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Ausgabe - 12 - 2012 - Produktion

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Euro 2,80<br />

22. März 20<strong>12</strong> · Nummer <strong>12</strong> www.produktion.de<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

Fragebogen für<br />

Fabrik des Jahres/<br />

GEO liegt bei<br />

Halbleiter-Schicksalsfrage:<br />

450-mm-Technologie<br />

Droht der Solarindustrie<br />

der Branchentod?<br />

Oberflächen: Laser sorgt für<br />

weniger Reibungsverluste<br />

Interview mit Prof. Abele:<br />

Die perfekte <strong>Produktion</strong><br />

4<br />

8<br />

13<br />

28<br />

IM FOKUS<br />

Wire + Tube: Top-Event<br />

mit Flächen-Zuwachs<br />

DÜSSELDORF (HI). Die Fachmessen<br />

Wire + Tube sind internationale<br />

Branchentreffs für die<br />

Draht-, Kabel- und Rohrindustrie.<br />

Rund 2 500 Austeller belegen<br />

in diesem Jahr eine Rekordfläche.<br />

Seite 9<br />

Pro Maschine jährlich<br />

13 444 kWh sparen<br />

AALEN (SM). Energieeffizienz<br />

sorgt für die Steigerung der Produktivität<br />

von Fertigungsanlagen.<br />

Komplettbearbeitungswerkzeuge<br />

sind ein vielversprechender<br />

Ansatz hierzu. Seite 16<br />

Optimal für Leichtbau:<br />

Alu-Stahl-Verbindungen<br />

A-WELS (MG). Das Lichtbogenfügen<br />

schied bei der Kombination<br />

Alu/Stahl als Verfahren trotz<br />

Vorteile bislang aus. Hersteller<br />

Fronius nahm sich jetzt der Problematik<br />

an. Seite 18<br />

Kürzer!<br />

TENDO ES<br />

Die kräftige Präzisionsaufnahme<br />

mit Null Störkontur<br />

GLOBALISIERUNG<br />

KMU: Jetzt auf China-Zug aufspringen<br />

MAREN KALKOWSKY<br />

PRODUKTION NR. <strong>12</strong> , 20<strong>12</strong><br />

Die Zeiten Chinas als Billiglohnland<br />

nähern sich dem Ende. Seit<br />

Jahren ist die deutsche Industrie<br />

vor Ort. Doch wer nun meint, China<br />

sei out, hat sich getäuscht. Der<br />

Zug der Neugründungen nimmt<br />

jetzt erst richtig Fahrt auf.<br />

China: Der Zug nimmt Fahrt auf. Schon bald wird es die größte Volkswirtschaft der Welt sein. Im Bild: der Transrapid in<br />

Shanghai.<br />

Bild: kalafoto_Fotolia.com<br />

LANDSBERG/PEKING. China entwickelt<br />

sich rasant zum wichtigsten<br />

Absatzmarkt der Welt. Laut Schätzungen<br />

wird es die USA als größte<br />

Volkswirtschaft bald ablösen.<br />

Wann? Die Berater von PWC schätzen<br />

im Jahr 2032, Goldman Sachs<br />

2027 und The Economist 2019.<br />

Zudem schwächelt Europa:<br />

„2010 leben noch rund 7 % der<br />

Weltbevölkerung in Europa, 2050<br />

nur noch 4%“, erklärt Bernd Reitmeier,<br />

Managing Director der Startup<br />

Factory Kunshan. Und machte<br />

BASF im Jahr 2001 noch 76 Mio<br />

potenzielle Konsumenten in China<br />

aus, sollen es 2015 bereits 700 Mio<br />

sein. „Unter den deutschen Investoren<br />

in China befindet sich ein<br />

immer größer werdender Anteil<br />

kleiner und mittlerer Unternehmen“,<br />

beobachtet Rainer Gehnen,<br />

Geschäftsführer der Deutsch-Chinesischen<br />

Wirtschaftsvereinigung.<br />

Auch Reitmeier meint: „In den<br />

nächsten Jahren werden zahlreiche<br />

deutsche Unternehmen den<br />

Weg nach China gehen, um einen<br />

kleinen <strong>Produktion</strong>sstandort aufzubauen,<br />

da sie in RMB fakturieren<br />

müssen, der Kunde schnellere Lieferzeiten<br />

verlangt oder sie den<br />

Einkauf bzw. die Lokalisierung in<br />

China nachweisen müssen“. Gerade<br />

der chinesische 5-Jahresplan<br />

und der neue Investitionslenkungskatalog<br />

bieten technologieund<br />

umweltorientierten Firmen<br />

Chancen. „Die Möglichkeiten für<br />

ausländische Firmen sind nach wie<br />

vor enorm, wenn sie es schaffen,<br />

ihren technologischen Vorsprung<br />

besser als die lokale Konkurrenz<br />

einzusetzen und zu verteidigen“,<br />

erklärt Jürgen Kracht, Managing<br />

Director von Fiducia.<br />

Eine China-Investition sei nicht<br />

eine Frage des „Ob“, sondern des<br />

„Wann“ gewesen, erläutert Dr.<br />

Matthias Groth, Inhaber der Swoboda<br />

Holding GmbH. Der Automobilzulieferer<br />

hat gerade den Bau<br />

einer <strong>Produktion</strong>shalle in Kunshan<br />

begonnen. Die Mias Group, ein typisch<br />

deutscher Maschinenbauer,<br />

ist seit 2009 mit einer <strong>Produktion</strong> in<br />

China. Der Geschäftsführer Dr. Johannes<br />

Fottner sieht gute Chancen:<br />

„Die Tendenz zur Automatisierung<br />

wächst.“ Noch sei die Automatisierung<br />

im asiatischen Markt<br />

schwach ausgebaut. „In China sind<br />

derzeit rund 60 deutsche Hersteller<br />

von Werkzeugmaschinen und Fertigungssystemen,<br />

Laser für die<br />

Materialbearbeitung und Komponentenlieferanten<br />

mit Vertrieb,<br />

Service, Einkauf, <strong>Produktion</strong> und<br />

Montage vertreten. Der Anteil Chinas<br />

an der Gesamtauslandsproduktion<br />

deutscher Werkzeugmaschinenhersteller<br />

beträgt rund<br />

8 %“, erklärt Gerhard Hein, Leiter<br />

Abteilung Statistik beim VDW. Die<br />

Anzahl der Niederlassungen in<br />

China nehme zu, um Wertschöpfung<br />

und <strong>Produktion</strong> vor Ort zu<br />

etablieren. China könnte laut Hein<br />

bis 2015 auf über 45 % Weltmarktanteil<br />

am Werkzeugmaschinenverbrauch<br />

kommen. Rund 10% der<br />

VDMA-Mitgliedschaft sei in China<br />

vor Ort präsent. „Wir nehmen je-<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

SCHUNK_Premiumplatzierung_SammlungClaim_20<strong>12</strong>.indd 07.03.<strong>12</strong> <strong>12</strong> 09:51<br />

3<strong>12</strong> 000...<br />

Besucher zählte die CeBIT in<br />

diesem Jahr. Es wären mehr geworden,<br />

hätte es nicht den Verdi-<br />

Nahverkehrsstreik gegeben.<br />

ZITIERT<br />

„If Europe does not embrace<br />

450 mm , Europe is history!“<br />

Malcom Penn, CEO Future Horizons<br />

Semiconductor Analysts.<br />

SERVICE<br />

Redaktion:<br />

Tel.: (0 81 91)<strong>12</strong>5-310, Fax: (0 81 91)<strong>12</strong>5-3<strong>12</strong><br />

Anzeigen:<br />

Tel.: (0 81 91) <strong>12</strong>5-497, Fax: (0 81 91)<strong>12</strong>5-304<br />

Abo-Service:<br />

Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

Gildemeister steigert Umsatz und Ertrag deutlich<br />

PRODUKTION NR. <strong>12</strong> , 20<strong>12</strong><br />

Gildemeister konnte 2011<br />

Auftragseingang, Umsatz und<br />

Ertrag kontinuierlich steigern.<br />

Die weltweite Nachfrage nach<br />

Werkzeugmaschinen zeigt sich<br />

weiterhin stabil.<br />

BIELEFELD (SM). Gildemeister erzielte<br />

im Jahr 2011 den zweithöchsten<br />

Umsatz der Unternehmensgeschichte.<br />

Er überstieg den Wert des<br />

Vorjahrs um 310,9 Mio Euro und lag<br />

bei 1 687,7 Mio Euro. Der Auftragseingang<br />

war der höchste in der Unternehmensgeschichte<br />

und erreichte<br />

1 927,3 Mio Euro (+36%).<br />

Auch die Ertragslage steigerte sich<br />

deutlich: Das EBITDA betrug im<br />

Gesamtjahr 146,1 Mio Euro (Vor-<br />

jahr: 74,5 Mio Euro); das EBIT erhöhte<br />

sich auf 1<strong>12</strong>,5 Mio Euro.<br />

„Derzeit sehen wir keine gravierenden<br />

Anzeichen für einen Konjunktureinbruch<br />

in unserer Branche.<br />

Die Finanz- und Schuldenkrise<br />

dämpft allerdings die Investitionsbereitschaft<br />

in Europa”, sagte<br />

Vorstandschef Rüdiger Kapitza bei<br />

der Bilanzpressekonferenz in Bielefeld.<br />

Für das erste Quartal 20<strong>12</strong><br />

plant Gildemeister laut Kapitza einen<br />

Umsatz von über 400 Mio Euro<br />

gegenüber 377,4 Mio Euro im Vorjahresquartal.<br />

Unter Berücksichtigung<br />

des hohen Auftragsbestandes<br />

will das Unternehmen den Umsatz<br />

in den Bereichen Werkzeugmaschinen<br />

und industrielle Dienstleistungen<br />

steigern und rechnet<br />

mit einem Gesamtumsatz im Jahr<br />

20<strong>12</strong> von mehr als 1,9 Mrd Euro.<br />

Die Mega-Dreh- und Fräszentren von Gildemeister können Werkstückgewichte<br />

bis zu 40 Tonnen bearbeiten.<br />

Bild: Gildemeister


2 · · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Fortsetzung von S.1<br />

doch an, dass weitere 5 % per Handelsvertreter<br />

o. ä. engagiert sind“,<br />

sagt Oliver Wack, VDMA-Referent<br />

für Ost- und Südasien .„Die Anforderungen<br />

chinesischer Kunden<br />

steigen bzgl. Qualität, Energieeffizienz<br />

und Ressourcenschonung<br />

stetig an, so dass sich gerade für die<br />

deutschen Maschinen- und Anlagenbauer<br />

Geschäftsmöglichkeiten<br />

ergeben“, sagt er. Ingenics-Vorstand<br />

Oliver Herkommer betont:<br />

„Auch der international agierende<br />

Mittelständler muss China als <strong>Produktion</strong>s-<br />

und Absatzmarkt bedienen.<br />

Erfolgreicher Absatz in China<br />

ist langfristig nur mit „teillokaler“<br />

<strong>Produktion</strong> und Entwicklung möglich.<br />

Auch „Hidden Champions“<br />

werden langfristig auf dem Weltmarkt<br />

von chinesischen Firmen<br />

bedrängt“. Aktuelle Beispiele für<br />

chinesische Expansionen sind die<br />

Übernahme von Putzmeister durch<br />

Sany oder von Automobilzuliefer<br />

Kiekert durch Lingyun.<br />

Fazit: Die „Großen“ haben es vorgemacht:<br />

Sie sind im chinesischen Markt<br />

vertreten und bauen Ihre Kapazitäten<br />

aus, wie z.B. Bosch und Siemens. Doch<br />

nun können und müssen die kleinen und<br />

mittleren Unternehmen folgen. Ansonsten<br />

droht Gefahr, dass Sie den Anschluss<br />

an Deutschlands Top-Unternehmen und<br />

den europäischen Markt an die chinesische<br />

Konkurrenz verlieren. Mehr: www.<br />

produktion.de/china-topstory<br />

Bei uns im Internet<br />

Top geklickt auf www.produktion.de<br />

1. Neuartiger Elektroantrieb<br />

in Entwicklung<br />

2. Chinesische Lingyun kauft<br />

Automobilzulieferer Kiekert<br />

3. Windkraftanlagenbauer<br />

SIAG Schaaf insolvent<br />

4. Solarindustrie bereitet<br />

Verfassungsklage vor<br />

5. Droht der Solarindustrie<br />

der Branchentod?<br />

6. EADS-Chef teilt gegen<br />

China und die EU aus<br />

7. Siemens-CFO fordert Erhalt des<br />

Münchener NSN-Standorts<br />

8. Absage an Zusammenschluss<br />

von Thyssen-Krupp/Siemens<br />

9. Voestalpine schließt<br />

Schienenwerk in Duisburg<br />

10. Siemens offenbar<br />

an Repower interessiert<br />

Allianz für<br />

Cyber-Sicherheit<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Hannover (sp). Im Rahmen der<br />

CeBIT haben das Bundesamt für<br />

Sicherheit in der Informationstechnik<br />

und BITKOM heute gemeinsam<br />

die „Allianz für Cyber-<br />

Sicherheit“ angekündigt. Ziel der<br />

Allianz ist, zusammen mit weiteren<br />

Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Verwaltung die Cyber-Sicherheit<br />

in Deutschland<br />

weiter zu verbessern und aktiv zu<br />

gestalten. BSI und BITKOM laden<br />

daher alle Akteure in Deutschland,<br />

die sich mit Cyber-Sicherheit beschäftigen,<br />

ein, in der Allianz mitzuwirken.<br />

Security-Lösungen<br />

für Scada-Systeme<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Hallbergmoos (sp). Norman Network<br />

Protection und Norman SCA-<br />

DA Protection schützen <strong>Produktion</strong>sumgebungen<br />

vor Malware aus<br />

dem Internet und von USB-Sticks.<br />

Die Appliance prüft den Datenverkehr<br />

im Netz auf Schadcode, bevor<br />

er die Scada-Umgebung erreicht.<br />

Die neue Lösung ergänzt den Datenstrom-Scanner<br />

um eine Komponente<br />

für USB-Sticks und verhindert<br />

den Zugang ungeprüfter Datenträger<br />

zum <strong>Produktion</strong>snetz.<br />

Bild der Woche<br />

Der Schwerpunkt der Investitionen lag im Bereich der <strong>Produktion</strong>swerke.<br />

„Wir wollen der Nachfrage Rechnung tragen“, erklärt Andreas Lapp. Bild: Lapp<br />

Software-Architektur für das Auto der Zukunft<br />

München (sm). Für künftige Elektroautos<br />

entwickelt die globale Siemens-Forschung<br />

Corporate Technology<br />

mit Partnern neue Informations-<br />

und Kommunikationstechnologien<br />

(IKT). Fahrassistenz-, Sicherheits-<br />

und Infotainmentfunktionen<br />

sollen überwiegend nur noch als<br />

Software in Fahrzeugen installiert<br />

werden. Damit wird die heute vorhandene<br />

Komplexität verringert. Mit<br />

zwei Elektrofahrzeug-Prototypen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Stuttgart (sp). Die Stuttgarter<br />

Lapp-Gruppe hat im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr 2010/2011 ein sehr<br />

positives Umsatzwachstum erzielt<br />

und plant die Investitionen im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr auf 21<br />

Mio Euro (Vorjahr <strong>12</strong> Mio. Euro) zu<br />

verdoppeln. Der konsolidierte Umsatz<br />

der Lapp-Gruppe stieg um 34%<br />

auf rund 847 Mio Euro. „Das war<br />

wollen die Partner die Vorteile einer<br />

zentralisierten IKT-Architektur zeigen.<br />

Das kürzlich gestartete Projekt<br />

RACE (Robust and Reliant Automotive<br />

Computing Environment for Future<br />

eCars) läuft drei Jahre.<br />

Automatisierung<br />

Lapp-Gruppe investiert<br />

Bild: Siemens<br />

ein erfolgreiches Geschäftsjahr für<br />

die Lapp-Gruppe. Wir haben die<br />

Lücke zu den Rekord-Umsätzen<br />

vor den Krisenjahren schließen<br />

können“, berichtet Vorstandsvorsitzender<br />

Andreas Lapp. Zu diesem<br />

Wachstum haben vor allem der<br />

starke Wiederaufschwung der<br />

Weltwirtschaft, die deutliche Positionierung<br />

der Lapp-Gruppe in ihren<br />

Kernmärkten und die Präsenz<br />

in Asien beigetragen.<br />

Seminaranzeigen<br />

Seminare im Juni 20<strong>12</strong><br />

in Aachen<br />

Zerspanung<br />

gesamtheitlich optimieren<br />

17. April / 21. Juni<br />

13. MANAGEMENT CIRCLE JAHREST AGUNG<br />

PRODUCTI N<br />

SYSTEMS 20<strong>12</strong><br />

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DIE LEITVERANSTALTUNG FÜR LEAN MANAGEMENT<br />

Die Leitveranstaltung<br />

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19. Juni 20<strong>12</strong> Aachen<br />

Top Executive Seminar – Lean Innovation mit Prof. G. Schuh<br />

20.-22. Juni 20<strong>12</strong> Aachen<br />

Basisseminar Fabrikplanung<br />

27. Juni 20<strong>12</strong> Aachen<br />

Bereitstellungslogistik<br />

28. Juni 20<strong>12</strong> Aachen<br />

Weitere Termine finden Sie unter: www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />

Anmeldung:<br />

WZLforum an der RWTH Aachen<br />

www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />

info@WZLforum.rwth-aachen.de<br />

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03.05.20<strong>12</strong><br />

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22. März 20<strong>12</strong>· Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

Teamtechnik<br />

Umsatzrekord verbucht<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Friedberg (mg). Stefan Roßkopf,<br />

Geschäftsführer der Teamtechnik<br />

Maschinen und Anlagen GmbH,<br />

meldet eine Umsatzsteigerung für<br />

die Unternehmensgruppe von 50%<br />

– ein Rekordergebnis. 750 Teamtechnik-Mitarbeiter<br />

erwirtschafteten<br />

2011 einen Umsatz von 145 Mio<br />

Euro. Der Hersteller von flexiblen<br />

Cad/Cam<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Ettlingen (sm). Die Cimatron<br />

Group, einer der weltweit führenden<br />

Anbieter von CAD/CAM-Lösungen<br />

für den Werkzeug- und<br />

Formenbau, den Maschinenbau<br />

und die Teile fertigende Industrie,<br />

hat bei der Bilanzvorstellung am<br />

29. Februar sowohl für das letzte<br />

Quartal als auch für das gesamte<br />

Jahr 2011 Rekord-Ergebnisse (alle<br />

Zahlen nach US-GAAP) präsentiert.<br />

In den letzten drei Monaten<br />

Montageanlagen und Prüfsystemen<br />

verfolgt seit Jahren diszipliniert<br />

eine Drei-Säulenstrategie mit<br />

Konzentration auf die Bereiche<br />

Automotive, Medizin und Solar. Im<br />

Bereich Solar ist das Unternehmen<br />

mit seiner Stringertechnologie<br />

nach eigenen Angaben inzwischen<br />

Weltmarktführer. Für das laufende<br />

Geschäftsjahr soll ein Umsatz auf<br />

gleichem Niveau erreicht werden.<br />

Cimatron meldet Rekorde<br />

des Jahres 2011 stieg der Umsatz<br />

demnach im Vergleich zum letzten<br />

Quartal 2010 um rund 11 % auf <strong>12</strong>,2<br />

Mio US-Dollar. Der Gewinn vor<br />

Steuern betrug 1,9 Mio US-Dollar<br />

(+37 %). Für das gesamte Jahr 2011<br />

konnte gar ein Umsatzplus von<br />

rund 13 % auf 40,7 Mio US-Dollar<br />

verzeichnet werden. Diese Umsatzsteigerung<br />

bescherte Cimatron<br />

einen Rekordgewinn: Mit 4,1 Mio.<br />

US-Dollar konnte der Gewinn vor<br />

Steuern gegenüber dem Vorjahr<br />

fast verdoppelt werden.<br />

Fabrik des Jahres:<br />

Fragebogen liegt bei<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Landsberg (gk). Die Fragebögen<br />

für den führenden Industrie-<br />

Benchmark Fabrik des Jahres/GEO<br />

sowie für den Günter-Spur-Preis<br />

liegen dieser <strong>Ausgabe</strong> bei. Neben<br />

dem Gesamtsieger werden ein Sieger<br />

in der Kategorie Global Excellence<br />

in Operations<br />

sowie fünf Kategoriesieger<br />

auserkoren.<br />

Zudem wird der<br />

Günter-Spur-Preis<br />

verliehen. Ausgezeichnet<br />

werden mit dem Preis<br />

herausragende wissenschaftliche<br />

Arbeiten des Nachwuchses, die<br />

sich mit der praktischen Verbesserung<br />

des <strong>Produktion</strong>sprozesses in<br />

der verarbeitenden Industrie beschäftigen.<br />

Eingereicht werden<br />

können Doktor-, Diplom-, Masterund<br />

Bachelorarbeiten aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten. Eingereicht<br />

werden können die Arbeiten<br />

von den Unternehmen, in denen<br />

die Arbeiten geschrieben wurden,<br />

und von Nachwuchswissenschaftlern<br />

selbst. Der Sieger wird beim<br />

gleichnamigen Kongress ausgezeichnet.<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Editorial<br />

Wir sind <strong>Produktion</strong>!<br />

Erinnern Sie sich noch an das Schimpfwort von der „Old Economy“?<br />

Die <strong>Produktion</strong>er traf es am härtesten, waren sie es doch,<br />

die (nach landläufiger Meinung) in Schmieröl und Spänen wühlten,<br />

also das Gegenteil der virtuellen Cyber-Welt verkörperten.<br />

Bis die IT-Blase platzte. Und die amerikanische Service-Blase.<br />

Und die Finanz-Blase. Warum wohl steht<br />

Deutschland heute so gut da? Wegen der<br />

einst abfällig belächelten „Old Economy“, der<br />

verarbeitenden Industrie und deren Herz<br />

und Basis: der <strong>Produktion</strong>! Diese vielgescholtene,<br />

von Controllern gegängelte, outgesourcte,<br />

von der Politik wegen Image-Mangels<br />

ignorierte Abteilung, die den Erfolg eines<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

Unternehmens ausmacht – was endlich heute<br />

wieder anerkannt wird! Und die größte Anerkennung<br />

gebührt den aktuellen Siegern unseres<br />

vor 20 Jahren gegründeten Benchmark-<br />

Wettbewerbs „Fabrik des Jahres/GEO“: Sie liefern als Industrie-<br />

Elite den besten Beweis für die Schlagfähigkeit, Effizienz und<br />

strategische Funktion heutiger <strong>Produktion</strong>en. Sie können endlich<br />

wieder stolz darauf sein, zu sagen: Wir sind <strong>Produktion</strong>!<br />

eduard.altmann@produktion.de<br />

Für jede Anforderung<br />

die richtigen<br />

Bleche.<br />

In Zukunft in chinesischer Hand: Zentrale der Kiekert AG im nordrhein-westfälischen<br />

Heiligenhaus.<br />

Bild: Kiekert<br />

Automobilzulieferer<br />

Chinesen kaufen Kiekert<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Heiligenhaus (DJ/ka). Der Spezialist<br />

für Pkw-Schließsysteme Kiekert<br />

wird vom chinesischen Automobilzulieferer<br />

Lingyun übernommen.<br />

Nach intensiven Verhandlungen<br />

habe sich die jetzige Investorengruppe<br />

mit dem börsennotierten<br />

Automobilzulieferer Hebei<br />

Lingyun Industrial Group Corporation<br />

aus Peking geeinigt, teilte die<br />

Kiekert AG mit.<br />

Die Kiekert AG ist derzeit im Besitz<br />

eines Eigentümer-Konsortiums,<br />

im Wesentlichen bestehend<br />

aus den beiden Finanzinvestoren<br />

Blue Bay Asset Management und<br />

Silver Point Capital sowie dem<br />

amerikanischen Investor Morgan<br />

Stanley. Mit den neuen Eigentümern<br />

war 2007 auch ein neues<br />

Management an Bord gekommen.<br />

Kiekert wurde in den darauffolgenden<br />

Jahren restrukturiert und befindet<br />

sich heute nach eigenen<br />

Angaben auf einem soliden Wachstumspfad.<br />

Im vergangenen Jahre<br />

verkaufte die Kiekert Gruppe 41<br />

Mio Schließsysteme und damit das<br />

größte <strong>Produktion</strong>svolumen in der<br />

Unternehmensgeschichte. Mit<br />

weit über 500 Mio Euro Umsatz<br />

schließt Kiekert wieder an frühere<br />

Erfolgsjahre an, so das Unternehmen.<br />

Durch die Übernahme von Kiekert<br />

entsteht ein Zulieferunternehmen<br />

mit über 1 Mrd Euro Umsatz.<br />

Kiekert will das Geschäft mit<br />

Schließsystemen im asiatischen<br />

Raum deutlich ausbauen und plant<br />

zugleich, auch Lingyuns Stamm-<br />

Produkte nach Europa und in den<br />

NAFTA-Raum zu globalisieren. Die<br />

Kiekert AG aus Heiligenhaus beschäftigt<br />

heute weltweit rund 4 000<br />

Mitarbeiter.<br />

Die Lingyun-Gruppe produziert<br />

und vertreibt Kunststoff- und Metallkomponenten<br />

(u.a. Zierteile,<br />

Spezialschläuche, Türelemente,<br />

Gelenkwellen). Mit starkem Fokus<br />

auf ihren chinesischen Heimatmarkt<br />

erwirtschaftet die Lingyun-<br />

Gruppe mit ca. 10 000 Mitarbeitern<br />

an mehr als 40 Standorten einen<br />

Umsatz von über 700 Mio Euro.<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH Eupener Straße 70 D-40549 Düsseldorf Tel 0211 - 509 - 0 www.schmolz-bickenbach.de


4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

SEMI Europe Symposium<br />

Schicksalsfrage 450-mm-Halbleitertechnologie<br />

Tino Böhler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Im Mittelpunkt des diesjährigen<br />

europäischen Halbleitersymposiums<br />

SEMI: Europäische Halbleiterbranche<br />

rüstet sich für die<br />

450-mm-Technologie – Branchenverband<br />

SEMI übernimmt zudem<br />

„Plastic Electronics Conference<br />

and Exhibition“<br />

v.l.n.r: Heinz Kundert, President SEMI Europe, Denny McGuirck, CEO SEMI und<br />

Ed van den Kieboom, Plastic Electronics Foundation.<br />

Bild: Tino Böhler<br />

Frühzeitiges F&E-Engagement<br />

für 450-mm-Technologie nötig<br />

Dresden (sp). „If Europe does not<br />

embrace 450 mm, Europe is history”,<br />

sagt Malcolm Penn, Gründer,<br />

Chairman und CEO von Future<br />

Horizons Semiconductor Analysts<br />

(UK), im Rahmen der 25. Auflage<br />

des „International Strategy Symposium<br />

Europe” (ISS Europe), das<br />

vom Verband der europäischen<br />

Halbleiterindustrie, SEMI Europe,<br />

in München ausgerichtet wurde.<br />

Mit seiner provokanten Aussage<br />

bringt Penn die herrschende Meinung<br />

der über 200 Konferenzteilnehmer<br />

aus der gesamten europäischen<br />

Halbleiter-, Halbleiterausrüster<br />

und -zulieferindustrie auf<br />

den Punkt. Mit mehr als 100 000<br />

Arbeitsplätzen bei Anlagen-, Material-<br />

und Chipherstellern und deren<br />

Zulieferern steht diese Industrie<br />

vor ihren wohl größten Herausforderungen:<br />

dazu zählen neben<br />

dem Erhalt und der Finanzierung<br />

von weiteren Fabs vor allem Investitionen<br />

und Initiativen rund um<br />

die zukunftsträchtige 450-mm-<br />

Waferfertigung.<br />

Im Bereich der Waferfertigung<br />

müsse man weiterhin die komplette<br />

Nano-Elektronik-Palette mit der<br />

200- oder 300-mm-Waferproduktion<br />

unterstützen, wolle man Europa<br />

als Halbleiterstandort nicht verlieren,<br />

mahnte Luc van den Hove,<br />

Präsident und CEO vom Interuniversity<br />

Microelectronics Centre im<br />

belgischen Leuven (imec), einem<br />

der größten Forschungszentren für<br />

Nano- und Mikroelektronik in Europa.<br />

So war natürlich auch das im<br />

September gegründete, milliardenschwere<br />

„Global 450 Consortium“<br />

(G450C) mit Intel, IBM,<br />

Samsung und Globalfoundries ein<br />

zentrales Thema in München, dazu<br />

nochmals Luc van den Hove: „Wir<br />

müssen auf den eigenen Stärken<br />

der europäischen Halbleiterindustrie<br />

eine komplementäre Plattform<br />

schaffen, die uns als Standort für<br />

das Thema 450-mm-Wafer fit<br />

macht.“<br />

Um auch die Politik mit an Bord<br />

zu nehmen, wurde von der europäischen<br />

450-mm-Initiative „European<br />

Equipment & Materials Initiative<br />

for 450 Millimeter“ (EEMI450)<br />

ein White Paper erarbeitet, das von<br />

EEMI450-Sprecher Bas van Nooten<br />

der EU-Kommissarin für die digitale<br />

Agenda, Neelie Kroes, überreicht<br />

wurde. Dieses Papier widmet sich<br />

detailliert dem diffizilen Übergang<br />

von der 300- auf die 450-mm-Waferproduktion<br />

sowie den damit<br />

verbundenen Herausforderungen,<br />

den massiven Investitionen und<br />

den großen Chancen für die europäische<br />

Halbleiterindustrie. Die<br />

Autoren empfehlen dabei mit<br />

Nachdruck ein frühzeitiges Engagement<br />

in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

für die<br />

450-mm-Technologie der gesamten<br />

europäischen Halbleiterindustrie,<br />

will Europa auch in Zukunft<br />

eine signifikante Rolle auf dem glo-<br />

balen Halbleitermarkt einnehmen.<br />

In München wurde zudem bekannt<br />

gegeben, dass der Branchenverband<br />

SEMI die „Plastic Electronics<br />

Conference and Exhibition“<br />

übernommen hat. Das SEMI-Engagement<br />

spiegelt die wachsende<br />

Bedeutung der Plastic Electronics<br />

(PE) oder „Organic and Inorganic<br />

Large Area Electronics“ (OLAE)<br />

und ihrer kommerziellen Nutzung<br />

wieder.<br />

Stichwort 450-mm-Wafer<br />

Die Halbleiterindustrie arbeitet<br />

mit Hochdruck an der Einführung<br />

und Verarbeitung von Silizium-<br />

Substraten mit 450-mm-Durchmesser.<br />

Die Verarbeitung dieser Substrate<br />

wird bei jeweils gleicher Größe<br />

die Anzahl der Bauteile pro Träger<br />

gegenüber der heute gängigen<br />

300 mm Technik verdoppeln.<br />

Der Übergang zur 450-mm-Technik<br />

soll die Produktivität der Halbleiterindustrie<br />

weiter steigern helfen.<br />

Analysten gehen heute davon<br />

aus, dass frühestens 2015/2016<br />

die ersten Fabs die 450-mm-Fertigung<br />

aufnehmen werden.<br />

Zeigen Sie’s dem<br />

Wettbewerb!<br />

bei dem Original der<br />

Industrie-Benchmarks<br />

Werkleiter Andreas Keller (2.v.l.) will mit dem „Einsatz<br />

hochmoderner Technologien Maßstäbe für eine zukunftsorientierte<br />

Automobilproduktion“ setzen. Bild: Daimler<br />

Daimler<br />

Neues Kompetenzzentrum<br />

für die C-Klasse entsteht<br />

In Kooperation mit<br />

Wettbewerbsteilnahme: Janine Marquis, Tel. /<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Daimler baut den Standort Bremen<br />

als Kompetenzzentrum für<br />

die neue C-Klasse aus. Diese wird<br />

künftig in der Hansestadt sowie in<br />

Tuscaloosa produziert.<br />

Bremen. Die Daimler AG wird die<br />

Rohbauhalle in Bremen um das<br />

Vierfache vergrößern. Derzeit hat<br />

die Halle ein Fläche von 40 000<br />

Quadratmetern, künftig soll sie um<br />

eine Fläche von 105 000 Quadratmetern<br />

anwachsen. Insgesamt sollen<br />

die Investitionen von Daimler<br />

am Standort Bremen bis 2014 rund<br />

eine Mrd Euro betragen.<br />

Mit den Investitionen soll das<br />

Werk Bremen auf seine Rolle als<br />

Kompetenzzentrum für die neue<br />

C-Klasse vorbereitet werden. Denn<br />

die nächste Generation der C-<br />

Klasse soll nicht mehr in Stuttgart<br />

und Bremen, sondern in Bremen<br />

und Tuscaloosa in den USA produziert<br />

werden.<br />

Auch die Fläche des Presswerks<br />

wird nahezu verdoppelt und eine<br />

neue Großteilstufenpresse installiert.<br />

Neben der Rohbauhalle errichtet<br />

der Automobilhersteller eine<br />

neue Logistikhalle auf <strong>12</strong> 000<br />

Quadratmetern. Dort sollen Strukturteile<br />

aus dem Presswerk gelagert<br />

werden, die zur weiteren Verarbeitung<br />

direkt an den Rohbau geliefert<br />

werden.<br />

Derzeit baut Daimler auf dem<br />

Werksgelände ein Parkhaus, in<br />

dem 2 000 Fahrzeuge Platz finden<br />

sollen. Künftig soll es eine Fläche<br />

von 30 000 Quadratmetern umfassen.<br />

pro_FDJ_Zeigen_Sie_148x201.indd 1 08.03.20<strong>12</strong> 07:57:26


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />

Auftragseingang<br />

Auslandsorders gehen zurück<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Der Auftragseingang im verarbeitenden<br />

