt der<br />

Nutzer eine 2D-Hüllkontur, markiert<br />

die Schneide, und nach einem<br />

Klick generiert TDM daraus das<br />

komplette 3D-Modell des Werkzeugs.<br />

Für die weitere Arbeit in einer<br />

CAD/CAM-Software enthält<br />

die Software zahlreiche Konverter.<br />

Zukünftig gibt es eine Suche<br />

über alle Werkzeugkataloge<br />

Damit lassen sich die 3D-Modelle<br />

einfach in viele gängige Programmiersysteme<br />

exportieren und für<br />

die jeweils eingesetzte Fertigungssimulation<br />

verwenden. Präzise<br />

Werkzeugmodelle unterstützen<br />

eine genauere virtuelle Abbildung<br />

des <strong>Produktion</strong>sprozesses.<br />

Zukünftig wird die Version 4.6<br />

von TDM eine Multikatalogsuche<br />

enthalten, mit der über alle vorhandenen<br />

Werkzeugkataloge<br />

schnell und einfach nach Werkzeugen<br />

gesucht werden kann. Anschließend<br />

lässt sich die Suche<br />

weiter eingrenzen, indem die passenden<br />

Ergebnisse per Mausklick<br />

aufgerufen werden. Zudem wird es<br />

weitere Möglichkeiten geben,<br />

Werkzeugdaten zu importieren.<br />

Beispielsweise können dann mit<br />

dem I-PAC Downloader von einer<br />

Homepage Werkzeuge geladen<br />

und in einem Zug importiert werden.<br />

Per Tool Loader lassen sich<br />

Bei Liebherr sind<br />

neben Programmierung,<br />

Lagerhaltung<br />

und<br />

Voreinstellung<br />

sogar Liftsysteme<br />

und Vending-Automaten<br />

in die digitale<br />

Werkzeugverwaltung<br />

eingebunden.<br />

Werkzeugdaten von Lieferanten<br />

anfordern und importieren.<br />

www.tdmsystems.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

<br />

Bild: Liebherr


28 · Energie-Effizienz · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

SMART GRID<br />

Stromnetze: Intelligenz macht verwundbar<br />

MICHAELA NEUNER<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Energiewirtschaft und produzierendes Gewerbe unterschätzen das Risikopotenzial,<br />

welches der Umbau der Stromnetze zum Smart Grid birgt.<br />

Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des TÜV Süd.<br />

LANDSBERG. „Die vermehrte Einspeisung<br />

von Strom aus erneuerbaren<br />

Energien und der Umbau der<br />

Stromnetze zu Smart Grids sind<br />

Herausforderungen für die Versorgungssicherheit<br />

und die Netzstabilität“,<br />

sagt Dr. Kai Strübbe, Leiter<br />

des Bereichs Embedded Systems<br />

der TÜV Süd AG.<br />

Wie es um ‚Security und Safety in<br />

einer smarten Energiewelt’ derzeit<br />

in der Energiewirtschaft und im<br />

produzierenden Gewerbe bestellt<br />

ist, beleuchtet die gleichnamige<br />

Studie, die der TÜV Süd auf der<br />

Hannover Messer vorstellte. Ein<br />

zentrales Ergebnis: Im Zuge der<br />

Um- und Aufrüstung der Netze zu<br />

Smart Grids sehen die Experten<br />

des TÜV Süd erheblichen Nachholbedarf<br />

in Sachen Sicherheit. „In<br />

intelligenten Stromnetzen wird der<br />

Bereich der IT-Security, der Schutz<br />

vor feindlichen Angriffen immer<br />

wichtiger“, so Strübbe.<br />

Und am Smart Grid führt kein<br />

Weg vorbei. Ein zunehmender An-<br />

teil von Energie aus Quellen, die<br />

sich nur bedingt steuern lassen,<br />

erfordert eine ‚intelligente’ Netzstruktur.<br />

Netzbetreiber, Energieversorger<br />

und Energieverbraucher<br />

werden künftig deutlich mehr Informationen<br />

austauschen müssen<br />

als bisher und das tagtäglich. Um<br />

die zur Verfügung stehende Energie<br />

optimal zu nutzen, Bedarf und<br />

Angebot im Gleichgewicht zu halten<br />

und sowohl Netzstabilität als<br />

auch Versorgungssicherheit zu gewährleisten,<br />

muss jederzeit bekannt<br />

sein, wer wann wie viel<br />

Strom erzeugt, einspeist, verbraucht<br />

oder speichert.<br />

Sensibilisierung für Sicherheit<br />

muss besser werden<br />

Dazu bedarf es umfassender<br />

Steuerungs- und Regelungssysteme,<br />

die Erzeugung und Verbrauch<br />

aufeinander abstimmen – umfassend,<br />

schnell und mit einem hohen<br />

Automatisierungsgrad. Technisch<br />

Kommt das Smart Grid, reichen Warnschilder und Zäune allein nicht mehr<br />

aus, um Energieversorgungsanlagen abzusichern.<br />

Bild: B. Wylezich /Fotolia<br />

ist das machbar, sind sich Experten<br />

sicher. Allerdings wachse durch<br />

Smart Grids auch die Bedrohung<br />

durch Schadsoftware und ähnliche<br />

Attacken, warnt IT-Experte Strübbe.<br />

Die meisten der 255 befragten<br />

Unternehmen – Energieversorger,<br />

Stadtwerke und mittelständische<br />

Fertigungsbetriebe – gehen trotzdem<br />

davon aus, dass die Versorgungsqualität<br />

durch die Energiewende<br />

nicht beeinträchtigt werden<br />

wird. Ein nicht unerheblicher Teil<br />

der Befragten - zwischen 20 % bei<br />

den Stadtwerken und 28 % im produzierenden<br />

Gewerbe – erwartet<br />

sogar, dass die Zahl von Netzschwankungen<br />

und Stromausfällen<br />

in Zukunft zurückgeht.<br />

Das Vertrauen in die Versorgungsqualität<br />

hat laut TÜV Süd zur<br />

Folge, dass im produzierenden<br />

Gewerbe nur die Hälfte der befragten<br />

Unternehmen ausreichend ge-<br />

gen Störungen bei der Stromversorgung<br />

geschützt ist. 32 % bewerten<br />

ihre Situation als ‚sicher‘ und<br />

<strong>17</strong> % als ‚sehr sicher‘. Lediglich eine<br />

Minderheit der Unternehmen will<br />

künftig mehr für die Sicherheit tun:<br />

28 % bei den Energieversorgern<br />

und 22 % im produzierenden Gewerbe.<br />

„Vor allem die Aussagen zur<br />

IT-Security sehen wir mit großer<br />

Sorge“, sagt Strübbe. Durch IT-Attacken<br />

können nicht nur Daten von<br />

Verbrauchern und Unternehmen<br />

ausspioniert, sondern ganze Versorgungsinfrastrukturen<br />

lahmgelegt<br />

werden, befürchtet er.<br />

Schutz gegen Störungen und<br />

Angriffe ist mangelhaft<br />

Die gute Nachricht: Zumindest<br />

Fertigungsbetrieben bleibt noch<br />

etwas Zeit, sich zu wappnen. Der<br />

Bundesverband der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft BDEW hat Anfang<br />

