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Ausgabe - 17 - Produktion

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24 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong><br />

Orbitalschweissen<br />

Der idealen Schweißnaht sehr nahe<br />

Berhnahrd Foitzik<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Für Schweißarbeiten beim Bau des neuen unterirdischen Gasspeichers<br />

der Wiener Energiespeicher GmbH griff die Cofely Gebäudetechnik<br />

GmbH auf das Know-how von Kemppi zurück.<br />

Langgöns (ba). Für den neuen<br />

Wiener Gasröhrenspeicher waren<br />

insgesamt 540 Rohre mit einer<br />

Gesamtlänge von circa 8 700 m,<br />

einem Durchmesser von 1 520 mm<br />

und einer Wandstärke von<br />

19,4 mm zu verschweißen. Viel<br />

Zeit blieb nicht, das Schweißverfahren<br />

auszuwählen. Es kam nur<br />

das Orbitalschweißen in Frage –<br />

ein Verfahren, mit dem Cofely in<br />

einem früheren Projekt mit anderem<br />

Equipment nicht gerade gute<br />

Erfahrungen gemacht hatte.<br />

Jeder der Traktoren hat einen<br />

eigenen Ring als Laufbahn<br />

Schweißversuche wurden direkt<br />

bei Cofely gemacht, das Schweißpersonal<br />

gleichzeitig intensiv geschult.<br />

Tatkräftige Hilfe kam sowohl<br />

von Kemppi selbst als auch<br />

von Rothberger, dem regionalen<br />

Kemppi-Handelspartner. Im Vergleich<br />

zu den Jahre zurückliegenden<br />

Versuchen mit Orbitalschweißen<br />

gab es zwei entscheidende<br />

Verbesserungen: die höhere Prozesssicherheit<br />

und die stabilere<br />

Die mit Geräten von Kemppi erzeugten<br />

Schweißnähte überzeugen auch<br />

durch eine besonders geringe Nahtüberwölbung.<br />

<br />

Bild: Kemppi<br />

Führung des Fahrwerkes. Bei der<br />

eingesetzten Technik von Gullco<br />

International hat jeder der Traktoren<br />

seinen eigenen Ring als Laufbahn.<br />

Zehn Stunden pro Tag, maximal<br />

50 Stunden pro Woche waren die<br />

Schweißgeräte im Einsatz. Begrenzendes<br />

Kriterium: die personellen<br />

Kapazitäten. Als Schweißstromquelle<br />

diente eine FastMIG<br />

Pulse 450 W, eine Stromquelle, die<br />

jederzeit eine volle Kontrolle über<br />

die Schweißarbeiten erlaubt. Für<br />

die Schweißgeräte wurden aus<br />

Kostengründen nur die Kennlinien<br />

implementiert, die tatsächlich<br />

erforderlich waren. Kemppi hält<br />

auf diese Weise nicht nur die Komplexität<br />

gering, sondern liefert eine<br />

ganz individuelle Ausstattung.<br />

Zum Zünden des Lichtbogens<br />

hatte Kemppi noch eine kleine<br />

Änderung vorgenommen. „Sehr<br />

komfortabel“ findet es Cofely-<br />

Montageleiter Josef Bugl, wenn<br />

mit dem Start des Traktors auch<br />

der Lichtbogen gezündet wird.<br />

Optional könnte man auch noch<br />

eine Verzögerungszeit eingeben.<br />

In der Steuerung der Schweißstromquelle<br />

wurden zwei Kanäle<br />

belegt. Die Daten des einen Kanals<br />

dienten ausschließlich dem automatisierten<br />

Orbitalschweißen.<br />

Auf dem zweiten Kanal speicherte<br />

man die Parameter für das manuelle<br />

Schweißen der Endkappen.<br />

Schweißparameter im engen<br />

Toleranzbereich vorgegeben<br />

Was Bugl besonders beeindruckt<br />

hat, ist die Art, wie die<br />

Schweißparameter vorgegeben<br />

werden: „Wir geben die Schweißparameter<br />

nur innerhalb eines<br />

engen Toleranzbereiches frei, so<br />

dass auf der Baustelle wirklich nur<br />

mit den für das Verfahren freigegebenen<br />

Werten gearbeitet wird.“<br />

Dazu wurde in der Setup-Box für<br />

den Schweißstrom von 200 A nur<br />

eine Schwankungsbreite von 15 %<br />

freigegeben. Die Bandbreite von<br />

Viel Arbeit für die Schweißgeräte von Kemppi brachte der Neubau des unterirdischen Gasspeichers der Wiener Energiespeicher<br />

GmbH. Insgesamt waren 540 Rohre mit einer Gesamtlänge von 8 700 m zu verschweißen.<br />

