31.05.2014 Aufrufe

Ausgabe - 12 - 2012 - Produktion

Ausgabe - 12 - 2012 - Produktion

Ausgabe - 12 - 2012 - Produktion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22. März 20<strong>12</strong> · Nr. <strong>12</strong> · <strong>Produktion</strong> · Management · 27<br />

Strategie<br />

Multitasking führt zu besseren Ergebnissen<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Management-Teams, die sich<br />

zeitgleich mit mehreren Aufgaben<br />

beschäftigen, kommen zu besseren<br />

Ergebnissen, als jene, die<br />

stur ihre Aufgaben chronologisch<br />

abarbeiten.<br />

London. Bisher gingen Berater<br />

davon aus, dass man beim Zeitmanagement<br />

wichtigen Aufgaben Priorität<br />

einräumen und diese chronologisch<br />

abarbeiten sollte. Zu einem<br />

anderen Ergebnis kommt die<br />

Cass Business School, London, bei<br />

Unternehmen, die sich mit neuen<br />

Technologien beschäftigen: Demnach<br />

fallen die Bilanzen von Firmen,<br />

deren Managementteams<br />

Multitasking (Polychronizität) betreiben,<br />

besser aus als bei Unternehmen,<br />

deren Teams Arbeiten<br />

chronologisch erledigen.<br />

Bei diesen polychronen Teams<br />

handele es sich um überragende<br />

Informationsmakler, die mehr aufschlussreiche<br />

Informationen als<br />

ihre durchschnittlichen, monochronen<br />

Pendants aufnahmen und<br />

weitergaben. Daher erwiesen sich<br />

diese als weniger anfällig, sich in<br />

Nebensächlichkeiten zu verlieren:<br />

Strategische Entscheidungen<br />

Multitasking ist laut<br />

der Cass Business<br />

School in London<br />

ein Management-<br />

Ansatz, der zu besseren<br />

Bilanzen führt<br />

als das chronologische<br />

Abarbeiten<br />

von Aufgabenlisten.<br />

Bild: Fotolia<br />

konnten schneller und ohne eine<br />

aufwendige Analyse großer Datenmengen<br />

gefällt werden. Diese beschleunigte<br />

Entscheidungsfindung<br />

führte zu einer besseren Unternehmensleistung.<br />

„Multitasking der Führungsebene<br />

ist ein Konzept, dessen Einfüh-<br />

rung in die Strategie-Forschung<br />

sehr wichtig ist, da es reflektiert,<br />

wie Top-Manager ihre wichtigste<br />

und knappe Ressource bemessen:<br />

ihre Zeit“, sagte Professor Vangelis<br />

Souitaris, der an dem Forschungsprojekt<br />

beteiligt ist.<br />

Gewöhnlich seien sich Fachleute<br />

einig darüber, dass Manager<br />

Multitasking meiden sollten: Sie<br />

sollten E-Mails nur zweimal täglich<br />

abrufen und der Versuchung wiederstehen,<br />

alles stehen und liegen<br />

zu lassen, um an anderer Stelle<br />

Brände zu löschen. „Unsere Forschungsergebnisse<br />

mit Führungskräften<br />

legen nahe, dass diese<br />

Tendenz etwas irrig ist“, sagte Souitaris.<br />

„Tatsächlich erweisen Führungskräfte,<br />

die jede einzelne Aufgabe<br />

verbissen bis zum Abschluss<br />

verfolgen, ihrem Unternehmen<br />

eventuell einen Bärendienst. Unter<br />

bestimmten Umständen erbringt<br />

das Top-Management eine bessere<br />

Leistung, wenn es Unterbrechungen<br />

akzeptiert oder gar begrüßt.“<br />

Die Studie legt nahe, dass auch für<br />

Top-Teams anderer Sektoren eine<br />

polychrone Geschäftsführung vorteilhaft<br />

sei: Eine effektive Informationsvermittlung<br />

und schnelle Entscheidungsfindung<br />

können für<br />

etablierte sowie in unterschiedlichen<br />

Branchen tätige Unternehmen<br />

sehr wichtig sein.<br />

Allerdings seien diese Fähigkeiten<br />

besonders bei neu gegründeten<br />

und kleineren, in dynamischen<br />

Geschäftsfeldern agierenden Firmen<br />

essenziell, beispielsweise bei<br />

nachhaltigen Technologien, Massenmedien<br />

und Internet-Sicherheit.<br />

„Im Bereich neuer Technologien<br />

müssen Entscheidungsträger<br />

nicht zwingend umfangreiche Informationsmengen<br />

vearbeiten,<br />

sondern benötigen vielmehr aufschlussreiche<br />

Informationen, die<br />

zu anderen Auffassungen führen<br />

können“, so Souitaris. „Wenn Multitasking<br />

zu aufschlussreichen Informationen<br />

führt, beschleunigen<br />

sich strategische Entscheidungen,<br />

die sich positiv auf den finanziellen<br />

Ertrag auswirken.“<br />

Unternehmensgründung<br />

Rahmenbedingungen schrecken ab<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Deutschland liegt bei Firmengründungen<br />