Februar eine Roadmap vorgelegt,<br />

die ‚Realistische Schritte zur<br />

Umsetzung von Smart Grids in<br />

Deutschland‘ aus Sicht der Energiewirtschaft<br />

vorgestellt. Unter den<br />

dort skizzierten Voraussetzungen<br />

sei der Umbau der Netze bis 2022<br />

realisierbar, so der BDEW.<br />

www.tuev-sued.de<br />

ENERGIE-SPAR-TIPP<br />

Stahlproduktion: Entstaubt arbeitet effizienter<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Ein neues Trockenentstaubungsverfahren verbessert Energierückgewinnung<br />

und Staubrecycling in der Stahlproduktion. Es reduziert<br />

zudem den Platzbedarf für Anlagen und verringert Investitionskosten.<br />

MÜNCHEN (MN). Ein neues Entstaubungsverfahren<br />

von Siemens<br />

für die Rohstahlerzeugung verbessert<br />

die Energierückgewinnung<br />

und das Staubrecycling aus Hochofenabgasen.<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Entstaubungsanlagen<br />

steigert das neu entwickelte<br />

Verfahren Simetal Merim die Energierückgewinnung<br />

um 20 bis 30 %.<br />

Für das Merim-Verfahren (Maximized<br />

Emission Reduction and<br />

energy recovery in IronMaking)<br />

sind keine Aufbereitungsanlagen<br />

für Wasser oder Schlämme mehr<br />

erforderlich. Dies reduziert den<br />

Platzbedarf der Anlage und senkt<br />

die erforderlichen Investitionen.<br />

Eine solche Entstaubungsanlage<br />

wird jetzt an einem neuen Hochofen<br />

des türkischen Baustahlherstellers<br />

Kardemir installiert. Die<br />

neue Anlage am Standort Karabük<br />

soll in der zweiten Hälfte dieses<br />

Jahres in Betrieb gehen.<br />

Beim Hochofenprozess zur Rohstahlerzeugung<br />

entsteht ein stark<br />

staubhaltiges Abgas, das sogenannte<br />

Gichtgas. Dieses Gas kann<br />

zur Energierückgewinnung genutzt<br />

werden, indem es eine Turbine<br />

antreibt. Vorher muss es allerdings<br />

entstaubt werden, um die<br />

Turbinenschaufeln nicht zu beschädigen.<br />

Der Staub besteht<br />

hauptsächlich aus feinen und groben<br />

Eisenerzteilchen, die nach<br />

dem Abtrennen recycelt werden<br />

können. Bisher werden großteils<br />

Nassentstaubungsverfahren verwendet,<br />

bei dem Abwasser und<br />

Schlämme entstehen, oder ein<br />

Computeranimation einer Merim-Trockenentstaubungsanlage von Siemens.<br />

Eine Anlage dieses Typs wird bis Mitte 2013 beim türkischen Stahlerzeuger<br />

Kardemir errichtet.<br />

Bild: Siemens<br />

Trockenentstaubungsverfahren,<br />

dessen Staubfilter sehr temperaturempfindlich<br />

sind. Daher ist die<br />

Trockenentstaubung bisher nicht<br />

sehr verbreitet.<br />

Das neu entwickelte Merim-<br />

Trockenentstaubungsverfahren<br />

ermöglicht eine optimale Reinigung<br />

des Abgases vor der Energierückgewinnung<br />

und eine effiziente<br />

Trennung der Stäube in nutzbare<br />

und nicht nutzbare Anteile. Es beruht<br />

auf einer zweistufigen Trockenentstaubung<br />

mit neuartigem<br />

Fliehkraftabscheider und Gewebefiltern<br />

und steigert die Energierückgewinnung<br />

der Gichtgasturbine<br />

um 20 bis 30 %. Mit seinem patentierten<br />

‚Advanced temperature<br />

Energierückgewinnung aus<br />

staubfreiem Gichtgas<br />

Control System‘ löst Siemens das<br />

Problem der temperaturempfindlichen<br />

Gewebefilter. Die Gichtgastemperatur<br />

wird stabil in einem<br />

Temperaturbereich zwischen 80°<br />

und 250 °C gehalten, sodass der<br />

Gewebefilter weder durch zu hohe<br />

Temperaturen beschädigt wird,<br />

noch bei zu niedrigen Temperaturen<br />

Anbackungen durch Kondensation<br />

entstehen kann. Dazu wird<br />

das Gichtgas entweder mittels<br />

Wassereindüsung gekühlt oder mit<br />

einem Brenner erhitzt.<br />

Laut Siemens senkt Merim den<br />

Staubgehalt im Abgas auf weniger<br />

als drei Milligramm pro Normalkubikmeter<br />

und die Separierungseffizienz<br />

der nutzbaren Anteile erreicht<br />

bis zu 90 %. Die Anlage bei Kardemir<br />

ist für die Reinigung von maximal<br />

400 000 Normalkubikmetern Gichtgas<br />

pro Stunde ausgelegt.<br />

www.siemens.com<br />

PRODUKT DER WOCHE<br />

Strom für netzferne Anlagen<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

BRUNNTHAL/MÜNCHEN (MN). Eine<br />

um 50 % gesteigerten garantierte<br />

Lebensdauer von 4 500 Betriebsstunden<br />

und eine Reduzierung der<br />

Betriebskosten um bis zu 40 % verspricht<br />

Hersteller SFC Energy professionellen<br />

Nutzern netzferner Stromversorgungslösungen.<br />

Die neuen<br />

EFOY-Pro-Brennstoffzellen böten eine<br />

zuverlässige Stromversorgung<br />

rund um die Uhr, bei jedem Wetter<br />

und zu jeder Jahreszeit sowie eine<br />

lange bedienerfreie Autarkie für alle<br />

Arten von netzfern betriebenen<br />

Anwendungen.<br />

Die Geräte der neuen EFOY-Pro-Generation<br />

sind in zwei Leistungsklassen<br />

erhältlich. Beide Leistungsklassen<br />

verfügen in der Duo-Variante<br />

über zwei Tankanschlüsse. In dieser<br />

Variante können zwei 28-Liter-Tankpatronen<br />

direkt an eine Brennstoffzelle<br />

angeschlossen werden. Diese<br />

Produktneuerung wurde eingeführt,<br />

um den Anwendern noch längere<br />

Autonomie ohne Benutzereingriff<br />

zu geben. So kann eine EFOY<br />

SFC Energy startet den Verkauf seiner neuen Generation<br />

EFOY Pro Brennstoffzellen für Industrieanwendungen.<br />

Bild: SFC<br />

Pro 800 Duo eine Anwendung mit<br />

einem kontinuierlichen Leistungsbedarf<br />

von 25 Watt über 100 Tage<br />

lang autark und ohne Benutzereingriff<br />

mit Strom versorgen.<br />

Wie ihre Vorgänger seien auch die<br />

neuen EFOY-Pro-Brennstoffzellen<br />

leise, wetterunabhängig, wartungsfrei,<br />

fernsteuerbar und umweltfreundlich,<br />

betont SFC Energy. Damit<br />

eigneten sie sich ideal als<br />

Stromerzeuger in einer Vielzahl von<br />

netzfernen Einsatzfeldern. Sie können<br />

verdeckt, an Bord von Fahrzeugen,<br />

im Schaltschrank oder in einer<br />

wetterfesten Box, mobil und stationär<br />

verwendet werden.<br />

Darüber hinaus bieten sich EFOY-<br />

Pro-Brennstoffzellen als Hybrid-<br />

Energieversorgung an oder als Back<br />

Up-Ergänzung zu Solar. Sobald die<br />

Solaranlage nicht genügend Leistung<br />

bringt, schaltet sich die Brennstoffzelle<br />

vollautomatisch zu und<br />

gleicht die Energielücke aus. Dadurch<br />

können große und kostenaufwändige<br />

Solarkonstruktionen vermieden<br />

werden.<br />

www.efoy-pro.com


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 29<br />

HANNOVER MESSE 2013<br />

„Die Cloud ist der Schlüssel<br />

zur modernen Fabrik“<br />

TINO BÖHLER, PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Die Fraunhofer-Gesellschaft setzt auf Industrie 4.0. Zur Hannover Messe<br />