Gewerbe entwickelte sich<br />

im Januar negativ. Auf Jahressicht<br />

reduzierte sich der Eingang um<br />

4,9 %, berichten Wirtschaftsministerium<br />

und Bundesbank.<br />

Berlin/Hannover/Landsberg.<br />

Der Auftragseingang der Unternehmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes<br />

reduzierte sich im Januar<br />

überraschend um 2,7 %. Beobachter<br />

hatten zuvor einen Anstieg erwartet.<br />

Damit ist die Entwicklung<br />

der Auftragseingänge auf Jahressicht<br />

wieder in den negativen Bereich<br />

gelangt und liegt nun bei<br />

-4,9 %.<br />

Besonders Hersteller von Investitionsgütern<br />

stellten eine schlechtere<br />

Auftragslage fest. Ihr neu hinzugekommenes<br />

Aufragsvolumen<br />

lag 5,5 % unter dem Vormonatsniveau,<br />

berichten Bundeswirtschaftsministerium<br />

und Deutsche<br />

Bundesbank. Nur Hersteller von<br />

Vorleistungsgütern bemerkten einen<br />

Anstieg der Bestellungen im<br />

Vergleich zum Vormonat (1,9 %).<br />

Einer Analyse von Nord/LB Economics<br />

& Strategy zu Folge war die<br />

Zahl der Großaufträge für einen<br />

Januar stark unterdurchschnittlich:<br />

Die Auslandsorders verringerten<br />

sich deutlich um 5,5 %, wobei<br />

die Bestellungen aus den Ländern<br />

außerhalb der Eurozone mit<br />

-8,6 % eine ausgeprägte Gegenbewegung<br />

zur robusten Entwicklung<br />

im Dezember vollzogen hätten.<br />

Die Nachfrage aus der Eurozone<br />

blieb hingegen fast stabil (-0,4 %),<br />

die Bestellungen aus dem Inland<br />

nahmen insgesamt um 0,9 % zu.<br />

Die Nord/LB bezeichnete die<br />

Daten als negative Überraschung.<br />

Die Zahl an Großaufträgen aus dem Ausland ging im Januar um 5,5 % zurück.<br />

<br />

Bild: Fotolia, Diego Cervo<br />

Die recht einhelligen Entspannungssignale<br />

durch die Stimmungsindikatoren<br />

würden weiterhin<br />

nicht durch die harten Konjunkturdaten<br />

unterfüttert.<br />

Auch die Erzeugung im produzierenden<br />

Gewerbe ging im<br />

Zweimonatsvergleich Dezember/<br />

Januar gegenüber Oktober/November<br />

preis-, kalender- und saisonbereinigt<br />

um 1,8 % zurück. Die<br />

Erzeugung in der Industrie verringerte<br />

sich um 1,5 % und die Produzenten<br />

von Vorleistungs- und Investitionsgütern<br />

meldeten in dem<br />

Zeitraum <strong>Produktion</strong>srückgänge<br />

von 1,9 % beziehungsweise 1,3 %.<br />

Betrachtet man den Januar einzeln,<br />

stieg die Erzeugung im produzierenden<br />

Gewerbe um 1,6 %. Dazu<br />

trug vor allem das Bauhauptgewerbe<br />

mit einem Anstieg von 4,3 % bei,<br />

während die <strong>Produktion</strong> in der Industrie<br />

um 1,4 % ausgeweitet wurde.<br />

Dieser Anstieg in der Industrie<br />

ist vor allem auf eine zusätzliche<br />

Erzeugung von Investitionsgütern<br />

zurückzuführen (3,5 %).<br />

Während die inländische Verwendung,<br />

gestützt auf die Bauinvestitionen,<br />

einen leicht positiven<br />

Wachstumsbeitrag lieferte, wirkte<br />

vor allem der Rückgang des Außenbeitrags<br />

dämpfend, heißt es im aktuellen<br />

Bericht des Wirtschaftsministeriums<br />

zur wirtschaftlichen<br />

Lage in Deutschland. In einem<br />

eingetrübten internationalen Wirtschaftsumfeld<br />

nahmen die Exporte<br />

stärker ab als die Importe: Die Ausfuhren<br />

stiegen im Januar um 2,3 %,<br />

die Einfuhren jedoch um 2,4 %.<br />

Der Analyse der Nord/LB zu Folge<br />

hat sich zum Jahresauftrakt die<br />

Auftragslage der Unternehmen im<br />

verarbeitenden Gewerbe überraschend<br />

verschlechtert. Vor allem<br />

im außereuropäischen Ausland<br />

ging die Nachfrage deutlich zurück.<br />

Dennoch dürfte es nicht zu<br />

einer Rezession in Deutschland<br />

kommen. Im ersten Quartal dürfte<br />

die Wirtschaftsentwicklung noch<br />

gedämpft ausfallen, bevor im Frühjahr<br />

eine Wachstumsbeschleunigung<br />

zu erwarten sei.<br />

Technologiepark Augsburg<br />

Mehr Ressourceneffizienz<br />

in der <strong>Produktion</strong><br />

Dietmar Poll<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Im Technologiepark Augsburg<br />

werden Faserverbundtechnologie,<br />

Luft- und Raumfahrt, Mechatronik<br />

und Automation und Umwelt- sowie<br />

Informations-und Kommunikationstechnologie<br />

zusammengeführt.<br />

Unternehmen, Investoren<br />

und Fachkräfte sollen von den<br />

Synergien profitieren.<br />

Augsburg. „Der Standort dient<br />

dem Technologietransfer sowie<br />

der Fachkräftesicherung“ erklärt<br />

Andreas Thiel, Geschäftsführer der<br />

Regio Augsburg GmbH. Vorerst<br />

liege technologisch das Hauptaugenmerk<br />

auf der Unterstützung der<br />

Luft- und Raumfahrt beim Leichtbau,<br />

wie Professor Michael Kupke,<br />

Leiter des Zentrums für Leichtbau-<br />

<strong>Produktion</strong>stechnologie (ZLP) des<br />

DLR in Augsburg, erklärt: „Die Mission<br />

des ZLP ist es, die Industrie zu<br />

unterstützen, die Leichtbaukompetenz<br />

benötigt, indem wir den<br />

Technologiereifegrad innerhalb<br />

der Forschung soweit vorantreiben,<br />

dass wir zeigen können, dass<br />

ein integrierter <strong>Produktion</strong>sprozess<br />

möglich ist.“ Dieser Prozess<br />

solle die Bauteilgröße und die Reproduzierbarkeit<br />

berücksichtigen<br />

und die dortigen Arbeitsbedingungen<br />

sollen industrienah sein. „Diesen<br />

Technologiereifegrad abzudecken<br />

war vorher durch reine Forschungsinstitutionen<br />

nicht möglich.<br />

Jetzt können wir den Unternehmen<br />

eine wesentlich größere<br />

Sicherheit bieten, dass der Prozess<br />

wirklich industriealisierbar sein<br />

wird“, verdeutlicht Kupke.<br />

Das Ganze basiere auf einem<br />

höheren Automatisierungsgrad.<br />

Der Carbonfaser kommt eine tragende<br />

Rolle bei der Ressourceneffizienz<br />

zu. <br />

Bild: SGL Group<br />

Aber: „Nicht immer maximal automatisieren,<br />

sondern die optimale<br />

Balance finden und flexibel sein für<br />

die verschiedenen Anforderungen<br />

der Unternehmen“, beschreibt<br />

Kupke. Es sei notwendig, etwas<br />

grundlegend Neues aufzubauen,<br />

um nicht punktuell in bestehenden<br />

<strong>Produktion</strong>sprozessen Verbesserungen<br />

vornehmen zu müssen, da<br />

man das Ganze integriert betreiben<br />

wolle. „Damit erreicht man eine<br />

integrierte Qualitätssicherung,<br />

was ein sehr wichtiger Baustein ist“,<br />

unterstreicht Kupke.<br />

Gesamtlebenszyklus<br />

des Produktes verstehen<br />

Vor allem bei der Faserverbundtechnologie<br />

sei es wichtig, den<br />

Gesamtlebenszyklus des Produktes<br />

zu verstehen – von den Rohstoffen<br />

und Ressourcen, die man in<br />

Entwicklung und <strong>Produktion</strong>, im<br />

Betrieb und schließlich in der Entsorgung<br />

benötige. „Letztlich geht<br />

es darum, den Zyklus zu verstehen,<br />

um Ressourcen so effizient wie<br />

möglich einsetzen zu können. Das<br />

ist die Kompetenz, die wir hier gemeinsam<br />

mit der Industrie aufbauen<br />

und nutzen wollen“, so Kupke.<br />

Voestalpine schließt<br />

Duisburger Werk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Linz (DJ/ks). Der österreichische<br />

Stahlkonzern Voestalpine will sein<br />

Schienenwerk in Duisburg schließen.<br />

Der Grund liege in der mangelnden<br />

Wirtschaftlichkeit der<br />

TSTG Schienen Technik GmbH &<br />

Co. KG, wie das Unternehmen mitteilte.<br />

Die Schließung soll frühestens<br />

zum Jahresende erfolgen. Es<br />

werde derzeit geprüft, wie die 350<br />

Mitarbeiter in dieser Situation unterstützt<br />

werden können.<br />

TSTG hatte mit sinkender Auslastung<br />

zu kämpfen und hat hohe<br />

Verluste geschrieben. „Dass die<br />

<strong>Produktion</strong> am Standort Duisburg-Bruckhausen<br />

nicht rentabel<br />

ist, liegt vor allem an den Gegebenheiten<br />

des Marktes“, sagte<br />

Franz Kainersdorfer, Vorstandsmitglied<br />

der Voestalpine AG. Im<br />

Zusammenhang mit der Stilllegung<br />

und aufgrund eines schwebenden<br />

Kartellverfahrens in<br />

Deutschland hat der Voestalpine-<br />

Vorstand beschlossen, Rückstellungen<br />

in Höhe von insgesamt 205<br />

Mio Euro zu bilden. Sie werden im<br />

Jahresabschluss zum 31. März ergebniswirksam.<br />

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6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

INSTANDHALTUNG<br />

Branche ist optimistisch<br />

AUTOMATICA 20<strong>12</strong><br />

Montage hautnah erleben<br />

PRODUKTION NR. <strong>12</strong> , 20<strong>12</strong><br />

Im Anlagenbau oder bei anderen<br />

komplexen Großprojekten und<br />

<strong>Produktion</strong>sprozessen werden<br />

qualifizierte Tätigkeiten häufig<br />

von spezialisierten Dienstleistern<br />

übernommen. Der Industrieservice<br />

rechnet daher unbeschadet<br />

von der Schuldenkrise mit weiterem<br />

Wachstum.<br />

DÜSSELDORF (BA). „Die deutsche<br />

Wirtschaft hat ein gutes Jahr hinter<br />

sich. Dazu hat der Industrieservice<br />

beigetragen – er hilft den Unternehmen,<br />

Kosten zu flexibilisieren<br />

und Effizienz zu steigern“, sagte<br />

Martin Hennerici, Vorstand des<br />

Düsseldorfer Wirtschaftsverbandes<br />

Industrieservice (WVIS). Der<br />

Manager des Maschinenbauers<br />

Voith und Chef der Sparte Industrial<br />

Services erwartet, „dass sich der<br />

Trend zu professionellen Industriedienstleitungen<br />

fortsetzen wird“.<br />

Nicht nur wie bisher vorwiegend in<br />

der Energie-, Chemie- und Petrochemiebranche,<br />

auch in anderen<br />

Industrien. Beispielsweise verstärke<br />

die Autoindustrie ihre Outsourcing-Bemühungen,<br />

um im globalen<br />

Wettbewerb schlanker zu werden.<br />

Neben dem deutschen Markt<br />

würden auch unter diesem Aspekt<br />

die „Emerging Markets“ immer interessanter.<br />

Diese Entwicklungen<br />

führten auch dazu, dass die Industriedienstleister<br />

als Arbeitgeber<br />

punkten. „Das Image unserer Branche<br />

stützt sich auf drei Punkte“, so<br />

Hennerici. Sie biete ein attraktives<br />

Arbeitsfeld für mittlere bis hohe<br />

Qualifikationen, werde zunehmend<br />

zum Jobmotor auch für weniger<br />

qualifizierte Berufsgruppen<br />

am Rande des Arbeitsmarktes, und<br />

sei außerdem der Garant hoher<br />

Industrieservice wird vor allem im Anlagenbau bei der Instandhaltung und<br />

bei geplanten Abstellungen von Großanlagen benötigt. Bild: Massimo Cavallo / Fotolia<br />

„Weiter sehr optimistische<br />

Grundstimmung“<br />

Leistungsstandards im Sinne einer<br />

Service Excellence.<br />

Der Verband, der knapp 30 industrielle<br />

Dienstleister, also etwa<br />

ein Drittel des deutschen Marktes<br />

mit einem Umsatzvolumen von<br />

knapp 10 Mrd Euro repräsentiert,<br />

startete jetzt seinen jährlichen<br />

Branchenmonitor. Die bisherigen<br />

Signale von den Mitgliedern dokumentieren<br />

eine positive Grundstimmung.<br />

Der Markt der Industriedienstleistungen<br />

habe im vergangenen<br />

Jahr generell von der<br />

guten Entwicklung der deutschen<br />

Wirtschaft profitiert, urteilte etwa<br />

Lothar Meier, neu im WVIS-Vorstand<br />

für InfraServ Knapsack: „Der<br />

Trend, Aktivitäten auszulagern, die<br />

nicht zum Kerngeschäft gehören,<br />

wird weiter anhalten.“ Aus der Perspektive<br />

von Bilfinger Berger Industrial<br />

Services berichtete WVIS-<br />

Vorstandsmitglied Gerald Pilotto,<br />

es habe zwar in Deutschland einige<br />

Verschiebungen von Projekten gegeben,<br />

umso größer seien die Erwartungen<br />

für das laufende und<br />

die kommenden Jahre. Industrieservice<br />

werde vor allem im Anlagenbau<br />

bei der Instandhaltung<br />

und bei geplanten Abstellungen<br />

von Großanlagen in der Prozessindustrie<br />

benötigt. Der Pumpen- und<br />

Armaturen-Hersteller KSB verspürte<br />

zwar nach eigenen Angaben<br />

die Schuldenkrise, die Folgen von<br />

Fukushima und die Krise in Nordafrika,<br />

wo einige Großanlagen im<br />

Kraftwerksbau verschoben wurden.<br />

Die Sparte Service habe aber<br />

erneute Steigerungen erzielen<br />

können. „Nach diesen Einschätzungen,<br />

die wir nach Ablauf des<br />

Geschäftsjahres 2011 von unseren<br />

Firmen gehört haben, rechnen wir<br />

weiter mit einer sehr optimistischen<br />

Grundstimmung“, sagte<br />

WVIS-Geschäftsführer Reinhard<br />

Maaß. Die Ergebnisse werden nach<br />

Ende der Befragung als „Branchenmonitor<br />

20<strong>12</strong>“ publiziert.<br />

PRODUKTION NR. <strong>12</strong> , 20<strong>12</strong><br />

Der Umsatz von Montage- und<br />

Handhabungstechnik im Jahr<br />

2011 soll in Deutschland laut<br />

VDMA Robotik+Automation 6 Mrd<br />

überschreiten – ein Plus von 42 %.<br />

Der Zuwachs ist letztlich der Lohn<br />

für praxisgerechte Lösungen,<br />

die Unternehmen in den letzten<br />

Jahren entwickelt haben.<br />

MÜNCHEN (MG). Besucher der Automatica<br />

20<strong>12</strong> (22. bis 25.5. 20<strong>12</strong>,<br />

Neue Messe München) erhalten<br />

einen umfassenden Überblick über<br />

modernste Montage- und Handhabungstechnik.<br />

Wachstumsmotor<br />

dieser positiven Entwicklung ist<br />

wie schon oft die Automobilindustrie,<br />

die verstärkt in neue Technik<br />

und neue Werkstoffe investiert.<br />

Hilfreiche Informationen zum Umgang<br />

mit Faserverbundwerkstoffen<br />

bietet die Automatica 20<strong>12</strong>. Sie hat<br />

das Thema „Automatisierte Composite<br />

<strong>Produktion</strong>“ zu einem ihrer<br />

zentralen Themen erklärt und wird<br />

dazu auch eine neue Sonderschau<br />

präsentieren. Die internationale<br />

Fachmesse für Automation und<br />

Mechatronik will dazu beitragen,<br />

die Herausforderung<br />

einer automatisierten<br />

Fertigung von Leichtbauteilen<br />

aus Faserverbundwerkstoffen<br />

zu<br />

meistern.<br />

Zahlreiche weitere<br />

Wachstumstreiber für<br />

die Montage- und<br />

Handhabungstechnik, die verstärkt<br />

auf automatisierte Montage<br />

setzen, sind zudem die Elektronikund<br />

Metallindustrie, der Maschinenbau,<br />

die Flachdisplay-Fertigung,<br />

Medizintechnik und alle<br />

Branchen rund um erneuerbare<br />

Energien. Die wiederum trägt dazu<br />

Auch in der Montage- und Handhabungstechnik<br />

ist die Autoindustrie<br />

ein Wachstumstreiber. Bild: BMW<br />

bei, bei hoher Qualität zu rationalisieren,<br />

die Produktivität zu steigern,<br />

Durchlaufzeiten zu verkürzen<br />

oder Taktzeiten zu erhöhen.<br />

Ein neues und besonders interessantes<br />

Anwendungsfeld ist die<br />

Batterieproduktion. Die Rede ist<br />

weniger von haushaltsüblichen<br />

Batterien oder<br />

Akkus für Laptops oder<br />

Handys, sondern von<br />

Hochenergiespeichern<br />

für Elektroautos oder erneuerbare<br />

Energien.<br />

Diese Batterien nehmen<br />

eine Schlüsselrolle ein,<br />

wenn es um die Wirtschaftlichkeit<br />

und Akzeptanz von Elektromobilität<br />

und alternativer Energiegewinnung<br />

geht. Auf der Automatica<br />

wird es dazu in diesem Jahr die<br />

Sonderschau „Batterieproduktion<br />

und Automatisierungstechnik“ geben<br />

(Halle A2).<br />

17. - 20. April 20<strong>12</strong><br />

Messe Karlsruhe<br />

PaintExpo<br />

Internationale Leitmesse für<br />

industrielle Lackiertechnik<br />

CEBIT 20<strong>12</strong><br />

Anbieter rüsten sich für ERP-Cloud<br />

DANIELA HOFFMANN<br />

PRODUKTION NR. <strong>12</strong> , 20<strong>12</strong><br />

Die ERP-Hersteller suchen die Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema<br />

Cloud und stehen produktseitig in<br />

den Startlöchern. So das Fazit zur<br />

diesjährigen CeBIT.<br />

Pulverbeschichten<br />

Spritzpistolen Pumpen<br />

Aushärtung Lohnbeschichtung<br />

Nasslackieren Recycling und Entsorgung<br />

Filter Reinigung<br />

Coil Coating Forschung<br />

Nass- und Pulverlacke<br />

Entlackung<br />

Drucklufttechnik Lackiergehänge Vorbehandlung<br />

Trocknung Applikationssysteme<br />

Umwelttechnik<br />

Abdeckmaterialien und -systeme Mess- und Prüftechnik<br />

Automatisierungs- und Fördertechnik<br />

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HANNOVER (ILK) 3<strong>12</strong> 000 Besucher<br />

trafen auf 4 200 Aussteller. Der<br />

Nahverkehrsstreik am Donnerstag<br />

verhagelte der weltweit größten<br />

Computermesse einen wichtigen<br />

Messetag, so ist wohl auch die<br />

leicht niedrigere Besucherzahl – in<br />

2011 kamen 339 000 – zu erklären.<br />

Cloud-Computing gehörte zu den<br />

heißen Themen. „Die Reise wird in<br />

Richtung Cloud gehen, auch wenn<br />

wir uns derzeit noch in der Sondierungsphase<br />

befinden“, vermutet<br />

Stephan Dürr, Marketing-Leiter bei<br />

Oxaion. Auch beim Microsoft-ERP<br />

winkt die Wolke. Ab Herbst will der<br />

Hersteller die neue ERP-Basisplattform<br />

mit dem Arbeitstitel NAV 7<br />

selbst als Cloud-Service hosten.<br />

Branchen-Zusatzfunktionen gibt<br />

Die Wege auf der CeBIT wiesen in genau eine Richtung: Cloud Computing<br />

stand im Vordergrund des Messegeschehens.<br />

Bild: Deutsche Messe AG<br />

es jeweils von Partnern über dieselbe<br />

Plattform. Wo die Server stehen,<br />

ist noch nicht entschieden, es soll<br />

jedoch auch Standorte in Europa<br />

geben – denn das ist aus Datenschutz-Gründen<br />

wichtig. „Wir sehen<br />

keine Nachfrage nach Cloud-<br />

Anwendungen, die Kunden wollen<br />

eine modifizierte Lösung“, sagt<br />

hingegen Leo Ernst, Vorstand bei<br />

Proalpha. Von den rund 1 700 Kunden<br />

nutzten nur 15 das vorhandene<br />

SaaS-Angebot. Das Interesse an<br />

mobilen Lösungen für Vertrieb und<br />

Service sei erstaunlich hoch und<br />

werde eher durch die Anzahl vorhandener<br />

Consultants begrenzt,<br />

berichtet auch Ernst.


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />

Fachmessen<br />

10. Logimat übertrifft<br />

„alle Erwartungen“<br />

Klaus Hiemer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Mit einem Rekordergebnis bei den Aussteller- und Besucherzahlen<br />

übertrifft Europas größte jährlich veranstaltete Logistik-Fachmesse<br />

Logimat laut Veranstalter im 10. Jahr „alle Erwartungen“. Über einen<br />

weiteren Ausbau werde nachgedacht.<br />

Stuttgart. Die 10. internationale<br />

Fachmesse für Distribution, Material-<br />

und Informationsfluss hat das<br />

beste Ergebnis der Logimat-Veranstaltungsgeschichte<br />

erzielt – und<br />

die hohen Erwartungen an die Jubiläumsveranstaltung<br />

deutlich<br />

übertroffen. 919 Aussteller (+<br />

19,3%) aus 25 Ländern zeigten auf<br />

65 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

(plus 20%) das gesamte<br />

Spektrum der Produkt- und Lösungsangebote<br />

für effiziente Intralogistik.<br />

„Die Zahlen bestätigen<br />

den Ruf der Logimat als Trendbarometer<br />

im mehrfachen Sinne“,<br />

urteilt Messeleiter Peter Kazander.<br />

„Sie spiegeln die wirtschaftliche<br />

Situation der Intralogistik-Branche<br />

und die Innovationskraft der ausstellenden<br />

Unternehmen ebenso<br />

wider wie das hohe Informationsbedürfnis<br />

der Anwender und Besucher,<br />

das die Logimat deckt.“<br />

Vom <strong>12</strong>. bis 15. März 20<strong>12</strong> belegte<br />

die Logimat zum ersten Mal alle<br />

fünf Hallen des Nordflügels und<br />

war damit ausgebucht. Erstmals<br />

dabei: Aussteller aus Spanien, der<br />

Türkei, Kanada, Australien und<br />

den USA. Das Messemotto ‚Innovationen<br />

+ Netzwerke für nachhaltiges<br />

Wachstum‘ zog an den drei<br />

Messetagen mehr als 29 000 Besucher<br />

(plus 30,5%) aus aller Welt auf<br />

das Stuttgarter Messegelände. Der<br />

aktuellen Untersuchung des Baseler<br />

Marktforschungsinstitutes<br />

Wissler & Partner zufolge waren<br />

mehr als drei Viertel davon Entscheider.<br />

Fast jeder dritte Messebesucher<br />

legte zudem einen Anreiseweg<br />

von mehr als 300 Kilometern<br />

zurück. Zehn Prozent der Fachbesucher<br />

kamen aus dem Ausland –<br />

vor allem aus Österreich, der<br />

Schweiz, Großbritannien und Italien.<br />

„Diese Entwicklung unterstreicht<br />

die zunehmende internationale<br />

Bedeutung der Logimat sowohl<br />

für die Aussteller als auch das<br />

Fachpublikum“, sagt Kazander.<br />

Kompakter Überblick auf<br />

überschaubarer Fläche<br />

„Die Logimat 20<strong>12</strong> war so international<br />

wie nie zuvor.“ Zudem zeigte<br />

sich das Fachpublikum mit der<br />

Logimat 20<strong>12</strong> durchweg zufrieden:<br />

83,5% beurteilten die Messe mit<br />

sehr gut bis gut. Lediglich 1,3% gaben<br />

der Messe eine Benotung jenseits<br />

der Schulnote 3.<br />

Eine Basis für den Erfolg sieht<br />

Kazander in dem speziellen Charakter<br />

der Marke Logimat. Das bewährte<br />

Messekonzept, auf überschaubarer<br />

Fläche einen kompak-<br />

Moderne Warehouse-Technik zum Anfassen (Bild) war ebenso gefragt wie die<br />

anderen klassischen Intralogistik-Themen. <br />

Bild: Euroexpo<br />

ten Branchenüberblick mit kurzen<br />

Wegen, einem Informationsangebot<br />

auf Kongressniveau und höchsten<br />

Annehmlichkeiten für die Besucher<br />

zu kombinieren, ist im<br />

Markt inzwischen etabliert. Dabei<br />

hat sich das Konzept in der letzten<br />

Dekade als flexibel genug erwiesen,<br />

das Wachstum der vergangenen<br />

zehn Jahren nicht nur zu fördern,<br />

sondern zugleich auch mit<br />

ihm Schritt zu halten und zur Steigerung<br />

der Attraktivität stets neue<br />

Aspekte einzubinden, heißt es. Als<br />

weiteren Erfolgsfaktor nennt der<br />

Messechef die gewachsene Zusammenarbeit<br />

zwischen Veranstalter<br />

und der Messe Stuttgart.<br />

Kazander: „Sie ist ein elementarer<br />

Mosaikstein für die Erfolgsgeschichte<br />

der Logimat. Deshalb bekennen<br />

wir uns klar zum Messestandort<br />

Stuttgart.“<br />

Die Erfolgsgeschichte der Messe<br />

will der Messechef auch in den<br />

kommenden Jahren fortschreiben.<br />

„Die Herausforderung für uns liegt<br />

ebenso wie in der Logistik selbst<br />

nicht in der Beherrschung, sondern<br />

in der Reduzierung der Komplexität“,<br />

sagt Kazander. „Wir zielen<br />

auf ein solides Wachstum, ohne<br />

dabei unsere Wurzeln aus den Augen<br />

zu verlieren. Das muss nicht<br />

immer das Höher, Schneller, Weiter<br />

sein.“<br />

Fachmesse Medtec<br />

Europa-Position gefestigt<br />

Klaus Hiemer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die Medizintechnik-Messe Medtec<br />

20<strong>12</strong> hat laut Veranstalter UBM<br />

Canon ihre Rolle als führende Veranstaltung<br />

dieser Art in Europa<br />

gefestigt. Rund 14 000 Fachbesucher<br />

informierten sich in Stuttgart<br />

über Trends und Innovationen.<br />

Stuttgart. Mit 1017 Ausstellern<br />

(Vorjahr: 1003) auf rund 17 000 Nettoquadratmetern<br />

(Vorjahr: 16 000)<br />

in den Hallen 2, 4, 6 und 8 der Landesmesse<br />

Stuttgart konnte das hohe<br />

Niveau des vergangenen Jahres<br />

mehr als gefestigt werden, teilte<br />

UBM Canon im Abschlussbericht<br />

mit. Gleiches gelte für den hohen<br />

Grad an Internationalität der Aussteller,<br />

die wie im Vorjahr aus insgesamt<br />

32 Ländern Europas, Amerikas<br />

und Asiens anreisten, um ihre Produkte<br />

und Dienstleistungen dem<br />

qualifizierten Fachpublikum in<br />

Stuttgart zu präsentieren.<br />

Als Besucher registrierten die<br />

Veranstalter von UBM Canon rund<br />

14 000 Personen (Vorjahr: 13 500).<br />

Damit bestätigt die Fachmesse laut<br />

dem verantwortlichen Messemanager<br />

Gregor Bischkopf einmal<br />

mehr ihren Platz als führende me-<br />

dizintechnische Veranstaltung in<br />

Europa: „Weltweit betrachtet liegen<br />

wir damit auf dem zweiten<br />

Platz hinter der US-amerikanischen<br />

Messe ‚Medical Design &<br />

Manufacturing (MD&M) West‘, die<br />

ebenfalls von UBM Canon ausgerichtet<br />

wird.“<br />

Um weiterem Wachstum Platz zu<br />

schaffen wird die Medtec Europe<br />

im nächsten Jahr die vielfältigen<br />

Möglichkeiten des Stuttgarter Messegeländes<br />

nutzen und künftig auf<br />

die andere Hallenseite wechseln.<br />

Dort stehen vom 26. bis 28. Februar<br />

2013 die Hallen 1, 3 und 5 zur Verfügung.<br />

Innovationspreis zum<br />

ersten Mal vergeben<br />

Mit besonderer Spannung erwarteten<br />

Aussteller und Besucher<br />

dieses Jahr den Abend des zweiten<br />

Messetages, an dem erstmals der<br />

‚Medtec EMDT Innovation Award‘<br />

vergeben wurde. Als Gewinner<br />

setzten sich unter anderem das<br />

Unternehmen Telcare Inc. mit dem<br />

Blutzuckermessgerät ‚Telcare<br />

Blood Glucose Meter‘ als bestes<br />

Medizinprodukte-Startup des Jahres<br />

und die Firma Erdmann Design<br />

AG mit einem speziellen Analysegerät<br />

durch.<br />

Hand in Hand ...<br />

... für neue Lösungen in der Mensch-<br />

Technik-Kooperation: ExoHand. Impulse<br />

für Innovationen: www.festo.com/gruppe<br />

Rund 14 000 Besucher<br />

informierten<br />

sich in vier Hallen<br />

der Landesmesse<br />

Stuttgart über den<br />

neuesten Stand der<br />

Medizintechnik.<br />

Bild: UBM Canon<br />

Halle 15, Stand D07


8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Regenerative Energien<br />

Droht der Solarindustrie der Branchentod?<br />

Tino Böhler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Q-Cells schreibt Verluste, Centrotherm<br />

baut Arbeitsplätze ab.<br />

Die Solarbranche am Boden? Da<br />

lässt der Einstieg der indischen<br />

Microsol beim insolventen Solarmodulhersteller<br />

Solon Hoffnung<br />

aufkeimen.<br />

Dresden/Berlin (ilk). „Dass es<br />

gelang, in so kurzer Zeit einen Käufer<br />

für Solon zu finden, ist ein großer<br />

Erfolg“, betont Insolvenzverwalter<br />

Rüdiger Wienberg. Es habe<br />

insgesamt eine Handvoll Interessenten<br />

gegeben, so Wienberg gegenüber<br />

<strong>Produktion</strong>, warum aber<br />

Microsol den Zuschlag bekommen<br />

hat, verriet er nicht. Dass es am<br />

Kaufpreis liegen könnte, kann nur<br />

vermutet werden.<br />

Mit der neu gegründeten Solon<br />

Energy GmbH soll nach Unternehmensangaben<br />

ein integrierter Solar-Systemanbieter<br />

entstehen, der<br />

auf führenden Photovoltaikmärkten<br />

vertreten sein und dadurch<br />

gute Perspektiven im internationalen<br />

Wettbewerb haben soll. Rund<br />

600 weltweite Arbeitsplätze seien<br />

aus der insolventen Solon SE (inkl.<br />

Tochtergesellschaften) auf die<br />

neue Solon Energy GmbH und ihre<br />

Schwestergesellschaften übergegangen.<br />

Die Standorte in Berlin-<br />

Adlershof (Deutschland), Tucson<br />

(USA) und Carmignano di Brenta<br />

(Italien) bleiben erhalten.<br />

Hersteller ruhten sich zu<br />

lange auf dem EEG aus<br />

An der Grundmisere in der Branche<br />

hat sich vermutlich nichts geändert.<br />

Wie die Solarworlds, Conergys<br />

und Q-Cells, hätten sich die Vorstände<br />

und Geschäftsführer zu lange<br />

auf dem EEG (Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz) ausgeruht, das<br />

ihnen immer neue Kunden hierzulande<br />

garantiert hätte, werfen Kritiker<br />

den Machern der Branche vor.<br />

Doch es gibt auch Unternehmen,<br />

die sich nicht auf dem EEG ausgeruht<br />

haben, wie der geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Kirchner<br />

Solar Group, Lars Kirchner, betont:<br />

„Die Kirchner Solar Group hat stets<br />

in Produkt- und Service-Innovationen<br />

und die konsequente Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens,<br />

Für das Erste ist die Gefahr abgewendet: Solon scheint gerettet; die Betriebsstätten<br />

in Berlin, Tuscon und Carminignano di Brenta bleiben erhalten.Bild: Solon<br />

unserer Technologien und Mitarbeiter<br />

investiert, so dass wir gerüstet<br />

sind, auch mit veränderten Marktbedingungen<br />

umzugehen.“ Letztlich<br />

gehe es für die Solarindustrie<br />

darum, sich von staatlichen Anreizsystemen<br />

unabhängig zu machen.<br />

Auch Solon hatte zulange auf EEGbasierte<br />

Strategien gesetzt, ein Prozess,<br />

der schließlich in den Aufkauf<br />

durch Microsol mündete. Laut Solon-Angaben<br />

produziert Microsol<br />

selbst mit rund 325 Mitarbeitern in<br />

Fujairah (Vereinigte Arabische Emirate)<br />

kostengünstig hocheffiziente<br />

Solarzellen. Die Übernahme von<br />

Solon solle die Erweiterung der<br />

Angebotspalette um spezialisierte<br />

Produktinnovationen und Zugänge<br />

zum europäischen und nord-<br />

amerikanischen Markt ermöglichen.<br />

Zudem würden die Stärken<br />

von Solon im Kraftwerksgeschäft<br />

und in den Bereichen Forschung<br />

und Entwicklung sowie Marketing<br />

und Vertrieb von Microsol als besonders<br />

werthaltig betrachtet.<br />

Doch auch hier warnen Kritiker,<br />

dass der neue Inhaber Solon von<br />

der Börse nehmen und möglichst<br />

viele Tochterunternehmen verramschen<br />

könnte.<br />

Solarmarkt kein Biotop – es<br />

herrscht globaler Wettbewerb<br />

Fazit: Die Schließungen, Insolvenzen<br />

und Übernahmen in der<br />

Solarbranche werden weitergehen,<br />

wenn sich die von der Förderung<br />

(Stichwort ‚EEG’) bislang verwöhnten<br />

Unternehmen nicht ganz<br />

schnell auf die neue Situation einstellen.<br />

Dazu sollte in den Chefetagen<br />

schleunigst die Überzeugung<br />

reifen, dass es keinen deutschen<br />

oder europäischen Solarmarkt<br />

quasi als Biotop gibt – Innovationen,<br />

Produkte und Vertrieb in allen<br />

Branchen sind heutzutage eben<br />

international und global – und damit<br />

auch der Wettbewerb.<br />

China-Corner<br />

Ausschreibung<br />

des Günter-Spur-Preises<br />

<strong>Produktion</strong> und A.T. Kearney schreiben im<br />

Rahmen des Wettbewerbs Fabrik des Jahres/<br />

GEO den Günter-Spur-Preis aus. Der Günter-<br />

Spur-Preis ist nach einem der Väter der<br />

<strong>Produktion</strong>stechnik in Deutschland benannt:<br />

Univ.-Prof.em. Dr.-Ing. Günter Spur. Ausgezeichnet<br />

werden herausragende wissenschaftliche<br />

Arbeiten des Nachwuchses, die sich mit<br />

der praktischen Verbesserung des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />

in der verarbeitenden Industrie<br />

beschäftigen. Eingereicht werden können<br />

Doktor-, Diplom- und Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten wie Maschinenbau,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftswissenschaften.<br />

Eingesendet werden können<br />

die Nachwuchsarbeiten zusammen mit dem<br />

Bewerbungsbogen (www.fabrik-des-jahres.de)<br />

von den Unternehmen, in denen die Arbeiten<br />

geschrieben wurden, und von den Nachwuchswissenschaftlern<br />

selbst an:<br />

A. T. Kearney, Janine Marquis,<br />

Lenbachplatz , München,<br />

Tel. / .<br />

Einsendeschluss<br />

ist der<br />

. Mai <br />

AHK/Peking (ah): Die deutsche AHK<br />

Shanghai ist ein Kooperationspartner<br />

der China Wind Power, der größten<br />

jährlich stattfindenden Messe<br />

und Konferenz zum Thema Windenergie<br />

chinaweit. Dort sollen neue<br />

Produkte und Technologien vorgestellt<br />

sowie Diskussionen über<br />

Windenergie angeregt werden. Die<br />

Veranstaltung wird vom 16. bis 18.<br />

Oktober in Peking stattfinden. Deutsche<br />

Unternehmen können sich für<br />

den deutschen Pavillon anmelden,<br />

welcher Firmen bei ihrem Messeauftritt<br />

unterstützt. Das Anmeldeformular<br />

ist auf der Homoepagewww.<br />

china.ahk.de abrufbar.<br />

Dow Jones/Peking (ah): Laut Dow<br />

Jones verbuchte China für den Februar<br />

ein massives Handelsbilanzdefizit.<br />

Es betrage 31,48 Mrd US Dollar,<br />

während laut der chinesischen Zollbehörde<br />

im Januar noch ein Überschuss<br />

erwirtschaftet wurde. „Alles<br />

in allem verschlechtern sich die Bedingungen<br />

mit einer raschen Geschwindigkeit“,<br />

sagte Zhiwei Zhang,<br />

Volkswirt bei Nomura. „Die Abkühlung<br />

geht schneller voran, als die<br />

Regierung erwartet hat“. Laut Zhang<br />

ist vor allem der schwache Export<br />

für das Defizit verantwortlich, da die<br />

Nachfrage anderer Märkten sinke.<br />

Linde/Songmu Island (ah): Der Technologiekonzern<br />

The Linde Group wird<br />

die Gasversorgung des Chemieunternehmens<br />

Dahua Group am Standort<br />

auf Songmu Island in Nordostchina<br />

übernehmen. Linde wird zwei<br />

bestehende Luftzerlegungsanlagen<br />

(LZA) vor Ort erwerben und zudem<br />

eine neue Anlage errichten. Diese<br />

soll 2014 in Betrieb gehen und die<br />

alten LZAs ersetzen. Das Unternehmen<br />

plant eigenen Angaben zufolge,<br />

rund 70 Mio Euro zu investieren.<br />

Wacker/Nanjiing (ah): Die Wacker<br />

Chemie AG baut ihre chinesischen<br />

Polymeraktivitäten aus und investiert<br />

dazu rund 40 Mio Euro in den<br />

Bau von zwei <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

am Standort Nanjing. Wie der Chemiekonzern<br />

bekannt gab, werden<br />

die bestehenden <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

für Vinylacetat-Ethylen-Copolymer-Dispersionen<br />

(VAE) um einen<br />

neuen Reaktor mit einer Jahreskapazität<br />

von 60 000 Tonnen erweitert.<br />

Damit würden sich die Kapazität für<br />

VAE-Dispersionen in Nanjiing auf<br />

rund <strong>12</strong>0 000 Jahrestonnen verdoppeln.<br />

Darüber hinaus errichtet Wacker<br />

im Werk Nanjing eine neue Anlage<br />

zur Herstellung von Polyvinylacetat-Festharzen.<br />

Diese soll Anfang<br />

2013 fertig gestellt werden.<br />

In Kooperation mit<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

pro_FDJ_Günter_Spur_20<strong>12</strong>_148x201.indd 1 08.03.20<strong>12</strong> 10:45:35


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Messe wire/Tube · 9<br />

Unterschiedlichste<br />

Rohrprofile können<br />

heute schnell<br />

und kostensparend<br />

mit dem Laser<br />

geschweißt<br />

werden.<br />

<br />

Bild: Trumpf<br />

Fachmessen<br />

Wire + Tube: Top-Event<br />

mit Flächen-Zuwachs<br />

Lasertechnik<br />

Speziell für das Schweißen<br />

von Rohren und Profilen<br />

Klaus Hiemer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die Fachmessen Wire + Tube (26.<br />

bis 30. März 20<strong>12</strong>) sind internationaler<br />

Branchentreff für die Draht-,<br />

Kabel- und Rohrindustrie. Rund<br />

2 500 Aussteller belegen heuer<br />

eine Rekordfläche.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Trumpf zeigt auf der Wire +<br />

