Ausgabe - 17 - Produktion
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25. April 2013 · Nr. <strong>17</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 27<br />
Lagermodernisierung<br />
Kaizen im Materialfluss verwirklicht<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Zur Optimierung der innerbetrieblichen Logistik hat der Baumaschinenhersteller<br />
Komatsu für sein Hanomag-Werk in Hannover den<br />
Wareneingang sowie den Warenverteiler für die Hochregallagergassen<br />
durch die HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH gestalten lassen.<br />
Simulation von<br />
Wareneingang,<br />
Verteilersystem<br />
und Hochregallager<br />
bei Komatsu<br />
Hanomag.<br />
Bild: HaRo Anlagen- und<br />
Fördertechnik GmbH<br />
Rüthen (rm). Im Werk in der niedersächsischen<br />
Landeshauptstadt<br />
werden vorrangig Radlader in unterschiedlichsten<br />
Größen gefertigt.<br />
In den Fertigungs- und Montagestraßen<br />
wird das Prinzip Lean<br />
Production angewandt. Zuletzt hat<br />
Komatsu ein Hochregallager für<br />
die umfassende Materialversorgung,<br />
mit hohem Überseeanteil<br />
aus Japan, in Betrieb genommen.<br />
Nun sollten der Wareneingang<br />
und die Warenzuführung zum<br />
Hochregal automatisiert werden.<br />
Denn der Wareneingang sollte eine<br />
geordnete Struktur und damit hohe<br />
Transparenz ermöglichen.<br />
Durch einen Verteiler für die einzelnen<br />
Regalgassen wollte Komatsu<br />
Hanomag weniger Gabelstaplerverkehr<br />
sowie eine hohe Zielsi-<br />
Kaizen im Materialfluss<br />
Im Rahmen eines ständigen Verbesserungsprozesses<br />
hat Komatsu<br />
Hanomag Wareneingang und –<br />
verteilung im Werk Hannover mit<br />
Technik von HaRo automatisiert:<br />
▶▶<br />
Automatisierter Wareneingang<br />
▶▶<br />
Verteiler auf die Hochregalgassen<br />
▶▶<br />
Weniger Staplerverkehr<br />
▶▶<br />
Hoher Automatisierungsgrad<br />
▶▶<br />
Fördergewichte 100 bis 1200 kg<br />
cherheit erreichen. Die Warenströme<br />
wurden durch HaRo – Komatsu<br />
Hanomag hat bereits mehr als 15<br />
Jahre Kontakt mit dem Unternehmen<br />
– mithilfe von Simulationsprogrammen<br />
analysiert. Nach einer<br />
Untersuchung der Arbeitsplatzgestaltung<br />
erfolgte der Startschuss<br />
für das Projekt.<br />
Ein Transferwagen bedient<br />
sieben Lagergassen<br />
Im Außengelände werden die<br />
ankommenden Lkws entladen, die<br />
Transporteinheiten – Palettenware<br />
und Gitterboxen – per Flurförderzeug<br />
direkt und ohne Zwischenlagerung<br />
auf den I-Punkt der HaRo-<br />
Anlage verbracht. Hierbei wurde<br />
die Gabelstapler-Aufgabe besonders<br />
sorgfältig konstruiert. Robuste<br />
Rammschütze und Einlaufführungen<br />
schützen die automatische<br />
Anlage vor Beschädigungen. Ebenso<br />
widerstandsfähige Rollenbahnen<br />
mit dem Quickflex-System von<br />
HaRo sowie spezielle Sensorik unterstützen<br />
auch bei widrigen Wetterverhältnissen<br />
einen störungsfreien<br />
Lauf. Fördergüter von 100 bis<br />
1200 kg Gewicht können sicher<br />
transportiert werden. Ein automatischer<br />
Anlauf mit Sicherheitsabfragen<br />
erleichtert dem Gabelstaplerfahrer<br />
die Arbeit. Zug um Zug<br />
kann er den Lkw schnell entleeren.<br />
Nach einer Staustrecke von mehreren<br />
Palettenplätzen erfolgt die<br />
Einschleusung in das Werk, wobei<br />
ein Schnelllauftor als Kälte- und<br />
Zugluftschutz auf den Anlagentakt<br />
abgestimmt ist. Die Verteilung zu<br />