zeigten die Institute Arbeitsergebnisse zum Thema. IPA-Chef Bauernhansl<br />

hob den Zeigefinger: Die Industrie muss noch viel lernen.<br />

HANNOVER (ILK). „Eine Revolution<br />

kann nicht verordnet werden“, sagte<br />

Professor Dr. Reimund Neugebauer,<br />

Präsident der Fraunhofer-<br />

Gesellschaft, im Rahmen einer<br />

Veranstaltung zur ‚ Fabrik der Zukunft’<br />

auf der Hannover Messe,<br />

und spielte damit auf den in jüngster<br />

Zeit häufig verwendeten Begriff<br />

der 4. Industriellen Revolution an.<br />

Unwiderlegbar wird schon heute<br />

die moderne Fertigung vor große<br />

Herausforderungen gestellt: Sie<br />

muss flexibel, effizient und nachhaltig<br />

sein. Dazu kommen globale<br />

Phänomene wie knappe Ressour-<br />

Zukunft: Mehr Produkte<br />

aus weniger Ressourcen<br />

cen, demographischer Wandel,<br />

Energiewende, Globalisierung,<br />

Verstädterung und Individualisierung.<br />

Neugebauer: „Künftig müssen<br />

wir nicht nur mehr Produkte<br />

aus weniger Ressourcen, sondern<br />

auch neue Waren für eine alternde<br />

Gesellschaft fertigen – und das mit<br />

älter werdenden Mitarbeitern.“ Ein<br />

Schlüssel zum Erfolg ist hier die<br />

intelligente und wandelbare <strong>Produktion</strong>.<br />

Mikroelektronische Systeme<br />

kombiniert mit Informa-<br />

tions- und Kommunikationstechnik<br />

sollen es ermöglichen, dass<br />

sich <strong>Produktion</strong>sprozesse selbst<br />

organisieren.<br />

Unter dem Schlagwort Industrie<br />

4.0 soll das die Entwicklungs- und<br />

<strong>Produktion</strong>slandschaft in den Fabriken<br />

in den nächsten Jahren dramatisch<br />

verändern, um Deutschland<br />

im globalen Wettbewerb fit zu<br />

machen. Noch seien wir nicht so<br />

weit, es gäbe noch Nachholbedarf,<br />

wie Professor Dr. Thomas Bauernhansl,<br />

Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

und Automatisierung, in Hannover<br />

sagte: „Die industrielle <strong>Produktion</strong><br />

ist noch nicht durchgängig in der<br />

digitalen Welt angekommen. Im<br />

Gegensatz zu vielen anderen Branchen<br />

steht der Maschinen- und<br />

Anlagenbau eher noch am Anfang<br />

der Digitalisierung. Die Fabrik der<br />

Zukunft soll jedoch mit Hilfe spontan<br />

vernetzbarer und echtzeitfähiger<br />

Software funktionieren – mit<br />

gravierenden Auswirkungen auf die<br />

Art und Struktur der Wertschöpfung“.<br />

Bauernhansl verwies<br />

in diesem Kontext<br />

auf zwei interessante<br />

Vorhaben:<br />

INTELLIGENTE FABRIK<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

auf das Cloud-Projekt ‚Virtual Fort<br />

Knox‘ und auf den Forschungscampus<br />

ARENA 2036. Um das Potenzial<br />

von Cloud-Technologien für produzierende<br />

Unternehmen voll auszuschöpfen,<br />

haben das Land Baden-<br />

Württemberg sowie das Landnetzwerk<br />

Mechatronik die Forschungsinitiative<br />

‚Virtual Fort Knox‘ initiiert<br />

und das Fraunhofer IPA mit der<br />

Leitung betraut. Forschung und Industrie<br />

arbeiten hier eng zusammen,<br />

um eine intelligente, vernetzte,<br />

skalierbare und sichere Plattform<br />

sowie eine anforderungsgerechte<br />

Community Cloud zu entwickeln.<br />

„Cloud-Technologien sind<br />

der Schlüssel zur modernen Fabrik<br />

Sensible Daten so sicher<br />

wie in Fort Knox<br />

in der Industrie 4.0, um durch intelligente,<br />

vernetzte und sichere Datennutzung<br />

die Ingenieurswelt und<br />

die IT zusammenzubringen“, so<br />

IPA-Chef Bauernhansl auf der Hannover<br />

Messe. Voraussetzung für<br />

diese nächste industrielle Revolution<br />

sei aber, dass gemeinsam genutzte<br />

sensible Daten so sicher sind<br />

wie die US-Goldreserven im legendären<br />

Stützpunkt Fort Knox.<br />

Daher geht es bei Virtual<br />

Fort Knox nicht nur um eine<br />

serviceorientierte Architektur<br />

zur Kommunikation<br />

und zur Generierung<br />

neuer Soft-<br />

Protagonisten der Zukunftsfabrik: Professor Dr. Reimund Neugebauer (rechts)<br />

und Professor Dr. Thomas Bauernhansl.<br />

Bild: Tino Böhler<br />

wareanwendungen, sondern vor<br />

allem um maximale Datensicherheit,<br />

um insbesondere für kleine<br />

und mittlere Unternehmen die<br />

Hürden für den Einsatz von Cloud-<br />

Technologien abzubauen.<br />

Wie künftig Pkw gefertigt werden,<br />

untersucht das Projekt<br />

ARENA 2036. „Wir erforschen ein<br />

grundsätzlich neues Konzept für<br />

die Fahrzeugproduktion – ohne<br />

Takt und ohne Linie, verbinden<br />

Leichtbauprozesse mit taktiler Robotik,<br />

entwickeln effiziente, wandlungsfähige<br />

Logistiksysteme und<br />

sorgen für einen intuitiv konfigurierbaren<br />

Informationsaustausch<br />

zwischen Prozessmodulen im Sinne<br />

von Plug & Produce“, erklärt<br />

Bauernhansl die ehrgeizigen Ziele<br />

des Forschungsvorhaben. Der vom<br />

Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) initiierte<br />

Forschungscampus ARENA 2036<br />

führt Forscher aus Instituten und<br />

Unternehmen zum Thema <strong>Produktion</strong><br />

und Leichtbau synergetisch<br />

zusammen. Sie erforschen<br />

die Grundlagen und entwickeln<br />

wettbewerbsfähige <strong>Produktion</strong>smodelle<br />

für eine flexible Fabrik des<br />

Autos der Zukunft im Jahr 2036,<br />

dem 150jährigen Jubiläum des Automobils.<br />

Leichtbaumaterialien<br />

wie Faserverbunde werden dann in<br />

der Serienproduktion vergleichbar<br />

gut handhabbar sein wie heute<br />

Stahl und Aluminium. Zudem wird<br />

die flexible <strong>Produktion</strong> die starre<br />

Fertigungslinie ablösen und neue<br />

Möglichkeiten der Zusammenarbeit<br />

zwischen Mensch und Roboter<br />

in der Fabrik einsetzen.<br />

Leichtbau-Materialien<br />

sehr gut handhabbar<br />

Neben der Universität Stuttgart<br />

sind weitere Partner von ARENA<br />

2036: Deutsche Institute für Textilund<br />

Faserforschung Denkendorf<br />

(DITF), Deutsches Zentrum für<br />

Luft- und Raumfahrt (DLR), Fraunhofer-Gesellschaft<br />

(FhG), BASF SE,<br />

Daimler AG, Robert Bosch GmbH<br />

sowie als Partner in den Startprojekten<br />

die KMU Artur Bär Maschinenbau<br />

GmbH und DYNAmore GmbH.<br />

VDE-TRENDREPORT<br />

Industrie 4.0 wird Flexibilität erhöhen<br />

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG<br />

Forschung wird forciert<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

Industrie 4.0 lässt einer VDE-<br />

Studie zu Folge vorerst auf sich<br />

warten. Später soll vor allem der<br />

Automobilbau von der Entwicklung<br />

der Smart Factory profitieren.<br />

HANNOVER. Industrie 4.0 wird kommen,<br />

allerdings nicht vor 2025. Acht<br />

von zehn Unternehmen und Hochschulen<br />

sehen dies so, nur eine<br />

Minderheit (zwei von zehn) glaubt<br />

an eine frühere Realisierung. Die<br />

größten Bremsklötze sind IT-Sicherheitsprobleme,<br />

fehlende Normen<br />

und Standards sowie der hohe<br />

Qualifizierungsbedarf. 47 % der Befragten<br />

meinen, die Hochschulen<br />

sind auf Industrie 4.0 nicht gut vorbereitet.<br />

Nachholbedarf bei der<br />

Qualifizierung mahnen vor allem<br />

die Hochschullehrer an. Dies sind<br />

Ergebnisse des neuen VDE-Trendreports,<br />

einer Umfrage unter den<br />

1 300 VDE-Mitgliedsunternehmen<br />

und Hochschulen.<br />

Vier von zehn Befragten glauben,<br />

dass Industrie 4.0 einen wichtigen<br />

Pfad zur Re-Industrialisierung<br />

Europas eröffnet. In der Frage,<br />

ob die Revolutionierung der <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