Tube unter anderem ein Strahlführungssystem<br />

speziell für das<br />

Laser-Schweißen von Rohren und<br />

Profilen.<br />

Ditzingen (hi). Ob Stumpfstoß,<br />

Bördelnaht, T-Stoß, Eckstoß oder<br />

Überlappnaht, das flexible Werkzeug<br />

Laser verbindet jede Nahtform<br />

gleichermaßen sicher. Und zwar<br />

Baustahl ebenso gut wie Edelstahl,<br />

Aluminium oder Buntmetalle, in<br />

Materialdicken zwischen einem<br />

Zehntel Millimeter bis zu fast einem<br />

Zentimeter. Diese Stärken kann der<br />

Laser gerade beim Schweißen von<br />

Rohren und Profile ausspielen.<br />

Bearbeitungspunkt kann<br />

eingestellt werden<br />

Mit der Produktfamilie TruLaser<br />

Cell 1100 hat Trumpf ein Strahlführungssystem<br />

entwickelt, das für das<br />

Schweißen von Rohren und Profilen<br />

optimiert ist. Für sämtliche Anwendungsfälle<br />

geeignet, gibt es die<br />

TruLaser Cell 1100 in unterschiedlichen<br />

Ausführungen jeweils spezialisiert<br />

auf das Schweißen von Bändern,<br />

Rohren und Profilen sowie auf<br />

die Bearbeitung rotationssymmetrischer<br />

Teile. Denn der optimale<br />

Bearbeitungspunkt kann über motorische<br />

Achsen parallel oder senkrecht<br />

zur Bearbeitungsrichtung eingestellt<br />

werden. Ein senkrechter<br />

Strahleinfall auf die Fügestelle ist<br />

dabei keine Voraussetzung, mithilfe<br />

der SpeedLas Optik kann die Naht<br />

auch unter einem Winkel verschweißt<br />

werden. Ebenfalls abhängig<br />

von Anwendung und Werkstoff<br />

kann als Strahlquelle zwischen einem<br />

CO 2<br />

- und einem Festkörperlaser<br />

gewählt werden.<br />

Die TruLaser Cell 1100 wird direkt<br />

in die Fertigungslinie integriert.<br />

Durch ihren kompakten Aufbau<br />

beträgt die gesamte Aufstellfläche<br />

nur etwa fünf Quadratmeter sogar<br />

inklusive des Laseraggregates. Über<br />

das von Trumpf entwickelte Nahtnachführungssystem<br />

SeamLine<br />

wird der Fügespalt ständig überwacht<br />

und die Schweißoptik in<br />

Echtzeit nachgeführt. Dies stellt eine<br />

optimale Nahtqualität und<br />

höchste Präzision über den gesamten<br />

Prozess sicher, ebenso wie nachbearbeitungsfreie<br />

Sichtnähte und<br />

Flexibilität bei den Bearbeitungsdurchmessern.<br />

Die TruLaser Cell<br />

1100 zeichnet sich außerdem durch<br />

hohe Robustheit und Vielfältigkeit<br />

aus, heißt es. Rund um die Uhr<br />

schweißt sie Rohre und fertigt Halbzeuge<br />

ganz nach Anforderung des<br />

Kunden. Die Wartungszyklen sind<br />

äußerst gering und sollte doch einmal<br />

etwas nicht funktionieren, unterstützt<br />

Trumpf mit umfassendem<br />

Teleservice. Über Telediagnose<br />

können sich Trumpf- Servicetechniker<br />

jederzeit, aber natürlich nur<br />

nach Freigabe des Kunden, auf die<br />

Steuerung der Maschine aufschalten<br />

und eventuelle Störungen<br />

schnell und sicher beseitigen. Als<br />

Erweiterung zur TruLaser Cell 1100<br />

kann eine Trumpf Markierlasereinheit<br />

als nachgelagerter Schritt zum<br />

Schweißen automatisiert in die Fertigungslinie<br />

integriert werden.<br />

Halle 6, Stand A 30<br />

www.trumpf.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material ✔ Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Messe-Duo wächst seit<br />

1988 kontinuierlich<br />

Düsseldorf. Den Besuchern werden<br />

die Neuheiten auf einer Fläche<br />

von über 107 000 Quadratmetern<br />

präsentiert. Die Wire hat dabei ein<br />

Flächenplus von 10,4 %, bei der Tube<br />

sind es 8,8 %. Viele Unternehmen<br />

haben ihre Flächen laut Messe Düsseldorf<br />

vergrößert, um sich noch<br />

intensiver präsentieren zu können.<br />

Die Tube präsentiert Neuheiten<br />

aus dem Bereich Rohrherstellung<br />

und -bearbeitung. Im Fokus stehen<br />

heuer unter anderem die Profiltechnologie<br />

und Kunststoffrohre und<br />

flexible Rohre. Auf der Wire sind<br />

nach Angaben der Messe Düsseldorf<br />

modernste Maschinen und<br />

Anlagen zur Gerstellung von Federn<br />

und Befestigungselementen<br />

zu sehen. Außerdem werden die<br />

Besucher ausführlich über die zunehmende<br />

Bedeutung von Kupferdrähten<br />

beim Einsatz im Automobilbau,<br />

in der Elektrik, Elektronik<br />

und Telekommunikation informiert.<br />

Seit 1986 organisiert die Messe<br />

Düsseldorf die Wire als Internationale<br />

Fachmesse für Draht und<br />

Kabel. In der Mitte Europas gelegen,<br />

mit idealen logistischen Anbindungen<br />

ins benachbarte Ausland und<br />

nach Übersee, erweist sich der Messeplatz<br />

Düsseldorf bis heute als<br />

Heimat der wire.<br />

1988 wurde die Tube in Düsseldorf<br />

ins Leben gerufen und seither<br />

finden Wire und Tube gemeinsam<br />

in Düsseldorf statt. In zweijährigem<br />

Rhythmus stattfindend, entwickelte<br />

sich die Zahl der teilnehmenden<br />

Unternehmen bis zum Jahr 2002<br />

kontinuierlich weiter. 2002 waren es<br />

bereits 1 096 Aussteller auf einer<br />

Das Messeduo Wire + Tube bietet den Besuchern Neuheiten auf einer Gesamtfläche<br />

von über 100 000 Quadratmetern.<br />

Bild: Messe Düsseldorf<br />

Fläche von 51 000 Quadratmetern.<br />

2004 war gesamtwirtschaftlich bedingt<br />

ein leichter Rückgang bei<br />

Ausstellern und Quadratmetern zu<br />

verzeichnen, bevor es 2008 zum<br />

absoluten Top-Ergebnis kam. Damals<br />

wurde eine Fläche von 53 600<br />

Quadratmetern belegt, 1 130 Aussteller<br />

präsentierten ihre Innovationen<br />

auf der wire 2008.<br />

2010 pendelte sich das gute Ergebnis<br />

von 2008 ein, bei steigender<br />

Ausstellerzahl war ein leichter<br />

Rückgang der vermieteten Ausstellungsfläche<br />

zu verzeichnen. Zur<br />

Wire 20<strong>12</strong> werden Maschinen zur<br />

Drahtherstellung und Veredelung,<br />

Werkzeuge und Hilfsmaterialien<br />

zur Verfahrenstechnik sowie Werkstoffe<br />

und Spezialdrähte gezeigt.<br />

Außerdem präsentieren sich Innovationen<br />

aus den Bereichen Kabel-,<br />

Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

sowie Prüftechnik. Spezialgebiete<br />

wie Logistik, Fördersysteme und<br />

Verpackungen ergänzen das Angebot.<br />

Draht-, Kabel- und Glasfasermaschinen<br />

sowie die Draht- und Kabelproduzenten<br />

und der Handel<br />

mit Draht und Kabeln belegen 20<strong>12</strong><br />

die Hallen 9 bis <strong>12</strong>, 16 und 17. In der<br />

Halle 15 ist die Umformtechnik<br />

(Fastener Technology) zu finden,<br />

Halle 16 schließt sich mit der Federfertigungstechnik<br />

(Spring Making)<br />

an, teilt die Messe mit. Von 2006 bis<br />

2008 verzeichnete die Tube einen<br />

Quadratmeteranstieg von 10 000,<br />

ein Rekordergebnis. Mit 44 500<br />

Quadratmetern belegter Fläche<br />

schloss sie 2010 erfolgreich ihre<br />

Pforten.<br />

Die Tube belegt die Hallen 1 bis<br />

7a. Rohrzubehör befindet sich in<br />

den Hallen 1 und 2, der Rohrhandel<br />

und die Rohrherstellung schließen<br />

sich in den Hallen 2, 3, 4 und 7.0 an.<br />

Die Umformtechnik ist in der Halle<br />

5 zu finden. Rohrbearbeitungsmaschinen<br />

präsentieren sich in den<br />

Hallen 6 und 7a, außerdem schließt<br />

sich in Teilen der Halle 7a der Bereich<br />

Maschinen und Anlagen an.<br />

Angebot: Von Maschinen bis<br />

zur Mess- und Regeltechnik<br />

Gezeigt wird die gesamte Palette<br />

von der Rohrherstellung über<br />

die Rohrbearbeitung bis hin zur<br />

Rohrverarbeitung. Das Angebot<br />

reicht von Rohmaterialien, Rohren<br />

und Zubehör, Maschinen zur<br />

Herstellung von Rohren und Gebrauchtmaschinen<br />

über Werkzeuge<br />

zur Verfahrenstechnik und<br />

Hilfsmittel bis hin zu Mess-, Steuer-<br />

und Regeltechnik. Pipelines<br />

und OCTG-Technologie, Profileund<br />

Profiltechnologie, Prüftechnik<br />

und Spezialgebiete wie Lagerautomatisierung<br />

ergänzen das<br />

Angebot.<br />

www.produktion.de<br />

Treffpunkt in Leipzig: 26. Februar bis 1. März 2013<br />

Technik und Wirtschaft<br />

für die<br />

deutsche Industrie<br />

Die erfolgreiche internationale Messeplattform<br />

für die Zulieferindustrie – im Fokus stehen Fahrzeugindustrie<br />

und Maschinenbau sowie weitere<br />

Wachstumsbranchen.<br />

www.zuliefermesse.de<br />

Der Branchenauftakt 2013 für die metallbearbeitende<br />

Industrie – vom High-Tech-Exponat<br />

bis zur innovativen Sonderlösung.<br />

Kompetenz im Markt.<br />

www.messe-intec.de<br />

Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig, Germany, Tel.: +49 (0) (3 41) 6 78 - 80 90, info@zuliefermesse.de, info@messe-intec.de


10 · Messe wire/Tube · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Lasertechnik<br />

Schweiß-System<br />

mit Spalterkennung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Auf der Messe präsentiert Rofin-<br />

Sinar das Profile Welding System<br />

(PWS) – ein komplettes Laserschweißsystem<br />

mit integrierter<br />

Prozess-Sensorik zur Spalterkennung<br />

und -verfolgung für das<br />

Profil- und Rohrschweißen.<br />

Hamburg (hi). Die Laserspezialisten<br />

erörtern vor Ort, wie einfach Laserschweißen<br />

sein kann: das System<br />

lässt sich einfach in die Anlage integrieren,<br />

eine übersichtliche Steuerung<br />

überwacht alle wichtigen<br />

Funktionen und der Laserstrahl<br />

folgt auch bei Schweißgeschwindigkeiten<br />

von 60 m/min mit einer Genauigkeit<br />

von 20 µm dem Schweißspalt<br />

– so lässt sich höchste Prozesssicherheit<br />

erzielen, heißt es.<br />

In Kombination mit dem PWS-<br />

System erlaubt der Weld Sensor dem<br />

Anwender eine genaue Beobachtung<br />

des Schweißprozesses und<br />

über die integrierte Regelung eine<br />

automatische Korrektur der<br />

Schweißposition. Dieses Sensorsystem<br />

ist optional verfügbar und gleichermaßen<br />

für CO 2<br />

- und Faserlaser<br />

einsetzbar. Bei einer Anwendung in<br />

Verbindung mit unserem CO 2<br />

-Slab-<br />

Laser bleibt die Sicherheitsklasse<br />

erhalten.<br />

Für das Laserschweißen von Rohren<br />

und Profilen sind die CO 2<br />

-Slab-<br />

Laser oder Faserlaser die idealen<br />

Strahlquellen. Die hocheffizienten<br />

CO 2<br />

-Slab-Laser mit einer Ausgangsleitung<br />

bis zu 8 kW und einer exzellenten<br />

Strahlqualität von K = 0.95<br />

sind die erste Wahl zur Realisierung<br />

bester Schweißnahtqualitäten bei<br />

mittleren bis dicken Wandstärken.<br />

Dieser Lasertyp kommt mit wenigen,<br />

langlebigen Komponenten aus.<br />

Er verzichtet außerdem auf die kon-<br />

Der Faserlaser FL 030 C lässt sich einfach<br />

in bestehende Anlagenkonzepte<br />

integrieren.<br />

Bild: Rofin-Sinar<br />

ventionelle Gasumwälzung. Der<br />

Gasverbrauch ist minimal, Wartungs-<br />

und Serviceeinsätze reduzieren<br />

sich erheblich – ein klares Plus<br />

für den effektiven Einsatz, so Rofin.<br />

Die Faserlaser der Rofin-FL-Serie<br />

bilden eine ideale Ergänzung zu den<br />

bewährten Slab-Lasern. Mit einer<br />

Ausgangsleitung von bis zu 4 kW<br />

werden sie für Schweißanwendungen<br />

von dünnsten Materialien mit<br />

einer Dicke von wenigen μm bis zu 2<br />

mm eingesetzt. Da beim Schweißen<br />

dünner Materialien lediglich kleine<br />

Schmelzbäder entstehen, können<br />

Prozesse realisiert werden, die mit<br />

herkömmlichen Verfahren nicht<br />

möglich sind. Vorausgesetzt, bestehende<br />

Maschinen- und <strong>Produktion</strong>skonzepte<br />

sind entsprechend<br />

angepasst, so lassen sich effiziente<br />

Schweißprozesse erzielen.<br />

Halle 5, Stand F 22<br />

www.rofin.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material ✔ Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Fachmessen<br />

Energiesektor<br />

belebt Kabel-Markt<br />

Klaus Hiemer, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Aktuelle Entwicklungen auf dem Draht- und Kabelsektor sind ein<br />

Schwerpunkt auf der Fachmesse Wire. Experten gehen davon aus,<br />

dass die Kabelhersteller von der Entwicklung auf dem Energiesektor<br />

profitieren werden.<br />

Düsseldorf. Vielerorts besteht die<br />

Notwendigkeit, bestehende Übertragungssysteme<br />

zu modernisieren,<br />

Netzverbindungen auszubauen<br />

und erneuerbare Energiequellen<br />

wie Wind-, Solar- und Wasserkraft<br />

stärker ins Netz zu integrieren.<br />

Für Kabelhersteller sind die gesamtwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

auf den wichtigsten<br />

globalen Absatzmärkten deshalb<br />

günstig. Mittelfristig werden zwar<br />

die Schwellenmärkte die wichtigsten<br />

Wachstumstreiber bleiben.<br />

„Doch in den kommenden Quartalen<br />

wird auch auf den entwickelten<br />

Märkten mit einer stetig wachsenden<br />

Nachfrage gerechnet“, so Joe<br />

Hogan, Vorsitzender der ABB-<br />

Konzernleitung.<br />

Der internationale Kabelmarkt<br />

ist stark fragmentiert, wobei kaum<br />

ein Hersteller über 10 Prozent<br />

Marktanteil kommt, wie es im letzten<br />

Jahresbericht des dänischen<br />

Kabelherstellers NKT heißt. Im<br />

Bereich der Seekabel und Hochspannungskabel<br />

gibt es demnach<br />

im wesentlichen sechs global agierende<br />

Unternehmen: NKT Cables<br />

(Dänemark), Nexans (Frankreich),<br />

Prysmian (Italien), ABB (Schweden),<br />

General Cable (USA) and LS<br />

(Südkorea), dazu eine Reihe eher<br />

regional tätiger Wettbewerber in<br />

Asien und dem Mittleren Osten.<br />

Den gesamten weltweiten Kabelmarkt<br />

schätzt man bei NKT auf etwa<br />

750 bn DKK – 100 Mrd. Euro –<br />

jährlich. Marktführer sind Global<br />

Player wie Nexans mit einem geschätzten<br />

Marktanteil von ungefähr<br />

8 Prozent, Prysmian mit rund<br />

6 Prozent und General Cable mit<br />

etwa 5 Prozent. Auch der europäische<br />

Markt ist stark fragmentiert, so<br />

dass kein einzelnes Unternehmen<br />

mehr als 10 Prozent kontrolliert.<br />

Speziell der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien erfordert neue<br />

Stromleitungen. Laut Deutsche<br />

Energie-Agentur (Dena) ist in<br />

Deutschland ein Ausbau des Leitungsnetzes<br />

um 1600 bis 3500 Kilometer<br />

erforderlich. Dies gilt für die<br />

Prämisse, dass bis 2020 über ein<br />

Drittel – und damit doppelt so viel<br />

wie heute – des deutschen Stroms<br />

aus Wind, Wasser, Biomasse oder<br />

Sonne stammt. Der Wert von 1600<br />

Kilometer gilt dabei für die Annahme,<br />

dass bestehende Netze so umgerüstet<br />

werden, dass sie mehr<br />

Strom transportieren können als<br />

heute.<br />

Dem Bau neuer Freileitungen<br />

steht neben der aufwändigen Zulassung<br />

zusätzlicher Leitungstrassen<br />

oft die geringe Akzeptanz der<br />

direkten Anwohner entgegen. Neben<br />

der Verschandelung des Landschaftsbildes<br />

werden gesundheitliche<br />

Beeinträchtigen durch den<br />

sogenannten Elektrosmog befürchtet.<br />

Eine Alternative für stark<br />

bevölkerte Gebiete oder Gegenden,<br />

in denen große Masten das<br />

Landschaftsbild stören würden,<br />

wären demnach in der Erde verlegte<br />

Hochspannungskabel. Wegen<br />

der aufwändigen Isolation ist diese<br />

Methode allerdings um ein Vielfaches<br />

teurer.<br />

Innovationen und Technik-Trends rund um die Themen Draht und Kabel stehen<br />

im Mittelpunkt der Wire 20<strong>12</strong>.<br />

Bild: Messe Düsseldorf<br />

the better way of sheet metal forming and joining<br />

Vom Coil<br />

zum Produkt<br />

schweißtechnologie<br />

für eine effiziente<br />

<strong>Produktion</strong> von<br />

hochwertigen<br />

Kurzrohren<br />

und speziellen<br />

schweißanwendungen<br />

Halle 6 - C 32<br />

die weil group bietet ihnen als<br />

markt- und technologieführendes<br />

Unternehmen der blechbearbeitung ein<br />

umfangreiches Programm an Umformund<br />

fügetechnologien:<br />

Kurzrohrfertigungsanlagen<br />

behälterfertigungsanlagen<br />

laserschweißanlagen<br />

lösungen im schweißanlagenbau<br />

Pressensysteme<br />

Stanzautomaten<br />

Werkzeuge<br />

weil engineering gmbh<br />

Neuenburger Str. 23<br />

D 79379 Müllheim<br />

Telefon: +49 7631 18 09 0<br />

Fax: +49 7631 18 09 49<br />

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Ihr Partner zum Umformen und Schweißen<br />

Langprodukte<br />

Großes Sortiment an Rohren<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Im Fokus des Messeauftritts der Schmolz + Bickenbach AG auf der<br />

wire stehen die rostfreien Langprodukte der konzerneigenen <strong>Produktion</strong>sbetriebe,<br />

auf der Tube präsentiert die Gruppe ihr umfangreiches<br />

Rohr-Sortiment.<br />

Düsseldorf (hi). Vom 26. bis 30.<br />

März informieren darüber hinaus<br />

verschiedene europäische Tochtergesellschaften<br />

des Stahlkonzerns<br />

aus den Bereichen <strong>Produktion</strong>, Verarbeitung<br />

und Distribution auf dem<br />

Messegelände in Düsseldorf zum<br />

umfangreichen Leistungsspektrum<br />

der Gruppe, aktuellen Entwicklungen<br />

sowie neuen Dienstleistungen.<br />

„Höchste Qualitätsansprüche erfüllen<br />

wir weltweit insbesondere<br />

durch die Spezialstahlprodukte der<br />

konzerneigenen Werke, die wir in<br />

den Mittelpunkt unseres Messeauftritts<br />

auf Tube und wire 20<strong>12</strong> gestellt<br />

haben“, betont Benedikt Niemeyer,<br />

Geschäftsführer der Schmolz + Bickenbach<br />

AG. „Als Weltmarktführer<br />

im Bereich nichtrostender Langprodukte<br />

verfügen wir über jahrzehntelange<br />

Erfahrung in der an-<br />

wendungsspezifischen Weiterentwicklung<br />

unserer Werkstoffe.“<br />

Dieses Know-how stellt der Konzern<br />

seinen Kunden nicht nur auf<br />

der Messe, sondern auch in nahezu<br />

jeder Niederlassung in mehr als 30<br />

Ländern durch ausgewiesene Experten<br />

zur Verfügung, heißt es. Neben<br />

der tiefgehenden technischen<br />

Expertise bieten die Ansprechpart-<br />

ner zudem umfangreiche lokale<br />

Marktkenntnisse und gewährleisten<br />

kürzeste Reaktionszeiten im<br />

Tagesgeschäft. „Heute bieten wir<br />

jedem Unternehmen weltweit den<br />

exakt auf seine Anforderungen zugeschnittenen<br />

Spezialstahl“, erklärt<br />

Benedikt Niemeyer. „So erarbeiten<br />

wir gemeinsam mit unseren Kunden<br />

die Lösungen für morgen, um<br />

gemeinsam erfolgreich zu sein.“<br />

Halle 3, Stand B 47 (tube)<br />

Halle 17, Stand E 20 (wire)<br />

www.schmolz-bickenbach.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service ✔ Handhabung<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Die Schmolz und<br />

Bickenbach AG<br />

stellt Spezialstahlprodukte<br />

in<br />

den Mittelpunkt<br />

des Messeauftritts.<br />

<br />

Bild: Schmolz und Bickenbach


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 11<br />

Strömungsmaschinen<br />

Pumpen verbrauchen mehr Energie als nötig<br />

Thomas Isenburg<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Pumpen verbrauchen ein Zehntel<br />

der elektrisch erzeugten Energie<br />

in Europa. Das sind laut ‚Save<br />

Pump Study‘ bis zu 40 % zuviel.<br />

Lösungsansätze dafür gibt es<br />

gleich mehrere.<br />

Bochum (pd). Eigentlich ist es<br />

überraschend, dass Pumpen bislang<br />

ein Stiefkind der Forschung<br />

sind. Dabei sind sie in Heizungen,<br />

Autos, Kraftwerken oder industriellen<br />

<strong>Produktion</strong>sstätten zur Förderung<br />

flüssiger Medien allgegenwärtig.<br />

In Europa verbrauchen Pumpen<br />

ein Zehntel der elektrisch erzeugten<br />

Energie. Davon können laut Save<br />

Pump Study der europäischen<br />

Kommission bis zu 40 % eingespart<br />

werden. Der frisch berufene Hochschullehrer<br />

Romuald Skoda vom<br />

Lehrstuhl für Hydraulische Strömungsmaschinen<br />

(HSM) koordiniert<br />

die interdisziplinären Forschungsaktivitäten<br />

des neuen Kompetenzzentrums<br />

Hydraulische Strömungsmaschinen<br />

zu diesen so oft<br />

eingesetzten Aggregaten.<br />

Hoch sind die Anforderungen,<br />

die an Pumpen in Industrieproduktionen<br />

gestellt werden. So müssen<br />

sie häufig unter Wasser ohne Ölschmierung<br />

funktionieren. Dabei<br />

sollen sie aggressive und kratzende<br />

Partikel, die Bauteile verschleißen<br />

könnten, fördern. Dieselpumpen<br />

müssen nicht nur zuverlässig funktionieren,<br />

sondern auch preisgünstig<br />

herzustellen sein, denn sie werden<br />

millionenfach in Autos eingebaut.<br />

Die Wissenslücken im Bereich<br />

der Pumpen will das ‚Kompetenzzentrum<br />

für Hydraulische Strömungsmaschinen‘<br />

an der Ruhr-<br />

Universität Bochum schließen.<br />

Skoda vertritt dabei den Lehrstuhl<br />

für HSM. Berufliche Stationen waren<br />

die Daimler Chrysler AG, die<br />

Siemens AG sowie die Forschung<br />

der Bosch-Gruppe im Bereich<br />

Grundlagen der Strömungsmechanik.<br />

Seit Beginn des Jahres ist der<br />

Das verschlissene<br />

Stahllaufrad einer<br />

Pumpe, die seit<br />

1995 eine Gipssuspension<br />

22<br />

Meter hoch befördert<br />

hat. Die Suspension<br />

enthielt<br />

30 Gramm kratzende<br />

Bestandteile<br />

pro Liter. Bei einer<br />

durchschnittlichen<br />

täglichen<br />

Laufzeit von zwölf<br />

Stunden kann<br />

man eine Gesamtbetriebszeit<br />

von<br />

70 000 Stunden<br />

annehmen.<br />

Bild: Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

Maschinenbauer Professor an der<br />

Bochumer Hochschule.<br />

Das Kompetenzzentrum bündelt<br />

die Aktivitäten von unterschiedlichen<br />

maschinenbaulichen Disziplinen.<br />

Das interdisziplinär zusammengesetzte<br />

Expertenteam will die<br />

zu den hydraulischen Strömungsmaschinen<br />

gehörenden Pumpen<br />

in Bezug auf Lebensdauer und<br />

Energie-Effizienz optimieren. Dabei<br />

sollen Synergien aus dem Zusammenwirken<br />

der Fluid- und<br />

Thermodynamik, Verfahrenstechnik,<br />

Antriebstechnik, Mechatronik,<br />

Werkstofftechnik und <strong>Produktion</strong><br />

genutzt werden. Erste Ergebnisse<br />

liegen durch die Forschungen von<br />

Juniorprofessor Stefan Huth vor.<br />

Stähle werden häufig mit Chrom<br />

legiert, damit sie nicht korrodieren.<br />

Ein Stahl, der mit mindestens zwölf<br />

Gewichtsprozenten Chrom legiert<br />

ist, gilt als rostfrei. Durch die Metalloberfläche<br />

entsteht dann eine<br />

Chromoxidoberfläche. Hierzu<br />

muss das Chrom im Metallgitter<br />

des Werkstoffs gelöst sein. Das ist<br />

Stand der Technik.<br />

Neue Materialien mit<br />

längerer Lebensdauer<br />

Um die Abrasion zu verhindern,<br />

bauen Werkstoffwissenschaftler<br />

zum Beispiel Kohlenstoff in das<br />

Metallgitter ein, so der Juniorprofessor<br />

für hydraulische Strömungsmaschinen.<br />

Der Ingenieur testet<br />

zum Chrom alternative Elemente<br />

wie Niob, Vanadium und Stickstoff<br />

auf ihre korrosions- und abrasionshemmende<br />

Wirkung als Pumpenwerkstoff.<br />

Dabei wird zunächst der<br />

Werkstoff entwickelt und dann auf<br />

sein Gebrauchsverhalten untersucht.<br />

Von den neuen Materialen<br />

verspricht sich der Hochschullehrer<br />

zum Beispiel Ölschlammpumpen<br />

mit einer deutlich längeren<br />

Lebensdauer. Die Frage nach der<br />

Juniorprofessor beantwortet Huth<br />

so: „Die Idee der Juniorprofessur<br />

ist, die Habilitation als Voraussetzung<br />

für den Professorenberuf zu<br />

ersetzen. Hierzu erhalten die er-<br />

folgreichen Kandidaten nach Abschluss<br />

der Doktorarbeit eine befristete<br />

Stelle. Während dieser hat<br />

der junge Hochschullehrer fast die<br />

gleichen Aufgaben wie ein Professor<br />

und kann sich profilieren.“<br />

Werkstoffwissenschaften und<br />

Strömungsmechanik vereint<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeiten<br />

von Skoda soll auch auf Untersuchungen<br />

zur Kavitation liegen.<br />

Unter Kavitation verstehen Wissenschaftler<br />

und Techniker die Bildung<br />

und Auflösung von dampfgefüllten<br />

Hohlräumen in Flüssigkeiten. Ein<br />

Phänomen, das bei Pumpvorgängen<br />

häufig auftritt und die Werkstoffe<br />

schädigen kann. Die Idee des<br />

Kompetenzzentrums ist, hier unterschiedliche<br />

Forschungsaktivitäten<br />

zu bündeln. Dabei wollen die<br />

Bochumer Forscher die Industrie<br />

darauf aufmerksam machen, dass<br />

sie in der Lage sind, Disziplinen wie<br />

zum Beispiel Werkstoffwissenschaften<br />

und die Strömungsmechanik<br />

zu kombinieren. Auch soll<br />

sich der Forschungsverbund nach<br />

einer öffentlich geförderten Anlauffinanzierung<br />

aus Industriemitteln<br />

finanzieren können, so Skoda.<br />

Fazit: Die neuen Materialen können<br />

beispielsweise bei Ölschlammpumpen<br />

eine deutlich längere Lebensdauer<br />

erzielen. Wird zudem<br />

das Phänomen der Kavitation gelöst<br />

oder zumindest verringert, reduziert<br />

sich auch die Gefahr der<br />

Schädigung der Werkstoffe bei<br />

Pumpvorgängen.<br />

Vergleichsstudie<br />

Interesse an energieschonender <strong>Produktion</strong> gestiegen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Eine Vergleichsstudie der Felten Group zeigt: Innerhalb eines<br />

halben Jahres ist die Bereitschaft zu Energiesparinvestitionen<br />

deutlich gestiegen.<br />

Serrig (pd). Das Interesse der Fertigungsunternehmen<br />

an einer<br />

energieschonenden <strong>Produktion</strong> ist<br />

innerhalb nur eines halben Jahres<br />

sprunghaft gestiegen. Nach einer<br />

Vergleichsstudie der Felten Group,<br />

Softwarehaus für Lösungen im<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement, haben<br />

sowohl die konzeptionellen Planungen<br />

als auch die konkreten Investitionsabsichten<br />

deutlich zugenommen.<br />

Die Erhebungen wurden<br />

im April und Oktober dieses Jahres<br />

unter mehreren Hundert Fertigungsunternehmen<br />

durchgeführt.<br />

„Vermutlich durch die politische<br />

und gesellschaftliche Diskussion<br />

zur Energiewende beeinflusst, aber<br />

durch die kontinuierlich steigenden<br />

Energiepreise motiviert, rückt<br />

das Thema Green Production immer<br />

stärker in den Vordergrund der<br />

strategischen Planungen“, urteilt<br />

Werner Felten, Geschäftsführer des<br />

Softwarehauses. Dass aber innerhalb<br />

nur weniger Monate eine<br />

schon im Frühjahr 2011 deutlich<br />

erkennbare Fokussierung auf das<br />

Energiemanagement bei drei Viertel<br />

der Unternehmen auf der Tagesordnung<br />

steht, hat auch ihn überrascht.<br />

„Offenbar wurde allerorts<br />

die abwartende Haltung aufgegeben<br />

und gehen die Unternehmen<br />

hier nun in die Offensive“, erklärt er<br />

die sehr dynamische Veränderung<br />

in den letzten Monaten. Dies entspreche<br />

auch den aktuellen Erfahrungen<br />

der Felten Group im Markt.<br />

„Mit dem Thema Energiedatenmanagement<br />

öffnen wir derzeit<br />

überall die Türen, auch wenn die<br />

eigentliche Investitionswelle noch<br />

bevor steht, weil sich viele Firmen<br />

erst mitten in den konzeptionellen<br />

Planungen befinden.“<br />

Konkrete Investitionstermine<br />

deutlich angewachsen<br />

Der Vergleichsstudie zufolge hat<br />

Green Production inzwischen bei<br />

42 % der befragten Fertigungsunternehmen<br />

eine hohe Priorität,<br />

sechs Monate vorher waren es<br />

noch ein Drittel weniger. Gleichzeitig<br />

ist die Zahl der Firmen, die<br />

bereits konkrete Investitionstermine<br />

für Lösungen im Energiemanagement<br />

definiert haben, deutlich<br />

angewachsen: Waren es im<br />

Frühjahr 2011 erst 22 %, die allein<br />

im kommenden Jahr diesbezügliche<br />

Investitionen auf der Agenda<br />

Welche strategische Bedeutung hat das Thema Green<br />

Production bei Ihnen im <strong>Produktion</strong>smanagement?<br />

Quelle: Felten Group<br />

stehen haben, so ist dieser Anteil<br />

seit dem auf 38 % gestiegen. Umgekehrt<br />

sank die Quote der Unternehmen,<br />

die noch über keinerlei terminliche<br />

Planungen verfügen, von<br />

33 auf 15 %.<br />

Dass diese Investitionsvorhaben<br />

keine reinen Absichtserklärungen<br />

darstellen, leitet sich aus der Frage<br />

ab, ob bereits die notwendigen<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Dem Thema ‚Green Production‘ kommt eine deutlich höhere Priorität zu,<br />

als noch vor einem halben Jahr. Über die Notwendigkeit wird somit weniger<br />

diskutiert, kritische Ansichten dazu nehmen ab.<br />

konzeptionellen Planungen für<br />

Green Production bestehen. Sie<br />

liegen in jedem fünften Fall bereits<br />

detailliert vor, sechs Monate zuvor<br />

war dies erst bei 14 %der Fall. Ähnlich<br />

stark stieg im gleichen Zeitraum<br />

die Quote der Unternehmen<br />

(von 13 auf 23 %), die aktuell mit der<br />

Konzeptentwicklung beschäftigt<br />

sind. Parallel dazu gibt es immer<br />

weniger Firmen, die derzeit noch<br />

über keinerlei Terminierung für<br />

eine Konzeptionierung verfügen.<br />

Gesamte Energieverbraucher<br />

detailliert bewerten<br />

„Zu den Kernproblemen eines<br />

Energiemanagements gehört, die<br />

Voraussetzungen für eine systematische<br />

Analyse der Energiedaten zu<br />

schaffen“, skizziert Felten die Anforderung.<br />

„Erst mit diesen analytischen<br />

Instrumenten wird es möglich<br />

sein, die gesamten Energieverbraucher<br />

detailliert zu bewerten<br />

und als Konsequenz ein systematisches<br />

Maßnahmenmanagement<br />

für kontinuierliche Optimierung<br />

aufzubauen.“ Diesem Anspruch<br />

werden Softwarelösungen wie ‚Pilot<br />

green‘ der Felten Group gerecht.<br />

Sie schaffen die Grundlage für ein<br />

zertifizierbares Energiemanagement,<br />

das energieintensive <strong>Produktion</strong>sunternehmen<br />

benötigen,<br />

um neben einer nachhaltigen Reduzierung<br />

der Energiekosten zusätzlich<br />

in den Genuss steuerlicher<br />

Vorteile zu kommen.<br />

Fazit: Weil konzeptionelle Planungen<br />

und konkrete Investitionsabsichten<br />

innerhalb eines halben<br />

Jahres für eine energieschonende<br />

<strong>Produktion</strong> deutlich zugenommen<br />

haben, darf man von einem Durchbruch<br />

für das Thema ‚Green Production‘<br />

ausgehen.


