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Ausgabe - 12 - 2012 - Produktion

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8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong><br />

Regenerative Energien<br />

Droht der Solarindustrie der Branchentod?<br />

Tino Böhler<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Q-Cells schreibt Verluste, Centrotherm<br />

baut Arbeitsplätze ab.<br />

Die Solarbranche am Boden? Da<br />

lässt der Einstieg der indischen<br />

Microsol beim insolventen Solarmodulhersteller<br />

Solon Hoffnung<br />

aufkeimen.<br />

Dresden/Berlin (ilk). „Dass es<br />

gelang, in so kurzer Zeit einen Käufer<br />

für Solon zu finden, ist ein großer<br />

Erfolg“, betont Insolvenzverwalter<br />

Rüdiger Wienberg. Es habe<br />

insgesamt eine Handvoll Interessenten<br />

gegeben, so Wienberg gegenüber<br />

<strong>Produktion</strong>, warum aber<br />

Microsol den Zuschlag bekommen<br />

hat, verriet er nicht. Dass es am<br />

Kaufpreis liegen könnte, kann nur<br />

vermutet werden.<br />

Mit der neu gegründeten Solon<br />

Energy GmbH soll nach Unternehmensangaben<br />

ein integrierter Solar-Systemanbieter<br />

entstehen, der<br />

auf führenden Photovoltaikmärkten<br />

vertreten sein und dadurch<br />

gute Perspektiven im internationalen<br />

Wettbewerb haben soll. Rund<br />

600 weltweite Arbeitsplätze seien<br />

aus der insolventen Solon SE (inkl.<br />

Tochtergesellschaften) auf die<br />

neue Solon Energy GmbH und ihre<br />

Schwestergesellschaften übergegangen.<br />

Die Standorte in Berlin-<br />

Adlershof (Deutschland), Tucson<br />

(USA) und Carmignano di Brenta<br />

(Italien) bleiben erhalten.<br />

Hersteller ruhten sich zu<br />

lange auf dem EEG aus<br />

An der Grundmisere in der Branche<br />

hat sich vermutlich nichts geändert.<br />

Wie die Solarworlds, Conergys<br />

und Q-Cells, hätten sich die Vorstände<br />

und Geschäftsführer zu lange<br />

auf dem EEG (Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz) ausgeruht, das<br />

ihnen immer neue Kunden hierzulande<br />

garantiert hätte, werfen Kritiker<br />

den Machern der Branche vor.<br />

Doch es gibt auch Unternehmen,<br />

die sich nicht auf dem EEG ausgeruht<br />

haben, wie der geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Kirchner<br />

Solar Group, Lars Kirchner, betont:<br />

„Die Kirchner Solar Group hat stets<br />

in Produkt- und Service-Innovationen<br />

und die konsequente Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens,<br />

Für das Erste ist die Gefahr abgewendet: Solon scheint gerettet; die Betriebsstätten<br />