mehr Arbeitsplätze<br />

schafft, ist die Hälfte unentschieden.<br />

73 % der befragten Unternehmen<br />

und Hochschulen sind allerdings<br />

der Meinung, dass Industrie 4.0 den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

stärken wird. Fünf von zehn sprechen<br />

Deutschland eine führende<br />

Stellung bei der intelligenten <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

zu. Profitieren<br />

werden insbesondere die Branchen<br />

Automobilbau (65 %), Maschinenbau<br />

(55 %) sowie die Elektrotechnik<br />

(48 %) und die IKT-Branche (31<br />

Prozent). Von den Smart Factories<br />

versprechen sich 75 % eine größere<br />

Flexibilität. 60 % erhoffen sich mehr<br />

Effizienz im Verbrauch von Ressourcen,<br />

speziell von Energie (42 %).<br />

Kostenvorteile erwarten 45 % der<br />

Befragten, Einflüsse auf die Qualität<br />

der Produkte oder die Störanfälligkeit<br />

der Prozesse dagegen nur eine<br />

Die Firma Bosch beschäftigt<br />

sich intensiv<br />

mit dem Thema<br />

Industrie 4.0.<br />

Bild: Bosch<br />

Minderheit. An der Umfrage unter<br />

den VDE-Mitgliedsunternehmen<br />

und Hochschulen nahmen insbesondere<br />

Unternehmen mit Hauptsitz<br />

in Deutschland (90 %) teil. Etwa<br />

die Hälfte der befragten Unternehmen<br />

zählt bis 100 Mitarbeiter. Der<br />

Anteil der Ingenieure an der Belegschaft<br />

liegt in den befragten Unternehmen<br />

bei knapp <strong>17</strong> %. Die meisten<br />

Unternehmen ordnen sich der<br />

Elektrotechnik zu (48 %). Die Branchen<br />

Energietechnik, Elektronik<br />

und IKT folgen mit Anteilen zwischen<br />

19 % und 26 %. 79 % der befragten<br />

Hochschullehrer kommen<br />

aus Fachhochschulen, 21 % aus<br />

Universitäten. Elektrotechnik ist<br />

der häufigste Fachbereich (44 %),<br />

gefolgt von Elektro- und Informationstechnik<br />

(24 %).<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. <strong>17</strong> , 2013<br />

HALLE. Deutsche Unternehmen<br />

verstärken ihre Forschung & Entwicklung<br />

(F&E) im Ausland und<br />

gleichzeitig erhöhen Unternehmen<br />

aus dem Ausland ihre F&E-<br />

Aktivitäten hierzulande. Besonders<br />

sprunghaft stiegen zwischen<br />

2006 und 2009 die technologischen<br />

Aktivitäten deutscher Unternehmen<br />

in China, hat das IWH in einem<br />

Gutachten festgestellt. Ein<br />

positiver Trend ist auch für Brasili-<br />

F&E deutscher Firmen im Ausland<br />

4,0%<br />

3,5%<br />

3,0%<br />

2,5%<br />

2,0%<br />

1,5%<br />

1,0%<br />

0,5%<br />

0%<br />

Brasilien<br />

Quelle: OECD/IWH<br />

Russland<br />

en, Indien sowie die mittelosteuropäischen<br />

Länder Tschechien, Ungarn<br />

und Polen erkennbar.<br />

Die Aufwendungen ausländischer<br />

Unternehmen für F&E in<br />

Deutschland stiegen 2009 auf 15,2<br />

Mrd und lagen damit um 4,5 Mrd<br />

Euro höher als die deutschen F&E-<br />

Investitionen im Ausland. Obwohl<br />

ausländische Unternehmen sich<br />

dabei besonders auf Luft- und<br />

Raumfahrt sowie Pharmaindustrie<br />

konzentrieren, sind sie hierzulande<br />

in den gleichen Branchen wie<br />

deutsche Unternehmen engagiert.<br />

Indien China Südafrika<br />

Tschechien<br />

1991-1994<br />

1998-2001<br />

2006-2008<br />

Ungarn Polen<br />

Besonders in China weiteten deutsche Firmen ihre F&E-Aktivitäten in den<br />

vergangenen Jahren aus.


30 · Management · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

TPM Forum<br />

„Wir glauben an die<br />

<strong>Produktion</strong> in Deutschland“<br />

Sabine Leikep, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Zum 15. Mal trafen sich Experten zum Erfahrungsaustausch rund um<br />

das Thema Total Productive Management (TPM). Bei dem TPM-Forum<br />

wurde der Award for Operational Excellence verliehen.<br />

München (gk). Die Essenz von<br />

Total Productive Management<br />

liegt darin, dass es ein umfassendes<br />

Verbesserungssystem ist mit<br />

dem Fokus, bestimmte Null-Ziele<br />

zu erreichen. So die einleitenden<br />

Worte von Professor Dr. Constantin<br />

May, Academic Director der Hochschule<br />

Ansbach, auf dem TPM Forum<br />

in München. „TPM bietet einen<br />

ganz klar formulierten Nordstern.<br />

Er gibt die Richtung vor, in<br />

die sich Unternehmen mit ihren<br />

Verbesserungsbemühungen bewegen<br />

sollten.“ Man habe damit<br />

ein umfassendes Managementsystem,<br />

das auch die Administration<br />

beinhalte und mit leichten Anpassungen<br />

weltweit in allen Kulturen<br />

funktioniere. Denn die Ansprüche<br />

der Menschen seien überall gleich:<br />

Anerkennung erhalten, auf etwas<br />

stolz sein können, gute Arbeit abliefern<br />

und einen Beitrag zur Gesellschaft<br />

leisten. Um diese Ansprüche<br />

zu befriedigen und gleichzeitig<br />

das Unternehmen auf eine<br />

gute Basis zu stellen, stehe eine<br />

Vielzahl bewährter Methoden und<br />

Werkzeuge bereit, die über Jahrzehnte<br />

entwickelt wurden.<br />

„Wir glauben an die <strong>Produktion</strong><br />

in Deutschland“, betonte Uwe Kreidel,<br />

Geschäftsführung Paul Hettich<br />

GmbH & Co. KG in Kirchlengern.<br />

Der Hersteller von Möbelbeschlägen<br />

setzt sich gegen asiatische Kopierer<br />

durch schnelle Innovationen<br />

und starke Markenwerte wie<br />

Qualität, Innovation, Kundennähe<br />

und Zuverlässigkeit durch. Mit einem<br />

hauseigenen Total-Productive-Management-Programm<br />

(TPM) arbeiten alle Mitarbeiter<br />

daran, jegliche Art von Verlusten<br />

und Verschwendung bei Mensch,<br />

Maschine und Material zu vermeiden.<br />

Der Generation Y muss das<br />

Warum erklärt werden<br />

„Der Mensch ist der entscheidende<br />

Faktor bei der erfolgreichen<br />

Umsetzung von TPM“, so die Überzeugung<br />

von Uwe Kreidel. Deshalb<br />

würden alle Mitarbeitenden inklusive<br />

Teilzeitkräften intensiv geschult,<br />

damit jeder in der Lage ist,<br />

Verschwendung zu erkennen und<br />

zu vermeiden. Schlüsselfiguren<br />

seien dabei die Führungskräfte,<br />

denen es obliege, die Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen und Vorbild<br />