<strong>12</strong> · F&E · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Methan<br />

Kraftstoff aus Marktabfällen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Matschige Tomaten, braune Bananen und überreife Kirschen – die<br />

Abfälle von Großmärkten sind bisher bestenfalls auf dem Kompost<br />

gelandet. Künftig sollen sie besser genutzt werden: In einer neu entwickelten<br />

Anlage lassen sie sich vergären. Dabei entsteht Methan, das als<br />

Kraftstoff Autos antreiben kann.<br />

nannt. In Hochdruckflaschen gepresst<br />

kann es als Treibstoff dienen.<br />

Eine erste Pilotanlage neben<br />

dem Stuttgarter Großmarkt nehmen<br />

die Forscher Anfang dieses<br />

Jahres in Betrieb: In einem zweistufigen<br />

Vergärungsprozess produzieren<br />

verschiedene Mikroorganismen<br />

aus den Abfällen in wenigen<br />

Tagen das gewünschte Methan.<br />

„Die Abfälle enthalten viel Wasser<br />

und wenig verholzte Teile, sie sind<br />

daher ideal für das Vergären“, sagt<br />

Dr.-Ing. Ursula Schließmann, Abteilungsleiterin<br />

am IGB. Eine Herausforderung<br />

stellen die Abfälle<br />

trotzdem dar: Sie setzen sich jeden<br />

Tag anders zusammen, mal sind<br />

viele Zitrusfrüchte dabei, mal Kirschen,<br />

Pflaumen und Salatköpfe.<br />

Gerade die Zitrusfrüchte enthalten<br />

jedoch viel Säure – die Forscher<br />

müssen den pH-Wert daher anpassen.<br />

„Wir lagern den Ausschuss in<br />

Stuttgart (ba). Lässt der Autofahrer<br />

am Zapfhahn Erdgas in den<br />

Tank strömen statt Benzin oder<br />

Diesel, fährt er günstiger und umweltbewusster:<br />

Der Treibstoff<br />

schont das Portemonnaie, die Auspuffgase<br />

enthalten weniger Kohlenstoffdioxid<br />

und kaum Rußpartikel.<br />

Zunehmend rüsten Autofahrer<br />

daher ihre Otto-Motoren für den<br />

Erdgas-Betrieb um. Erdgas gehört<br />

jedoch ebenso wie Erdöl zu den<br />

fossilen Brennstoffen, die Reserven<br />

sind begrenzt. Forscher des<br />

Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen-<br />

und Bioverfahrenstechnik<br />

IGB in Stuttgart haben nun eine<br />

Alternative entwickelt: Sie gewinnen<br />

den Kraftstoff nicht aus den<br />

kostbaren Rohstoffreserven der Erde,<br />

sondern aus Obst- und Gemüse-Abfällen<br />

von Großmärkten,<br />

Mensen und Kantinen. Werden<br />

diese Lebensmittelreste vergoren,<br />

entsteht Methan, auch Biogas geverschiedenen<br />

Vorratsbehältern.<br />

Hier werden automatisch einige<br />

Parameter des Abfalls bestimmt,<br />

etwa der pH-Wert. Das dazu entwickelte<br />

Managementsystem errechnet,<br />

wie viel Liter des Abfalls aus<br />

welchen Behältern gemischt und<br />

zu den Mikroorganismen gegeben<br />

werden“, sagt Schließmann. Denn<br />

das Gleichgewicht muss erhalten<br />

bleiben – die verschiedenen Mikroorganismen<br />

brauchen zu jeder<br />

Zeit gleiche Umgebungsbedingungen,<br />

also das gleiche Milieu.<br />

In der Anlage wird<br />

alles verwertet<br />

Ein weiterer Vorteil der Anlage:<br />

Es wird alles verwertet, vom Biogas<br />

über das flüssige Filtrat bis zum<br />

nicht weiter vergärbaren schlammartigen<br />

Rest. Dabei hilft ein zweites<br />

Teilprojekt in Reutlingen, eine<br />

Algenkultur. Bekommen die Algen<br />

genügend Nährmedium, Kohlenstoffdioxid<br />

und Sonnenlicht, produzieren<br />

sie in ihren Zellen Öl, das<br />

Dieselmotoren antreiben kann. Als<br />

Nährmedium für die Algen dient<br />

das Filtratwasser aus der Biogasanlage,<br />

es enthält genügend Stickstoff<br />

und Phosphor. Das Kohlenstoffdioxid,<br />

das die Algen zum Wachsen<br />

In dieser Stuttgarter Anlage wird aus Abfällen von Großmärkten Biogas hergestellt.<br />

Bild: Fraunhofer IGB<br />

brauchen, erhalten die Forscher<br />

ebenfalls aus dem Biogasreaktor in<br />

Stuttgart: Denn das Biogas setzt<br />

sich zu etwa zwei Dritteln aus dem<br />

gewünschten Methan, zu etwa 30 %<br />

aus Kohlenstoffdioxid zusammen.<br />

Nun ist von den Marktabfällen nur<br />

noch der schlammartige Gärrest<br />

übrig. Er wird von den Kollegen aus<br />

dem Schweizer Paul Scherrer-Institut<br />

und dem Karlsruher Institut<br />

für Technologie ebenfalls in Methan<br />

umgewandelt.<br />

Das Biogas, das in der Anlage am<br />

Großmarkt entsteht, bereiten die<br />

Mitarbeiter der Energie Baden-<br />

Württemberg EnBW mit Membranen<br />

auf, die Daimler AG stellt einige<br />

Versuchsfahrzeuge mit Erdgasantrieb<br />

bereit. Insgesamt fünf Jahre<br />

läuft das Projekt ‚EtaMax‘, das vom<br />

Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung BMBF mit 6 Mio<br />

Euro gefördert wird.<br />

Wenn alle Komponenten einwandfrei<br />

zusammenspielen, könnten<br />

ähnliche Anlagen künftig überall<br />

stehen, wo viele organische Abfälle<br />

anfallen. Weitere Projektpartner<br />

sind das Fraunhofer-Institut<br />

für Verfahrenstechnik und Verpackung<br />

IVV in Freising, FairEnergie<br />

GmbH, Netzsch Mohnopumpen<br />

GmbH, Stulz Wasser- und Prozesstechnik<br />

GmbH, Subitec GmbH und<br />

die Stadt Stuttgart.<br />

Magnetische Felder<br />

Neues Schaltprinzip für schnelle Speichermedien<br />

Dargestellt sind drei Varianten von DyCo- und GdFe-Schichten. Im linken Bild<br />

sind die beiden Schichten in direktem Kontakt, im mittleren Bild sind sie<br />

durch eine dünne Tantalschicht getrennt, im rechten durch eine dickere Zwischenschicht.<br />

Nur bei der mittleren Variante lässt sich der Schaltpunkt präzise<br />

einstellen.<br />

Grafik: Dr. Radu Abrudan, RUB.<br />

Dr. Josef König<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Ein Forscherteam aus Deutschland<br />

und den Niederlanden hat neue<br />

magnetische Materialien für Datenspeicher<br />

entwickelt. Erstmals<br />

ermöglichen sie das Schalten so<br />

genannter Spinströme bei Raumtemperatur<br />

in einem senkrechten<br />

magnetischen Feld, was die Speicherdichte<br />

deutlich erhöht.<br />

Bochum (ba). Die neuartigen<br />

Schalter könnten zum Beispiel als<br />

Leseköpfe in zukünftigen Festplatten<br />

dienen. Ferrimagnete sind aus<br />

zwei ineinander verschachtelten<br />

Materialien mit unterschiedlichen<br />

magnetischen Momenten zusammengesetzt.<br />

Die senkrecht angeordneten<br />

magnetischen Domänen<br />

der neuartigen Schalter bestehen<br />

aus solch ferrimagnetischen Mate-<br />

rialien, getrennt durch eine ultradünne<br />

Tantal-Schicht. „Das Besondere<br />

daran ist die Tatsache, dass<br />

nach Herstellung der Schaltpunkt<br />

noch nachträglich eingestellt und<br />

beliebig häufig verändert werden<br />

kann“, so Prof. Dr. Hartmut Zabel,<br />

Lehrstuhl Experimentalphysik/<br />

Festkörperphysik der RUB.<br />

Die Forscher haben mit hochpräziser<br />

Röntgenstreuung die<br />

Schalter durchleuchtet und die<br />

Funktionalität in allen Details<br />

überprüft. Dafür verwendeten sie<br />

intermetallische Verbindungen<br />

aus Übergangsmetallen und Seltenen<br />

Erden. Eine der beiden Schichten<br />

in dem Schalter besteht aus einer<br />

GdFe-Legierung, die andere<br />

aus einer DyCo-Legierung. Die<br />

erste ist magnetisch weich, die andere<br />

magnetisch hart. „Stapelt man<br />

die Schichten übereinander, hat<br />

man beide Eigenschaften wie in<br />

einem Dalmatiner-Messer vereinigt,<br />

die Schärfe und die Härte“,<br />

sagt Zabel. Bei direktem Kontakt<br />

der beiden Schichten verliert die<br />

weichmagnetische GdFe-Schicht<br />

ihre Eigenschaft und passt sich der<br />

hartmagnetischen DyCo-Schicht<br />

an. Die weichmagnetischen Eigenschaften<br />

sind jedoch notwendig für<br />

eine hohe Empfindlichkeit und das<br />

Schalten bei bereits geringen magnetischen<br />

Feldern. Daher wurde<br />

der direkte Kontakt durch Einziehen<br />

einer hauchdünnen Tantal-<br />

Zwischenschicht verhindert.<br />

Damit sind die weichmagnetischen<br />

Eigenschaften von GdFe<br />

wieder hergestellt, ohne dass sie<br />

ganz von DyCo unabhängig wäre.<br />

Die Tantal-Schichtdicke ist entscheidend<br />

für die Funktionalität<br />

des Schalters. Bei richtig gewählter<br />

Schichtdicke kann man den Schaltpunkt<br />

der weichmagnetischen<br />

Schicht in einem hohen Magnetfeld<br />

hin und her schieben und genau<br />

auf den richtigen Wert einstellen.<br />

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22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />

MIKROSTRUKTURIERTE OBERFLÄCHEN<br />

Geringere Reibungsverluste<br />

durch Laserbehandlung<br />

SUSANNE KRAUSE<br />

PRODUKTION NR. <strong>12</strong> , 20<strong>12</strong><br />

Acht Partner aus mehreren<br />

europäischen Ländern arbeiten<br />

an einem Verfahren für die<br />

Serienfertigung, das die Reibung<br />

der beanspruchten Oberflächen<br />

verringern soll.<br />

AACHEN (BA). Die Lebensdauer und<br />

Leistungsfähigkeit von Motoren,<br />

Pumpen und Dichtsystemen hängen<br />

stark von ihrer Belastung ab.<br />

Durch ständige Reibung verschleißen<br />

die Oberflächen der beweglichen<br />

Teile im industriellen Einsatz<br />

besonders schnell. Selbst Schmiermittel<br />

können diesen Prozess nur<br />

verzögern, aber nicht aufhalten.<br />

Das Fraunhofer-Institut für <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

IPT arbeitet<br />

deshalb jetzt gemeinsam mit sieben<br />

weiteren Partnern aus sechs<br />

europäischen Ländern an einem<br />

Partner im Projekt „Stokes“<br />

Fraunhofer-Institut für <strong>Produktion</strong>stechnologie<br />

IPT, Projektleitung, Aachen,<br />

Deutschland<br />

Centro Tecnológico Tekniker, Tribologische<br />

Untersuchungen, Eibar,<br />

Spanien<br />

EdgeWave GmbH, Laserhersteller,<br />

Würselen, Deutschland<br />

Helltec GmbH, Oberflächenbearbeitung,<br />

Düren, Deutschland<br />

Verfahren für die Serienfertigung,<br />

das die Reibung der beanspruchten<br />

Oberflächen verringern soll.<br />

Dazu werden mit dem Laser Mikrostrukturen<br />

in die gleitenden Kontaktflächen<br />

von Pumpen und Dichtungen<br />

eingebracht. So können<br />

bewegliche Teile leichter aufeinander<br />

gleiten, Schmiermittel verteilen<br />

sich gleichmäßiger. Das verringert<br />

nicht nur den Verschleiß der<br />

hochbeanspruchten Komponenten,<br />

es verbessert auch die Leistung<br />

und den Energieverbrauch.<br />

Laserstrahlstrukturieren für<br />

die Serienfertigung nutzen<br />

Im Projekt „Stokes – Selective<br />

tribological optimisation of fluid<br />

kinetics and efficiency by laser surface<br />

structuring“ haben sich sechs<br />

Unternehmen und zwei Forschungseinrichtungen<br />

unter Federführung<br />

des Fraunhofer IPT<br />

zusammengeschlossen, um das<br />

Hesper SA, Hersteller von Pumpen<br />

und Hydraulikapparaten, Bukarest,<br />

Rumänien<br />

Juntas Besma SA, Hersteller von<br />

Dichtungen und Dichtungselementen,<br />

Zaratamo, Spanien<br />

LaserAge, Lasermaterialbearbeitungsservice,<br />

Douglas, Irland<br />

SNC Promex AS, Hersteller von Spezialpumpen,<br />

Harjumaa, Estland<br />

Laserstrahlstrukturieren für die Serienfertigung<br />

dreidimensional geformter<br />

Oberflächen nutzbar zu<br />

machen.<br />

Als deutschsprachige Partner<br />

aus der Region Aachen konnte das<br />

Fraunhofer IPT den Dürener Oberflächenspezialisten<br />

Helltec GmbH<br />

sowie die EdgeWave GmbH aus<br />

Würselen, als Anbieter der eingesetzten<br />

Highend-Laserstrahlquellen,<br />

mit ins Boot holen. Gemeinsam<br />

erproben die insgesamt sechs<br />

Unternehmen im Projekt das Laserstrahlstrukturieren<br />

anhand von<br />

realen Produkten und verbessern<br />

damit die Oberflächeneigenschaften<br />

der hochbeanspruchten Baugruppen.<br />

Das spanische Centro<br />

Tecnológico Tekniker, als Forschungseinrichtung<br />

unter anderem<br />

spezialisiert auf tribologische<br />

Tests, entwickelt eine Simulationsumgebung,<br />

mit der sich das Verhalten<br />

unterschiedlich strukturierter<br />

Bauteile vorhersagen lässt. Als wei-<br />

Die Lebensdauer von Motoren<br />

hängt von der Belastung<br />

ab. Bild: Eisenhans / Fotolia<br />

Tribologisch wirksame Laserstrukturen auf Hyraulikkomponenten.<br />

teres Ergebnis des Projekts sollen<br />

konkrete Auslegungsregeln für mikrostrukturierte<br />

Oberflächen in<br />

Hydraulikanwendungen formuliert<br />

werden.<br />

Von der neuen Technologie profitieren<br />

nicht nur die Hersteller von<br />

Pumpen, Motoren und Dichtungen,<br />

sondern auch ihre Kunden aus<br />

Branchen wie der Automobilindu-<br />

Bild: Fraunhofer IPT<br />

strie, dem Formenbau, der Lebensmittel-,<br />

Pharma- und Petrochemie<br />

oder der Energieerzeugung.<br />

Eine Software ermittelt die<br />

Bahn des Laserstrahls<br />

Zur Fertigung der Mikrostrukturen<br />

stehen am Fraunhofer IPT zwei<br />

Fertigungsanlagen mit 3D-Kurzpuls-<br />

und Ultrakurzpulslasern bereit.<br />

Beide Anlagen basieren auf<br />

5-Achs-Bearbeitungsmaschinen<br />

und wurden in enger Zusammenarbeit<br />

mit den jeweiligen Maschinenherstellern,<br />

der Kern AG und<br />

der Agie Charmilles GmbH, umgerüstet.<br />

Die Laserquellen und die<br />

optischen Komponenten zur<br />

Strahlformung- und -führung integrierte<br />

das Fraunhofer IPT vor Ort<br />

in die Maschinen. Für die 3D-Bearbeitung<br />

entwickelte das Fraunhofer<br />

IPT eine eigene CAD/CAM-<br />

Umgebung. Die Software ermittelt<br />

die Bahn des Laserstrahls in der<br />

Bearbeitungsmaschine aus vorher<br />

berechneten Geometriedaten und<br />

übernimmt die Steuerung.<br />

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14 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Bremsenprüfstände<br />

Elektrische Stellzylinder für exakte Bremskräfte<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die elektrischen Bremskraft-Stellzylinder der HBA2x00-Serie von Horiba<br />

ATS erfüllen die hohen Ansprüche an moderne Bremsenprüfstände.<br />

Bei der Auslegung des verwendeten Antriebs arbeitete Horiba eng mit<br />

A-Drive Technology zusammen.<br />

Taunusstein (pd). Die HBA 2x000<br />

Reihe wird als Bremsdruckgeberanlage<br />

in den Schwungmassenund<br />

Rollenprüfständen von Horiba<br />

ATS eingesetzt. Auch bestehende<br />

Anlagen lassen sich mit dem Stellzylinder<br />

nachrüsten. Zusammen<br />

mit der Bremsenregelungseinheit<br />

SPARC garantiert diese Kombination<br />

eine optimale Regelgüte. Die<br />

HBA 2x00 Serie kann für nahezu<br />

alle Bremsenprüfstandanwendungen<br />

eingesetzt werden, insbesondere<br />

bei Aufgaben mit besonderen<br />

Anforderungen im Hinblick auf<br />

Dynamik und Präzision. Überzeugt<br />

von der herausragenden Qualität<br />

hat Horiba ATS mit A-Drive eine<br />

Exklusivität der Verwendung dieser<br />

Antriebe in Bremsenprüfständen<br />

vereinbart.<br />

Die elektrischen<br />

Bremskraft-Aktuatoren<br />

der Serie<br />

HBA2x00 für<br />

Bremsenprüfung<br />

auf höchstem<br />

Niveau. <br />

Bild: Horiba ATS<br />

Bremsen werden auf dem Prüfstand<br />

durchaus bis zur Zerstörung<br />

getestet. War in früheren Zeiten<br />

üblicherweise ein menschlicher<br />

Fuß Auslöser des Bremsvorgangs,<br />

ist auch hier die Automatisierung<br />

längst Alltag. Der Druck muss ohne<br />

Bremskraftverstärker möglichst realistisch<br />

auf die Bremse übertragen<br />

werden, damit die Entwicklung der<br />

Bremskraft gemessen werden<br />

kann.<br />

Dies geschieht über die Simulation<br />

des drehenden Rades mit der<br />

Bremsscheibe und einem Stellzylinder,<br />

der die Pedalbetätigung abbildet.<br />

Hier kommt in den aktuellen<br />

Prüfständen der Serie HBA2x00 ein<br />

elektrisch angetriebener Stellzylinder<br />

zum Einsatz, den das Systemhaus<br />

A-Drive hinsichtlich der Kinematik<br />

für diese Applikation berechnet<br />

und die hierfür erforderliche<br />

Baugröße dimensioniert hat. Verwendet<br />

wird ein Antrieb vom Typ<br />

GSX mit integriertem Planetenrollengewindetrieb.<br />

Besonders auf kurzen<br />

und mittleren Verfahrwegen, wo<br />

Vorschubkräfte bis 10 kN verlangt<br />

werden, ist dieser elektrische Stellzylinder<br />

gegenüber hydraulischen<br />

Stellantrieben im Vorteil.<br />

Positionierung und<br />

Regelbarkeit als Vorteil<br />

Elektrische Antriebe haben<br />

grundsätzlich den großen Vorzug<br />

der Regelbarkeit und Positionierung.<br />

Wenn zwischen dem Anfahren<br />

von zwei Endlagen immer die<br />

gleiche Kraft über den gesamten<br />

Verfahrweg eingesetzt wird, sind<br />

Positionierungen oder eine Regelung<br />

der Kraft ansonsten nur mit<br />

sehr aufwendigen Zusatzmaßnahmen<br />

möglich. Diese Maßnahmen<br />

sind allerdings den modernen<br />

Konstruktionsanforderungen oftmals<br />

nicht oder nicht ausreichend<br />

gewachsen. Beim invertierten Planetenrollengewindetrieb<br />

wurde<br />

diese Aufgabe besonders gut gelöst.<br />

Dessen Umsetzung der Rotationsbewegung<br />

in Linearbewegung<br />

erreicht vergleichbare Werte der<br />

Kraftdichte. Zwischen Hohlwellenrotor<br />

und Kolbenstange ist eine<br />

bestimmte Anzahl von Gewinderollen<br />

gleichmäßig über den Umfang<br />

verteilt. Wird der Hohlwellenrotor<br />

gedreht, führen die Rollen<br />

eine Planetenbewegung um die<br />

Kolbenstange aus. Das Innengewinde<br />

des Hohlwellenrotors und<br />

die Planetenrollen haben den gleichen<br />

Steigungswinkel, wodurch<br />

die Rollen immer die gleiche axiale<br />

Position zur Kolbenstange behalten.<br />

Diese Bauart ermöglicht ein<br />

extrem kompaktes Bauvolumen<br />

und eine Ausführung mit glatter<br />

Kolbenstange, sodass außerhalb<br />

des Zylinders kein Gewinde sichtbar<br />

ist. Die Abdichtung am Lagerschild<br />

gewährleistet eine hohe<br />

Schutzart, was den Einsatz in rauen<br />

Umgebungen ermöglicht.<br />

Aus einer Vielzahl von Kontaktflächen,<br />

synchronisiert geführten<br />

Rollen und dem Planetenprinzip<br />

ergibt sich ein extrem steifer Präzisionsantrieb.<br />

Dieser ist für hohe<br />

In fünf Baugrößen<br />

mit Kräften<br />

von 500 N bis<br />

110 kN ist der<br />

GSX für die<br />

meisten Applikationen<br />

geeignet<br />

und durch<br />

die geführte<br />

Kolbenstange<br />

verdrehsicher.<br />

Bild: A-Drive<br />

Beschleunigungen und Verfahrgeschwindigkeiten<br />

geeignet. Dabei<br />

stellt der Hohlwellenrotor mit Innengewinde<br />

gleichzeitig das Außenteil<br />

der mechatronischen Umlenkung<br />

dar.<br />

Erhöhung der Leistung<br />

um bis zu 35 Prozent<br />

Entscheidenden Anteil an der<br />

Leistungsdichte hat auch die T-<br />

Lam-Technologie des integrierten<br />

Servomotors, deren 8-poliges Design<br />

optimal an die Anforderungen<br />

der Stellzylinder angepasst ist.<br />

Durch den segmentierten Stator<br />

entstehen Einzelelemente, die ohne<br />

hohe <strong>Produktion</strong>skosten hergestellt<br />

werden können. Die Wickelköpfe<br />

verschwinden fast vollständig<br />

im Statorpaket, was die Leistung<br />

gegenüber konventionellen<br />

Servomotoren um 35 % erhöht.<br />

Außerdem verbessert sich die Isolationsfestigkeit<br />

des Wicklungsstators<br />

auch für hohe Zwischenkreisspannungen<br />

von 850 VDC, und die<br />

reduzierte Wärmeentwicklung verlängert<br />

die Lebensdauer.<br />

www.a-drive.de<br />

DRF-Lager<br />

Höchste Präzision für Werkzeugmaschinen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Rodriguez bietet ein umfangreiches Programm an Präzisionslagern an.<br />

Die Lager ermöglichen hohe axiale Steifigkeit und Rundlaufgenauigkeit,<br />

die zur exakten Werkzeugpositionierung und zuverlässigen Wiederholbarkeit<br />

notwendig sind.<br />

Eschweiler (pd). Eine Kombination<br />

aus radialen und axialen Kräften,<br />

wie sie in modernen Werkzeugmaschinen<br />

auf Gewindespindeln<br />

einwirkt, stellt beträchtliche<br />

Anforderungen an die eingesetzten<br />

Lager. Hohe axiale Steifigkeit<br />

und Rundlaufgenauigkeit sind hier<br />

zur exakten Werkzeugpositionierung<br />

und zuverlässigen Wiederholbarkeit<br />

unverzichtbar. Deshalb<br />

bietet der Antriebsspezialist Rodriguez<br />

ein umfangreiches Programm<br />

an Präzisionslagern, darunter<br />

auch zweireihige axiale<br />

Schrägkugellager. Die unter der<br />

Bezeichnung DRF lieferbaren Lager<br />

haben einen Druck- oder Berührungswinkel<br />

von 60° und sind<br />

prädestiniert für hochdynamische<br />

Betriebszustände.<br />

Die Besonderheit dieser Lager<br />

besteht in der Zunahme der axialen<br />

Tragfähigkeit mit der Größe des<br />

Berührungswinkels. Am Ende einer<br />

Welle eingebaut, garantieren<br />

die DRF-Lager bei Linearantrieben<br />

eine genaue axiale Führung. Sie<br />

sind selbsthaltend und bestehen<br />

aus dickwandigen, formstabilen<br />

Außenringen, Kugelkränzen und<br />

zweiteiligen Innenringen.<br />

Gleichzeitige Aufnahme von<br />

Radial- und Axialbelastung<br />

Der Außenring besitzt bei sämtlichen<br />

Baureihen Durchgangsbohrungen<br />

zum einfachen Anflanschen<br />

des Lagers. Weil die<br />

Laufbahnen im Innen- und Außenring<br />

in Richtung der Lagerachse<br />

gegeneinander versetzt angeordnet<br />

sind, können die DRF-Lager<br />

gleichzeitig Radial- und Axialbelastungen<br />

aufnehmen und sind<br />

Die zweireihigen<br />

axialen DRF-<br />

Schrägkugellager<br />

haben einen<br />

Druck- oder Berührungswinkel<br />

von 60° und sind<br />

prädestiniert für<br />

den Einsatz in<br />

Werkzeugmaschinen.<br />

<br />

Bild: Rodriguez<br />

so auch als Doppellagerung einsetzbar.<br />

„Durch ihren Aufbau tragen<br />

die Lager ganz wesentlich zur<br />

Konstruktion und Montage genauer,<br />

steifer und gleichzeitig<br />

tragfähiger Lagerstellen bei“, so<br />

Rodriguez-Geschäftsführer Gunther<br />

Schulz. „Mit unserem Sortiment<br />

lassen sich nun alle technischen<br />

und wirtschaftlichen Ansprüche<br />

an die Lagerung von Vorschubspindeln<br />

sehr gut erfüllen.“<br />

Darüber hinaus sind die Lager<br />

wartungsarm und einfach einzubauen.<br />

Durch die mit höchster<br />

Präzision geschliffenen Seitenflächen<br />

erübrigt sich praktisch ein<br />

Nacharbeiten der Klemmdeckel.<br />

Dies senkt die Montagekosten bei<br />

gleichzeitiger Erhöhung der Pro-<br />

duktivität. So erfüllen die DRF-Lager<br />

einen der grundlegenden wirtschaftlichen<br />

Ansprüche im Werkzeugmaschinenbau<br />

nach minimierten<br />

Montagezeiten. Die integrierte<br />

reibungsarme Dichtung hält<br />

zudem wirkungsvoll Verschmutzungen<br />

vom Lager fern und sorgt so<br />

für eine hohe Betriebssicherheit.<br />

Vorschmierung für<br />

lange Gebrauchsdauer<br />

Die verschiedenen Lagertypen<br />

sind mit und ohne Flansch in den<br />

Durchmessern 15 bis 40 mm verfügbar.<br />

Um eine lange Gebrauchsdauer<br />

zu gewährleisten, werden<br />

die Lager vorgeschmiert und einbaufertig<br />

ausgeliefert. Für Anwendungen<br />

bei Werkzeugmaschinen<br />

außerhalb der Hauptachse ist eine<br />

Standard-Genauigkeit ausreichend.<br />

Für diesen Fall bietet Rodriguez<br />

mit der NP-Ausführung eine<br />

noch preisgünstigere Variante an.<br />

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Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Konstruktion · 15<br />

Servoumrichter<br />

Dezentrale<br />

Antriebsreihe erweitert<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die kompakte dezentrale Produktreihe<br />

Amkasmart von AMK wird<br />

um die dezentralen Servoumrichter<br />

iC bestehend aus Servoregler<br />

mit Einspeisung erweitert.<br />

Kirchheim/Teck (pd). Die Servoumrichter<br />

iC erfüllen genau die<br />

Anforderungen, die an Einachsmaschinen<br />

und modular aufgebaute<br />

Anlagen und Maschinen gestellt<br />

werden. Besonders bei modularen<br />

Maschinen, stellt ein zentraler<br />

Schaltschrank eine Einschränkung<br />

der Flexibilität dar. Je nach Kunde<br />

werden aber Maschinen durch die<br />

Kombination unterschiedlicher Module<br />

zusammengestellt und benötigen<br />

dringend diese Flexibilität. Die<br />

Lösung liegt in konsequent dezentraler<br />

Antriebstechnik. Die Servoumrichter<br />

iC machen den Schaltschrank<br />

überflüssig, einzelne elektronische<br />

Funktionseinheiten können einfach<br />

und flexibel zu Maschinen oder ganzen<br />

Anlagen konfiguriert werden.<br />

All-inclusive-Paket auf<br />

sehr kompaktem Raum<br />

Der Servoumrichter Amkasmart iC ist<br />

ein kompaktes Gerät zur Regelung<br />

von Servomotoren.<br />

Bild: AMK<br />

AMK bietet mit dem neuen Servoumrichter<br />

Amkasmart iC ein kompaktes<br />

Gerät zur Regelung von Servomotoren<br />

bis 10 kW Spitzenleistung,<br />

das nahezu überall in der Maschine<br />

verbaut werden kann. Das<br />

Gerät beinhaltet bereits die Einspeisung<br />

mit 3x 400 VAC, ein Netzfilter,<br />

Bremschopper und das 24-VDC-<br />

Netzteil. Damit wird dem Anwender<br />

ein großzügiges All-inclusive-Paket<br />

auf kompaktestem Raum geboten. Je<br />

nach Leistungsanforderung kommen<br />

unterschiedliche Kühlkonzepte<br />

zum Einsatz. Hier stehen Konvektionskühlung,<br />

integrierter Lüfter<br />

oder die Coldplatemontage zur Auswahl.<br />

Werden mehrere Achsen betrieben,<br />

kann die Leistungsversorgung<br />

wahlweise in AC oder DC weitergeschleift<br />

werden. Dadurch wird die<br />

Verkabelung auf ein absolutes Minimum<br />

reduziert. Die sichere und<br />

schnelle Kommunikation über Echtzeit-Ethernet<br />

wie EtherCAT oder<br />

Sercos III bietet eine sehr gute Basis<br />

für den industriellen Einsatz. Fünf<br />

Multifunktionale I/Os stehen für den<br />

direkten Anschluss von Sensoren<br />

und Aktoren an der Maschine zur<br />

Verfügung. Auch beim Thema Sicherheit<br />

haben die Servoumrichter<br />

iC einiges zu bieten: So kann mit jedem<br />

Gerät standardmäßig STO (Safe<br />

Torque Off) realisiert werden und<br />

optional gibt es sie auch mit funktionaler<br />

Sicherheit.<br />

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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Wälzlager<br />

Getriebekugellager mit<br />

extrem langer Lebensdauer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

NSK hat ein Getriebekugellager mit<br />

extrem langer Lebensdauer entwickelt.<br />

Die neuen EBR-Wälzlager<br />

leisten einen Beitrag dazu, Kfz-<br />

Getriebe kompakter und leichter zu<br />

gestalten und so für eine erhöhte<br />

Kraftstoffeffizienz zu sorgen.<br />

Ratingen (pd). Der Bedarf an kompakten,<br />

leichten und effizienteren<br />

Getrieben für Kraftfahrzeuge ist<br />

stark gestiegen. Gleichzeitig sind die<br />

Getriebelager – beispielsweise durch<br />

die Verwendung niedrigviskoser Öle<br />

– immer schwierigeren Schmierungsbedingungen<br />

ausgesetzt. Auch<br />

unter diesen Bedingungen dürfen<br />

sie keine Schadensbilder wie Abplatzen<br />

der Laufbahnoberfläche (‚Surface<br />

Flaking‘) entwickeln.<br />

Längere Lebensdauer durch<br />

verstärkte Wälzkörper<br />

Im Rahmen der Forschung auf<br />

dem Gebiet der Werkstofftechnik hat<br />

NSK die Mechanismen, die zum<br />

Surface Flaking führen, einer Analyse<br />

unterzogen. Dabei wurde festgestellt,<br />

dass sich durch die Verstärkung<br />

der Wälzkörper eine längere<br />

Lagerlebensdauer erreichen lässt.<br />

Zumeist werden die Abplatzungen<br />

durch Abriebpartikel von gehärtetem<br />

Stahl im Getriebeöl hervorgerufen.<br />

Wenn diese Partikel zwischen<br />

Kugel und Laufbahn eingeklemmt<br />

werden, können sie Eindrücke in der<br />

Laufbahnoberfläche verursachen.<br />

Bisher ging man davon aus, dass<br />

Surface Flaking auf die Spannungskonzentration<br />

an den Rändern der<br />

D-869-iglidur Vielfalt 198x137_D-869-iglidur Vielfalt 198x137 11.01.<strong>12</strong> 14:11 Seite 1<br />

Kennzeichnend<br />

für die EBR-Lager<br />

sind Wälzkörper<br />

in verstärkter<br />

Ausführung. <br />

Bild: NSK<br />

Eindrücke zurückzuführen sind, die<br />

zuerst Risse und dann Abplatzen<br />

bewirkt. Die neu entwickelte Theorie<br />

berücksichtigt zudem die Tangentialkraft,<br />

die auf die Ränder der Eindrücke<br />

wirkt und durch die erhöhte<br />

Oberflächenrauigkeit der Kugeln<br />

verursacht wird. Wenn verhindert<br />

werden kann, dass sich die Oberflächenbeschaffenheit<br />

des Wälzkörpers<br />

verschlechtert, lässt sich die<br />

Lagergebrauchsdauer verlängern.<br />

Aus dieser Erkenntnis heraus ist<br />

das neue EBR-Lager (Enhanced Bearing<br />

by Rolling Element) mit Wälzelementen<br />

in verstärkter Ausführung<br />

ausgestattet. Die Verstärkung wird<br />

durch eine Schicht winziger, harter<br />

Siliziumnitrid-Partikel in Kombination<br />

mit einem speziellen Karbonitrierungsverfahren<br />

zur Wärmebehandlung<br />

erreicht.<br />

In Verbindung mit herkömmlich<br />

gefertigten Innen- und Außenringen<br />

lässt sich bei dem neu entwickelten<br />

Lager eine mindestens zwei- bis<br />

dreimal längere Lebensdauer erzielen.<br />

Wird das Lager mit Ringen kombiniert,<br />

die der Long-Life-Wärmebehandlungstechnologie<br />

unterzogen<br />

wurden, ist die erwartete Lebensdauer<br />

mehr als zehnmal so hoch wie<br />

die eines herkömmlichen Lagers.<br />

Eine derart verlängerte Lebenserwartung<br />

macht ein Downsizing von<br />

Lagern möglich, wodurch eine Gewichtsreduzierung<br />

von bis zu 50%<br />

und demzufolge eine Reibmomentreduzierung<br />

von <strong>12</strong>% erreicht wird.<br />

Die für dieses Produkt verwendeten<br />

Materialien basieren auf einer<br />

Technologie, die im Forschungszentrum<br />

von NSK entwickelt wurde. Auf<br />

der Basis der in mehr als 90 Jahren<br />

ständig weiterentwickelten vier<br />

Kerntechnologien – Tribologie,<br />

Werkstofftechnik, Analysetechnologie<br />

und Mechatronik – wird NSK<br />

weiterhin Produkte entwickeln, die<br />

sich durch geringe Reibung auszeichnen.<br />

www.nskeurope.de<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material Energie ✔<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Gelenkwellen<br />

mit Metallbalg<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Klingenberg (pd). Die Modelle ZA<br />

und ZAE von R+W sind die richtige<br />

Wahl, wenn drehsteife Drehmomentübertragung<br />

über längere<br />

Wellenabstände gefragt ist. Bei<br />

Drehmomenten von 10 bis 4 000<br />

Nm und Wellendurchmessern bis<br />

140 mm überbrücken die Gelenkwellen<br />

ohne Zwischenlagerung Abstände<br />

bis über 6 m. Das ZA-Modell<br />

wird bei Drehmomenten bis 800<br />

Nm mit einer Klemmnabe und,<br />

über dieses Drehmoment hinaus,<br />

mit einer Konusbuchse angebunden.<br />

Das Modell ZAE hat Halbschalen-Klemmnaben,<br />

die axiale Montage<br />

ermöglichen. Wellenversatz<br />

wird bei diesen Modellen durch<br />

zwei Metallbälge ausgeglichen. Dadurch<br />

gibt es im Betrieb keine Teile<br />

mit mechanischer Reibung. Die<br />

Gelenkwellen sind verschleiß- und<br />

wartungsfrei. Durch die genaue<br />

Fertigung besitzen die Modelle eine<br />

hohe Rundlaufgenauigkeit. Um eine<br />

einfache Montage und Demontage<br />

zu ermöglichen, ist das Zwischenrohr<br />

demontierbar. Dadurch<br />

müssen z.B. Motoren zur Montage<br />

nicht verschoben werden.<br />

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und Kosten senken mit 35<br />

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16 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Werkzeugkonzepte<br />

Pro Maschine jährlich 13 444 kWh sparen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die Steigerung der Produktivität einer Fertigungsanlage geht Hand in<br />

Hand mit einer verbesserten Energie-Effizienz beim Herstellungsprozess<br />

eines Bauteils. Komplettbearbeitungswerkzeuge sind ein vielversprechender<br />

Ansatz.<br />

Aalen (sm). Bei Werkzeugmaschinen<br />

ist die benötigte Energie für die<br />

Zerspanung sehr klein im Vergleich<br />

zum Gesamtenergiebedarf der<br />

Maschine. Dadurch kommt, mit<br />

Blick auf die Energie-Effizienz, einer<br />

verkürzten Laufzeit der Maschine<br />

besondere Bedeutung zu.<br />

Durch intelligente Zerspanungsprozesse<br />

können beachtliche Zeit-,<br />

Energie- und damit Kosteneinsparungen<br />

erreicht werden.<br />

Ein gutes Beispiel dafür, dass<br />

optimierte Prozesse heute mehr<br />

denn je notwendig sind, ist die<br />

Fertigung von Getriebegehäusen.<br />

Moderne Getriebe wie zum Beispiel<br />

das Doppelkupplungsgetriebe,<br />

werden immer komplexer. Für<br />

die Bearbeitung sind immer mehr<br />

Operationen nötig. Gegenüber<br />

den Getrieben älterer Bauart müssen<br />

an einem Gehäuse heute zwei-<br />

Abbildung 2: Feinbohrwerkzeug mit<br />

Führungsleisten und aufgeflanschtem<br />

PKD-Aufbohrwerkzeug. Bild: Mapal<br />

bis dreimal so viele Merkmale bearbeitet<br />

werden. Das bedeutet,<br />

dass selbst moderne Werkzeugmaschinen<br />

mit 60 bis 80 Magazinplätzen<br />

an ihre Grenzen kommen.<br />

Es werden 22 Sekunden<br />

pro Bauteil eingespart<br />

Einen optimalen Prozess erkennt<br />

man daran, dass die Summe<br />

der benötigten Werkzeuge möglichst<br />

klein und der erreichte CpK-<br />

Wert möglichst hoch ist. Dies bedeutet<br />

optimale Produktivität,<br />

gute Energie-Effizienz und hohe<br />

Prozesssicherheit. Ein eindrucksvolles<br />

Beispiel für ein Komplettbearbeitungswerkzeug<br />

aus einer solchen<br />

Bearbeitungsfolge ist ein<br />

PKD-bestücktes Sonderwerkzeug<br />

zum Zirkularfräsen des Herstellers<br />

Mapal aus Aalen (Abb. 1). In<br />

einem Getriebegehäuse aus AlSi 9<br />

werden damit alle Einstiche für<br />

die Dichtringe in der Abtriebsbohrung<br />

sowie die Planbearbeitungen<br />

an der Vorder- und Rückseite der<br />

Bohrung in einem Arbeitsgang<br />

zerspant. Bei einer Schnittgeschwindigkeit<br />

von 900 m/min und<br />

einem Zahnvorschub von<br />

0,1 mm/U werden gegenüber der<br />

herkömmlichen Fertigung 5 Werkzeuge<br />

und 22 Sekunden Bearbeitungszeit<br />

pro Bauteil eingespart.<br />

Bei einer Jahresproduktion von<br />

100 000 Teilen ergibt sich daraus<br />

eine Verkürzung der Maschinenlaufzeit<br />

von 611 Stunden, was bei<br />

der verwendeten 5-Achs Maschine<br />

einer Energieeinsparung von<br />

13 444 kWh entspricht.<br />

Minimalmengenschmierung<br />

als wichtige Stellschraube<br />

Neben den Werkzeugen mit fest<br />

eingelöteten Schneiden kommen<br />

im Getriebegehäuse auch Werkzeuge<br />

mit Wendeschneidplatten<br />

und Führungsleisten zum Einsatz.<br />

Mit diesen Werkzeugen von Mapal<br />

können engste Toleranzen erreicht<br />

werden. Mit den an den Werkzeugen<br />

vorhandenen Einstellmöglichkeiten<br />

kann auf Besonderheiten<br />

des Werkstückmaterials oder<br />

der Maschine reagiert werden.<br />

Trotz des zusätzlichen Handlingsaufwandes<br />

liegen die Kosten pro<br />

Bauteil beim Verwenden eines<br />

Wendeplattenwerkzeuges meist<br />

unter denen von festen Werkzeugen.<br />

Dies kommt daher, dass der<br />

Grundkörper der Wendeplattenwerkzeuge<br />

aufgrund seiner extrem<br />

langen Lebenszeit kaum in die<br />

Kostenrechnung eingeht und die<br />

Einzelschneiden im Vergleich zum<br />

Aufbereitungsaufwand bei festen<br />

Werkzeugen günstiger abschneiden.<br />

Mit einem eindrucksvollen<br />

Exemplar eines solchen Werkzeuges<br />

mit Führungsleisten und Wendeplatten<br />

wird zum Beispiel eine<br />

Lagerbohrung in einem Getriebegehäuse<br />

bearbeitet (Abb. 2). Dabei<br />

werden Durchmesser, Fasen, Radien<br />

und Planflächen in einem<br />

Arbeitsschritt komplett zerspant.<br />

Entsprechend reduzieren sich<br />

Haupt- und Nebenzeiten. Zusätzlich<br />

wird im Anschluss an die Bearbeitung<br />

mit dem Führungsleistenwerkzeug<br />

mit einem aufgesetzten<br />

Werkzeug mit PKD Schneiden an<br />

einer anderen Position im Gehäuse<br />

eine weitere Bohrung feinbearbeitet.<br />

Die Effizienzrechnung führt<br />

bei den 100 000 Teilen Jahrespro-<br />

Abbildung 1:<br />

PKD-bestücktes<br />

Sonderwerkzeug<br />

zum Zirkularfräsen<br />

von<br />

Einstichen und<br />

Planflächen <br />

Bild: Mapal<br />

duktion zu einer gesamten Zeiteinsparung<br />

von 388 Stunden und<br />

damit zu 8 536 kWh weniger Stromverbrauch.<br />

Für die bessere Energie-Effizienz<br />

eines Zerspanungsprozesses<br />

bietet, neben den ausgereizten<br />

Werkzeugkonzepten im Hinblick<br />

auf das Zusammenfassen von Arbeitsgängen,<br />

die Minimalmengenschmierung<br />

(MMS) eine besonders<br />

wichtige Stellschraube.<br />

Der Grund dafür liegt im hohen<br />

Stromverbrauch der für den Kühlschmierstoff<br />

notwendigen Hochdruckpumpen.<br />

Je nach Maschine<br />

beziehungsweise Kühlmittelanlage<br />

können Energieeinsparungen<br />

von 20 bis zu 30 % erreicht werden.<br />

Mapal bietet auch für die MMS<br />

Technologie komplette Lösungen<br />

vom Spannzeug bis zur Schneide.<br />

www.mapal.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material Energie ✔<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Drahterodieren<br />