Bild: Kemppi<br />

-5 % bis +10 % wurde aus Qualitätsgründen<br />

so eng gelegt. Bugl:<br />

„Bei größeren Toleranzen besteht<br />

die Gefahr von Verbindungsfehlern.“<br />

Bei der von Cofely gewählten<br />

Konfiguration können die Parameter<br />

also gar nicht aus dem Ruder<br />

laufen.<br />

Gerade das Orbitalschweißen,<br />

so Norbert Pfleger, Verkaufsrepräsentant<br />

von Kemppi und gelernter<br />

Schweißer, eigne sich für<br />

so enge Vorgaben, wobei die<br />

Kemppi-Schweißstromquelle die<br />

Pendelbreite, Pendelgeschwindigkeit<br />

und damit die Schweißgeschwindigkeit<br />

insgesamt regle.<br />

Eine Setup-Box gibt es für jede<br />

Stromquelle, von denen insgesamt<br />

sechs Einheiten auf der<br />

Baustelle zum Einsatz kamen.<br />

Diese Boxen werden jedoch nach<br />

Eingabe der Parameter und dem<br />

Teachen der Stromquelle wieder<br />

entfernt und nur die Verantwortlichen<br />

haben darauf Zugriff und<br />

können Änderungen vornehmen.<br />

Der Ablauf der einzelnen<br />

Schweißschritte war durchaus<br />

klassisch: Die Rohre wurden auf<br />

140 °C vorgewärmt, geheftet,<br />

und mit Füll- und Decklagen ausgeschweißt.<br />

Geringe Nahtüberwölbung<br />

senkt die Kosten erheblich<br />

Die Orbitalschweißanlage war<br />

so konzipiert, dass ein schneller<br />

Wechsel gegeben war. Besondere<br />

Aufmerksamkeit erforderte die<br />

Wahl des Fülldrahtes. Pfleger:<br />

„Für den Prozess war ein Fülldraht<br />

mit schnell erstarrendem Schlackensystem<br />

erforderlich, denn die<br />

beiden Traktoren sollten von<br />

sechs bis zwölf Uhr schweißen“ –<br />

und das möglichst zügig. Immerhin<br />

liefen rund 7 t Schweißdraht<br />

mit einer Geschwindigkeit von bis<br />

zu 6,8 m/min durch die MXF-<br />

65-Drahtvorschubgeräte. Für die<br />

V-Naht wurde ein herkömmliches<br />

Schutzgas M21 eingesetzt.<br />

Josef Bugl, seit 1984 im Unternehmen,<br />

hat schon einige Kilome-<br />

ter Schweißnähte in seinem Leben<br />

gesehen. Aber was seine Leute mit<br />

der Kemppi-Ausrüstung hinbekommen<br />

haben, nötigt ihm großen<br />

Respekt ab: „Unsere Schweißnähte<br />

sind nur ganz leicht erhaben.<br />

Damit sind wir der idealen<br />

Schweißnaht sehr nahe.“ Die geringe<br />

Nahtüberwölbung hat<br />

durchaus auch wirtschaftliche Aspekte.<br />

Denn eine nur 1 mm höhere<br />

Naht hätte schon 10 % mehr Nahtvolumen<br />

bedeutet<br />

Doch nicht erst die fertige Naht<br />

galt es zu überprüfen. Nach 30 %<br />

Nahtfüllung gab es jeweils einen<br />

Isotopentest sowie eine visuelle<br />

Kontrolle durch den Schweißtechnologen.<br />

Die fertigen Schweißnähte<br />

unterzog man einer Ultraschallprüfung<br />

und auch sie wurden<br />

noch einmal vom Technologen<br />

in Augenschein genommen.<br />

www.kemppi.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis Material ✔<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit ✔<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Werkzeugmaschinen<br />

Chiron präsentiert neue Bearbeitungszentren für Einsteiger<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />

Mit der Premiere seiner neuen Produktlinie ‚baseline‘ auf der Hausmesse<br />

‚Open House‘ hat Chiron die Branche überrascht. Damit will Chiron<br />

vor allem Lohnfertiger und Jobshopper ansprechen.<br />

Tuttlingen (sm). Sieben Modelle<br />

bilden das Programm der neuen<br />

Produktlinie ‚baseline‘, mit der<br />

Chiron-Kunden den kostengünstigen<br />

Einstieg in die Technologie<br />

seiner Präzisions-Fertigungszentren<br />

ermöglichen will. Mit dem<br />

Zusatz ‚baseline‘ angeboten werden<br />

die Modelle FZ12 FX, FZ15W,<br />

Mill FX 800 in jeweils zwei Varianten<br />

und die Mill 2000.<br />

Alle Modelle sind fertig vorkonfiguriert<br />

und lassen sich laut Chiron<br />

universell und flexibel einsetzen.<br />

Die ‚baselines‘ seien vollwertige<br />

Chiron-Fertigungszentren und aus<br />

den gleichen Original-Komponenten<br />

gefertigt, wie die Standardmaschinen<br />

und die für spezielle Fertigungsprozesse<br />

entwickelten Turnkey-Modelle.<br />

Unter den sieben<br />

baseline-Neuheiten, die alle einspindelig<br />

sind, findet der Kunde<br />

5-Achs-Ausführungen, Modelle<br />

mit Werkstückwechseleinrichtung<br />

und verschiedenen Steuerungen<br />

sowie Ausführungen mit unterschiedlichen<br />

Werkzeugwechslern.<br />

Mit den Neuheiten, die dank ihrer<br />

einheitlichen Konfiguration besonders<br />

schnell lieferbar sind,<br />

spricht Chiron vor allem Lohnfertiger<br />

und Jobshopper an.<br />

www.chiron.de<br />

Effizienz-Navi<br />

Preis<br />

✔ Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Sieben Modelle<br />

bilden das Programm<br />

der neuen<br />

Produktlinie<br />

‚baseline‘, mit der<br />

Chiron Kunden<br />

den kostengünstigen<br />

Einstieg in die<br />

Technologie seiner<br />

Präzisions-Fertigungszentren<br />

ermöglichen<br />

will.<br />

<br />

Bild: Chiron

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