zu sein.<br />

Als Irrweg betrachtet Anton Deißer,<br />

ehemaliger Fabrik-des-Jahres-<br />

Sieger und Plant Manager der B.<br />

Braun Medical AG in Escholzmatt,<br />

die Vorgehensweise, Mitarbeiter<br />

durch massiven Einsatz von Lean-<br />

Methoden zur ständigen Produktivitätssteigerung<br />

zu drängen. Deißer<br />

dreht in seinem Werk das ergebnisgetriebene<br />

Management<br />

um und setzt auf Sinnvermittlung<br />

und gesunden Menschenverstand.<br />

„Nur zufriedene Mitarbeiter sorgen<br />

für zufriedene Kunden. Dann<br />

sind auch Umfeld, Umwelt und<br />

letztendlich die Eigentümer zufrieden.<br />

Umsatz und Gewinn muss<br />

man sich immer noch erarbeiten -<br />

das Zusammenzählen der Ergebnisse<br />

ist dann nur noch Fleißaufgabe“,<br />

bringt es der Plant Manager auf<br />

den Punkt. Im Hinblick auf die<br />

nachkommende ‚Generation Y‘<br />

sieht Deißer zudem die dringende<br />

Notwendigkeit zum Wandel im<br />

Führungsverhalten. Die jungen<br />

Menschen seien auf der Suche<br />

nach dem „Why“, das heißt nach<br />

sinnvollen und spannenden Aufgaben<br />

bei gleichzeitiger hoher Eigenverantwortung.<br />

TPM sei eine<br />

ideale Philosophie, um Bedingungen<br />

schaffen, damit diese hohe Eigenmotivation<br />

entsteht.<br />

„TPM bietet einen ganz klar formulierten Nordstern“, sagte Professor Dr. Constantin<br />

May. Rechts: Rajesh Parim.<br />

Bild: Sabine Leikep<br />

Auch indische Firmen<br />

orientieren sich an TPM<br />

Über TPM-Aktivitäten in Indien<br />

berichtete Rajesh Parim, TPM Club<br />

India, Confederation of Indian Industry.<br />

Immer mehr indische Unternehmen<br />

würden erkennen, dass<br />

sich durch Reduzierung von Verlusten<br />

extra Gewinne erzielen lassen.<br />

Mit TPM sei man in der Lage,<br />

wirkungsvolle Standards aufrecht<br />

zu halten. Die Firmen orientierten<br />

sich dabei an dem etablierten<br />

TPM-Haus mit acht Säulen. Man<br />

konzentriere sich zunächst auf den<br />

Shopfloor, später kämen die Bereiche<br />

Sicherheit, Umwelt und Administration<br />

dazu. Die Ergebnisse der<br />

Maßnahmen seien nicht nur finanzieller<br />

Natur – es entstehe insgesamt<br />

eine vorteilhafte Konstitution<br />

des Unternehmens.<br />

Unternehmen, die sich ein Ziel<br />

setzen und wissen möchten, wo sie<br />

stehen, können sich für die Zertifizierung<br />

durch den Award for Operational<br />

Excellence bewerben. Der<br />

Award ist eine Art Navigationssystem<br />

auf dem Weg der kontinuierlichen<br />

Verbesserung. Die Auditoren<br />

der Jury bestätigen damit den Unternehmen,<br />

dass sie ihr Etappenziel<br />

erreicht haben. Silber-Awards<br />

gingen an die Teams von Continental<br />

Focus Factory Chassis & Safety<br />

Regensburg und Deutsche Solar<br />

GmbH, Werk Freiberg/Sachsen.<br />

Bronze-Awards erhielten in diesem<br />

Jahr Vertreter der Unternehmen<br />

KSB AG, Armaturenfertigung,<br />

Werk Pumpen und Armaturen<br />

Standard Frankenthal, der<br />

KAMAX-Werke Rudolf Kellermann<br />

GmbH & Co. KG Werk Osterode/<br />

Harz und der Krones AG, Werke<br />

Neutraubling und Nittenau.<br />

Preis-Gestaltung<br />

„Es gibt keinen Marktpreis“<br />

Gunnar Knüpffer, <strong>Produktion</strong> Nr.<br />

<strong>17</strong>, 2013<br />

Nach Einschätzung von Simon-<br />

Kucher & Partners hat auch die<br />

B2B-Branche in engen Märkten<br />

viel mehr Spielraum bei der<br />

Preisgestaltung, als gemeinhin<br />

angenommen wird.<br />

Bonn. Führungskräfte der B2B-<br />

Unternehmen stufen ihre eigene<br />

Preis-Gestaltung als mittelmäßig<br />

ein. Wären die Teilnehmer der<br />

B2B-Pricing Konferenz von Simon-<br />

Kucher & Partners Fußball-Manager,<br />

würden sich zwei Drittel im<br />

Pricing in der ‚Bundesliga‘ oder ‚2.<br />

Bundesliga‘ einstufen. Nur 6 %<br />

spielen in der ‚Champions League‘,<br />

glauben also, viel richtig zu machen.<br />

Hingegen gibt jeder Zehnte<br />

zu, nur in der Regionalliga zu spielen.<br />

Harald L. Schedl und Dr. Philip<br />

Grothe, Partner bei Simon-Kucher,<br />

stellten zu Beginn der Veranstaltung<br />

klar, dass Pricing unter Einsatz<br />

von professionellen Werkzeugen<br />

bei der Schaffung von Preistransparenz<br />

beginnen muss, um langfristige<br />

Erfolge zu bringen. Nur so<br />

seien systematische Preiserhöhungen<br />

überhaupt erfolgreich durchführbar.<br />

Dabei habe der Wettbewerb<br />

beim Pricing häufig weit weniger<br />

Einfluss, als man denken<br />

mag: „Es gibt sicher ein gewisses<br />

Marktpreisniveau. Aber es gibt kei-<br />

Jeder einzelne Verkauf habe seinen eigenen Preis, sagte Simon-Kucher-Partner<br />