Hochgenaue Bauteilkontrolle in der Maschine<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Als Ergänzung zur Drahterodiermaschine<br />

Cut 1000 stellt GF AgieCharmilles<br />

eine optische Messeinrichtung<br />

Integrated Vision Unit (IVU)<br />

vor, mit der sich die Lage und die<br />

Abmessungen von Mikroteilen auf<br />

der Maschine messen lassen.<br />

Schorndorf (sm). Die Integrated<br />

Vision Unit (IVU) ermöglicht optischen<br />

Zugang zu Details, die ein<br />

taktiler 3D-Taster nicht bietet. Auch<br />

das übliche Antasten mit dem Erodierdraht<br />

lässt Wünsche offen. Mit<br />

der Messeinrichtung IVU können<br />

kleinste Werkstücke direkt auf der<br />

Maschine betrachtet und kräftefrei<br />

gemessen werden. Ein Anwendungsbeispiel<br />

sind Pinzetten für die<br />

Augenchirurgie (Bild 1 bis Bild 3), die<br />

aus Edelstahl- oder Titandraht mit<br />

0,5 mm Außendurchmesser hergestellt<br />

werden. Diese und andere detailkritische<br />

Bearbeitungsaufgaben<br />

bei der Herstellung von Instrumenten<br />

für die Mikrochirurgie, bei Teilen<br />

von Luxusuhren und bei kleinsten<br />

Werkzeugen für die Großserienproduktion<br />

lassen sich im Zusammenspiel<br />

mit der Messeinrichtung IVU<br />

hochgenau ausführen.<br />

Bild 1: Drahterodiermaschine Cut 1000 mit optischer<br />

Messeinrichtung IVU (Integrated Vision Unit), Anwendungstechniker<br />

Jürgen Klenk. <br />

Als eine ‚Maschine für ultrapräzise<br />

Mikrobearbeitungen‘ bezeichnet<br />

der Schweizer Maschinenbauer<br />

die Drahterodiermaschine Cut<br />

1000, Bild 1, die Oberflächengüten<br />

bis Ra = 0,05 µm erzeugt. Mit der<br />

doppelten Drahtspule AC Duo<br />

kann mit zwei Drähten im Wechsel<br />

gearbeitet werden, zum Beispiel<br />

mit den Drahtdurchmessern 0,1<br />

und 0,05 mm. Die Messachse der<br />

Messeinrichtung IVU ist im Abstand<br />

von 80 mm zum Erodierdraht<br />

positioniert. An ihrem unteren<br />

Ende befindet sich die Lichtquelle,<br />

am oberen Ende eine CCD-Kamera<br />

mit Autofokus-Funktion (Bild 2).<br />

Die CCD-Kamera gibt kristallklare<br />

Bild 2: Arbeitsraum mit Erodierdraht (rechts) und<br />

fünf eingespannten Rohteilen für Pinzetten (links),<br />

darunter Lichtquelle, darüber CCD-Kamera.<br />

Bilder ab, die von einer speziellen<br />

Software in Messdaten gewandelt<br />

werden. Kombiniert mit der Bedienoberfläche<br />

der Steuerung Vision<br />

5 sieht der Werker, was er tut<br />

(Bild 3).<br />

Vorteile beim Einrichten<br />

kleiner und komplexer Teile<br />

Die Möglichkeiten und Vorteile<br />

beginnen beim Einrichten kleiner<br />

und schwierig gestalteter Werkstücke.<br />

Dabei können hochgenaue<br />

Messungen zyklisch wiederholt<br />

werden, um ein Werkstück an Kanten<br />

oder nach Zentrierung µmgenau<br />

auszurichten. Die Positionen<br />

für Mikrostartbohrungen lassen<br />

sich schnell und einfach vor der<br />

Bearbeitung festlegen. Zudem hilft<br />

die Einrichtung beim Einfädeln<br />

dünner Drähte. Während der Bearbeitung<br />

kann man das Werkstück<br />

prüfen und nachmessen, ohne es<br />

ausspannen und in den Kontrollraum<br />

bringen zu müssen. Bei mehreren<br />

Durchbrüchen ist es möglicherweise<br />

sinnvoll, nach jedem<br />

Durchbruch zu messen und über<br />

„O.K.“ oder „nicht O.K.“ zu entscheiden.<br />

Bei der Analyse des von der<br />

CCD-Kamera gelieferten Bildes<br />

fallen in X- und Y-Richtung so viele<br />

Daten an, dass die Kontur einer<br />

Bild 3: Pinzette mit Messprogramm – ein Bild der<br />

CCD-Kamera aus dem Arbeitsraum, eingespielt in<br />

die Maschinensteuerung Vision 5. Bilder: Klaus Malle<br />

Krümmung oder der Durchmesser<br />

eines Kreises, seine Rundheit und<br />

Achsabstände nach Messprogramm<br />

definiert werden. Eine<br />

Kontur lässt sich automatisch abtasten<br />

und mit einer vorgegebenen<br />

CAD-Sollform vergleichen. Somit<br />

sind technisch die Voraussetzungen<br />

gegeben, alle Details im Auge<br />

zu behalten und Mikroformen für<br />

Medizinprodukte, Mikroantriebe,<br />

Steckverbinder für IT- und TK-Geräte,<br />

Mikrokomponenten für LED,<br />

Anschlusskämme für integrierte<br />

Schaltkreise oder andere winzige<br />

Fertigungsaufgaben optisch gesichert<br />

zu lösen.<br />

www.gfac.com/de


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 17<br />

Umformtechnik<br />

Aufklapp-Richtmaschine spart Zeit und Geld<br />

Die Richtmaschine<br />

von Schuler<br />

sorgt für kurze<br />

Wartungszeiten<br />

dank ihres aufklappbaren<br />

Richtkopfes.<br />

Richtbar sind alle<br />

Metallarten<br />

mit einer Bruchdehnung<br />

von<br />

mindestens<br />

10 % und einer<br />

ausgeprägten<br />

Streckgrenze.<br />

Bild: Schuler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Schuler entwickelte eine Richtmaschine,<br />

die nach Angaben des<br />

Unternehmens Instandsetzungszeiten<br />

und damit Geld spart.<br />

Göppingen (hi). Innerhalb einer<br />

Pressenstraße sorgt eine Richtmaschine<br />

dafür, dass die aufgerollten<br />

Metallbänder geglättet werden.<br />

Die Richtmaschine bereitet das<br />

Metall für die eigentliche Umformung<br />

in der Presse vor. Da diese<br />

Maschinen durch ihre aufeinander<br />

abgestimmten Walzen sehr<br />

schmutzempfindlich sind, ist die<br />

regelmäßige Reinigung der Anlage<br />

unerlässlich.<br />

Die aufklappbaren Richtmaschinen<br />

von Schuler sorgen dafür, dass<br />

Wartungszeiten und die damit verbundenen<br />

Stillstandszeiten in der<br />

Automobil-Zulieferindustrie drastisch<br />

reduziert werden können.<br />

Gleichzeitig lassen sich durch die<br />

Einzelzustellung der oberen Richtwalzen<br />

beste Richtergebnisse realisieren.<br />

Außerdem zeichnet sich<br />

die Anlage durch eine besonders<br />

hohe Steifigkeit aus, die insbesondere<br />

bei hohen Richtkräften von<br />

großer Bedeutung ist. Mit einer<br />

maximalen Richtgeschwindigkeit<br />

von 40 m/min kann die auf einer<br />

Messe präsentierte aufklappbare<br />

Richtmaschine AC-SH-9-53/ 160-<br />

1300 Stahlblech, Edelstahl und<br />

Aluminium mit einer Bandbreite<br />

von bis zu 1300 mm und Banddicken<br />

von 0,5 bis 4 mm richten. Die<br />

Richtmaschine ist für höhere Leistungen<br />

bzw. Automatisierungen<br />

flexibel skalierbar.<br />

Spezifische Einstellwerte<br />

helfen dem Bediener<br />

Als Hilfestellung für den Anwender<br />

sind bei den Schuler-Maschinen<br />

automatische Richt-Zustellwerte<br />

hinterlegt, die dem Bediener<br />

spezifische Einstellwerte empfehlen.<br />

Angetrieben werden die neun<br />

Einzugs- und Richtwalzen über ein<br />

zentrales Verteilergetriebe bei separater<br />

Zustellung der oberen<br />

Richtwalzen. Ein weiterer Vorteil<br />

besteht in der Möglichkeit des Einfädelns<br />

während der Bandendeverarbeitung.<br />

Der bedienseitig aufklappbare<br />

Richtkopf kann zur Sichtprüfung<br />

und Reinigung automatisch 30°<br />

geöffnet werden. Zur Wartung ist<br />

darüber hinaus eine manuelle Öffnung<br />

von 90° möglich. Richtbar<br />

sind alle Metallarten mit einer<br />

Bruchdehnung von mindestens<br />

zehn Prozent und einer ausgeprägten<br />

Streckgrenze. Optional erhältlich<br />

sind eine automatische Reinigungsvorrichtung,<br />

motorische,<br />

automatische Richtwalzenzustellung<br />

sowie eine Bandendeschweißvorrichtung.<br />

www.schulergroup.com<br />

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Material<br />

Energie<br />

Service ✔ Handhabung ✔<br />

Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Maschinenkomponenten<br />

Motorspindeln Serie 940<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die Firma Heinz Fiege – ein Unternehmen der LTi-Gruppe -, bekannt als<br />

Hersteller von Maschinenhauptspindeln mit höchster Zuverlässigkeit,<br />

präsentiert die neuen Motorspindeln der Serie 940.<br />

Röllbach (sm). Die Serie 940 ist<br />

ein Hochleistungs-Spindelsystem<br />

mit flüssigkeitsgekühltem Antrieb<br />

und umfangreicher, integrierter<br />

Sensorik. Zur Verfügung<br />

stehen zurzeit Basissysteme zwischen<br />

7,5 und 75 kW Antriebsleistung.<br />

HSK 63 und HSK 100 sind als<br />

Werkzeugaufnahmen für diese<br />

Serie vorgesehen. In Abhängigkeit<br />

von der Maximaldrehzahl<br />

wird entweder Fettlebensdaueroder<br />

Öl-Luft-Schmierung eingebaut.<br />

Der maximale Rundlauffehler<br />

an der Werkzeugaufnahme<br />

beträgt 0,002 mm.<br />

Automatische Auswuchtsysteme,<br />

Anschnitterkennungssysteme,<br />

Spindelmonitoring, Temperaturüberwachung<br />

der Kugellager<br />

und Schwingungssensoren wurden<br />

in dieser Serie als Standard mit<br />

vorgesehen und bieten eine moderne<br />

mechatronische Baugruppe<br />

für die Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

Sonderanfertigungen sind<br />

ein Spezialgebiet der Firma Fiege,<br />

so dass der Kunde sein optimal auf<br />

die Anwendung zugeschnittenes<br />

Spindelkonzept erhält.<br />

Die neue Reihe 940 sind laut dem<br />

Hersteller leistungsstarke kompakte<br />

Systeme, die durch den Aufbau<br />

flexibel einsetzbar sind. Die Produkte<br />

sollen ein Novum an Präzision<br />

und Zuverlässigkeit darstellen.<br />

Sie seien technisch ausgereift und<br />

würden bereits von namhaften Herstellern<br />

weltweit eingesetzt.<br />

Die neue Motorspindel<br />

der Serie<br />

940 von Fiege<br />

eignet sich besonders<br />

zum<br />

Einsatz in<br />

Schleifmaschinen.<br />

<br />

Bild: Fiege<br />

Diese neue Spindelserie kommt<br />

vor allem zum Einsatz in hochproduktiven<br />

Schleifzentren und vertikalen<br />

Bearbeitungszentren.<br />

www.fiegekg.de<br />

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Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Drei neue Schneidund<br />

Schleiföle<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Uetersen (sm). Oemeta hat mit<br />

Oemetol 600 HC, 620 HC und 650 B<br />

drei neue Schneid- und Schleiföle<br />

im Programm. Sie basieren auf<br />

hochwertigen Basisölen und modernsten<br />

Hochleistungsadditiven.<br />

Sämtliche Produkte sind kennzeichnungsfrei<br />

und enthalten weder<br />

Zink, Schwermetalle noch<br />

Chlor. Sie zeichnen sich laut Oemeta<br />

durch ausgezeichnete Schmierleistungseigenschaften,<br />

gute Materialverträglichkeit<br />

und hervorragende<br />

Spülaktivität aus.<br />

Die beiden neuen Bearbeitungsöle<br />

Oemetol 600 HC und Oemetol<br />

620 HC basieren auf modernsten<br />

Hydrocrackölen. Damit bieten sie<br />

eine hohe Leistungsfähigkeit in<br />

den beiden wichtigen Viskositätsklassen<br />

ISO VG 10 und ISO VG 22.<br />

Beide Bearbeitungsöle zeichnen<br />

sich durch einen besonders breiten<br />

Einsatzbereich aus. Oemetol 650 B<br />

ist ein Hochleistungsprodukt auf<br />

Mineralölbasis. Die außerordentliche<br />

Druckaufnahmefähigkeit und<br />

Schmierleistung sollen für geringen<br />

Verschleiß besonders beanspruchter<br />

Werkzeuge sorgen.<br />

www.oemeta.com<br />

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Wo höchste Qualität, Robustheit und Präzision die Seefahrt sicherer und effizienter machen,<br />

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500 führenden Hersteller, hochqualitativen Eigenmarken wie GARANT, professioneller<br />

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Qualitätswerkzeuge<br />

der Hoffmann Group.<br />

Und aus Stahl werden Knoten.


18 · Fertigungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Kemppi<br />

Schweißausrüstung: 10 % der Energiekosten einsparen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Kemppi Oy hat eine neue Reihe MIG/MAG-Kompaktanlagen auf den<br />

Markt gebracht, mit denen innovative neue Standards in Bezug auf<br />

Produktdesign und Ausführung gesetzt werden sollen.<br />

Butzbach (mg). Die ‚Kempact RA‘<br />

wurde für moderne Schweißwerkstätten<br />

konstruiert. Ihr stilvolles<br />

und zweckgebundenes Design<br />

steht im Einklang mit der hohen<br />

Gerätequalität und den funktionalen<br />

Benutzervorteilen, heißt es laut<br />

Kemppi. Damit würden Schweißaufgaben<br />

produktiv, akkurat und<br />

effizient durchgeführt. Kempact<br />

RA basiert auf dem neuesten<br />

Stromquellenprogramm von<br />

Kemppi, das optimale Schweißleistung<br />

und ausgezeichnete Ener-<br />

gie- und Kosteneffizienz gewährleistet,<br />

verspricht der Hersteller. Elf<br />

Modelle umfassen Stromquellen<br />

von 180, 250 und 320 Ampere sowie<br />

die Auswahl zwischen ‚Regulären‘<br />

(R) und ‚Adaptiven‘ (A) Bedienpanelen,<br />

um die vielschichtigen<br />

Anforderungen im Metallbau abzudecken.<br />

Zu den neuen technologischen<br />

Merkmalen gehören unter<br />

anderem um mehr als 10 % gesenkte<br />

Energiekosten im Vergleich zu<br />

konventionell gesteuerten Strom-<br />

quellen, die ‚Brights-Gehäusebeleuchtung‘<br />

für einfaches Drahteinfädeln<br />

bei geringen Lichtverhältnissen<br />

sowie das integrierte ‚Gas-<br />

Mate-Gehäusedesign‘, um das Laden<br />

der Gaszylinder und das Bewegen<br />

der Maschine einfach und sicher<br />

zu machen.<br />

www.kemppi.com<br />

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Material Energie ✔<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Die neuen MIG/MAG-Kompaktanlagen<br />

von Kemppi. <br />

Bild: Kemppi<br />

Schweissen<br />

Alu-Stahl-Verbindung: Optimierte<br />

Materialkombination für Leichtbau<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Für Leichtbau-Konstruktionen ist es sinnvoll und praktikabel, aus den<br />

Werkstoffen Stahl und Aluminium die am besten geeignete Kombination<br />

zu wählen. Bisher schied dann jedoch das Lichtbogenfügen aus,<br />

obwohl es andere Verbindungstechniken technisch wie wirtschaftlich<br />

übertreffen kann. Fronius beseitigt jetzt diesen Engpass.<br />

NIETEN<br />

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TOX ® -Rund-Punkt<br />

Verbindungstechnik für Bleche<br />

• Wirtschaftlicher als<br />

Punktschweißen<br />

• Viele Materialkombi<br />

nationen<br />

Bewiesene Qualität<br />

• Millionenfach in<br />

Automobil- und<br />

Weißwarenindustrie<br />

• Weltweite Präsenz<br />

• Zuverlässig durch<br />

TOX ® -Monitoring-<br />

Netzwerk<br />

TOX ® PRESSOTECHNIK<br />

GmbH & Co. KG<br />

Riedstraße 4<br />

D-88250 Weingarten<br />

Tel. 0751 5007-0<br />

Fax 0751 52391<br />

www.tox-de.com<br />

A-Wels (mg). Vom energieeffizienten<br />

Automobil über Designobjekte<br />

und Hallendächer bis zu Windenergienlagen<br />

bringen Leichtbaukonstruktionen<br />

erheblichen Nutzen.<br />

Ein spezielles Halbzeug in<br />

Form einer umformfähigen Platine<br />

aus Stahl und Aluminium war deshalb<br />

Ziel eines Entwicklungsprojektes<br />

von Fronius und Voestalpine.<br />

Ein prozesssicheres Lichtbogen-Fügeverfahren<br />

verbindet die<br />

beiden Metalle.<br />

Vor dem Hintergrund der physikalischen<br />

Gegebenheiten – gekennzeichnet<br />

vor allem durch divergierende<br />

Schmelzpunkte von<br />

Eisen und Aluminuim und die begrenzte<br />

gegenseitige Löslichkeit<br />

beider Metalle bei Raumtemperatur<br />

– definierten die Experten zunächst<br />

die Voraussetzungen für das<br />

Fügen der beiden Metalle. Deren<br />

wesentliche sind: Der Prozess muss<br />

einen möglichst geringen Wärmeeintrag<br />

erzeugen, die Oberfläche<br />

des Stahlblechs muss zinkbeschichtet<br />

sein, und die spezifischen<br />

Eigenschaften der intermetallischen<br />

Phase (IMP) wie hohe Härte<br />

und Zähigkeit sind optimal zu be-<br />

rücksichtigen. Die Wahl des thermischen<br />

Fügeverfahrens fiel auf<br />

CMT (Cold Metal Transfer). Sie ergab<br />

sich aus dem Bewerten der<br />

Kriterien für das Generieren einer<br />

einwandfreien Verbindung. Die<br />

wesentlichen Einflüsse gehen von<br />

den beiden zu fügenden Werkstücken,<br />

dem Fügeverfahren und dem<br />

Zusatzwerkstoff aus. Voestalpine<br />

entwickelte eine Kantengeometrie<br />

Geringer Wärmeeintrag und<br />

gute Regelbarkeit dank CMT<br />

der Stahlbleche, die die optimale<br />

Qualität und Belastbarkeit der zu<br />

schweißenden Verbindung gewährleistet.<br />

Die Aluminiumbleche<br />

stammen aus den Werkstoffreihen<br />

AW5xxx oder 6xxx. Ihre Oberfläche<br />

muss wie beim konventionellen<br />

Metall-Inertgasschweißen lediglich<br />

„sauber“ sein.<br />

Das Lichtbogen-Schutzgasverfahren<br />

CMT von Fronius aus dem<br />

österreischischen Wels erfüllt die<br />

wesentlichen Verfahrensbedingungen:<br />

geringer Wärmeeintrag<br />

und gute Regelbarkeit. Beim Fügen<br />

von Stahl mit Aluminium benetzen<br />

Die Crashträgerprüfung<br />

im<br />

Crashsimulator<br />

hat die Festigkeit<br />

der Fügenaht erwiesen<br />

und gezeigt,<br />

dass die<br />

Bauteile kinetische<br />

Energie gezielt<br />

absorbieren.<br />

der Zusatzwerkstoff und das Aluminium<br />

das verzinkte Stahlblech,<br />

und der Zusatzwerkstoff verschmilzt<br />

mit dem Aluminium. Das<br />

heißt, stahlseitig entsteht eine Lötverbindung,<br />

das Aluminium hingegen<br />

wird geschweißt. Eine Anlage<br />

mit beidseitig synchron<br />

schweißlötenden CMT-Schweißsystem<br />

hat sich dafür bewährt. Den<br />

dritten Hauptfaktor, den Zusatzwerkstoff<br />

realisiert Fronius mit einer<br />

patentamtlich eingetragenen<br />

speziellen Aluminiumlegierung<br />

zum Schweißlöten.<br />

Zum Erkunden und Belegen der<br />

Praxistauglichkeit führten die<br />

beiden Partnerunternehmen sowie<br />

externe Institutionen Tests<br />

mit schweißgelöteten Stahl-Aluminium-Platinen<br />

durch. Dazu gehörten<br />

Grundlagenuntersuchungen<br />

mit den Werkstoffen AW5182-<br />

H111 und DX54D sowie dem Zusatzwerkstoff<br />

Z200 aus AlSi3Mn1<br />

ebenso wie Untersuchung der<br />

Zugfestigkeit, des Korrosions- sowie<br />

des Umformverhaltens in<br />

Crashtests.<br />

Ein wesentliches Ergebnis: Der<br />

finale Riss tritt im Aluminiumblech<br />

auf, die Schweißlötung übersteht<br />

Intensive Untersuchungen<br />

bei Voestalpine<br />

zur Kornbildung<br />

in der Fügezone (Filler)<br />

gingen dem Definieren<br />

der optimalen<br />

Fügeparameter und<br />

der Entwicklung des<br />

optimalen Zusatzwerkstoffes<br />

(Al-<br />

Si3Mn1) voraus.<br />

<br />

Bilder: Fronius<br />

Crashtests unbeschadet<br />

überstanden<br />

die Versuche unzerstört. Selbst<br />

nach 300 Stunden SST (Salt Spray<br />

Test) der Platine traten weder<br />

Spalt- noch Spannungs- oder interkristalline<br />

Korrosion auf.<br />

Den Eignungsnachweis der Bleche<br />

für den Karosseriebau erbringen<br />

unterschiedliche Verformprozesse.<br />

Deutlich erwiesen die<br />

Tests, dass das Tiefziehen selbst<br />

im Grenzbereich noch zu positiven<br />

Resultaten führt. Einen speziellen<br />

Nutzen bieten Hybridplatinen,<br />

wenn sie sicherheitsrelevante<br />

Konstruktionsbauteile darstellen,<br />

d. h. die kinetische Energie<br />

bei Unfällen gezielt absorbieren.<br />

Sowohl die Schweiß-Löt-Naht als<br />

auch das Stahlteil überstanden<br />

die Crashtests unbeschädigt – im<br />

Unterschied zum reinen Stahlteil.<br />

Entsprechend konstruierte Hybrid-Komponenten<br />

erfüllen einerseits<br />

die Bedingungen der Energieabsorption<br />

und andererseits<br />

des Einhaltens definierter Geometrien<br />

bzw. Abstände.<br />

www.fronius.com<br />

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Vollgas!<br />

Mit 2,5t in 5 Achsen<br />

Als führender Hersteller von 5-Achs Bearbeitungszentren erweitert Hermle sein Produktportfolio: Perfekte Präzision,<br />

zuverlässigen Service und Automations-Kompetenz gibt es ab jetzt für Werkstückgrößen bis 2500 kg.<br />

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18. – 21. April 20<strong>12</strong><br />

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Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim · Phone: 07426/95-0 · info@hermle.de


20 · Fertigungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Schweissen<br />

Pioniergeist zahlt sich aus: Umstieg auf<br />

Impulsschweißen steigerte Qualität und Effizienz<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Dank der Impuls-Stromquelle ‚MEGAPULS 250‘ von Rehm spart die<br />

Firma Euroroll bei der Herstellung von Stahlkomponenten für Schwerkraftrollenbahnen<br />

Material, Energie und Kosten und erreicht dadurch<br />

eine deutliche Produktivitätssteigerung.<br />

Uhingen (mg). Obwohl bei den<br />

metallverarbeitenden Unternehmen<br />

des Mittelstands die Vorteile<br />

des Impulsschweißens noch relativ<br />

unbekannt sind, hat die Firma Euroroll<br />

Ende 2010 vom „konventionellen“<br />

MIG/MAG- auf Pulsschweißen<br />

umgestellt. Die Verfahrensumstellung<br />

auf die Rehm-Impuls-Lichtbogentechnik<br />

begeisterte Betriebsleitung<br />

und Schweißer gleichermaßen:<br />

„Wir können jetzt effektiv acht<br />

Stunden am Tag schweißen und<br />

müssen nicht mehr die Hälfte der<br />

Arbeitszeit Spritzer und Trennöle<br />

wegputzen“, berichtete Schweißer<br />

Eugen Keller. „Auch unterschiedliche<br />

Materialstärken zwischen zwei<br />

und sechs Millimeter schweißen<br />

wir so sauber, wie es sonst nur mit<br />

der WIG-Technik möglich ist.“<br />

Daten und Fakten im Vergleich<br />

Die Firma Euroroll Beckmann<br />

produziert und vertreibt Rollenschienen<br />

und Bremsrollen in zahlreichen<br />

Größen bis hin zu Palettenrollenbahnen<br />

für komplette Durchlaufregale.<br />

Wie in allen Stahl verarbeitenden<br />

Betrieben ist auch hier<br />

das Schweißen einer der wichtigsten<br />

Fertigungsschritte. Bis Ende<br />

2010 haben die acht Schweißer des<br />

westfälischen Betriebs mit herkömmlichen<br />

MIG/MAG-Stromquellen<br />

gearbeitet. Die meisten<br />

Schweißungen lagen im Bereich des<br />

Übergangslichtbogens, was zu starker<br />

Spritzerbildung führte. Da alle<br />

Schweißungen im Sichtbereich sind<br />

und anschließend lackiert werden,<br />

konnte die geforderte Oberflächengüte<br />

nur durch aufwändige Nachbearbeitungen<br />

erreicht werden.<br />

bisherige<br />

MIG/MAG Technologie<br />

neue<br />

Impuls-Technologie<br />

Energieverbrauch 100 % 85 %<br />

Arbeitsgänge<br />

Spritzerschutz auftragen notwendig entfällt<br />

Schweißen notwendig notwendig<br />

Spritzer entfernen WDM Wolfshagener notwendig Drahtund<br />

entfällt<br />

reinigen notwendig entfällt<br />

Metallverarbeitung GmbH<br />

Im direkten Vergleich wird deutlich: Die neue Impuls-Technologie punktet gegenüber<br />

der bisherigen MIG/MAG-Technologie auf ganzer Linie. Tabelle: Rehm<br />

Seit der Umstellung auf die Rehm-<br />

Pulsanlagen wird bei Euroroll quasi<br />

spritzerfrei geschweißt. Hierbei werden<br />

die Praktiker von der softwaregesteuerten<br />

Lichtbogenlängenregelung<br />

der MEGAPULS-Inverter-<br />

Stromquelle, die Toleranzen bei der<br />

Brennerführung automatisch ausgleicht,<br />

unterstützt. Das Ergebnis<br />

sind WIG-ähnliche Schweißnähte<br />

ohne teure, langwierige Vor- und<br />

Nach-arbeiten. Zuvor hat im Schnitt<br />

jeder Schweißer bis zu zwei Dosen<br />

Schweißtrennspray pro Tag verbraucht.<br />

„Wenn wir früher um die 50<br />

Teile am Tag geschweißt haben, dann<br />

sind wir jetzt bei rund 90 Werkstücken<br />

pro Arbeitstag“, fasst <strong>Produktion</strong>sleiter<br />

Stefan Jehle die erfolgreiche<br />

Verfahrensumstellung in Zahlen.<br />

„Heute können die geschweißten<br />

Teile, wie sie sind, pulverbeschichtet<br />

werden“. Zudem werden seit der<br />

Umstellung auf die wassergekühlten<br />

Brenner deutlich weniger Verschleißteile<br />

verbraucht. Bei einem Großauftrag<br />

wurden von rund 36 000 Schweiß-<br />

Die volldigitalisierte Impulsstromquelle<br />

MEGAPULS 250 von Rehm ist<br />

durch ihre kompakte Bauweise, ihre<br />

Multifunktionalität und ihre Kosteneffizienz<br />

besonders für den Einsatz in<br />

mittelständischen Betrieben geeignet,<br />

so der Hersteller. Bilder: Rehm<br />

Neben ihrer Leistungsfähigkeit<br />

zeichnet sich die<br />

Rehm-Pulsanlage<br />

vor allem durch<br />

eine hohe Bediensicherheit<br />

und eine optimale<br />

Reproduzierbarkeit<br />

der<br />

Schweißaufgaben<br />

aus – eine Eigenschaft,<br />

die<br />

Schweißer Eugen<br />

Keller und seine<br />

Kollegen im Arbeitsalltag<br />

zu<br />

schätzen wissen.<br />

teilen nur 0,001 % mit Beanstandungen<br />

durch die Euroroll-Qualitätsprüfung<br />

ermittelt; das entspricht einer<br />

Quote von 10 ppm.<br />

Die deutlichen Kosten- und Qualitätsvorteile<br />

der Impuls-Schweißtechnik<br />

sind in vielen mittelständischen<br />

Betrieben noch weitgehend<br />

unbekannt. Häufig sind Anwender<br />

skeptisch, da sich das Schweißen mit<br />

dem langen Lichtbogen und die<br />

Akustik der Pulsanlagen maßgeblich<br />

von der konventionellen MIG/MAG-<br />

Technik unterscheiden. Der Pioniergeist<br />

der Firma Euroroll hat sich jedoch<br />

ausgezahlt: Das Unternehmen<br />

erzielt mit den Rehm-Pulsanlagen<br />

bestmögliche Ergebnisse bezüglich<br />

Spritzerarmut, Nacharbeit, Verschleißteilen,<br />

Material- und Energieverbrauch<br />

und hat sich durch massive<br />

Kostenersparnisse in der <strong>Produktion</strong><br />

und qualitativ hochwertige<br />

Schweißarbeiten Vorteile gegenüber<br />

dem Wettbewerb verschafft.<br />

www.rehm-online.de<br />

)<br />

ABICOR-<br />

Innovationspreis<br />

20<strong>12</strong> ausgeschrieben<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

n)<br />

schlauchbEutElb<br />

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Wir machen komplexe Sachverhalte regelmäßig transparent. Zuverlässig und mit höchster redaktioneller<br />

Qualität. Deshalb sind die Fachzeitschriften und Online-Portale von moderne industrie in vielen<br />

Bereichen von Wirtschaft und Industrie absolut unverzichtbar für Fach- und Führungskräfte.<br />

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16928 Groß Pankow OT Wolfshagen<br />

-<br />

Giessen (mg). Gemeinsam schreiben<br />

die Alexander Binzel Schweisstechnik<br />

GmbH und der DVS –<br />

Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e. V. –<br />

den ABICOR-Innovationspreis<br />

20<strong>12</strong> aus. Der Preis fördert Forschungs-<br />

und Entwicklungsarbeiten<br />

zum Lichtbogenschweißen<br />

und -schneiden. Insgesamt 10 000<br />

Euro stiftet der Gießener Hersteller<br />

von Schweiß- und Schneidbrennern<br />

für die innovativsten Ideen<br />

zum Thema. Mit dem Award sollen<br />

insbesondere Nachwuchskräfte<br />

aus Wissenschaft und Wirtschaft<br />

gefördert werden.<br />

Die Bewerber können ihr Konzept<br />

bis zum 4. Mai dieses Jahres<br />

beim DVS einreichen. Die detaillierten<br />

Teilnahmebedingungen<br />

stehen auf der Verbandshomepage<br />

unter www.die-verbindungs-spezialisten.de/abicor-innovation-award<br />

zum<br />

Download bereit. Alle eingereichten<br />

Beiträge werden von einer unabhängigen<br />

Jury namhafter Wissenschaftler<br />

und Fachleute aus der<br />

Industrie bewertet.<br />

mi_image_woerter_178x62mm.indd 2 23.09.2011 10:11:13


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Fertigungstechnik · 21<br />