den Arbeitsplätzen wird nach einer<br />
weiteren Staustrecke durch Kettenförderer<br />
KF3D und Exzenter-<br />
Stationen EXE140 erledigt.<br />
Die Kettenförderer sind durch<br />
Systembleche verkleidet, was die<br />
Sicherheit verbessert. Die breite<br />
Duplexkette mit stabilen Führungen<br />
ermöglicht exakte Positionierungen,<br />
so HaRo. Spezielle Übergabestränge<br />
mindern den Polygoneffekt<br />
der Ketten. Elektromotorische<br />
Exzenterheber in spielfreier Ausführung<br />
bewirken eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />
und übergeben<br />
die Eingangsware an wartungsfreie<br />
Gefällebahnen RFL, welche am<br />
Auslauf sanft abbremsen. Das<br />
leichte Gefälle lässt trotz hoher<br />
Fördergutgewichte auch ein manuelles<br />
Zurückschieben zu, sodass<br />
die Mitarbeiter immer ergonomische<br />
Greifgeometrien für die Auftragsbearbeitung<br />
vorfinden.<br />
An insgesamt fünf Stationen<br />
wird die Ware geprüft, vorkommissioniert,<br />
mit einem Barcodelabel<br />
versehen und abschließend von<br />
Flurförderzeugen übernommen.<br />
Dabei können verschiedene Versorgungsstrategien<br />
der Arbeitsplätze<br />
an der zentralen Steuerung<br />
– sie kommt ebenfalls von HaRo -<br />
per Display schnell und komfortabel<br />
eingestellt werden.<br />
Energieeffiziente Hauptantriebe<br />
und Laserpositionierung<br />
Die vorkommissionierte, mit<br />
Barcode versehen Ware an die<br />
Übergabepunkte des Hochregallagers<br />
zu fördern, war eine weitere<br />
Aufgabenstellung für HaRo. Der<br />
Gabelstapler übergibt das Transportgut<br />
an einer zentralen Aufgabestation<br />
an eine Staustrecke mit<br />
Kettenförderer KF3D. Auch hier<br />
unterstützt ein robuster Rammschutz<br />
mit integriertem Positionierwinkel<br />
eine präzise Übernahme.<br />
Zeitsparend ist der schnelle<br />
automatische Anlauf der Anlage,<br />
abgesichert mittels entsprechender<br />
Sensorik. Auch die Kettenförderer<br />
in der Staustrecke sind mit<br />
Systemblechen verkleidet. In Verbindung<br />
mit einer entsprechenden<br />
Not-Aus-Strategie konnte an<br />
dieser Stelle auf großräumige<br />
Schutzumzäunung verzichtet<br />
werden.<br />
Am Auslauf der Pufferstrecke<br />
wird die Transporteinheit gescannt<br />
und vereinzelt an den Transferwagen<br />
QWA übergeben. Direkt nach<br />
der Abgabe auf den Transferwagen<br />
wird ein zweiter Brandabschnitt<br />
gequert. HaRo übernahm die Abstimmung<br />
mit dem Brandschutztor<br />
und den bestehenden Auflagen<br />
für eine Zertifizierung. Eine Transferzeit<br />
von 80 s pro Ladungseinheit<br />
bei einem Einsatzbereich von nahezu<br />
65 m bedingte eine besondere<br />
Shuttle-Konstruktion.<br />
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Werkzeugdatenverwaltung<br />
Nahtlose Integration – weltweite Verfügbarkeit<br />
<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>17</strong>, 2013<br />
Der Kran- und Verzahnungsspezialist Liebherr setzt die Werkzeugdaten-<br />
Verwaltungssoftware TDM bei der Fertigungsplanung und CAD/CAM-Simulation<br />
ein, wo sie sich nahtlos in die eigenen Abläufe integrieren lässt.<br />
Tübingen (rm). Ob Werkzeuge,<br />
Vorrichtungen, Prüfmittel, Rüstund<br />
Spannmittel und deren Daten<br />
– die modulare TDM-Software ist<br />
für den weltweiten Einsatz gerüstet.<br />
Beispielsweise stehen damit an<br />
allen Standorten eines Unternehmens<br />
aktuelle und präzise Werkzeugdaten<br />