Harald L. Schedl bei der B2B-Pricing-Konferenz der Beratung. Bild: Fotolia<br />

nen Marktpreis. Denn jeder einzelne<br />

Verkauf hat seinen eigenen<br />

Preis“, so Schedl. „Geht nicht, gibt’s<br />

nicht: Auch die B2B-Branche hat in<br />

engen Märkten noch viel mehr<br />

Preisspielraum als gedacht.“<br />

Laut Befragung vor Ort sehen die<br />

Teilnehmer die größten Herausforderungen<br />

beim Pricing in den Bereichen<br />

Preissetzung und -durchsetzung<br />

beim Kunden sowie der<br />

Entwicklung einer Preisstrategie.<br />

Für die Preisexperten von Simon-<br />

Kucher ist vor allem eine Veränderung<br />

in der Vertriebsarbeit der<br />

Unternehmen notwendig. Es reiche<br />

etwa nicht, Zielpreise festzule-<br />

gen, wenn sie vom Vertrieb nicht<br />

durchgesetzt werden. „Der Vertrieb<br />

hat eine Schlüsselrolle“, so<br />

Grothe. „Hier muss der Preis verteidigt<br />

werden, auch gegen den Widerstand<br />

der Kunden.“ Durch Rabatte<br />

erreiche man vielleicht mehr<br />

Absatz, aber nur kurzfristigen Gewinn.<br />

Auf lange Sicht verliere das<br />

Produkt aber an Wert und es drohten<br />

schmalere Margen. „Ihre Kunden<br />

kennen ihre Preise oft besser<br />

als Sie selbst und sind daher harte<br />

Verhandlungspartner.“ Entsprechend<br />

müsse der Vertrieb besser<br />

im kommerziellen Verhandeln geschult<br />

werden.<br />

Wuppertal. Der Wuppertaler Mittelstandsfinanzierer<br />

akf bank hat<br />

die Ernst Factoring GmbH mit Sitz<br />

in Hamburg übernommen. Damit<br />

erweitert der Finanzdienstleister<br />

sein Angebot und steigt in den<br />

Markt für Factoring ein.<br />

Die Ernst factoring GmbH finanziert<br />

mittelständische Unternehmen<br />

aus ganz Deutschland auf der<br />

Basis von Factoring. Sie hat ein aktuelles<br />

Ankaufvolumen von 75 Mio<br />

Euro. Das Angebot umfasst neben<br />

Full-Service mit Forderungsankauf,<br />

Ausfallversicherung und Debitorenmanagement<br />

auch Varianten<br />

wie Inhouse- und Reverse-<br />

Factoring.<br />

Der Gründer von Ernst Factoring,<br />

Volker Ernst, ist Vorstandsvor-<br />

Ernst factoring<br />

akf bank setzt auf Factoring<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Der Finanzdienstleister akf bank<br />

steigt in das Factoring-Geschäft<br />

ein. Aus diesem Grund erwarb das<br />

Wuppertaler Unternehmen die<br />

1998 gegründete Ernst factoring<br />

GmbH in Hamburg.<br />

sitzender des Bundesverbands<br />

Factoring für den Mittelstand<br />

(BFM). Ernst engagiert sich für hohe<br />

Qualitätsstandards beim Factoring<br />

und gute Rahmenbedingungen<br />

für Finanzierungen im Mittelstand.<br />

Künftig wird Volker Ernst die<br />

Ernst factoring GmbH als eigenständige<br />

Gesellschaft innerhalb<br />

der akf-Gruppe weiterführen. Von<br />

der akf Bank wird die Geschäftsführung<br />

des Factoring-Spezialisten<br />

um Folker Weise erweitet.<br />

Finanzierung entlang der<br />

Wertschöpfungskette<br />

Der Fokus von Ernst factoring<br />

liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen.<br />

Zusätzliche Aktivitäten<br />

sollen gestartet werden für<br />

neue Kundengruppen aus dem<br />

größeren Mittelstand und mit passenden<br />

Lösungen für die Umsatzfinanzierung.<br />

Künftig soll die Produktpalette<br />

der akf-Gruppe kombinierte<br />

Factoring-, Investitionsund<br />

Finanzierungskonzepte entlang<br />

der Wertschöpfungskette ermöglichen.<br />

Die akf bank in Wuppertal erwirbt die Ernst factoring GmbH.<br />

Bild: akf bank


25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />

Technische Details<br />

Speicher: 8 GB, erweiterbar mit<br />

microSD auf 64 GB<br />

Abmessungen: (B x H x T)<br />

337 x 230 x 11,6 mm<br />

Gewicht: 1,3 kg<br />

Prozessor: Dual-core A9, 1,6 GHz,<br />

Quad-Core GPU Mali 400 MP4<br />

Betriebssystem: Android 4.1<br />

Preis: 299,00 Euro<br />

Kontakt: www.archos.de<br />

Tablet bekommt Füße<br />

Das Tablet FamilyPad2 von Archos ist mit einem 13,3-Zoll-HD-Display, dem<br />

Betriebssystem Android 4.1 und einem leistungsstarken 1,6 GHz Dual-Core<br />

Prozessor ausgestattet. Das Tablet wird mit Standfuß ausgeliefert, der es in<br />

eine aufrechte Position bringt, um mehreren Personen gleichzeitig eine<br />

gute Sicht auf den Multitouch-Screen zu gewährleisten. Für Videokonferenzen<br />

mit Geschäftspartnern ist es mit der 702-p-Frontkamera und einer Rückkamera<br />

bestens ausgerüstet, so der Hersteller.<br />

Technische Details<br />

Bildprozessor: Digic 5<br />

Schärfeeinstellungen: TTL-CT-SIR<br />

mit CMOS-Sensor<br />

Messbereich: LW 1-20 (bei 23 °C<br />

mit Objektiv 50 mm 1:1,4; ISO 100)<br />

Suchertyp: Pentaspiegel<br />

Leitzahl des Blitzgerätes: 13<br />

Preis: 849,00 Euro<br />

Kontakt: www.canon.de<br />

Bild fügt sich selbst zusammen<br />

Die Digitalkamera mit Wechselobjektiv EOS 700D verfügt über einen<br />

18-Megapixel-CMOS-Sensor, viele Funktionen und Aufnahmemodi sowie eine<br />

Navigation per Touchscreen-Display. Mit der Funktion HDR-Gegenlichtaufnahme<br />

macht die Kamera drei Aufnahmen mit jeweils unterschiedlicher<br />

Belichtung und kombiniert diese anschließend zu einem Bild, das sich, so<br />

der Hersteller, durch eine hohe Detailzeichnung in Licht- und Schatten auszeichnet.<br />