Dosiertechnik<br />

Intelligente Dosierlösungen<br />

mit Robotersystemen<br />

Die Robotersysteme<br />

von Nordson EFD<br />

sind vielfältig einsetzbar.<br />

Nicht nur in<br />

der Dosiertechnik,<br />

auch in der Medizin-,<br />

Montage- oder<br />

Handhabungstechnik<br />

seien die Systeme<br />

gefragt.<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Nordson EFDs automatisierte Tisch- und In-Line-Dosiersysteme sollen<br />

zuverlässigen Betrieb und hervorragende Wiederholgenauigkeit für<br />

präzise Klebstoff-, Dichtungsmittel- und Schmiermittelanwendungen in<br />

vielen Montage- und Herstellungsprozessen bieten.<br />

Pforzheim (mg). Diese Robotersysteme<br />

bieten viele Einsatzmöglichkeiten,<br />

so Nordson. Nicht nur in<br />

der Dosiertechnik mit den vielfältigen<br />

Aufgaben wie Dosieren, Schrauben,<br />

Schneiden u. v. m, sondern<br />

auch in der Medizin- und Montagetechnik<br />

sowie das Handling, Montieren,<br />

Palettieren, Sortieren, Umsetzen<br />

und Greifen. Sowohl die<br />

Tischroboter als auch die SCARA-<br />

Roboter können mit Kamerasystem,<br />

Nadel- und Höhensensor aufgerüstet<br />

werden. Das Kamerasystem<br />

dient zur automatischen Programmkorrektur<br />

und zur Dosierkontrolle.<br />

Durch den Einsatz eines<br />

Höhensensors kann sichergestellt<br />

werden, dass der Abstand des Werkstücks<br />

zur Dosiernadel konstant ist,<br />

so der Hersteller.<br />

Die Tischroboter der DR- Serien<br />

2200, 2300, 2400, 2500 und 2600<br />

stehen für vier Arbeitsbereiche zur<br />

Verfügung, vom Modell DR2200 mit<br />

200/200mm (X/Y) bis Modell<br />

DR2600 mit 510/620mm (X/Y). Der<br />

gesamte Arbeitsablauf wird über<br />

eine bedienerfreundliche Software<br />

mittels Bedienfeld im Teach-in-<br />

Verfahren programmiert; eine direkte<br />

Übernahme von CAD-Daten<br />

ist fester Bestandteil der Software.<br />

Die Tischroboter sind kompatibel<br />

mit sämtlichen Dosiergeräten, Dosierventilen<br />

und Ventilsteuergeräten<br />

von Nordson EFD. Dadurch ist<br />

ein problemloser Wechsel von der<br />

manuellen zum vollautomatischen<br />

Auftrag von Flüssigkeiten und Pasten,<br />

wie sie in vielfältiger Variation<br />

in der täglichen <strong>Produktion</strong> ver-<br />

wendet werden, gewährleistet. Der<br />

Arbeitsbereich beim SCARA-Roboter<br />

der DSR- Serie 4400 liegt bei 440<br />

mm Radius. Verfügbar sind Drei-<br />

Achsen-Ausführungen mit Z von<br />

100 mm und Vier-Achsen-Ausführungen<br />

mit einer Drehachse von<br />

360°. Das Merkmal des SCARA-Roboters<br />

liegt in der Ausstattung ohne<br />

Memory Card und ist daher wirtschaftlicher<br />

und kostengünstiger,<br />

verspricht Nordson. Eine einfache<br />

Einbindung in externe Feldbussysteme,<br />

Kommunikation mit PC-Systemen<br />

und eine optional integrierte<br />

Bildverarbeitung in der Software<br />

ermöglichen ein vielseitiges Einsatzgebiet.<br />

Bemerkenswert sei auch<br />

die Tatsache, dass das Programmieren<br />

im Teach-in erfolgt und keine<br />

speziellen Programmierkenntnisse<br />

erforderlich sind. Die SCARA-Roboter<br />

der JS-Serien 2504GP bis<br />

5504GP und der JS-Serien 6504TH-<br />

GP bis 10004THGP sind mit einem<br />

Servomotoren-Antrieb ausgestattet.<br />

Die Ausführungen 2504GP bis<br />

5504GP sind standardmäßig mit einem<br />

Z-Achsenhub von 150 mm, die<br />

Serien 6504THGP bis 10004THGP<br />

mit einem Z-Achsenhub von 200<br />

mm, alle SCARAs mit einer vierten<br />

R-Achse mit +/- 360° ausgerüstet.<br />

Sämtliche vier Achsen sind interpoliert,<br />

die Fahrgeschwindigkeit in<br />

X/Y beträgt bis zu 7 200 mm/s<br />

(7504THGP). Je nach Modellart<br />

können Gewichte bis 20 kg bewegt<br />

werden. Das Merkmal der SCARA-<br />

Roboter ist die feldbusfähige<br />

(PROFIBUS)-Schnittstelle für die<br />

externe kundenseitige Programmierung<br />

und die entsprechende<br />

Software, mit der die Programme<br />

auf einfache Art eingeteacht und/<br />

oder eingelesen werden können,<br />

sodass der Umgang mit komplizierter<br />

Roboter-Programmiersprache<br />

entfällt. Es muss jedoch nicht auf die<br />

<br />

Bild: Nordson<br />

Verwendung von fortschrittlicher<br />

Roboter-Programmiersprache verzichtet<br />

werden, da die Software einen<br />

Compiler beinhaltet.<br />

Unter Berücksichtigung der vielfältigen<br />

Einsparungen, der erhöhten<br />

Reproduzierbarkeit und Qualität,<br />

Verbesserung der Produkte, ist<br />

eine kurzfristige Amortisation gewährleistet.<br />

Mit intelligenten Roboter-Dosierlösungen,<br />

die die <strong>Produktion</strong><br />

automatisch besser machen,<br />

bietet Nordson EFD die besten<br />

Perspektiven auf zukünftige<br />

Erfolge, heißt es.<br />

www.nordsonefd.de<br />

Effizienz-Navi Preis ✔<br />

Material<br />

Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Der ‚DELO-DUOPOX AD840‘ von Delo zeichnet sich unter anderem durch seine<br />

sehr gute Haftung auf sowohl Metallen, Kunststoffen sowie glatten Oberflächen<br />

aus.<br />

Bild: Delo<br />

Kleben<br />

Neuer Klebstoff für<br />

den Maschinenbau<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Der Industrieklebstoffhersteller<br />

Delo hat einen universellen 2-K-Epoxidharzklebstoff<br />

entwickelt, der<br />

in der Summe seiner Eigenschaften<br />

einen einmaligen und vielseitigen<br />

Klebstoff darstellen soll.<br />

Windach (mg). Der spannungsausgleichende<br />

‚DELO-DUOPOX<br />

AD840‘ härtet schon bei Raumtemperatur<br />

vollständig aus und zeichnet<br />

sich unter anderem durch seine<br />

sehr gute Haftung auf Metallen,<br />

Kunststoffen sowie glatten Oberflächen<br />

aus, so Delo. Dadurch<br />

eigne er sich besonders für den<br />

Einsatz im Maschinenbau, da<br />

eine Vorbehandlung wegfallen<br />

könne. Für den Kunden bedeute<br />

das Einsparungen von Kosten, die<br />

durch Sandstrahlen entstehen<br />

können.<br />

Darüber hinaus ist der hochfeste<br />

Konstruktionsklebstoff in einem<br />

Temperaturbereich von -40 °C bis<br />

zu +140 °C einsetzbar. Er erreicht<br />

auch bei Einsatztemperaturen<br />

oberhalb 80 °C ausgezeichnete<br />

Klebfestigkeiten und verfügt über<br />

eine hohe Schälfestig- sowie<br />

Schlagzähigkeit, verspricht Hersteller<br />

Delo.<br />

Besonders vorteilhaft sei die einfache<br />

Verarbeitung aus dem DELO-<br />

AUTOMIX-System. Das Produkt<br />

wird hierbei aus der Doppelkartusche<br />

mit einem statischen Mischrohr<br />

quasi einkomponentig verarbeitet,<br />

heißt es. Hinzu kommt die<br />

lange und anwenderfreundliche<br />

Verarbeitungszeit (bis zu 90 Minuten<br />

im 100g-Ansatz), die insbesondere<br />

für <strong>Produktion</strong>sabläufe mit<br />

größeren Bauteilen bestens geeignet<br />

ist, versprechen die Windacher<br />

Experten.<br />

www.delo.de<br />

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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

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26.-30. März 20<strong>12</strong><br />

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Mit Ekonor Rohre schneller schweißen.<br />

Zeit sparen: Mit dem patentierten Ekonor-Schweißverfahren.<br />

Rohrverbindungen bis 5 mm in einer Lage ohne Zusatz steigern<br />

die Wirtschaftlichkeit. Die regelbare Kühlung senkt gezielt die<br />

Temperatur in Schweißnaht und Wärmeeinflusszone. Das reduziert<br />

Wartezeiten zwischen den Lagen. Zudem vermeidet das<br />

Verfahren Anlauffarben, minimiert die Korrosionsgefahr und<br />

erlaubt durch die integrierte Kamera direkte Qualitätskontrolle.<br />

Und wann soll’s bei Ihnen richtig rund gehen? — Rufen<br />

Sie an, schreiben, faxen oder mailen Sie.<br />

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22 · Fertigungstechnik · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Gasturbinen-Fertigung<br />

MAG-Engspaltschweißen reduziert<br />

Fertigungszeiten an dickwandigen Bauteilen<br />

Dipl.-Ing. Walter Lutz, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Bei der Bearbeitung riesiger Gasturbinengehäuse setzt Siemens<br />

erstmals das Engspaltschweißen per Roboter ein, das der Konzern in<br />

Zusammenarbeit mit dem Schweißspezialisten Cloos zur Serienreife<br />

gebracht hat.<br />

Der Roboter taucht das Engspaltschwert<br />

in den Spalt zwischen Gehäusemantel<br />

und Mannloch-Stutzen.<br />

Gegenüber der herkömmlichen<br />

V-Naht spart Siemens 80 %<br />

Schweißgut und Arbeitszeit.<br />

Haiger (mg). Die derzeit leistungsstärkste<br />

Siemens-Gasturbine liefert<br />

375 MW und ist die größte und leistungsstärkste<br />

Gasturbine der Welt.<br />

Damit lässt sich die Bevölkerung<br />

einer Großstadt wie Hamburg mit<br />

Strom versorgen. Siemens gehört in<br />

dieser Branche zu den führenden<br />

Unternehmen weltweit: Seit 1972<br />

haben schon über 800 Gasturbinen<br />

das Werk in Berlin verlassen und<br />

liefern Strom in etwa 60 Ländern<br />

dieser Erde. Die 3 500 Mitarbeiter<br />

des Standorts sind voll ausgelastet.<br />

„Entsprechend groß ist der Fertigungsdruck“,<br />

sagt Uwe Krabetz,<br />

verantwortlicher Gruppenleiter der<br />

Gehäusefertigung. Denn räumlich<br />

expandieren kann Siemens kaum.<br />

„Also geht es nur mit dem Einsatz<br />

moderner Fertigungstechnik, um<br />

die <strong>Produktion</strong> weiter zu optimieren,<br />

die Qualität zu erhöhen und<br />

den Ausstoß zu steigern.“ Bei den<br />

einzelnen Gehäuseteilen einer Gasturbine<br />

– sie messen bis 4,60 m im<br />

Durchmesser und werden aus bis<br />

zu 100 mm starkem, warmfesten<br />

Baustahl der Qualität 16 MO3 gefertigt<br />

– hatten die Verantwortlichen<br />

den Bereich der Schweißtechnik im<br />

Fokus. Hier arbeitet Siemens schon<br />

seit Jahren mit einer modernen<br />

Cloos-Roboteranlage, auf der z.B.<br />

das 30 t schwere Endstück der Gasturbine<br />

geschweißt wird. Die etwa<br />

140 m Kehl- und V-Nähte werden<br />

darauf in 30 % weniger Schweißzeit<br />

realisiert. Und auch die Nacharbeit<br />

sank deutlich um über 10 %.<br />

Binnen Minuten auf voller Leistung<br />

Ansicht einer komplett fertig gestellten<br />

Gasturbine für den Kraftwerksbau.<br />

Ein weiteres Rationalisierungspotenzial<br />

entdeckten die Experten<br />

im Bereich der Verschweißung der<br />

riesigen Flansche und Mannlöcher:<br />

„Wir brauchten für diese Verbindungsnähte<br />

im MAG-Handschweißverfahren<br />

bis zu vier<br />

8-Stunden-Schichten. Dabei<br />

schluckte jede Naht aufgrund der<br />

50-Grad-V-Geometrie etwa 150 kg<br />

Schweißdraht“, erinnert sich Krabetz.<br />

Es fehlte die Technologie, um<br />

diesen zeit- und materialintensiven<br />

Arbeitsschritt zu optimieren. „Daher<br />

kam die Idee, gemeinsam mit<br />

Cloos eine roboterbasierte Lösung<br />

zu finden“, so Krabetz.<br />

80 % Zeitersparnis und<br />

weniger Schweißdraht<br />

Siemens baut aktuell Gasturbinen<br />

für Kraftwerke mit Leistungen von<br />

113 bis 375 MW. Sie wiegen 200 bis<br />

400 Tonnen und können bis zu 13 m<br />

lang und 5 m hoch sein. Gegenüber<br />

Kohle- und Kernkraftwerken haben<br />

diese Turbinen den Vorteil des höheren<br />

Wirkungsgrades und der guten<br />

Regelbarkeit. In nur 15 Minuten<br />

lässt sich ein solches Kraftwerk auf<br />

volle Leistung anfahren.<br />

Cloos entwickelte daraufhin ein<br />

besonderes Engspaltschwert – rund<br />

30 cm lang – mit einer Breite von<br />

16 mm, das der Roboter in den Spalt<br />

zwischen Gehäusemantel und<br />

Mannlochstutzen bzw. Flansch eintaucht.<br />

Anstelle der aufwändigen<br />

und großvolumigen V-Nähte kann<br />

Siemens durch das neue Verfahren<br />

eine Engspaltnaht mit parallelen<br />

Nahtflanken und einer Spaltbreite<br />

verwenden, die nur 20 mm beträgt.<br />

Zur Vorbereitung der Nahtflanken<br />

ist die Qualität des konventionellen<br />

Brennschnitts ausreichend.<br />

Das Cloos-Engspaltschwert führt<br />

Drahtelektrode, Schutzgas und<br />

Kühlwasser. Der Schweißdraht im<br />

Schwert wird über einen Mechanismus<br />

so bewegt, dass er exakt über<br />

dem Schweißbereich hin- und herpendelt.<br />

Im MAG-Engspaltverfahren<br />

werden bei den 300 mm starken<br />

Bauteilen so über 80 Lagen in<br />

gleichbleibend hoher Qualität aufgebracht.<br />

Der Roboter braucht dafür<br />

weniger als vier Stunden und<br />

bringt nur etwa 30 kg Schweißgut<br />

ein. „Gegenüber der bisherigen<br />

Handschweißung spart dies über<br />

80 % Zeit und Schweißdraht“, so<br />

Krabetz. Die relativ niedrige Energiezufuhr<br />

beim Cloos-Engspaltschweißen<br />

minimiert zudem den<br />

Materialverzug während des<br />

Schweißvorgangs.<br />

Um die großen Turbinenteile mit<br />

bis zu 4,60 m Durchmesser und 2 m<br />

Tiefe optimal schweißen zu können,<br />

installierte Siemens im Sommer<br />

2011 eine neue, komplexe Roboterschweißanlage.<br />

Hier werden<br />

zwei Roboter an einem 32 m langen<br />

und über 8 m hohen Portal bewegt,<br />

das zudem über eine Tiefe von 7,7 m<br />

verfügt. Es überstreicht dabei vier<br />

Arbeitszellen. „In zweien schweißen<br />

die Roboter, während in den<br />

anderen unsere Mitarbeiter die<br />

Bauteile vor- und nachbereiten“,<br />

erklärt Krabetz. Dabei wechseln die<br />

Roboter automatisch zwischen der<br />

neuen Engspalttechnik und dem<br />

MAG-Eindrahtprozess, mit dem die<br />

dicken Halbringe ins Turbinengehäuse<br />

geschweißt werden. „Wir<br />

können auch jeweils zwei Zellen<br />

kombinieren, um die geplanten<br />

Maxigehäuse für unsere neuen Turbinen<br />

zu bearbeiten.“ Denn Siemens<br />

will zukünftig aus zwei Teilgehäusen<br />

eine Einheit machen, um<br />

eine Flanschstelle einzusparen und<br />

wertvolle Arbeitszeit weiter zu reduzieren.<br />

Über das Portal mit seinen Längs-,<br />

Höhen- und Querfahrwerken erreichen<br />

die gelenkigen Cloos-Roboter<br />

alle Schweißnähte an den bis zu 60 t<br />

schweren Gehäuseteilen. Die mechanisch<br />

sehr stabilen Roboter sind<br />

in Drehgelenkbauweise ausgeführt<br />

und verfügen über sechs Bewegungsachsen.<br />

Damit erreichen sie<br />

Die Investition in Höhe von<br />

1 Mio Euro rechnet sich schnell<br />

alle Schweißpositionen an den<br />

großvolumigen Bauteilen. Dynamische<br />

Servoantriebe ermöglichen<br />

eine hohe Tragfähigkeit von 15 kg,<br />

und die präzisen Kompaktgetriebe<br />

sorgen für eine hohe Wiederholgenauigkeit<br />

von unter 0,1 mm. Die<br />

Robotersteuerung steuert sechs Roboterachsen<br />

plus drei Achsen des<br />

Portals. Die Roboterschweißanlage<br />

ist mit Brennerwechselsystemen<br />

ausgerüstet, um automatisch zwischen<br />

Brennschneiden, Eindrahtund<br />

Engspaltschweißtechnik zu<br />

variieren. Überwacht und bedient<br />

wird die Anlage von einer Warte aus.<br />

Hier laufen z.B. die Signale von<br />

sechs Kameras zusammen, die Bilder<br />

aus den Schweißbereichen<br />

übertragen. In diesem geschützten<br />

Raum ist auch die PC-Technik für<br />

die Steuerungssoftware ‚Carola EDI‘<br />

und die ‚RoboPlan‘-Offline-Programmierung<br />

untergebracht. Die<br />

Arbeitsschritte laufen damit vollau-<br />

Teilansicht einer Fertigungsstation:<br />

Roboterbasiertes Schweißen am<br />

voluminösen Gehäuseteil einer<br />

Gasturbine (links). Bilder: Cloos<br />

tomatisch ab. In der Anlage liefern<br />

Impulsstromquellen des Typs GLC<br />

603 Quinto die hohen Schweißströme<br />

von 320 A. Sie verfügen mit einem<br />

maximalen Strom bis 600 A<br />

über genügend Leistungsreserven<br />

für künftige Siemens-Anforderungen.<br />

Ihre extrem schnelle Regelung<br />

und eine Mikroprozessorsteuerung<br />

für die Programmierung der Kennlinien<br />

sind die Basis, die Anlage optimal<br />

auf Werkstoff und Schweißnähte<br />

einzustellen. Über ein großes<br />

LCD-Display findet der Bediener<br />

alle Informationen im Klartext. Das<br />

praktische Handrad sorgt für eine<br />

einfache und schnelle Eingabemöglichkeit<br />

der Parametersätze,<br />

von denen sich bis zu 20 000 hinterlegen<br />

lassen. Die einmal programmierte<br />

Qualität ist damit jederzeit<br />

abrufbar.<br />

„Das Engspaltschweißen eignet<br />

sich für die Verarbeitung von Bauteilen<br />

mit über 35 mm Blechdicke“,<br />

weiß Cloos-Niederlassungsleiter<br />

Volker Hedergott aus der Praxis. Als<br />

Ansprechpartner vor Ort hat er das<br />

neuartige Fertigungskonzept gemeinsam<br />

mit den Experten im<br />

Cloos-Stammwerk in Rekordzeit<br />

realisiert. „Nur knapp ein Jahr verging<br />

zwischen Auftragserteilung,<br />

Lieferung und Inbetriebnahme der<br />

neuen Anlage.“ Rund 1 Mio Euro hat<br />

Siemens in die neue Roboteranlage<br />

und die notwendigen Baumaßnahmen<br />

in der Fertigungshalle investiert.<br />

„Aber angesichts der Einsparpotenziale<br />

rechnet sich das in Kürze“,<br />

ist Uwe Krabetz überzeugt.<br />

www.cloos.de<br />

ALUPRO bietet ein breites Leistungsspektrum<br />

rund um die Aluminium-Profilbearbeitung<br />

und Komponenten.<br />

· 5-Achs-CNC-Fräsen bis 16m<br />

· Montage<br />

· Stanzen<br />

· Sägen<br />

· Klebefachbetrieb<br />

· Oberflächenveredelung<br />

· Beratung<br />

ALUPRO GmbH & Co. KG<br />

Wiesenstr. 15<br />

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51580 Reichshof<br />

Tel: 02261/9487-0<br />

www.alupro.de<br />

info@alupro.de<br />

Technologieschau 20<strong>12</strong><br />

Alles rund ums Schweißen<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Mannheim (mg). Die Fördergemeinschaft<br />

e.V. der SLV veranstaltet<br />

in diesem Jahr ihre 4. Technologieschau<br />

im Hof der SLV Mannheim<br />

(14. und 15.6.20<strong>12</strong>). Rund 30 Unternehmen<br />

werden in einer Leistungsschau<br />

ihre Produkte und<br />

Dienstleistungen rund um die<br />

Schweißtechnik präsentieren. In<br />

einer breit gestreuten Produktpalette<br />

von der Schweißtechnik,<br />

Schweißzusatzwerkstoffen, Qualitätssicherung,<br />

Energieerzeugung,<br />

Rohrleitungsbau bis hin zum Gerüstbau<br />

stellen die Unternehmen<br />

ihre Erzeugnisse dar. Unter anderem<br />

werden innovative Neuheiten,<br />

wie z.B. Schweißvorführungen mit<br />

den neuesten auf dem Markt eingeführten<br />

Maschinen und Schweißzusätzen<br />

vorgeführt.<br />

Die Ausstellung wird durch Fachvorträge<br />

aus den Anwendungsgebieten<br />

der ausstellenden Unter-<br />

nehmen ergänzt. Als besonderes<br />

Highlight werden an beiden Tagen<br />

wieder eine Echtdampflokomotive,<br />

die in liebevoller Handarbeit im<br />

Maßstab 1:11 detailgetreu nachgebaut<br />

wurde, sowie ein Formula-<br />

Rennwagen, konstruiert für den<br />

auf dem Hockenheim-Ring vom<br />

VDI durchgeführten internationalen<br />

Formula-Student-Hochschulwettbewerb,<br />

vorgeführt.<br />

Näheres unter www.slv-mannheim.de/foerdergemeinschaft.


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 23<br />

Wanddurchführungsklemme<br />

Mit Push-in-Technik durch die Wand<br />

Carsten Lückheide<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Das komfortable Druckfederprinzip erspart Herstellern von Kleingräten<br />

und Umrichtern zeitsparende Anschlusstechniken. Wanddurchführungsklemmen<br />

stehen dabei immer häufiger im Fokus – in der Automatisierung<br />

sowie in der Mess- und Regeltechnik.<br />

Bad Pyrmont (sp). Wanddurchführungsklemmen<br />

kommen in vielen<br />

Industriebereichen zum Einsatz:<br />

im klassischen Filter- und<br />

Drosselbau, im Umrichterbau, bei<br />

Netzteilen und in der Energieverteilung.<br />

Dabei muss immer Energie<br />

sicher durch die Gehäusewand geführt<br />

werden. Im Inneren des Gehäuses<br />

wird aus Herstellersicht auf<br />

eine normgerechte und Platz sparende<br />

Lösung wertgelegt.<br />

Zwar bieten einige Hersteller<br />

Produkte, die auch dem Berührschutz<br />

genügen. Da aber beim Filter<br />

die eigentliche Drossel mit dem<br />

Entstörmodul verbunden und dann<br />

auf die Durchführungsklemme geführt<br />

wird, sind diese Produkte oft<br />

nicht geeignet. Denn bei der Zugfeder-<br />

oder Schnellanschlusstechnik<br />

kann pro Klemmstelle nur ein Leiter<br />

geklemmt werden. Zudem lassen<br />

sich die Handhebel der Schnellanschlusstechnik<br />

oft nur schwer<br />

bedienen, was schnell zu Ermüdungserscheinungen<br />

führt.<br />

Daher sind Gerätehersteller dazu<br />

übergegangen, Ausschnitte in Gehäuse<br />

zu schneiden sowie in Ausschnitten<br />

Standardzugfeder-Reihenklemmen<br />

auf Normschienen<br />

einzubauen – mit je einer Hälfte im<br />

und einer außerhalb des Gehäuses.<br />

Dabei wird allerdings die Vergussdichtigkeit<br />

des Gehäuses nicht oder<br />

nur mit hohem Aufwand erreicht.<br />

Wanddurchführungsklemmen<br />

in verschiedenen Polzahlen verursachen<br />

hohe Lagerhaltungskosten.<br />

Und Sonderlösungen in unterschiedlichen<br />

Farben je Pol sind oft<br />

Die Wanddurchführungsklemmen in Löt- (links) bzw Flachsteck-Ausführung<br />

(rechts) erreichen 600 V UL Kat. C im leitfähigen Gehäuse. Bild: Phoenix Contact<br />

Komfortables Druckfederprinzip: Wanddurchführungsklemmen in Zugfedertechnik von Phoenix Contact führen Energie<br />

sicher durch die Gehäusewand.<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

nur als Exklusiv-Artikel mit erhöhtem<br />

Kostenaufwand möglich. Und<br />

dass sich die Handhebel der<br />

Schnellanschlusstechniken sowie<br />

die Zugfedern der Klemmen bei einigen<br />

Produkten nur schwer bedienen<br />

lassen, führt nicht selten zum<br />

Verbiegen der Gehäusewände.<br />

Neben Eigenkreationen und improvisierten<br />

Wanddurchführungsklemmen<br />

finden sich aber auch<br />

zeitgemäße Federanschlusstechnik-Lösungen<br />

durch die Wand – wie<br />

etwa die PW-Klemmen in Push-in-<br />

Anschlusstechnik von Phoenix<br />

Contact. Durch 50 % geringere Einsteckkräfte<br />

– im Vergleich zu anderen<br />

Druckfeder-Techniken – kann<br />

Push-in-Technik selbst kleinste<br />

hochflexible Leiter ab 0,25 mm² direkt<br />

und werkzeuglos verdrahten.<br />

Der hohe Bedienkomfort dieser<br />

Wanddurchführungsklemmen ist<br />

unabhängig von Leitertyp und<br />

-querschnitt.<br />

Der signalfarbende Drücker<br />

kennzeichnet die Push-in-Klemmstelle<br />

eindeutig und durchgängig<br />

über das gesamte Produktspektrum<br />

der PW-Klemmen. Bedienung<br />

und Leitereinführung sind optisch<br />

voneinander abgegrenzt. Der Anwender<br />

findet je Klemmstelle nur<br />

eine eindeutige Position der Leiter-<br />

Hohes Maß an Sicherheit<br />

durch vollisolierte Bedienung<br />

einführung. Push-in-Anschlusstechnik<br />

ist daher in der Handhabung<br />

selbsterklärend, Verdrahtungsfehler<br />

durch Falschpositionierung<br />

des Leiters sind ausgeschlossen.<br />

Vorteilhaft für die Sicherheit<br />

ist auch die vollisolierte<br />

Bedienung. Das Push-in-Drückerelement<br />

trennt die innen liegenden<br />

Kontaktelemente vom Bedienwerkzeug<br />

über den Isolierwerkstoff.<br />

Eine direkte Berührung zwischen<br />

Werkzeug und spannungsführenden<br />

Komponenten ist somit ausgeschlossen.<br />

Im Geräteinneren wird wahlweise<br />

über Löt- oder Flachsteck-Anschluss<br />

verdrahtet. Die Klemmen<br />

sind überdies vergussdicht. So ist<br />

der Anwender flexibel hinsichtlich<br />

Anschlussrichtung, -art und –querschnitt<br />

sowie der Leiter-Anzahl.<br />

Eine Lippe an der Durchführung für<br />

den Strombalken verhindert das<br />

Austreten von Vergussmasse. Zusammen<br />

mit einer Moosgummi-<br />

Dichtung sorgt das neue Design für<br />

die Vergussdichtigkeit der PW-<br />

Klemme. Der Vergussfehler-bedingte<br />

Ausschuss in der Geräteproduktion<br />

wird so vermieden.<br />

In puncto Markierung steht diese<br />

Baureihe ihren großen Brüdern<br />

– mit Bolzenanschluss und<br />

Schraubanschluss – in nichts<br />

nach. Die Klemmen bieten im<br />

Außengehäuse eine Nut zur Aufnahme<br />

von Beschriftungsstreifen<br />

für eine eindeutige Zuordnung.<br />

Die Nut ist ohne Seitenstege ausgeführt<br />

und kann einfach mit einem<br />

Streifen „durchmarkiert“<br />

werden. Die Markierungsmaterialien<br />

sind im eingerasteten Zustand<br />

auf Gehäuseniveau.<br />

www.phoenixcontact.de<br />

Zeitschaltuhr<br />

Mit Joy-Stick-Programmierung:<br />

komfortabel, präzise und sicher<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Für das zeitabhängige Ein- und Ausschalten von elektrischen Anlagen<br />

hat Finder eine neue Zeitschaltuhr entwickelt, die einfach programmierbar<br />

ist und zudem die Sicherheitsvorteile der industriellen Schalttechnik<br />

gewährleistet.<br />

Die bedienerfreundliche Zeitschaltuhr<br />

<strong>12</strong>.51 mit hintergrundbeleuchteter<br />

LCD-Anzeige und einem Joy-Stick<br />

zur Programmierung<br />

Bild: Finder<br />

Trebur-Astheim (sp). Bei der neuen<br />

Zeitschaltuhr wurde eine „Sichere<br />

Trennung“ von 4000 Volt<br />

zwischen der Spannungsversorgung<br />

und dem Kontaktsatz belegt.<br />

Typ <strong>12</strong>.51.8.230.0000 ist eine 1-Kanaluhr<br />

mit einem Wechselkontakt<br />

für 16 A. Der Schließer ist für einen<br />

Einschaltstrom von <strong>12</strong>0 A für 5 ms<br />

ausgelegt.<br />

Das hintergrundbeleuchtete<br />

LCD-Display zeigt den aktuellen<br />

Status und die gerade aufgerufenen<br />

Funktionen im Setup- und<br />

Programmiermodus. Bedient wird<br />

die Zeitschaltuhr mit einem zentralen<br />

Joy-Stick, über den der Setup-<br />

Modus eingestellt werden kann,<br />

wo Datum, Uhrzeit und die automatische<br />

Sommer-/Winterzeitum-<br />

stellung eingestellt werden kann,<br />

aber auch die einzelnen Ein- und<br />

Ausschaltzeiten eingestellt werden.<br />

Die kürzeste Schaltzeit beträgt<br />

dabei 30 Minuten. Eine separate<br />

Programmierung für die verschiedenen<br />

Wochentage ist ebenfalls<br />

möglich. Die Zeitschaltuhr schaltet<br />

einen Wechsler, wovon der Schließer<br />

mit einem maximalen Dauerstrom<br />

von 16 A bei 250 V AC (AC1)<br />

belastet werden kann. Eine interne<br />

Batterie, sorgt dafür, dass bei einem<br />

Ausfall der Versorgung die Uhr<br />

weiter läuft und die Programmierung<br />

erhalten bleibt. Die Gangreserve<br />

der Batterie beträgt sechs<br />

Jahre.<br />

Die Zeitschaltuhr <strong>12</strong>.51 in<br />

Schutzart IP20 hat eine Gehäusebreite<br />

von 35 mm und wird direkt<br />

auf eine 35-mm-DIN-Schiene<br />

montiert.<br />

www.findernet.com<br />

Effizienz-Navi Preis<br />

Material<br />

Energie<br />

Service<br />

Handhabung<br />

Zeit Lebensdauer ✔<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


24 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Druckguss<br />

Qualität und Output<br />

steigern, Kosten senken<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Dank der gemeinsam entwickelten Automatisierungslösung von<br />

Comau und Pomac konnten die Mitarbeiter der Sächsischen Druckguss<br />

GmbH Drubo von beschwerlichen und teilweise auch gefährlichen<br />

Tätigkeiten entbunden werden.<br />

Dreieich (mg). Druckgussteile<br />

sind stabil und relativ kostengünstig<br />

herzustellen. Doch das Verfahren,<br />

bei dem flüssiger metallischer<br />

Werkstoff mit hoher Geschwindigkeit<br />

in eine Form gepresst wird, ist<br />

für die Werker an der Maschine eine<br />

anstrengende und schweißtreibende<br />

Tätigkeit. Kontinuierlich die<br />

Comau-Sprüh- (NS<strong>12</strong>)- und Entnahmeroboter NJ130.<br />

vom Gießprozess geforderte hohe<br />

konstante Geschwindigkeit zu halten,<br />

ist für einen Menschen zudem<br />

nicht leistbar. Comau hat seit 2008<br />

für die Sächsische Druckguss<br />

GmbH Drubo in Beucha, ein inhabergeführtes<br />

Unternehmen mit<br />

derzeit 85 Mitarbeitern, gemeinsam<br />

mit dem Partner Pomac die<br />

Bilder: Comau<br />

<strong>Produktion</strong> roboterunterstützt automatisiert.<br />

Drubo fertigt auf elf<br />

Druckgießmaschinen Aluminiumteile<br />

und liefert sie einbaufertig<br />

seinen Kunden. Durch die Automation<br />

wurden die Mitarbeiter von<br />

beschwerlichen und teilweise auch<br />

gefährlichen Tätigkeiten entbunden<br />

und können sich nun auf die<br />

Beschickung, Entsorgung, Bedienung<br />

der Anlagen und nicht zuletzt<br />

die Qualität der Werkstücke konzentrieren.<br />

Kosten für Beschaffung<br />

und Entsorgung reduziert<br />

In Sekundenbruchteilen wird<br />

die Schmelze in die Form der<br />

Druckgießmaschine eingespritzt.<br />

Nach dem Abkühlen entnimmt der<br />

Roboter die noch über 300 Grad<br />

heißen Rohteile, kühlt sie in einem<br />

Wasserbad ab und legt sie direkt in<br />

eine Abgratpresse, die dann die<br />

Werkstücke vom Anguss trennt.<br />

Gleichzeitig fährt ein weiterer Roboter,<br />

der mit der Sprühtechnik<br />

von Pomac ausgerüstet ist, zwischen<br />

die Formhälften, um das<br />

Forminnere mit einem speziellen<br />

Trennmittel zu schmieren, was für<br />

ein gutes Ablösen des nächsten<br />

Werkstückes sorgt.<br />

Anschließend schließt die Maschine<br />

wieder und das nächste Teil<br />

wird geschossen. Die Entnahme<br />

sowie das Sprühen wurden früher<br />

durch Werker manuell ausgeführt.<br />

Da die Druckgießmaschine dank<br />

der Roboterautomation nun immer<br />

mit der gleichen Zykluszeit<br />

fährt, und der Sprühprozess mit<br />

konstanten Parametern stattfindet,<br />

konnte auch die Qualität der Werkstücke<br />

bei gleichzeitiger Erhöhung<br />

der Ausbringung gesteigert wer-<br />

Comau SMART5 NM45 als Sprühroboter<br />

den. Ebenso konnten sukzessive<br />

die Mengen des eingesetzten<br />

Sprühmediums minimiert werden,<br />

was zu einer Reduzierung der Kosten<br />

für Beschaffung und Entsorgung<br />

führt und zudem ein aktiver<br />

Beitrag zur Schonung der Umwelt<br />

bedeutet, so Comau.<br />

Das perfekte Zusammenspiel<br />

der Roboter von Comau mit den<br />

Lösungen aus dem Hause Pomac<br />

erhöht heute deutlich die Effizienz<br />

der Anlage und sorgt für reibungslosen<br />

Ablauf, heißt es. Die beiden<br />

Unternehmen haben sich schon<br />

bei der Entwicklung der einzelnen<br />

Komponenten eng miteinander<br />

abgestimmt und die Vorteile des<br />

beiderseitig vorhandenen Knowhows<br />

zusammengeführt.<br />

Seitdem Roboter von Comau<br />

diese Aufgaben übernommen haben,<br />

kümmern sich die Mitarbeiter<br />

um die wirklich wichtigen Dinge in<br />

der <strong>Produktion</strong>. So sind Beschickung<br />

und Entsorgung der Anlage<br />

jetzt ständig unter Aufsicht. Das hat<br />

die Produktqualität und die Effizienz<br />

der <strong>Produktion</strong> enorm gesteigert.<br />

Die bei Drubo installierten Roboter<br />

von Comau sind für den Einsatz<br />

in schwierigen Umgebungen<br />

besonders geeignet. Sie funktionieren<br />

trotz Hitze oder Feuchtigkeit<br />

zuverlässig. Die große Bandbreite<br />

an unterschiedlichen und<br />

flexibel nutzbaren Comau-Robotern<br />

machte die Anpassung an die<br />

spezielle Anwendung besonders<br />

einfach.<br />

Mit einer speziell auf die Drubo-<br />

Anwendungen zugeschnittenen<br />

und spezifisch programmierten<br />

Bedienoberfläche des kabellosen<br />

Handprogrammiergeräts WiTP<br />

(Wireless Teach Pendant) wird die<br />

Anlage komfortabel bedient. Ausfälle<br />

durch beschädigte Kabel gibt<br />

es nicht. Bei Drubo arbeiten bereits<br />

zahlreiche Comau-Roboter in acht<br />

unterschiedlichen Typen der Baureihen<br />

Six, NS, NM und NJ.<br />

www.comau.com/robotics<br />

Schleppkettenleitung<br />

Bis zu 30 Prozent weniger Gewicht<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Neu im Sortiment des Kabelanbieters<br />