international nur im<br />

Mittelfeld. Das beste Gründungsklima<br />

herrscht in Kanada.<br />

Stuttgart. Nur eine Minderheit<br />

der deutschen Unternehmer sagt,<br />

dass es hierzulande die besten<br />

Rahmenbedingungen für eine Unternehmensgründung<br />

gibt. In den<br />

G-20-Ländern sind es im Schnitt<br />

35 %, die ihrem Land die besten<br />

Bedingungen attestieren. Das ergab<br />

eine Studie von Ernst &<br />

Young.<br />

Angesichts nachteiliger Rahmenbedingungen<br />

– etwa einer<br />

überdurchschnittlich hohen Steuerbelastung,<br />

hohen Kosten und<br />

bürokratischem Aufwand – die mit<br />

einer Unternehmensgründung<br />

verbunden seien, sei es wenig verwunderlich,<br />

dass Deutschland bei<br />

der Existenzgründerdichte nur im<br />

unteren Mittelfeld liege: Pro 1 000<br />

Menschen wird nur eine Firma gegründet.<br />

Unter 1000 Bürgern<br />

wagt hierzulande<br />

nur einer<br />

jährlich eine<br />

Unternehmensgründung.<br />

Deutschland<br />

liegt im G-20-<br />

Vergleich im<br />

unteren Mittelfeld.<br />

<br />

Bild: Fotolia<br />

Ausländische Fachkräfte<br />

Industrie erhofft sich Flexibilität<br />

Ideenmanagement<br />

VW: 100 Mio eingespart<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Besonders in der verarbeitenden<br />

Industrie in Deutschand werden<br />

ausländische Fachkräfte beschäftigt.<br />

Der Anteil ist höher als in<br />

anderen Industrienationen, ergab<br />

eine Studie von Hiscox.<br />

Beschäftigte Ausländer/Outsourcing<br />

%<br />

%<br />

%<br />

%<br />

%<br />

%<br />

Quelle: Hiscox<br />

<br />

<br />

In Spanien und Deutschland beträgt einer Studie von Hiscox zu Folge der<br />

Anteil der KMU, der ausländische Fachkräfte beschäftigt, 18 %.<br />

München. Im Ländervergleich mit<br />

Frankreich, Spanien, Großbritannien,<br />

den Niederlanden und den<br />

USA setzen Unternehmen aus<br />

Deutschland am meisten Arbeitskräfte<br />

aus anderen Ländern ein.<br />

18 % der kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) in Deutschland<br />

geben an, im vergangenen Jahr<br />

Arbeitskräfte aus einem anderen<br />

Land beschäftigt zu haben. Das<br />

ergab eine von der Versicherung<br />

Hiscox in Auftrag gegebene Studie<br />

über Arbeitsweisen, Herausforderungen<br />

und Erfolgsaussichten von<br />

KMU. In den USA und den Niederlanden<br />

beschäftigen nur 4 beziehungsweise<br />

3 % der KMU Arbeitskräfte<br />

aus dem Ausland, in England<br />

sind es 9 %, in Frankreich 6 %. Am<br />

meisten ausländische Arbeitskräfte<br />

beschäftigen produzierende Unternehmen/Maschinenbaufirmen<br />

sowie Autowerkstätten/die Fahrzeugbranche:<br />

23 % beziehungsweise<br />

38 % dieser Unternehmen haben<br />

Mitarbeiter aus einem anderen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gesamt UK USA Niederlande Deutschland Spanien Frankreich<br />

Ja - Mitarbeiter aus einem anderen Land sind beschäftigt worden.<br />

Ja - Mitarbeiter sind durch eine Agentur outgesourct worden.<br />

Nein - wir haben keine Mitarbeiter aus einem anderen Land beschäftigt/ in ein<br />

anderes Land outgesourct.<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

Land eingesetzt. Deutsche Unternehmen<br />

erhoffen sich von ausländischen<br />

Fachkräften vor allem eine<br />

erhöhte Flexibilität (23 %) und eine<br />

höhere Motivation (18 %).<br />

<br />

Gunnar Knüpffer<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>12</strong>, 20<strong>12</strong><br />

Die Volkswagen AG erzielte im<br />

vergangenen Jahr durch Verbesserungsideen<br />

der Mitarbeiter<br />

Einsparungen in Höhe von 100<br />

Mio Euro.<br />

Wolfsburg. Die Mitarbeiter der<br />

Volkswagen AG haben im vergangenen<br />

Jahr die Zahl ihrer Verbesserungsideen<br />

um 4 % auf 58 094 gesteigert.<br />

„Die Kreativität und der<br />

Ideenreichtum der Mitarbeiter haben<br />

Einsparungen von 100,2 Millionen<br />

Euro erbracht“, sagte der Generalsekretär<br />

des Gesamtbetriebsrats<br />

der Volkswagen AG, Michael<br />

Riffel. Zum Beispiel haben drei<br />

Mitarbeiter der technischen Ent-<br />

wicklung Grundlagen für ein neues<br />

Diagnoseverfahren entwickelt, das<br />

die Funktionsfähigkeit des Dieselfilters<br />

überprüft. Dabei werden<br />

nun Temperaturveränderungen<br />

vor und nach dem Partikelfilter<br />

statt Druckunterschieden bestimmt.<br />

Auf diese Weise kann der Einsatz<br />

teurer Edelstahl-Leitungen um die<br />

Hälfte reduziert werden: Im Jahr<br />

werden nun rund 250 Kilometer<br />

Edelstahlleitungen weniger benötigt.<br />

Volkswagen spart dadurch<br />

mehr als 2,6 Mio Euro im Jahr. „Das<br />

Verfahren wurde im ersten Jahr der<br />

Realisierung bereits bei rund<br />

460 000 Fahrzeugen mit Dieselmotoren<br />

eingesetzt“, sagte die Leiterin<br />

des Ideenmanagements von Volkswagen<br />

in Wolfsburg, Pirka Falkenberg.<br />

Der Generalsekretär des<br />

Gesamtbetriebsrats Michael<br />

Riffel und die Leiterin des<br />

Ideenmanagements bei VW<br />

in Wolfsburg, Pirka Falkenberg,<br />

haben 4 % mehr Verbesserungsideen<br />

der Mitarbeiter<br />

festgestellt.<br />

<br />

Bild: Volkswagen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!