Mit der automatischen Motiverkennung wird jede Szene analysiert<br />

und die optimale Einstellung hierfür automatisch eingestellt.<br />

Technische Details<br />

Prozessor: 1 GHz Takt<br />

Speicher: 4 GB interner Speicher<br />

mit MicroSD bis zu 32 GB<br />

Kamera: 2 Megapixel<br />

Gewicht: 145 Gramm<br />

Betriebssystem: Android 4.0<br />

Preis: 69,90 Euro<br />

Kontakt: www.coby.de<br />

Purer Bass-Genuss<br />

Der neue Bügel-Kopfhörer MDR-<br />

XB910 von Sony verfügt über die<br />

optimierte Advanced Direct Vibe<br />

Structur Technologie. Mit deren Hilfe<br />

sollen extreme Subbässe so satt<br />

und eindrucksvoll wie nie zuvor wiedergegeben<br />

werden können, so der<br />

Hersteller. Gleichzeitig würden die<br />

niedrigen und mittleren Frequenzen<br />

wunderbar harmonisch dargestellt.<br />

Die Kopfhörer werden mit zwei abnehmbaren<br />

Kabeln geliefert, einem<br />

normalen und einem mit Fernbedienung<br />

und Mikrofon, zur Anrufannahme<br />

und Start der Musikwieder-<br />

Unauffällig verkabeln<br />

Mit der Flexi-Slim-Kabellinie liefert Hama<br />

die passende Kabellösung für die eigenen<br />

flachen Wandhalterungen. Da diese es ermöglichen,<br />

den Fernseher extrem nah an<br />

der Wand zu platzieren, haben die notwendigen<br />

Kabel in der herkömmlichen Größe<br />

keinen Platz mehr. Die flachen HDMI- und<br />

Antennen-Kabel bieten laut Hersteller die<br />

Lösung, da deren Stecker im Verhältnis zu<br />

herkömmlichen Kabeln deutlich kleiner und<br />

auch für Anschlüsse auf der Rückseite des<br />

TVs geeignet sind.<br />

Technische Details<br />

Frequenz: 3 bis 28 000 Hz<br />

Empfindlichkeit: 106 dB/mW<br />

Impedanz: 24 Ω bei 1 kHz<br />

Max. Eingangsleistung: 3 000 mW<br />

Preis: 200,00 Euro<br />

Kontakt: www.sony.de<br />

gabe. So kann man den MP3-Player<br />

per Fingertipp steuern oder freihändig<br />

Telefonate über das Smartphone<br />

führen. Die Ohrmuschel lässt sich<br />

einklappen, wodurch der Kopfhörer<br />

schnell verstaut werden kann.<br />

Technische Details<br />

Methode: Thermozeilendruck<br />

Druckgeschwindigkeit: 150 mm/sec<br />

Punktdichte: 180 x 180 dpi<br />

Maße: (B x T x H) 145 x 195 x 148 mm<br />

Schneideeinheit: Partial Cut<br />

Preis: 930,00 Euro<br />

Kontakt: www.epson.de<br />

Drucker steuert Drucker<br />

Der Thermoetikettendrucker<br />

TM-L90-i von Epson kann Etiketten<br />

dank der intergrierten Lösung<br />

ePOS Print und einem integrierten<br />

Webserver ohne Druckertreiber direkt<br />

aus dem HTML5-kompatiblen<br />

Webbrowser heraus drucken. Zusätzlich<br />

ist es möglich, andere Epson-Drucker<br />

über den TM-L90 -i zu<br />

steuern, sodass diese ebenfalls<br />

treiberlos drucken können. Der<br />

Thermoetikettendrucker könne<br />

mit jedem Gerät und Betriebssystem<br />

verwendet werden, so Epson.<br />

Technische Details<br />

HDMI-Kabel für perfekte, hochauflösende<br />

Full-HD-Kino-Qualität<br />

4 096 x 2 160 (4K) Bildpunkte<br />

Optimale Bildqualität dank eingebautem<br />

Chip zur Datenkorrektur bei<br />

größeren Kabellängen<br />

Bildauflösung: 3 840 x 2 160 - 24<br />

Hz/25 Hz/30 Hz, 4 096 x 2 160 - 24 Hz<br />

Farbraum: 30/36/48 bit<br />

HDMI-CEC-Unterstützung (Consumer<br />

Electronics Control)<br />

Preis: ab 34,99 Euro<br />

Kontakt: www.hama.de<br />

MP3-Player im Tablet-Design<br />

Der MP3-Player MID4331-4 von Coby verfügt über Android 4.0, WLAN, eine<br />

2-Megapixel-Kamera und ein 4,3-Zoll-Display. Der MP3-Player ist mit einem<br />

1-GHz-Prozessor und einem internen Speicher von 4 GB, der sich um bis zu<br />

32 GB erweitern lässt, ausgestattet. Zusätzlich dazu kann man über den Aldiko<br />

eBook Reader Store auch eBooks auf dem Gerät lesen. Durch den<br />

G-Sensor können Videos und Foto-Slideshows betrachtet werden, die sich<br />

beim Drehen des Displays automatisch anpassen. Dank des vorinstallierten<br />

Browsers ist das Surfen über WLAN-Standards Wi-Fi 802.11 b/g/n im Netz<br />

möglich.<br />

Dilbert<br />

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erschienen bei Redline<br />

Wirtschaft im<br />

verlag moderne industrie,<br />

Landsberg.<br />

Zu bestellen unter<br />

Fax: 08191/125- 293;<br />

www.redline-wirtschaft.de<br />

Impressum<br />

Redaktion(08191-125-310)<br />

Chefredakteur:<br />

Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

stellv. Chefredakteur:<br />

Claus Wilk (-329)<br />

E-Mail: redaktion@produktion.de<br />

Redaktion (Print und Online):<br />

Susanne Bader (ba) -812, Klaus Hiemer (hi)<br />

-359, Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar<br />

Knüpffer (gk) -107, Annika Ostermeier (ao)<br />

-493, Sebastian Moser (sm) -443, Dietmar Poll<br />

(pd) -695, Sabine Spinnarke (sp) -445,<br />

Sekretariat:<br />

Tel. 08191/125-310, -442, -370, -303<br />

Fax: 08191/125-312<br />

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Internet: www.produktion.de<br />

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Andreas Karius (ks) -839<br />

Anzeigen(08191-125-370)<br />

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Anzeigenverkauf:<br />

Klaus Peter Egger -497, Erich Elster -816,<br />

Bettina Fischer -844,<br />

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Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />

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E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />

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Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />

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Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout:<br />

Andrea de Paly, Wolfgang Scheidle,<br />

Vera Fassbender<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise:<br />

wöchentlich, 51. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

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Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />

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32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Plus nur bei drei Werten<br />

Stefan Maichl,<br />

Senior-Analyst<br />

der LBBW<br />

Landsberg (gk). Der Aktienmarkt kam in der Berichtswoche<br />

erheblich unter Druck. Sowohl der<br />

DAX als auch der Maschinenbau-Aktien-indeX von<br />

<strong>Produktion</strong> und LBBW gaben um 5 % nach. Enttäuschende<br />

Konjunkturdaten aus den USA, Deutschland<br />

und China sorgten für eine schlechte Stimmung.<br />

Der Bombenanschlag in Boston verunsicherte<br />

zudem. Die Nervosität am Markt nahm<br />

wieder deutlich zu, was insbesondere bei konjunktursensiblen<br />

und weniger liquiden Werten zu erheblichen<br />

Kursabschlägen führte. Nur drei Einzelwerte<br />

aus dem Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

schafften ein Kursplus. Die Aussicht auf fundamental<br />

schwache Quartalszahlen belastete die<br />

Aktie des LED-Anlagenbauers Aixtron. Darüber<br />

hinaus beunruhigten Meldungen über hohe Preiszugeständnisse<br />

im chinesischen LED-Anlagenmarkt.<br />

Der schwindende Konjunkturoptimismus<br />

drückte die Aktie von Heidelberger Druck, die den<br />

seit Mitte März intakten Abwärtstrend fortsetzte.<br />

Konjunktur wieder aufwärts gerichtet<br />

Quelle: picture/alliance&dpa/infografik<br />

Landsberg (gk). Die an der Gemeinschaftsdiagnose beteiligten<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute haben in Berlin ihr Frühjahrsgutachten<br />

vorgestellt. Nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums<br />

ist die Konjunktur in Deutschland im Frühjahr 2013 wieder<br />

aufwärts gerichtet. Laut Prognose der Institute wird das Bruttoinlandsprodukt<br />

im laufenden Jahr preisbereinigt um 0,8 % zunehmen.<br />

Witterungsbedingt sei das Wachstum im ersten Quartal 2013<br />

noch gedämpft. Insgesamt gewinne die Konjunktur im Jahresverlauf<br />

dann an Fahrt. Impulse kämen nach Einschätzung des Ministeriums<br />

zunächst von den privaten und staatlichen Konsumausgaben.<br />

Allmählich belebten sich die Ausrüstungsinvestitionen auch<br />

vor dem Hintergrund der wieder anziehenden Auslandsnachfrage.<br />

Für das Gesamtjahr 2014 erwarten die Institute eine Beschleunigung<br />

des Wachstums auf 1,9 %.<br />

Dow Jones<br />

15000<br />

14800<br />

14600<br />

14400<br />

14200<br />

14000<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

25.03.<br />

28.03.<br />

Hang Seng<br />

23000<br />

22600<br />

22200<br />

21800<br />

21400<br />

21000<br />

25.03.<br />

28.03.<br />

08.04.<br />

08.04.<br />

15.04.<br />

15.04.<br />

22.04.<br />

22.04.<br />

Maschinenbau-<br />

Aktien-indeX<br />

DAX 30<br />

A M J J A S O N D J F M A<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Name<br />

Indexmitglied<br />

Euro Stoxx<br />

2850<br />

2770<br />

2690<br />

2610<br />

2530<br />

2450<br />

25.03.<br />

TecDax<br />

960<br />

940<br />

920<br />

900<br />

880<br />

860<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

11.04.<br />

25.03.<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

18.04.<br />

28.03.<br />

28.03.<br />

Wochen<br />

performance<br />

(in %)<br />

08.04.<br />

08.04.<br />

15.04.<br />

15.04.<br />

22.04.<br />

22.04.<br />

1 Jahr<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio.)<br />

AIXTRON (XET) TecDAX 11,52 9,80 -14,9% 1000<br />

BAUER (XET) SDAX 20,00 19,69 -1,6% 337<br />

DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 18,52 <strong>17</strong>,75 -4,1% 243<br />