TKD ist eine deutlich verschlankte<br />

Elektronikschleppkettenleitung<br />

für hohe mechanische<br />

Beanspruchung.<br />

Pliezhausen (sp). TKD hat seine<br />

ursprüngliche Schleppkettenleitungsvariante<br />

durch eine neue,<br />

deutlich schlankere und leichtere<br />

Kabeltype ersetzt. Ergebnis der<br />

Neukonstruktion ist die KAWEF-<br />

LEX 3333 SK-C-PUR, die verglichen<br />

zum direkten Vorgängermodell in<br />

Sachen Gewicht und Außendurchmesser<br />

mit einer Ersparnis von<br />

30 % aufwartet. Dem Anwender<br />

beschert das bei der neuen Elektronikleitung<br />

umgesetzte ‚Diät’-Programm<br />

eine Vielzahl von Vorteilen:<br />

Das Spektrum reicht von mehr<br />

Flexibilität und höherer Lebensdauer<br />

bei dauerndem Biegewechsel-Stress<br />

über weniger Masse und<br />

größere Packungsdichte in der<br />

Schleppkette bis zu geringeren<br />

KAWELEX 3333 SK-C-PUR – Elektronikleitung für Schleppketteneinsätze mit<br />

deutlich weniger Gewicht und kleinerem Außendurchmesser Bild: TKD Kabel<br />

Kosten, die durch den reduzierten<br />

Materialeinsatz ermöglicht und<br />

über den Preis an den Kunden weitergegeben<br />

werden.<br />

Ermöglicht wurde die erfolgreiche<br />

Verschlankung der bewährten<br />

Elektronikleitung, die weiterhin<br />

mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Querschnitte angeboten wird,<br />

durch eine bis ins letzte Detail<br />

durchdachte Neukonstruktion.<br />

Dabei wurde u.a. der klassische<br />

Mit Kupfer als teurem<br />

Rohstoff sensibel umgehen<br />

Innenmantel gestrichen und durch<br />

eine Bebänderung ersetzt, die<br />

deutlich dünner ausfällt. Wesentlich<br />

zur Kostenersparnis trägt der<br />

bis zu 30 % geringere Einsatz von<br />

Kupfer in den schlankeren Leitungen<br />

bei. Entscheidend ist, dass das<br />

‚Abspecken’ beim Kupfer nicht zu<br />

Lasten der Aderquerschnitte ging,<br />

sondern allein durch die Verkleinerung<br />

der abzuschirmenden Durchmesser<br />

erzielt wurde. „Kupfer ist<br />

ein Rohstoff, der immer knapper<br />

und teuer wird, weshalb wir mit<br />

ihm überaus sensibel umgehen“,<br />

erläutert TKD-Geschäftsführer<br />

Jürgen Neumann.<br />

Zum klassischen Einsatzspektrum<br />

der KAWEFLEX 3333 SK-C-<br />

PUR-Leitung gehören Energieführungsketten<br />

mit hoher mechanischer<br />

Beanspruchung sowie Anwendungen,<br />

bei denen Strom an<br />

bewegliche elektrische Einrichtungen<br />

übertragen wird. Die gute<br />

Dielektrizitätskonstante der Primärisolation<br />

garantiert eine sehr<br />

gute Signalausbreitungsgeschwindigkeit.<br />

Die Leitung ist halogenfrei,<br />

flammwidrig und adhäsionsarm.<br />

Der Außenmantel aus Polyurethan<br />

(PUR) ist weitgehend beständig<br />

gegen Kühlflüssigkeiten, Schmiermittel<br />

und Öle. Die geschirmte<br />

Elektronikleitung ist Teil des umfangreichen<br />

KAWEFLEX-Sortiments,<br />

das TKD gezielt für Einsätze<br />

in Energieführungsketten vorhält.<br />

Um dem Anwender den schnellen<br />

Zugriff auf das richtige Kabel zu<br />

ermöglichen, ist das KAWEFLEX-<br />

Portfolio in drei Kategorien gegliedert:<br />

Wahlweise gibt es die Schleppkettenleitungen<br />

für normale, erhöhte<br />

und hohe mechanische Beanspruchung.<br />

Die KAWEFLEX<br />

3333 SK-C-PUR ist ab sofort lieferbar<br />

und löst mittelfristig die<br />

KAWEFLEX 3335 SK-C-PUR ab.<br />

www.tkd-kabel.de<br />

Effizienz-Navi Preis ✔<br />

Material<br />

Energie<br />

Service Handhabung ✔<br />

Zeit<br />

Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Praxis · 25<br />

Rohr- und Stangenlager<br />

Schneller lagern auf weniger Fläche<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Eine Reduzierung der Lagerfläche,<br />

ein verbessertes Materialhandling,<br />

weniger Zeitaufwand bei der<br />

Ein- und Auslagerung und mehr<br />

Flexibilität brachte ein Brückenlager<br />

der Friedrich Remmert GmbH<br />

dem schweizerischen Zaunhersteller<br />

Hans Schmid AG.<br />

Löhne (rm). Dort können nun auf<br />

103 m² Fläche 100 Lagerkassetten<br />

mit zwei unterschiedlichen Größen<br />

untergebracht werden. Denn<br />

zur Herstellung der vielfältigen<br />

Produkte benötigt der Berner<br />

Zaunspezialist eine große Palette<br />

an vorrätigen Rohmaterialien, darunter<br />

Rohren und Stangen.<br />

Diese wurden früher in artikelreinen<br />

Bunden in Bodenlagerung<br />

gelagert. Bei Bedarf öffneten die<br />

Mitarbeiter die Bunde und transportierten<br />

das benötigte Material<br />

manuell oder mit einem Transportwagen<br />

über eine verkehrsreiche<br />

Straße zu einer Bearbeitungsmaschine<br />

in der <strong>Produktion</strong>shalle.<br />

Die übrigen bis zu 7 m langen Rohre<br />

und Stangen des geöffneten<br />

Bundes wurden in einem Zwischenlager<br />

untergebracht. Eine<br />

Bestandskontrolle erfolgte manuell<br />

durch einen Mitarbeiter.<br />

Neben diesen erschwerten Lagerbedingungen<br />

stellte auch die<br />

Einlagerung die Mitarbeiter vor<br />

Herausforderungen: Da das Hallentor<br />

nicht genügend Platz für die<br />

Einfahrt eines Lkws bot, mussten<br />

die Rohmaterialien vor der Halle<br />

abgeladen und anschließend mit<br />

einem Gabelstapler an den Lagerort<br />

gefahren werden. Für eine Ladung<br />

von 28 t Material brauchten<br />

zwei Mitarbeiter zwei bis drei<br />

An dieser Station werden die Langgutkassetten mit ihrer bis zu 2 t schweren<br />

Beladung ein- und ausgelagert.<br />

Bild: Friedrich Remmert GmbH<br />

Manntage, um das Langgut in die<br />

Halle und an den richtigen Platz zu<br />

transportieren.<br />

Diese Situation musste Schmidt<br />

ändern und entschied sich daher<br />

zunächst für den Bau einer neuen,<br />

größeren <strong>Produktion</strong>shalle auf<br />

dem Firmengelände. Anschließend<br />

suchte man nach einem effizienten<br />

Lagersystem und entschied<br />

sich schließlich für das Brückenlager<br />

von Remmert.<br />

Um die aufwändige Materialhandhabung<br />

effektiver zu gestalten<br />

und die derzeit 160 verschiedenen<br />

Artikel effizient zu lagern, benötigte<br />

Schmid ein Kassettenlager mit<br />

hoher Verfügbarkeit. Da die Bodenlagerung<br />

auch räumlich an ihre<br />

Grenzen stieß, sollte das neue Lagersystem<br />

darüber hinaus auf einer<br />

möglichst geringen Lagergrundfläche<br />

eine kompakte Bevorratung<br />

ermöglichen. Aber auch die Transparenz<br />

über den Lagerbestand<br />

sollte verbessert werden.<br />

Durch die zum Teil nur wenige<br />

Stunden betragenden Lieferfristen<br />

der Produkte des Zaunspezialisten<br />

musste das neue Lagersystem vor<br />

allem eine hohe Verfügbarkeit und<br />

Flexibilität mitbringen. Eine weitere<br />

Anforderung bestand darin, das<br />

Lager gut in die bereits gebaute<br />

Halle einzupassen.<br />

Das Brückenlager ließ sich exakt<br />

auf die bestehenden Bedürfnisse<br />

zuschneiden, so Schmid, und ist in<br />

Zukunft erweiterbar. Sein Fassungsvermögen<br />

beträgt 100 Kassetten<br />

à 2 t Nutzlast. Um das Material<br />

platzsparend lagern zu können,<br />

werden zwei verschiedene Kassettengrößen<br />

genutzt. Der größere<br />

Kassettentyp hat ein um rund 36 %<br />

höheres Fassungsvermögen.<br />

Zudem beinhaltet die Lageranlage<br />

eine Einfach-Längsstation zur<br />

Ein- und Auslagerung sowie eine<br />

seitlich vor dem Lager platzierte<br />

Einfach-Querverfahrstation zur<br />

Auslagerung. Beide Stationen be-<br />

finden sich in der Nähe der zwei<br />

indirekt an das Lager angeschlossenen<br />

Sägen und werden manuell<br />

bestückt. Nachdem die Bunde<br />

mittels eines Deckenkrans vom<br />

Lkw in eine auf dem Längsverfahrwagen<br />

befindliche Kassette befördert<br />

worden sind, erfolgt die Einlagerung<br />

des Ladeträgers. Anschließend<br />

übernimmt das Regalbediengerät<br />

die Kassette und transportiert<br />

sie zum festgelegten Lagerplatz.<br />

Gesteuert wird der Vorgang<br />

durch die Remmert-Software Pro<br />

WMS Professional, die das gesamte<br />

automatische Langgutlager verwaltet.<br />

Das Lagerverwaltungssystem<br />

unterstützt eine zeitnahe Bestandsverwaltung,<br />

eine permanente<br />

Bestandsinventur und einen<br />

durchgängigen Materialfluss, so<br />

Remmert. Besonders wichtig war<br />

es für Schmid zudem, dass man<br />

rund 7 000 mögliche Artikel in der<br />

Software anlegen kann und damit<br />

die Möglichkeit besteht, neue Materialien<br />

kurzfristig einzulagern,<br />

Startet ein Mitarbeiter eine Auslagerung<br />

am PC, fährt das Regalbediengerät<br />

zunächst die Kassette<br />

mit den angeforderten Artikeln zur<br />

Zeit-Retter<br />

▶▶ Nur noch etwa knapp 30 % der<br />

früheren Einlagerzeit sowie eine<br />

Flächeneinsparung von 60 %<br />

konnte der Zaunspezialist<br />

Schmid mit einem Brückenlager<br />

von Remmert erreichen:<br />

▶▶ 100 Kassetten à 2 t Traglast<br />

▶▶ Lagergröße 11,8 x 8,7 x 6,4 m (L<br />

x B x H)<br />

▶▶ Regalbediengerät<br />

▶▶ Einfach-Längsstation<br />

▶▶ Einfach-Querverfahrwagen<br />

▶▶ Lagerverwaltungssystem<br />

Auslagerstation. Das Lagerverwaltungssystem<br />

steuert die Auslagerung<br />

der Kassette mit dem benötigten<br />

Material und transportiert sie<br />

zu einer der beiden Ausgangsstationen.<br />

Die Mitarbeiter entnehmen<br />

die Rohre und Stangen manuell<br />

und befördern sie zu einer der beiden<br />

indirekt an das Lager angeschlossenen<br />

Sägen. Nach dem Sägeschnitt<br />

wird das bezogene Material<br />

von einem Mitarbeiter abgebucht<br />

und durch das Brücken-Regalbediengerät<br />

an den vorgesehenen<br />

Platz zurückgelagert.<br />

Einlagerung in 3 bis 4 h statt<br />

in zwei bis drei Manntagen<br />

Durch die Integration des Lagers<br />

konnte laut Schmid eine deutliche<br />

Zeitersparnis erzielen und so die<br />

Lagermitarbeiter auch in anderen<br />

Bereichen einsetzen. Beispielsweise<br />

benötigt ein Mitarbeiter für eine<br />

Einlagerung von 28 t nun nur noch<br />

3 bis 4 h. Früher benötigten für<br />

diese Arbeit zwei Mitarbeiter zwei<br />

bis drei Manntage.<br />

Zudem ließ sich durch das Langgutlager<br />

die <strong>Produktion</strong>s- und Lagerfläche<br />

um rund 60 % verringern.<br />

Bei der einfacheren und flexiblen<br />

Materialhandhabung hat man eine<br />

Zeiteinsparung von über 70 % ermittelt.<br />

Der Einsatz des Lagerverwaltungssystems<br />

unterstützt einen<br />

durchgängigen Informationsfluss,<br />

mehr Bestandssicherheit und<br />

Transparenz über den Lagerbestand<br />

sowie eine permanente Bestandsinventur.<br />

Zudem wurde die<br />

körperliche Belastung der Mitarbeiter<br />

vermindert.<br />

www.remmert.de<br />

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Zeit ✔ Lebensdauer<br />

Kosten senken mit <strong>Produktion</strong><br />

Brandmeldetechnik<br />

Nebelhorn-Bergbahn im Allgäu zuverlässig geschützt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die Siemens-Division Building<br />

Technologies hat die vier Stationen<br />

der Nebelhornbahn – die<br />

höchstgelegene Kabinenseilbahn<br />

in den Allgäuer Bergen – mit<br />

intelligenter Brandmeldetechnik<br />

ausgestattet.<br />

CH-Zug (rm). Zum Beginn der Skisaison<br />

wurde diese in vollem Umfang<br />

in Betrieb genommen und<br />

gewährleistet bei drohenden Bränden<br />

eine schnelle und zuverlässige<br />

Detektion und Alarmierung. Durch<br />

die zusätzliche Aufschaltung auf<br />

die integrierte Leitstelle (ILS) Allgäu<br />

kann bei einem möglichen<br />

Brand Feuerwehr und Rettungsdienst<br />

schnell und zielgerichtet<br />

koordiniert werden.<br />

Die Nebelhornbahn erstreckt<br />

sich über eine Distanz von 5,5 km<br />

und beinhaltet eine Tal-, Mittel-,<br />

Berg- und Gipfelstation. Um eine<br />

flächendeckende Überwachung<br />

aller Betriebsräume der Bergbahn<br />

an allen Stationen sowie<br />

den angegliederten Restaurants<br />

Nebelhornbahn<br />

auf der Mittel- und Gipfelstation<br />

sicherzustellen und gleichzeitig<br />

eine einfache Bedienung und<br />

Überwachung der Brandmeldetechnik<br />

an einem zentralen Punkt<br />

zu organisieren, hat Siemens eine<br />

mit Lichtwellentechnik vernetzte<br />

Lösung eingesetzt. Um im<br />

Brandfall Rettungsmaßnahmen<br />

schnell und effektiv zu koordinieren,<br />

wurden die Siemens-<br />

Brandmeldezentralen der Nebelhornbahn,<br />

die täglich bis zu 3 000<br />

Personen befördert, auf die ILS<br />

Allgäu aufgeschaltet. Ein möglicher<br />

Brand wird dort frühzeitig<br />

erkannt wird und auch in unwegsamem<br />

Gelände schnelle Hilfe<br />

Das 2 224 m hohe Nebelhorn ist der<br />

höchste mit der Bahn zu erreichende<br />

Gipfel in den Allgäuer Alpen in<br />

Bayern. Er lässt sich schnell und bequem<br />

mit der Kabinenbahn in drei<br />

Sektionen erreichen (Gesamtfahrstrecke<br />

5 768 Meter). Bei ihrer Jungfernfahrt<br />

am 10. Juni 1930 war die<br />

Nebelhornbahn die längste Personenseilschwebebahn<br />

der Welt.<br />

Siemens hat die vier Stationen der<br />

Nebelhornbahn sowie die angegliederten<br />

Restaurants auf der Mittelund<br />

Gipfelstation mit Brandmeldetechnik<br />

ausgestattet.<br />

<br />

Bild: Siemens AG Building Technologies<br />

organisiert. Insgesamt werden<br />

vier Sinteso-Brandmeldezentralen<br />

FC 2020 und FC 2040 eingesetzt<br />

und über das Lichtwellenleiter-Netz<br />

des Betreibers Nebelhorn<br />

AG miteinander vernetzt.<br />

Durch die Vernetzung kann die<br />

Brandmeldetechnik von einem<br />

zentralen Punkt, wie der Talstation,<br />

überwacht und gesteuert<br />

werden. Mit der zusätzlichen<br />

Verwendung der Siemens-Software<br />

Sinteso View kann der Betreiber<br />

außerdem jederzeit über<br />

einen beliebigen PC auf die Anzeige<br />

und Steuerung der Brandmeldetechnik<br />

zugreifen, was die<br />

Sicherheit und Flexibilität zusätzlich<br />

erhöht.<br />

Das Brandmeldesystem Sinteso<br />

unterstützt eine schnelle und<br />

sichere Detektion, Alarmierung<br />

und Steuerung von hilfestellenden<br />

Maßnahmen, beispielsweise<br />

den Versand von SMS-Meldungen<br />

an definierte Personen im<br />

Alarm- und/oder Störungsfall.<br />

Darüber hinaus erfüllt das System<br />

mit verschiedenen Meldertypen<br />

und entsprechenden Parametersätzen<br />

alle Voraussetzungen für<br />

die schwierigen Bedingungen mit<br />

extremen Witterungsverhältnissen.<br />

www.siemens.com/buildingtechnologies<br />

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Kosten senken mit <strong>Produktion</strong>


26 · Energie-Effizienz · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Öko-Innovationen<br />

Grüne Prozesse stärken Wettbewerbsfähigkeit<br />

Michaela Neuner, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Geringere Kosten und höhere Marktanteile auf der einen und grüne Innovationen<br />

auf der anderen Seite sind kein Widerspruch. Im Gegenteil:<br />

Energie- und Ressourcen-Effizienz fördert die Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Landsberg. Dass man mit grünen<br />

Innovationen wirklich Geld verdienen<br />

kann, würde Dr. Klaus Rennings<br />

vom Zentrum für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />

nicht uneingeschränkt unterschreiben:<br />

„Das hängt immer davon<br />

ab, was für Prozesse man im<br />

Einzelfall durchführt. Aber man<br />

kann schon sagen, dass grüne Prozessinnovationen<br />

auch profitabel<br />

sind. Es gibt keinen ökonomischen<br />

Grund, davon Abstand zu nehmen“,<br />

betont er, denn: „Umweltfreundlichere<br />

Prozesse führen typischerweise<br />

zu einer leicht erhöhten<br />

Wertschöpfung.“<br />

Ein wichtiger Indikator für die<br />

Situation eines Unternehmens ist<br />

die Entwicklung seiner Mitarbeiterzahl.<br />

Nur Unternehmen, die<br />

sich positiv entwickeln stellen auch<br />

ein. Für eine aktuelle Studie des<br />

ZEW untersuchten Rennings und<br />

Prof. Jens Horbach von der Hochschule<br />

Augsburg, wie Öko-Innovationen<br />

die Beschäftigung beeinflussen.<br />

Sie befragten mehr als<br />

6 700 deutsche Industrieunternehmen<br />

zu ihrem Innovationsverhalten<br />

in den Jahren 2006 bis 2008.<br />

Rund 2 100 der Unternehmen gaben<br />

an, in dieser Zeit Produkt- oder<br />

Prozessinnovationen eingeführt<br />

zu haben, die sich positiv auf Luft-,<br />

Wasser- oder Bodenqualität auswirkten,<br />

das Klima schonten oder<br />

einen geringeren Ressourcenverbrauch<br />

zur Folge hatten.<br />

Effizienter Ressourceneinsatz<br />

erhöht Wertschöpfung<br />

Ökologischere Produkte brachten<br />

kaum messbaren Vorteile.<br />

„Produktinnovationen können beschäftigungsfördernd<br />

sein, wenn<br />

sie sehr stark nachgefragt werden“,<br />

so Rennings. Aber industrieweit sei<br />

das so nicht erkennbar. Gleichwohl<br />

gebe es Bereiche, wo man auch mit<br />

Umweltprodukten Geld verdienen<br />

könne: „Überall da, wo Umweltaspekte<br />

einen direkten Nutzen stiften<br />

für den Konsumenten, wird auch<br />

Geld dafür bezahlt. Wenn aber ein<br />

Umweltprodukt nur ein öffentliches<br />

Gut wie Klimaschutz produziert,<br />

dann ist die zusätzliche Zahlungsbereitschaft<br />

doch sehr gering“,<br />

hat er festgestellt.<br />

Anders sieht es bei den Prozessinnovationen<br />

aus. „Da sind es<br />

insbesondere die effizienz-orientierten,<br />

also Energie und Material<br />

sparende Innovationen, die die<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhöhen“,<br />

ermittelten Rennings und Horbach.<br />

So verzeichneten Betriebe, die Material<br />

einsparten, ein durchschnittliches<br />

Beschäftigungsplus von 7,3<br />

%. Sparten sie Prozessenergie lag<br />

der Mitarbeiterzuwachs bei durchschnittlich<br />

acht Prozent. Bei Unternehmen,<br />

die zwar innovativ waren,<br />

aber keine grünen Innovationen<br />

durchführten, wuchs die Zahl der<br />

Mitarbeiter im Schnitt um drei Prozent.<br />

Verzichteten Betriebe ganz<br />

auf Innovationen, halbierte sich<br />

dieser Wert nahezu auf 1,7 %.<br />

„Durch umweltfreundliche Prozessinnovationen<br />

können die Unternehmen<br />

Kosten sparen, da weniger<br />

Rohstoffe beziehungsweise<br />

Energie eingesetzt werden müssen.<br />

Zusätzlich sind Verbesserungen<br />

bei der Produktqualität denkbar.<br />

In beiden Fällen steigt die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der innovierenden<br />

Unternehmen, ihr Absatz<br />

nimmt zu und auch ihre Nachfrage<br />

nach Personal zieht an“, fasst Rennings<br />

die wichtigsten Ergebnisse<br />

der Studie zusammen.<br />

Grüne Prozessinnovationen<br />

förderlich für Produktqualität<br />

Eine „Interaktion zwischen energie-<br />

und ressourceneffizienten<br />

Prozessen und Produkten“ belegt<br />

auch eine Studie des ZEW aus dem<br />

Jahr 2009: „Bei zehn Prozent der<br />

Firmen findet durch energie- und<br />

material effiziente Prozessinnova-<br />

Umweltinnovationen,<br />

die zu<br />

Energie- und<br />

Materialeinsparungen<br />

führen,<br />

verbessern die<br />

Wettbewerbsfähigkeit<br />

produzierender<br />

Unternehmen.<br />

Dies<br />

hat wiederum<br />

eine höhere Beschäftigungsrate<br />

zur Folge.<br />

Bild: Fotolia<br />

tionen auch eine Qualitätsverbesserung<br />

der Produkte statt“, berichtet<br />

Rennings.<br />

Der Zeitraum der aktuellen Studie,<br />

die Jahre 2006 bis 2008, standen<br />

zwar unter günstigen gesamtwirtschaftlichen<br />

Vorzeichen. Dennoch<br />

seien die Ergebnisse auch auf<br />

Phasen mit anderen Rahmenbedingungen<br />

übertragbar, betont<br />

Rennings: „Wir machen solche<br />

Analysen seit 15 Jahren und die<br />

Ergebnisse sind weitgehend konstant.“<br />

Es ändere sich schließlich<br />

auch in Zeiten der Rezession nichts<br />

an Unternehmenszielen wie Kostenreduktion<br />

oder Marktanteilserhöhung.<br />

www.zew.de<br />

Energie-Spar-Tipp<br />

Bewährte Technik in neuem Glanz<br />

Produkt der Woche<br />

Sparsamer Sauger<br />

Jörg Buschmann, <strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Verlustarme Vorschaltgeräte, Dreiband-Leuchtstoffröhren und Spannungsabsenkung<br />

können bis zu drei Viertel des Energiebedarfs für<br />

Beleuchtung einsparen und gleichzeitig Wartungskosten reduzieren.<br />

Düsseldorf (mn). Während neue<br />

Beleuchtungsanlagen mit Leuchtstofflampen<br />

fast überwiegend mit<br />

elektronischen Vorschaltgeräten<br />

(EVG) ausgestattet werden, ist man<br />

beim Automobilzulieferer Muhr<br />

und Bender (Mubea) in Attendorn<br />

einen anderen Weg gegangen. Die<br />

alten, ineffizienten Quecksilberdampflampen<br />

in der Fertigung<br />

sollten durch Leuchtstofflampen<br />

ersetzt werden. Statt der üblichen<br />

elektronischen Vorschaltgeräte<br />

(EVG) wurden verlustarme Vorschaltgeräte<br />

(VVG) der Klasse B1<br />

und elektronische Starter mit 10<br />

Jahren Garantie sowie effiziente<br />

T8-Dreibanden-Leuchtstoffröhren<br />

eingesetzt. Durch den Wechsel<br />

konnte eine Einsparung von 50 %<br />

erzielt werden. Die Investitionen<br />

amortisieren sich innerhalb von <strong>12</strong><br />

Monaten.<br />

Zusätzlich wurde eine Spannungsabsenkung<br />

und -stabilisierung<br />

installiert. Durch eine Span-<br />

Automobilzulierer Mubea ersetzte seine Quecksilberdampflampen durch<br />

Leuchtstoffröhren mit Spannnungsabsenkung. <br />

Bild: Mubea<br />

nungsabsenkung sinkt die Leistungsaufnahme<br />

stärker als die abgegebene<br />

Lichtmenge (Lichtstrom)<br />

der Leuchtstoffröhre. So<br />

wird eine Effizienz erreicht, die mit<br />

110 lm/W höher liegt als die von<br />

Systemen, die mit EVG betrieben<br />

werden. Gleichzeitig lassen sich<br />

durch die Spannungsabsenkung<br />

die durch DIN <strong>12</strong>464 festgelegte<br />

Überdimensionierung von Beleuchtungsanlagen<br />

zum Ausgleich<br />

der Alterung und Verschmutzung<br />

sowie die planerische Überdimensionierung<br />

durch ein festes, produktbedingtes<br />

Leuchtenraster mit<br />

vorgegebenen Lampenleistungeng<br />

zur Energieeinsparung nutzen.<br />

Bei Mubea konnte der Energieverbrauch<br />

so um weitere 44 %<br />

gesenkt werden, die Amortisationszeit<br />

beträgt 16 Monate.<br />

Spannungsabsenkung erhöht<br />

Lebensdauer von Leuchten<br />

Außer dem Einspareffekt gibt es<br />

noch den zusätzlichen Vorteil, dass<br />

die Leuchtstoffröhren eine wesentlich<br />

längere Lebensdauer und geringeren<br />

Lichtstromabfall aufweisen<br />

und dadurch nicht so häufig<br />

ausgewechselt werden müssen.<br />

Die Technik der Spannungsabsenkung<br />

ist für viele Beleuchtungsanlagen<br />

geeignet und bietet ohne<br />

Abstriche beim Beleuchtungskomfort<br />

oder der Sicherheit eine langlebige<br />

Alternative zur üblichen EVG-<br />

Technik.<br />

www.energieagentur.nrw.de<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Esslingen (mn). Mit integrierter<br />

Luftsparfunktion ist die Vakuumsaugdüse<br />

OVEM von Festo eine energieeffiziente<br />

Lösung. Ein Vakuumsensor<br />

ermöglicht eine vorbeugende<br />

Wartung des Vakuumsystem und<br />

senkt das Risiko für Maschinenstillstände<br />

beträchtlich.<br />

Dank LCD-Anzeige mit zusätzlichem<br />

Barographen ist eine permanente<br />

Zustandsüberwachung des gesamten<br />

Vakuumsystems möglich. Wenn<br />

schleichend oder plötzlich eine Leckage<br />

auftritt oder sich die Evakuierungszeit<br />

des Vakuums verschlechtert,<br />

erkennt dies die Vakuumsaugdüse<br />

selbst. Damit kann die Vakuumsaugdüse<br />

OVEM auf beginnende<br />

Leckagen und andere Fehler im<br />

Druckluftsystem hinweisen und<br />

mögliche Maschinenstillstände vermeiden.<br />

Die Vakuumsaugdüse misst ständig<br />

das Vakuum und vergleicht es mit einem<br />

vom Anwender vorgegebenen<br />

Referenzwert. Per Teach-in-Verfahren<br />

bestimmt der Anwender Schwellwerte,<br />

damit die vorgegebenen Evakuierungszeiten<br />

fürs Vakuum und Taktzykluszeiten<br />

der Anlage nicht überschritten<br />

werden. Als übergeordnete<br />

Kenngröße gilt die Taktzykluszeit, die<br />

für die Geschwindigkeit des Handhabungsvorganges<br />

steht und damit für<br />

die Produktivität der Anlage.<br />

Vakuumsaugdüse und Abwurfimpuls<br />

werden von zwei integrierten Magnetventilen<br />

gesteuert. Hier bewirken<br />

Vakuumsaugdüse mit Vakuumsensor<br />

und integrierter Luftsparfunktion.<br />

<br />

Bild: Festo<br />

kurze Wege und die damit verbundenen<br />

kurzen Schaltzeiten ein<br />

schnelles und sicheres Ablegen des<br />

Werkstücks. Ein integrierter Filter<br />

reinigt die Prozessluft. Ein Sichtfenster<br />

auf der Frontseite vereinfacht die<br />

Kontrolle. Damit ist die Düse selbst<br />

nahezu wartungsfrei, während sie<br />

für rechtzeitige Wartung in der gesamten<br />

Anlage sorgt.<br />

www.festo.com


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 27<br />

Strategie<br />

Multitasking führt zu besseren Ergebnissen<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Management-Teams, die sich<br />

zeitgleich mit mehreren Aufgaben<br />

beschäftigen, kommen zu besseren<br />

Ergebnissen, als jene, die<br />

stur ihre Aufgaben chronologisch<br />

abarbeiten.<br />

London. Bisher gingen Berater<br />

davon aus, dass man beim Zeitmanagement<br />

wichtigen Aufgaben Priorität<br />

einräumen und diese chronologisch<br />

abarbeiten sollte. Zu einem<br />

anderen Ergebnis kommt die<br />

Cass Business School, London, bei<br />

Unternehmen, die sich mit neuen<br />

Technologien beschäftigen: Demnach<br />

fallen die Bilanzen von Firmen,<br />

deren Managementteams<br />

Multitasking (Polychronizität) betreiben,<br />

besser aus als bei Unternehmen,<br />

deren Teams Arbeiten<br />

chronologisch erledigen.<br />

Bei diesen polychronen Teams<br />

handele es sich um überragende<br />

Informationsmakler, die mehr aufschlussreiche<br />

Informationen als<br />

ihre durchschnittlichen, monochronen<br />

Pendants aufnahmen und<br />

weitergaben. Daher erwiesen sich<br />

diese als weniger anfällig, sich in<br />

Nebensächlichkeiten zu verlieren:<br />

Strategische Entscheidungen<br />

Multitasking ist laut<br />

der Cass Business<br />

School in London<br />

ein Management-<br />

Ansatz, der zu besseren<br />

Bilanzen führt<br />

als das chronologische<br />

Abarbeiten<br />

von Aufgabenlisten.<br />

Bild: Fotolia<br />

konnten schneller und ohne eine<br />

aufwendige Analyse großer Datenmengen<br />

gefällt werden. Diese beschleunigte<br />

Entscheidungsfindung<br />

führte zu einer besseren Unternehmensleistung.<br />

„Multitasking der Führungsebene<br />

ist ein Konzept, dessen Einfüh-<br />

rung in die Strategie-Forschung<br />

sehr wichtig ist, da es reflektiert,<br />

wie Top-Manager ihre wichtigste<br />

und knappe Ressource bemessen:<br />

ihre Zeit“, sagte Professor Vangelis<br />

Souitaris, der an dem Forschungsprojekt<br />

beteiligt ist.<br />

Gewöhnlich seien sich Fachleute<br />

einig darüber, dass Manager<br />

Multitasking meiden sollten: Sie<br />

sollten E-Mails nur zweimal täglich<br />

abrufen und der Versuchung wiederstehen,<br />

alles stehen und liegen<br />

zu lassen, um an anderer Stelle<br />

Brände zu löschen. „Unsere Forschungsergebnisse<br />

mit Führungskräften<br />

legen nahe, dass diese<br />

Tendenz etwas irrig ist“, sagte Souitaris.<br />

„Tatsächlich erweisen Führungskräfte,<br />

die jede einzelne Aufgabe<br />

verbissen bis zum Abschluss<br />

verfolgen, ihrem Unternehmen<br />

eventuell einen Bärendienst. Unter<br />

bestimmten Umständen erbringt<br />

das Top-Management eine bessere<br />

Leistung, wenn es Unterbrechungen<br />

akzeptiert oder gar begrüßt.“<br />

Die Studie legt nahe, dass auch für<br />

Top-Teams anderer Sektoren eine<br />

polychrone Geschäftsführung vorteilhaft<br />

sei: Eine effektive Informationsvermittlung<br />

und schnelle Entscheidungsfindung<br />

können für<br />

etablierte sowie in unterschiedlichen<br />

Branchen tätige Unternehmen<br />

sehr wichtig sein.<br />

Allerdings seien diese Fähigkeiten<br />

besonders bei neu gegründeten<br />

und kleineren, in dynamischen<br />

Geschäftsfeldern agierenden Firmen<br />

essenziell, beispielsweise bei<br />

nachhaltigen Technologien, Massenmedien<br />

und Internet-Sicherheit.<br />

„Im Bereich neuer Technologien<br />

müssen Entscheidungsträger<br />

nicht zwingend umfangreiche Informationsmengen<br />

vearbeiten,<br />

sondern benötigen vielmehr aufschlussreiche<br />

Informationen, die<br />

zu anderen Auffassungen führen<br />

können“, so Souitaris. „Wenn Multitasking<br />

zu aufschlussreichen Informationen<br />

führt, beschleunigen<br />

sich strategische Entscheidungen,<br />

die sich positiv auf den finanziellen<br />

Ertrag auswirken.“<br />

Unternehmensgründung<br />

Rahmenbedingungen schrecken ab<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Deutschland liegt bei Firmengründungen<br />

international nur im<br />

Mittelfeld. Das beste Gründungsklima<br />

herrscht in Kanada.<br />

Stuttgart. Nur eine Minderheit<br />

der deutschen Unternehmer sagt,<br />

dass es hierzulande die besten<br />

Rahmenbedingungen für eine Unternehmensgründung<br />

gibt. In den<br />

G-20-Ländern sind es im Schnitt<br />

35 %, die ihrem Land die besten<br />

Bedingungen attestieren. Das ergab<br />

eine Studie von Ernst &<br />

Young.<br />

Angesichts nachteiliger Rahmenbedingungen<br />

– etwa einer<br />

überdurchschnittlich hohen Steuerbelastung,<br />

hohen Kosten und<br />

bürokratischem Aufwand – die mit<br />

einer Unternehmensgründung<br />

verbunden seien, sei es wenig verwunderlich,<br />

dass Deutschland bei<br />

der Existenzgründerdichte nur im<br />

unteren Mittelfeld liege: Pro 1 000<br />

Menschen wird nur eine Firma gegründet.<br />

Unter 1000 Bürgern<br />

wagt hierzulande<br />

nur einer<br />

jährlich eine<br />

Unternehmensgründung.<br />

Deutschland<br />

liegt im G-20-<br />

Vergleich im<br />

unteren Mittelfeld.<br />

<br />

Bild: Fotolia<br />

Ausländische Fachkräfte<br />

Industrie erhofft sich Flexibilität<br />

Ideenmanagement<br />

VW: 100 Mio eingespart<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Besonders in der verarbeitenden<br />

Industrie in Deutschand werden<br />

ausländische Fachkräfte beschäftigt.<br />

Der Anteil ist höher als in<br />

anderen Industrienationen, ergab<br />

eine Studie von Hiscox.<br />

Beschäftigte Ausländer/Outsourcing<br />

%<br />

%<br />

%<br />

%<br />

%<br />

%<br />

Quelle: Hiscox<br />

<br />

<br />

In Spanien und Deutschland beträgt einer Studie von Hiscox zu Folge der<br />

Anteil der KMU, der ausländische Fachkräfte beschäftigt, 18 %.<br />

München. Im Ländervergleich mit<br />

Frankreich, Spanien, Großbritannien,<br />

den Niederlanden und den<br />

USA setzen Unternehmen aus<br />

Deutschland am meisten Arbeitskräfte<br />

aus anderen Ländern ein.<br />

18 % der kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) in Deutschland<br />

geben an, im vergangenen Jahr<br />

Arbeitskräfte aus einem anderen<br />

Land beschäftigt zu haben. Das<br />

ergab eine von der Versicherung<br />

Hiscox in Auftrag gegebene Studie<br />

über Arbeitsweisen, Herausforderungen<br />

und Erfolgsaussichten von<br />

KMU. In den USA und den Niederlanden<br />

beschäftigen nur 4 beziehungsweise<br />

3 % der KMU Arbeitskräfte<br />

aus dem Ausland, in England<br />

sind es 9 %, in Frankreich 6 %. Am<br />

meisten ausländische Arbeitskräfte<br />

beschäftigen produzierende Unternehmen/Maschinenbaufirmen<br />

sowie Autowerkstätten/die Fahrzeugbranche:<br />

23 % beziehungsweise<br />

38 % dieser Unternehmen haben<br />

Mitarbeiter aus einem anderen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gesamt UK USA Niederlande Deutschland Spanien Frankreich<br />

Ja - Mitarbeiter aus einem anderen Land sind beschäftigt worden.<br />

Ja - Mitarbeiter sind durch eine Agentur outgesourct worden.<br />

Nein - wir haben keine Mitarbeiter aus einem anderen Land beschäftigt/ in ein<br />

anderes Land outgesourct.<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Land eingesetzt. Deutsche Unternehmen<br />

erhoffen sich von ausländischen<br />

Fachkräften vor allem eine<br />

erhöhte Flexibilität (23 %) und eine<br />

höhere Motivation (18 %).<br />

<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die Volkswagen AG erzielte im<br />

vergangenen Jahr durch Verbesserungsideen<br />

der Mitarbeiter<br />

Einsparungen in Höhe von 100<br />

Mio Euro.<br />

Wolfsburg. Die Mitarbeiter der<br />

Volkswagen AG haben im vergangenen<br />

Jahr die Zahl ihrer Verbesserungsideen<br />

um 4 % auf 58 094 gesteigert.<br />

„Die Kreativität und der<br />

Ideenreichtum der Mitarbeiter haben<br />

Einsparungen von 100,2 Millionen<br />

Euro erbracht“, sagte der Generalsekretär<br />

des Gesamtbetriebsrats<br />

der Volkswagen AG, Michael<br />

Riffel. Zum Beispiel haben drei<br />

Mitarbeiter der technischen Ent-<br />

wicklung Grundlagen für ein neues<br />

Diagnoseverfahren entwickelt, das<br />

die Funktionsfähigkeit des Dieselfilters<br />

überprüft. Dabei werden<br />

nun Temperaturveränderungen<br />

vor und nach dem Partikelfilter<br />

statt Druckunterschieden bestimmt.<br />

Auf diese Weise kann der Einsatz<br />

teurer Edelstahl-Leitungen um die<br />

Hälfte reduziert werden: Im Jahr<br />

werden nun rund 250 Kilometer<br />

Edelstahlleitungen weniger benötigt.<br />

Volkswagen spart dadurch<br />

mehr als 2,6 Mio Euro im Jahr. „Das<br />

Verfahren wurde im ersten Jahr der<br />

Realisierung bereits bei rund<br />

460 000 Fahrzeugen mit Dieselmotoren<br />

eingesetzt“, sagte die Leiterin<br />

des Ideenmanagements von Volkswagen<br />

in Wolfsburg, Pirka Falkenberg.<br />

Der Generalsekretär des<br />

Gesamtbetriebsrats Michael<br />

Riffel und die Leiterin des<br />

Ideenmanagements bei VW<br />

in Wolfsburg, Pirka Falkenberg,<br />

haben 4 % mehr Verbesserungsideen<br />

der Mitarbeiter<br />

festgestellt.<br />

<br />

Bild: Volkswagen


28 · Management · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Interview<br />