in Berlin, Tuscon und Carminignano di Brenta bleiben erhalten.Bild: Solon<br />

unserer Technologien und Mitarbeiter<br />

investiert, so dass wir gerüstet<br />

sind, auch mit veränderten Marktbedingungen<br />

umzugehen.“ Letztlich<br />

gehe es für die Solarindustrie<br />

darum, sich von staatlichen Anreizsystemen<br />

unabhängig zu machen.<br />

Auch Solon hatte zulange auf EEGbasierte<br />

Strategien gesetzt, ein Prozess,<br />

der schließlich in den Aufkauf<br />

durch Microsol mündete. Laut Solon-Angaben<br />

produziert Microsol<br />

selbst mit rund 325 Mitarbeitern in<br />

Fujairah (Vereinigte Arabische Emirate)<br />

kostengünstig hocheffiziente<br />

Solarzellen. Die Übernahme von<br />

Solon solle die Erweiterung der<br />

Angebotspalette um spezialisierte<br />

Produktinnovationen und Zugänge<br />

zum europäischen und nord-<br />

amerikanischen Markt ermöglichen.<br />

Zudem würden die Stärken<br />

von Solon im Kraftwerksgeschäft<br />

und in den Bereichen Forschung<br />

und Entwicklung sowie Marketing<br />

und Vertrieb von Microsol als besonders<br />

werthaltig betrachtet.<br />

Doch auch hier warnen Kritiker,<br />

dass der neue Inhaber Solon von<br />

der Börse nehmen und möglichst<br />

viele Tochterunternehmen verramschen<br />

könnte.<br />

Solarmarkt kein Biotop – es<br />

herrscht globaler Wettbewerb<br />

Fazit: Die Schließungen, Insolvenzen<br />

und Übernahmen in der<br />

Solarbranche werden weitergehen,<br />

wenn sich die von der Förderung<br />

(Stichwort ‚EEG’) bislang verwöhnten<br />

Unternehmen nicht ganz<br />

schnell auf die neue Situation einstellen.<br />

Dazu sollte in den Chefetagen<br />

schleunigst die Überzeugung<br />

reifen, dass es keinen deutschen<br />

oder europäischen Solarmarkt<br />

quasi als Biotop gibt – Innovationen,<br />

Produkte und Vertrieb in allen<br />

Branchen sind heutzutage eben<br />

international und global – und damit<br />

auch der Wettbewerb.<br />

China-Corner<br />

Ausschreibung<br />

des Günter-Spur-Preises<br />

<strong>Produktion</strong> und A.T. Kearney schreiben im<br />

Rahmen des Wettbewerbs Fabrik des Jahres/<br />

GEO den Günter-Spur-Preis aus. Der Günter-<br />

Spur-Preis ist nach einem der Väter der<br />

<strong>Produktion</strong>stechnik in Deutschland benannt:<br />

Univ.-Prof.em. Dr.-Ing. Günter Spur. Ausgezeichnet<br />

werden herausragende wissenschaftliche<br />

Arbeiten des Nachwuchses, die sich mit<br />

der praktischen Verbesserung des <strong>Produktion</strong>sprozesses<br />

in der verarbeitenden Industrie<br />

beschäftigen. Eingereicht werden können<br />

Doktor-, Diplom- und Masterarbeiten aus unterschiedlichen<br />

Fakultäten wie Maschinenbau,<br />

Wirtschaftsingenieurwesen oder Wirtschaftswissenschaften.<br />

Eingesendet werden können<br />

die Nachwuchsarbeiten zusammen mit dem<br />

Bewerbungsbogen (www.fabrik-des-jahres.de)<br />

von den Unternehmen, in denen die Arbeiten<br />

geschrieben wurden, und von den Nachwuchswissenschaftlern<br />

selbst an:<br />

A. T. Kearney, Janine Marquis,<br />

Lenbachplatz , München,<br />

Tel. / .<br />

Einsendeschluss<br />

ist der<br />

. Mai <br />

AHK/Peking (ah): Die deutsche AHK<br />

Shanghai ist ein Kooperationspartner<br />

der China Wind Power, der größten<br />

jährlich stattfindenden Messe<br />

und Konferenz zum Thema Windenergie<br />

chinaweit. Dort sollen neue<br />

Produkte und Technologien vorgestellt<br />

sowie Diskussionen über<br />

Windenergie angeregt werden. Die<br />

Veranstaltung wird vom 16. bis 18.<br />

Oktober in Peking stattfinden. Deutsche<br />

Unternehmen können sich für<br />

den deutschen Pavillon anmelden,<br />

welcher Firmen bei ihrem Messeauftritt<br />

unterstützt. Das Anmeldeformular<br />

ist auf der Homoepagewww.<br />

china.ahk.de abrufbar.<br />

Dow Jones/Peking (ah): Laut Dow<br />

Jones verbuchte China für den Februar<br />

ein massives Handelsbilanzdefizit.<br />

Es betrage 31,48 Mrd US Dollar,<br />

während laut der chinesischen Zollbehörde<br />

im Januar noch ein Überschuss<br />

erwirtschaftet wurde. „Alles<br />

in allem verschlechtern sich die Bedingungen<br />

mit einer raschen Geschwindigkeit“,<br />

sagte Zhiwei Zhang,<br />

Volkswirt bei Nomura. „Die Abkühlung<br />

geht schneller voran, als die<br />

Regierung erwartet hat“. Laut Zhang<br />

ist vor allem der schwache Export<br />

für das Defizit verantwortlich, da die<br />

Nachfrage anderer Märkten sinke.<br />

Linde/Songmu Island (ah): Der Technologiekonzern<br />

The Linde Group wird<br />

die Gasversorgung des Chemieunternehmens<br />

Dahua Group am Standort<br />

auf Songmu Island in Nordostchina<br />

übernehmen. Linde wird zwei<br />

bestehende Luftzerlegungsanlagen<br />

(LZA) vor Ort erwerben und zudem<br />

eine neue Anlage errichten. Diese<br />

soll 2014 in Betrieb gehen und die<br />

alten LZAs ersetzen. Das Unternehmen<br />

plant eigenen Angaben zufolge,<br />

rund 70 Mio Euro zu investieren.<br />

Wacker/Nanjiing (ah): Die Wacker<br />

Chemie AG baut ihre chinesischen<br />

Polymeraktivitäten aus und investiert<br />

dazu rund 40 Mio Euro in den<br />

Bau von zwei <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

am Standort Nanjing. Wie der Chemiekonzern<br />

bekannt gab, werden<br />

die bestehenden <strong>Produktion</strong>sanlagen<br />

für Vinylacetat-Ethylen-Copolymer-Dispersionen<br />

(VAE) um einen<br />

neuen Reaktor mit einer Jahreskapazität<br />

von 60 000 Tonnen erweitert.<br />

Damit würden sich die Kapazität für<br />

VAE-Dispersionen in Nanjiing auf<br />

rund <strong>12</strong>0 000 Jahrestonnen verdoppeln.<br />

Darüber hinaus errichtet Wacker<br />

im Werk Nanjing eine neue Anlage<br />

zur Herstellung von Polyvinylacetat-Festharzen.<br />

Diese soll Anfang<br />

2013 fertig gestellt werden.<br />

In Kooperation mit<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

pro_FDJ_Günter_Spur_20<strong>12</strong>_148x201.indd 1 08.03.20<strong>12</strong> 10:45:35

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