DEUTZ (XET) SDAX 4,14 3,79 -8,5% 458<br />

DUERR (XET) MDAX 84,11 82,96 -1,4% 1435<br />

GEA GROUP (XET) MDAX 26,35 25,50 -3,2% 4908<br />

GESCO (XET) SDAX 75,02 72,00 -4,0% 239<br />

GILDEMEISTER (XET) MDAX 15,99 15,26 -4,6% 918<br />

HEIDELBERGER DRUCK (XET) SDAX 1,77 1,53 -13,7% 359<br />

JENOPTIK (XET) TecDAX 8,13 8,12 -0,1% 465<br />

JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 33,83 30,30 -10,4% 485<br />

KOENIG & BAUER (XET) SDAX <strong>17</strong>,90 18,38 2,7% 303<br />

KRONES (XET) MDAX 57,74 55,35 -4,1% <strong>17</strong>47<br />

KUKA (XET) MDAX 34,01 32,30 -5,0% 1095<br />

LPKF LASER & ELTN. (XET) TecDAX 20,10 18,43 -8,3% 205<br />

MAN (XET) MDAX 84,40 83,80 -0,7% 11814<br />

MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 76,98 73,75 -4,2% 3835<br />

NORDEX (XET) TecDAX 5,26 4,94 -6,2% 363<br />

NORMA GROUP (XET) MDAX 26,09 23,29 -10,7% 742<br />

PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 93,50 90,57 -3,1% 894<br />

RATIONAL (XET) MDAX 233,00 226,00 -3,0% 2570<br />

SALZGITTER (XET) MDAX 31,05 28,73 -7,5% <strong>17</strong>27<br />

SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 34,00 34,50 1,5% 212<br />

SIEMENS (XET) DAX 82,27 77,02 -6,4% 67855<br />

SMT SCHARF (XET) SDAX 24,78 22,91 -7,5% 96<br />

SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 9,04 8,33 -7,9% 159<br />

THYSSENKRUPP (XET) DAX 14,20 13,16 -7,3% 6771<br />

VOSSLOH (XET) SDAX 80,96 78,54 -3,0% 1047<br />

WACKER NEUSON (XET) SDAX 11,20 10,86 -3,1% 761<br />

WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 38,44 39,25 2,1% 1298<br />

Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />

Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />

Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />

Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />

Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf, Deutsche Beteiligungen,<br />

MTU Aero Engines, Schaltbau Holding, LPKF Laser & Electronics sowie SMT Scharf.<br />

Energie & Rohstoffe<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

114<br />

111<br />

108<br />

105<br />

102<br />

99<br />

108,30<br />

25.03.<br />

28.03.<br />

05.04.<br />

15.04.<br />

99,70<br />

22.04.<br />

Anglo American baut<br />

mehr Kupfer und Eisen ab<br />

Landsberg (DJ/BL). Der britischsüdafrikanische<br />

Rohstoffkonzern<br />

Anglo American hat im ersten<br />

Quartal dieses Jahres seine <strong>Produktion</strong><br />

von Kupfer, Eisenerz und<br />

Diamanten kräftig gesteigert. Dagegen<br />

stagnierte die Kohleförderung.<br />

Auch Nickel und Platin baute<br />

das Unternehmen weniger ab als<br />

im Vorjahr. Zugleich verkündete<br />

Anglo American Fortschritte bei<br />

seinem ins Schlingern geratenen<br />

Vorzeigeprojekt der brasilianischen<br />

Minas-Rio-Eisenerzmine.<br />

Ende 2014 soll dort nach einigen<br />

Anlaufschwierigkeiten das erste<br />

Eisenerz gefördert werden.<br />

Rohstoffpreise<br />

Aluminium je Tonne: 1887,00 $<br />

Kupfer je Tonne: 6975,00 $<br />

Gold je Feinunze: 1427,05 $<br />

Silber je Feinunze: 23,60 $<br />

Nickel je Tonne: 11545,46 €<br />

Zinn je Tonne: 15836,47 €<br />

Umrechnungskurse<br />

€ 1,31 $ € 70,67 Rupie<br />

€ 130,24 Yen € 41,25 Rubel<br />

€ 8,06 Yuan € 4,10 Zloty<br />

€ 0,86 £ € 298,35 Forint<br />

Konjunktur und Märkte<br />

USA: Wachstumsimpulse<br />

in Europa gefordert<br />

Landsberg (Dj/BL). Da die wirtschaftliche<br />

Erholung in den USA<br />

eng mit der Entwicklung in Europa<br />

verknüpft ist, wird der US-Finanzminister<br />

Jacob Lew bei den Tagungen<br />

von Internationalem Währungsfonds<br />

(IWF) eine stärker<br />

wachstumsfördernde Politik in<br />

Europa fordern.<br />

Deutschlands Kreditwürdigkeit<br />

Herabstufung abgewehrt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

landsberg (DJ/BL). Nachdem am<br />

Mittwoch die Abstufung Deutschlands<br />

durch die kleine Ratingagentur<br />

Egan-Jones die Börse belastet<br />

hatte, hat Moody‘s eine Lanze für<br />

die Kreditwürdigkeit der Bundesrepublik<br />

gebrochen. Moody‘s bewertet<br />

die Bonität des Zugpferds<br />

Branchenbarometer<br />

Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />

Abschwächung der<br />

US-Wirtschaft<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Importe 2012 Investitionen 2012<br />

Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />

Belgien -0,2 0,7<br />

Dänemark 0,3 1,4<br />

Estland 2,5 3,1<br />

Finnland 0,1 0,8<br />

Frankreich 0,1 0,3<br />

Irland 0,4 1,1<br />

Italien -2,4 -1,0<br />

Kroatien -1,9 0,0<br />

Lettland 4,3 3,6<br />

Litauen 2,9 3,1<br />

Luxemburg 0,4 0,7<br />

Niederlande -1,0 -0,5<br />

Norwegen 3,2 2,5<br />

Österreich 0,8 1,0<br />

Polen 2,0 1,8<br />

Portugal -3,0 -1,5<br />

Schweden 1,1 1,6<br />

Schweiz 1,0 1,4<br />

Slowakei 2,5 2,1<br />

Slowenien -2,0 -1,5<br />

Spanien -1,4 -1,6<br />

Tschechische Rep. -1,0 0,7<br />

Ungarn -1,6 -0,2<br />

Ver. Königreich 0,0 1,0<br />

Landsberg (DJ/BL). Der Index der<br />

Frühindikatoren für die Entwicklung<br />

der US-Wirtschaft deutet auf<br />

eine Abschwächung hin. Dieser fiel<br />

im März um 0,1 %, wie das Forschungsinstitut<br />

Conference Board<br />

mitteilte. Volkswirte hatten dagegen<br />

mit einem Anstieg um 0,2 %<br />

gerechnet.<br />

der Eurozone mit der Bestnote<br />

AAA, allerdings mit negativem<br />

Ausblick. Der Ausblick war im Juli<br />

2012 auf negativ von zuvor stabil<br />

gesenkt worden, was mit der hohen<br />

Unsicherheit über die Risiken der<br />

Schuldenkrise in Europa begründet<br />

worden war, da Deutschland<br />

der größte Gläubiger ist.<br />

Marktpotenzial<br />

Medizintechnik<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Die Ampeln stehen bei der Medizintechnik in vielen Ländern auf Grün. Die<br />

Branche verspricht Wachstum, nur in wenigen Ländern ist der Ausblick negativ.<br />

China bleibt wichtigster<br />

Wachstumstreiber<br />

Landsberg (DJ/BL). China wird<br />

trotz enttäuschender Zahlen aus<br />

dem ersten Quartal der wichtigste<br />

Wachstumstreiber bleiben. Der<br />

Asienchef des Internationalen<br />

Währungsfonds (IWF) sieht die<br />

zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde<br />

in der Spur, dieses Jahr 8 %<br />

Wachstum zu erreichen.

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