Interview: Prof. Dr. Eberhard Abele, TU Darmstadt<br />

Die ‚Perfekte <strong>Produktion</strong>‘:<br />

Deutschlands Antwort auf die Globalisierung<br />

Claus Wilk<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Deutschland – Hochlohnland. In der Zwickmühle zwischen Standortkosten<br />

und Produktivität kombinieren Unternehmen Lean-Ansätze mit<br />

Informationstechnik. Das Ergebnis: die perfekte <strong>Produktion</strong>.<br />

Die perfekte <strong>Produktion</strong> – eine<br />

Idealvorstellung?<br />

Die perfekte <strong>Produktion</strong> wird es nie<br />

geben. Denn die Komplexität durch<br />

die Vielzahl der sich ständig ändernden<br />

Anforderungen in Bezug<br />

auf Kosten, Qualität, Variantenbreite,<br />

aber auch bedingt durch Wechsel<br />

in der Belegschaft, ist für eine<br />

reale Fabrik zu dynamisch, um jemals<br />

eine Perfektion zu erreichen.<br />

Wir <strong>Produktion</strong>singenieure können<br />

nur ständig versuchen, uns bestmöglich<br />

daran anzunähern. In der<br />

Praxis heißt dies prozessorientierte<br />

Kennzahlen wie Durchlaufzeit, Bestände,<br />

OEE ständig zu kennen und<br />

zu verbessern.<br />

Wie lässt sich ein permanentes<br />

Anpassen an äußere Gegeben-<br />

heiten in einer Fabrik sicherstellen?<br />

Eine Fabrik ist nichts anderes als<br />

ein mehr oder weniger träges<br />

Schiff, das an zahlreichen Hindernissen<br />

vorbeigesteuert werden<br />

muss. Eine Fabrik muss letztendlich<br />

auch Kurs, aber auch die aktuelle<br />

Position genau kennen. Hierzu<br />

ist es notwendig, dass bezüglich<br />

der wichtigsten Zielsetzungen<br />

Auskunft gegeben werden kann,<br />

wie weit man sich schon der Zielsetzung<br />

angenähert hat. Es müssen<br />

also die aussagekräftigen Key-<br />

Performance-Indicators, KPIs, aktuell<br />

und zielgruppenorientiert<br />

erfasst und dargestellt werden.<br />

Ist die ‚perfekte <strong>Produktion</strong>‘<br />

trotz aller organisatorischen<br />

Die fünf Bausteine einer perfekten <strong>Produktion</strong><br />

▶▶ Eine Status-Quo-Analyse (Wertstromanalyse),<br />

bei der die aktuellen<br />

Abläufe aufgenommen und<br />

die Handlungsbedarfe im Hinblick<br />

auf die anderen Bausteine erkannt<br />

werden.<br />

▶▶ Schlanke <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

(Lean Production), d.h. die systematische<br />

Reduzierung von Verschwendungen<br />

mit dem Ziel der<br />

Bestands- und Durchlaufzeitreduzierung.<br />

Erst dann wird die <strong>Produktion</strong><br />

reaktionsfähig.<br />

▶▶ Unterstützende Funktionen eines<br />

Manufacturing-Execution-Systems<br />

(MES) zur Datenerfassung sowie<br />

zur Reaktion auf Ereignisse in<br />

Echtzeit.<br />

▶▶ Schlanke Informations- und Planungsabläufe<br />

(Lean Planning),<br />

d.h. der systematische Ersatz von<br />

zu vielen Papierdokumenten, Excellisten,<br />

Insellösungen, etc.<br />

durch transparente und reaktionsschnelle<br />

Planungsabläufe.<br />

▶▶ Prozessorientierte Kennzahlen<br />

(Manufacturing Scorecard) zur<br />

Einbindung der Mitarbeiter in<br />

den KVP-Prozess. Kennzahlen decken<br />

Potenziale auf und helfen,<br />

Fehlentwicklungen rechtzeitig zu<br />

erkennen.<br />

Prof. Abele ist sich sicher, dass die<br />

‚leane‘ <strong>Produktion</strong> ohne IT künftig<br />

nicht mehr vorstellbar ist. Bild: Abele<br />

Möglichkeiten der Lean-Production<br />

ohne IT-Einsatz überhaupt<br />

vorstellbar?<br />

Lean-Production und IT sind kein<br />

Widerspruch. Die Experten, die<br />

Lean und IT als Gegensatz verstanden<br />

haben, sind zum Glück<br />

sehr zurückhaltend geworden.<br />

Benchmark-Studien, aber auch<br />

Preise für die besten Fabriken zeigen,<br />

dass gerade die IT in einem<br />

leanen Unternehmen Transparenz<br />

und Effizienz bewirken kann. Insofern<br />

glaube ich persönlich, dass<br />

eine leane <strong>Produktion</strong> ohne IT-<br />

Einsatz in Zukunft kaum vorstellbar<br />

sein wird. Allerdings muss die<br />

Konzeption der IT-Lösung wirklich<br />

den Bedürfnissen des Praktikers<br />

in der <strong>Produktion</strong> entsprechen.<br />

So genannte Manufacturing-Execution-Systeme,<br />

MES, erlauben<br />

transparente und reaktionsfähige<br />

Abläufe und verhindern<br />

so ein Planungschaos.<br />

Worauf ist hinsichtlich der IT-<br />

Unterstützung das Hauptaugenmerk<br />

zu richten: auf die vertikale<br />

oder auf die horizontale<br />

Integration?<br />

Diese Frage lässt sich nur unternehmensspezifisch<br />

beantworten.<br />

Betrachtet man die eigentliche<br />

<strong>Produktion</strong>, ist sicherlich im Bereich<br />

der horizontalen Integration<br />

noch sehr viel Potenzial, wenn wir<br />

Anwendungsbereiche wie Tracking<br />

von Produkten im Unternehmen,<br />

die Nutzung der BDE/<br />

Auftragsdaten oder auch das Thema<br />

Energiemanagement im Unternehmen<br />

betrachten.<br />

Das Thema der Effizienz in der<br />

Fertigung hat ja durchaus eine<br />

hohe volkswirtschaftliche Relevanz:<br />

Ist die ‚perfekte <strong>Produktion</strong>‘<br />

die deutsche Antwort<br />

auf die stärker werdenden<br />

Wettbewerber aus aufstrebenden<br />

globalen Wirtschaftsregionen?<br />

Der Wettbewerb aus den aufstrebenden<br />

globalen Wirtschaftsregionen<br />

wird in der Tat für <strong>Produktion</strong>sunternehmen<br />

in den nächsten<br />

Jahren zu einer großen Herausforderung<br />

führen. Nicht nur, dass die<br />

Märkte in diesen Wirtschaftsregionen<br />

oftmals schneller wachsen als<br />

in Europa. Es sind auch Ressourcenvorteile,<br />

aber auch Lohnkostenvorteile,<br />

die eine <strong>Produktion</strong> in<br />

diesen Ländern begünstigen. <strong>Produktion</strong><br />

in Deutschland wird nur<br />

Zukunftschancen haben, wenn wir<br />

im Hinblick auf Kosten, Qualität,<br />

aber insbesondere auch auf die<br />

Innovationsgeschwindigkeit und<br />

Wandelbarkeit besser als Wettbewerber<br />

in anderen Regionen sind.<br />

Vita<br />

▶▶ Prof. Dr. Eberhard Abele ist Jahrgang<br />

1953, studierte 1972 bis<br />

1977 Maschinenbau an der<br />

Technischen Hochschule Stuttgart.<br />

Anschließend war er wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter und<br />

Abteilungsleiter am Fraunhofer-<br />

Institut für <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

und Automatisierung, Stuttgart<br />

(IPA).<br />

▶▶ Abele wurde 1999 auf die Professur<br />

für <strong>Produktion</strong>stechnik<br />

an der Technischen Universität<br />

Darmstadt berufen. Er leitet<br />

dort seit 2000 das Institut für<br />

<strong>Produktion</strong>smanagement, Technologie<br />

und Werkzeugmaschinen<br />

(PTW).<br />

Wenn ein Unternehmen mit<br />

eher schlecher Performance<br />

aber vielleicht komfortabler Situation<br />

in Sachen Marktführerschaft<br />

nun doch die Effizienzschraube<br />

anziehen will: Wo<br />

sollte es beginnen?<br />

Ein Unternehmen sollte zunächst<br />

einmal mit einer klaren Standortanalyse<br />

beginnen. Aus Sicht der<br />

<strong>Produktion</strong> ist nach wie vor eine<br />

Wertstromanalyse hier ein geeigneter<br />

Einstieg. Konzentration auf<br />

wertschöpfende Tätigkeiten, aber<br />

insbesondere auch die Strategie<br />

zur informationstechnischen Unterstützung<br />

des <strong>Produktion</strong>sbetriebes<br />

sind Aufgaben, die eine<br />

Geschäftsführung und ein <strong>Produktion</strong>sleiter<br />

sich als Chefaufgabe<br />

vornehmen muss. Ein bedarfsgerechtes<br />

und auf das Unternehmen<br />

zugeschnittenes MES-System<br />

kann Effizienzverbesserungen in<br />

vielen Bereichen der <strong>Produktion</strong><br />

erlauben. Hier ist für die Zukunft<br />

noch ein sehr großes Optimierungspotenzial.<br />

Perfekte Fabrik<br />

Minimale Rüstzeiten und<br />

Verzicht auf Zwischenläger<br />

Prof. Dr. Karlheinz Haberlandt<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Was ist die perfekte <strong>Produktion</strong>,<br />

was macht sie aus? Prof. Dr. Karlheinz<br />

Haberlandt, Experte für <strong>Produktion</strong>scontrolling,<br />

unternimmt<br />

den Versuch einer Definition.<br />

Heilbronn (ilk). „Mit perfekter<br />

<strong>Produktion</strong> in unserer dynamischen<br />

Umwelt ist ein Zustand entsprechend<br />

dem gegenwärtigen<br />

State of the Art gemeint. Ein Maßstab,<br />

wie weit eine <strong>Produktion</strong> diesem<br />

Status entspricht, ist mittels<br />

der Wertstromanalyse zu ermitteln<br />

und durch die Kennziffer Lean<br />

Performance Index (LPI) als Produkt<br />

aus Prozesswirkungsgrad und<br />

OEE-Index zu quantifizieren. Mit<br />

der Wertstromanalyse werden die<br />

Schwachstellen und Ansatzpunkte<br />

für eine Verbesserung der <strong>Produktion</strong><br />

offen gelegt.<br />

Die Entwicklung zur perfekten<br />

<strong>Produktion</strong> ist die vollautomatisierte<br />

künstliche Fließfertigung mit<br />

minimalen Rüstzeiten im Minutenoder<br />

Sekundentakt, mit minimalen<br />

Losgrößen. Es gibt keine Zwischenläger,<br />

die Durchlaufzeiten liegen<br />

nahe der Summe der wertschöpfenden<br />

Zeiten. Der Weg hierzu sind<br />

vielfältige Anpassungen zur Harmonisierung<br />

der Fertigungsprozesse<br />

im Sinne einer Verschlankung<br />

zur Lean Production. Zwischenstati<br />

sind hier automatisierte Fließinseln<br />

und Kanban-Bereiche.<br />

Die auf MRPII basierte Trennung<br />

in Grob- und Feinplanung,<br />

wird zur Vermeidung des ERP-<br />

Planungsmülls durch die holistische<br />

rollierende Detail-Planung<br />

ersetzt. Diese umfasst die operative<br />

und dispositive Planung der<br />

gesamten betrieblichen Supply<br />

Chain mit Methoden der heuristischen<br />

Simulation mit Fuzzy Logic<br />

anstelle linearer Optimierungs-<br />

Prof. Dr. Karlheinz Haberlandt berät<br />

Unternehmen in Sachen Planung,<br />

Controlling und PPS. Bild: Haberland<br />

programme für die Feinplanung.<br />

Auf der Shop-Floor-Ebene wird<br />

die automatisierte <strong>Produktion</strong><br />

vom MES-System mittels Short<br />

Interval Technologie gesteuert.<br />

MES als Tool erfasst, speichert<br />

und visualisiert alle im Echtzeitbetrieb<br />

anfallenden Daten und<br />

transformiert sie zu aussagefähigen<br />

Informationen. Wichtigste<br />

Kennzahlen sind dabei Durchlaufzeiten,<br />

OEE und zur Messung<br />

der Wirtschaftlichkeit das System<br />

Factory Efficiency.“<br />

Buchtipp: Fünf Bausteine führen zum Ziel<br />

Landsberg. Unter dem Titel ‚Die<br />

perfekte <strong>Produktion</strong>‘ ist im Springer-<br />

Verlag ein weiteres Fachbuch in der<br />

Reihe von MPDV-Publikationen zum<br />

Thema Fertigungsoptimierung erschienen.<br />

Es wurde von dem Autorenteam<br />

Prof. Dr. Jürgen Kletti, Geschäftsführer<br />

der MPDV, und Jochen<br />

Schumacher, Leiter der MPDV-Campus-Beratung,<br />

sowie Jürgen Rieger<br />

(Co-Autor), MPDV Campus Berater,<br />

geschrieben.<br />

Die Autoren zeigen auf, dass die<br />

klassischen Methoden der <strong>Produktion</strong>splanung<br />

und -steuerung sowie<br />

die häufig anzutreffenden <strong>Produktion</strong>sprozesse<br />

und Fertigungsstrukturen<br />

es den Unternehmen nur mit<br />

größtem Aufwand ermöglichen, in<br />

den immer besser vernetzten und<br />

schneller getakteten Lieferketten<br />

mitzuspielen und kurze Lieferzeiten,<br />

hohe Termintreue, kleine Losgrößen,<br />

kurzfristige Abrufe und Just-intime-Anlieferungen<br />

bei wettbewerbsfähigen<br />

Kosten sicherzustellen.<br />

Die Autoren demonstrieren anhand<br />

von Praxisbeispielen, wie sich<br />

durch schnelle Regelkreise – die so<br />

genannte Short Interval Technology<br />

(SIT) – die Wirtschaftlichkeit der modernen<br />

Fertigung systematisch steigern<br />

lässt. Die absolut perfekte <strong>Produktion</strong><br />

lässt sich dabei sicher nie<br />

erreichen. Man kann jedoch darauf<br />

hinarbeiten. Hierzu stellen die Autoren<br />

fünf Bausteine der perfekten<br />

<strong>Produktion</strong> vor und beschreiben,<br />

wie sich diese optimal miteinander<br />

kombinieren lassen.<br />

Infos zum Thema und zum Buch unter<br />

der E-Mail: campus@mpdv.de


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · · 29<br />

Eine Initiative der Zeitung <strong>Produktion</strong><br />

Deutschland ist besser als sein Ruf. Die Initiative „PRO Standort Deutschland“ setzt sich für Erhalt, Stärkung und Ausbau des Industriestandortes Deutschland ein.<br />

Haben Sie auch Interesse? Mehr Infos bei Bettina Fischer, Tel.-Nr. 0 81 91/<strong>12</strong>5-844.


30 · · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

A Division of Watts Water Technologies Inc.<br />

www.wattsindustries.de<br />

Wo Sie im Vergleich zum Wettbewerb stehen? Finden Sie es doch heraus!<br />

http://www.produktion-benchmark.de<br />

Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

Justus-von-Liebig-Str. <br />

Landsberg<br />

Tel. /-<br />

Fax /-<br />

www.mi-verlag.de


22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />

Kamera mit Vollformatsensor<br />

Technische Details<br />

Abmessungen:<br />

152 mm x 116,4 mm x 76,4 mm<br />

Gewicht (nur Gehäuse): ca 950 g<br />

Lithium-Ionen-Akku LP-E6<br />

CMOS-Sensor (36 mm x 24 mm)<br />

Blitz: E-TTL II Blitzautomatik,<br />

manueller Blitz<br />

Preis: 3 299,00 Euro<br />

Kontakt: www.canon.de<br />

Mit der neuen EOS 5D Mark III stellt Canon das jüngste Mitglied seiner EOS-<br />

DSLR-Reihe vor. Sie verfügt über einen neue Vollformatsensor, welcher die<br />

Balance aus 22,3 Megapixeln Auflösung für Fotos mit schnellen Reihenaufnahmen<br />

von bis zu sechs Bildern pro Sekunde und Full-HD-Videos biete. Für<br />

präzise belichtete Aufnahmen sorgt laut Hersteller das Canon iFCL Messsystem<br />

mit Dual-Layer-Sensor über 63 Zonen, die mit allen AF-Punkten verbunden<br />

sind. Durch eine Gehäusekonstruktion aus einer Magnesiumlegierung<br />

sei das Gerät vor Staub und Feuchtigkeit geschützt.<br />

Notebooks einfach einbinden<br />

Mit der neuen neue Docking-Station<br />

DynadockTM U3.0 von Toshiba soll<br />

der Umgang mit Peripheriegeräten<br />

stark erleichtert werden. Beliebige<br />

Windows-basierende Notebooks<br />

können laut Hersteller in die Multimedia-<br />

und Home-Office-Peripherie<br />

über USB 3.0 oder USB 2.0 eingebunden<br />

werden. Die beiden USB-<br />

3.0-Schnittstellen an der Vorderseite<br />

sind mit dem Sleep-and-Charge-<br />

Modus ausgestattet, wodurch sie<br />

auch als eine Art Dauerstromversorgung<br />

für mobile Geräte eingesetzt<br />

werden können. Über Line-out analog<br />

können Kopfhörer und Stereolautsprecher<br />

angeschlossen werden.<br />

Kamera und Projektor<br />

zugleich<br />

Aiptek präsentiert sein PocketCinema<br />

Z50, einen Pico-Projektor mit integriertem<br />

Full HD-Camcorder und<br />

5-Megapixel-Kamera. Damit könne<br />

man Bilder oder Videos aufnehmen<br />

und diese mit demselben Gerät auf<br />

bis zu 60 Zoll Bilddiagonale mit einer<br />

Helligkeit von 40 Lumen an eine<br />

weiße Wand projizieren. Über den<br />

AV-Eingang lassen sich weiterhin<br />

Handy oder DVD-Spieler anschließen<br />

und deren Inhalt wiedergeben.<br />

Technische Details<br />

Automatische Schräglagenkorrektur<br />

und Rauschfilter<br />

LED-Anzeige des Tintenfüllstandes<br />

Einzelblatteinzug für bis zu<br />

100 Blatt<br />

MICR-Erkennungsrate von bis zu<br />

99,9 %<br />

Für Farb-, Schwarzweiß-, Graustufen-<br />

oder Infrarotscans<br />

Preis: verfügbar ab Juli 20<strong>12</strong><br />

Kontakt: www.epson.de<br />

Scheckscanner mit hoher Geschwindigkeit<br />

Mit dem TM-S2000MJ stellt Epson einen neuen Scheckscanner mit integriertem<br />

Drucker vor. Er scannt laut Hersteller bis zu 200 Schecks pro Minute und besitzt<br />

einen automatischen Dokumenteneinzug für bis zu 100 Blatt zur Verarbeitung<br />

von Einzeldokumenten in verschiedenen Formaten. Eine Doppeleinzugserkennung<br />

soll sicherstellen, dass ein Dokument nach dem anderen<br />

verarbeitet wird. Auch Ausweise mit Fotos würden schnell und zuverlässig<br />

eingelesen.<br />

Technische Details<br />

Hülle aus Eloxal-veredeltem<br />

Aluminium<br />

verfügbar in verschiedenen Größen<br />

für iPads und MacBooks<br />

passgenaue Polsterelemente aus<br />

Schaumstoff<br />

auf Wunsch persönliche, gravierte<br />

Namensplakette für die Innenseite<br />

Preis: ab 97,00 Euro<br />

Kontakt: www.alu2go.de<br />

Technische Details<br />

Abmessungen:<br />

113,8 mm x 77 mm x 235 mm<br />

Gigabit-LAN-Anschluss<br />

5.1 Audio (3,5 mm Audio- Ausgang)<br />

4 x USB 3.0, 2 x USB 2.0<br />

1 x HDMI, 1 x DVI-I Video Out<br />

(simultan nutzbar)<br />

Preis: 179,00 Euro<br />

Kontakt: www.toshiba.de<br />

Navigationsgerät mit Unterhaltungswert<br />

Garmin stellt sein neues nüvi 2585TV vor.<br />

Dieses Gerät ermöglicht GPS-Navigation,<br />

DVB-T Fernseh-Empfang und Videofunktion.<br />

Neben der Multimedia-Ausstattung<br />

mit Videoaufnahme und -wiedergabe sowie<br />

MP3 Funktion überzeuge der mobile<br />

Lotse mit Garmin Features wie 3D-Traffic-<br />

Verkehrsinformationen, Bluetooth und<br />

der PhotoReal-3D-Kreuzungsansicht für<br />

eine einfachere Orientierung, so der Hersteller.<br />

Technische Details<br />

DLP-Technologie für scharfe Bilder<br />

integrierter Li-Polymer Akku mit 2<br />

Stunden Laufzeit<br />

Energiesparende RGB-LEDs für bis<br />

zu 20 000 Std Lebensdauer<br />

Preis: 249,00 Euro, verfügbar ab<br />

Sommer 20<strong>12</strong><br />

Kontakt: www.aiptek.de<br />

Technische Details<br />

Display: 5 Zoll<br />

DVB-T-Technologie<br />

Aufnahmemöglichkeit und<br />

Wiedergabe von Videos, MP3<br />

und Hörbüchern<br />

aktuelle Verkehrsinformationen<br />

von NAVTEQ Traffic<br />

Bluetooth<br />

Preis: 299,00 Euro<br />

Kontakt: www.garmin.com/de/<br />

Dilbert<br />

Schutz für iPad und MacBook<br />

KKC, Hersteller für Aluminiumkoffer, stellt mit der neuen Produktserie<br />

alu2GO Cases für iPads und MacBooks in verschiedenen Größen vor. Im<br />

Inneren der Koffer sollen spezielle, passgenaue Polsterelemente aus<br />

Schaumstoff dafür sorgen, dass das sensible Gerät inklusive Display gut<br />

geschützt ist. Trotz hoher Festigkeit sei der Schaumstoff gleichzeitig elastisch<br />

und flexibel, was auftretende Belastungen durch Stöße oder Stürze<br />

wirksam abmindere.<br />

D AS VON MIR ENTWICKELTE<br />

PRODUKT HÄ TTE EINE<br />

RIESIGE MARKTLÜ CKE<br />

GESCHLOSSEN.<br />

DAS WUNDER DER TEAM-<br />

ARBEIT TRANSFORMIERTE<br />

ES IN EIN PRODUKT OHNE<br />

JEGLICHE VORZÜ GE.<br />

IN PHASE 3 STELLTE<br />

ICH MIR VOR, DASS<br />

MEINE KOLLEGEN VON<br />

EICHHÖ RNCHEN AUFGE-<br />

FRESSEN WERDEN.<br />

Dilbert for ever!<br />

Das Buch „Dilbert<br />

und die Stunde des<br />

Wiesels“<br />

(350 S., € 19,90,-) ist<br />

erschienen bei Redline<br />

Wirtschaft im<br />

verlag moderne industrie,<br />

Landsberg.<br />

Zu bestellen unter<br />

Fax: 08191/<strong>12</strong>5- 293;<br />

www.redline-wirtschaft.de<br />

Impressum<br />

Redaktion (08191-<strong>12</strong>5-310)<br />

Chefredakteur:<br />

Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

E-Mail: redaktion@produktion.de<br />

Redaktion (Print und Online):<br />

Susanne Bader (ba) -8<strong>12</strong>, Klaus Hiemer (hi) -359,<br />

Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar Knüpffer<br />

(gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493, Sebastian<br />

Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -695,<br />

Sabine Spinnarke (sp) -445, Claus Wilk (ilk) -329<br />

Sekretariat:<br />

Tel. 08191/<strong>12</strong>5-310, -442, -370, -303<br />

Fax: 08191/<strong>12</strong>5-3<strong>12</strong><br />

E-Mail: sekretariat@produktion.de<br />

Internet: www.produktion.de<br />

Content Manager Online:<br />

Andreas Karius (ks) -839<br />

Anzeigen (08191-<strong>12</strong>5-370)<br />

Anzeigenleitung:<br />

Michael Klotz -167<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Klaus Peter Egger -497, Erich Elster -816,<br />

Bettina Fischer -844,<br />

Verena Förg -366, Christina Karge -224,<br />

Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />

E-Mail: anzeigen@produktion.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Renate Guggemos -323<br />

E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />

Verlag (08191-<strong>12</strong>5-0)<br />

Geschäftsführung:<br />

Fabian Müller<br />

Verlagsleitung:<br />

Stefan Waldeisen<br />

Leitung Online-Dienste:<br />

Gerhard Brauckmann -478<br />

Vertrieb:<br />

Stefanie Ganser<br />

Leitung Vertriebsadministration:<br />

Annette Tabel -348<br />

Leser-Service:<br />

E-Mail: leserservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-257, Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-258<br />

Abonnement-Service:<br />

E-Mail: aboservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06<strong>12</strong>3/9238-257, Fax: 06<strong>12</strong>3/9238-258<br />

Leitung Zentrale Herstellung:<br />

Hermann Weixler -344<br />

Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />

Horst Althammer<br />

Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout:<br />

Andrea de Paly, Carmen Lauter,<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise:<br />

wöchentlich, 50. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen<br />

Anzeigenleiter:<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

86895 Landsberg;<br />

Tel.: 08191/<strong>12</strong>5-0, Fax: 08191/<strong>12</strong>5-444<br />

E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />

Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />

Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22<strong>12</strong>1 Augsburg<br />

Bedingungen für Anzeigen,<br />

Vertrieb und Redaktion:<br />

Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 51<br />

gültig seit 1. 10. 2011<br />

Jahresabonnement:<br />

Inland Euro 99,80 , Ausland Euro 104,00 ,<br />

(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />

Euro 2,80 zuzüglich Versandksten.<br />

Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />

Kündigungsfrist:<br />

Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />

Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />

und Zuschriften wird keinerlei Gewähr<br />

übernommen; für die vollständige<br />

oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />

die Verwertung in digitalisierter<br />

Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />

wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse Landsberg<br />

BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />

Postbank München<br />

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32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Aktien-analyse<br />

Kaufempfehlung für Aixtron<br />

Harald Rehmet,<br />

Senior Analyst<br />

der LBBW.<br />

Stuttgart (ilk). Die Entspannung in der europäischen<br />

Staatsschuldenkrise sowie positive Konjunkturindikatoren<br />

und Unternehmensnachrichten<br />

sorgten für eine gute Grundstimmung. Vor diesem<br />

Hintergrund wurde im zweiten Anlauf die Marke von<br />

7000 im DAX geknackt. In der Berichtswoche konnten<br />

im Gleichklang sowohl der DAX als auch der<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX von <strong>Produktion</strong> und<br />

LBBW um jeweils 4,5 % zulegen. Dabei ragte Aixtron<br />

mit einem Wochenplus von 20,7 % heraus, nachdem<br />

ein besseres Marktumfeld für LED-Maschinenhersteller<br />

in einer Kaufempfehlung mündete. Schaltbau<br />

(+10,9 %) profitierte von guten Ergebnissen im abgelaufenen<br />

Jahr. Dies galt auch für Gildemeister (+9,0<br />

%), die zum Jahresauftakt von einer erfreulichen<br />

Nachfrage nach Werkzeugmaschinen berichteten.<br />

Dagegen litt Krones (-1,1 %), Marktführer für Abfüllund<br />

Verpackungstechnik, unter einer skeptischen<br />

Einschätzung über die kurzfristigen Perspektiven.<br />

Arbeitgeber Solarbranche<br />

Quelle: EUPD Research<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Landsberg (ilk). Die Solarindustrie<br />

gehört mit knapp 54 000 Beschäftigten<br />

zu den durchaus bedeutenden<br />

Branchen in Deutschland. Der<br />

Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />

(DIHK) rechnet für dieses<br />

Jahr trotz des Investitionsabbau<br />

mit einem Rekordzubau an Photovoltaikanlagen.<br />

„Nach unseren<br />

Schätzungen wird sich die Summe<br />

auf 8 000 Megawatt (MW) belaufen“,<br />

sagte Hauptgeschäftsführer<br />

Martin Wansleben. Das entspreche<br />

der Leistung von 5 Kernkraftwerken.<br />

Doch der Markt wird global und viele<br />

Unternehmen haben ihren Strategien<br />

zu kurzfristig gestaltet: Unter<br />

Berücksichtigung der Fördertöpfe,<br />

die jetzt wegfallen. Unser Autor Tino<br />

Böhler nahm die Solarbranche<br />

unter die Lupe. Das Recherche-Ergebnis<br />

können Sie auf Seite 7 dieser<br />

<strong>Ausgabe</strong> nachlesen.<br />

Dow Jones<br />

<br />

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Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

..<br />

..<br />

Hang Seng<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

M A M J J A S O N D J F M<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Name<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

Indexmitglied<br />

Euro Stoxx<br />

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<br />

TecDax<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

08.03.<br />

..<br />

..<br />

..<br />

Maschinenbau-<br />

Aktien-indeX<br />

DAX 30<br />

Kurs<br />

(eur)<br />

15.03.<br />

..<br />

Wochen<br />

performance<br />

(in %)<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

..<br />

1 Jahr<br />

Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />

Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />

Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />

Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />

Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Centrotherm Phto., Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf,<br />

Deutsche Beteiligungen, MTU Aero Engines sowie Schaltbau Holding.<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio.)<br />

AIXTRON (XET) TecDAX 11,93 14,40 20,7% 1466<br />

BAUER (XET) SDAX 23,61 24,70 4,6% 423<br />

CENTROTHERM PHTO. (XET) TecDAX 10,18 10,30 1,1% 218<br />

DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 16,20 17,50 8,0% 239<br />

DEUTZ (XET) MDAX 5,10 5,28 3,5% 638<br />

DUERR (XET) SDAX 46,90 47,55 1,4% 823<br />

GEA GROUP (XET) MDAX 25,01 26,11 4,4% 4798<br />

GESCO (XET) SDAX 67,15 68,05 1,3% 226<br />

GILDEMEISTER (XET) MDAX 11,89 <strong>12</strong>,95 9,0% 779<br />

HEIDELBERGER DRUCK (XET) MDAX 1,29 1,37 6,2% 321<br />

JENOPTIK (XET) TecDAX 5,51 5,65 2,5% 323<br />

JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 25,00 26,16 4,6% 419<br />

KOENIG & BAUER (XET) SDAX 11,81 <strong>12</strong>,00 1,6% 198<br />

KRONES (XET) MDAX 40,64 40,21 -1,1% <strong>12</strong>70<br />

KUKA (XET) MDAX 15,73 15,89 1,0% 539<br />

MAN (XET) DAX 88,80 95,14 7,1% 134<strong>12</strong><br />

MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 57,47 58,48 1,8% 3041<br />

NORDEX (XET) TecDAX 4,<strong>12</strong> 4,41 7,0% 324<br />

NORMA GROUP (XET) SDAX 18,13 18,78 3,6% 598<br />

PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 78,30 80,87 3,3% 798<br />

RATIONAL (XET) MDAX 177,55 180,25 1,5% 2049<br />

SALZGITTER (XET) MDAX 41,81 43,21 3,3% 2596<br />

SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 76,10 84,41 10,9% 173<br />

SIEMENS (XET) DAX 74,69 78,49 5,1% 71756<br />

SINGULUS TECHS. (XET) TecDAX 2,56 2,67 4,3% 131<br />

SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 9,54 10,40 9,0% 198<br />

THYSSENKRUPP (XET) DAX 19,42 20,48 5,5% 10534<br />

VOSSLOH (XET) MDAX 76,32 77,27 1,2% 1030<br />

WACKER NEUSON (XET) SDAX <strong>12</strong>,95 <strong>12</strong>,86 -0,7% 902<br />

WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 39,76 41,01 3,1% 1357<br />

Energie & Rohstoffe<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>12</strong>0,52<br />

..<br />

..<br />

..<br />

Öl-Förderausfälle: Saudis<br />

springen in die Bresche<br />

Kuweit (DJ/ilk). Saudi-Arabien<br />

steht bereit, Ausfälle bei der Öl-<br />

Förderung auszugleichen. Das sagte<br />

Ölminister Ali al-Naimi vor dem<br />

internationalen Energieforum. Der<br />

Ölpreis ist in letzter Zeit wegen der<br />

Sanktionen gegen den Iran und einem<br />

möglichen Luftschlag Israels<br />

nach oben geschossen. Naimi führte<br />

den Anstieg auch auf Rohstoffspekulation<br />

zurück. „Die Probleme<br />

entstehen vielmehr aus Fässern, die<br />

nur auf dem Papier bestehen.“<br />

Rohstoffpreise<br />

..<br />

Aluminium je Tonne: 2258,00 $<br />

Kupfer je Tonne: 8620,00 $<br />

Gold je Feinunze: 1662,45 $<br />

Silber je Feinunze: 32,64 $<br />

Nickel je Tonne: 14289,00 €<br />

Zinn je Tonne: 17663,31 €<br />

€ 1,32 $ € 66,01 Rupie<br />

€ 109,74 Yen € 38,50 Rubel<br />

€ 8,33 Yuan € 4,<strong>12</strong> Zloty<br />

€ 0,83 £ € 289,62 Forint<br />

<strong>12</strong>5,64<br />

..<br />

Umrechnungskurse<br />

Konjunktur und Märkte<br />

IfW: Deutschland beendet<br />

die Konjunkturflaute<br />

Berlin (DJ/ilk). Deutschland wird<br />

laut dem Kieler Instituts für Weltwirtschaft<br />

(IfW) 20<strong>12</strong> die konjunkturelle<br />

Flaute hinter sich lassen<br />

und ein etwas höheres Wachstum<br />

erreichen als bisher erwartet. In<br />

seiner Prognose sagt das IfW ein<br />

Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes<br />

(BIP) um 0,7 %<br />

und für 2013 von 1,9 % voraus.<br />

Konjunktur<br />

Wirtschaftslage ist robust<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Mannheim (DJ/ilk). Die Konjunkturerwartungen<br />

von Finanzmarktanalysten<br />

und institutionellen Anlegern<br />

für Deutschland haben sich<br />

im März stärker als erwartet aufgehellt.<br />

Wie das Zentrum für Europäische<br />

Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />

mitteilte, kletterte der Index der<br />

Konjunkturerwartungen auf plus<br />

22,3 Punkte von plus 5,4 im Februar.<br />

Damit hat der Index den vierten<br />

Monat in Folge zugelegt und steht<br />

auf dem höchsten Niveau seit Juni<br />

2010.<br />

Branchenbarometer Asien/Pazifik<br />

Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Importe 20<strong>12</strong> Investitionen 20<strong>12</strong><br />

Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />

Australien 8,5 8,0<br />

VR China 11,0 (nominal) 9,0<br />

Hongkong, SVR 10,0 4,0<br />

Indien 26,0 11,5<br />

Indonesien 9,7 9,6<br />

Japan 3,3 2,9<br />

Korea (Rep.) 7,0 1,7<br />

Malaysia 5,0 bis 5,5 5,0 bis 5,5<br />

Philippinen 10,0 5,0<br />

Singapur 6,0 bis 7,0 1,5 bis 2,5<br />

Taiwan 10,0 3,0<br />

Thailand 14,7 10,3<br />

Vietnam 7,6 6,6<br />

Euroraum: Arbeitskosten<br />

steigen um 2,8 %<br />

Luxemburg (DJ/ilk). Die Arbeitskosten<br />

im Euroraum sind zum<br />

Jahresende 2011 trotz der konjunkturellen<br />

Abkühlung etwas stärker<br />

gestiegen als im dritten Quartal.<br />

Am stärksten stiegen die Bruttoarbeitskosten<br />

in der Industrie mit einer<br />

Jahresrate von 3,3 %; Im Jahresdurchschnitt<br />

zogen die Arbeitskosten<br />

im Euroraum um 2,8 % an.<br />

„Der erneute deutliche Anstieg<br />

der ZEW-Konjunkturerwartungen<br />

zeigt an, dass sich der positive Ausblick<br />

in Bezug auf die deutsche<br />

Konjunktur weiter festigt“, erklärte<br />

das Institut. „In Deutschland dürfte<br />

zudem die günstige Lage am Arbeitsmarkt<br />

dazu beitragen, dass die<br />

Binnenwirtschaft weiterhin konjunkturelle<br />

Impulse gibt“, kommentierte<br />

ZEW-Präsident Wolfgang<br />

Franz. Risiken blieben jedoch<br />

aufgrund der Konjunkturschwäche<br />

in einigen europäischen Volkswirtschaften<br />

und den Verwerfungen<br />

im Bankensektor bestehen.<br />

Marktpotenzial<br />

Elektro/Elektronik<br />

Wachstumsmarkt Elektronik/Elektrotechnik: Speziell in Asien hat der Elektronikmarkt<br />

erheblichen Anteil am Wachstum der Region. Indien, China, Indonesien<br />

und Thailand wachsen dabei dieses Jahr am stärksten. Lohnend auch der Blick<br />

auf ‚asiatische Randgebiete‘ wie Australien oder Vietnam.<br />

Schweiz: Stärkeres<br />

Wachstum in Aussicht<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Bern (DJ/ilk). Die Regierung der<br />

Schweiz hat sich zuversichtlicher<br />

zur Wirtschaftsentwicklung im laufenden<br />

Jahr gezeigt: Das Staatssekretariat<br />

für Wirtschaft (SECO)<br />

prognostiziert für 20<strong>12</strong> ein Wachstum<br />

des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) um 0,8 %. Im Dezember war<br />

ein Plus von lediglich 0,5 % erwartet<br />

worden.

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