bereit. Mit 3D-Modellen<br />
können NC-Programmierer<br />
und Zerspaner weltweit <strong>Produktion</strong>sabläufe<br />
mit höherer Präzision<br />
Weltweit verfügbar<br />
Liebherr kann mit der Werkzeugdaten-Verwaltungssoftware<br />
von<br />
TDM Daten auch für andere Anwendungen<br />
weltweit nutzen:<br />
▶▶<br />
3D-Modelle aus 2D-Zeichnungen<br />
▶▶<br />
Datenkonverter integriert<br />
▶▶<br />
Werkzeugdaten live aktualisieren<br />
▶▶<br />
Datenübertragung verschlüsselt<br />
▶▶<br />
Multikatalogsuche<br />
▶▶<br />
Schneller Datenimport/-export<br />
simulieren und realitätsgetreue<br />
Modelle für ihre Kollisionsbetrachtung<br />
errechnen.<br />
Bei Liebherr profitieren nicht<br />
nur Programmierung, Lagerhaltung<br />
und Voreinstellung von der<br />
Durchgängigkeit der digitalen<br />
Werkzeugverwaltung – auch Liftsysteme<br />
und Vending-Automaten<br />
sind über TDMstoreasy direkt angebunden.<br />
Mitarbeiter können<br />
Werkzeugdaten live im System aktualisieren<br />
und pflegen. Die aktualisierten<br />
Werkzeug- und Technologiedaten<br />
sind dann weltweit sofort<br />
nutz- und abrufbar.<br />
TDM Global Line als Add-on ab<br />
Version 4.6 läuft auf der gleichen<br />
Datenbank wie die Basisinstallation.<br />
Die weltweite Datenübertragung ist<br />
voll verschlüsselt und wird zudem<br />
komprimiert, um einen schnellen<br />
Abruf der Daten zu ermöglichen.<br />
Alle Werkzeugdaten inklusive der<br />
3D-Modelle der Werkzeuge sind in<br />
Sekundenschnelle auf dem Bildschirm<br />
zu sehen. Durch den Einsatz<br />
eines Application Servers ist das gesamte<br />
System einfach skalierbar.<br />
Um 3D-Modelle aus den 2D-<br />
Zeichnungen der Werkzeuge erstellen<br />
zu können, enthält die<br />
Software einen 2D/3D-Rotationsgenerator.<br />
Bei rotationssymmetrischen<br />
Werkzeugen erstellt der<br />
Nutzer eine 2D-Hüllkontur, markiert<br />
die Schneide, und nach einem<br />
Klick generiert TDM daraus das<br />
komplette 3D-Modell des Werkzeugs.<br />
Für die weitere Arbeit in einer<br />
CAD/CAM-Software enthält<br />
die Software zahlreiche Konverter.<br />
Zukünftig gibt es eine Suche<br />
über alle Werkzeugkataloge<br />
Damit lassen sich die 3D-Modelle<br />
einfach in viele gängige Programmiersysteme<br />
exportieren und für<br />
die jeweils eingesetzte Fertigungssimulation<br />
verwenden. Präzise<br />
Werkzeugmodelle unterstützen<br />
eine genauere virtuelle Abbildung<br />
des <strong>Produktion</strong>sprozesses.<br />
Zukünftig wird die Version 4.6<br />
von TDM eine Multikatalogsuche<br />
enthalten, mit der über alle vorhandenen<br />
Werkzeugkataloge<br />
schnell und einfach nach Werkzeugen<br />
gesucht werden kann. Anschließend<br />
lässt sich die Suche<br />
weiter eingrenzen, indem die passenden<br />
Ergebnisse per Mausklick<br />
aufgerufen werden. Zudem wird es<br />
weitere Möglichkeiten geben,<br />
Werkzeugdaten zu importieren.<br />
Beispielsweise können dann mit<br />
dem I-PAC Downloader von einer<br />
Homepage Werkzeuge geladen<br />
und in einem Zug importiert werden.<br />
Per Tool Loader lassen sich<br />
Bei Liebherr sind<br />
neben Programmierung,<br />
Lagerhaltung<br />
und<br />
Voreinstellung<br />
sogar Liftsysteme<br />
und Vending-Automaten<br />
in die digitale<br />
Werkzeugverwaltung<br />
eingebunden.<br />
Werkzeugdaten von Lieferanten<br />
anfordern und importieren.<br />
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Bild: Liebherr